Beschreibung
Verfahren und Anordnungen zur Verbesserung der Signalqualität
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Anordnungen zur Verbesserung der Signalqualität von empfangenen optischen Burstsignalen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und hierzu geeignete Anordnungen nach den Oberbegriffen der Patentansprüche 10 und 15.
Bei Point-to-Multipoint-Netzen - wie dem passiven optischen Netz (PON) - werden optische Burstsignale (Datenbursts) im Zeitmultiplexverfahren von Teilmehmereinrichtungen (ONTs) zu einer Zentrale (OLT) gesendet. Die Trägerfrequenzen können dabei, insbesondere bei der Verwendung preiswerter Laser, von Burstsignal zu Burstsignal leicht unterschiedlich sein. Zwischen den Teilmehmereinrichtungen und der Empfangseinrichtung der Zentrale bzw. in der Empfangseinrichtung der Zentrale ist mindestens ein optischer Verstärker angeordnet, der optisches Rauschen, die so genannte "Amplified Spontanious Emission" hinzufügt. Um vom Demodulator ein möglichst störungsfreies Datensignal zu erhalten, ist es notwendig, das optische Empfangssignal möglichst schmalbandig zu filtern, um das optische Rauschen soweit wie möglich zu reduzieren.
In der Patentanmeldung GB 2315 939 A wird ein Faserverstärker beschrieben, dem ein Tracking-Filter zum Reduzieren des Rauschens nachgeschaltet ist. Der beschriebene Verstärker eignet sich für den Einsatz bei Punkt-zu-Punkt-Verbindungen . Bei Point-to-Multipoint-Verbindungen würde dies aber exakt gleiche Trägerfrequenzen für alle Sendeeinrichtungen der Teilnehmereinrichtungen voraussetzen. Dies bedingt aber wieder frequenzstabilisierte oder frequenzgeregelte Laser, die jedoch erheblich mehr als übliche Laser kosten.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei Point-to-Multipoint- Systemen ein kostengünstiges Verfahren zur Verbesserung der
Signalqualität und eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Anordnungen anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 angegebene Verfahren gelöst. Im Anspruch 10 ist eine hierzu geeignete
Anordnung angegeben. Anspruch 15 beschreibt eine Variante der Anordnung .
Das erfindungsgemäße Verfahren verwendet ein abstimmbares Bandpassfilter und hat insbesondere die Vorteile, das weder eine Stabilisierung der Laser der Teilnehmereinrichtungen erforderlich ist, noch ein Servicekanal von der Zentrale zu den Teilnehmereinrichtungen (ONTs) erforderlich ist, um die Frequenzen ihrer Sende-Laser auf den Durchlassbereich des optischen Bandpassfilters abzustimmen. Wesentlich ist eine Voreinstellung des Bandpassfilters, um es in kürzester Zeit an die Eigenschaften der Burstsignale rechtzeitig anzupassen.
Ein weiterer Vorteil ist dadurch gegeben, dass beliebige Teilnehmereinrichtungen angeschaltet werden können, da diese keinerlei Zusatzeinrichtungen zur Frequenzregelung aufweisen müssen .
Um auch die Demodulation und die anschließende Entscheidung für einen Binärwert zu optimieren, kann die Steuerung den optischen Verstärkers oder einen dem Demodulator nachgeschalteten elektrischen Verstärker regeln, um die unterschiedlichen Amplituden der Burstsignale vor der Entscheiderstufe zu egalisieren.
Durch Parallelschalten zweier (oder mehrerer) Bandpassfilter kann das Problem einer zu langen Einstellzeit vermieden werden. Während das eine Bandpassfilter aktiv ist, kann das andere Bandpassfilter auf die Trägerfrequenz des folgenden Bursts eingestellt werden.
Eine weitere Ausführung verwendet eine Filterbank mit mehreren parallel geschalteten optischen Bandpassfiltern,
deren Mittenfrequenzen voneinander abweichen. Für jedes empfangene Burstsignal wird das optimale Filter von einer Steuerung ausgewählt.
Die Erfindung wird nunmehr anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Es zeigen:
Figur 1 ein Prinzipschaltbild eines passiven optischen Netzes,
Figur 2 einen Upstream-Rahmen für Burstsignale,
Figur 3 ein Prinzipschaltbild eines optischen Empfängers,
Figur 4 eine Variante der Filteranordnung, Figur 5 eine Zentrale (OLT) und
Figur 6 eine Variante der Zentrale mit Filterbänken.
Figur 1 zeigt das Prinzipschaltbild einer Zentrale OLT mit Sendeeinrichtung TX und Empfangseinrichtung RX, die über eine optische Faser OF und einen Splitter SP mit mehreren
Teilnehmereinrichtungen ONTl - ONTN verbunden ist. Von den Teilnehmereinrichtungen werden innerhalb eines in Figur 2 dargestellten Upstream-Pulsrahmens FRU Burstsignale BSl - BSN im Zeitmultiplexbetrieb, hier als Burst-Zeitmultiplexsignal BMS bezeichnet, gesendet. Nach dem letzten Burstsignal kann eine längere Pause auftreten.
In den Teilnehmereinrichtungen werden die optischen Trägerfrequenzen der Burstsignale von preisgünstigen Lasern erzeugt, so dass die Trägerfrequenzen erheblich voneinander abweichen können. In der Empfangseinrichtung RX der Zentrale OLT werden die ankommenden Burstsignale zunächst in einem in Figur 1 nicht dargestellten optischen Verstärker verstärkt. Der optische Verstärker oder ein weiterer (bidirektionaler) Verstärker BOV (in Figur 1 strichliert eingezeichnet) kann jedoch auch zwischen Splitter und Zentrale angeordnet sein. Durch jeden optischen Empfangsverstärker wird aber weiteres als ASE (amplified spontanious emission) bezeichnetes
optisches Rauschen hinzugefügt, das das vorhandene Signal- Rauschen-Verhältnis weiter verschlechtert. Deshalb wird dieser Effekt durch ein dem Verstärker nachgeschaltetes optisches Bandpassfilter reduziert. Die Bandbreite dieses Filters wird möglichst eng gewählt, deshalb muss die Mittenfrequenz bzw. der Durchlassbreich auf die Trägerfrequenzen der unterschiedlichen Burstsignale abgestimmt werden. Durch die genaue Abstimmung der Mittenfrequenz werden gleichzeitig einseitige Verzerrungen der optischen Burstsignale und damit der demodulierten
Binärsignale vermieden. Zwar enthält jedes Burstsignal am Burstanfang eine kurze Präambel PR. Während der kurzen Dauer der Präambel ist jedoch eine ausreichend genaue Frequenzmessung und Abstimmung des Bandpassfilters nicht möglich. Dies Problem wird erfindungsgemäß durch eine gesteuerte Voreinstellung (Vorabstimmung) des Bandpassfilters gelöst .
Figur 3 zeigt ein Prinzipschaltbild der Empfangseinrichtung RX. Einem optischen Verstärker OV wird das über die optische Faser OF empfangene Burst-Zeitmultiplexsignal BMS zugeführt, der es verstärkt und ASE hinzufügt. Das verstärkte Signal wird dann über ein einstellbares optisches Bandpassfilter OFI einer Demodulationseinrichtung DEE zugeführt. Diese enthält einen Demodulator DEM, der bei Amplitudenmodulation durch eine Photodiode realisiert sein kann. Dem Demodulator ist die Reihenschaltung eines elektrischen Verstärkers EV und einer Entscheiderstufe DEC nachgeschaltet, die das demodulierte und verstärkte Signal in ein Binärsignal DS umsetzt und an einem Datenausgang DA abgibt .
Zunächst ist es erforderlich für jedes Burstsignal die Trägerfrequenzen zu messen bzw. die Filter-Einstellwerte zu ermitteln. Vom empfangenen Burst-Zeitmultiplexsignal BMS wird durch einen Splitter SPM - hier nach dem optischen Verstärker OV angeordnet - ein Mess-Signal MS abgezweigt und einer Messeinrichtung ME zugeführt, die die Trägerfrequenzen TFl - TFN der Burstsignale BSl - BSN misst und die Ergebnisse an
eine Steuerung CON (die Teil einer OLT-Systemsteuerung sein kann) weitergibt, die die Messergebnisse direkt oder umgesetzt in Filter-Einstellwerte den Burstsignalen zuordnet und speichert. Die Zuordnung zu den Burstsignalen kann mit Hilfe der Präambeln PRl bis PRN der Burstsignale erfolgen. Da der Zentrale während des als „Ranging" bezeichneten Verbindungsaufbau ohnehin bekannt ist, welche ONT sie adressiert hat, kann sie die Präambeln als Kontrollfunktion auswerten. Werden die Trägerfrequenzen als Filter- Einstellwerte verwendet, müssen sie noch anhand von gespeicherten Tabellen oder Funktionen in (elektrische) Einstellwerte umgesetzt werden, die direkt die Filtereigenschaften bestimmen. Diese elektrischen Filter- Einstellwerte können ebenso statt der Trägerfrequenzen gespeichert und dann unmittelbar zu Voreinstellung des Bandpassfilters verwendet werden. Die Messung der Trägerfrequenzen bzw. die Bestimmung der Filter-Einstellwerte wird vorteilhaft während einer Einschaltphase (Ranging) vorgenommen, da hier ausreichend Zeit für Messungen zur Verfügung steht. Während des Betriebes können dann zusätzlich Messungen und in der Regel geringfügige Korrekturen der gespeicherten Filter-Einstellwerte oder Trägerfrequenzen erfolgen .
Statt durch Frequenzmessung können die Filter-Einstellwerte direkt durch Abstimmen des Bandpassfilters auf optimale Signalqualität - im einfachsten Fall auf größten Empfangspegel - ermittelt werden, dies kann beispielsweise unter Anwendung des Look-In-Prinzips erfolgen.
Während des Betriebes empfängt die Steuerung CON der Zentrale OLT vom Ausgang der Entscheiderstufe DEC die jedem Burstsignal BSl - BSN vorangestellte Präambel PRl - PRN (bzw. der jedem empfangenen Burstsignal zugeordnete Empfangs- Zeitschlitz ist der Systemsteuerung der Zentrale ohnehin bekannt) und stellt nach Ende eines Bursts so früh wie erforderlich die Mittenfrequenz des optischen Bandpassfilters OFT entsprechend der erwarteten Trägerfrequenz für das
folgende Burstsignal ein. Dies kann schon bei Ende des vorhergehenden Burstsignals erfolgern. Durch die optimal angepasste Bandbreite die ASE maximal reduziert und die exakt eingestellte Mittenfrequenz ermöglicht eine optimale Demodulation .
Werden Signale mit unterschiedlichen Bandbreiten gesendet, kann auch die Bandbreite des Bandpassfilters durch Voreinstellung angepasst werden.
Um bei Amplitudenmodulation (On-Off) eine optimale Abtastung der demodulierten elektrischen Burstsignale durch die Entscheiderstufe DEC zu erreichen, kann entweder ihr Eingangspegel konstant gehalten oder ihre Schwelle geregelt werden. Eine Amplitudenregelung kann erfolgen, indem entweder die Pegel der optischen Burstsignale geregelt werden oder die Pegel der der Entscheiderstufe zugeführten elektrischen Signale. Eine schnelle Pegelregelung des optischen Empfangssignals kann durch einen Raman- oder Halbleiterverstärker erfolgen. Die gemessenen Pegelwerte bzw. korrespondierende Pegel-Einstellwerte für die Verstärkung werden ebenfalls in der Steuerung CON gespeichert und der optische Verstärker entsprechend voreingestellt. In der gleichen Weise kann der elektrische Verstärker EV voreingestellt werden, so dass die Amplitudenwerte des
Eingangssignals der Entscheiderstufe DEC konstant bleiben. Alternativ kann die Schwelle der Entscheiderstufe von Burstsignal zu Burstsignal unterschiedlich voreingestellt werden, um das Eingangssignal stets optimal abzutasten.
Da es zur Zeit noch nicht möglich ist, optische Filter bei hohen PON-Datenraten in der erforderlichen sehr kurzen Zeit neu einzustellen, kann das Zeitproblem gelöst werden, indem das optische Bandpassfilter durch zwei eingangsseitig parallel geschaltete Bandpassfilter OFIl und OFI2, wie in Figur 4 dargestellt, ersetzt wird. Während vom ersten optischen Bandpassfilter OFIl das Burstsignal BSl ausgegeben wird, wird das zweite Bandpassfilter OFI2 bereits auf die
Trägerfrequenz TF2 des zweiten Burstsignals BS2 abgestimmt usw., so dass mehr als die gesamte Dauer des Burstsignals BSl für die Abstimmung zur Verfügung steht. Dies Verfahren kann natürlich auf mehr als zwei Bandpassfilter erweitert werden.
Figur 5 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer Zentrale OLT mit der erfindungsgemäßen Empfangseinrichtung RX. In Downstream- Richtung wird ein Downstream-Zeitmultiplexsignal DMS von der Sendeeinrichtung TX über einen Multiplexer MUX und einen bidirektionalen optischen Verstärker BOV über die optische
Faser OF zu den Teilnehmereinrichtungen ONTl - ONTN gesendet . In der Gegenrichtung wird das Burst-Zeitmultiplexsignal BMS empfangen und über den Multiplexer MUX der aus Figur 3 bekannten Empfangseinrichtung RX zugeführt. Deren optischer Empfangsverstärker ist jetzt Teil des bidirektionalen optischen Verstärkers BOV.
Figur 6 zeigt weitere Zentrale OLT2 mit einer Variante der Empfangseinrichtung RXV. Das empfangene Burst- Zeitmultiplexsignal BMS wird durch einen Splitter SP2 auf verschiedene Signalzweige aufgeteilt, in die optische OFl bis OFN mit voneinander abweichenden Mittenfrequenzen und überlappenden Durchlassbereichen eingeschaltet sind. Äquivalent hierzu ist ein Wellenlängen-Demultiplexer, bei dem sich die Durchlassbereiche der Kanäle ebenfalls überlappen. Die Ausgänge aller optischen Bandpassfilter sind jeweils mit einer Demodulationseinrichtung, hier Photodioden PDl bis PDN verbunden, die, abhängig von der Übereinstimmung von Durchlassbereich und Trägerfrequenz, elektrische Binärsignale unterschiedlicher Qualität abgeben. Die Qualität ( (pseudo)
Fehlerrate, OSNR, Augenöffnung) der Binärsignale wird in der Messeinrichtung MQ gemessen, die Messung des Pegels ist in der Regel ausreichend, und von der Steuerung CON ausgewertet. Die optimalen Binärsignale werden jeweils einem Burstsignal zugeordnet als Filter-Auswahlwerte AFI, ..., AFN gespeichert. Im Betriebsfall wird für jedes Burstsignal das qualitativ beste Binärsignal vorausgewählt und über einen Schalter SW (Multiplexer) zur weiteren Verarbeitung an eine die
Demodulationseinrichtung DEE durchgeschaltet, die das optimale Binärsignal am Datenausgang DA abgibt .
Bezugs zeichenliste
OLT Zentrale (Optical Line Terminal) OF optische Faser OV optischer Verstärker SP Splitter ONTl,... Teilnehmereinrichtung (Optical Network Terminal)
SPl Splitter OFI einstellbares optisches Filter
OFIl, OFI 2 einstellbares erstes/zweites optisches Filter
DEM Demodulator/optisch/elektrischer Wandler
EV elektrischer Verstärker
DEC Ent scheiderstufe CON Steuerung
ME Messeinrichtung
DMS Downstream-Zeitmultiplexsignal
BMS (Upstream-) Burst-Zeitmultiplexsignal
TFl Trägerfrequenz DEE Demodulationseinheit
FRU Upstream-Pulsrahmen
FRA Rahmenanfang
PRl, PR2 Präambel
RX Empfangseinrichtung RA Rahmenanfangskennung
ME Messeinrichtung
MS Mess-Signal
DS Binärsignal
DA Datenausgang BS Burstsignal
TX Sendeeinrichtung
BOV bidirektionaler optischer Verstärker