Beschreibung
Vorrichtung zum Falten eines bahnförmigen Filtermediums und Verfahren zur Herstellung eines zickzackförmig gefalteten Filterelements
Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Falten eines bahnförmigen Filtermediums eines Filterelements insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit einer Zuführeinrichtung für das bahnförmige Filtermedium, mit einer energieeintragenden Prägeeinheit, insbesondere einer Ultraschall-Prägeeinheit zum Prägen von Knicklinien des bahnförmigen Filtermediums und mit einer Falteinrichtung zum Falten des bahnförmigen Filtermediums entlang der Knicklinien.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines zickzackförmig gefalteten Filterelements insbesondere eines Kraftfahrzeugs aus einem bahnförmigen Filtermedium, bei dem das bahnförmige Filtermedium über eine Zuführeinrichtung einer energieeintragenden Prägeeinheit, insbesondere einer Ultraschall- Prägeeinheit zugeführt wird, mit der Knicklinien in das bahnförmige Filtermedium geprägt werden, und das Filtermedium anschließend entlang der Knicklinien mittels einer Falteinrichtung gefaltet wird.
[0003] Außerdem betrifft die Erfindung ein Filterelement.
Stand der Technik
[0004] Aus der WO 98/17573 ist eine Vorrichtung zum Falten eines bahnförmigen Filtermediums bekannt. Das Filtermedium wird von einer Rolle zu einer Prägeeinheit geführt. Die Prägeeinheit besteht aus zwei Ambosswalzen und zwei Sonotroden als Teil eines so genannten Schwinggebildes. Die Sonotroden prägen beim Durchlaufen des Filtermediums dieses an den dafür vorgesehenen Stellen, so dass nachfolgend ein Abknicken erfolgt.
[0005] Neuerdings werden auch mehrschichtige bahnförmige Filtermedien verwendet, die zu Filterelementen gefaltet werden. Um zu verhindern, dass sich die Schichten des Filtermediums beim fertigen Filterelement voneinander lösen, werden diese bei bekannten mehrschichtigen Filtermedien vor dem Prägen und Falten in einem separaten Arbeitsgang miteinander verbunden. Die so verbundenen Schichten können aber auch beim Prägeprozess und beim Faltprozess nicht mehr relativ zueinander verschoben werden. Auf diese Weise wird bei mehrschichtigen Filtermedien das Falten erschwert.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs genannten Art auszugestalten, mit der/dem mehrschichtige bahnförmige Filtermedien einfach und präzise gefaltet werden können, wobei die Schichten beim fertig gefalteten Filterelement stabil miteinander verbunden sind.
Offenbarung der Erfindung
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die energieeintragende Prägeeinheit, insbesondere Ultraschall-Prägeeinheit zum Verschweißen von Schichten des mehrschichtigen Filtermediums beim Prägen entlang der Knicklinien ausgestaltet ist.
[0008] Erfindungsgemäß ist also die energieeintragende Prägeeinheit so ausgestaltet, dass sie gleichzeitig das Filtermedium entlang der Knicklinien prägt und die Schichten dort miteinander verschweißt. Das Filtermedium wird so entlang der Knicklinien dauerhaft insbesondere robust gegenüber Umwelteinflüssen laminiert. Auf diese Weise wird die Stabilität des Filtermediums im gefalteten Zustand erhöht. Außerdem wird durch die definierte und stabile Verbindung der Schichten entlang der Knicklinien das anschließende Falten erleichtert und verbessert. Insbesondere werden die Schichten derart miteinander verschweißt, dass die Ver-
bundfestigkeit an den Verbindungs- bzw. Schweißlinien der Schichten mindestens so groß ist, wie die Materialfestigkeit innerhalb der einzelnen Schichten.
[0009] Vorzugsweise wird als energieeintragende Prägeeinheit eine Ultraschall- Prägeeinheit verwendet. Jedoch kann die Energie alternativ auch mittels Thermokalander, Laser oder weiteren Energiequellen eingebracht werden.
[0010] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Schichten des mehrschichtigen Filtermediums vor dem Prägen nicht miteinander verbunden sind. Auf einen vorhergehenden Arbeitsgang zum Verbinden, insbesondere Laminieren, der Schichten kann so verzichtet werden. Die Schichten liegen bis zum Prägeprozess entspannt flächig aneinander und sind relativ zueinander verschiebbar. Spannungen zwischen den Schichten, die beim Prägen und beim Falten auftreten können, werden so einfach ausgeglichen. Dadurch werden der Prägevorgang und der Faltvorgang vereinfacht.
[0011] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Ultraschall- Prägeeinheit eine Aufstelleinheit nachgeordnet sein zur zickzackförmigen Faltung des bahnförmigen Filtermediums. Das Filtermedium kann mit der Aufstelleinheit direkt im Anschluss an das Prägen und Verschweißen gefaltet werden. So können die Schichten sich einfach nach jeder Prägung einer Knicklinie zueinander ausrichten, um Spannungen abzubauen, was den Faltprozess weiter vereinfacht und die Präzision erhöht.
[0012] Vorteilhafterweise kann wenigstens eine der Schichten des mehrschichtigen Filtermediums ein Gitter, insbesondere ein Kunststoffgitter, aufweisen. Gitter erhöhen die Stabilität des Filtermediums. Kunststoff kann mit der Ultraschall-
Prägeeinheit einfach erwärmt, geprägt und mit den restlichen Schichten verschweißt werden.
[0013] Ferner kann vorteilhafterweise wenigstens eine der Schichten des mehrschichtigen Filtermediums eine Meltblownlage aufweisen. Durch die dreidimensionale Speicherstruktur der Meltblownlage wird eine sehr gute Filtrationsleistung erreicht, was die Standzeiten des Filterelements erhöht. Meltblownlagen können einfach geformt, geprägt und verschweißt werden.
[0014] In einer Ausführungsform sind bei dem Filtermedium in Durchströmungsrichtung eine Vorfilterlage und eine Feinfilterlage aneinandergefügt, wobei auf der Rohseite der Vorfilterlage eine erste Stützlage und auf der Reinseite der Feinfilterlage eine zweite Stützlage zur Aufnahme der Längs- bzw. Querkräfte bei Zugoder Druckbeanspruchung aufgebracht ist, wobei die beiden Stützlagen jeweils unterschiedliche durchschnittliche maximale Zugkräfte in Längs- bzw. Querrichtung aufweisen. Als Längsrichtung ist dabei die Richtung definiert, in welcher das insbesondere bahnförmige und vorzugsweise rechteckige Filtermedium seine größte Länge aufweist, insbesondere die Vorschubrichtung bei der Herstellung des Filtermediums. Als Querrichtung ist die Richtung definiert, welche entlang der Breite des Filtermediums, senkrecht zur Längsrichtung verläuft und entlang welcher das Filtermedium vorzugsweise gefaltet wird.
[0015] Die unterschiedlichen Festigkeiten haben den Vorteil, dass durch diese in Längsund Querrichtung der Längenunterschied der äußeren Lagen um die neutrale Lage in der Mitte bei evtl. Umlenkungen beim Laminations-, Rollenschneide-, Präge- und Aufstellprozess ausgeglichen wird und somit die Verarbeitbarkeit verbessert oder in bestimmten Medienkonfigurationen erst sicher gestellt wird. Die
für die Verbindung von Faltenbalg und Endscheibe des Filterelements notwendige Steifigkeit, die beim Verschweißen des Filtermediums mit einer thermoplastischen Endscheibe oder beim Eintauchen des Filtermediums in einen zähflüssigen Klebstoff erforderlich ist, wird vorteilhaft mittels der Stützlage zur Aufnahme der Querkräfte erreicht.
[0016] Des Weiteren können die Stützlagen in entsprechenden Ausführungsformen vorteilhaft die Funktion der Drainage zur Verhinderung der Paketierung des Filtermediums erfüllen. Ein weiterer Vorteil der Stützlagen besteht dabei in der Möglichkeit, die Falten„auf Block" fahren zu können, da aufgrund der dadurch aneinander liegenden Stützlagen der Durchfluss gewährleistet ist.
[0017] Bei Messungen zur Bestimmung von Eigenschaften bei Zugbeanspruchung wird im Allgemeinen, jeweils getrennt für die Maschinenlaufrichtung (Längsrichtung) und die Querrichtung die breitenbezogene Bruchkraft nach DIN EN ISO 1924-2 über die folgende Gleichung bestimmt:
wobei F
t den Mittelwert der maximalen Zugkraft in Newton und b die Anfangsbreite der Probe in Millimeter bezeichnet. Normgemäß beträgt b=15 mm und die Länge der Probe mindestens 180 mm. Zur Bestimmung der mittleren maximalen Zugkraft sind mindestens 10 Zugversuche erforderlich. Im Folgenden wird als Materialkennwert der Mittelwert der maximalen Zugkraft in Newton fj angegeben. Da normgemäß die Breite b von 15 mm als feste Versuchsgröße definiert wird, kann daraus jederzeit die breitenbezogene Bruchkraft errechnet werden. Als weiterer Materialkennwert wird im Folgenden die breitenbezogene Biegesteif- igkeit S bestimmt nach DIN 53121 verwendet. Die Norm sieht verschiedene
Messverfahren vor, vorzugsweise wird eine rechteckige Probe mit der Breite b entlang einer Breite eingespannt und im Abstand I von der Einspannung mit einer Kraft F belastet, wodurch sich eine maximale Durchbiegung f als Verschiebung des Kraftangriffspunktes ergibt. Die breitenbezogene Biegesteifigkeit S errechnet sich daraus zu
[0019] In einer Ausführungsform beträgt die durchschnittliche maximale Zugkraft der die Querkräfte aufnehmenden Stützlage des Filtermediums in Längsrichtung größer 10 N.
[0020] In einer vorteilhaften Ausführungsform beträgt die durchschnittliche maximale Zugkraft der die Querkräfte aufnehmenden Stützlage des Filtermediums in Querrichtung größer 20 N.
[0021] In einer Ausführungsform beträgt die durchschnittliche maximale Zugkraft der die Längskräfte aufnehmenden Stützlage des Filtermediums in Längsrichtung größer 20 N.
[0022] In einer vorteilhaften Ausführungsform beträgt die durchschnittliche maximale
Zugkraft der die Längskräfte aufnehmenden Stützlage des Filtermediums in
Querrichtung größer 10 N.
[0023] In einer Ausführungsform beträgt die breitenbezogene Biegesteifigkeit der die
Querkräfte aufnehmenden Stützlage des Filtermediums in Längsrichtung größer
0,1 N · mm, insbesondere größer 0,15 N■ mm.
[0024] In einer Ausführungsform beträgt die breitenbezogene Biegesteifigkeit der die
Querkräfte aufnehmenden Stützlage des Filtermediums in Querrichtung größer
0,3 N■ mm, insbesondere größer 0,4 N■ mm.
[0025] In einer vorteilhaften Ausführungsform beträgt die breitenbezogene Biegesteifig- keit der die Längskräfte aufnehmenden Stützlage des Filtermediums in Längsrichtung größer 0,3 N■ mm, besonders bevorzugt größer 0,45 N■ mm.
[0026] In einer Ausführungsform beträgt die breitenbezogene Biegesteifigkeit der die Längskräfte aufnehmenden Stützlage des Filtermediums in Querrichtung größer 0,1 N · mm, besonders bevorzugt größer 0,15 N■ mm.
[0027] In einer Ausführungsform sind die Stützlagen jeweils in Form eines Gitters ausgebildet, welches sich kreuzenden Fäden aufweist, wobei die kreuzenden Fäden einen Fadenwinkel aufspannen.
[0028] In einer Ausführungsform liegt der Fadenwinkel der für die Aufnahme der Querkräfte zuständigen Stützlage des Filtermediums im Bereich von 70° - 120°, bevorzugt im Bereich von 80° - 100° , besonders bevorzugt bei 90°.
[0029] In einer Ausführungsform liegt der Fadenwinkel der für die Aufnahme der Längskräfte zuständigen Stützlage des Filtermediums im Bereich von 40° - 80°, insbesondere im Bereich von 50° - 70°.
[0030] In einer Ausführungsform wird die Vorfilterlage des Filtermediums aus einer eltblownlage mit einer Dicke im Bereich von 0,1 mm bis 1 mm und einem Flächengewicht im Bereich von 40 g/m2 - 200 g/m2 gebildet.
[0031] In einer Ausführungsform beträgt die Dicke der Meltblownlage des Filtermediums zwischen 0,2 mm und 0,4 mm und das Flächengewicht zwischen 90 g/m2 und 110 g/m2.
[0032] In einer Ausführungsform liegt der Faserdurchmesser der Vorfilterlage und/oder der Feinfilterlage des Filtermediums im Bereich von 0,1 μιη bis 10 μιη.
[0033] In einer Ausführungsform sind die die Vorfilterlage und/oder die Feinfilterlage des Filtermediums hergestellt aus Materialien ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polybutylterephthal(PBT)-Meltblown, Polyamid(PA)-Meltblown,
Polypropylen(PP)-Meltblown und Polyethersulfon(PES)-Meltblown.
[0034] In einer Ausführungsform wird die Feinfilterlage des Filtermediums aus einer Meltblownlage mit einer Dicke im Bereich von 0,5 mm bis 1 ,5 mm und einem Flächengewicht im Bereich von 40 g/m2 - 200 g/m2 gebildet.
[0035] In einer Ausführungsform beträgt die Dicke der Meltblownlage des Filtermediums zwischen 0,6 mm und 1,0 mm und das Flächengewicht zwischen 90 g/m2 und 110 g/m2.
[0036] In einer Ausführungsform weist das Filtermedium zusätzlich eine dritte Filterlage auf.
[0037] In einer Ausführungsform wird die dritte Filterlage des Filtermediums aus einer Meltblownlage mit einer Dicke im Bereich von 0,1 mm bis 1 mm und einem Flächengewicht im Bereich von 10 g/m2 - 100 g/m2 gebildet.
[0038] In einer Ausführungsform beträgt die Dicke der Meltblownlage des Filtermediums zwischen 0,2 mm und 0,4 mm und das Flächengewicht zwischen 30 g/m2 und 60 g/m2.
[0039] In einer Ausführungsform ist die dritte Filterlage des Filtermediums hergestellt aus Materialien ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polybutylterephthal(PBT)-Meltblown, Polyamid(PA)-Meltblown, Polypropylen(PP)-Meltblown und Polyethersulfon(PES)-Meltblown.
[0040] In einer Ausführungsform liegt der Faserdurchmesser der dritten Filterlage des Filtermediums im Bereich von 0,1 μιη bis 10 μιη.
[0041] In einer Ausführungsform ist die dritte Filterlage als Absolutabscheider ausgebildet.
[0042] In einer Ausführungsform bestehen die Stützlagen aus einer Kombination, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Gitter-Spunbond, Spunbond-Spunbond, Spunbond-Filterlagen und Gitter-Filterlagen.
[0043] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Ultraschall- Prägeeinheit eine Ambosswalze mit Prägestegen, eine ultraschallbetriebene Sonotrode und einen Prägestempel, der insbesondere von der Sonotrode zumindest mit gebildet ist, aufweisen. Auf diese Weise kann einfach in einem kontinuierlichen Verfahren das bahnförmige Filtermedium in einem Arbeitsschritt entlang der Knicklinien geprägt und verschweißt werden.
[0044] Vorteilhafterweise kann in Transportrichtung des Filtermediums vor und hinter der Ambosswalze jeweils eine insbesondere angetriebene Nippwalze angeordnet sein. Die Positionen der Nippwalzen relativ zur Ambosswalze sind veränderbar, um einen Einlaufwinkel und einen Auslaufwinkel über die Ambosswalze einzustellen. Angetriebene Nippwalzen können ferner dem Transport der Filtermediumbahnen dienen. Vorteilhafterweise kann die Geschwindigkeit der Nippwalzen eingestellt werden. Die Nippwalzen können in Position und/oder Geschwindigkeit an die Eigenschaften der Filtermediumbahn, insbesondere ateri- alzusammensetzung, Schichtdicken und/oder Abmessungen, angepasst werden, um eine optimale Prägung und Verschweißung zu ermöglichen.
[0045] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß ferner verfahrenstechnisch dadurch gelöst, dass Schichten des mehrschichtigen Filtermediums beim Prägen entlang der Knicklinien verschweißt werden. Die oben in Verbindung mit der erfindungsge-
mäßen Vorrichtung aufgezählten Vorteile gelten für das Verfahren und dessen vorteilhafte Ausgestaltungen entsprechend.
[0046] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens kann das Filtermedium mittels einer Ambosswalze mit Prägestegen, einer ultraschallbetriebenen Sonotrode und einem Prägestempel, der insbesondere von der Sonotrode zumindest mit gebildet ist, geprägt und verschweißt werden.
[0047] Vorteilhafterweise kann das mehrschichtige Filtermedium nach dem Prägen und Verschweißen mit einer Aufstelleinheit zickzackförmig gefaltet werden.
[0048] Die Aufgabe wird außerdem durch das mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und/oder nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Filterelement gelöst.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0049] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Der Fachmann wird die in der Zeichnung, der Beschreibung und den Ansprüchen in Kombination offenbarten Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen. Es zeigen
Figur 1 schematisch eine Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel zum zickzackförmigen Falten einer dreischichtigen Filtermediumbahn;
Figur 2 schematisch eine Detailansicht einer Ultraschall-Prägeeinheit der
Vorrichtung aus der Figur 1 ; Figur 3 schematisch eine Detailansicht der mit der Ultraschall-Prägeeinheit aus der Figur 2 geprägten und verschweißten Filtermediumbahn;
Figur 4 isometrische Darstellung eines mit der Vorrichtung aus der Figur 1 hergestellten zickzackförmig gefalteten Filterelements;
Figur 5 eine Detailansicht des Filterelements aus der Figur 4;
Figur 6 schematisch eine Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel zum zickzackförmigen Falten der dreischichtigen
Filtermediumbahn, welche zu dem ersten Ausführungsbeispiel aus der Figur 1 ähnlich ist.
In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
ingsform(en) der Erfindung
[0051] In der Figur 1 ist eine Vorrichtung 10 zum zickzackförmigen Falten einer mehrschichtigen Filtermediumbahn 2 eines Filterelements 3 gezeigt.
[0052] Das Filterelement 13 wird verwendet zur Filtrierung von flüssigen oder gasförmigen Fluiden, beispielsweise Motoröl, Kraftstoff, Verbrennungsluft oder Druckluft, in Kraftfahrzeugen.
[0053] Die Filtermediumbahn 12 besteht, wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt, aus drei Schichten, die zunächst lose aneinander liegen. Die beiden äußeren Schichten bestehen aus Kunststoffgittern 14. Zwischen den Kunststoffgittern 14 ist eine Meltblownlage 16 angeordnet, die die mittlere Schicht bildet. Alternative Ausführungsformen sehen zwei oder mehr Schichten vor.
[0054] Die endlose Filtermediumbahn 12 wird von einer Rolle 18 in Förderrichtung, angedeutet durch einen Pfeil 20, abgerollt und zwischen zwei Transportrollen 22 hindurchgeführt. Die Filtermediumbahn 12 wird, ohne dass sie vorher eigens erwärmt wird, einer Ultraschall-Prägeeinheit 24 zugeführt.
[0055] Die Ultraschall-Prägeeinheit 24 verfügt über eine Ambosswalze 26, welche um- fangsseitig mit einer Vielzahl von Prägestegen 28 ausgestattet ist. Die Prägeste-
ge 28 sind in gleichmäßigen oder ungleichmäßigen Abständen entlang des Um- fangs der Ambosswalze 26 verteilt angeordnet. Sie erstrecken sich jeweils axial zur Ambosswalze 26, in radialer Richtung. Die Ausdehnung der Prägestege 28 in Umfangsrichtung beträgt jeweils etwa 1 mm. Die radial äußeren Oberflächen der Prägestege 28 sind glatt. Durch ungleichmäßige Abstände der Prägestege 28 sind sich ändernde Faltenhöhen realisierbar.
[0056] Ferner weist die Ultraschall-Prägeeinheit 24 eine Ultraschalleinheit 30 auf, mit der Ultraschall in hier nicht weiter interessierender Weise in eine Sonotrode 32 eingeleitet wird. Die Ultraschalleinheit 30 mit der Sonotrode 32 befindet sich neben der Ambosswalze 26. Die Sonotrode 32 bildet einen Prägestempel, welcher mit dem Prägestegen 28 der Ambosswalze 26 zusammenwirkt.
[0057] Die Filtermediumbahn 12 wird zwischen der Ambosswalze 26 und der Sonotrode 32 hindurch bewegt. In Transportrichtung 20 vor der Ambosswalze 26 können sich die Kunststoffgitter 14 und die Meltblownlage 16 relativ zueinander verschieben. Auf diese Weise werden mechanische Spannungen zwischen den Schichten abgebaut.
[0058] Während des Transports der Filtermediumbahn 12 durch die Ultraschall- Prägeeinheit 24 führt die Einleitung von Ultraschall an einer Spitze 34 der Sonotrode 32 zum Erwärmen der Filtermediumbahn 12 in den durch die Prägestege 28 definierten Bereichen. Die so geprägten Bereiche bilden Knicklinien 36 für das anschließende Falten der Filtermediumbahn 12. Die Knicklinien 36 sind in der Figur 3 im Detail und bei einem fertigen Filterelement 13 in den Figuren 4 und 5 gezeigt.
[0059] Die Höhen der Prägestege 28 in radialer Richtung, der Abstand zwischen der Spitze 34 der Sonotrode 32 und den Prägestegen 28 und die mittels der Sonotrode 32 auf die Filtermediumbahn 12 abgegebene Energie sind auf die Eigenschaften der Filtermediumbahn 12, beispielsweise die Materialart, die Schichtdicken und die Gesamtdicke abgestimmt, um gleichzeitig mit dem Prägevorgang die Kunststoffgitter 14 und die Meltblownlage 16 mit der Sonotrode 32 entlang der Knicklinie 36 zu verschweißen.
[0060] Zwischen den Knicklinien 36 sind die Kunststoffgitter 14 und die Meltblownlage 16 nicht miteinander verbunden und können sich weiterhin relativ zueinander ausrichten. Mechanische Spannungen in der geprägten und verschweißten Filtermediumbahn 12 können so beim späteren Faltprozess einfacher abgebaut werden, so dass eine unerwünschte Faltenbildung zwischen den Knicklinien 36 vermieden wird und der Faltprozess einfacher und präziser vonstatten geht. Außerdem wird so vermieden, dass die Kunststoffgitter 14 und die Meltblownlage 16 beim Faltprozess voneinander abgehoben und getrennt werden. Die Verwendung einer einzigen Sonotrode 32 trägt dabei zur Vermeidung von mechanischen Spannungen und Falten in der Filtermediumbahn 12 bei.
[0061] In Förderrichtung 20 hinter der Ultraschall-Prägeeinheit 24 wird die geprägte und verschweißte Filtermediumbahn 12 über eine Umlenkrolle 38 und eine Umlenkrolle 40 bei Raumtemperatur einer Aufstelleinheit 42 zugeführt. In der Aufstelleinheit 42 wird die Filtermediumbahn 12 in hier nicht weiter interessierender Weise zickzackförmig gefaltet und zu den Filterelementen 13 geschnitten.
[0062] Die Filterelemente 13 werden anschließend einer hier nicht weiter interessierenden Faltenspitzenheizung 44 zugeführt und erhitzt.
[0063] Mit der Vorrichtung 10 können Faltgeschwindigkeiten von 700 Falten pro Minute und mehr erreicht werden.
[0064] Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel, dargestellt in der Figur 6, sind diejenigen Elemente, die zu denen des ersten, in den Figuren 1 bis 5 beschriebenen Ausführungsbeispiels ähnlich sind, mit denselben Bezugszeichen versehen, so dass bezüglich deren Beschreibung auf die Ausführungen zum ersten Ausführungsbeispiel Bezug genommen wird. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom ersten dadurch, dass in Förderrichtung 20 vor und hinter der Ambosswalze 26 zusätzlich jeweils eine drehend angetriebene Nippwalze 46 angeordnet ist, die dem Transport der Filtermediumbahn 12 dienen. Auf die Umlenkrollen 38 und 40 wird hier verzichtet. Außerdem befindet sich beim zweiten Ausführungsbeispiel die Ultraschalleinheit 30 mit der Sonotrode 32 oberhalb der Ambosswalze 26.
[0065] Die Nippwalzen 46 sind in ihrer vertikalen Position relativ zur Ambosswalze 26 einstellbar, so dass mit ihnen ein Einlaufwinkel und ein Auslaufwinkel über die Ambosswalze 26 eingestellt werden kann. Die Positionen und die Geschwindigkeiten der Nippwalzen 46 werden abhängig von den Eigenschaften der Filtermediumbahn 12 so eingestellt, dass eine optimale Prägung, Verschweißung und Faltung erfolgt. Für einige Medien können auch nicht angetriebene Nippwalzen vorteilhaft sein.
[0066] Bei allen oben beschriebenen Ausführungsbeispielen einer Vorrichtung 0 und eines Verfahrens zur Herstellung eines zickzackförmig gefalteten Filterelements 13 sind unter anderem folgende Modifikationen möglich:
[0067] Die Vorrichtung 10 und das Verfahren sind nicht beschränkt auf die Herstellung von zickzackförmig gefalteten Filtermediumbahnen 12 für Filterelemente 13 im
Kraftfahrzeugbereich. Vielmehr können sie auch in anderen technischen Bereichen, beispielsweise in der Industrie bei Filtern für Industriemotoren oder Kompressoren oder in der Wassertechnik, verwendet werden.
[0068] Anstelle der dreischichtigen Filtermediumbahn 12 kann auch eine Filtermediumbahn mit mehr oder weniger als drei Schichten mit der Vorrichtung 10 gemäß dem Verfahren geprägt, verschweißt und gefaltet werden. Beispielsweise kann auch ein Verbund aus zwei Gitterlagen und zwei Meltblownlagen verwendet werden.
[0069] Anstelle der Filtermediumbahn 12 mit zwei Kunststoffgittern 14 und einer Meltblownlage 16 können auch andersartige mehrschichtige Filtermediumbahnen, beispielsweise aus Zellulosemedien mit auflaminiertem eltblown, Vlies mit auflaminierten Gittern, Glasfasermedien, beispielsweise kaschiertem Glasfasermedium mit Gitter, oder Luftfiltervlies, mit der Vorrichtung 10 geprägt, verschweißt und gefaltet werden.
[0070] Es können auch Filtermediumbahnen, welche in einem vorherigen Arbeitsgang miteinander verbunden werden, mit der Ultraschall-Prägeeinheit 24 entlang der Knicklinien 36 geprägt und stabil verschweißt werden. Beispielsweise können in einem solchen vorigen Arbeitsgang bei einer Filtermediumbahn aus fünf Einzellagen die beiden Meltblownlagen beispielsweise mittels Polyurethan (PUR)- Schmelzklebstoff im Sprühauftrag auflaminiert werden. Anschließend können die beiden Kunststoffgitter beispielsweise ebenfalls mittels PUR-Schmelzkleber auf die laminierten Meltblownlagen laminiert werden.
[0071] Die Filtermediumbahn 12 kann auch beispielsweise mittels einer Einlaufheizung erhitzt werden, beispielsweise zur Laminierung der einzelnen Schichten, bevor sie der Ultraschall-Prägeeinheit 24 zugeführt wird.
[0072] Die Ausdehnung der Prägestege 28 in Umfangsrichtung der Ambosswalze 26 kann auch größer oder kleiner als 1 mm sein.
[0073] Die radial äußeren Oberflächen der Prägestege 28 können statt glatt auch strukturiert sein.
[0074] Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel können anstelle der angetriebenen
Nippwalzen 46 auch nicht angetriebene Nippwalzen vorgesehen sein. Es kann auch nur eine der beiden Nippwalzen 46 angetrieben sein.