Induktives Schaltungselement und Verfahren zur Montage eines induktiven Schaltungselements
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein induktives Schaltungselement mit einem Ringkern und einem aus U-förmigen Bügel zusammengesetzten Wickelgut.
Weiters betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Montage eines Schaltungselementes mit einem Ringkern und einem aus U- förmigen Bügel zusammengesetzten Wickelgut.
Nach dem Stand der Technik ist es bekannt, bei induktiven Schaltungselementen wie Übertragern oder Drosseln die Strom führenden Wicklungen dadurch zu realisieren, dass man bügeiförmige (U-förmige) Drahtelemente benutzt, die den Kernquerschnitt überwölben und in die Leiterplatte einzeln und parallel zueinander eingesteckt werden, so dass sie zusammen mit entsprechenden Leiterbahnen, mit denen sie verlötet werden, vollständige Windungen bilden.
So zeigt die DE3720739 (Meinel) einen im Wesentlichen 0- förmigen Kern, der durch eingelötete Windungsbügel, die zur Bildung zweier, auf beide Schenkel verteilter Wicklungen dienen, auf der Platine gehalten wird.
Bei dieser Technik entfällt zwar ein herkömmlicher Wickelvorgang, die erforderlichen Leiterbahnen auf der Platine sind jedoch im Querschnitt beschränkt, so dass bei hohen Strömen thermische Probleme auftreten. Die in den Leiterbahnen entstehende Wärme kann dann ohne zusätzliche Kühlmaßnahmen nicht mehr über die Platine abgeführt werden. Die Leiterbahnen müssen daher verstärkt werden, was wiederum mit Mehrarbeit verbunden ist. Zudem bringt die bekannte Bauweise den Nachteil mit sich, dass einzelne an sich baugleiche Schaltungselemente bei den elektrisch-magnetischen Parametern große Streuungen aufweisen.
Eine andere Art der Anordnung U-förmiger Drahtbügel kennt man aus der JP 05090035 A. Hier sind die Drahtbügel aus Bleidraht geformt und um einen Ringkern angeordnet, wobei die Enden der oberen Bügel in köcherförmige Ausprägungen der unteren Bügel gesteckt und verlötet sind. Eine maschinelle Montage ist dabei schwierig, da die oberen und unteren Bügel abwechselnd um den Ringkern montiert werden müssen.
In der US 4 878 291 A ist ein Verfahren zur Montage eines induktiven Schaltungselements angegeben, wobei sich das Wickelgut aus U-förmigen und S-förmigen Bügel zusammensetzt. Der Abstand benachbarter Bügel kann sich bei dieser Anordnung durch äußere Einflüsse bei der Montage oder im Betrieb leicht verändern, was sich negativ auf die Konstanz der elektrisch¬ magnetischen Parameter auswirkt.
Ein in der US 3 638 156 A angegebenes Verfahren beschreibt die Zusammensetzung eines auf einem keramischen Grundkörper aufgebrachten Wickelguts. Dabei ist ein U-förmiger
Grundkörper mit U-förmigen Leiterbahnen vorgesehen, in den ein zylindrischer Kern eingelegt wird, wobei die benachbarten Enden der Leiterbahnen diagonal mit blechförmigen Bügeln verbunden werden. Ein derartiger keramischer Grundkörper lässt sich nur schwer für einen ringförmigen Kern fertigen, weshalb die Lösung für Ringkerne nicht in Betracht zu ziehen ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein induktives Schaltelement mit einem Ringkern und einem aus U- förmigen Bügel zusammengesetzten Wickelgut anzugeben, das einfach zu fertigen ist und konstante elektrisch-magnetische Parameter aufweist. Des Weiteren soll ein Verfahren zur einfachen Montage angegeben werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst mit einem induktiven Schaltungselement der eingangs genannten Art, bei
dem erste Bügel und zweite Bügel vorgesehen sind und die ersten Bügel den zweiten Bügel so gegenüber liegend angeordnet und so miteinander direkt verbunden sind, dass sie den Ringkern als umfassende Windungen umschließen und wobei die Bügel aus Blech geformt sind und an ihrem Rücken einen Steg aufweisen, mit dem alle ersten Bügel auf einer ersten Trägerplatine und alle zweiten Bügel auf einer zweiten Trägerplatine befestigt sind.
Das erfindungsgemäße Schaltungselement hat den Vorteil, dass die Windungen allein aus Bügel aufgebaut sind, die in ihrer Dimension den thermischen Belastungen angepasst werden können. Des Weiteren wird durch eine stabile Befestigung auf den Trägerplatinen mit gleichbleibenden Abständen zwischen den einzelnen Windungen erreicht, dass die elektrisch¬ magnetischen Parameter baugleicher Schaltungselemente gegenüber herkömmlicher Bauweisen geringere Streuungen aufweisen.
Ein besonders günstiges Felddurchdringverhalten erreicht man damit, dass die Bügel aus versilbertem Beryllium, Kupfer oder Bronze bestehen. Es ergibt sich dadurch eine gleichmäßige Verteilung des Stroms sowie der thermischen Belastung.
Ein weiterer Vorteil liegt in der einfachen Realisierung von Wicklungen erwünschter Windungszahl, indem wenigstens ein Paar nebeneinander angeordneter erster Bügel nicht mit einem zweiten Bügel miteinander verbunden ist und so wenigstens eine den Ringkern umfassende Wicklung mit Anschlusskontakten an den Befestigungsstellen der die Wicklungsenden bildenden
Bügel gegeben ist. Damit können die Schaltungselemente direkt in die Platine integriert werden, indem die Kontaktierung durch Leiterbahnen gegeben ist, die direkt zu den Lötstellen zur Befestigung der die Wicklungsenden bildenden Bügel führen.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Bügel an den Schenkelenden Kontaktflächen aufweisen, an denen sie miteinander verlötet sind oder dass die Bügel an einem Schenkelende ein Stecker Weibchen und am anderen Schenkelende ein Stecker Männchen aufweisen und die Bügel gesteckt verbunden sind. Dadurch ergibt sich eine einfache Montage des Wicklungsguts .
Zur weiteren Kostensenkung ist es vorteilhaft, wenn die ersten Bügel und die zweiten Bügel baugleich ausgeführt sind. Dadurch können zur Herstellung alle Bügel die gleichen Werkzeuge und Fertigungsschritte Verwendung finden.
Des Weiteren ist es günstig, wenn die Trägerplatinen aus einem keramischen Material bestehen, damit die entstehende Wärme besser abgeleitet werden kann. Vorteilhaft ist dabei auch die geringe Verformung bei Erwärmung der Trägerplatinen.
Die Montage des erfindungsgemäßen Schaltungselementes lässt sich besonders einfach durchführen, indem auf einer ersten
Trägerplatine U-förmige Bügel rotationssymmetrisch befestigt werden und in die so entstandene erste Hälfte des Wickelguts ein Ringkern elektrisch isoliert eingelegt wird, der mit U- förmigen zweiten Bügel in der Weise überspannt wird, dass jeweils nebeneinander liegende erste Bügel durch zweite Bügel verbunden werden und so vollständige Windungen entstehen.
Besonders günstig ist die Montage dann, wenn die den Ringkern überspannenden zweiten Bügel auf einer gemeinsamen zweiten Trägerplatine vormontiert werden. Das kann wie bei der
Befestigung der ersten Bügel auf die erste Trägerplatine durch Löten oder Kleben geschehen und führt zu einem gleichmäßigen Abstand zwischen den Bügeln.
Dabei ist darauf zu achten, dass jene zweiten Bügel weggelassen werden, die durch ihr Fehlen ein Unterbrechen der ansonsten in sich geschlossenen Wicklung bewirken und so die
gegenüberliegenden ersten Bügel Wicklungsenden zumindest einer nicht in sich geschlossenen Wicklung bilden. Wird nur ein zweiter oder mehrere nebeneinander liegende zweite Bügel weggelassen, dann ergibt sich eine Wicklung. Werden mehrere nicht nebeneinander liegende zweite Bügel weggelassen, dann ergeben sich entsprechend mehr Wicklungen.
Je nach gewählter Ausführung der Bügel kann das Aufsetzen der Gruppe der zweiten Bügel auf die Gruppe der ersten Bügel dann durch Verlöten oder Stecken erfolgen.
Die Erfindung wird anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen beispielhaft:
Fig. 1: eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schaltungselementes mit gesteckt verbundenen Bügel und einer Wicklung
Fig. 2: eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schaltungselementes mit gelötet verbundenen Bügel und zwei Wicklungen
Fig. 3: Aufriss eines Bügels für gesteckte Verbindung Fig. 4: Seitenriss eines Bügels für gesteckte Verbindung Fig. 5: Grundriss eines Bügels für gesteckte Verbindung Fig. 6: Ansicht A eines Bügels für gesteckte Verbindung wie in Fig. 5 angegebenen
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Schaltelement mit Bügel, die gesteckt miteinander verbunden sind, wobei eine Variante mit einer den ganzen Ringkern umlaufenden Wicklung gewählt ist.
Als Basis dient dabei eine Trägerplatine 1 aus Keramik. Auf diese werden die ersten Bügel 2 mit dem aus Fig. 3 ersichtlichen Steg 10 rotationssymmetrisch zur Symmetrieachse des Ringkerns 3 gelötet, wobei die einzelnen Lötstellen untereinander keine elektrisch leitende Verbindung aufweisen
dürfen. Der Abstand zwischen den einzelnen ersten Bügel 2 ist konstant.
In diese Gruppe erster Bügel 2 ist der Ringkern 3 elektrisch isoliert eingelegt. Das wird dadurch erreicht, dass der
Ringkern 3 vor dem Einlegen mit einem dielektrischem Material isoliert wird. Die den Ringkern 3 überspannenden zweiten Bügel 4 verbinden jeweils zwei nebeneinander liegende erste Bügel 2 in der Weise, dass vollständige Wicklungen gegeben sind.
Die aus den Bügel gebildete Wicklung ist an einer Stelle durch das Fehlen eines zweiten Bügels unterbrochen. Dadurch werden die ersten Bügel 6 und 7 zu Wicklungsenden, die über Leiterbahnen 8 und 9 auf der Trägerplatine 1 mit einer Schaltung kontaktiert werden können.
Die Gruppe der zweiten Bügel 4 ist ebenfalls auf einer gemeinsamen Trägerplatine 5 gelötet, wobei auch hier keine elektrisch leitende Verbindung zwischen den Lötstellen besteht. Über die Trägerplatinen 1 und 5 wird aufgrund der thermisch gut leitenden Verbindung mit den Bügeln 2 und 4 die im Betrieb entstehende Wärme abgeführt.
Fig. 2 zeigt ebenfalls ein erfindungsgemäßes
Schaltungselement, wobei hier die Variante miteinander verlöteter Bügel 2 und 4 dargestellt ist. Durch das Fehlen von zwei zweiten Bügel 4 ist der Ringkern 3 mit zwei Wicklungen umschlossen, deren Wicklungsenden die ersten Bügel 6 und 7 bilden. Diese können über die Leiterbahnen 8 und 9 auf der Trägerplatine 1 mit einer Schaltung kontaktiert werden.
Der in den Fig. 3 bis 6 dargestellte Bügel ist die steckbare Variante aus Blech. Fig. 3 zeigt dabei die U-Form des Bügels, der am Rücken einen abgekanteten Steg 10 aufweist. Das erste Schenkelende 11 ist als Stecker Weibchen ausgeführt, wobei
der Schenkel in der Mitte geschlitzt ist und die so entstandenen beiden Schenkelsegmente wie aus Fig. 6 ersichtlich gegeneinander aufgespreizt sind, so dass sie als klemmende Aufnahme für das zweite Schenkelende 12 dienen. Dieses zweite Schenkelende 12 ist als gerades Blechsegment mit abgerundeten Kanten ausgeführt.
Fig. 5 zeigt die leichte S-Form des Bügels. Das Ausmaß der Biegung ist dabei von der Teilung der Wicklung abhängig und bewirkt, dass die zueinander gehörenden Stecker Weibchen und Stecker Männchen der miteinander zu verbindenden Bügel 2 und 4 in einer gemeinsamen Ebene liegen.