Beschichteter Kunststoffformkörper
Die vorliegende Erfindung betrifft beschichtete Kunststoffformkörper. Insbesondere hat sie Kunststoffformkörper zum Gegenstand, die mit einem Beschichtungsmittel auf Silikonharzbasis, d. h. auf Basis von Kondensationsprodukten von partiell hydrolysierten, siliziumorganischen Verbindungen, beschichtet wurden.
Die Kondensationsprodukte von partiell hydrolysierten, siliziumorganischen Verbindungen sind bereits seit langem bekannt und werden in Beschichtungsmitteln, vor allem für Glas und Kunststoffe, verwendet.
Im Allgemeinen erfolgt ihre Herstellung durch ein mehrstufiges Verfahren, bei dem man
I.) siliziumorganische Verbindungen, wie Methyltriethysilan, meist unter Erwärmen und in Gegenwart von Katalysatoren (Säuren) hydrolysiert,
II.) das Hydrolysenebenprodukt, z. B. Ethanol, und Wasser abzieht, und
III.) Lösungsmittel und Wasser zugibt, um den gewünschten Feststoffgehalt einzustellen.
Derartige Verfahren werden beispielsweise in den Druckschriften DE 34 39 482 A1 und EP 0 073 911 A1 im Detail beschrieben. Die Hydrolyse I.) erfolgt durch Zusammengeben der Komponenten und ggf. Erwärmen des Ansatzes auf 40 bis 50 0C, wobei zweckmäßigerweise darauf geachtet wird, dass die Reaktionstemperatur 550C nicht überschreitet. Die Hydrolysezeiten sind gemäß DE 34 39 482 A1 und EP 0 073 911 A1 relativ kurz und liegen im Allgemeinen unter einer Stunde, beispielsweise bei 45 Minuten.
Beide Druckschriften weisen darauf hin, dass der pH-Wert der resultierenden Beschichtungszusammensetzung im Bereich von 3 bis 6, insbesondere im Bereich von 4,5 und 5,5 liegen sollte, da es sich
erwiesen habe, dass innerhalb dieses Bereichs die Kondensation während der Lagerung besonders gering ist. Aussagen zum pKs-Wert der einzusetzenden Säuren können keiner der beiden Druckschriften entnommen werden.
Zur Verbesserung der Lagerstabilität schlägt EP 0 073 911 A1 weiterhin vor, der Beschichtungszusammensetzung Amide, Urethane, Harnstoffe oder Lactame bzw. Mischungen zuzusetzen.
Trotz dieser Maßnahmen ist die Haltbarkeit (Topfzeit) derartiger Beschichtungszusammensetzungen immer noch äußerst begrenzt, sie liegt oftmals nur in einem Bereich von 5 bis 10 Tagen. Daher muss die Beschichtungszusammensetzung meist frisch zubereitet werden.
Dies ist ebenfalls problematisch, da es nach dem vorstehenden beschriebenen Verfahren sehr schwierig ist, Beschichtungszusammensetzungen mit gleicher Qualität und Güte herzustellen. Die nach den gängigen Verfahren erhaltenen Kondensationsprodukte weisen oftmals stark unterschiedliche Molekulargewichte und Molekulargewichtsverteilungen auf und die Eigenschaften der Beschichtungszusammensetzungen, insbesondere ihr Aushärteverhalten und die Haftung der resultierenden Beschichtung auf dem zu beschichtendem Substrat, unterliegen starken Schwankungen.
Weiterhin werden von der Technik Beschichtungsmittel für Beschichtungen mit einem verbesserten Eigenschaftsprofil gewünscht, insbesondere soll die Beschichtung möglichst kratzfest, transparent, witterungsbeständig und langlebig sein und dabei eine möglichst hohe Reißdehnung und eine möglichst hohe Haftung auf dem zu beschichtendem Substrat aufweisen, damit ein Ablösen der Beschichtung unter mechanischer Beanspruchung bestmöglich vermieden wird.
In Anbetracht dieses Standes der Technik war es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung derartige, beschichtete Kunststoff-Formkörper anzugeben, welche eine möglichst hohe Kratzfestigkeit, möglichst gute optische Eigenschaften, insbesondere eine möglichst hohe Transparenz, eine möglichst hohe Witterungsbeständigkeit und eine möglichst hohe Langlebigkeit haben und bei welchen die Beschichtung eine möglichst hohe Reißdehnung und eine möglichst hohe Haftung auf dem Kunststoff- Formkörper aufweist. Dabei sollte die Beschichtung die Eigenschaften des Kunststoff-Formkörpers nach Möglichkeit nicht nachteilig verändern.
Des Weiteren lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, beschichtete Kunststoff-Formkörper zur Verfügung zu stellen, die auf besonders einfache Art und Weise, großtechnisch und kostengünstig hergestellt werden können. So sollten zur Herstellung der Kunststoffkörper insbesondere Substrate verwendet werden können, die durch Extrusion, Spritzguss sowie durch Gussverfahren erhältlich sind. Weiterhin sollte die Herstellung des beschichteten Kunststoff-Formkörpers ausgehend von einem Beschichtungsmittel erfolgen, welches eine möglichst lange Topfzeit aufweist und gleichzeitig die Herstellung der beschichteten Kunststoff-Formkörper mit hoher Reproduzierbarkeit erlaubt.
Die vorliegenden Erfindung hatte auch zur Aufgabe, besonders geeignete Anwendungsgebiete der erfindungsgemäßen, beschichteten Formkörper anzugeben.
Gelöst werden diese Aufgaben sowie weitere, die zwar nicht wörtlich genannt werden, sich aber aus den hierin diskutierten Zusammenhängen wie selbstverständlich ableiten lassen oder sich aus diesen zwangsläufig ergeben, durch den in Anspruch 1 beschriebenen beschichteten Kunststoff-Formkörper. Zweckmäßige Abwandlungen des beschichteten Kunststoff-Formkörpers werden in den auf Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüchen unter Schutz gestellt.
In Bezug auf besonders geeignete Anwendungsgebiete des erfindungsgemäßen, beschichteten Kunststoff-Formkörpers bieten die Verwendungsansprüche eine Lösung der zuvor näher dargelegten Aufgabe.
Dadurch, dass man einen beschichteten Kunststoff-Formkörper zur Verfügung stellt, welcher dadurch erhältlich ist, dass man ein Beschichtungsmittel auf ein Kunststoffsubstrat aufbringt und härtet, wobei das Beschichtungsmittel dadurch erhältlich ist, dass man organische Siliziumverbindungen der allgemeinen Formel (I)
R1nSiX4-n (I), worin R1 eine 1 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisende Gruppe, X ein
Alkoxyrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder ein Halogen und n eine ganze Zahl von 0 bis 3 darstellt, wobei verschiedene Reste X oder R1 jeweils gleich oder unterschiedlich sein können, und/oder hieraus erhältliche Vorkondensate, wobei mindestens 50 Gew.- % der Siliziumverbindungen, bezogen auf das Gesamtgewicht der eingesetzten Siliziumverbindungen durch die Formel R1SiX3 darstellbar sind, worin R1 und X die zuvor genannte Bedeutung haben, zu Polysiloxanen kondensiert, bis das Verhältnis von R1SiO(OH) zu R1SiOi1S -Signalen gemessen durch NMR-Spektroskopie im Bereich von 0,6 bis 4 liegt, gelingt es einen beschichteten Kunststoff-Formkörper mit einer vergleichsweise hohen Kratzfestigkeit, mit vergleichsweise guten optischen Eigenschaften, insbesondere einer vergleichsweise hohen Transparenz, mit einer vergleichsweise hohen Witterungsbeständigkeit und mit einer vergleichsweise hohen Langlebigkeit zugänglich zu machen, wobei die Beschichtung gleichzeitig eine vergleichsweise hohe Reißdehnung und eine vergleichsweise hohe Haftung auf dem Kunststoff-
Formkörper aufweist. Die Eigenschaften des Kunststoffsubstrates werden durch die Beschichtung nicht nachteilig verändert.
Der erfindungsgemäße, beschichtete Kunststoff-Formkörper weist insbesondere folgende Vorteile auf: => Die Kunststoff-Formkörper der vorliegenden Erfindung sind gegenüber der Bildung von Kratzern auf der Oberfläche sehr unempfindlich.
=> Die Kunststoff-Formkörper der vorliegenden Erfindung zeigen eine hohe Beständigkeit gegen UV-Bestrahlung. :=> Die Kunststoff-Formkörper der vorliegenden Erfindung besitzen hervorragende optische Eigenschaften.
=> Die Kunststoff-Formkörper der vorliegenden Erfindung weisen gute mechanische Eigenschaften auf.
=> Die Kunststoff-Formkörper der vorliegenden Erfindung können auf einfache Art und Weise, großtechnisch und besonders kostengünstig hergestellt werden. Bei der Herstellung der Kunststoffkörper können insbesondere Substrate verwendet werden, die durch Extrusion, Spritzguss oder durch Gussverfahren erhältlich sind. Weiterhin kann die Herstellung des beschichteten Kunststoff-Formkörpers ausgehend von einem Beschichtungsmittel erfolgen, welches eine möglichst lange Topfzeit aufweist und gleichzeitig die Herstellung der beschichteten Kunststoff- Formkörper mit hoher Reproduzierbarkeit erlaubt.
=> Die Kunststoff-Formkörper der vorliegenden Erfindung können auf bestimmte Erfordernisse angepasst werden. Insbesondere kann die
Größe und die Form des Kunststoffkörpers in weiten Bereichen variiert werden, ohne dass hierdurch die Kratzfestigkeit oder die Reißdehnung der Beschichtung beeinträchtigt wird.
Der beschichtete Kunststoff-Formkörper ist erfindungsgemäß dadurch erhältlich, dass man ein Beschichtungsmittel auf ein Kunststoffsubstrat aufbringt und härtet, wobei das Beschichtungsmittel dadurch erhältlich ist, dass man organische Siliziumverbindungen der allgemeinen Formel (I)
R1 nSiX4-n (I), worin R1 eine 1 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisende Gruppe, X ein Alkoxyrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder ein Halogen und n eine ganze Zahl von 0 bis 3 darstellt, wobei verschiedene Reste X oder R1 jeweils gleich oder unterschiedlich sein können, und/oder hieraus erhältliche Vorkondensate zu Polysiloxanen kondensiert.
Der Ausdruck "eine 1 bis 20 Kohlenstoff aufweisende Gruppe" kennzeichnet Reste organischer Verbindungen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen. Er umfasst Alkyl-, Cycloalkyl-, aromatische Gruppen, Alkenylgruppen und Alkinylgruppen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, sowie heteroalipatische und heteroaromatische Gruppen, die neben Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen insbesondere Sauerstoff-, Stickstoff-, Schwefel- und Phosphoratome aufweisen. Dabei können die genannten Gruppen verzweigt oder nicht verzweigt sein, wobei der Rest R1 substituiert oder unsubstituiert sein kann. Zu den Substituenten gehören insbesondere Halogene, 1 bis 20 Kohlenstoff aufweisende Gruppen, Nitro-, Sulfonsäure- , Alkoxy-, Cycloalkoxy-, Alkanoyl-, Alkoxycarbonyl-, Sulfonsäureester-, Sulfinsäure-, Sulfinsäureester-, Thiol-, Cyanid-, Epoxy-, (Meth)acryloyl-, Amino- und Hydroxygruppen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Ausdruck "Halogen" ein Fluor-, Chlor-, Brom- oder lodatom.
Zu den bevorzugten Alkylgruppen gehören die Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, 1-Butyl-, 2-Butyl-, 2-Methylpropyl-, tert.-Butyl-, Pentyl-, 2- Methylbutyl-, 1 ,1-Dimethylpropyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, 1 ,1 ,3,3-
Tetramethylbutyl-, Nonyl-, 1-Decyl-, 2-Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Pentadecyl- und die Eicosyl-Gruppe.
Zu den bevorzugten Cycloalkylgruppen gehören die Cyclopropyl-, Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptyl- und die Cyclooctyl- Gruppe, die gegebenenfalls mit verzweigten oder nicht verzweigten Alkylgruppen substituiert sein können.
Zu den bevorzugten Alkenylgruppen gehören die Vinyl-, AIIyI-, 2-Methyl-2- propen-, 2-Butenyl-, 2-Pentenyl-, 2-Decenyl- und die 2-Eicosenyl-Gruppe.
Zu den bevorzugten Alkinylgruppen gehören die Ethinyl-, Propargyl-, 2- Methyl-2-propin, 2-Butinyl-, 2-Pentinyl- und die 2-Decinyl-Gruppe.
Zu den bevorzugten Alkanoylgruppen gehören die Formyl-, Acetyl-, Propionyl-, 2-Methylpropionyl-, Butyryl-, Valeroyl-, Pivaloyl-, Hexanoyl-, Decanoyl- und die Dodecanoyl-Gruppe.
Zu den bevorzugten Alkoxycarbonylgruppen gehören die Methoxycarbonyl-, Ethoxycarbonyl-, Propoxycarbonyl-, Butoxycarbonyl-, tert.-Butoxycarbonyl-, Hexyloxycarbonyl-, 2-Methylhexyloxycarbonyl-, Decyloxycarbonyl- und die Dodecyloxycarbonyl-Gruppe.
Zu den bevorzugten Alkoxygruppen gehören die Methoxy-, Ethoxy-, Propoxy-, Butoxy-, tert.-Butoxy-, Hexyloxy-, 2-Methylhexyloxy-, Decyloxy- und die Dodecyloxy-Gruppe.
Zu den bevorzugten Cycloalkoxygruppen gehören Cycloalkoxygruppen, deren Kohlenwasserstoffrest eine der vorstehend genannten bevorzugten Cycloalkylgruppen ist.
Zu den bevorzugten heteroaliphatischen Gruppen gehören die vorstehend genannten bevorzugten Alkyl- und Cycloalkylreste, in denen mindestens
eine Kohlenstoff-Einheit durch O, S oder eine Gruppe NR8 ersetzt ist und R8 Wasserstoff, eine 1 bis 6 Kohlenstoffatome aufweisende Alkyl-, eine 1 bis 6 Kohlenstoffatome aufweisende Alkoxy- oder eine Arylgruppe bedeutet.
Erfindungsgemäß bezeichnen aromatische Gruppen Reste ein oder mehrkerniger aromatischer Verbindungen mit vorzugsweise 6 bis 14, insbesondere 6 bis 12 Kohlenstoffatomen. Heteroaromatische Gruppen kennzeichnen Arylreste, worin mindestens eine CH-Gruppe durch N ersetzt ist und/oder mindestens zwei benachbarte CH-Gruppen durch S, NH oder O ersetzt sind. Erfindungsgemäß bevorzugte aromatische oder heteroaromatische Gruppen leiten sich von Benzol, Naphthalin, Biphenyl, Diphenylether, Diphenylmethan, Diphenyldimethylmethan, Bisphenon, Diphenylsulfon, Thiophen, Furan, Pyrrol, Thiazol, Oxazol, Imidazol, Isothiazol, Isoxazol, Pyrazol, 1 ,3,4-Oxadiazol, 2,5-Diphenyl-1 ,3,4- oxadiazol, 1 ,3,4-Thiadiazol, 1 ,3,4-Triazol, 2,5-Diphenyl-1 ,3,4-triazol, 1 ,2,5- Triphenyl-1 ,3,4-triazol, 1 ,2,4-Oxadiazol, 1 ,2,4-Thiadiazol, 1 ,2,4-Triazol, 1 ,2,3-Triazol, 1 ,2,3,4-Tetrazol, Benzo[b]thiophen, Benzo[b]furan, Indol, Benzo[c]thiophen, Benzo[c]furan, Isoindol, Benzoxazol, Benzothiazol, Benzimidazol, Benzisoxazol, Benzisothiazol, Benzopyrazol, Benzothiadiazol, Benzotriazol, Dibenzofuran, Dibenzothiophen, Carbazol, Pyridin, Pyrazin, Pyrimidin, Pyridazin, 1 ,3,5-Triazin, 1 ,2,4-Triazin, 1 ,2,4,5- Triazin, Chinolin, Isochinolin, Chinoxalin, Chinazolin, Cinnolin, 1 ,8- Naphthyridin, 1 ,5-Naphthyridin, 1 ,6-Naphthyridin, 1 ,7-Naphthyridin, Phthalazin, Pyridopyrimidin, Purin, Pteridin oder 4H-Chinolizin, Diphenylether, Anthracen oder Phenanthren ab.
Bevorzugte Reste R
1 lassen sich durch die Formel (II), -(CH
2)
mNH-[(CH
2)n-NH]
pH (II), worin m und n für eine Zahl von 1 bis 6 und p für null oder eins steht, oder die Formel (III)
worin q für eine Zahl von 1 bis 6 steht, oder die Formel (IV)
(IV),
worin R2 Methyl oder Wasserstoff und r eine Zahl von 1 bis 6 bedeutet, darstellen.
Ganz besonders bevorzugt ist der Rest R1 eine Methyl- oder Ethylgruppe.
Hinsichtlich der Definition der Gruppe X in Formel (I) bezüglich der Alkoxygruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatome sowie des Halogens sei auf die zuvor genannte Definition verwiesen, wobei der Alkylrest der Alkoxygruppe bevorzugt ebenfalls durch die zuvor dargelegten Formeln (II), (III) oder (IV) darstellbar ist. Bevorzugt stellt die Gruppe X einen Methoxy- oder Ethoxyrest oder ein Brom- oder Chloratom dar.
Je nach Anzahl der Halogene oder der über Sauerstoff an das Silizium gebundene Alkoxygruppen bilden sich Ketten oder verzweigte Siloxane durch Hydrolyse bzw. Kondensation aus den Silanverbindungen der Formel (I).
Erfindungsgemäß weisen mindestens 50 Gew.-%, bevorzugt mindestens 60 Gew.-%, insbesondere mindestens 80 Gew.-% der eingesetzten Silanverbindungen mindestens drei Alkoxygruppen oder Halogenatome auf, bezogen auf das Gewicht der kondensierbaren Silane.
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung besonders geeignete Siliziumverbindungen der Formel (I) umfassen u. a. die folgenden Verbindungen:
Tetraalkoxysilane, insbesondere Tetramethoxysilan, Tetraethoxysilan, Tetra-n-propoxysilan, Tetra-iso-propoxysilan und Tetra-n-butoxysilan;
Trialkoxysilane, insbesondere Methyl-trimethoxysilan, Methyl- triethoxysilan, Ethyl-trimethoxysilan, n-Propyl-trimethoxysilan, n-Propyl- triethoxysilan, iso-Propyl-triethoxysilan, iso-Propyl-trimethoxysilan, iso- Propyl-tripropoxysilan, n-Butyl-trimethoxysilan, n-Butyl-triethoxysilan, n- Pentyl-trimethoxysilan, n-Hexyl-trimethoxysilan, n-Heptyl-trimethoxysilan, n-Octyl-trimethoxysilan, Vinyl-trimethoxysilan, Vinyl-triethoxysilan, Cyclohexyl-trimethoxysilan, Cyclohexyl-triethoxysilan, Phenyl- trimethoxysilan, 3-Chlorpropyl-trimethoxysilan, 3-Chlorpropyl- triethoxysilan, 3,3,3-Trifluorpropyl-trimethoxysilan, 3,3,3-Trifluorpropyl- triethoxysilan, 3-Aminopropyl-trimethoxysilan, 3-Aminopropyl- triethoxysilan, 2-Hydroxyethyl-trimethoxysilan, 2-Hydroxyethyl- triethoxysilan, 2-Hydroxypropyl-trimethoxysilan, 2-Hydroxypropyl- triethoxysilan, 3-Hydroxypropyl-trimethoxysilan, 3-Hydroxypropyl- triethoxysilan, 3-Mercaptopropyl-trimethoxysilan, 3-Mercaptopropyl- triethoxysilan, 3-lsocyanatopropyl-trimethoxysilan, 3-lsocyanatopropyl- triethoxysilan, 3-Glycidoxypropyl-trimethoxysilan, 3-Glycidoxypropyl- triethoxysilan, 2-(3,4-Epoxycyclohexyl)-ethyl-trimethoxysilan, 2-(3,4- Epoxycyclohexyl)-ethyl-triethoxysilan, 3-(Meth)-acryloxypropyl- trimethoxysilan, 3-(Meth)-acryloxypropyl-triethoxysilan, 3-Ureidopropyl- trimethoxysilan und 3-Ureidopropyl-triethoxysilan;
Dialkoxysilane, insbesondere Dimethyldimethoxysilan, Dimethyl- diethoxysilan, Diethyl-dimethoxysilan, Diethyl-diethoxysilan, Di-n-propyl- dimethoxysilan, Di-n-propyldiethoxysilan, Di-iso-propyl-dimethoxysilan, Di- iso-propyl-diethoxysilan, Di-n-butyl-dimethoxysilan, Di-n- butyldiethoxysilan, Di-n-pentyl-dimethoxysilan, Di-n-pentyl-diethoxysilan, Di-n-hexyl-dimethoxysilan, Di-n-hexyl-diethoxysilan, Di-n-heptyl-
dimethoxysilan, Di-n-heptyl-diethoxysilan, Di-n-octyl-dimethoxysilan, Di-n- octyl-diethoxysilan, Di-n-cyclohexyl-dimethoxysilan, Di-n-cyclohexyl- diethoxysilan, Diphenyl-dimethoxysilan und Diphenyl-diethoxysilan.
Besonders bevorzugt sind Methyltrimethoxysilan, Methyltriethoxysilan, Ethyltrimethoxysilan und Ethyltriethoxysilan. Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung beträgt der Anteil dieser besonders bevorzugten Alkyltrialkoxysilanen mindestens 80 Gew.-%, insbesondere mindestens 90 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der eingesetzten Silanverbindungen.
Erfindungswesentlich ist, dass die zuvor dargelegten Silanverbindungen zu Polysiloxanen kondensiert werden. Die Polysiloxane umfassen R1SiO(OH) - und R1SiOi1S - Gruppen, die durch Hydrolyse und anschließende vollständige Kondensation für R1SiOi,5 - Gruppen bzw. partielle Kondensation für R1SiO(OH) -Gruppen, aus Verbindungen der Formel R1SiX3 gemäß Formel (I) erhalten werden können. Für den Erfolg der vorliegenden Erfindung ist wesentlich, dass das Verhältnis von R1SiO(OH) zu R1SiOi1S -Signalen, gemessen durch NMR-Spektroskopie, im Bereich von 0,6 bis 4, vorzugsweise im Bereich von 0,8 bis 3,5, insbesondere im Bereich von 0,9 bis 3 und besonders bevorzugt im Bereich von 1 bis 2,5 liegt. Dieses Verhältnis ergibt sich aus den Integralen der Signale.
Der Anteil dieser Gruppen kann durch NMR-Spektroskopie erhalten werden, wobei die R1SiOi,5 - Gruppen und die R1SiO(OH) -Gruppen gemäß F. Brunet, Journal of Non-Crystalline Solids 231 (1998), 58-77 zugeordnet werden können. Die durch Hydrolyse der Silane entstehende Mischung der Polysiloxane kann in Substanz ohne Deuteriumlock mittels 29Si-NMR (gated decoupling, 5s Delay) untersucht werden.
Die zuvor dargelegten Silanverbindungen können einzeln oder als Mischung eingesetzt werden. Darüber hinaus können auch
Vorkondensate eingesetzt werden, wobei das Verhältnis von R1SiO(OH) zu R1SiOii5 -Signale, die im Vorkondensat enthalten sind, gemessen durch NMR-Spektroskopie höchstens 4 beträgt.
Die Polysiloxane weisen vorzugsweise einen Gehalt an Hydroxygruppen auf, der im Bereich von 17 bis 30%, insbesondere 19 bis 22 Gew.-% liegt, bezogen auf die Zahl der möglichen Hydroxygruppen, die sich aus der Hydrolyse von Verbindungen der Formel (I) maximal ergeben können.
Zur Kondensation der zuvor genannten Silane bzw. Vorkondensaten zu den Polysiloxanen werden üblicherweise Kondensationskatalysatoren in ausreichender Menge zur Bildung von Polysiloxanen, die R1SiO(OH)- Gruppen und R1SiOi1S -Gruppen aufweisen, hinzugefügt, wobei das Verhältnis von R1SiO(OH)-Gruppen zu R1SiOi,5 -Gruppen gemessen durch NMR-Spektroskopie im Bereich von 1 bis 4 liegt.
Als Härtungskatalysatoren eignen sich insbesondere Säuren und ganz besonders BrΘnsted-Säuren, wobei die besten Ergebnisse mit solchen Säuren erzielt werden, die einen pKs-Wert im Bereich von 3,65 bis 4,8 aufweisen. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung hat sich dabei die Verwendung von Essigsäure ganz besonders bewährt. Der pH der Hydrolysereaktion liegt vorzugsweise zwischen 2 und 4,5, bevorzugt bei 3.
Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden aus den zuvor genannten Silanverbindungen wasserhaltige Beschichtungsmittel dargestellt, indem man die organische Siliziumverbindungen, mit einer zur Hydrolyse ausreichenden Menge Wasser, d.h. > 0,5 Mol Wasser pro Mol der zur Hydrolyse vorgesehenen Gruppen, wie z.B. Alkoxygruppen hydrolysiert, vorzugsweise unter Säurekatalyse.
Im Allgemeinen zeigt sich nach dem Zusammengeben der Reaktionspartner ein Temperaturanstieg, wobei man üblicherweise darauf
achtet, dass die Reaktionstemperatur 55°C nicht überschreitet. Die Reaktionsdauer ist in der Regel relativ kurz, sie liegt üblicherweise unter einer Stunde, beispielsweise bei 45 min.
Die Kondensationsreaktion kann beispielsweise durch Kühlen auf Temperaturen unter 00C verlangsamt werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat es sich als überaus zweckmäßig erwiesen, nach dem Abbruch der Hauptkondensation, beispielweise durch Erhöhen des pH-Wertes sowie durch Zugabe von Amiden, die Silanvorkondensate durch Reifen bei Temperaturen im Bereich von 0 bis 5O0C, vorzugsweise 10 bis 400C, insbesondere im
Bereich von 15 bis 30 0C, auf die zuvor genannten Poiymerisationsgrade zu kondensieren. Die Reifezeit ist abhängig von der Dauer der Hauptkondensation. Vorzugsweise lässt man die Reaktionsmischung 1 bis 59 Tage, bevorzugt 5 bis 59 Tage, insbesondere 18 bis 59 Tage, günstigerweise bei 20 bis 250C, reifen, ohne dass hierdurch eine Beschränkung erfolgen soll.
Das erfindungsgemäß resultierende Beschichtungsmittel kann direkt eingesetzt werden. Es ist aber auch möglich, das Beschichtungsmittel aufgrund seiner verhältnismäßig langen Topfzeit vor der Verwendung zwischen zu lagern. Die Topfzeit bezeichnet erfindungsgemäß die
Zeitspanne, für welche das Beschichtungsmittel maximal gelagert werden kann, ohne dass es seine vorteilhaften Eigenschaften verliert und für die gewünschte Anwendung unbrauchbar wird.
Die Topfzeit hängt im Allgemeinen von verschiedenen Faktoren, wie von den Lagerbedingungen, wie Temperatur und Feuchtigkeit, der Menge an Härtungskatalysatoren oder Additiven zur Erhöhung der Lagerfähigkeit sowie dem über NMR bestimmbaren Kondensationsgrad der Polysiloxane ab. Sie beträgt bei einer Lagerung bei 25°C vorzugsweise mindestens 20 Tage, bevorzugt mindestens 30 Tage, insbesondere mindestens 40 Tage.
Bei einer Lagerung bei Temperaturen unter -100C beträgt sie sogar vorzugsweise mindestens 180 Tage, bevorzugt mindestens 1 Jahr, insbesondere mindestens 2 Jahre.
Der Wassergehalt des Beschichtungsmittels ist im Allgemeinen unkritisch und liegt vorzugsweise im Bereich von 11 bis 14 Gew.-%, insbesondere im Bereich von 12 Gew.-% bis 13 Gew.-%.
Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt die Viskosität des Beschichtungsmittels, gemessen gemäß Brookfield, im Bereich von 4,2 bis 7,6 mPa*s, ohne dass hierdurch eine Beschränkung erfolgen soll.
Der Feststoffgehalt des Beschichtungsmittels kann mit geeigneten organischen Lösungsmitteln, wie z.B. Alkoholen, wie Ethanol, Methanol, Isopropanol, Butanol, Ethern, wie Diethylether, Dioxan, Ethern und Estern von Polyolen, wie z.B. Ethylenglykol, Propylenglykol sowie Ether und Estern dieser Verbindungen, Kohlenwasserstoffen, z.B. aromatischen Kohlenwasserstoffen, auf ca. 15 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, eingestellt werden. Besonders bevorzugte Lösungsmittel sind Ethanol, Propanol-2 und/oder Hexanol
Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, dem Beschichtungsmittel solche Lösungsmittel zuzusetzen, die normalerweise den als Substrat der Beschichtung vorgesehenen Kunststoff anlösen. Im Falle von Polymethylmethacrylat (PMMA) als Substrat empfiehlt sich beispielsweise ein Zusatz von Lösungsmitteln, wie Toluol, Butylacetat, Methoxyethanol, Methoxypropanol, in Mengen, die 2 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Beschichtungsmittels, ausmachen. Der Wassergehalt wird im Allgemeinen auf 5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise auf 11 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Beschichtungsmittels, eingestellt.
Eine pH-Wert Regulierung des Beschichtungsmittels, wie sie im Stand der Technik gelegentlich durch Zugabe geeigneter Additive, wie die in EP-A-O 073 911 beschriebenen, erfolgt, ist erfindungsgemäß nicht erforderlich.
Das Beschichtungsmittel enthält zweckmäßigerweise Härtungskatalysatoren, vorzugsweise Zinkverbindungen und/oder andere Metallverbindungen, insbesondere Kobalt-, Zink-, Kupfer- oder Calcium-, Bleiverbindungen, wie beispielsweise Zinknaphthenat, -octoat, -acetat und -sulfat. Octoate und Naphthenate der zuvor genannten Verbindungen haben sich in diesem Zusammenhang ganz besonders bewährt. Der Anteil der Härtungskatalysatoren beträgt in der Regel 0,1 bis 2,5 Gew.-%, speziell 0,2 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Beschichtungsmittel, ohne dass hierdurch eine Beschränkung erfolgen soll.
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung geeignete Kunststoffsubstrate sind an sich bekannt. Derartige Substrate umfassen insbesondere Polycarbonate, Polystyrole, Polyester, beispielsweise
Polyethylenterephthalat (PET) und Polybutylenterephthalat (PBT), cycloolefinische Polymere(COC) und/oder Poly(meth)acrylate. Bevorzugt sind hierbei Polycarbonate, cycloolefinische Polymere und Poly(meth)acrylate, wobei Poly(meth)acrylate besonders bevorzugt werden.
Polycarbonate sind in der Fachwelt bekannt und können formal als Polyester aus Kohlensäure und aliphatischen oder aromatischen Dihydroxy-Verbindungen betrachtet werden. Sie sind durch Umsetzung von Diglykolen oder Bisphenolen mit Phosgen oder Kohlensäurediestern in Polykondensations- bzw. Umesterungsreaktionen leicht zugänglich.
Erfindungsgemäß werden Polycarbonate bevorzugt, die sich von Bisphenolen ableiten. Zu diesen Bisphenolen gehören insbesondere 2,2- Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol A), 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)- butan (Bisphenol B), 1 ,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan (Bisphenol C),
2,2'-Methylendiphenol (Bisphenol F), 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4- hydroxyphenyl)-propan (Tetrabrombisphenol A) und 2,2-Bis-(3,5-dimethyl- 4-hydroxyphenyl)-propan (Tetramethylbisphenol A).
Üblicherweise werden derartige aromatische Polycarbonate durch Grenzflächenpolykondensation oder Umesterung hergestellt, wobei Einzelheiten beispielsweise in Encycl. Polym. Sei. Engng. 11 , 648-718 dargestellt sind.
Bei der Grenzflächenpolykondensation werden die Bisphenole als wäßrige, alkalische Lösung in inerten organischen Lösungsmitteln, wie beispielsweise Methylenchlorid, Chlorbenzol oder Tetrahydrofuran, emulgiert und in einer Stufenreaktion mit Phosgen umgesetzt. Als Katalysatoren gelangen Amine, bei sterisch gehinderten Bisphenolen auch Phasentransferkatalysatoren, zum Einsatz. Die resultierenden Polymere sind in den verwendeten organischen Lösungsmitteln löslich.
Über die Wahl der Bisphenole können die Eigenschaften der Polymere breit variiert werden. Bei gleichzeitigem Einsatz unterschiedlicher Bisphenole lassen sich in Mehrstufen-Polykondensationen auch Block- Polymere aufbauen.
Die cycloolefinischen Polymere umfassen erfindungsgemäß insbesondere Polymere, die unter Verwendung von cyclischen Olefinen, insbesondere von polycyclischen Olefinen erhältlich sind. Hierzu gehören v. a. monoeyclische Olefine, wie Cyclopenten, Cyclopentadien, Cyclohexen, Cyclohepten, Cycloocten sowie Alkylderivate dieser monoeyclischen Olefine mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Ethyl oder Propyl, wie beispielsweise Methylcyclohexen oder Dimethylcyclohexen, sowie Acrylat- und/oder Methacrylatderivate dieser monoeyclischen Verbindungen. Darüber hinaus können auch Cycloalkane mit olefinischen Seitenketten als cyclische Olefine verwendet werden, wie beispielsweise Cyclopentylmethacrylat.
Bevorzugt sind verbrückte, polycyclische Olefinverbindungen. Diese polycyclischen Olefinverbindungen können die Doppelbindung sowohl im Ring aufweisen, es handelt sich hierbei um verbrückte polycyclische Cycloalkene, als auch in den Seitenketten. Hierbei handelt es sich um Vinylderivate, Allyloxycarboxyderivate und (Meth)acryloxyderivate von polycyclischen Cycloalkanverbindungen. Diese Verbindungen können des weiteren Alkyl-, Aryl- oder Aralkylsubstituenten aufweisen.
Beispielhafte polycyclische Verbindungen sind, ohne dass hierdurch eine Einschränkung erfolgen soll, Bicyclo-[2.2.1]-hept-2-en (Norbomen), Bicyclo-[2.2.1]-hept-2,5-dien (2,5-Norbornadien), Ethyl-bicyclo-[2.2.1]- hept-2-en (Ethylnorbomen), Ethylidenbicyclo-[2.2.1]-hept-2-en (Ethyliden- 2-norbornen), Phenylbicyclo-[2.2.1]-hept-2-en, Bicyclo-[4.3.0]-nona-3,8- dien, Tricyclo-[4.3.0.12,5]-3-decen, Tricyclo-[4.3.0.12,5]-3,8-decen-(3,8- dihydrodicyclopentadien), Tricyclo-[4.4.0.12,5]-3-undecen, Tetracyclo- μ^.O.^.δ.iT.IOl-S-dodecen. Ethyliden-tetracyclo-^^.O.^^.IT.IO]^- dodecen, Methyloxycarbonyltetracyclo-[4.4.0.12,5,17,10]-3-dodecen, Ethyliden-9-ethyltetracyclo-[4.4.0.12,5,17,10]-3-dodecen, Pentacyclo- [4.7.0.12,5,0,03,13,19,12]-3-pentadecen, Pentacyclo- [6.1.13,6.02,7.09,13]-4-pentadecen, Hexacyclo- [6.6.1.13,6.110,13.02,7.09,14]-4-heptadecen, Dimethylhexacyclo- [6.6.1.13,6.110,13.02,7.09, 14]-4-heptadecen, Bis-(allyloxycarboxy)- tricyclo-[4.3.0.12,5]-decan, Bis-(methacryloxy)-tricyclo-[4.3.0.12,5]-decan, Bis-(acryloxy)-tricyclo-[4.3.0.12,5]-decan.
Die cycloolefinischen Polymere werden unter Verwendung von zumindest einer der zuvor beschriebenen cycloolefinischen Verbindungen, insbesondere der polycyclischen Kohlenwasserstoffverbindungen, hergestellt. Darüber hinaus können bei der Herstellung der cycloolefinischen Polymere weitere Olefine verwendet werden, die mit den zuvor genannten cycloolefinischen Monomeren copolymerisiert werden
können. Hierzu gehören u.a. Ethylen, Propylen, Isopren, Butadien, Methylpenten, Styrol und Vinyltoluol.
Die meisten der zuvor genannten Olefine, insbesondere auch die Cycloolefine und Polycycloolefine, können kommerziell erhalten werden. Darüber hinaus sind viele cyclische und polycyclische Olefine durch Diels- Alder-Additionsreaktionen erhältlich.
Die Herstellung der cycloolefinischen Polymere kann auf bekannte Art und Weise erfolgen, wie dies u.a. in den japanischen Patentschriften 11818/1972, 43412/1983, 1442/1986 und 19761/1987 und den japanischen Offenlegungsschriften Nr. 75700/1975, 129434/1980, 127728/1983, 168708/1985, 271308/1986, 221118/1988 und 180976/1990 und in den Europäischen Patentanmeldungen EP-A-O 6 610 851 , EP-A-O 6485 893, EP-A-O 6407 870 und EP-A-O 6 688 801 dargestellt ist.
Die cycloolefinischen Polymere können beispielsweise unter Verwendung von Aluminiumverbindungen, Vanadiumverbindungen, Wolframverbindungen oder Borverbindungen als Katalysator in einem Lösungsmittel polymerisiert werden.
Es wird angenommen, dass die Polymerisation je nach den Bedingungen, insbesondere dem eingesetzten Katalysator, unter Ringöffnung oder unter Öffnung der Doppelbindung erfolgen kann.
Darüber hinaus ist es möglich, cycloolefihische Polymere durch radikalische Polymerisation zu erhalten, wobei Licht oder ein Initiator als Radikalbildner verwendet wird. Dies gilt insbesondere für die Acryloylderivate der Cycloolefine und/oder Cycloalkane. Diese Art der Polymerisation kann sowohl in Lösung als auch in Substanz erfolgen.
Ein weiteres bevorzugtes Kunststoffsubstrat umfasst Poly(meth)acrylate. Diese Polymere werden im Allgemeinen durch radikalische Polymerisation von Mischungen erhalten, die (Meth)acrylate enthalten. Der Ausdruck (Meth)acrylate umfasst Methacrylate und Acrylate sowie Mischungen aus beiden.
Diese Monomere sind weithin bekannt. Zu diesen gehören unter anderem
(Meth)acrylate, die sich von gesättigten Alkoholen ableiten, wie beispielsweise Methylacrylat, Ethyl(meth)acrylat, Propyl(meth)acrylat, n- Butyl(meth)acrylat, tert.-Butyl(meth)acrylat, Pentyl(meth)acrylat und 2- Ethylhexyl(meth)acrylat;
(Meth)acrylate, die sich von ungesättigten Alkoholen ableiten, wie z. B. Oleyl(meth)acrylat, 2-Propinyl(meth)acry!at, Allyl(meth)acrylat, Vinyl(meth)acrylat;
Aryl(meth)acrylate, wie Benzyl(meth)acrylat oder Phenyl(meth)acrylat, wobei die Arylreste jeweils unsubstituiert oder bis zu vierfach substituiert sein können;
Cycloalkyl(meth)acrylate, wie 3-Vinylcyclohexyl(meth)acrylat, Bornyl(meth)acrylat;
Hydroxylalkyl(meth)acrylate, wie 3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 3,4- Dihydroxybutyl(meth)acrylat, 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2- Hydroxypropyl(meth)acrylat;
Giycoldi(meth)acrylate, wie 1 ,4-Butandioldi(meth)acrylat,
(Meth)acrylate von Etheralkoholen, wie Tetrahydrofurfuryl(meth)acrylat, Vinyloxyethoxyethyl(meth)acrylat; Amide und Nitrile der (Meth)acrylsäure, wie N-(3- Dimethylaminopropyl)(meth)acrylamid, N-
(Diethylphosphono)(meth)acrylamid, 1 -Methacryloylamido-2-methyl-2- propanol;
schwefelhaltige Methacrylate, wie Ethylsulfinylethyl(meth)acrylat, A- Thiocyanatobutyl(meth)acrylat, Ethylsulfonylethyl(meth)acrylat, Thiocyanatomethyl(meth)acrylat, Methy!sulfinylmethyl(meth)acrylat, Bis((meth)acryloyloxyethyl)sulfid; mehrwertige (Meth)acrylate, wie Trimethyloylpropantri(meth)acrylat, Pentaerythrittetra(meth)acrylat und Pentaerythrittri(meth)acrylat.
Gemäß einem bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung enthalten diese Mischungen mindestens 40 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 60 Gew.-% und besonders bevorzugt mindestens 80 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Monomere, Methylmethacrylat.
Neben den zuvor dargelegten (Meth)acrylaten können die zu polymerisierenden Zusammensetzungen auch weitere ungesättigte Monomere aufweisen, die mit Methylmethacrylat und den zuvor genannten (Meth)acrylaten copolymerisierbar sind.
Hierzu gehören unter anderem 1 -Alkene, wie Hexen-1 , Hepten-1 ; verzweigte Alkene, wie beispielsweise Vinylcyclohexan, 3,3-Dimethyl-1- propen, 3-Methyl-1-diisobutylen, 4-Methylpenten-1 ;
Acrylnitril; Vinylester, wie Vinylacetat;
Styrol, substituierte Styrole mit einem Alkylsubstituenten in der Seitenkette, wie z. B. α-Methylstyrol und α-Ethylstyrol, substituierte Styrole mit einem Alkylsubstituenten am Ring, wie Vinyltoluol und p-Methylstyrol, halogenierte Styrole, wie beispielsweise Monochlorstyrole, Dichlorstyrole, Tribromstyrole und Tetrabromstyrole; heterocyclische Vinylverbindungen, wie 2-Vinylpyridin, 3-Vinylpyridin, 2- Methyl-5-vinylpyridin, 3-Ethyl-4-vinylpyridin, 2,3-Dimethyl-5-vinylpyridin, Vinylpyrimidin, Vinylpiperidin, 9-Vinylcarbazol, 3-Vinylcarbazol, A- Vinylcarbazol, 1-Vinylimidazol, 2-Methyl-1-vinylimidazol, N-Vinylpyrrolidon, 2-Vinylpyrrolidon, N-Vinylpyrrolidin, 3-Vinylpyrrolidin, N-Vinylcaprolactam,
N-Vinylbutyrolactam, Vinyloxolan, Vinylfuran, Vinylthiophen, Vinylthiolan, Vinylthiazole und hydrierte Vinylthiazole, Vinyloxazole und hydrierte Vinyloxazole;
Vinyl- und Isoprenylether; Maleinsäurederivate, wie beispielsweise Maleinsäureanhydrid, Methylmaleinsäureanhydrid, Maleinimid, Methylmaleinimid; und
Diene, wie beispielsweise Divinylbenzol.
Im Allgemeinen werden diese Comonomere in einer Menge von 0 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 40 Gew.-% und besonders bevorzugt 0 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Monomeren, eingesetzt, wobei die Verbindungen einzeln oder als Mischung verwendet werden können.
Die Polymerisation wird im Allgemeinen mit bekannten Radikalinitiatoren gestartet. Zu den bevorzugten Initiatoren gehören unter anderem die in der Fachwelt weithin bekannten Azoinitiatoren, wie AIBN und 1 ,1- Azobiscyclohexancarbonitril, sowie Peroxyverbindungen, wie
Methylethylketonperoxid, Acetylacetonperoxid, Dilaurylperoxyd, tert.- Butylper-2-ethylhexanoat, Ketonperoxid, Methylisobutylketonperoxid, Cyclohexanonperoxid, Dibenzoylperoxid, tert.-Butylperoxybenzoat, tert- Butylperoxyisopropylcarbonat, 2,5-Bis-(2-ethylhexanoyl-peroxy)-2,5- dimethylhexan, tert.-Butylperoxy-2-ethylhexanoat, tert-Butylperoxy-3,5,5- trimethylhexanoat, Dicumylperoxid, 1 ,1-Bis-(tert.-butylperoxy)-cyclohexan, 1 ,1-Bis-(tert.-butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan, Cumylhydroperoxid, tert.-Butylhydroperoxid, Bis-(4-tert.-butylcyclohexyl)-peroxydicarbonat, Mischungen von zwei oder mehr der vorgenannten Verbindungen miteinander sowie Mischungen der vorgenannten Verbindungen mit nicht genannten Verbindungen, die ebenfalls Radikale bilden können.
Diese Verbindungen werden häufig in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.- %, vorzugsweise von 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Monomeren, eingesetzt.
Die zuvor genannten Polymere können einzeln oder als Mischung verwendet werden. Hierbei können auch verschiedene Polycarbonate, Poly(meth)acrylate oder cycloolefinische Polymere eingesetzt werden, die sich beispielsweise im Molekulargewicht oder in der Monomerzusammensetzung unterscheiden.
Die erfindungsgemäßen Kunststoffsubstrate können beispielsweise aus Formmassen der zuvor genannten Polymere hergestellt werden. Hierbei werden im Allgemeinen thermoplastische Formgebungsverfahren eingesetzt, wie Extrusion oder Spritzguss.
Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts Mw der erfindungsgemäß als Formmasse zur Herstellung der Kunststoffsubstrate zu verwendenden Homo- und/oder Copolymere kann in weiten Bereichen schwanken, wobei das Molekulargewicht üblicherweise auf den Anwendungszweck und die Verarbeitungsweise der Formmasse abgestimmt wird. Im Allgemeinen liegt es aber im Bereich zwischen 20 000 und 1 000 000 g/mol, vorzugsweise 50 000 bis 500 000 g/mol und besonders bevorzugt 80 000 bis 300 000 g/mol, ohne dass hierdurch eine Einschränkung erfolgen soll. Diese Größe kann beispielsweise mittels Gel-Permeations- Chromatographie bestimmt werden.
Des Weiteren können die Kunststoffsubstrate durch
Gusskammerverfahren erzeugt werden. Hierbei werden beispielsweise geeignete (Meth)acrylmischungen in einer Form gegeben und polymerisiert. Derartige (Meth)acrylmischungen weisen im Allgemeinen die zuvor dargelegten (Meth)acrylate, insbesondere Methylmethacrylat auf. Des Weiteren können die (Meth)acrylmischungen die zuvor dargelegten Copolymere sowie, insbesondere zur Einstellung der Viskosität, Polymere, insbesondere Poly(meth)acrylate, enthalten.
Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts Mw der Polymere, die durch Gusskammerverfahren hergestellt werden, ist im Allgemeinen höher als
das Molekulargewicht von Polymeren, die in Formmassen verwendet werden. Hierdurch ergeben sich eine Reihe bekannter Vorteile. Im Allgemeinen liegt das Gewichtsmittel des Molekulargewichts von Polymeren, die durch Gusskammerverfahren hergestellt werden im Bereich von 500 000 bis 10 000 000 g/mol, ohne dass hierdurch eine Beschränkung erfolgen soll.
Bevorzugte Kunststoffsubstrate können von Röhm GmbH & Co. KG kommerziell unter dem Handelsnamen ®Plexiglas GS bzw. XT erhalten werden.
Darüber hinaus können die zur Herstellungen der Kunststoffsubstrate zu verwendenden Formmassen sowie die Acrylharze übliche Zusatzstoffe aller Art enthalten. Hierzu gehören unter anderem Antistatika, Antioxidantien, Entformungsmittel, Flammschutzmittel, Schmiermittel, Farbstoffe, Fliessverbesserungsmittel, Füllstoffe, Lichtstabilisatoren und organische Phosphorverbindungen, wie Phosphite, Phosphorinane,
Phospholane oder Phosphonate, Pigmente, Verwitterungsschutzmittel und Weichmacher. Die Menge an Zusatzstoffen ist jedoch auf den Anwendungszweck beschränkt.
Besonders bevorzugte Formmassen, die Poly(meth)acrylate umfassen, sind unter dem Handelsnamen PLEXIGLAS® von der Fa. Degussa AG kommerziell erhältlich. Bevorzugte Formmassen, die cycloolefinische Polymere umfassen, können unter dem Handelsnamen ®Topas von Ticona und ®Zeonex von Nippon Zeon bezogen werden. Polycarbonat- Formmassen sind beispielsweise unter dem Handelsnamen ®Makrolon von Bayer oder ®Lexan von General Electric erhältlich.
Besonders bevorzugt umfasst das Kunststoffsubstrat mindestens 80 Gew.-%, insbesondere mindestens 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Substrats, Poly(meth)acrylate, Polycarbonate und/oder cycloolefinische Polymere. Besonders bevorzugt bestehen die
Kunststoffsubstrate aus Polymethylmethacrylat, wobei das Polymethylmethacrylat übliche Additive enthalten kann.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Kunststoffsubstrat eine Schlagzähigkeit gemäß ISO 179/1 von mindestens 10 kJ/m2, bevorzugt mindestens 15 kJ/m2, auf.
Die Form sowie die Größe des Kunststoffsubstrats sind nicht wesentlich für die vorliegende Erfindung. Häufig werden platten- oder tafelförmige Substrate eingesetzt, die eine Dicke im Bereich von 1 mm bis 200 mm, insbesondere 3 bis 25 mm aufweisen. Aufgrund der vergleichsweise hohen Reißdehnung und der vergleichsweise hohen Substrat-Haftung eignet sich das Beschichtungsmittel jedoch insbesondere zur Beschichtung von, vorzugsweise gekrümmten, Oberflächen, welche später in der Anwendung einer starken mechanischen Beanspruchung ausgesetzt werden sollen.
Bevor die Kunststoffsubstrate mit einer Beschichtung versehen werden, können diese durch geeignete Methoden aktiviert werden, um die Haftung zu verbessern. Hierzu kann beispielsweise das Kunststoffsubstrat mit einem chemischen und/oder physikalischen Verfahren behandelt werden, wobei das jeweilige Verfahren vom Kunststoffsubstrat abhängig ist.
Abhängig vom Kunststoffsubstrat können zur Verbesserung der Haftfestigkeit der Siloxanbeschichtung auf dem Substrat Primerbeschichtungen aufgetragen werden, wobei die Verwendung und Art der Primerschicht in Abhängigkeit von Kunststoffsubstrat dem Fachmann zur Verbesserung der Haftung von Siloxanbeschichtungen geläufig ist.
Die zuvor dargelegten Siloxanlacke können mit jeder bekannten Methode auf die Kunststoffsubstrate aufgebracht werden. Hierzu gehören unter
anderem Tauchverfahren, Sprühverfahren, Rakeln, Flutbeschichtungen und Rollen- oder Walzenauftrag.
Die so aufgetragenen Siloxanlacke lassen sich im Allgemeinen in relativ kurzer Zeit, beispielsweise innerhalb 2 bis 6 Stunden, in der Regel innerhalb ca. 3 bis 5 Stunden und bei vergleichsweise niedriger
Temperatur, beispielsweise bei 70 bis 1100C, vorzugsweise bei ca. 800C zu hervorragend kratz- und haftfesten Beschichtungen aushärten.
Die Schichtdicke der Siloxanbeschichtung ist relativ unkritisch. Im Allgemeinen liegt diese Größe nach der Härtung aber in einem Bereich von 1 bis 50 μm, bevorzugt 1 ,5 bis 30 μm und besonders bevorzugt 3 bis 15 μm, ohne dass hierdurch eine Beschränkung erfolgen soll. Die Schichtdicken können durch eine Aufnahme eines Rasterelektronen- Mikroskops (REM) bestimmt werden.
Die mit einer kratzfesten, lösungsmittelresistenten Beschichtung versehenen Formkörper der vorliegenden Erfindung zeigen eine hohe Kratzfestigkeit. Bevorzugt beträgt die Zunahme des Haze-Wertes nach einem Kratzfestig keitstest nach DIN 52 347 E (Auflagekraft = 5,4 N, Anzahl der Zyklen = 100) höchstens 15%, besonders bevorzugt höchstens 10% und ganz besonders bevorzugt höchstens 3%.
Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Kunststoffkörper transparent, wobei die Transparenz tD65/10 gemäß DIN 5033 mindestens 70%, bevorzugt mindestens 75% beträgt.
Bevorzugt weist der Kunststoffkörper einen E-Modul nach ISO 527-2 von mindestens 1000 MPa, insbesondere mindestens 1500 MPa auf, ohne dass hierdurch eine Beschränkung erfolgen soll.
Die erfindungsgemäßen Kunststoffkörper sind im Allgemeinen sehr beständig gegenüber Bewitterung. So ist die Bewitterungsbeständigkeit
gemäß DIN EN ISO 4892 Teil 2 (Xenotest) mindestens 5000 Stunden, vorzugsweise mindestens 7000 Stunden.
Auch nach einer langen UV-Bestrahlung von mehr als 5000 Stunden ist der Gelbindex gemäß DIN 6167 (D65/10) von bevorzugten Kunststoffkörpern kleiner oder gleich 8, bevorzugt kleiner oder gleich 5, ohne dass hierdurch eine Beschränkung erfolgen soll.
Die erfindungsgemäßen, beschichten Kunstststoff-Formkörper können prinzipiell für alle Anwendungen eingesetzt werden, die für konventionell beschichtete Kunststoff-Formkörper vorgezeichnet sind. Aufgrund ihres charakteristischen Eigenschaftsprofils eignen sie sich insbesondere für solche Anwendungen, bei denen die beschichtete Fläche starken mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt ist/ Hierzu gehört insbesondere ihre Verwendung als Liegefläche einer Sonnenbank sowie die Verwendung in Bildschirmen, insbesondere für Mobiltelefone.
Nachfolgend wird die Erfindung durch Beispiel und Vergleichsbeispiel eingehender erläutert, ohne dass die Erfindung auf dieses Beispiel beschränkt werden soll.
Herstellung des Beschichtungsmittels
6400 g Methyltriethoxysilan (MTES), 2390 g voilentsalztes Wasser und 320 g Essigsäure wurden in ein Reaktionsgefäß gegeben und 1 Stunde gerührt, wobei eine schwach exotherme Reaktion bis max. 520C beobachtet wurde. Dann wurden 480 g Propionamid, 44 g Zink-Octoat, 360 g Toluol und 6 g einer 10%igen KOH-Lösung unter Rühren zugegeben und 10 bis 30 Minuten gerührt. Die Reifezeit der Mischungen bei Raumtemperatur wird in Tabelle 1 angegeben.
Das MeSiO2(OH) zu MeSiO3-Verhältnis der Mischungen nach der Reifung wurde mittels NMR-Spektroskopie bestimmt, wobei die Signale nach F.
Brunet, Journal of Non-Crystalline Solids 231 (1998), 58-77 zugeordnet wurden. Die Signalgruppen T1 (Dihydroxysiloxan), T2 (Hydroxydisiloxan) und T3 (Trisiloxan) lassen sich den Endgruppen, Monomereinheiten in der Kette und Verzweigungen zuordnen und zeitaufgelöst erfassen. Der Anteil der Gruppen ergibt sich über die Integrale der NMR-Signale. Zur
Auswertung wurde eine Kinetik 1. Ordnung angenommen. Es wurden die in Tabelle 1 angegebenen MeSiθ2(OH)/MeSiθ3-Werte erhalten.
Beschichtung
Nach der Reifung wurden die Mischungen über Kombinationsfilter Seitz K800 + 0,2 μm PTFE-Membran gereinigt und anschließend auf Plexiglas appliziert. Nach 3 h Aushärtung bei 85°C wird eine hoch kratzfeste, erfindungsgemäße Beschichtung ohne Löcher erhalten. Demgegenüber zeigt die Beschichtung gemäß Vergleichsbeispiel mehrere Löcher.
Die Platten wurde einem Taber-Test gemäß DIN 52347 zur Bestimmung der Kratzfestigkeit sowie einem Gitterschnitt gemäß DIN 53151 unterzogen. Der Taber-Test wurde mit einer Auflagekraft von 5,4 N mit 100 Zyklen sowie einem Reibrad "CS10F" der Firma Teledyne Taber durchgeführt.
Die Bestimmung der Haftung der Beschichtung an der Substratoberfläche erfolgte gemäß dem Gitterschnitt-Test (DIN 53151 ).
Die Witterungsbeständigkeit wurde gemäß DIN EN ISO 4892 Teil 2 durch Schnellbewitterung im Xenotest bestimmt.
Tabelle 1