Verwendung von Formkörpern aus Kern-Mantel-Partikeln
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Formkörpern aus Kern-Mantel-Partikeln zur Herstellung von optisch variablen Sicherheits- elementen für Sicherheitserzeugnisse, wobei die Sicherheitselemente gleichzeitig ein weiteres detektierbares Sicherheitsmerkmal aufweisen.
Sicherheitserzeugnisse wie Banknoten, Schecks, Kreditkarten, Aktien, Pässe, Ausweisdokumente, Führerscheine, Eintrittskarten, Wertmarken und dergleichen werden seit vielen Jahren mit verschiedenen Sicherheits¬ merkmalen ausgerüstet, die die Fälschung dieser Produkte erschweren sollen.
Vorzugsweise werden Sicherheitserzeugnisse mit verschiedenen Sicher- heitselementen ausgestattet, die unterschiedlichen Sicherheitsstufen angehören. Dabei ist es von großem Vorteil, wenn ein und dasselbe Sicherheitselement gleichzeitig mehreren Sicherheitsstufen angehört beziehungsweise mehrere verschiedene detektierbare Sicherheitsmerk¬ male aufweist. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn das Sicherheitsele- ment mehrere voneinander verschiedene optisch wahrnehmbare Sicher¬ heitsmerkmale oder ein optisch wahrnehmbares und mindestens ein weiteres, nur mit Hilfsmitteln wahrnehmbares Sicherheitsmerkmal aufweist. Im letztgenannten Falle handelt es sich dabei um eine Kombination aus einem offenen und einem verdeckten Sicherheitsmerkmal. Besonders erstrebenswert ist es, wenn ein solches, mehrere Sicherheitsmerkmale aufweisendes Sicherheitselement in einem einfachen, vorzugsweise einzigen, Verfahrensschritt erzeugt werden kann.
Zur Erzeugung der offenen, also ohne oder nur mit geringen Hilfsmitteln sichtbaren, Sicherheitsmerkmale werden häufig farbige Sicherheits¬ elemente eingesetzt. In den letzten Jahren haben sich auch die so genannten optisch variablen Sicherheitsmerkmale etabliert. Diese ändern
mit wechselndem Beleuchtungs- und/oder Betrachtungswinkel ihr optisches Erscheinungsbild. Beispiele hierfür sind Hologramme oder auch Sicherheitsmerkmale, die ihre Farbe und/oder ihren Helligkeitseindruck winkelabhängig verändern.
Im allgemeinen werden optisch variable Sicherheitsmerkmale durch das Abscheiden von Mehrfachschichten, die jeweils unterschiedliche Brech¬ zahlen aufweisen, auf geeigneten Substratflächen, oder durch das Ein¬ arbeiten von optisch variablen Pigmenten in geeignete Trägermaterialien bzw. durch das Aufbringen von optisch variable Pigmente enthaltenden Beschichtungszusamrnensetzungen auf Substratflächen erhalten.
Beispielsweise sind aus der US-A-4 434 010 optisch variable Pigmente bekannt, welche in Beschichtungszusammensetzungen zur Erzeug ung von fälschungssicheren optisch variablen Farbeffekten eingesetzt werden können. Diese Pigmente bestehen aus mehreren Schichten mit unter¬ schiedlichen Brechzahlen und werden in einem aufwändigen und kost¬ spieligen Verdampfungsverfahren erzeugt. Auf Grund ihres Metallkems sind sie jedoch nur opak erhältlich. Eine gemeinsame Verwendung mit optisch nicht sichtbaren Sicherheitsmerkmalen ist nicht beschrieben worden. Außerdem würden die vorhandenen Metallschichten und die Lichtundurchlässigkeit der Pigmente die gemeinsame Anwendung verschiedener sichtbarer und unsichtbarer Sicherheitsmerkmale stark beeinträchtigen.
US-A-5 424 119 beschreibt einen polymeren Formkörper, welcher orien¬ tierte mehrlagige Pigmente enthält, die optisch variable Eigenschaften auf¬ weisen können und in Sicherheitserzeugnissen zur Erzeugung fälschungs¬ erschwerender Effekte eingesetzt werden können.
Diese Pigmente erzeugen in den polymeren Formkörpern nur dann aus¬ reichend nachweisbare Farbeffekte, wenn sie in nahezu planparalleler
Ausrichtung zu den Oberflächen der Formkörper enthalten sind. Der Einsatz weiterer, optisch nicht sichtbarer Sicherheitsmerkmale ist nicht beschrieben . Eine nachfolgende Verformung der polymeren Formkörper, beispielsweise durch eine Prägung, würde jedoch zwangsläufig eine Störung der Orientierung der Pigmente und damit zumindest eine
Abschwächung der erzielbaren Farbeffekte zur Folge haben.
Der Einsatz von optisch variablen Pigmenten zur Erzeugung optisch variabler Effekte in Sicherheitserzeugnissen weist allgemein den Nachteil auf, dass sich die partikuläre Struktur der Pigmente stets sichtbar bemerkbar macht und damit bestimmte Glanz- und Glitzereffekte nicht verhindert werden können. Außerdem werden die optische Eigenschaften der Pigmente durch Interferenz-, Beugungs- und Reflexionserscheinungen an den in ihrer Anzahl stark beschränkten Grenzflächen der verschiedenen Schichten der Pigmente limitiert und die Materialauswahl für die Schichten ist begrenzt. Sollen gleichzeitig zur Erzeugung optisch nicht sichtbarer Sicherheitsmerkmale noch andere partikuläre Materialien eingesetzt werden, beh indem sich die Partikel in ihrer Wirkung oft gegenseitig oder die partikuläre Beladung von Beschichtungen oder polymeren Schichten wird insgesamt zu groß, so dass es zu mechanischen Stabilitätsproblemen kommt.
Formkörper aus Kern-Mantel-Partikeln, die optische Effekte, darunter auch optisch variable Effekte, aufweisen können, sind bekannt.
So werden in der EP 0 955 323 A1 Kern/Schale Partikel beschrieben, deren Kern- und Schalenmaterialien ein Zweiphasensystem ausbilden können, und die dadurch gekennzeichnet sind, dass das Schalenmaterial verfilmbar ist, der Kern unter den Bedingungen der Verfilmung der Schale im wesentlichen formbeständig ist, der Kern durch das Schalen rnaterial nicht oder nur in geringem Ausmaß quellbar ist, die Kerne eine
monodisperse Größenverteilung aufweisen und ein Unterschied in den Brechungsindizes des Kern materials und des Schalenmaterials besteht. Aus diesen Kern/Schale-Partikeln kann eine Dispersion hergestellt werden, welche auf einem geeigneten Substrat getrocknet wird, wobei ein Film entsteht. Dieser Film kann eine mit dem Beleuchtungs- und/oder
Betrachtungswinkel veränderliche Farbe aufweisen. In zu Pigmenten zerkleinerter Form können Filme dieser Art zur Herstellung von Effektfarben eingesetzt werden. Eine Anwendung der Filme in optisch variablen Sicher¬ heitselementen für Sicherheitserzeugnisse ist nicht beschrieben worden.
Aus der Internationalen Patentanmeldung WO 03/025035 A2 sind Formkörper mit optischem Effekt bekannt, die im wesentlichen aus Kern- Mantel-Partikeln, deren Mantel eine Matrix bildet und deren Kern im wesentlichen fest ist und eine im wesentlichen monodisperse Größenverteilung aufweist, bestehen, wobei der Mantel vorzugsweise über eine Zwischenschicht fest mit dem Kern verbunden ist. Dabei unterscheiden sich die Brechungsindizes des Kernmaterials und des Mantelmaterials, wodurch besagter optischer Effekt, vorzugsweise eine Opaleszenz, entsteht. Gemäß der älteren Deutschen Patentanmeldung DE 10204338.8 werden in Formkörper solcher Kern-Mantel-Partikel zusätzlich Kontrastmaterialen, wie Pigmente, eingebracht. Die eingelagerten Kontrastmaterialien bewirken eine Zunahme von Brillanz, Kontrast und Tiefe der beobachteten Farbeffekte bei diesen Formkörpem. Die Verwendung dieser Formkörper in Sicherheitselementen für Sicherheitserzeugnisse ist nicht beschrieben worden.
Aus der älteren Deutschen Patentanmeldung DE 10227071.6 ist darüber hinaus bekannt, dass die mechanischen Eigenschaften dieser Formkörper durch Verbünde mit Materialien, welche die gewünschten mechanischen Eigenschaften aufweisen, bestimmt werden können. Bevorzugte Verar¬ beitungsmethoden sind dabei insbesondere Hinterspritzen und Warmum-
forrnung. Auch hier ist eine Verwendung der Verbundmaterialien in Sicherheitselementen nicht beschrieben worden.
In der älteren, nicht vorveröffentlichten Deutschen Patentanmeldung DE 10318934.3 werden Formkörper mit optischem Effekt offenbart, welche im wesentlichen aus Kern-Mantel-Partikeln bestehen und mittels eines Verfahrens hergestellt werden, bei dem die Kern-Mantel-Partikel bis zur Fließfähigkeit des Mantels erhitzt, die fließfähigen Kern-Mantel -Partikel über einen Extruder mit Breitschlitzdüse extrudiert und das erhaltene Extrudat über ein Walzwerk geleitet wird. Der Einsatz der so erzeugten Folien als Sicherheitsmerkmale wird erwähnt, jedoch wird als Sicherheitsmerkmal lediglich die vom Betrachtungswinkel abhängige Reflexions-oder Transmissionsfarbe eingesetzt. Ein Sicherheitselement aus diesen Formkörpern, welches neben der optisch variablen Farbgebung noch mindestens ein weiteres detektierbares Sicherheitsmerkrna! enthält, ist nicht beschrieben worden.
Überraschend wurde jetzt gefunden, dass Formkörper aus Kern-Mantel- Partikeln, deren Mantel eine Matrix bildet und deren Kern im wesentlichen fest ist und eine im wesentlichen monodisperse Größenverteilung aufweist, wobei Unterschiede in den Brechzahlen des Kernmaterials und des Mantelmaterials bestehen, sich vorteilhaft zur Herstellung von Sicherheitsmerkmalen verwenden lassen, welche optisch variabel sind und mindestens ein weiteres detektierbares Sicherheitsmerkmal aufweisen. Insbesondere lassen sich solche Formkörper zur Herstellung von
Sicherheitselementen verwenden, deren optische Eigenschaften sich signifikant von den unter Einsatz von optisch variablen Pigmenten hergestellten Sicherheitselementen unterscheiden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung eines Formkörpers aus Kern-Mantel-Partikeln, deren Mantel eine Matrix bildet und deren Kern im wesentlichen fest ist und eine im wesentlichen
monodisperse Größenverteilung aufweist, wobei ein Unterschied zwischen den Brechzahlen des Kernmaterials und des Mantelmaterials besteht, zur Herstellung eines Sicherheitselementes, welches optisch variabel ist und mindestens ein weiteres detektierbares Sicherheitsmerkmal aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung eines oben beschriebenen Formkörpers, welcher erhältlich ist durch ein Verfahren, bei dem a) die Kem-Mantel-Partikel auf eine Temperatur erhitzt werden, bei der der Mantel fließfähig ist, b) die fließfähigen Kern-Mantel-Partikel aus a) zu einer regelmäßigen Struktur orientiert werden und c) die regelmäßige Struktur verfestigt wird.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des oben beschriebenen Formkörpers zur Herstellung von Sicherheits¬ elementen für Sicherheitserzeugnisse.
Ein zusätzlicher Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des oben beschriebenen Formkörpers zur Herstellung von
Sicherheitseleinenten für Banknoten, Schecks, Kreditkarten, Aktien, Pässe, Ausweisdokurnente, Chipkarten, Führerscheine, Eintrittskarten , Wertmar¬ ken, Etiketten, Verpackungsmaterialien, Siegel sowie zu sichernde Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs.
Außerdem sind Sicherheitserzeugnisse, welche optisch variable Sicher¬ heitselemente aufweisen, die unter Verwendung von Formkörpern aus Kern-Mantel-Partikeln, deren Mantel eine Matrix bildet und deren Kern im wesentlichen fest ist und eine im wesentlichen monodisperse Größenver- teilung aufweist, wobei ein Unterschied zwischen den Brechzahlen des
Kernmaterials und des Mantelmaterials besteht, hergestellt wu rden und die
mindestens ein weiteres detektierbares Sicherheitsmerkmal aufweisen, ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Optisch variable Sicherheitselemente im Sinne der vorliegenden Erfindung sind solche, die unter verschiedenen Beleuchtungs- und/oder Betrach- tungswinkeln einen unterschiedlichen visuell wahrnehmbaren Färb- oder
Helligkeitseindruck hinterlassen. Bei unterschiedlichen Farbeindrücken wird diese Eigenschaft als Farbflop bezeichnet. Diese Sicherheitselemente zeigen nicht kopierbare Färb- und Glanzeindrücke, welche mit dem bloßen Auge gut wahrnehmbar sind. Vorzugsweise weisen die Sicherheitsele- mente unter mindestens zwei verschiedenen Beleuchtungs- oder Betrach¬ tungswinkeln mindestens zwei und höchstens vier, vorzugsweise aber unter zwei verschiedenen Beleuchtungs- oder Betrachtungswinkeln zwei oder unter drei verschiedenen Beleuchtungs- oder Betrachtu ngswinkeln drei optisch klar unterscheidbare diskrete Farben auf. Diese Eigenschaft erleichtert dem Betrachter einerseits das Erkennen des Sicherheits¬ elementes als solches und erschwert gleichzeitig die Kopierbarkeit des Merkmales, da in den handelsüblichen Farbkopierern Farbflopeffekte nicht kopiert und reproduziert werden können. Sicherheitselemente, die beim Abkippen über verschiedene Beleuchtungs- und/oder Betrachtungswinkel einen Farbverlauf aufweisen, können ebenfalls eingesetzt werden, da auch solche diffusen Farbäπderungen vom menschlichen Auge gut erfaßbar sind.
Bei den weiteren detektierbaren Sicherheitsmerkmalen handelt es sich um optisch, maschinell oder haptisch detektierbare Sicherheitsrnerkmale.
Weitere optisch detektierbare Sicherheitsmerkmale sind solche, die ohne oder nur mir geringen Hilfsmitteln visuell wahrnehmbar sind, aber verschieden sind vom optisch variablen Färb- und/oder Hellϊgkeitseindruck. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass solche optisch detektierbaren
Sicherheitsmerkmale ebenfalls maschinell auswertbar und damit maschinell detektierbar sind. Es handelt es sich dabei um zusätzliche sichtbare
Informationen wie aufgedruckte Zeichen, Symbole oder Mikrotexte, insbesondere ist das zusätzliche optisch detektierbare Sicherheitsmerkmal aber eine Lasermarkierung.
Letztere kann erhalten werden, ind em ein Formkörper, welcher mindestens ein für die Lasermarkierung geeignetes Kern- und/oder Mantelmaterial enthält, welcher geeignete Zusatzstoffe enthält oder welcher zusätzlich zu den Kern-Mantel-Partikeln mindestens ein weiteres, für die Lasermar¬ kierung geeignetes Material enthält, mit einem Laserstrahl beschrieben wird.
Geeignete Materialien werden weiter unten beschrieben.
Als maschinell detektierbare Sicherheitsmerkmale kommen solche in Frage, deren lumineszierende, magnetische, elektrisch leitfähige, thermoelektrische oder piezoelektrische Eigenschaften mittels üblicher
Technologien und Geräte feststellbar sind. Dazu enthält der Formkörper im Sinne der Erfindung mindestens ein Material mit lumineszierenden, magnetischen, elektrisch leitfähigen, thermoelektrischen oder piezoelektrischen Eigenschaften, welches partikulär sein kann und im Formkörper eingelagert ist. Geeignete Materialien werden weiter unten beschrieben.
Haptisch detektierbare Sicherheitsmerkmale sind solche, die über den menschlichen Tastsinn erfaßbar sind. Das schließt nicht aus, dass sie mittels geeigneter Geräte auch maschinell erfasst werden können.
Haptisch detektierbare Sicherheitsmerkmale sind über die Einlagerung geeigneter Materialien in den Formkörper im Sinne der Erfindung oder über eine nachträgliche mechanische Behandlung des Formkörpers, beispiels¬ weise unter Anwendung von Temperatur und Druck, erhältlich. Auf diese Weise können beispielsweise Hoch-Tief-Strukturen in den Formkörpern aus Kern-Mantel-Partikeln erhalten werden. Geeignete Materialien und Verfahren werden weiter unten beschrieben.
Erfindungsgemäß werden Formkörper aus Kern-Mantel-Partikeln verwendet, deren Mantel eine Matrix bildet und deren Kern im wesentlichen fest ist und eine im wesentlichen monodisperse Größenverteilung aufweist, wobei Unterschiede in den Brechzahlen des Kemmaterials und des
Mantelmaterials bestehen.
Einfachste Materialien dieser Art sind in der EP 0 955 323 A1 beschrieben, auf deren diesbezügliche Offenbarung hier ausdrücklich Bezug genommen wird.
Bei den dort beschriebenen Formkörpern handelt es sich um Filme, welche auf einem geeigneten Substrat erzeugt werden und überwiegend aus Kern/Schale-Partikeln bestehen, deren Kerne unter den Bedingungen der Verfilmung der Schale im wesentlichen formbeständig sind und deren Schalenmaterial verfilmbar ist, so dass beim Erweichen des Schalen¬ materials bis zu einem visko-elastischen oder flüssigen Zustand die Kerne der Kern/Schale-Partikel zumindest Domänen regelmäßiger Anordnung ausbilden können, welche anschließend durch Trocknung des Films verfestigt werden. Anschließend wird der Film vom Substrat gelöst. Das verfilmte Schalenmaterial bildet dann je nach seinem Mengenanteil in άer\ Kern/Schale-Partikeln entweder eine kontinuierliche, alle Zwischenräume zwischen den Kempartikeln ausfüllende Phase, oder es bildet nur im Bereich der Berührungspunkte der Kernpartikel Klebepunkte, durch die die regelmäßige Anordnung fixiert wird. Die regelmäßig angeordneten, im wesentlichen sphärischen bzw. kugelförmigen Kerne weisen eine monodisperse Größenverteilung auf und bilden ein Beugungsgitter, das I nterferenzerscheinungen hervorruft.
Daher weisen die daraus hergestellten Filme interessante Farbeffekte auf, die optisch variabel sein können. Für Kern- und Mantelmaterialien steht in EP 0 955323 A1 eine Vielzahl von insbesondere polymeren Materialien zur Auswahl. Diese werden dort nach
der Verfilmbarkeit des Schalenmaterials und/oder nach dem Unterschied in den Brechzahlen des Kern- und des Mantelmaterials ausgewählt. Zum erfmdungsgemäßen Einsatz der Formkörper (Filme) aus diesen Kern/Schale-Partikeln in Sicherheitselementen, die optisch variabel sind sowie mindestens ein weiteres detektierbares Sicherheitsmerkmal aufweisen, werden nun als Kemmaterial oder als Mantelmaterial oder als Kern- und als Mantelmaterial Polymere ausgewählt, welche für die Lasermarkierung geeignet sind. Dabei handelt es sich insbesondere um Polyethylenterephthalat, Styrol-Copolymere, Acrylnitril-Butadien-Styrol, Polystyrol, Polyphenylether, Polyphenylensulfid, Polyarylate, Polyaryl- sulfide, Polyarylsulfone oder Polyaryletherketone. Da ein Unterschied in den Brechzahlen von Kemmaterial und Mantelmaterial vorhanden sein muss, ist es selbstverständlich, dass für das Kernmaterial und das Mantelmaterial voneinander verschiedene Materialien eingesetzt werden. Zur Erzielung eines deutlichen optisch variablen Farbeffekts hat es sich dabei als vorteilhaft erwiesen, wenn der Unterschied in den Brechzahlen von Kern- und IMantelmaterial Δn mindestens 0,01 und insbesondere mindestens 0,1 beträgt.
Vorzugsweise besteht das Kernmaterial oder das Mantelmaterial aus Polystyrol oder aus einem Styrol-Copolymer.
Selbst wenn keine Kern- oder Mantelmaterialien aus lasermarkierbaren Materialien eingesetzt werden, können die Formkörper (Filme) bei ausreichender mechanischer Festigkeit mit einem weiteren optisch detektierbaren Sicherheitsmerkmal versehen werden. Dazu werden sie mittels bekannter Techniken zusätzlich mit Zeichen oder Symbolen bedruckt oder mit oder Mikrotexten versehen.
Das Verfahren zur Erzeugung der Formkörper gemäß EP 0 955 323 A1 führt zwar zu einer Erzeugung von Domänen mit regelmäßiger Struktur der Kerne, kann aber eine gleichmäßige Struktur der Kerne über die gesamte
räumliche Ausdehnung der gebildeten Formkörper (Filme) nicht garantieren. Es können demzufolge lokale Unterschiede im optisch variablen Verhalten der gebildeten Filme auftreten, die nicht immer erwünscht sind. Darüber hinaus könnten ggf. in die Formkörper eingearbeitete partikuläre Zusatzstoffe die ausgebildeten Domänen mit regelmäßiger Kernstruktur empfindlich stören, was zu weiteren Unregelmäßigkeiten und damit abgeschwächten optisch variablen Farbeffekten führen kann.
Vorzugsweise werden daher als Formkörper im Sinne der vorliegenden Erfindung solche Formkörper eingesetzt, die in ihrer Zusammensetzung den in der Internationalen Patentanmeldung WO 03/025035 A2 beschriebenen Formkörpem entsprechen.
Bevorzugt handelt es sich bei dem Formkörper um eine Folie, einen Film oder eine Schicht, die vorzugsweise mit mindestens einer weiteren Schicht eines anderen flächigen Materials, das die mechanischen Eigenschaften des Verbundes bestimmt, fest verbunden ist (Verbund material). Entsprechende Materialien sind in der Deutschen Patentanmeldung DE 10227 071 A1 beschrieben. Der Inhalt beider Patentanmeldungen gehört ausdrücklich auch zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung.
Die Kerne der erfindungsgemäß verwendeten Kern-Mantel-Partikel können aus den verschiedensten Materialien bestehen, solange ein Unterschied zwischen den Brechzahlen des Kernmaterials und des Mantelmaterials besteht und die Kerne unter den Verarbeitungsbedingungen im wesentlichen fest bleiben. Dies wird erreicht, indem Materialien eingesetzt werden, welche entweder nicht oder bei einer Temperatur oberhalb der Fließtemperatur des Mantelmaterials fließfähig werden. Dazu werden poly- mere Materialien mit entsprechend hoher Glasübergangstemperatur (T9) oder anorganische Kernmaterialien ausgewählt.
Vorzugsweise bestehen die Kerne der Kern-Mantel-Partikel aus einem organischen polymeren Material, welches insbesondere vernetzt ist, oder enthalten dieses überwiegend.
Polymere und/oder Copolymere, die in dem Kernmaterial enthalten sein können oder aus denen es besteht, sind hochmolekulare Verbindungen, die entweder nicht oder bei einer Temperatur oberhalb der Fließtemperatur des IMantelmaterials fließfähig werden. Das bedeutet, dass die daraus herge¬ stellten Kerne im wesentlichen fest sind. Geeignet sind sowohl Polymeri- säte und Copolymerisate polymerisierbarer ungesättigter Monomere als auch Polykondensate und Copolykondensate von Monomeren mit mindes¬ tens zwei reaktiven Gruppen, wie z. B. hochmolekulare aliphatische, alipha- tisch/aromatische oder vollaromatische Polyester, Polyamide, Polycarbo- nate, Polyhamstoffe und Polyurethane, aber auch Aminoplast- und Pheno- plast-Harze, wie z. B. Melamin/Formaldehyd-, H arnstoff/Formaldehyd- und Phenol/Formaldehy-Kondensate.
Zur Herstellung von Epoxidharzen, die ebenfalls als Kernmaterial geeignet sind, werden üblicherweise Epoxid-Präpolymerisate, die beispielsweise durch Reaktion von Bisphenol A oder anderen Bisphenolen, Resorcin,
Hydrochinon, Hexandiol, oder anderen aromatischen oder aliphatischen Di¬ oder Polyolen, oder Phenol-Formaldehyd-Kondensaten, oder deren Mischungen untereinander mit Epichlorhydrin, oder anderen Di- oder Polyepoxiden erhalten werden, mit weiteren zur Kondensation befähigten Verbindungen direkt oder in Lösung vermischt und ausgehärtet.
Zweckmäßigerweise sind die Polymeren des Kemmaterials in einer bevorzugten Erfindungsvariante vernetzte (Co-) Polymere, da diese üblicherweise erst bei hohen Temperaturen ihren Glasübergang zeigen. Diese vernetzten Polymeren können entweder bereits im Verlauf der Polymerisation bzw. Polykondensation oder Co Polymerisation bzw.
Copolykondensation vernetzt worden sein, oder sie können nach Abschluß
der eigentlichen (Co-)Polymerisation bzw. (Co-)Polykondensation in einem gesonderten Verfahrensschritt nachvernetzt worden sein.
Vorzugsweise werden die monodispersen Kerne aus organischen polymeren Materialien durch Emulsionspolymerisation erhalten. Hinsichtlich des Ablaufs dieses Verfahrens und aller verwendeten Hilfs- und Zusatz¬ stoffe wie beispielsweise Polymerisationsinitiatoren, Dispergierhilfsmittel, Emulgatoren, Vernetzer und dergleichen wird hier ausdrücklich auf die entsprechenden Ausführungen in EP 0 955 323 A1 sowie in WO 03/025035 A2 verwiesen.
In einer anderen ebenfalls bevorzugten Erfindungsvariante besteht der Kern überwiegend aus einem anorganischen Material, vorzugsweise einem Metall oder Halbmetall oder einem Metallchalcogenid oder Metallpnictid.
Als Chalcogenide werden im Sinne der vorliegenden Erfindung solche Verbindungen bezeichnet, in denen ein Element der 16. Gruppe des Perio¬ densystems der elektronegative Bindungspartner ist; als Pnictide solche, in denen ein Element der 15. Gruppe des Periodensystems der elektronega- tive Bindungspartner ist.
Bevorzugte Kerne bestehen aus Metallchalcogeniden , vorzugsweise Metalloxiden, oder Metallpnictiden, vorzugsweise Nitriden oder Phosphi- den. Metall im Sinne dieser Begriffe sind dabei alle Elemente, die im Vergleich zu den Gegenionen als elektropositiver Partner auftreten können, wie die klassischen Metalle der Nebengruppen, beziehungsweise die Hauptgruppenmetalle der ersten und zweiten Hauptgruppe, genauso jedoch auch alle Elemente der dritten Hauptgruppe, sowie Silizium, Germanium, Zinn, Blei, Phosphor, Arsen, Antimon und Bismuth. Zu den bevorzugten Metallchalcogeniden und Metallpnictiden gehören insbeson¬ dere Silziumdioxid, Aluminiumoxid, Galliumnitrid, Bor- und Aluminiumnitrid sowie Silizium- und Phosphornitrid.
AIs Ausgangsmaterial für die Herstellung der Kem-Mantel-Partikel werden in einer Variante der vorliegenden Erfindung bevorzugt monodisperse Kerne aus Siliziumdioxid eingesetzt, die beispielsweise nach dem in US 4 911 903 beschriebenen Verfahren erhalten werden können. Die Kerne werden dabei durch hydrolytische Polykond ensation von Tetraalk- oxysilanen in einem wäßrig-ammoniakalischen Medium hergestellt, wobei man zunächst ein SoI von Primärteilchen erzeugt und anschließend durch ein kontinuierliches, kontrolliertes Zudosieren von Tetraalkoxysilan die erhaltenen SiO2-Partikel auf die gewünschte Teilchengröße bringt. Mit diesem Verfahren sind monodisperse Siθ2-Kerne mit mittleren Teilchen¬ durchmessern zwischen 0,05 und 10 μm bei einer Standardabweichung von 5 % herstellbar.
Weiterhin sind als Ausgangsmaterial Siθ2-Keme bevorzugt, die mit (Halb)Metallen oder im sichtbaren Bereich nichtabsorbierenden Metall¬ oxiden, wie z.B. Tiθ2, Zrθ2, Znθ2, SnÜ2 oder AI2O3, beschichtet sind. Die Herstellung von mit Metalloxiden beschichteter Siθ2-Keme ist beispiels¬ weise in US 5 846 310, DE 19842 134 und DE 199 29 109 näher beschrieben.
Als Ausgangsmaterial sind auch monodisperse Kerne aus nichtabsorbie¬ renden Metalloxiden wie TiO2, Zrθ2, ZnO2, SnO2 oder AI2O3 oder Metall¬ oxidgemischen einsetzbar. Ihre Herstellung ist beispielsweise in EP 0 644 914 beschrieben. Weiterhin ist das Verfahren gemäß EP 0 216 278 zur Herstellung monodisperser SiO2-Kerne ohne weiteres und mit gleichem Ergebnis auf andere Oxide übertragbar. Zu einem Gemisch aus Alkohol, Wasser und Ammoniak, dessen Temperatur mit einem Thermostaten auf 30 bis 400C genau eingestellt wird, werden unter intensiver Durchmischung Tetraethoxysilan, Tetra butoxytitan, Tetrapro- poxyzirkon oder deren Gemische in einem Guss zugegeben und die erhaltene Mischung für weitere 20 Sekunden intensiv gerührt, wobei sich eine Suspension von monodispersen Kernen im N anometerbereich
ausbildet. Nach einer Nachreaktionszeit von 1 bis 2 Stunden werden die Kerne auf die übliche Weise, z.B. durch Zentrifugieren, abgetrennt, gewa¬ schen und getrocknet.
Weiterhin sind als Ausgangsmaterial für die Herstellung der Kern-Mantel-
Partikel auch monodisperse Kerne aus Polymeren geeignet, die einge¬ schlossene Partikel enthalten, die beispielsweise aus Metalloxiden bestehen. Solche Materialien werden beispielsweise von der Firma micro caps Entwicklungs- und Vertriebs GmbH in Rostock angeboten. Nach kundenspezifischen Anforderungen werden Mikroverkapselungen auf der Basis von Polyestern, Polyamiden und natürlichen und modifizierten Kohlenhydraten gefertigt.
Einsetzbar sind weiterhin monodisperse Kerne aus Metalloxiden, die mit organischen Materialien, beispielsweise Silanen, beschichtet sind. Die monodispersen Kerne werden in Alkoholen dispergiert und mit gängigen Organoalkoxysilanen modifiziert. Die Silanisierung sphärischer Oxidpartikel ist auch in DE 43 16814 beschrieben.
Die Größe und Teilchengrößenverteilung der Kerne lässt sich besonders gut einstellen, wenn die Kerne überwiegend oder ausschließlich aus organischen Polymeren und/oder Copolymeren bestehen. Vorzugsweise bestehen die Kerne überwiegend aus einem einzigen Polymer oder Copolymer.
Um aus den Kern-Mantel-Partikeln geeignete Formkörper herstellen zu können, ist es wichtig, dass das Mantelmaterial verfilmbar ist. Es muß also auf eine Temperatur erhitzt werden können, bei welcher der Mantel fließfähig ist. Dabei wird der Mantel erweicht, visko-elastisch plastifiziert oder verflüssigt. Das Mantelmaterial weist dabei eine Fließtemperatur auf, welche deutlich geringer ist als die Fließtemperatur des Kemmaterials.
Für das Mantelmaterial eignen sich, wie für das Kernmaterial, im Prinzip Polymere der bereits oben genannten Klassen, sofern sie so ausgewählt bzw. düfgebaut sind, dass sie der oben für die Mantelpolymeren gegebenen Spezifikation entsprechen.
Polymere, die den Spezifikationen für ein Mantelmaterial genügen, finden sich ebenfalls in den Gru ppen der Polymerisate und Copolymerisate von polymerisierbaren ungesättigten Monomeren, als auch der Polykondensate und Copolykondensate von Monomeren mit mindestens zwei reaktiven Gruppen, wie z. B. der hochmolekularen aliphatischen, aliphatisch/ aromatischen oder vollaromatischen Polyester und Polyamide.
Unter Berücksichtigung der obigen Bedingungen für die Eigenschaften der Mantelpolymeren (= Matrixpolymeren) sind für ihre Herstellung im Prinzip ausgewählte Bausteine aus allen Gruppen organischer Filmbildner geeignet.
Einige weitere Beispiele mögen die breite Palette der für die Herstellung der Mantel geeigneten Polymeren veranschaulichen.
Soll der Mantel vergleichsweise niedrig brechend sein, so eignen sich beispielsweise Polymerisate wie Polyethylen, Polypropylen, Polyethylen- oxid, Polyacrylate, Polymethacrylate, Polybutadien, Polymethylmethacrylat, Polytetrafluorethylen, Polyoxymethylen, Polyester, Polyamide, Polyepoxid e, Polyurethan, Kautschuk, Polyacrylnitril und Polyisopren.
Soll der Mantel vergleichsweise hochbrechend sein, so eignen sich für den Mantel beispielsweise Polymerisate mit vorzugsweise aromatischer Grundstruktur wie Polystyrol, Polystyrol-Copolymerisate wie z. B. SAN, aromatisctvaliphatische Polyester und Polyamide, aromatische Polysulfone und Polyketone, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, sowie bei geeigneter
Auswahl eines hochbrechenden Kernmaterials auch Polyacryln itril oder Polyurethan.
Als besonders gut geeignet zur Herstellung der erfindungsgemäß verwen- deten Formkörper haben sich Kern-Mantel-Partikel erwiesen, deren Mantel mit dem Kern über eine Zwischenschicht verbunden ist.
Bei der Zwischenschicht handelt es sich in einer bevorzugten Avusführungs- form der Erfindung um eine Schicht vernetzter oder zumindest teilweise vernetzter Polymere. Dabei kann die Vernetzung der Zwischenschicht über freie Radikale, beispielsweise induziert durch UV-Bestrahlung, oder vorzugsweise über di- bzw. oligofunktionelle Monomere erfolgen. Bevorzugte Zwischenschichten dieser Ausführungsform enthalten 0,01 bis 100 Gew.-% , insbesondere bevorzugt 0,25 bis 10 Gew.-%, di- bzw. oligo- funktionelle Monomere. Bevorzugte di- bzw. oligofunktionelle Ivlonomere sind insbesondere Isopren und Allylmethacrylat (ALMA). Eine solche Zwischenschicht vernetzter oder zumindest teilweise vernetzter Polymere hat vorzugsweise eine Dicke im Bereich von kleiner als 1 nm bis 20 nm. Fällt die Zwischenschicht dicker aus, so wird die Brechzahl dieser Schicht so gewählt, dass sie entweder der Brechzahl des Kemmaterials oder der Brechzahl des Mantelmaterials entspricht.
Werden als Zwischenschicht Copolymere eingesetzt, die, wie oben beschrieben, ein vernetzbares Monomer enthalten, so bereitet es dem Fachmann keinerlei Probleme, entsprechende copolymerisierbare
Monomere geeignet auszuwählen. Beispielsweise können entsprechende copolymerisierbare Monomere aus einem sogenannten Q-e-Schema ausgewählt werden (vgl. Lehrbücher der Makromolekularen Chemie). So können mit ALMA vorzugsweise Monomere, wie Methylmethacrylat und Acrylsäuremethylester polymerisiert werden.
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In einer anderen, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die Mantelpolymere direkt über eine entsprechende Funktionalisierung des Kernes an den Kern aufgepfropft. Die Oberflächen- funktionalisierung des Kernes bildet dabei die oben erwähnte Zwischen- schicht. Die Art der Oberflächenfunktionalisierung richtet sich dabei hauptsächlich nach dem Material des Kernes. Siliziumdioxid-Oberflächen können beispielsweise mit Silanen, die entsprechend reaktive Endgruppen tragen, wie Epoxyfunktionen oder freie Doppelbindungen, geeignet modifiziert werden. Andere Oberflächenfunktionalisierungen, beispielsweise für Metalloxide, können mit Titanaten oder Aluminiumorganylen erfolgen, die jeweils organische Seitenketten mit entsprechenden Funktionen enthal¬ ten. Bei polymeren Kernen kann zur Oberflächenmodifizierung beispiels¬ weise ein am Aromaten funktionalisiertes Styrol, wie Bromstyrol, eingesetzt werden. Über diese Funktionalisierung kann dann das Aufwachsen der Mantelpolymeren erreicht werden. Insbesondere kann die Zwischenschicht auch über ionische Wechselwirkungen oder Komplexbindungen eine Haftung des Mantels am Kern bewirken.
In einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Mantel dieser Kem- Mantel-Partikel aus im wesentlichen unvemetzten organischen Polymeren, die bevorzugt über eine zumindest teilweise vernetzte Zwischenschicht auf den Kern aufgepfropft sind.
Da der Mantel die Materialeigenschaften und Verarbeitungsbedingungen der Kern-Mantel-Partikel im wesentlichen bestimmt, wird der Fachmann das Mantelmaterial entsprechend üblicher Überlegungen in der Polymertechnologie auswählen.
Sollen die Formkörper aus Kern-Mantel-Partikeln zur Herstellung eines Sicherheitselementes verwendet werden, welches optisch variabel ist und mindestens ein weiteres optisch detektierbares Sicherheitsmerkmal, insbesondere eine Lasermarkierung aufweist, ist es in einer einfachen
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Ausführungsform der vorliegenden Erfindung möglich, das Material für die Kerne und/oder den Mantel so auszuwählen, dass die Formkörper lasermarkierbar werden. Dies ist ohne Probleme erreichbar, wenn als Kernmaterial oder als Mantelmaterial oder als Kern- und als Mantelmaterial Polymere ausgewählt werden, welche für die Lasermarkierung geeignet sind. Dabei handelt es sich insbesondere um Polyethylenterephthalat, Styrol-Copolymere, Acrylnitril-Butadien-Styrol, Polystyrol, Polyphenylether, Polyphenylensulfid, Polyarylate, Polyarylsulfide, Polyarylsulfone oder Polyaryletherketone. Da ein Unterschied in den Brechzahlen von Kern- material und Mantelmaterial vorhanden sein muss, ist es selbstverständlich, dass für das Kernmaterial und das Mantelmaterial voneinander verschie¬ dene Materialien eingesetzt werden.
Wenn eine besonders gute Laserbeschreibbarkeit erreicht werden soll, besteht das Kernmaterial oder das Mantelmaterial vorzugsweise aus Polystyrol oder aus einem Styrol-Copσlymer.
Zur Erzielung des erwünschten optisch variablen Farbeffektes im Bereich des sichtbaren Lichtes weisen die Kern-Mantel-Partikel einen mittleren Teilchendurchmesser im Bereich von etwa 50 - 500 nm auf. Insbesondere werden Partikel im Bereich von 100 - 500 nm eingesetzt und besonders bevorzugt Partikel mit einem Teilchendurchmesser von 150 - 400 nm, da bei Teilchen in diesem Größenordnungsbereich (in Abhängigkeit des in der erhaltenen Kristallstruktur erzielbaren Brechungsindexkontrastes) die Reflexionen verschiedener Wellenlängen des sichtbaren Lichtes sich deutlich voneinander unterscheiden und so die für optische Effekte im sichtbaren Bereich besonders wichtige Opaleszenz in verschiedensten Farben besonders ausgeprägt auftritt. In einer Variante der vorliegenden Erfindung ist es jedoch auch bevorzugt, Vielfache dieser bevorzugten Teilchengrößen einzusetzen, die dann zu Reflexen entsprechend der höheren Ordnungen und damit zu einem breiten Farbenspiel führen.
Die Kerne der Kern-Mantel-Partikel haben eine im wesentlichen sphärische, insbesondere kugelförmige Gestalt und weisen eine im wesentlichen monodisperse Größenverteilung auf, d.h. sie liegen in einer sehr engen Teilchengrößenverteilung vor.
Der mittlere Teilchendurchmesser der Kernpartikel liegt im Bereich von 3O - 400 nm, insbesondere im Bereich von 60 - 350 nm und besonders bevorzugt im Bereich von 90 — 300 nm. Im allgemeinen beträgt der Teil¬ chendurchmesser der Kernpartikel etwa 60 bis etwa 80 %, insbesondere etwa 65 bis etwa 75%, des Gesamtdurchmessers der Kern-Mantel-Partikel.
Im Hinblick auf die Verarbeitbarkeit der Kern-Mantel-Partikel zu Formkör¬ pern ist es von Vorteil, wenn das Gewichtsverhältnis von Kern zu Mantel im Bereich von 2:1 bis 1 :5, vorzugsweise im Bereich von 3:2 bis 1:3 und insbesondere bevorzugt im Bereich von kleiner als 1 ,2:1 liegt. In speziellen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist es sogar bevorzugt, wenn das Gewichtsverhältnis von Kern zu Mantel kleiner als 1:1 ist, wobei eine typische Obergrenze des Mantelanteiles bei einem Gewichtsverhältnϊs von Kern zu Mantel von 2:3 liegt.
Werden die Formkörper aus Kern-Mantel-Partikeln gemäß der Inter¬ nationalen Patentanmeldung WO 03/025035 hergestellt, d. h. werden die Kern-Mantel-Partikel bei der Herstellung der Formkörper einer mechani¬ schen Krafteinwirkung ausgesetzt, werden dreidimensionale Formkörper mit einer Femordnung der Kerne erhalten, welche über die gesamte räumliche Ausdehnung der Formkörper auftritt. Diese Fernordnung entspricht einer dichten Kugelpackung, welche in der Form einer kubisch — flächenzentrierten Kugelpackung angeordnet ist, dieser jedoch bedingt durch die vom Mantelmaterial ausgefüllten Zwischenräume nicht vollständ ig entspricht.
Die auf diese Weise in der Matrix regelmäßig angeordneten Kerne bilden ein Beugungsgitter, an dem Reflexion, Interferenz und Streuung von eingestrahltem Licht über die gesamte vom Formkörper eingenommene räumliche Ausdehnung gleichzeitig und homogen stattfindet. Dabei wird das erzielbare optische Erscheinungsbild maßgeblich vom mittleren
Teilchendurchmesser der Kerne sowie der Brechzahldifferenz von Kern- und Mantelmaterial bestimmt.
Entscheidend für die Intensität der beobachteten Effekte ist daher auch die Differenz Δn der Brechzahlen von Kemmaterial und Mantelmaterial.
Erfindungsgemäße Formkörper weisen vorzugsweise eine Differenz Δn zwischen den Brechzahlen des Kernmaterials und des Mantelrnaterials von mindestens 0,01 und bevorzugt von mindestens 0,1 auf. Dabei kann das Material des Kerns höher brechend sein als das Material des Mantels oder umgekehrt. Bevorzugt ist das Material des Kerns höher brechend als das Material des Mantels.
Die Intensität der auftretenden Farbeffekte erhöht sich mit dem Brechzahl¬ unterschied zwischen den strukturbildenden Kernen und den rnatrixbilden- den Außenschalen der Partikeln. Ein möglichst hoher Brechzahlunterschied wird z.B. erreicht, wenn Polystyrol (PS) als Kempolymer und Polyethyl- acrylat (PEA) als Mantelpolymer gewählt wird. Diese Kombination hat eine für Standardpolymere hohe Differenz der Brechzahlen von Δn = 0,12. Für die Anwendung in Sicherheitselementen mit einem weichen optisch variab- len Effekt sind aber auch Systeme mit einer niedrigeren Brechziahldifferenz interessant, da mit diesen leichte Farbschimmereffekte realisiert werden können (Perlmutt-Glanz).
Die in der vorl iegenden Erfindung verwendeten Formkörper we rden hergestellt, indem die Kern-Mantel-Partikel auf eine Temperatu r erhitzt werden, bei welcher der Mantel fließfähig ist, die so erhaltenen fließfähigen
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Kern-Mantel-Partikθl zu einer regelmäßigen Struktur orientiert werden und die regelmäßige Struktur verfestigt wird. Der letztgenannte Schritt findet dabei in der Regel unter Abkühlung der Kern-Mantel-Partikel, verdampfen eines ggf. vorhandenen Lösemittels und Trocknen der erhaltenen Schicht statt.
Zur Ausbildung einer regelmäßigen Struktur werden die fließfähigen Kern- Mantel-Partikel in der einfachsten Ausführungsform der vorliegenden Erfin¬ dung auf ein Substrat aufgebracht, von welchem der nach der Verfestigung der Kem-Mantel-Partikel erhaltene, getrocknete Formkörper wieder abge¬ löst wird.
Gemäß WO 03/025035 A2 werden die Kem-Mantel-Partikel zu einer regelmäßigen Struktur orientiert, indem die fließfähigen Kern-Mantel- Partikel einer mechanischen Krafteinwirkung ausgesetzt werden. Dabei handelt es sich vorzugsweise um die Einwirkung von Scherkräften, welche beispielsweise während eines Pressverfahrens, eines Extrusionsver- fahrens, eines Coextrusionsverfahrens oder eines Sprϊtzgießverfahrens auf die noch fließfähigen Kem-Mantel-Partikel einwirken. Hier müssen die fließfähigen Kem-Mantel-Partikel nicht auf ein Substrat aufgebracht und von diesem später als Film wieder abgelöst werden. Diese Art der Orientierung ist ausdrücklich bevorzugt, da sich damit die oben bereits beschriebene regelmäßige Femordung einer quasi kubisch-flächenzen- trierten Kugelpackung für die Kernpartikel erzielen lässt. Außerdem ergibt sich durch die Art und Intensität der Krafteinwirkung eine zusätzliche
Möglichkeit, die Reflexionsfarbe des Formkörpers aus Kern-Mantel-Parti¬ keln zu steuern. Eine vergleichsweise geringe Scherkraft und moderate Druckverhältnisse, wie sie beispielsweise beim Extrudieren vorherrschen, führen zu einer Einstellung der Reflexionsfarbe in einem eher länger- welligen Bereich. Werden dagegen starke Scherkräfte und hohe Drücke eingesetzt, wie es beispielsweise beim Compression-Ivloulding der Fall ist, können kurzwelligere Reflexionsfarben erzeugt werden.
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Der genaue Mechanismus, der zu der gleichmäßigen Orientierung der Kem-Mantel-Partikel in diesen erfindungsgemäß besonders geeigneten Formkörpem führt, ist bislang unbekannt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Krafteinwirkung essentiell zur Ausbildung der weitreichenden Ordnung ist. Es wird vermutet, dass die Elastizität des Mantelmaterials unter den
Verarbeitungsbedingungen entscheidend für den Ordnungsprozess ist. Die Kettenenden der Mantelpolymere haben im allgemeinen das Bestreben, eine Knäuelform anzunehmen. Kommen sich zwei Partikel zu nahe, so werden die Knäuel nach der Modellvorstellung gestaucht und es entstehen abstoßende Kräfte. Da die Mantel-Polymerketten verschiedener Partikel auch miteinander in Wechselwirkung treten, werden die Polymerketten nach dem Modell gestreckt, wenn sich zwei Partikel voneinander entfernen. Durch das Bestreben der Mantel-Polymerketten wieder eine Knäuelform anzunehmen, entsteht eine Kraft, welche die Partikel wieder näher zusammen zieht. Nach der Modellvorstellung wird die weitreichende
Ordnung der Partikel im Formkörper durch das Wechselspiel dieser Kräfte erzeugt.
Es hat sich gezeigt, dass diese räumliche Fernordnug der Kempartikel auch dann nicht großflächig, sondern nur lokal gestört wird, wenn weitere partikuläre Materialien in den Formkörper aus Kern-Mantel-Partikeln eingelagert werden. Eine lokale Störung der Fernordnung der Kerne beeinträchtigt aber die optischen Eigenschaften des Formkörpers nur wenig, insbesondere stört sie die im sichtbaren Wellenlängenbereich des Sonnenlichts auftretende optisch variable Farbwahrnehmung kaum.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher in einen Formkörper, welcher aus Kem-Mantel-Partikeln besteht, mindes¬ tens ein Kontrastmaterial eingelagert, wobei es sich bei dem mindestens einen Kontrastmaterial um ein lösliches oder unlösliches Farbmittel handelt. Bei löslichen Farbmitteln handelt es sich in der Regel um lösliche, meist organische Farbstoffe, welche natürlichen oder synthetischen Ursprungs
sein können und in der Regel aus den Verbindungsklassen der Carbonylfarbmittel wie Chinone, indigoide Farbmittel und Chinacridone, der Cyaninfarbmittel wie Di- und Triarylmethane und Chinonimine, der Azofarb- mittel, der Azomethine und Methine, der Isoindolinfarbmittel, der Phthalo- cyanine und der Dioxazine ausgewählt sind. Unlösliche Farbmittel sind organische oder anorganische Farbpigmente. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um Absorptionspigmente und in einer Erfindungsvariante insbesondere bevorzugt um Schwarzpigmente.
Üblicherweise handelt es sich bei diesen Kontrastmaterialien jedoch um anorganische oder organische Pigmente, welche natürlichen oder synthe¬ tischen Ursprungs sein können. Dabei wird unter Pigmenten im Sinne der vorliegenden Erfindung jede feste Substanz verstanden, die im sichtbaren Wellenlängenbereich des Lichtes einen optischen Effekt zeigt oder die bestimmte funktionelle Eigenschaften aufweist. Insbesondere werden solche Substanzen als Pigmente bezeichnet, die der Definition von Pigmenten nach DIN 55943 bzw. DIN 55944 entsprechen. Gemäß dieser Definition handelt es sich bei einem Pigment um ein im Anwendungsme¬ dium praktisch unlösliches, anorganisches oder organisches, buntes oder unbuntes Farbmittel beziehungsweise um eine im Anwendungsmedium praktisch unlösliche Substanz, welche besondere Eigenschaften, beispielsweise magnetische , elektrische oder elektromagentische Eigenschaften, aufweist.
Erfindungsgemäß können sowohl Absorptions- als auch Glanz-Pigmente eingesetzt werden, wobei insbesondere auch Interferenzpigmente einge¬ setzt werden können. Es hat sich gezeigt, dass aber insbesondere zur Steigerung der Intensität der optischen Effekte die Verwendung von Absorptionspigmenten bevorzugt ist. Dabei können sowohl Weiß- als auch Färb- oder Schwarzpigmente eingesetzt werden, wobei die Bezeichnung Farbpigmente alle Pigmente meint, die einen anderen Farbeindruck als weiß oder schwarz ergeben, wie beispielsweise Heliogen™ Blau K 6850
(Fa. BASF, Cu-phthalocyanin-Pigment), Heliogen™ Grün K 8730 (Fa. BASF, Cu-phthalocyanin-Pigment), Bayferrox™ 105 M (Fa. Bayer, eisenoxid-basiertes Rotpigment) oder Chromoxidgrün GN-M (Fa. Bayer, chromoxid-basiertes Grünpigment). Auf Grund der erzielbaren Farbeffekte sind unter den Absorptionspigmenten die Schwarzpigmente wiederum bevorzugt. Beispielsweise sind hier pigmentärer Russ (z.B. die Carbon Black-Produktlinie der Firma Degussa (insbesondere Purex™ LS 35 bzw. Corax™ N 115 bzw. Flammruss™ 101)) sowie Eisenoxidschwarz,
Manganschwarz sowie Cobaltschwarz und Antimonschwarz zu nennen.
Auch schwarze Glimmer-Qualitäten können vorteilhaft als Schwarz- Pigment eingesetzt werden (z. B. Iriodin™ 600, Fa. Merck; eisenoxid¬ beschichteter Glimmer).
Der mittlere Teilchendurchmesser der partikulären Kontrastmaterialien liegt im Bereich von etwa 1 nm bis etwa 35 μm. Solche Partikel wechselwirken mit dem aus den Kernen gebildeten Gitter nur lokal. Elektronenmikrosko¬ pische Aufnahmen belegen, dass die eingelagerten Partikel das Gitter aus Kernteilchen nicht oder nur wenig stören. Dabei ist mit der Teilchengröße der Kontrastmaterialien, die als Pigmente häufig auch plättchenförmig sind, die jeweils größte Ausdehnung der Teilchen gemeint. Wenn plättchen- förmige Pigmente eine Dicke im Bereich der Teilchengröße der Kerne aufweisen oder auch unterhalb davon, stört dies die Gitterordnungen nach vorliegenden Untersuchungen nicht. Es hat sich auch gezeigt, dass die
Form der eingelagerten Kontrastmaterialpartikel keinen oder nur geringen
Einfluss auf den optischen Effekt hat. Es können erfindungsgemäß» sowohl kugelförmige als auch plättchenförmige und nadeiförmige Kontrastma¬ terialien eingelagert werden. Es ist jedoch bevorzugt, wenn der mittlere Teilchendurchmesser des mindestens einen Kontrastmaterials mindestens doppelt so groß ist wie der mittlere Teilchendurchmesser der Kerne, wobei der mittlere Teilchendurchmesser des mindestens einen Kontrastmaterials vorzugsweise mindestens viermal so groß ist wie der mittlere Teilchen-
durchmesser der Kerne, da dann die beobachtbaren Wechselwirkungen noch geringer sind.
Eine sinnvolle Obergrenze der Teilchengröße der Kontrastmaterialien ergibt sich aus der Grenze, bei der die einzelnen Partikel selbst sichtbar werden oder aufgrund ihrer Teilchengröße die mechanischen Eigenschaften des Formkörpers beeinträchtigen. Die Bestimmung dieser Obergrenze bereitet dem Fachmann keinerlei Schwierigkeiten.
Von Bedeutung für den erwünschten Effekt ist außerdem die Menge an Kontrastmaterial, die eingesetzt wird. Es hat sich gezeigt, dass Effekte üblicherweise beobachtet werden, wenn mindestens 0,05 Gew.-% Kontrastmaterial, bezogen auf das Gewicht des Formkörpers, eingesetzt werden. Besonders bevorzugt ist es, wenn der Forrnkörper mindestens 0,2 Gew.-% und insbesondere bevorzugt mindestens 1 Gew.-% Kontrast¬ material enthält, da diese erhöhten Gehalte an Kontrastmaterial in der Regel auch zu intensiveren Effekten führen.
Umgekehrt beeinträchtigen größere Mengen an Kontrastmaterial unter Umständen die Verarbeitungseigenschaften der Kern/Mantel-Partikel und erschweren so die Herstellung erfindungsgemäßer Formkörper. Darüber hinaus wird erwartet, dass oberhalb eines gewissen Anteils von Kontrast¬ material, der vom jeweiligen Material abhängt, die Ausbildung des Gitters aus Kern-Partikeln gestört wird und sich vielmehr orientierte Kontrast- materialschichten bilden. Daher ist es erfindungsgernäß bevorzugt, wenn der Formkörper maximal 12 Gew.-% und bevorzugt maximal 5 Gew.-% Kontrastmaterial enthält.
Die eingelagerten Kontrastmaterialien bewirken eine Zunahme von Brillianz, Kontrast und Tiefe der beobachteten optisch variablen Farbeffekte bei den erfindungsgemäßen Formkörpern. Viele diese Kontrastmaterialien sind jedoch auch in der Lage, Laserstrahlen zu absorbieren, wodurch die
unter Zusatz der Kontrastmaterialien hergestellten Formkörper lasermar- kierbar werden. Lasersensitive Kontrastmaterialien sind beispielsweise verschiedene Füllstoffe, anorganische Pigmente einschließlich elektrisch leitfähiger Pigmente und/oder Effektpigmente wie beispielsweise Inter- ferenzpigmente, insbesondere Perlglanzpigmente.
Als besonders geeignet haben sich partikuläres SiOa und TIO2 sowie Schichtsilikate wie Muskovit-Glimmer oder andere Glimmer wie Phlogopit und Biotit, synthetischer Glimmer, Talk- und Glasschuppen erwiesen. Geeignete Effektpigmente sind beispielsweise alle bekannten Glanzpig¬ mente (Metall- und Perlglanzpigmente), wie sie z. B. von den Firmen Engelhard Corp., Eckart-Werke und Merck KGaA vertrieben werden. Geeignete elektrisch leitfähige Pigmente sind z. B. die unter dem Handelsnamen Minatec® vertriebenen Pigmente der Firma Merck KGaA. Weitere geeignete lasersensitive Pigmente sind die Oxide, Hydroxide, Sulfide, Sulfate und Phosphate von Metallen, wie z. B. Kupfer, Bismuth, Zinn, Zink, Silber, Antimon, Mangan, Eisen, Nickel oder Chrom, welche oft anorganische Farbpigmente darstellen .
Werden die Kontrastmaterialien aus den vorab beschriebenen Materialien ausgewählt, werden Formkörper erhalten, welche auch dann lasermarkier- bar sind, wenn die Kern- und Mantelmaterialien nicht aus den oben genannten, für die Lasermarkierung geeigneten Materialien ausgewählt werden. Andererseits können lasersensitive Kontrastmaterialien selbst als Kernpartikel eingesetzt werden, beispielsweise in Form der bereits vorab beschriebenen Siθ2-Spheres.
Dies ermöglicht die Herstellung einer breiten Vielfalt von Formkörpern aus Kern-Mantel-Partikeln, welche in Sicherheitselementen verwendet werden können, die optisch variabel sind und gleichzeitig ein weiteres optisch detektierbares Sicherheitsmerkmal, nämlich eine Lasermarkierung, aufweisen.
Zur Erzeugung dieser Lasermarkierung werden die Formkörper bzw. die daraus hergestellten Sicherheitselemente mit energiereicher Strahlung im Wellenlängenbereich von 157 bis 10600 nm, insbesondere im Bereich von 300 bis 10600 nm markiert. Einsetzbar sind hier beispielsweise die aus dem Stand der Technik bekannten CO2-Laser (10600 nm), Nd:YAG-Laser
(1064 bzw. 532 nm) oder gepulste UV-Laser (Excimer-Laser). Besonders bevorzugt werden Nd:YAG-Laser und CO2-Laser eingesetzt. Die Energiedichten der eingesetzten Laser liegen im allgemeinen im Bereich von 0,3 mJ/cm2 bis 50 mJ/cm2, vorzugsweise im Bereich von 0,3 mJ/cm2 bis 10mJ/cm2.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind in die Matrix¬ phase (in den Mantel) der Formkörper neben den Kernen der Kem-Mantel- Partikel weitere Nanopartikel eingelagert. Bevorzugte Materialien sind anorganische Nanopartikel, insbesondere Nanopartikel von Metallen oder von Il-Vl- bzw. Ill-V-Halbleitem oder von Materialen, welche die magnetischen/elektrischen (elektronischen) Eigenschaften der Materialien beeinflussen. Beispiele für bevorzugte Nanopartikel sind Edelmetalle, wie Silber, Gold und Platin, Halbleiter oder Isolatoren, wie Zink- und Cadmium- chalkogenide, Oxide, wie Hämatit, Magnetit oder Perowskite, oder Metall- pnictide, z. B. Galliumnitrid oder Mischphasen dieser Materialien. Diese Nanopartikel werden in mittleren Teilchengrößen von 1 nm bis 50 nm eingesetzt.
Neben Kontrastmaterialien und Nanopartikeln können die Formkörper zur erfindungsgemäßen Verwendung insbesondere zusätzlich oder alternativ weitere Materialien, nämlich maschinell detektierbare Bestandteile, ent¬ halten. Das schließt nicht aus, dass gewisse Kontrastmaterialien und Nanopartikel auf Grund ihrer besonderen Eigenschaften (magnetisch, elektrisch leitfähig, besondere Form oder auch farbig) auch ebenso mit geeigneten Geräten maschinell detektierbar sind.
Maschinell detektierbare Bestandteile im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Substanzen mit lumineszierenden, elektrisch leitfähigen, magneti¬ schen, thermoelektrischen oder piezoelektrischen Eigenschaften.
Diese können einzeln oder in Kombination aus zwei oder mehreren in den
Formkörpem aus Kern-Mantel-Partikeln zur erfindungsgemäßen Verwen¬ dung vorliegen.
Unter lumineszierenden Verbindungen werden solche Substanzen verstanden, die durch Anregung im sichtbaren Wellenlängenbereich, im IR- oder im UV-Wellenlängenbereich des Lichtes, durch Elektronenstrahlen oder durch Röntgenstrahlen eine maschinell messbare und ggf. sichtbare Strahlung emittieren. Dazu gehören auch solche Substanzen, welche durch Anregung im elektromagnetischen Feld Strahlung emittieren, die so genannten elektrolumineszierenden Substanzen, welche ggf. zusätzlich durch Anregung irn im UV- oder IR-Wellenlängenbereich lumineszieren. Hierfür geeignet sind alle bekannten partikulären und löslichen Substanzen mit den oben genannten Eigenschaften. Die partikulären Su bstanzen liegen dabei in einer geeigneten Partikelgröße, also mit einer mittleren Teilchen- große von etwa 0,001 bis etwa 35 μm, vorzugsweise von 0,005 bis 20 μm und besonders bevorzugt von 0,01 bis 1μm, vor.
Diese partikulären Substanzen müssen nicht notwendigerweise in reiner Form vorliegen, sondern können ebenso mikroverkapselte Partikel sowie mit lumineszierenden Stoffen getränkte, dotierte oder beschichtete
Trägermaterialien umfassen. Aus diesem Grunde können lurnineszierende Substanzen sowohl in die Kernpartikel (oder als Kernpartikel) als auch in die Matrix (Mantel) der Formkörper aus Kern-Mantel-Partikel n eingearbeitet werden. Dies betrifft sowohl lösliche als auch partikuläre lurn ineszierende Materialien. Dabei ist es selbstverständlich, dass die Teilchengröße der partikulären lumineszierenden Substanzen in den Kernen den mittleren Teilchendurchmesser der Kerne nicht überschreiten darf.
AIs Beispiele für lumineszierende Substanzen können neben jeder Art von organischen lumineszierenden Substanzen hier die folgenden Verbindungen genannt werden: mit Ag dotiertes Zinksulfid ZnS:Ag, Zinksilikat, SiC, ZnS, CdS, welches mit Cu oder IvIn aktiviert ist, ZnS/CdS:Ag; ZnS:Cu, AI; Y2O2SiEu; Y2O3:Eu; YVO4:Eu; Zn2SiO4:Mn;
CaWO4; (Zn,Mg)F2:Mn; MgSiO3:Mn; ZnO:Zn; Gd2O2SiTb; Y2O2STb; La2O2S:Tb; BaFCIiEu; LaOBnTb; Mg-Wolframat; (Zn,Be)-Silikat:Mn; Cd- BoratMn; [Ca10(PO4^F, CI:Sb, Mn]; (SrMg)2P2Oτ:Eu; Sr2P2O7:Sn; Sr4AI14O25IEu; Y2SiO5:Ce, Tb; Y(P,V)O4:Eu; BaIvIg2AI1OO27IEu oder MgAI11O19ICe1Tb.
Substanzen mit elektrisch leitfähigen Eigenschaften liegen in der Regel partikulär vor und bestehen aus elektrisch leitfähigen Substanzen oder enthalten diese.
Bevorzugt werden Pigmente eingesetzt, welche mindestens eine elektrisch leitfähige Schicht aufweisen.
Besonders bevorzugt werden solche Pigmente verwendet, die auf einem Substrat, welches aus der Gruppe bestehend aus TiO2, synthetischem oder natürlichem Glimmer, anderen Schichtsilikaten, Glas, SiO2 und/oder AI2O3 ausgewählt ist, mindestens eine elektrisch leitfähige Schicht aufweisen.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn die genannten Substrate plättchenförmig sind. Prinzipiell ist jedoch auch der Einsatz von Pigmenten geeignet, welche auf einem nicht plättchenförmigen Substrat aus den oben genannten Materi¬ alien mindestens eine elektrisch leitfähige Schicht aufweisen. Pigmente, welche aus einem elektrisch leitfähigen Material bestehen, sind ebenfalls geeignet.
In der Regel umfasst die elektrisch leitfähige Schicht oder das elektrisch leitfähige Material ein oder mehrere leitfähige dotierte Metalloxide, wie
beispielsweise Zinnoxid, Zinkoxid, Indiumoxid oder Titanoxid, welche mit Gallium, Aluminium, Indium, Thallium, Germanium, Zinn, Phosphor, Arsen, Antimon, Selen, Tellur und/oder Fluor dotiert sind.
Die oben genannten leitfähigen Pigmente können, sofern ein Substrat vorhanden ist, oberhalb und/oder unterhalb der leitfähigen Schicht eine oder mehrere weitere Schichten aufweisen. Diese Schichten können Metalloxide, Metalloxidhydrate, Metallsuboxide, Metallfluoride, Metallnitride, Metalloxynitride oder Mischungen dieser Materialien enthalten.
Durch die Aufbringung dieser zusätzlichen Schichten können die Farb¬ eigenschaften der leitfähigen Pigmente den Anforderungen der Anwender angepasst werden, insbesondere wenn sich d ie zusätzlichen Schichten unterhalb der leitfähigen Schicht befinden. Durch die Aufbringung von zusätzlichen Schichten oberhalb der leitfähigen Schicht lässt sich die Leitfähigkeit den Erfordernissen der Anwendu ng gezielt anpassen.
Als besonders bevorzugtes Material für ein elektrisch leitfähiges Pigment wird ein mit mindestens einer elektrisch leitfähigen Metalloxidschicht beschichteter Glimmer eingesetzt. Besonders bevorzugt ist hier ein
Glimmerpigment, welches mit einer Schicht aus mit Antimon dotiertem Zinnoxid beschichtet ist, ein Glimmerpigment, welches mit einer Titanoxidschicht, einer Siliziumoxidschicht und mit einer mit Antimon dotierten Zinnoxidschicht beschichtet ist oder ein Glimmerpigment, welches mit einer mit Antimon dotierten Zinnoxidschicht und einer weiteren Metall¬ oxidschicht, insbesondere einer Titanoxidschicht, beschichtet ist.
Solche Pigmente werden im Handel unter der Bezeichnung Minatec® von der Merck KGaA angeboten. Es sind jedoch auch elektrisch leitfähige Partikel anderer Hersteller geeignet.
Die elektrisch leitfähigen Partikel weisen mittlere Partikelgrößen von etwa 0,001 bis etwa 35 μm, vorzugsweise von 0,005 bis 20 μm und besonders bevorzugt von 0,10 bis 10 μm auf. Dabei ist eine enge Teilchengrößen¬ verteilung bevorzugt.
Auch Substanzen mit magnetischen Eigenschaften liegen in der Regel partikulär vor. Prinzipiell sind hierfür alle Partikel geeignet, welche aus magnetisierbaren Materialien bestehen oder magnetisierbare Materialien als Kern, Beschichtung oder Dotierung enthalten. Als magnetisierbare Materialien können hierbei alle bekannten Materialien wie magnetisierbare Metalle, magnetisierbare Metalllegierungen oder Metalloxide und -oxidhy- drate, wie beispielsweise γ-Fe2O3 oder FeOOH, eingesetzt werden. Deren Anwendbarkeit wird lediglich durch die mittlere Partikelgröße, welche im Bereich von etwa 0,01 bis etwa 35 μm, vorzugsweise von 0,03 bis 30 μm Und besonders bevorzugt von 0,04 bis 20 μm liegt, beschränkt.
Selbstverständlich müssen die magnetischen Eigenschaften der Partikel so stark sein, dass sie sich maschinell bestimmen lassen können. Ihre Form ist dabei nicht wesentlich, insbesondere können auch nadeiförmige Magnetpartikel eingearbeitet werden. Wie bei lumineszierenden Substanzen lassen sich Magnetpartikel, deren mittlere Teilchendurch¬ messer den mittleren Teilchendurchmesser der Kerne der Kern-Mantel- Partikel nicht überschreiten, nicht nur in die Matrix, sondern auch in die Kerne der Kern-Mantel-Partikel einarbeiten. Das ist insbesondere dann gut möglich, wenn ein organisches Polymer als Kernmaterial verwendet wird.
Als maschinenlesbare Materialien lassen sich auch thermoelektrische und piezoelektrische Materialien in die Formkörper aus Kern-Mantel-Partikeln einarbeiten. Als thermoelektrische Materialien werden dabei Substanzen mit hoher elektrischer, aber niedriger thermischer Leitfähigkeit eingesetzt, beispielsweise Nanostrukturen aus schweren Elementen wie Cäsium- Bismut-Telluride, Bleitelluride, Bleitellurselenide, Bismuttelluride, Antimon¬ telluride etc. Als piezoelektrisches Material werden vorzugsweise Quarz-
partikel eingesetzt, welche bei Deformation eine elektrische Spannung erzeugen bzw. beim Anlegen einer elektrischen Spannung eine Defor¬ mation hervorrufen, was zu Farbänderungen im Formkörper aus Kern- Mantel-Partikeln führen kann. Diese Materialien weisen mittlere Partikelgrößen von etwa 0,001 bis etwa
35 μm auf.
Die hier genannten maschinenlesbaren Bestandteile können in den Form¬ körpern aus Kern-Mantel-Partikeln gemäß der vorliegenden Erfindung einzeln oder im Gemisch untereinander vorliegen.
In diesem Falle erscheint es zweckmäßig, durch geeignete Kombination von gleichen oder verschiedenen maschinenlesbaren Bestandteilen die Formkörper mit einer Codierung zu versehen, welche eine Identifizierung verschlüsselter Informationen, beispielsweise über den Hersteller, die
Produktbeschaffenheit, und dergleichen mehr ermöglicht. Solche Formen der Codierung sind an sich bereits bekannt und umfassen beispielsweise verschiedenfarbige lumineszierende Partikel in definiertem Verhältnis zueinander, welche ein bestimmtes Produkt oder sogar eine bestimmte Charge eines Produktes eindeutig kennzeichnen können. Kern- und
Mantelmaterialien können dabei durchaus verschiedene maschinenlesbare Materialien von gleicher oder verschiedener Art enthalten.
Bedingt durch die verschiedenen Arten der maschinenlesbaren Bestand- teile und deren Auffindbarkeit mit verschiedenen Detektionsgeräten, aber auch durch die große Anzahl an verschiedenen Substanzen innerhalb einer Art ergeben sich damit nahezu unzählige Variationsmöglichkeiten, einem bestimmten Formkörper genau eine bestimmte Codierung zuzuordnen, welche sich nur maschinell detektieren lässt und damit eine hohe Fäl- schungssicherheit aufweist.
Die Konzentration der maschinenlesbaren Bestandteile im Formkörper wird durch den Grad ihrer maschinellen Detektierbarkeit sowie durch die Applikationseigenschaften im Kern- oder Mantelmaterial der Formkörper bestimmt. Im allgemeinen liegen die maschinenlesbaren Bestandteile in einer Menge von 0,01 bis 12 Gew.-%, bevorzugt in einer Menge von 0,05 bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,1 bis kleiner 5 Gew.% , jeweils bezogen auf das Gewicht des Formkörpers, in diesem vor.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Forrnkörper zur erfindungsgemäßen Verwendung neben der optisch variablen Farbgebung einen maschinell detektierbaren Bestandteil auf und ist außerdem bedingt durch die Auswahl des Kern- und/oder Mantelmaterials lasermarkierbar. Damit sind Sicherheitselemente erhältlich, die optisch variabel sind und zusätzlich sowohl ein weiteres optisch detektierbares Sicherheitsmerkmal als auch ein maschinell detek- tierbares Sicherheitsmerkmal enthalten können.
Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, das erfindungsgemäße Sicherheits¬ element gleichzeitig mit zwei verschiedenen Sicherheitsstufen, nämlich einer offenen und einer verdeckten, zu versehen. Zusätzlich zu einer optisch variablen Farbgebung des gesamten Formkörpers führt dabei der zusätzliche optisch detektierbare Bestandteil zu einem sichtbaren Effekt, welcher vom ungeübten Betrachter ohne weitere Hilfsmittel sicher erkannt werden kann. Selbstverständlich kann dabei der zusätzliche optisch detektierbare Effekt in jedem Falle auch allein oder ergänzend aus aufgedruckten Zeichen oder Symbolen oder aus in der üblichen Weise aufgebrachten sichtbaren Mikrotexten bestehen.
Dagegen wird mit dem oder den maschinell detektierbaren Bestandteilen eine weitere Sicherheitsstufe erhalten, welche nur vom kundigen
Begutachter unter Zuhilfenahme von Spezialgeräten nachweisbar ist.
Diese Kombination erhöht die Fälschungssicherheit von Sicherheits- elernenten beträchtlich. Obwohl es nahezu unmöglich erscheint, den Formkörper aus Kern-Mantel-Partikeln in Material- und Größ>enauswahl nachzustellen, wird eine Fälschung des Sicherheitselementes durch die Vielzahl an möglichen verschiedenen Bestandteilen noch zu sätzlich außerordentlich erschwert.
Es hat sich außerdem überraschend herausgestellt, dass Formkörper aus
Kern-Mantel-Partikeln, insbesondere die gemäß WO 03/025035 hergestellten Formkörper, auch dann weitestgehend die Ferrstruktur der
Kernpartikel behalten, wenn sie nachträglich thermisch umformend behandelt werden.
Daher können diese Formkörper durch Pressen, Prägen, Stempeln sowie andere gleichartige Verfahren mit einer Hoch-Tief-Struktur versehen werden, ohne dass die optisch variable Farbgebung der Forrnkörper insgesamt verloren geht.
Zu diesem Zwecke werden die Formkörper lokal oder vollflächig erwärmt, bis eine Fließfähigkeit mindestens von Teilen der Matrix erreicht ist (Teilschmelze). Dazu sind im allgemeinen Temperaturen von etwa 5O0C bis etwa 2200C ausreichend.
Durch Einsatz geeigneter umformender Werkzeuge werden die Formkörper bei Drücken von etwa 100 bar bis etwa 600 bar mit einer Hoch-Tief-Struktur versehen und anschließend abkühlen gelassen. Während des Abkühlens manifestiert sich die vorab erzeugte Hoch-Tief-Struktur.
Der Fachmann ist hier durchaus in der Lage, aus den allgemein üblichen Verfahren und Verfahrensbedingungen eine geeignete Auswahl zu treffen.
Formkörper, welche neben der optisch variablen Farbgebung auch eine Hoch-Tief-Struktur aufweisen, lassen sich damit problemlos zur Herstellung von Sicherheitselementen verwenden, die optisch variabel sind und gleich¬ zeitig ein haptisch detektierbares Sicherheitsmerkmal aufweisen, da Prä-
gungen, unabhängig von deren Form und Tiefe, in der Regel über den menschlichen Tastsinn erfaßt werden können. Dies schließt nicht aus, dass diese Hoch-Tief-Strukturen auch maschinell detektiert werden können.
Es ist selbstverständlich, dass die Formkörper aus praktischen Gründen auch erst dann mit einer Hoch-Tief-Struktur versehen werden können, wenn der Formkörper bereits als Sicherheitselement in oder auf einem zu schützenden Produkt vorliegt, um beispielsweise zu verhindern, dass die Hoch-Tief-Struktur bei der Einarbeitung des Sicherheitselementes in das zu schützende Produkt beschädigt wird. Werden geeignete Schutzmaßnah¬ men ergriffen, kann die Hoch-Tief-Struktur auch bereits vorab auf den Formkörper aufgebracht werden.
Unter Verwendung aller vorab beschriebenen Auswahlmöglichkeiten für Kern- und Mantelmaterialien und ggf. weitere Zusatzstoffe in den Form¬ körpern und beim Vorhandensein einer Hoch-Tϊef-Struktur stehen damit Sicherheitselemente zur Verfügung, welche eine optisch variable Farb¬ gebung aufweisen und zusätzlich sowohl ein weiteres optisch detektier- bares sowie ein maschinell detektierbares und ein haptisch detektierbares Sicherheitsmerkmal aufweisen können.
Eine Kombination aus derartig verschiedenen Sicherheitsmerkmalen in einem einzigen Sicherheitselement, welche auf vergleichsweise einfache Art erzielbar ist, ist vorher noch nicht beschrieben worden. Es ergeben sich dadurch vielfältige Möglichkeiten, Sicherheitserzeugnisse der verschieden- sten Art mit vielfältig variierbaren, praktisch nicht kopierbaren Sicherheits¬ merkmalen zu versehen.
Es ist insbesondere auch hervorzuheben, dass sich die optisch variablen Eigenschaften der erfindungsgemäß eingesetzten Formkörper deutlich von den optisch variablen Eigenschaften von Sicherheitselementen unterschei¬ den, die unter Einsatz von dünnen Schichtabfolgen mit verschiedenen
Brechzahlen oder unter Einsatz optisch variabler Pigmente hergestellt werden können.
Während in den beiden letztgenannten Fällen Reflexionen, Interferenzen und Streuung von einfallendem Licht lediglich an den wenigen zur
Verfügung stehenden Grenzflächen der Schichten und den Bruch- oder Seitenflächen stattfinden, bilden die Kerne in den erfindungsgemäß eingesetzten Formkörpern ein räumliches Beugungsgitter, welches horizontal und vertikal viele einzelne Beugungszentren aufweist, an denen einfallendes Licht gestreut, reflektiert und transmittiert wird und wo es deshalb zu erheblichen Interferenzerscheinungen kommt, die insbesondere mit optisch variablen Pigmenten nicht imitiert werden können. Die Formkörper zeigen einen über deren gesamte Ausdehnung auftreten¬ den räumlichen optisch variablen Gesamteindruck, welcher keine parti- kulären und insbesondere keine Glitzereffekte erkennen lässt.
Dieses besondere optisch variable Verhalten lässt sich auch in den üblichen Farbmetrikmessungen darstellen. So zeigen die üblichen goniometrischen Messungen im CIELAB-System nach Hunter im gesamten Farbbereich, über den sich ein optisch variables Farbverhalten feststellen läßt, erheblich höhere Werte für die Farbstärke (Chroma) bei den erfin¬ dungsgemäß verwendeten Formkörpern, als sie mit Pigmentbeschich- tungen erhältlich sind, die optisch aktive Pigmente enthalten, welche in demselben Farbraum aktiv sind, d.h. annähernd denselben Farbflop, beispielsweise von rot über gold und grün bis blaugrün, aufweisen.
Die Chromawerte der verwendeten Formkörper betragen dabei oft das Doppelte und teilweise ein Vielfaches der mit Pigmenten erhältlichen Chromawerte.
Bei goniochromatischen Messungen, bei denen unter jeweils einem bestimmten Beleuchtungswinkel und in definierten Abständen davon Serienmessungen unter verschiedenen Beobachtungswinkeln durchgeführt
werden, ergeben sich in der Regel für pigmenthaltige Beschichtungen verschiedene Kurven, welche annähernd denselben Farbverlauf aufweisen und meist so eng beieinander liegen, dass sie sich in weiten Bereichen überschneiden, so dass daraus in der Gesamtschau im wesentlichen eine einzige Kurve erhalten wird, weiche die Farbeigenschaften des Pigmentes hinreichend darstellt. (Figur 2)
Ein deutlich anderes Bild ergibt dieselbe goniometrische Farbmessung bei den erfindungsgemäß eingesetzten Formkörpern, insbesondere den nach WO 03/025035 A2 hergestellten Formkörpern. Hier ergeben sich unter verschiedenen Betrachtungswinkeln bei unterschiedlichem Abstand zum Beleuchtungswinkel verschiedene Kurven, welche zwar annähernd parallel zueinander liegen und damit denselben Farbverlauf darstellen, welche sich aber im wesentlichen nicht überschneiden und damit deutlich als verschie- dene Kurvenverläufe ausgemacht werden können. Ein solches Farbver¬ halten kann mit einem einzigen Pigment nicht erhalten werden. (Figur 1 )
Folglich kann das optisch variable Verhalten der erfindungsgemäß eingesetzten Formkörper durch den Einsatz von optisch variablen Pigmenten nicht kopiert werden. Unterschiede im Farbverhalten sind nicht nur sichtbar, sondern der Einsatz der Formkörper in Sicherheitselementen läßt sich auch durch spezifische Messungen der Farbmetrik explizit nachweisen. Diese spezifische Nachweisbarkeit des verwendeten Materials spielt für die Fälschungssicherheit des optisch variablen Verhaltens der mit den Formkörpem erzeugten Sicherheitselemente eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Naturgemäß unterliegen Sicherheitselemente gewissen Beschränkungen hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit. Bei optisch variablen Pigmenten hat es sich daher durchgesetzt, bestimmte Farbstellungen ausschließlich für den Sicherheitsbereich zuzulassen, da die Anwendung optisch variabler
Pigmente natürlich auch für verschiedene andere Anwendungsbereiche, beispielsweise für Autolacke, interessant ist.
Diese Spezialisierung auf bestimmte Farbstellungen, insbesondere be^üg- lieh der Reflexionsfarben, ist auch mit den erfindungsgemäß verwendeten
Formkörpern problemlos, nämlich insbesondere über die Einstellung der Abstände der Kernpartikel, die Brechzahldifferenz von Kern- und Mantel¬ material, die Art und Intensität der Krafteinwirkung bei der orientierenden Ausrichtung der Kernpartikel und gegebenenfalls den Zusatz von Kontrast- materialien möglich. Auf diese Weise können Sicherheitselemente erhalten werden, die maßgenau auf die Erfordernisse des jeweiligen Anwenders zugeschnitten werden können.
Spektroskopisch lässt sich das so hergestellte Sicherheitselement (Periodizität der Kernpartikel, Brechzahldifferenz von Kern- und
Mantelmaterial) über ein Reflexionsspektrum nachweisen, welches durch Einstrahlung von weißern Licht, beispielsweise mit einer weißen LED, und nachfolgende Detektion , beispielsweise mit einem Diodenarray, ermittelt wird.
Die Formkörper zur erfindungsgemäßen Verwendung liegen vorzugsweise in flächiger Form, beispielsweise als Filme oder Folien, vor und bestehen zu mindestens 60 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 80 Gew.-% und insbesondere zu mindestens 95 Gew.-% aus Kem-Mantel-Partikeln.
Außer den Kern-Mantel-Partikeln können die Formkörper dabei noch zusätzlich Hilfs-und Zusatzstoffe enthalten. Diese dienen der Einstellung der für die Anwendung und Verarbeitung gewünschten und erforderlichen anwendungstechnischen Eigenschaften. Beispiele für derartige Hilfs-und Zusatzstoffe sind Antioxidantien, UV-Stabilisatoren, Biozide, Weichmacher, Filmbildungshilfsmittel, Verlaufsmittel, Füllstoffe, Schmelzhilfsmittel,
Haftmittθl, Trennmittel, Auftragshilfsmittel, Entformungshilfsmittel und Mittel zur Viskositätsmodifizierung, z. B. Verdicker oder Fließverbesserer.
Zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften der Formkörper, die im wesentlichen aus Kern-Mantel-Partikeln bestehen, kann es jedoch vorteil¬ haft sein, diese mit mindestens einem weiteren flächigen Material fest zu verbinden. Dieses weitere flächige Material, welches üblicherweise ausgewählt wird aus den Werkstoffen Metall, Glas, Holz, Polymeren (Kunststoffen), Papier oder Pappe, bestimmt dann die mechanischen Eigenschaften des entstehenden Verbundmaterials maßgeblich. Für die Anwendung in Sicherheitselementen wird das weitere fläch ige Material vorteilhafterweise aus den Werkstoffen, Papier, Pappe und Polymeren ausgewählt.
Unter den Polymeren sind die thermoplastischen Kunststoffe und Kautschukpolymere bevorzugt.
Als thermoplastische Kunststoffe werden dabei bevorzugt solche eingesetzt, die im weichelastischen Zustand, vorzugsweise bei Temperaturen unterhalb 200°C, verarbeitbar sind. Eingesetzt werden beispielsweise thermoplastische Polyolefine, wie verschiedene Polystyrolqualitäten, wie Standard-Polystyrol, schlagzähes Polystyrol, Polystyrol-Schäume oder Copolymere aus Styrol und weiteren Monomeren, wie Acrylnitril bzw. Acrylnitil-Butadien oder Acrylnitril-Styrol-Acrylester. Es können aber auch übliche Polymere wie Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polypropylen, Polymethylmethacrylat, Polyoxymethylen, Polycarbonat, Polyestercarbonat, Polyphenylenether, Polyamide, Acrylnitril-Methacrylat- Butadien-Copolymere, Cellulose(di)acetat sowie generell thermoplastische Elastomere wie Styroi-Butadien-Styrol-Blockpolymere, thermoplastische Elastomere aus Ethylen und Propylen, thermoplastische
Polyurethanelastomere und thermoplastische Elastomere auf Polyester- und Polyetherbasis eingesetzt werden.
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Als Kautschukpolymere werden beispielsweise 1 ,4-Polyisopren, Polychloropren, Polybutadien, Styrol-Butadien-Kautschuk, Nitril-Kautschuk, Butylkautschuk, Ethylen-Propylen-Kautschuk mit Ethylidennorbomenen- Anteil und Polyoctenamer bevorzugt.
Die entstehenden Verbundmaterialien vereinigen dabei die Vorzüge beider Schichten, nämlich der optischen und anderen vorab beschriebenen Eigenschaften der Formkörper mit den mechanischen und verarbeitungs¬ technischen Eigenschaften des weiteren flächigen Materials. Ist das weitere flächige Material beispielsweise ein Kautschuk-Polymer, zeigt das Verbundmaterial die hohe Elastizität und Reißfestigkeit des Kautschuks und die optischen und anderweitig detektierbaren Eigenschaften der oben beschriebenen Formkörper. Bei Einsatz von thermoplastischen Materialien als weiteres flächiges Material kann eine mechanische Härte und Kratzfestigkeit erzielt werden, die die Formkörper allein nicht aufweisen können . Außerdem können die erhaltenen Verbundmaterialien einer vollständigen oder großflächigen Warmumformung unterzogen werden.
Es ist selbstverständlich, dass auch das weitere flächige Material, welches im wesentlichen die mechanischen Eigenschaften des Verbundes bestimmt, verschiedene Zusatzstoffe, insbesondere Farbmittel und Füll¬ mittel, aber auch die bereits vorab genannten anderen Kontrastmaterialien, Nanopartikel und maschinell detektierbaren Materialien in geeigneter Konzentration enthalten kann.
Die Herstellung der Verbundmaterialien erfolgt in der Art, dass mindestens ein Formkörper, welcher im wesentlichen aus Kern-Mantel-Partikeln besteht, mit mindestens einem weiteren flächigen Material fest verbunden wird. Dies kann bevorzugt über mechanische Krafteinwirkung, vorzugswei¬ se durch uniaxiales Pressen und/oder durch Erhitzen, durch Klebevor-
gänge, durch Hinterspritzen in einem Spritzgießvorgang, einem Mehrkom- ponentenspritzgießprozeß oder durch Coextrusion erfolgen.
Vorzugsweise liegen die Verbund) materialien in Form von Laminaten aus mindestens zwei Schichten vor, wobei eine Schicht von einem oben beschriebenen Formkörper gebildet wird. Es sind jedoch auch Aus- führungsformen bevorzugt, bei welchen eine Schicht aus einem oben beschriebenen Formkörper aus Kern-Mantel-Partikeln sich zwischen zwei weiteren flächigen Materialien, welche gleiche oder verschiedene Zusam- mensetzungen aufweisen können , befindet.
Solche Verbünde können beispielsweise durch Eingießen und Hinter¬ spritzen, Kaschieren oder Laminieren der verschiedenen Materialien hergestellt werden.
Auf diese Weise können nicht nur Formkörper erhalten werden, welche sich zur Herstellung der erfindungsgernäßen Sicherheitselemente eignen, son¬ dern auch die gewünschten Sicherheitserzeugnisse selbst, wie beispiels¬ weise ID-oder Geldkarten. Dazu sind auch Verbünde geeignet, welche die optisch variablen Form- körper als obere Schicht enthalten. Es ist nämlich durchaus möglich, die Formkörper aus Kem-Mantel-Partikeln in einer transluzenten Form herzu¬ stellen, so dass Informationen, welche sich in tiefer gelegenen Schichten des Schichtenverbundes befinden, durch die aus dem Formkörper beste¬ hende Schicht hindurch noch sichtbar sind.
Die vorab beschriebenen Formkörper oder aber auch die Verbundmate¬ rialien können durch Schneiden oder Brechen und ggf. durch anschlie¬ ßendes Mahlen (vorzugsweise unter sehr tiefen Temperaturen, beispiels¬ weise nach Abkühlen in flüssigem Stickstoff oder Trockeneis) auch zu Pigmenten geeigneter Größe zerkleinert und in dieser Form zur Herstellung von Sicherheitselementen gemäß, der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Dabei weisen die partikulären Bruchstücke (Pigmente) aus den
Formkörpem aus Kern-Mantel-Partikeln alle Eigenschaften auf, welche bereits vorab für die Formkörper selbst ausführlich beschrieben wurden.
Die so hergestellten Pigmente können dann in Beschichtungszusarnrnen- Setzungen wie Farben und Druckfarben, als Vorprodukte in Form von
Pigmentmischungen, IVIasterbatches, Pasten, Anteigungen, Granulaten, Pellets und dergleichen eingesetzt werden, um Sicherheitselemente gemäß der vorliegenden Erfindung herzustellen. Vorzugsweise werden die zur Her¬ stellung von Sicherheilselementen üblichen Druckverfahren angewendet, um beispielsweise Druckfarben auf geeignete Trägermaterialien aufzubrin¬ gen. Ebenso kann eine Einarbeitung der Pigmente in Kunststoffzusarnmen- setzungen erfolgen.
Auch auf diese Weise lassen sich Sicherheitselemente herstellen, welche optisch variabel sind und mindestens ein weiteres detektierbares Sicher¬ heitsmerkmal aufweisen.
Unter Sicherheitserzeugnissen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Wertdokumente wie Banknoten, Schecks, Kreditkarten, Aktien, Pässe, Ausweisdokumente, Führerscheine, Eintrittskarten, Wertmarken, Etiketten, Verpackungsmaterialien, Siegel und dergleichen zu verstehen, jedoch ebenso zu sichernde Gegenstände des täglichen Gebrauchs, wie beispielsweise Bekleidung, Schuhe, Haushaltsartikel, Haushaltselektronik¬ artikel und ähnliche, wobei das erfindungsgemäß hergestellte Sicherheits¬ element vorzugsweise unmittelbar auf diesen Gegenständen angebracht ist.
Das erfindungsgemäß hergestellte Sicherheitselement kann dabei voll- oder teilflächig auf die Sicherheitserzeugnisse auf- oder in diese einge¬ bracht werden.
Wenn der oben beschriebene Formkörper oder ein damit hergestelltes Verbundmaterial als flächige Struktur vorliegt, kann dieses Material die
Oberfläche des damit herzustellenden Sicherheitselementes darstellen oder in das Sicherheitselement eingearbeitet sein, beispielsweise in Form von Streifen, Punkten, Strichen, alphanumerischen Zeichen, bildhaften Darstellungen etc., kann jedoch auch das Sicherheitselement als solches bilden, welches ebenso unterschiedliche Formen annehmen kann.
Letzteres ist nun wiederum auf der Oberfläche der zu schützenden Sicherheitserzeugnisse angebracht oder aber in diese eingearbeitet, kann jedoch ebenso das zu schützende Sicherheitserzeugnis selbst darstellen.
Liegt der Formkörper oder das damit hergestellte Verbundrnaterial in Form von Pigmenten vor, werden Sicherheitserzeugnisse daraus hergestellt, welche diese Pigmente vorzugsweise in der Form von Aufdrucken enthal¬ ten (welche ebenfalls verschieden geformt sein können) oder welche mindestens teilweise aus Kunststoffen bestehen, in die die Pigmente eingearbeitet werden.
Grundsätzlich sind zur erfindungsgemäßen Herstellung der Sicherheits¬ erzeugnisse alle Verfahren und Ausführungsformen geeignet, mit denen gewöhnliche Pigmente oder Kunststoffmaterialien in oder auf diese Sicher- heitserzeugnisse ein- oder aufgebracht werden können.
Die erfind ungsgemäße Verwendung von Formkörpern aus Kern-Mantel- Partikeln zur Herstellung von Sicherheitselementen, welche optisch variabel sind und mindestens ein weiteres detektierbares Sicherheitsmerk- mal aufweisen, bietet durch einfache Materialauswahl und ein ebenso einfaches Herstellungsverfahren der Formkörper eine außerordentlich vielseitige und unübertroffen fälschungssichere Möglichkeit der Produkt¬ sicherung, wobei die messtechnisch nachweisbaren optischen Besonder¬ heiten des Materials verbunden werden mit einer großen Vielfalt an individuell einstellbaren zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen sowie einer guten Kompatibilität der Formkörper mit bestehenden Sicherungssystemen bzw. Sicherheitserzeugnissen.
Figur 1 beschreibt die winkelabhängige farbrnetrische Charakterisierung eines Formkörpers gemäß der vorliegenden Erfindung, welcher einen Farbflop von Rot/Orange über Gelb/Grün nach Blau aufweist, mit einem Gerät PE Lambda 900 mit Goniometerzubehör
Figur 2 beschreibt die winkelabhängige farbrnetrische Charakterisierung eines optisch variablen Pigmentes auf dem schwarzen Teil der Farbkarte, welches einen Farbflop von Rot/Orange nach Gelb/Grün aufweist, mit demselben Messgerät, zum Vergleich