Stationäre Kraftanlage
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer stationären Kraftanlage, wobei in einer Brennkraftmaschine ein Treibstoff/Luftgemisch verbrannt wird und die Brennkraftmaschine einen Wechselstromgenerator antreibt, wobei der Wechselstromgenerator mit einem Energieversorgungsnetz verbunden ist und Energie an das Energieversorgungsnetz abgibt.
Weiters betrifft die Erfindung eine stationäre Kraftanlage, umfassend eine Brennkraftmaschine mit wenigstens einer Zündeinrichtung und einen Wechselstromgenerator, der von der Brennkraftmaschine betreibbar ist, wobei der Wechselstromgenerator im Betriebszustand mit einem Energieversorgungsnetz verbunden ist und Energie an das Energieversorgungsnetz abgibt und das Energieversorgungsnetz die Sollspannung und die Sollfrequenz des Wechselstromgenerators vorgibt.
Stationäre Kraftanlagen werden häufig im so genannten Netzparallelbetrieb eingesetzt, wobei sie Energie in ein Stromversorgungsnetz (Verbundnetz) speisen. Stationäre Kraftanlagen gemäß der Erfindung umfassen eine Brennkraftmaschine, in der Treibstoff unter Anwesenheit von Luft verbrannt wird, und einen Wechselstromgeherator, der von der Brennkraftmaschine angetrieben wird. Insbesondere Gasmotoren, das heißt Brennkraftmaschinen, die mit einem gasförmigen Treibstoff ottomotorisch betrieben werden, eignen sich für derartige stationäre Kraftanlagen, da sie einen hohen Wirkungsgrad und eine geringe Schadstoffemission aufweisen. Beim Stand der Technik gibt das Energieversorgungsnetz die Sollspannung und die Sollfrequenz des Wechselstromgenerators vor. Kommt es zu einem Spannungsabfall im Energieversorgungsnetz, kommt es zu einem Wegfall dieser Vorgabe von Sollspannung und Sollfrequenz, was zur Folge hat, dass die Drehzahl der Brennkraftmaschine und in weiterer Folge auch die des Wechselstromgenerators auf Grund des Wegfalls des Widerstands durch das Energieversorgungsnetz rasch ansteigt. Es sind zwar durchaus schon Regelungskonzepte bekannt, bei denen das Hochdrehen der Brennkraftmaschine vermindert wird, indem die Treibstoffzufuhr zur Brennkraftmaschine verringert wird, jedoch führt das kurzzeitige Hochdrehen von Brennkraftmaschine und Wechselstromgenerator zu einer Phasenverschiebung der abgegebenen Wechselspannung im Vergleich zum Energieversorgungsnetz. Wenn der
Netzausfall nur kurzfristig ist und das Energieversorgungsnetz dann wieder zugeschaltet werden würde, wäre man mit einer Phasenverschiebung konfrontiert, die selbstverständlich unerwünscht ist. In der Praxis ist man daher dazu übergegangen, die Verbindung zwischen Energieversorgungsnetz und Wechselstromgenerator zu unterbrechen und bei Wiederherstellung des Netzes den Wechselstromgenerator erst dann wieder zuzuschalten, wenn Phasenübereinstimmung herrscht. Gesetzliche Vorgaben sollen eine Unterbrechung der Verbindung zwischen Energieversorgungsnetz und Wechselstromgenerator verhindern. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine stationäre Kraftanlage der jeweils eingangs genannten Art bereitzustellen, bei dem die genannten Probleme vermindert sind.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass bei einem Überschreiten der Ist-Drehzahl des Wechselstromgenerators oder der Brennkraftmaschine über einen vorgebbaren Maximalwert durch einen Ausfall des Energieversorgungsnetzes die Verbrennung in der Brennkraftmaschine wenigstens teilweise gestoppt wird, während die Verbindung zum Energieversorgungsnetz aufrechterhalten wird. Im Netzparallelbetrieb gibt das Energieversorgungsnetz die Sollspannung und die Sollfrequenz, sowie die Phase der Wechselspannung des Wechselstromgenerators vor.
Bei einer stationären Kraftanlage der eingangs genannten Gattung wird diese Aufgabe durch eine Regeleinrichtung gelöst, welche die tatsächliche Generatorspannung und/oder die tatsächliche Generatorfrequenz und/oder den Strom des Wechselstromgenerators überwacht, wobei bei einem Wegfall der Generatorspannung und/oder einem Anstieg der Generatorfrequenz über einen vorgebbaren Grenzwert oder mit einer Geschwindigkeit oberhalb eines vorgebbaren Grenzwertes und/oder einem Anstieg des Generatorstroms über einen vorgebbaren Grenzwert oder mit einer Geschwindigkeit oberhalb eines vorgebbaren Grenzwertes die Regeleinrichtung die Treibstoffzufuhr zur Brennkraftmaschine vermindert und/oder wenigstens eine Zündeinrichtung stoppt, während die Verbindung von Wechselstromgenerator und Energieversorgungsnetz aufrecht erhalten bleibt.
Unter der Verbindung ist hierbei die elektrische Verbindung zwischen Energieversorgungsnetz und Wechselstromgenerator gemeint, mit der Energie vom Generator an das Energieversorgungsnetz übertragen wird. Eine Idee der Erfindung besteht darin, die Verbrennung des Treibstoff/Luftgemischs in der Brennkraftmaschine zu vermindern, indem die Treibstoffmenge, die zugeführt wird, verringert bzw. sogar komplett unterbrochen wird, sodass kein unverbranntes Gemisch durch die Brennkraftmaschine geführt werden muss. Vor allen Dingen führt das Verfahren bzw. die stationäre Kraftanlage mit Regeleinrichtung dazu, dass die Brennkraftmaschine beim Netzausfall nicht hochdreht, sondern ohne Verbrennung oder mit teilweiser bzw. verminderter Verbrennung weiter läuft und dabei auch den Generator weiter antreibt. Die geringe Trägheit von Brennkraftmaschine und Wechselstromgenerator führt dazu, dass es bei einem nur sehr kurzzeitigen Wegfall des Energieversorgungsnetzes oder einem Lastabfall zu einer großen Phasenverschiebung zwischen Wechselstromgenerator und Energieversorgungsnetz kommt. Sollte der Wegfall des Energieversorgungsnetzes eine längere Zeitspanne andauern, sodass die Ist-Drehzahl der Brennkraftmaschine unter einen vorgebbaren Sollwert fällt, so kann die Verbrennung in der Brennkraftmaschine wieder aufgenommen werden bzw. die noch laufende Verbrennung erhöht werden, indem wieder Treibstoff zugeführt wird bzw. eine entsprechende Zündeinrichtung wieder aktiviert wird. Dabei wird die Phasenlage des Wechselstromgenerators an die Phasenlage des Energieversorgungsnetzes hingeführt.
In einer vorteilhaften Ausführungsvariante kann beim Verfahren vorgesehen sein, dass die Brennkraftmaschine wenigstens einen Brennraum umfasst, in dem das Treibstoff/Luftgemisch verbrannt wird, wobei die Brennstoffzufuhr zum wenigstens einen Brennraum unterbrochen wird.
Weiters kann vorgesehen sein, dass die Brennkraftmaschine n Brennräume umfasst und dass die Brennstoffzufuhr zu m Brennräumen unterbrochen wird, wobei m und n natürliche Zahlen > 1 sind und m s n ist.
In einer Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die Brennkraftmaschine wenigstens einen Brennraum umfasst, wobei das Treibstoff/Luftgemisch mit einer
Zündeinrichtung gezündet wird, wobei wenigstens eine Zündeinrichtung deaktiviert wird.
Dabei kann weiters vorgesehen sein, dass die Brennkraftmaschine n Brennräume umfasst und dass die Zündeinrichtung zu m Brennräumen deaktiviert wird, wobei m und n natürliche Zahlen ä 1 sind und m sn ist.
Hinsichtlich der stationären Kraftanlage kann vorgesehen sein, dass die Brennkraftmaschine n Brennräume mit jeweils einer Treibstoffzufuhr umfasst, wobei die Regeleinrichtung die Treibstoffzufuhr zu m Brennräumen unterbricht, wobei m und n natürliche Zahlen ä: 1 sind und m n ist.
Weiters kann vorgesehen sein, dass die Brennkraftmaschine n Brennräume mit jeweils einer Zündeinrichtung umfasst, wobei die Regeleinrichtung m Zündeinrichtungen deaktiviert, wobei m und n natürliche Zahlen ä 1 sind und m än ist.
Schließlich kann vorgesehen sein, dass die Regeleinrichtung bei Unterschreiten der Ist-Drehzahl des Wechselstromgenerators unter einen vorgebbaren Sollwert oder bei einer Änderung der Drehzahl pro Zeiteinheit oberhalb eines vorgebbaren Grenzwertes die Treibstoffzufuhr erhöht und/oder wenigstens eine Zündeinrichtung aktiviert.
Weitere Details und Vorteile der Erfindung werden an Hand der nachfolgenden Figuren und Figurenbeschreibung erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen Aufbau einer stationären Kraftanlage,
Fig. 2 eine Detailansicht der Kraftanlage von Fig. 1 und
Fig. 3 den zeitlichen Verlauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Fig. 1 zeigt schematisiert den Aufbau einer stationären Kraftanlage gemäß der Erfindung. Die stationäre Kraftanlage setzt sich aus einer Brennkraftmaschine 1 und einem Wechselstromgenerator 2 zusammen. Die Brennkraftmaschine 1 treibt den Wechselstromgenerator 2 an, der wiederum mit einem Energieversorgungsnetz 3 verbunden ist. Bei der Brennkraftmaschine 1 handelt es sich um einen mehrzylindrigen Gasmotor, der in ottomötorischer Betriebsweise, d. h. fremdgezündet, arbeitet. Der
Gasmotor 1 weist mehrere Brennräume (nicht gezeigt), vorzugsweise in Form von Hubkolbenzylindern, auf, in denen jeweils eine Zündeinrichtung dafür Sorge trägt, dass das Treibstoff/Luftgemisch verbrannt wird und der Hubkolben Arbeit verrichtet und dabei den Wechselstromgenerator 2 antreibt. Die Brennkraftmaschine 1 weist einen Einlasstrakt 6 und einen Auslasstrakt 8 auf. Der Einlasstrakt 6 versorgt die Brennkraftmaschine 1 mit Luft und Treibstoff. Der Einlasstrakt weist hierfür einen Lufteinlass 10 auf und ist mit einer Treibstoffquelle 12 verbunden. Der gasförmige Treibstoff (beispielsweise Methan oder andere Gase) wird beispielsweise über ein Dosierventil 14 eindosiert und zu einer Gemischbildungseinrichtung 16 geführt, in die auch die Luftzufuhr 10 mündet. Das in der Gemischbildungseinrichtung 16 gebildete Treibstoff/Luftgemisch wird dann zu einer Verdichtungseinrichtung 18 geführt, in der das Treibstoff/Luftgemisch verdichtet wird. Das verdichtete Treibstoff/Luftgemisch wird danach in einer Kühleinrichtung 20 abgekühlt. Über eine Drosseleinrichtung 22 kann die in den Brennraum der Brennkraftmaschine 1 zugeführte Menge an Treibstoff/Luftgemisch gesteuert werden. Die Menge an Treibstoff/Luftgemisch kann alternativ oder zusätzlich über ein Umblaseventil 24 reguliert werden, in dem ein Treibstoff/Luftgemisch rezirkuliert, d.h. wieder vor die Verdichtungseinrichtung 18 rückgeführt wird. Im Abgastrakt 8 ist eine Abgasturbine 26 vorgesehen, die über eine Welle die Verdichtungseinrichtung 18 antreibt. Zur Regulierung der Drehzahl des Abgasturboladers 26 kann ein Bypass 28 vorgesehen sein.
In der Fig. 2 ist ein Blockdiagramm der stationären Kraftanlage gemäß Fig. 1 gezeigt, in dem die Regelung bzw. das Verfahren näher erläutert werden. Die Brennkraftmaschine 1 ist über eine Kupplung 32 mit dem Wechselstromgenerator 2 verbunden, der das Energieversorgungsnetz 3 speist. Weiters sind Mittel 34 zur Erfassung von Spannung und Frequenz, gegebenenfalls auch des Stroms des Energieversorgungsnetzes 3 (in der Regel handelt es sich um an sich bekannte Sensoren) vorgesehen, die mit einer Regeleinrichtung 30 verbunden sind und die entsprechenden Messdaten liefern. In der Regeleinrichtung 30 sind die vorgegebenen Sollwerte abgespeichert und es werden die Istwerte mit diesen Sollwerten verglichen. Bei einer Abweichung vom Sollwert erfolgt ein Regeleingriff (siehe auch Figurenbeschreibung zu den Fig. 3 und 4) an der Brennkraftmaschine 1 über die Verbindungen 38, 38', 38". An der Brennkraftmaschine 1 sind Aktuatoren 36, 36', 36"
vorgesehen, an denen die Regeleingriffe erfolgen, falls es z.B. zu einer Abweichung der Sollspannung und/oder Sollfrequenz und/oder Generatorstrom kommt. Hierfür kann einerseits die Treibgasmenge reguliert werden z.B. über Aktuatoren 36, 36', 36" wie das Gasdosierventil 14, die Drosseleinrichtung 22, das Umblaseventil 24 oder den Bypass 28, andererseits können eine oder mehrere Zündeinrichtungen aktiviert bzw. deaktiviert werden.
In der Fig. 3 sind schematisch einzelne Zustände als Funktion der Zeit für das erfindungsgemäße Verfahren gezeigt. Diagramm A zeigt die Drehzahl der Brennkraftmaschine 1 als Funktion der Zeit t. Da die Drehzahl n der Brennkraftmaschine 1 ein Maß für die Drehzahl des Wechselstromgenerators 2 ist, kann dieser Wert herangezogen werden. Genauso wäre es aber auch möglich die Drehzahl des Wechselstromgenerators 2 heranzuziehen. Erkennbar ist, dass die Drehzahl der Brennkraftmaschine 1 bis kurz vor dem Zeitpunkt tO im Wesentlichen konstant verläuft, was auf einen konstanten Zustand des Energievorsorgungsnetzes 2 schließen lässt. Anschließend kann man einen Netzabfall oder einen Lastabwurf beobachten, der dazu führt, dass die Drehzahl der Brennkraftmaschine 1 plötzlich ansteigt. Wenn zum Zeitpunkt tO ein oberes Drehzahllimit erreicht wird, erfolgt über die Regeleinrichtung 30 ein Ausschaltbefehl an alle Zündeinrichtungen bzw. die Gasmengenzufuhr. Die Motordrehzahl steigt noch kurzzeitig an. Anschließend fällt die Drehzahl ab, wobei bei Erreichen eines unteren Limits zum Zeitpunkt t3 die Regeleinrichtung die Brennkraftmaschine wieder in Betrieb setzt, indem die Treibstoffzufuhr bzw. die Zündeinrichtungen aktiviert werden. Die Dauer des Ausschaltbefehls ist in Diagramm B gezeigt.
Das Diagramm C zeigt die berechnete Treibstoffmenge, während das Diagramm D die tatsächlich zugeführte Treibstoffmenge zeigt. Die berechnete und zugeführte Gasmenge bis zum Zeitpunkt tO identisch. Durch die Abschaltung der Treibstoffzufuhr zum Zeitpunkt tO ergibt sich die berechnete Gasmenge aus der Drehzahl der Brennkraftmaschine, während aber tatsächlich kein Treibstoff zugeführt wird. Nach Wiedereinstellen der Treibstoffzufuhr (und Aktivierung der Zündeinrichtungen) kommt es wieder zur Übereinstimmung der berechneten und der dosierten Gasmenge.
Die Erfindung bezieht sich im Wesentlichen also auf ein Regelungskonzept einer Brennkraftmaschine, vorzugsweise in Form eines Gasmotors mit mehreren Zylindern,
der einen Wechselstromgenerator antreibt. Dabei erfolgt eine Drehzahlregelung der Brennkraftmaschine durch Gasdosierung, zylinderselektive Zündung und die Positionierung der Stellorgane nach einen Lastabwurf, der durch den normalen Motorbetheb bzw. nach einem Netzausfall verursacht werden kann. Nach der Erkennung eines Lastabwurfs werden die Stellorgane so positioniert, dass ein schneller Abbau des Ladedruckes erreicht wird. Zudem wird die Gasmenge so dosiert und die Zylinder-Zündungsfolge so gesteuert, dass keine Verbrennung im Zylinder stattfindet. Der Lastabwurf wird durch einen Zusammenhang zwischen den der Brennkraftmaschine verfügbaren Größen und durch die Steuerung berechneten Zwischengrößen identifiziert. Durch die gezielte Positionierung der Stellorgane ist eine schnelle Reduktion des Ladedrucks möglich, ohne die Gefahr, an die Pumpgrenze der Verdichtungseinrichtung zu kommen, was zu instabilen Fahrbetrieb der Brennkraftmaschine führen kann.
Vorteilhaft an dieser Methode ist, dass während der Bremsphase kein unverbranntes Gemisch durch die Brennkraftmaschine und in den Auspufftrakt gelangen kann und es zu keinen Nebenwirkungen (ungewollte Nachzündungen, Verpuffungen) kommt. Weiters ermöglicht dieser Ansatz die bestmögliche Bremswirkung durch das kurzzeitige Deaktivieren der Verbrennung aller Zylinder. Die Erkennung eines Netzausfalls (NA) erfolgt durch die Erfüllung eines Kriteriums, welches aus einem logischen Zusammenhang zwischen vier Variablen: Spannung U, , df
Strom lt , Frequenzvariation— und Polradwinkel δ besteht:
Falls die Frequenzvariation wegen eines Komplettausfalls des Energieversorgungsnetzes nicht vorhanden ist wird sie durch eine äquivalente Kenngröße x ersetzt, wobei das Kriterium zur Erkennung eines Lastabwurfs unverändert bleibt.
N M = f{u„l„x,s) . (2)
Eventuell könnte man auch dl/dt oder dU/dt als Auslösekriterium verwenden.
Wird ein Netzausfall erkannt, wird der NA-Algorithmus ein logisches Signal„True" (1 ) liefern.
Anhand Blind- und Wirkleistung sowie Linienspannung wird der Strom am Generatoranschluss /, und der Phasenwinkel ψ berechnet gemäß Gl. (3) und (4).
' = cos (4)
Der Polradwinkel lässt sich im stationären Generatorbetrieb durch die Generatorkenngrößen ausrechnen:
Xqlt cos^
δ ~ tan" (5) Ut + Xqlt s\r\<j>
Für eine optimale Regelung kann für das Verfahren und die stationäre Kraftanlage vorgesehen sein, die Summe aus Phasenlage und Polradwinkel innerhalb von +/- 180° zu halten, was somit die Regelgröße darstellt. Idealerweise ist bis zur Wiederkehr des Energieversorgungsnetzes auf einen Wert, der vor der Störung bzw. des Ausfalls angestanden hat hin zu regeln.
Entsprechend diesem Vorgang wird für den jeweiligen Betriebspunkt des Gasmotors die aktuell benötigte Gasmenge gemäß nachfolgender Formel berechnet und an zentraler Stelle zudosiert:
Qgas = f(nvol <Pz <n<Lmm ,A) (6) wobei, QGAS die Gasmenge, ην0ι der volumetrische Wirkungsgrad, n die Motordrehzahl, T2' die Gemischtemperatur, p2' der Ladedruck, LMIN der Mindestluftbedarf (stöchiometrisch, Gaskenngröße) und λ der Luftzahl (Luftüberschuss gegenüber stöchiometrischen Verbrennung) entsprechen.
Aufgrund der Gasdosierung durch ein Gasdosierventil besteht nun die Möglichkeit in erster Linie die Gasmenge schnell gemäß obigem Zusammenhang zu dosieren. Weiters ergibt sich erst durch den Einsatz dieses schnellen Ventils die Möglichkeit die Gasmenge losgelöst vom obigen Formalismus auch ausreichend schnell komplett zu drosseln und dadurch die Verbrennung in der Brennkraftmaschine komplett zu unterbinden. Vorteilhaft daran ist, dass die Berechnung der Gasmenge im Hintergrund für den aktuellen Arbeitspunkt stetig weitergeführt werden kann, jedoch für eine gewisse Zeit nicht an das Gasdosierventil weitergegeben wird, dadurch keine Verbrennung erfolgt und somit eine Bremswirkung dargestellt wird. Eine solche Bremswirkung kann notwendig werden für den Lastabwurf am Gasmotor und eine dementsprechende Drehzahlüberhöhung.
Erreicht die Brennkraftmaschine wieder einen erwünschten Betriebspunkt an dem die Bremswirkung nicht mehr benötigt wird, kann die Gaszudosierung wieder unmittelbar auf das Gasdosierventil eingeschalten werden. Es ist somit möglich vom Zustand .Bremswirkung - keine Verbrennung' direkt oder in Schritten zum Zustand .Standardbetriebsweise - Verbrennung' überzugehen.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 3 erfolgt zum Zeitpunkt tO tritt das Kriterium 0: Motordrehzahl 2 Oberes Limit ein und der Ausschaltbefehl wird bis zum Erreichen des Kriteriums 3: Drehzahl s Unteres Limit zum Zeitpunkt t1 generiert. Somit wird für die Zeitspanne [tO, t3] die Gaszufuhr auf den Wert 0 gesetzt.
Hier kann jedoch ergänzend ein gestaffeltes Drosseln der Gasmenge einzelner Zylinder oder Zylindergruppen abhängig von gestaffelten Grenzwerten (Kriterien) erfolgen. Abhängig von der Größenordnung der Grenzwertüberschreitung wird sukzessive die Gaszufuhr mehrer bis hin zu allen Zylinder oder Zylindergruppen komplett gedrosselt und dadurch eine gestaffelte Bremswirkung ermöglicht.
Zeitpunkt tO - Kriterium 0: Motordrehzahl > Oberes Limit 0 -» Ausschaltbefehl Zylindergruppe 0
Zeitpunkt t1 - Kriterium 1 : Motordrehzahl Oberes Limit 1 - Ausschaltbefehl Zylindergruppe 1 usw.
Ebenso erfolgt das Wiederaktivieren der ausgeschalteten Zylinder oder Zylindergruppen in gestaffelter Weise.
Zeitpunkt t2 - Kriterium 2: Motordrehzahl £ Unteres Limit 1 -> Wiedereinschaltbefehl Zylindergruppe 1 Zeitpunkt t3 - Kriterium 3: Motordrehzahl is Unteres Limit 0 -» Wiedereinschaltbefehl Zylindergruppe 0 usw.
Es erfordert eine etwas aufwendigere Logik zum Deaktivieren und Wiederaktivieren der entsprechenden Zylinder bzw. Zylindergruppen. Diese ermöglicht jedoch auch weitere Kombinationen beispielsweise gestaffeltes Deaktivieren der Zylinder bzw. Zylindergruppen und einheitliches Wiederaktivieren aller Zylinder nach Unterschreiten eines festgelegt Grenzwertes.
Eine Zylindergruppe ist eine beliebige, technisch sinnvolle Gruppierung mehrerer, beispielsweise von 4 Zylindern.