Gasturbine mit geschweissten Brennkammerschalen
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Gasturbine mit ringförmigen Innen- und Aussenschalen einer Ringbrennkammer, den Verschluss der Schalensegmente sowie ein Verfahren zur Reparatur dieses Verschlusses.
Stand der Technik
Für das Design von Gasturbinenbrennkammern gibt es grundsätzlich mehrere verschiedene Ansätze. Einer davon ist die Verwendung von Ringbrennkammern, auf die sich die vorliegende Erfindung bezieht. Dies sind ringförmige Brennkammern, die zwischen Verdichter und Turbine im wesentlichen rotationssymmetrisch um den Rotor der Gasturbine angeordnet sind. Über mindestens einen Brenner wird ein brennbares Gasgemisch in die Ringbrennkammer eingeleitet, das in dieser verbrennt und als ringförmiger Strom in die Turbine strömt. Der im wesentlichen ringförmige Raum wird nach innen, dass heisst zur Rotorseite durch eine sogenannte Innenschale begrenzt und nach aussen durch eine sogenannte Aussenschale begrenzt. Aufgrund der hohen Temperaturen und der Wärmeentwicklung in der Brennkammer sind die Schalen hohen thermischen Belastungen ausgesetzt. Um trotz der hohen Wärmebelastung eine ausreichende Lebensdauer sicher zu stellen, sind Ringbrennkammern mit verschiedenen Kühlmethoden entwickelt worden, die ausserdem meist mit Wärmeschutzschichten oder Schutzschildern kombiniert werden.
In der EP1312865 wird eine Ringbrennkammer vorgeschlagen, die aus Schalen aufgebaut ist und deren Schalen über flanschartige Anschlussbereiche miteinander verbunden sind.
Mit Flanschen verbundene Schalen oder Halbschalen haben inhärent das
Problem, dass sich die Bereiche der Teilfugen thermisch anders verhalten als die freien Schalenbereiche ohne Flansch und damit die thermischen Ausdehnungen anders verlaufen als im freien Wandbereich. Dies kann besonders bei dünnwandigen Schalen zu einem Verzug führen. Ein Verzug der Schalen kann die Höhe der Kühlkanäle, die sich auf der dem Heissgas abgewandten Seite der Schale befinden, verändern und damit die Kühlluftführung und Kühleffektivität beeinflussen. Ausserdem kann der Verzug zu Spannungen, Rissbildung oder mechanischem Versagen der Teile führen.
Trotz der Kühlung und der Wärmeschutzschichten sind die der Brennkammerinnenseite zugewandten Wände der Brennkammer lebensdauerkritische Teile. Um bei Schäden an diesen kritischen Teilen nicht die gesamten Teile austauschen zu müssen sind verschiedene Reparaturverfahren entwickelt worden. In der EP1267127 werden Reparaturverfahren zum Austausch von Brennkammersegmenten insbesondere von Schalen beschrieben. Dabei wird das Ausschneiden von Teilstücken der Brennkammerwände und deren Ersatz sowie das Einschweissen von Ersatzstücken beschrieben.
Ein Nachteil bei Schweissreparaturen sind die in der Regel reduzierten Materialeigenschaften im Bereich der Schweissnaht. Dazu kommt die Problematik hochwertige Wärmeschutzschichten auf eine Schweissnaht aufzubringen. Dies gilt insbesondere für Reparaturen, die vor Ort, dass heisst im Kraftwerk ohne gute Zugänglichkeit der Bauteile und ohne optimale Randbedingungen für das Aufbringen der Schutzschichten, durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass Schweissnähte nach erfolgter Reparatur ein Schwachpunkt im weiteren Betrieb der Gasturbine bilden und oft nicht mehr die gewünschte Lebensdauer erreichen. Ausserdem führt das Aufbringen einer hochwertigen dauerhaften Wärmeschutzschicht (Thermal Barrier Coating TBC) zu hohen Zusatzkosten und Zeitverzögerungen bei der Reparatur.
Darstellung der Erfindung
Der vorliegenden Erfindung ist die Aufgabe gestellt, eine Ringbrennkammer zu schaffen, die thermisch verzugsarm erwärmt werden kann, sich verzugsarm ausdehnt und zuverlässig geschlossen ist. Ausserdem sind Verfahren zu schaffen, mit denen die Ringbrennkammer ohne Lebensdauereinbussen für Reparaturen geöffnet und wieder geschlossen werden kann sowie rekonditioniert werden kann.
Zur Lösung der ersten oben gegebenen Aufgabe besteht die ringförmige Innen- und Aussenschale einer Ringbrennkammer aus rotationssymmetrisch hergestelltem Blech. Diese sind in der Trennebene der Gasturbine zur Montage aufgeschnitten und im eingebauten Zustand in der Trennebene mit mindestens einer Trennebenenschweissnaht verschweisst. Die Verwendung einer
Schweissnaht hat den Vorteil, dass die Schalen aus Blech ohne Verstärkungen und den damit verbundenen Inhomogenitäten in der Wärmekapazität der verschiedenen Schalenbereiche gefertigt werden kann. Insbesondere werden damit Verzug und Spannungen im Bereich von Flanschen vermieden. Durch die Vermeidung von Flanschen kann die gesamte Schale aus relativ dünnem Blech gefertigt werden und damit der Materialverbrauch reduziert werden. Da die Brennkammerschalen thermisch hochbelastete Bauteile aus teuren Materialen sind, wird durch diese Reduktion wesentliche Kosten eingespart. Ferner ist es schwierig Flanschverbindungen im Heissgasbereich zuverlässig abzudichten. Unkontrollierte Leckagen im Brennkammerbereich führen zu Leistungs- und Wirkungsgradeinbussen. Darüber hinaus können sie aber vor allem die Verbrennung negativ beeinflussen. Insbesondere können sie zu Pulsationen und signifikant erhöhten Emissionen führen. Dies sind primär erhöhte CO und UHC (unburned hydrocarbon) Emissionen, die durch „Quenchen" d.h. lokales Kühlen der Flamme entsehen. Sekundär kann es aber auch zu einer Erhöhung der NOx Emissionen kommen, da mit der lokalen Temperaturreduktion durch Leckagen bei unveränderter durchschnittlicher Brennkammeraustrittstemperatur eine Erhöhung der lokalen Temperaturmaxima einhergehen, die zu erhöhten NOx Emission führen. Die vorgeschlagene Lösung mit Schweissnaht lösst das Dichtungsproblem und verhindert damit unkontrollierte Leckagen.
Um die Lebensdauer der mindestens einen Trennebenenschweissnaht sicher zu stellen, wird eine Filmkühlung der Trennebenenschweissnaht vorgeschlagen. Zur Realisierung der Filmkühlung wird das Schalenblech entlang der Trennebenenschweissnaht mit Kühlluftlöchern versehen. Diese können auf einer oder beiden Seiten der Schweissnaht vorgesehen werden. Sie können durch geeignete Verfahren wie z.B. EDM (Electrical Discharge Machining), bohren, ätzen oder mit Laser appliziert sein.
Um die Effektivität der Filmkühlung zu erhöhen, können die Schalen im Bereich der Trennebenenschweissnaht mit einer von der Heissgasseite wegweisenden, zur Kühlluftseite hinweisenden Einbuchtung versehen sein. Die Trennebenenschweissnaht ist am Grund der Einbuchtung ausgeführt und die Löcher zur Filmkühlung sind beispielsweise an den Seitenwänden der Einbuchtung ausgeführt. Als Einbuchtung ist in der einfachsten Ausführung als eine Folge von drei Biegungen im Blech zu verstehen. Die erste und dritte
Biegung weist von der ringförmigen Oberfläche der Innen- oder Aussenschale von den Heissgasen weg. Die zweite Biegung ist entgegengesetzt zur ersten und dritten gerichtet. Sie verbindet die beiden, von den Heissgasen wegweisen, Enden der ersten und dritten Biegung in einem Bogen. Die Mitte dieses verbindenden Bogens ist der am weitesten von den Heissgasen entfernte Bereich der Einbuchtung. Sie wird im weitern als Grund der Einbuchtung bezeichnet.
Damit die Filmkühlung möglichst wenig von der Hauptströmung beeinflusst wird, kann die Einbuchtung parallel zur Hauptströmung ausgeführt sein. Dies wird sich in der Regel dann ergeben, wenn die Einbuchtung in der Trennebene und parallel zu dieser ausgeführt ist.
Zur Verbesserung der Hitzebeständigkeit sind die Schalen jeweils auf der den Heissgasen zugewandten Seite mit einer Wärmeschutzschicht beschichtet.
Diese ringförmigen Schalen können durch plastische Verformung, beispielsweise in einem Rotationsverfahren (Spinning) oder durch Explosionsformung, in die gewünschte Form gebracht werden. Um die Formstabilität, insbesondere auch für die weitere Bearbeitung zu verbessern, können die Schalen vor dem Teilen in eine obere und eine untere Halbschale, spannungsfrei geglüht werden.
Zum Einbau oder Austausch werden die Schalen in einer Trennebene aufgeschnitten und die untere Hälfte der Innen- wie der Aussenschale in die untere Gehäusehälfte einer Gasturbine eingeführt. Nach Einsetzen des Rotors, der Wellenabdeckung usw. können die beiden oberen Schalenhälften ebenfalls eingesetzt werden und durch verschweissen mit den unteren Hälften verbunden werden. Nach verschweissen der Schalenhälften sind wieder ringförmige Schalen erstellt, die frei von Flanschen oder anderen Verdickungen sind, die zu thermischem Verzug führen können.
Auf der den heissen Brenngasen abgewandten Seite werden Innen- und
Aussenschale mit Kühlluft oder einem anderen geeigneten Medium gekühlt. Um eine effektive Kühlung zu gewährleisten wird das Kühlmedium beispielsweise in einer Kühlluftführungshülle an der Oberfläche der Schale entlang geführt. Eine Kühlluftführungshülle ist eine Blechkonstruktion die durch Abstandshalter in einem definierten Abstand von dem Schalenblech gehalten wird und unter dem das Kühlmedium entlang strömt. Durch die Befestigung an der Schale wird gewährleistet, dass der Abstand zwischen Kühlluftführungshülle und Schale auch bei thermischen Dehnungen der Schale konstant bleibt.
Der Abstand zwischen Kühlluftführungshülle und Schale kann dabei örtlich variieren. In Regionen, die eine hohe Kühlleistung beanspruchen, kann der Abstand reduziert sein, um die Strömungsgeschwindigkeit, und damit die Wärmeübertragung zu erhöhen. Weiter kann die Kühlluftseite der Schalen zur Erhöhung der Wärmeübertragung mit Turbulenzrippen versehen sein.
Eine weitere Möglichkeit die Temperatur der Schweissnaht zu reduzieren, ist sie lokal mit einer Prallkühlung zu versehen. Dies ist allein oder in Kombination mit oben beschriebenen Massnahmen möglich. Durch die Prallkühlung wird die Wärmeübertragung erhöht und damit der Temperaturgradient im Material erhöht, was die zyklische Lebensdauer beeinträchtigen kann. Je nach Belastung des Bauteils kann eine Prallkühlung daher nur in Kombination mit Filmkühlung oder lokal angewandt werden. In manchen Fällen ist von einer Prallkühlung ganz abzusehen.
Prinzipiell ist das Schalenblech plastisch verformbar, so dass eine Einbuchtung durch Pressen, Formziehen oder einen anderen geeigneten Prozess vor Auftrennen und Teilen der ursprünglich ringförmigen Innen- bzw. Aussenschalen
in zwei Halbschalen möglich ist. Weiter ist ein Aufbiegen der Halbschalenränder nach der Trennung in zwei Halbschalen möglich. Die plastische Verformung der Schalenbleche ist aufgrund der Baugrösse der Teile aufwendig und kann zu einem Verzug der Teile führen.
Als alternative Lösung, bei der die plasitsche Verformung ganzer Schalen oder Halbschalen vermieden ist, wird erfindungsgemäss eine Ausführung mit mindestens einem Trennebenenelement vorgeschlagen. In dieser Ausführung ist im Trennebenenbereich ein länglicher Blechstreifen aus der ringförmigen Innen- und/ oder Aussenschale ausgeschnitten und ein Trennebenenelement in die entstehende Lücke eingepasst und eingeschweisst.
Trennebenenelemente sind Blechstreifen, die der Kontur der Schalen in der Trennebene folgen und die ausserdem mit einer geeigneten Einbuchtung für eine Schweissnaht und die Führung der Filmkühlung versehen sind. Diese werden aus Blech durch plastische Verformung, beispielsweise durch Pressen hergestellt. An mindestens einer Seitenwand der Einbuchtungen sind Löcher für die Filmkühlung vorzusehen. Diese können durch geeignete Verfahren wie z.B. EDM (Electrical Discharge Machining), bohren, ätzen oder mit Laser appliziert werden.
Der Kühlfilm, bzw. die Kühlluftlöcher und Kühlluftversorgung, kann mit seiner Wirkung auf die Materialtemperatur so gesteuert werden, dass die Lebensdauer der Schale optimiert wird.
Zum Einsetzen der Trennebenenelemente werden aus den Schalen im Bereich der Trennebene entsprechend grosse Streifen ausgeschnitten, die Trennebenenelemente angepasst und eingeschweisst. Das Einsetzen des Trennebenenelements erfolgt in einem Werk beziehungsweise einer Werkstatt. Entsprechend sind die Schweissnähte zum Einsetzen des Trennebenenelements gut zugänglich und können, falls erforderlich, von beiden Seiten geschweisst werden. Vor allem sind die Schweissnähte für eine Beschichtung mit einer Wärmeschutzschicht zugänglich. Die Beschichtung wird beispielsweise für die gesamte Schale erst nach dem Einfügen des Trennebenenelements durchgeführt.
Bei Anwendung eines Trennebenenelements kann dessen Blechdicke gleich der Blechdicke des übrigen Schalenbleches gewählt werden. Eine unterschiedliche Blechdicke kann aber Vorteilhaft sein. Beispielsweise kann die Blechdicke des
Trennebenenelements grösser als die des Schalenbleches gewählt werden, um die mechanische Stabilität des Trennebenenelements trotz Kühlluftbohrungen zu gewährleisten. Andererseits kann das Trennebenenelement mit einer kleineren Blechdicke ausgeführt werde, um einen Verzug der Schalen durch die versteifende Wirkung der Einbuchtung des Trennebenenelements zu vermeiden.
Bei der Verwendung eines Trennebenenelements eröffnen sich verschiedene weitere Möglichkeiten dieses Kühlungstechnisch zu optimieren. Beispielsweise kann die Einbuchtung mit der Form eines Schwalbenschwanzes vorgesehen werden, so dass die zur Heissgasseite offene Fläche verkleinert wird und der Kühlluftbedarf für die Filmkühlung reduziert wird. Fertigungstechnisch kann es in diesem Fall einfacher sein, das Trennebenenelement aus zwei Teilen herzustellen, die im Grund des Schwalbenschwanzes, der später als Trennebene dient, verschweisst werden.
Aufgrund der Strömungsverhältnisse und Temperaturverteilung auf der Heissgasseite ist es möglich, dass nur ein Teil der Trennebene und insbesondere nur ein Teil der Schweissnaht zum Schliessen der Trennebene lebensdauerkritisch ist. In diesem Fall kann die Anwendung der oben beschriebenen Massnahmen zur Lebensdauerverbesserung der Schweissnaht, insbesondere das Einfügen eines Trennebenenelements, auf den kritischen Bereich der Trennebene beschränkt werden.
Der Einbau oder Austausch von Innen- und/ oder Aussenschalen mit Trennebenelementen erfolgt analog zu dem bereits erläuterten Verfahren für Innen- und/ oder Aussenschalen ohne Trennebenelemente. Dass heisst, die Innen- und/oder Aussenschale werden für den Einbau oder Austausch in einer Trennebene aufgeschnitten und die jeweils untere Hälfte in die untere Gehäusehälfte einer Gasturbine eingeführt. Nach Einsetzen des Rotors, der Wellenabdeckung usw. können die oberen Schalenhälften ebenfalls eingesetzt werden und durch verschweissen mit den unteren Hälften verbunden werden.
Damit die Trennebenenelemente nicht nur für einen ersten Einbau geeignet sind, kann es Vorteilhaft sein, diese mit seitlichem Übermass zu fertigen und sie beim Einpassen in die Schale entsprechend zuzuschneiden. Insbesondere können bei der Verwendung von Trennebenenelementen mit Übermass bei jedem Austausch
die bestehenden Schweissnähte, die in der Regel schlechtere Materialeigenschaften als das Grundmaterial aufweisst, weggeschnitten werden. Damit wird die Breite des länglichen ausgeschnittenen Blechstreifens bei jedem Austausch grösser und es wird bei jedem Austausch weniger Restmaterial von dem auf Übermass gefertigten Trennebenenelement abgeschnitten.
Ein weiterer Vorteil der Lösung ist, dass die Trennebenenelemente auch in exsistierende Schalen als Reparaturlösung eingebaut werden können. Mit ihnen wird sichergestellt, dass nach einer Rekonditionierung (Überholung) bei Wiedereinbau von Brennkammerschalen die Lebensdauer auch im Bereich der Trennebenenschweissnaht erreicht werden kann.
Neben einer Gasturbine mit ringförmigen Schalen und einem geschweissten Verschluss ist ein Verfahren zum Öffnen und Schliessen der Schalen Gegenstand der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Fig. 1 bis 7 dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 Schnitt durch die Mittelpartie einer Gasturbine mit Ringbrennkammer.
Fig. 2 Schnitt durch die Ringbrennkammer einer Gasturbine mit Innen- und Aussenschale sowie Kühlluftführungshüllen zur Führung der Schalenkühlluft.
Fig. 3 Seitenansicht einer Brennkammerschale mit Trennebenenelement.
Fig. 4 Räumliche Darstellung eines Trennebenenelements mit Übermass an den Seiten.
Fig. 5a Schnitt V-V durch ein in eine Schale eingeschweisstes Trennebenenelement vor dem Einbau in eine Gasturbine.
Fig. 5 b Schnitt V-V durch ein in eine Schale eingeschweisstes Trennebenenelement mit Trennebenenschweissnaht nach dem Einbau in eine Gasturbine.
Fig. 5c Schnitt V-V durch ein Trennebenenelement in der Form eines Schwalbenschwanzes.
Ausführung der Erfindung
Eine Gasturbine mit einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens weist im wesentlichen mindestens einen Verdichter, mindestens eine Brennkammer und mindestens eine Turbine auf, die über mindestens eine Welle den Verdichter und einen Generator antreibt.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die Mittelpartie einer Gasturbine, das heisst den Bereich zwischen Kompressor und Turbine sowie die Endstufe des Kompressors und die erste Stufe der Turbine.
Der Verdichter 1 verdichtet die Luft. Der grösste Teil der Luft wird über das Kompressorplenum 2 in eine Ringbrennkammer 3 eingeleitet und mit Brennstoff vermischt, der dort verbrennt. Von dort strömen die heissen Brenngase unter Arbeitsabgabe durch eine Turbine 4 ab. Die Ringbrennkammer wird von einer Aussenschale 7, einer Innenschale 8 und einer Frontplatte 6, durch die über Brenner 5 der mit Kompressorendluft vorgemischte Brennstoff eingeleitet wird, umschlossen. Ein Teil der Kompressorendluft wird vor der Einleitung in die Ringbrennkammer an der Innenschale 8 und Aussenschale 7 zur Kühlung entlanggeleitet. Zur Führung der Kühlluft wird um die Brennkammerschalen eine äussere Kühlluftführungshülle 1 1 und eine innere Kühlluftführungshülle 12 vorgesehen. Um eine Druckdifferenz zu erzeugen, die die Kühlluft zwischen Kühlluftführungshülle und Brennkammerschale entlang strömen lässt, ist am Austritt der Kühlluftführungshülle eine Brennerhaube 18 angeordnet, in der ein unter dem Kompressorplenumdruck liegender Druck herrscht. Von dieser fliesst die Luft über die Brenner 5 oder als Frontplattenkühlluft 17 in die
Ringbrennkammer 3. Der Druckverlust zwischen Kompressorplenum 2 und
Ringbrennkammer 3 wird damit in einen Teil zur Brennschalenkühlung und einen Teil zur Frontplattenkühlung bzw. Zumischung in die Brenner 5 aufgeteilt.
Die Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Ringbrennkammer 3 einer Gasturbine mit Innen- 8 und Aussenschale 7 sowie Kühlluftführungshüllen 1 1 , 12 zur Führung der Schalenkühlluft. Weiter sind die Befestigungselemente 19, durch die die innere Kühlluftführungshülle 12 mit der Innenschale 8 und die äussere Kühlluftführungshülle 1 1 mit Aussenschale 7 verbunden sind, dargestellt. Brenner und Frontplatte sind hier nicht gezeigt.
In Fig. 3 ist die Seitenansicht einer ringförmigen Brennkammerschale mit eingeschweisstem Trennebenenelement 15 gezeigt. Bei der beispielhaft dargestellten Brennkammerschale kann es sich sowohl um eine Innenschale 8 als auch um eine Aussenschale 7 handeln. Die Brennkammerschale wird in einem Rotationsverfahren symmetrisch aus Blech geformt. Anschliessend wird in der Trennebene 16 ein Blechstreifen herausgeschnitten, wodurch die Schale in eine obere und eine untere Hälfte 13, 14 getrennt werden kann. Die obere und untere Hälfte 13, 14 kann aber auch an den Endbereichen, wie in Fig. 3 dargestellt auch noch verbunden beleiben und nur in dem mittleren Bereich eine im wesentlichen rechteckige Öffnung ausgeschnitten werden. In diese Öffnung wird ein Trennebenenelement 15 eingepasst und eingeschweisst. Ein derartiges Trennebenenelement 15 ist in Fig. 4 räumlich dargestellt. Diese Elemente werden beispielsweise mit Übermass hergestellt und dann beim Einpassen auf die erforderliche Grosse zugeschnitten. Sie werden aus Blech durch plastische Verformung, beispielsweise durch Pressen hergestellt. Zur Verbesserung der Hitzebeständigkeit wird auf der dem Heissgas zugewandten Seite eine Wärmeschutzschicht aufgetragen. Dies kann beispielsweise ein Zirkonoxid mit zugehöriger Haftschicht (Bond Coat) sein.
Zur Montage werden die Schalen in einer Trennebene aufgeschnitten und die untere Hälfte der Innen- wie der Aussenschale in die untere Gehäusehälfte einer Gasturbine eingeführt. Nach Einsetzen des Rotors, der Wellenabdeckung usw. können die beiden oberen Schalenhälften ebenfalls eingesetzt werden und durch verschweissen mit den unteren Hälften verbunden werden. Dabei entsehen wieder ringförmige Schalen.
Die an mindestens einer Seitenwand der Einbuchtungen für die Filmkühlung vorgesehen Löcher können durch geeignete Verfahren wie z.B. EDM (Electrical Discharge Machining), bohren, ätzen oder mit Laser appliziert sein. Eine Ausführung mit zwei Reihen von Kühlluftlöchern 22 beidseitig der Trennebene 16 ist in dem Schnitt V-V in Fig. 5a für ein in eine Schale eingeschweisstes Trennebenenelement 15 vor dem Einbau in eine Gasturbine gezeigt. Die Einbuchtung ist von den Heissgasen, dass heist von der Ringbrennkammer 3 wegweisend. Die Trennebene 16 befindet sich im Gund der Einbuchtung.
Das selbe Trennebenenelement 15 ist in Fig. 5b mit einer Trennebenschweissnaht 21 nach dem Einbau in eine Gasturbine gezeigt. Die Trennebenschweissnaht 21 ist in der Trennebene 16 im Grund der Einbuchtung ausgeführt.
Fig. 5c zeigt ein Beispiel eines Trennebenenelements, das in der Form eines Schwalbenschwanzes ausgeführt ist. Die Schweissnaht ist auch hier beispielsweise in der Trennebene 16 im Grund der Einbuchtung ausgeführt. Dabei hier als Grund der Einbuchtung nicht die Mitte eines Bogens, sondern allgemeiner, der den Heissgasen am weitesten abgewandte Bereich der
Einbuchtung zu verstehen. In dem dargestellten Beispiel sind die Kühlluftlöcher 22 in zwei Reihen in den Seitenwänden des Schwalbenschwanzes so angeordnet, dass die Kühlluft auf die Trennebenenschweissnaht 16 gerichtet ist. Die Kühlluftlöcher 22 können aber auch in einer Reihe parallel zur Trennebenenschweissnaht 16 angeordnet sein.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die hier gezeigten und beschriebenen Ausführungen beschränkt. Alle erläuterten Vorteile sind nicht nur in den jeweils angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise ist es möglich, dass die linnenschale einer Brennkammer erfindungsgemäss ausgeführt ist und die Aussenschale der selben Brennkammer mit einem Flansch ausgfürht ist.
Bezugszeichenliste
I Verdichter (nur die zwei letzten Stufen dargestellt) 2 Kompressorplenum
3 Ringbrennkammer
4 Turbine (nur die erste Stufe dargestellt)
5 Brenner
6 Frontplatte 7 Aussenschale
8 Innenschale
9 Äusserer Kühlkanal
10 Innerer Kühlkanal
I I Äussere Kühlluftführungshülle 12 Innere Kühlluftführungshülle
13 Obere Schalenhälfte der Innen- oder Aussenschale
14 Untere Schalenhälfte der Innen- oder Aussenschale
15 Trennebenenelement
16 Trennebene 17 Frontplattenkühlluft
18 Brennerhaube
19 Befestigungselemente
20 Welle
21 Trennebenschweissnaht 22 Kühlluftlöcher