Hydac Filtertechnik GmbH, Industriegebiet, 66280 Sulzbach/Saar
Filtervorrichtung, insbesondere Rücklauf-Saugfilter, sowie Filterelement für eine solche Filtervorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Filtervorrichtung, insbesondere Rücklauf- Saugfilter, mit mindestens einem Filtergehäuse, in dem mindestens ein eine Längsachse definierendes Filterelement aufnehmbar ist, und mit mindestens zwei Ventileinheiten, insbesondere in Form eines Bypassventils und eines Vorspannventils. Außerdem betrifft die Erfindung ein Filterelement für eine derartige Filtervorrichtung.
Rücklauf-Saugfilter der oben genannten Art sind bekannt. Eine von der Firma ARGO-HYTOS GmbH vertriebene Vorrichtung dieser Art ist beispiels- weise unter der Typbezeichnung E084 im Handel erhältlich. Rücklauf- Saugfilter kommen in Hydrauliksystemen in solchen Fällen zum Einsatz, wo im System sowohl ein offener Hydraulikkreislauf (z. B. eine Arbeitshydraulik) als auch ein geschlossenes hydrostatisches System vorhanden sind (z. B. ein Fahrantrieb). Rücklauf-Saugfilter können hierbei sowohl die Funktion des Rücklauffilters des offenen Kreises als auch die Funktion des Saugfilters des geschlossenen Kreises (Antriebs) übernehmen, vorausgesetzt, dass der
Rücklaufstrom des offenen Hydrauliksystems nicht kleiner ist als der Volumenstrom der Speisepumpe für das hydrostatische System.
Beim Betrieb derartiger Vorrichtungen wird die Rücklaufmenge, beispiels- weise der Arbeitshydraulik, dem Filter zugeführt und durch das Filtermedium des Filterelementes gereinigt, wobei eine Vollstrom-Feinstfiltration erfolgen kann. In dem gefilterten Fluid, das der Speisepumpe des hydrostatischen Systems zur Verfügung steht, wird mittels des Vorspannventils ein Vorspanndruck aufrecht erhalten, der sicherstellt, dass die von der Speise- pumpe des Hydrostaten benötigte Menge der gefilterten Rücklaufmenge entnommen werden kann. Überschüssige Mengen gelangen über das Vorspannventil zum Tankanschluß und werden gegen den Tank abgelassen. Bei hohen, beispielsweise verschmutzungsbedingten Staudrücken am Filterelement erfolgt ein Druckabbau durch Ansprechen des Bypassventils.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Filtervorrichtung der betrachteten Art zur Verfügung zu stellen, deren Bauweise einen problemlosen Einbau in betreffende Hydrauliksysteme ermöglicht, insbesondere auch bei beengten Platzverhältnissen, bei denen nur ein geringer Einbauraum zur Verfügung steht.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch eine Filtervorrichtung gelöst, die die Merkmale des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit aufweist.
Demgemäß besteht eine wesentliche Besonderheit der Erfindung darin, dass sämtliche Hauptkomponenten zur Längsachse des Filterelementes konzentrisch angeordnet sind. Die Gesamtvorrichtung kann dadurch einen schlanken, einheitlichen Baukörper bilden, beispielsweise in gestreckter, zylindrischer Form, ohne dass seitlich am Baukörper auskragende oder zur Längs-
achse versetzte Aggregate vorhanden wären, etwa in Form eines seitlich des zylindrischen Körpers angeordneten Bypassventils.
Bei vorteilhaften Ausführungsbeispielen ist auch eine dritte Ventileinrich- tung, nämlich in Form eines Nachsaugventils, in zur Längsachse des Filterelementes konzentrischer Anordnung vorgesehen. Dadurch ist, ohne von der In-Line-Bauweise abzugehen, sichergestellt, dass bei einem Ausfall des Rücklaufdruckes in der Art einer Notfunktion über das Nachsaugventil vom Tank her eine Fluidmenge zur Saugseite der Speisepumpe des hydrostati- sehen Kreises gelangen kann, so dass kein Ausfall des beispielsweise angeschlossenen Fahrantriebes erfolgt.
Bei besonders vorteilhaften Ausführungsbeispielen, bei denen das Filtergehäuse ein kopfseitiges Deckelteil mit Fluidführungen aufweist, die an den oberen Endbereich des eingesetzten Filterelementes sowie an mindestens einen Filtereingang für Rücklauffluid und an mindestens einen Filterausgang für gereinigtes Fluid angrenzen, ist das Bypassventil im Bereich des Deckelteiles und in Fluidverbindung mit der Fluidführung am Filtereingang angeordnet. Gegenüber der üblichen, für Bypassventile vorgesehenen Lagean- Ordnung ist das Bypassventil somit vom Filtersumpf weg zur Kopfseite hin, d. h. in den unmittelbaren Bereich des Filtereinganges, versetzt, so dass bei hohen Staudrücken der Druckabbau unmittelbar am Filtereingang erfolgt. Dadurch ergibt sich eine erhöhte Betriebssicherheit insbesondere während Kaltstartphasen.
Vorzugsweise weist das Filtergehäuse für den Austritt überschüssiger Rücklaufmengen zum Tank einen bodenseitigen Tankanschluß auf, wobei das Vorspannventil in dem dem Tankanschluß benachbarten Bodenbereich des
Filtergehäuses für das Sperren oder Freigeben einer Fluidverbindung zwischen Filterausgang und Tankanschluß angeordnet ist.
Ausführungsbeispiele, bei denen das Nachsaugventil unterhalb des Vor- spannventils, zum Tankanschluß näherliegend, im Bodenbereich des Filtergehäuses angeordnet sind, eignen sich in besonderer Weise für einen Tankeinbau der Vorrichtung, da keine gesonderten Zuleitungen zum Nachsaugventil erforderlich sind.
Die Vorrichtung kann in vorteilhafter Weise so gestaltet sein, dass das bei der Filtration von außen nach innen durchströmbare Filtermedium des Filterelementes ein koaxiales, fluiddurchlässiges Stützrohr umgibt, wobei innerhalb und im Abstand von diesem ein konzentrisches Innenrohr angeordnet ist und wobei das an dessen Außenseite befindliche gereinigte Fluid am Ende des Innenrohres mit den im Bodenbereich des Filtergehäuses befindlichen Einheiten in Form des Vorspannventils und des Nachsaugventils in Fluidverbindung ist. Dadurch ist innerhalb des Filterelementes ein Rohrin-Rohrsystem geschaffen, bei dem das Innenrohr, dessen Außenseite bei der Filtration an die Reinseite angrenzt, mit seiner Rohraußenseite die Fluidverbindung zu den bodenseitigen Ventileinheiten hin bildet. Diese Rohr-in-Rohr Bauweise führt zu einem besonders kompakten, schlanken Baukörper der Vorrichtung mit hoher Eigenstabilität auch beim Auftreten etwaiger Druckschwankungen im Betrieb.
Bei derartigen Ausführungsbeispielen kann vorzugsweise der Bodenbereich des Filtergehäuses einen das Innenrohr des eingesetzten Filterelementes fortsetzenden Rohrkörper aufweisen, auf dem die Ventilkörper von Vorspannventil und Nachsaugventil für Öffnungs- und Schließbewegungen, die zueinander gegensinnig sind, geführt sind. Diese Ventileinheiten bilden
somit einen unmittelbaren koaxialen Fortsatz an der Unterseite des Filterelementes.
Bei besonders vorteilhaften Ausführungsbeispielen ist das Bypassventil in die kopfseitige Endkappe des Filterelementes integriert, wobei in dieser zumindest ein Bypasskanal ausgebildet ist, der bei eingesetztem Filterelement den Filtereingang des Deckelteiles des Filtergehäuses mit der Eingangsseite des Bypassventiles verbindet.
Vorzugsweise ist als Bypassventil ein federbelastetes Schieberventil vorgesehen, dessen Schieber in einem zur Längsachse konzentrischen, hohlzy- linderartigen Ventilgehäuse geführt ist und bei durch Staudruck bedingtem Öffnen die Fluidverbindung zwischen Bypasskanal und Innenraum des Ventilgehäuses bildet.
Eine besonders kompakte Bauweise ergibt sich, wenn das Innenrohr des Filterelementes als Bypassrohr vorgesehen ist, das innenseitig zumindest einen Teil der Fluidverbindung zwischen dem Innenraum des Ventilgehäuses des Bypassventiles und dem im Bodenbereich gelegenen Tankanschluß bildet. Hierbei kann das Ventilgehäuse des Bypassventiles einen unmittelbaren Fluidanschluß am zugekehrten Ende des Innenrohres bilden, so dass bei geöffnetem Bypassventil der Druckabbau aus dem Ventilgehäuse unmittelbar durch das als Bypassrohr dienende Innenrohr zum Tankanschluß stattfindet.
Die Erfindung bietet die besonders vorteilhafte Möglichkeit, die hydraulische Schaltung nach Wunsch zu verändern. Während bei der Verwendung des Innenrohres als offenes Bypassrohr bei Ansprechen des Bypassventiles der Druckabbau über das Innenrohr unmittelbar zum Tank stattfindet, kann
die Schaltung auch so gestaltet werden, dass das bei Öffnen des Bypassven- tiles abströmende Fluid nicht zum Tank, sondern aus dem Ventilgehäuse heraus unmittelbar zur Reinseite des Filterelementes, d. h. zum Filterausgang der Vorrichtung gelangt. In diesem Falle ist das Innenrohr des FiI- terelementes geschlossen, und das Ventilgehäuse weist einen Ausströmbereich auf, der bei geöffnetem Bypassventil die Fluidverbindung vom Innenraum des Ventilgehäuses zum Filterausgang im Deckelteil bildet.
Hierbei kann der Ausströmbereich des Bypassventils durch Öffnungen in einem Ventilgehäusedeckel gebildet sein, der als kopfseitiger, runder Stopfen die Abstützung der Schließfeder des Bypassventiles bildet. Für das über die Öffnungen im Ventilgehäusedeckel abströmende Fluid ergeben sich besonders günstige Strömungsverhältnisse, wenn die Öffnungen im Ventilgehäusedeckel in sternförmig verteilter Anordnung und mit trapezförmiger Öffnungsfläche ausgebildet sind.
Insbesondere in den Fällen, in denen das Innenrohr geschlossen ist und das Fluid bei angesprochenem Bypassventil unmittelbar zum Filterausgang strömt, ist vorzugsweise in die betreffende Fluidführung im Deckelteil ein Bypassschutzsieb integriert, so dass das zur Reinseite gelangende Fluid zumindest von gröberen Verschmutzungen frei ist.
Um auch bei einem Öffnen des Nachsaugventils die Gefahr zu vermeiden, dass über nachgesaugtes Fluid Verschmutzungen zur Reinseite und damit zum Anschluß der Speisepumpe des nachgeordneten hydrostatischen Kreislaufs gelangen kann, ist vorzugsweise eine Nachsaug-Siebanordnung vorgesehen, die in den Fluidweg zwischen den Nachsaugöffnungen des Nachsaugventiles und dem Tankanschluß eingefügt ist.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Filterelement für eine Filtervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, wobei das Filterelement die im Patentanspruch 20 angegebenen Merkmale aufweist.
Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 bis 3 Symboldarstellungen der Schaltung der Komponenten einer ersten Ausführungsform bzw. einer zweiten Ausführungsform bzw. einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Filtervorrichtung;
Fig. 4 einen abgebrochen gezeichneten Längsschnitt lediglich des oberen, deckelseitigen Teilabschnittes der Filtervorrichtung in einer der Schaltung von Fig. 1 entsprechenden Ausführungsform, jedoch mit einem demgegenüber zusätzlich vorgesehenen Bypassschutzsieb; - Fig. 5 einen Längsschnitt, der lediglich den bodenseitigen, unteren Teilabschnitt des in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispieles der Vorrichtung zeigt;
Fig. 6 eine der Fig. 4 ähnliche Darstellung, wobei der kopfseitige Teilabschnitt jedoch gegenüber Fig. 4 um 90 Winkelgrad verdreht dargestellt ist;
Fig. 7 einen gegenüber Fig. 4 bis 6 in kleinerem Maßstab gezeichneten Längsschnitt eines Ausführungsbeispieles der Filtervorrichtung in einer der Schaltung von Fig. 3 entsprechenden Ausführungsform; Fig. 8 einen Längsschnitt lediglich des Filterelementes eines Ausfüh- rungsbeispieles der erfindungsgemäßen Filtervorrichtung in einer der
Schaltung von Fig. 1 entsprechenden Ausführungsform, und Fig. 9 eine perspektivische Schrägansicht eines Ventilgehäusedeckels des Bypassventiles des Ausführungsbeispieles von Fig. 7.
In den in Fig. 1 bis 3 dargestellten Schaltungsbeispielen ist ein Anschluss, zu dem eine Fluid-Rücklaufmenge von einer nicht dargestellten Arbeitshydraulik zugeführt wird, mit A bezeichnet. Über einen mit B bezeichneten Anschluss wird der Speisepumpe eines nicht dargestellten Hydrostaten, bei- spielsweise eines hydrostatischen Fahrantriebes (nicht dargestellt), eine als Füllmenge benötigte Fluidmenge zugeführt. Diese wird an der Reinseite 1 eines Filterelementes 3 abgenommen, d. h. aus dem im Vollstrom gefilterten Rücklaufstrom, der den von der Speisepumpe des nachgeschalteten Hy- drostaten benötigten Füllstrom übersteigt. Die Reinseite 1 des Filterelemen- tes 3 steht über ein Vorspannventil Vi mit dem Tankanschluss T in Verbindung. Das durch Druckbetätigung offenbare Vorspannventil Vi ist auf einen Öffnungsdruck eingestellt, der sicherstellt, dass an der Reinseite 1 und damit am Anschluss B ein Druckniveau beibehalten wird, bei dem die Speisepumpe des nachgeschalteten Hydrostaten die benötigte Menge über den Anschluss B entnehmen kann. Standardmäßig ist das Vorspannventil Vi auf einen Öffnungsdruck von 0,5 Bar eingestellt.
Dem Vorspannventil Vi ist ein ebenfalls durch Druckbetätigung offenbares Nachsaugventil V3 nachgeschaltet, das auf einen geringen Öffnungsdruck von etwa 0,05 Bar eingestellt ist und öffnet, wenn an der Reinseite 1 der Druck der Rücklaufmenge abgefallen ist und daher für den Betrieb der am Anschluss B nachgeschalteten Saugpumpe ein Nachsaugen von Fluid über das Nachsaugventil V3 aus dem Tank als Notfunktion erforderlich ist. Wenn der am Filterelement 3 anliegende Staudruck einen Schwellenwert über- steigt, was beispielsweise durch eine mit der Schmutzseite <am Anschluss A verbundene Verschmutzungsanzeige VA erkannt wird, öffnet ein druckbetä- tigbares Bypassventil V2 für einen Druckabbau vom Anschluss A, und zwar bei der Schaltung von Fig. 1 gegen den Tank hin. Üblicherweise ist ein am Filterelement 3 anstehender Staudruck von etwa 2 Bar als Öffnungsdruck
für das Bypassventil V2 vorgesehen. Bei der Darstellung von Fig. 1, bei der das Vorspannventil Vi auf einen Öffnungsdruck von 0,5 Bar eingestellt ist, wäre dementsprechend das Bypassventil V2 auf einen Öffnungsdruck von 2,5 Bar eingestellt.
Die Varianten von Fig. 2 und 3 unterscheiden sich gegenüber Fig. 1 dadurch, dass der Druckabbau vom Anschluss A über das Bypassventil V2 nicht zum Tank hin stattfindet, sondern über die Reinseite 1 des Filterelementes 3 und über das Vorspannventil Vi zum Tankanschluss T, wobei das Bypassventil V2 auf einen Öffnungsdruck von 2,0 Bar standardmäßig eingestellt sein kann.
Die in Fig. 3 gezeigte Schaltungsvariante entspricht derjenigen von Fig. 2, abgesehen davon, dass ein Bypassschutzsieb 5 - auch in Form eines FiI- terelementes - im Strömungsweg des das Bypassventil V2 durchströmenden Fluides angeordnet ist, so dass der Anschluss B auch bei geöffnetem Bypassventil von Verschmutzungen gesichert ist. Wie sich gezeigt hat ist die Schaltungsvariante von Fig. 2, bei der das Filterelement 3 vom geöffneten Bypassventil V2 unmittelbar umgehbar ist, ohne dass über das Bypassventil abströmendes Fluid ein Schutzsieb oder Schutzfilter durchströmen muss, in solchen Fällen von Vorteil, bei denen es sich um ein Öl hoher Zähigkeit handelt, wie dies beispielsweise während Kaltstartphasen der Fall ist. Wie nachstehend noch näher erläutert wird, ermöglicht die Erfindung auf einfache Weise ein Umstellen der Schaltung zwischen den in Fig.1 oder den in Fig. 2 und 3 dargestellten Betriebsarten.
Fig. 4 und 6 zeigen jeweils den kopfseitigen Endbereich eines Filtergehäuses 7 der Vorrichtung in einer Ausführungsform, bei der ein Bypassschutzsieb 5 oder ein Bypassfilterelement vorhanden ist. In diesen Fig. sind der
kopfseitige Deckelteil des Filtergehäuses 7 mit 9 und der mit dem Deckelteil 9 verschraubte obere Endabschluss mit 11 bezeichnet. Nach Abschrauben des Endabschlusses 1 1 ist ein Filterelement 3 von im großen Ganzen kreiszylinderförmiger Gestalt in den höh Izy I inderartigen Hauptkörper 15 einbringbar, der in seinem Bodenbereich 17, siehe Fig. 5, eine Elementaufnahme 19 bildet, in der ein Ringkörper 21 des Filterelementes 3 unter Bildung einer Abdichtung aufnehmbar ist. Der Ringkörper 21 bildet einen zur Längsachse 25 des Filterelementes 13 koaxialen Fortsatz der bodenseitigen Endkappe 23 des Filterelementes 13, wobei die Endkappe 23 eine Einfas- sung für das untere Ende des Filtermediums 27 des Filterelementes 3 bildet. Der Ringkörper 21 umgibt einen Öffnungsbezirk 29 der Endkappe 23. Dieser Bezirk 29 ist mit dem die Reinseite bei der Filtration bildenden inneren Filterhohlraum 31 des Filterelementes 3 in Fluidverbindung.
Fig. 4 zeigt den oberen Vorrichtungsbereich in einer Position, in der der Filterausgang 33 sichtbar ist, der dem Anschluss B in Fig. 1 bis 3 entspricht. Demgegenüber zeigt Fig. 6 diesen Vorrichtungsabschnitt in der Drehposition, in der der Filtereingang 35 zu sehen. Wie letztgenannter Fig. ebenfalls entnehmbar ist, ist bei eingesetztem Filterelement 3 der Filtereingang 35 über Fluidführungen 51 in Fluidverbindung mit der die Schmutzseite bei der Filtration bildenden Außenseite 37 des Filtermediums 27, das bei der Filtration von außen zum inneren Filterhohlraum 31 hin, der die Reinseite bildet, durchströmt wird. Die obere, kopfseitige Endkappe 39 des Filterelementes 3 bildet nicht nur die Einfassung für das obere Ende des Filtermedi- ums 27, sondern ein hohlzylinderförmiges Ventilgehäuse 41 für ein By- passventil sowie eine Lagerung für ein zur Längsachse 25 konzentrisches Innenrohr 43, das unter Freilassung des die Reinseite bildenden Filterhohlraumes 31 in einem Abstand von dem Stützrohr 45 verläuft, an dessen Außenseite das Filtermedium 27 anliegt. Der die Reinseite bildende Filterhohl-
räum 31 ist über Durchgänge in der Endkappe 39, von denen in Fig. 4 einer zu sehen und mit 47 bezeichnet ist, mit einer Fluidführung 49 im Deckelteil 9 in Verbindung, die zum Filterausgang 33, d. h. zum Anschluss B führt. Die die Schmutzseite bildende Außenseite 37 des Filtermediums 27 ist wiederum im Deckelteil 9 mit der Fluidführung 51 in Verbindung, die im Deckelteil 9 mit dem Filtereingang 35, d. h. dem Anschluß A in Verbindung ist. Wie aus Fig. 6 zu ersehen ist, erstrecken sich von der Fluidführung 51 her Bypasskanäle 53 zum Innenraum des Ventilgehäuses 41. In dem Ventilgehäuse 41 ist ein Ventilschieber 55 des als Schieberventil ausgebil- deten Bypassventil V2 verschiebbar geführt. Das Ventilgehäuse 41 bildet einen zur Längsachse 25 konzentrischen Höh Izy linder, an dessen Innenwand der Ventilschieber 55 geführt ist, der eine endseitige Schließkante 57 aufweist, die, wenn der Ventilschieber 55 in die Öffnungsstellung verschoben ist, den Fluidweg von den Bypasskanälen 53 ins Innere des Ventilge- häuses 41 und damit in das Innenrohr 43 freigibt. Bei Ausführungsbeispielen, bei denen, wie in Fig. 4, bis 6 gezeigt, das Innenrohr 43 offen, d. h. durchgängig ist, kann bei geöffnetem Bypassventil V2 der Druckabbau durch Abströmen des Fluids durch das Innenrohr 43 zum Tankanschluss T erfolgen. Der Ventilschieber 55 ist in die Schließstellung mittels einer Druckfeder 59 vorgespannt, die zwischen Ventilschieber 55 und einem den endseitigen Abschluss des Ventilgehäuses 41 bildenden Deckel 61 eingespannt ist. Bei den Ausführungsbeispielen mit durchgängigem Innenrohr 43 (Fig. 4 bis 6 und 8) ist der Ventilgehäusedeckel 61 ein runder Stopfen in Form einer geschlossenen Kappe.
Wie bereits erwähnt, läßt sich die Vorrichtung auf einfache Weise schaltungsmäßig so verändern, dass über das Bypassventil V2 abströmendes Fluid nicht unmittelbar zum Tank gelangt, wie dies bei der Schaltung von Fig. 1 der Fall ist, sondern dass entsprechend den Schaltungen von Fig. 2 und 3
bei geöffnetem Bypassventil V2 das abströmende Fluid zur Reinseite 1 des Filterelementes 3 gelangt und von dort über das Vorspannventil Vi zum Tankanschluss T gelangen kann. Um die Schaltung diesbezüglich auszubilden, d. h. die Vorrichtung in den in Fig. 7 gezeigten Zustand zu bringen, sind lediglich zwei Maßnahmen erforderlich, nämlich der Verschluss des Innenrohres 43, beispielsweise mittels des in Fig. 7 mit 63 bezeichneten Quersteges. Zum zweiten wird anstelle eines Gehäusedeckels 61 in Form einer geschlossenen Kappe, ein an der Oberseite offener Gehäusedeckel 65 benutzt, wie er in Fig. 9 gesondert dargestellt ist. Dieser weist, wie aus Fig. 9 deutlich ersichtlich ist, sternförmig angeordnete Ausströmöffnungen 67 trapezförmiger Öffnungsfläche auf, über die Fluid aus dem Ventilgehäuse 41 heraus, ohne dass ein stärkerer Strömungswiderstand zu überwinden wäre, zur Fluidführung 49 und damit zum Filterausgang 33 abströmen kann, wenn der Ventilschieber 55 gegen die Kraft der Feder 59 eine Öff- nungsbewegung durchführt, bei der die Schließkante 57 einen Öffnungsspalt bildet, so dass aus den Bypasskanälen 53 Fluid in das Ventilgehäuse 41 einströmt.
Die dadurch bei geöffnetem Bypassventil V2 gebildete direkte Strömungs- Verbindung zwischen Filtereingang 35 und Filterausgang 33 ist bei zähflüssigen Fluiden, beispielsweise bei während Kaltstartphasen vorherrschender großer Zähigkeit des Öles, vorteilhaft, insbesondere dann, wenn den Bypasskanälen 53 kein Bypassschutzsieb 5 oder Filter vorgeschaltet ist. Andererseits wird durch Benutzung eines Bypassschutzsiebes oder Filters die Gefahr vermieden, dass bei geöffnetem Bypassventil V2 Verschmutzungen zum Filterausgang 33 gelangen können. Bei den in Fig. 4 bis 7 gezeigten Ausführungsbeispielen ist jeweils ein Bypassschutzsieb 5 innerhalb eines glockenförmigen Zwischenkörpers 69 so angeordnet, dass er im Fluidweg zwischen den Fluidführungen 51 und den Bypasskanälen 53 gelegen ist.
Der glockenförmige Zwischenkörper 69 trennt innerhalb des Deckelteiles 9 die Fluidführungen 49 und 51 voneinander und bildet gleichzeitig die Abdichtung der oberen Endkappe 39 des Filterelementes 3.
Die Fig. 5 und 7 zeigen den an die Elementaufnahme 19 anschließenden unteren Bodenbereich 17, dessen Einzelheiten am deutlichsten aus Fig. 5 zu ersehen sind. Wie gezeigt ist das Innenrohr 43 des Filterelements 3 zum Tankanschluss T hin nach unten verlängert. Der die Reinseite bildende Filterhohlraum 31 des Filterelementes 3 ist über die Öffnungsbezirke 29 in der Endkappe 23 des Filterelementes mit einem Rohrkörper 73 in Verbindung. Dieser ist zur Bildung eines Federhauses von einem zur Längsachse konzentrischen, hohlzylinderartigen Federgehäuse 75 umgeben. In diesem Federhaus befinden sich eine Schließfeder 77 für das Vorspannventil Vi sowie eine Feder 79 für das Nachsaugventil V3, wobei beide Druckfedern den Rohrkörper 73 umgeben. Das Vorspannventil Vi weist einen axial verschiebbaren Ventilkörper 81 auf, der an der Außenseite des Rohrkörpers 73 sowie mit einem hohlzylinderartigen Fortsatz 83 an der Innenseite des Federgehäuses 75 geführt ist. Letzteres weist einen Topfboden 85, durch den sich der Rohrkörper 73 hindurch erstreckt, sowie mehrere Nachsaugöffnun- gen 87 auf. Dieser Topfboden 85 bildet den Ventilsitz für den als Ringplatte ausgebildeten Ventilkörper 86 des Nachsaugventiles V3.
Der Ventilkörper 81 des Vorspannventiles Vi wirkt mit dem Ringkörper 21 an der Endkappe 23 des eingesetzten Filterelementes 3 als Ventilsitz zu- sammen, gegen den der Ventilkörper 81 durch die Schließfeder 77 angedrückt wird. Wenn der Ventilkörper 81 gegen die Kraft der Schließfeder 77 abhebt, strömt Fluid aus dem Innenraum 31, d. h. der Reinseite des Filterelementes 3, über den offenen Bezirk 29 der Endkappe 23 an der Außenseite des Federgehäuses 75 entlang direkt zum Tankanschluss T hin. Wenn
in die Vorrichtung kein Filterelement 3 eingesetzt ist, bildet der Ventilkörper 81 mit einem radial außenliegenden Ventiltellerrand 89 die Abdichtung der Vorrichtung gegenüber der Tankanschlussseite, indem der Ventiltellerrand 89 an der Elementaufnahme 19 des Gehäusehauptteiles 15 dichtend anliegt.
Der Innenraum des Federgehäuses 75 ist über im Ventilkörper 81 ausgebildete Fluiddurchgänge 91 und über die Öffnungsbezirke 29 der Endkappe 23 mit dem Filterinnenraum 31 , d. h. mit der Reinseite, in Fluidverbindung. Zu dieser Reinseite hin kann, wenn der als Ringplatte ausgebildete Ventilkörper 86 gegen die Kraft der Schließfeder 79 von den Nachsaugöffnungen 87 abhebt, Fluid von der Seite des Tankanschlusses T nachgesaugt werden, um über die Fluiddurchgänge 91 des Ventilkörpers 81 zum Hohlraum 31 und damit zur Reinseite und zum Anschluss B zu gelangen.
Wie Fig. 5 ebenfalls entnehmbar ist, schließt sich an die Unterseite des Bodens 85 des Federgehäuses 75 ein Siebgehäuse 93 an, dessen Innenraum 95 an die Nachsaugöffnungen 87 angrenzt. Zwischen dem Innenraum 95 und dessen Außenseite, d. h. dem Tankanschluss T, befindet sich ein Nachsaugsieb 97 oder Nachsaugfilter, so dass beim Nachsaugvorgang kein unmittelbares, ungefiltertes Nachsaugen von Fluid vom Tankanschluss T her stattfindet.
Wie aus Fig. 5 und 7 entnehmbar, schließt sich an den Bodenbereich 17 des Gehäusehauptkörpers 15 ein Verlängerungsrohr 99 an, das als Tauchrohr gewünschter Länge, beispielsweise bei einem Tankeinbau, je nach Einbaubedingungen gestaltet sein kann.
In Fig. 8 ist ein Filterelement 3 gesondert dargestellt, das ein durchgängig offenes Innenrohr 43 und dementsprechend einen Ventilgehäusedeckel 61 in Form einer geschlossenen Kappe aufweist. Wie ersichtlich, bildet die obere Endkappe 39 einen in das Ende des Innenrohres 43 passend ragen- den Rohrstutzen 98, dessen Öffnungsrand 100 mit der Schließkante 57 des Ventilschiebers 55 zusammen wirkt. Beim Abheben der Schließkante 57 vom Rand 100 ist somit der Fluidweg von den Bypasskanälen 53 her ins Innere des Ventilgehäuses 41 und ins Innere des Innenrohres 43 freigegeben, das nunmehr als Bypassrohr zur Tankseite hin fungiert.
Mit der erfindungsgemäßen Filtervorrichtung ist ein neuartiges Rohr- in Rohrsystem gebildet, bei dem das Bypassrohr zentrisch durch das Elementstützrohr geführt ist und die Position des Bypassventils wechselt vom „Filtersumpf" nach oben. Durch das Verschließen des Bypassrohres und eines anderen Bypassverschlußdeckels kann die Schaltlogig der Filtervorrichtung einfach geändert werden, d.h. der Bypass geht direkt zur Saugseite. Möglich ist dies unter anderem durch den Einsatz des neuartigen, innen hohlen Bypassventils in Schieberbauform. Weiter ist mit der erfindungsgemäßen Filtervorrichtung gewährleistet, dass ohne eingesetztes Filterelement es keinen Speisedruckaufbau gibt, was eine Indikation für das fehlende Filterelement darstellt. Die neuartige Bypasskappe in sog. Cross-Flow-Bauweise erlaubt durch die besondere Trapezform der Querkanäle, dass der Querschnitt des gefilterten Öls sich nicht verengt, so dass Energieverluste im Filtrierbetrieb vermieden sind.