Beschreibung
Linsenanordnung und LED-Anzeigevorrichtung
Diese Patentanmeldung beansprucht die Priorität der deutschen Patentanmeldung 10 2006 062 066.6, deren Offenbarungsgehalt hiermit durch Rückbezug aufgenommen wird.
Die Erfindung betrifft eine Linsenanordnung für eine LED- Anzeigevorrichtung. Die Linsenanordnung umfasst eine Linse, die eine erste Linsenfläche und eine optische Achse aufweist. Die optische Achse durchdringt die erste Linsenfläche der Linse. Ferner betrifft die Erfindung die LED- Anzeigevorrichtung. Die LED-Anzeigevorrichtung hat ein Gehäu- se, das eine Öffnung umfasst. Zumindest eine LED ist so in dem Gehäuse angeordnet, dass Strahlung, die in einer Hauptabstrahlrichtung der LED abgestrahlt wird, durch die Öffnung des Gehäuses austritt .
Als Lichtquellen werden immer häufiger LEDs bevorzugt. Die LEDs zeichnen sich durch eine hohe Lichtausbeute bei einem geringen Energiebedarf aus. Verglichen mit einer normalen Glühbirne erzeugen die LEDs bei vergleichbarer Lichtausbeute regelmäßig weit weniger Hitze. Dennoch können bei Betrieb der LED in der Nähe der LED sehr hohe Temperaturen auftreten.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Linsenanordnung für eine LED-Anzeigevorrichtung zu schaffen, die eine Ankopplung der Linsenanordnung an einen thermisch belasteten Bereich ermög- licht.
Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Er-
findung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung zeichnet sich aus gemäß eines ersten Aspekts der Erfindung durch eine Linsenanordnung für eine LED- Anzeigevorrichtung. Die Linsenanordnung umfasst eine Linse und einen transparenten Übergangskörper. Die Linse weist eine erste Linsenfläche und eine optische Achse auf . Die optische Achse der Linse durchdringt die erste Linsenfläche der Linse . Der transparente Übergangskörper ist an der ersten Linsenflä- che fest mit der Linse gekoppelt. Der transparente Übergangskörper ist temperaturbeständiger als die Linse und weist eine optische Achse auf, die parallel zu der optischen Achse der Linse ist.
Falls die Linsenanordnung zum Kollimieren und/oder Fokussieren von Strahlung einer heißen Lichtquelle vorgesehen ist, ermöglicht dies, die Linsenanordnung nahe an der Lichtquelle anzuordnen, und zwar so, dass der transparente Übergangskörper zwischen der Linse und der Lichtquelle angeordnet ist. Ferner ermöglicht dies, bei einer Wahl eines Materials für die Linse vornehmlich optische Eigenschaften und/oder eine Formbarkeit und/oder eine Formfestigkeit des entsprechenden Materials zu berücksichtigen und weniger die thermischen Eigenschaften.
Der transparente Übergangskörper, der temperaturbeständiger ist als die Linse, schützt die Linse nicht nur vor thermischen Einflüssen, die durch die von der Lichtquelle abgestrahlte Strahlung entstehen, sondern kann die Linse gleich- zeitig vor strahlungsbasierten Einflüssen schützen. Unter „ strahlungsbasierten Einflüsse" sind im Folgenden die Einflüsse zu verstehen, die durch die Strahlungsdichte der von der Lichtquelle abgestrahlten Strahlung entstehen können.
Durch den transparenten Übergangskörper kann die Linse vor strahlungsbasierten Einflüssen geschützt werden, da die Linse beabstandet von der Lichtquelle angeordnet ist. Somit wird die Linse vor der hohen Strahlungsdichte, die nahe an der Lichtquelle auftritt und die zur Zerstörung des Materials der Linse führen kann, geschützt. Durch den Abstand der Linse von der Lichtquelle, der dadurch entsteht, dass der transparente Übergangskörper zwischen der Linse und der Lichtquelle angeordnet ist, ist die Strahlungsdichte an der Linse verringert. Bei der Wahl eines Materials für die Linse ist daher die
Strahlungsempfindlichkeit des entsprechenden Materials nur unwesentlich zu berücksichtigen. Dadurch können für hohe Strahlungsdichten empfindliche Materialien, wie beispielsweise Kunststoffmaterialien, für die Linse Verwendung finden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts der Erfindung entspricht die optische Achse der Linse der optischen Achse des transparenten Übergangskörpers . Die beiden optischen Achsen bilden eine optische Achse der Linsenanord- nung. Dies trägt zu einer besonders präzisen Kollimierung und/oder Fokussierung von Strahlung durch die Linsenanordnung bei .
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten As- pekts der Erfindung ist die Linse formbeständiger als der transparente Übergangskörper. Dies ermöglicht, die Form der Linse besonders präzise auszubilden und so eine besonders präzise Strahlführung und/oder Strahlformung durch die Linse zu erzielen. Ferner ermöglicht dies, eine besonders gute An- kopplung des transparenten Übergangskörpers an die Linse und an eine Strahlungsvorrichtung, beispielsweise die LED- Anzeigevorrichtung, die zumindest die Lichtquelle, beispielsweise die LED, umfasst.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts der Erfindung umgibt der Übergangskörper die Linse zumindest teilweise in radialer Richtung. Dies trägt dazu bei, die Linse noch besser gegen die Hitze der Lichtquelle abzuschirmen. Ferner kann dadurch eine besonders gute Kopplung zwischen der Linse und dem transparenten Übergangskörper erzielt werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts der Erfindung weist die Linse zumindest eine Ausnehmung auf. Der Übergangskörper weist zumindest einen Haltekörper auf, der in die Ausnehmung der Linse ragt. Dies trägt zu einer besonders guten Kopplung zwischen der Linse und dem transparenten Übergangskörper bei. Ferner eröffnet sich dadurch ein zusätzlicher Gestaltungsspielraum bezüglich einer Strahlführung in der Linsenanordnung.
Die Erfindung zeichnet sich aus gemäß eines zweiten Aspekts der Erfindung durch die LED-Anzeigevorrichtung. Die LED-
Anzeigevorrichtung hat ein Gehäuse, zumindest die eine LED und zumindest die Linsenanordnung. Das Gehäuse umfasst eine Öffnung. Die LED ist so in dem Gehäuse angeordnet, dass Strahlung, die in einer Hauptabstrahlrichtung der LED abge- strahlt wird, durch die Öffnung des Gehäuses austritt. Die Linsenanordnung ist so angeordnet, dass die von der LED in der Hauptabstrahlrichtung emittierte Strahlung den transparenten Übergangskörper und die Linse durchdringt. Die Strahlung kann auch an einem Reflektor reflektiert werden, bevor sie aus dem Gehäuse austritt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des zweiten Aspekts der Erfindung hat der transparente Übergangskörper einen vorgege-
benen positiven Abstand zu der LED. Dies kann dazu beitragen, dass eine Strahlungsdichte, der von der LED- Anzeigevorrichtung abgestrahlten Strahlung, höher ist und dass die Strahlung auf eine kleinere Fläche abgestrahlt wird gegenüber einer LED-Anzeigevorrichtung, bei der der Übergangskörper direkt mit der LED und/oder einer Vergussmasse gekoppelt ist, in der die LED eingebettet ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des zweiten As- pekts der Erfindung ist die LED zumindest teilweise von einer transparenten Vergussmasse ummantelt. Dies ermöglicht einfach, die LED zu schützen und zu befestigen. Ferner ermöglicht dies, falls die Vergussmasse zwischen dem transparenten Übergangskörper und der LED angeordnet ist, dass die Strah- lung auf eine größere Fläche abgestrahlt wird, gegenüber einer LED-Anzeigevorrichtung, bei der zwischen Übergangskörper und LED keine Vergussmasse vorgesehen ist.
Die Erfindung ist im Folgenden anhand von schematischen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 eine erste Ausführungsform einer LED- Anzeigevorrichtung,
Figur 2 eine zweite Ausführungsform der LED- Anzeigevorrichtung,
Figur 3 eine dritte Ausführungsform der LED-
Anzeigevorrichtung,
Figur 4 eine erste Ausführungsform einer Linsenanordnung,
Figur 5 eine zweite Ausführungsform der Linsenanordnung.
Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figuren- übergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Eine LED-Anzeigevorrichtung 2 (Figur 1) umfasst ein Gehäuse 4 mit einer Öffnung 5. Ferner umfasst die LED- Anzeigevorrichtung 2 eine Linsenanordnung 6. Die Linsenanord- nung 6 ist aus einer Linse 8 und einem transparenten Übergangskörper 10 gebildet. Ferner umfasst die LED- Anzeigevorrichtung eine LED 12.
Die LED 12 ist so in dem Gehäuse 4 angeordnet, dass Strah- lung, die in einer Hauptabstrahlrichtung der LED abgestrahlt wird, das Gehäuse 4 durch die Öffnung 5 verlässt. Das bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Strahlung der LED direkt aus der Öffnung 5 des Gehäuses 4 abgestrahlt werden kann und/oder dass ein Reflektor in dem Gehäuse 4 angeordnet sein kann, der die Strahlung derart reflektiert, dass diese aus der Öffnung 5 des Gehäuses 4 abgestrahlt wird.
Die LED 12 umfasst vorzugsweise einen Halbleiterchip. Der Halbleiterchip ist steuerbar mit einem Stromkreis verbunden. Wird eine Spannung an die LED 12 angelegt, so strahlt diese Strahlung, vorzugsweise Licht im sichtbaren Bereich ab. Die LED 12 kann in einer Vergussmasse 14 eingebettet sein. Die Vergussmasse 14 kann beispielsweise Silikon und/oder Kunststoff umfassen. Die Vergussmasse 14 dient dazu, die LED 12 in ihrer Position zuhalten, die LED 12 zu schützen, die von der LED 12 abgestrahlte Strahlung zu beeinflussen und/oder den Winkelbereich der abgestrahlten Strahlung zu vergrößern.
Die Linsenanordnung 6 ist vorzugsweise so angeordnet, dass von der LED 12 abgestrahlte Strahlung die Linsenanordnung 6 durchdringen muss, bevor sie das Gehäuse 4 der LED- Anzeigevorrichtung 2 verlässt. Die Linse 8 hat eine optische Achse. Die optische Achse durchdringt eine erste Linsenfläche der Linse 8. Die erste Linsenfläche ist mit dem transparenten Übergangskörper 10 gekoppelt. Der transparente Übergangskörper 10 weist ebenfalls eine optische Achse auf. Die optischen Achsen der Linse 8 und des transparenten Übergangskörpers 10 können parallel zueinander sein. Vorzugsweise sind die Linse 8 und der transparente Übergangskörper 10 so miteinander gekoppelt, dass ihre optischen Achsen identisch sind und so eine optische Achse OA der Linsenanordnung 6 bilden.
Vorzugsweise sind die Linse 8 und der transparente Übergangs- körper 10 fest miteinander gekoppelt, so dass durch die Linse 8 und den transparenten Übergangskörper 10 eine Zweikomponentenlinse gebildet ist. Die Zweikomponentenlinse kann auch als Linsenanordnung 6 bezeichnet werden. Die erste Fläche der Linse 8 und die Fläche des transparenten Übergangskörpers 10, die mit der ersten Fläche der Linse 8 gekoppelt ist, sind vorzugsweise so ausgebildet, dass die beiden Flächen möglichst ohne Lufteinschlüsse aneinander anliegen.
Die Linse 8 dient im Wesentlichen dazu, die Strahlführung der Linsenanordnung 6 zu beeinflussen. Daher umfasst die Linse 8 vorzugsweise ein formfestes Material . Das formfeste Material kann beispielsweise Glas, Kunststoff und/oder Silikon umfassen.
Der transparente Übergangskörper 10 ist vorzugsweise temperaturbeständiger als die Linse 8 ausgebildet. Daher umfasst der transparente Übergangskörper 10 vorzugsweise ein temperatur-
beständiges Material . Das temperaturbeständige Material hält beispielsweise Temperaturen von 125°C und/oder mehr aus. An die Formbeständigkeit des transparenten Übergangskörpers 10 und an die Strahlungsempfindlichkeit des transparenten Über- gangskörpers 10, also an die Eigenschaften, die die Beständigkeit bzgl . der Strahlungsdichte der von der Lichtquelle abgestrahlten Strahlung betreffen, sind jedoch geringere Anforderungen gestellt als an die Linse 8. Vorzugsweise ist der transparente Übergangskörper 10 formbarer als die Linse 8. Werden der transparente Übergangskörper 10 und die Linse 8 zusammengefügt, so kann dies dazu beitragen, dass die beiden Flächen der Linse 8 und des transparenten Übergangskörpers 10 ohne Lufteinflüsse aneinander anliegen.
Die LED-Anzeigevorrichtung 2 kann auch ohne die Vergussmasse 14 ausgebildet sein (Figur 2) . Der transparente Übergangskörper 10 weist dann beispielsweise einen vorgegebenen positiven Abstand D von der LED 12 auf. Dies bewirkt, dass die von der LED 12 abgestrahlte Strahlung nach Durchdringen der Linsenan- Ordnung 6 eine hohe Strahlungsdichte aufweist und auf eine relativ kleine Fläche abgestrahlt wird.
Alternativ dazu kann der transparente Übergangskörper auch direkt auf die LED 12 aufgesetzt werden (Figur 3) . Dabei wird ein ähnlicher optischer Effekt wie durch die transparente Vergussmasse 14 erzielt. Ferner ermöglicht dies, falls der transparente Übergangskörper 10 formbar ausgebildet ist, einen Toleranzausgleich zwischen der Linsenanordnung 6 und dem Gehäuse 2. Ferner kann bei einer Belastung der Linsenanord- nung 6 in Richtung parallel zu einem Boden des Gehäuses 4 und/oder Richtung senkrecht zu dem Boden des Gehäuses 4 der formbare transparente Übergangskörper 10 als Ausgleichskörper dienen. Dieser wird dann verformt und überträgt die Belastung
nicht auf die LED 12.
Alternativ oder zusätzlich kann der transparente Übergangskörper 10 so ausgebildet sein, dass dieser die Linse 8 zumin- dest teilweise in radialer Richtung umgibt (Figur 4) . Dies kann dazu beitragen, die Linse 8 zusätzlich vor thermischer Belastung abzuschirmen. Ferner kann dies dazu beitragen, eine besonders gute Kopplung zwischen der Linse 8 und dem transparenten Übergangskörper 10 zu erhalten.
Alternativ oder zusätzlich kann der transparente Übergangskörper 10 einen Haltekörper 16 aufweisen. Der Haltekörper 16 ragt dann vorzugsweise in eine Ausnehmung 18 der Linse 8. Dies kann die Kopplung zwischen der Linse 8 und dem transpa- renten Übergangskörper 10 weiter verbessern. Ferner kann dies zu einer erweiterten Strahlführung beitragen. Alternativ oder zusätzlich kann auch der transparente Übergangskörper 10 eine Ausnehmung aufweisen und die Linse 8 einen entsprechenden Haltekörper.
Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Pa- tentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist. Beispielsweise können in der LED-Anzeigevorrichtung 2 mehrere Linsenanordnungen 6 und/oder mehrere LEDs 12 vorgesehen sein. Dementsprechend kann das Gehäuse 4 mehrere Öffnungen 6 umfassen. Ferner kann der transparente Übergangskörper 10 den Haltekörper 16 aufweisen, ohne dass der transparente Übergangskörper 10 die Linse 8 zumindest teilweise in radialer Richtung umgibt.