Beschreibung
Erstes Endgerät zur Datenkommunikation mit mindestens einem zweiten Endgerät unter Verwendung von in einem nichtflüchti- gen Programmspeicher des ersten Endgeräts gespeicherten und ausführbaren Gerätetreibern
Die Erfindung betrifft ein erstes Endgerät, das mit mindestens einem zweiten Endgerät über eine Schnittstelle verbind- bar ist, und das über einen nichtflüchtigen Programmspeicher verfügt, in dem Gerätetreiber speicherbar und ausführbar sind, die zur Realisierung einer Datenkommunikation des ersten Endgeräts mit dem zweiten Endgerät erforderlich sind. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Gerätetreiber zur Rea- lisierung der Datenkommunikation zwischen den verbundenen Endgeräten.
Es ist bekannt, dass Peripheriegeräte wie Drucker, Scanner, Tastatur, Maus etc., die an Datenverarbeitungsgeräte wie Per- sonal Computer, Notebook etc. angeschlossen sind, zur Realisierung der Datenkommunikation über Gerätetreiber angesteuert werden. Diese Gerätetreiber sind auf der Festplatte des Personal Computers gespeichert. Zur Realisierung der Datenkommunikation mit dem Peripheriegerät wird der zugehörige Geräte- treiber in den Arbeitsspeicher (RAM), d.h. einen flüchtigen Speicher, geladen. Der Gerätetreiber wird in der Regel vom Hersteller des Peripheriegeräts erstellt und zusammen mit dem Peripheriegerät ausgeliefert. Aufgrund des großen verfügbaren Speicherplatzes auf der Festplatte des Personal Computers und des großen verfügbaren Arbeitsspeichers können neue Gerätetreiber und neue Peripheriegeräte in nahezu beliebigem Ausmaß installiert werden.
Bei anderen Endgeräten wie beispielsweise Mobiltelefonen, Personal Digital Assistants, Kameras etc. liegen jedoch andere Systemvoraussetzungen vor. Ist ein Mobiltelefon mit einem Peripheriegerät beispielsweise einem externen Speichermedium
über eine als Universal Serial Bus (USB) ausgebildete Schnittstelle verbunden, so ist der Gerätetreiber für das externe Speichermedium bereits bei Auslieferung des Mobiltelefons fest im nichtflüchtigen Programmspeicher des Mobiltele- fons gespeichert. Die Datenkommunikation zwischen dem Mobiltelefon und dem externen Speichermedium wird durch den im nichtflüchtigen Programmspeicher des Mobiltelefons ausgeführten Gerätetreiber realisiert, der vom Betriebssystem des Mobiltelefons, welches ebenfalls im nichtflüchtigen Programm- Speicher des Mobiltelefons gespeichert ist, kommende Daten so aufbereitet und mit Steuerzeichen versieht, so dass diese an das externe Speichermedium ausgegeben werden oder von ihm gelesen werden können. Der nichtflüchtige Programmspeicher ist zumeist als Flash-Memory-Speicherchip ausgebildet. Ein Mobil- telefon verfügt zwar auch über einen flüchtigen Speicher (RAM), welcher jedoch in der Regel sehr klein ausgebildet ist. In diesen flüchtigen Speicher (RAM) des Mobiltelefons werden jedoch keine Gerätetreiber aus dem nichtflüchtigen Programmspeicher des Mobiltelefons geladen bzw. im flüchtigen Speicher (RAM) des Mobiltelefons ausgeführt, um externe über eine Schnittstelle verbundene andere Endgeräte ansteuern zu können .
Falls bei Mobiltelefonen sich die Notwendigkeit ergibt eine neue Software (Firmware) auf dem nichtflüchtigen Speicherchip aufzuspielen, wird dieses durch eine Komplettaktualisierung (Update) der Firmware vom Hersteller des Mobiltelefons selbst vollzogen.
Insbesondere durch die Möglichkeiten der Verbindung verschiedener Endgeräte über den Universal Serial Bus (USB) ergeben sich jedoch Notwendigkeiten von dem etablierten Verfahren der Nichtänderbarkeit bzw. notfalls Komplettaktualisierung der einmal auf dem Mobiltelefon aufgespielten Firmware abzurü- cken . So ist das so genannte Universal Serial Bus On The Go (USBOTG) Konzept (www.usb.org), eine Ergänzung zur aktuellen Universal Serial Bus Spezifikation 2.0, darauf ausgelegt,
dass mobile Endgeräte (Mobiltelefone, Personal Digital Assistants, Massenspeicher, Drucker, Scanner, Tastatur, Camcorder, MP3-Abspielgeräte etc.) untereinander einen Datenaustausch realisieren, wobei auf einen vollständig implementierten Wirtrechner (Host-Personal Computer) verzichtet werden kann. Die Endgeräte selbst übernehmen eine Doppelrolle und sind einerseits Hosts und andererseits Peripheriegeräte. Das USBOTG-Konzept ermöglicht eine dynamische Umschaltung zwischen den Funktionen eines Hosts und eines Peripheriegeräts.
Das USBOTG-Konzept unterscheidet zwischen vielen verschiedenen Geräteklassen, z.B. nämlich Eingabegeräte, Audiogeräte, Massenspeicher und Kommunikationsgeräte.
Soll ein Mobiltelefon mit USB-Anschluss mit einem externen Speichermedium, welches ebenfalls mit USB-Anschluss ausgestattet ist, eine Datenkommunikation realisieren, so muss der Gerätetreiber, mit dem der aktuell gültige Standard für diese Datenkommunikation eingehalten werden kann, in der Firmware des Mobiltelefons vor der Auslieferung des Mobiltelefons aufgespielt werden. Die Funktionsfähigkeit der Datenkommunikation zwischen dem Mobiltelefon und dem externen Speichermedium kann vom Hersteller des Mobiltelefons nur im Hinblick auf derzeit vorhandene externe Speichermedien und zugehörige Ge- rätetreiber getestet werden.
Soll nach Auslieferung des Mobiltelefons eine Datenkommunikation mit einem neuen externen Speichermedium realisiert werden, zu dem zum Zeitpunkt der Auslieferung des Mobiltelefons kein Gerätetreiber vorhanden war und deshalb kein Gerätetreiber im nichtflüchtigen Programmspeicher des Mobiltelefons aufgespielt werden konnte oder es anderweitig zu Kompatibilitätsproblemen bei der Datenkommunikation zwischen dem Mobiltelefon und dem externen Speichermedium kommen sollte, können diese Probleme nur durch eine Komplettaktualisierung behoben werden, was jedoch für den Benutzer und den Hersteller des Mobiltelefons ein aufwendiges Verfahren darstellt.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine flexible und erweiterbare technische Lösung für ein erstes Endgerät nach Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und für einen Geräte- treiber nach Oberbegriff des Patentanspruchs 6, anzugeben, die die Realisierung der Datenkommunikation zwischen dem ersten Endgerät und mindestens einem mit dem ersten Endgerät zu verbindenden zweiten Endgerät ermöglicht.
Die Aufgabe wird ein erstes Endgerät betreffend durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 und einen Gerätetreiber betreffend durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 6 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß ist im nichtflüchtigen Programmspeicher des ersten Endgeräts ein Speicherbereich für nachladbare Gerätetreiber reserviert.
Ein bedeutender Vorteil der Erfindung ist, dass eine örtliche und zeitliche Entkopplung zwischen der Herstellung des ersten Endgeräts und der Entwicklung und Bereitstellung von Gerätetreibern für ein neues zweites oder weiteres mit dem ersten Endgerät zu verbindendes Endgerät ermöglicht wird. Sowohl der Hersteller des zweiten oder weiteren Endgeräts kann in die
Lage versetzt werden neue Gerätetreiber selbst zu entwickeln als auch der Hersteller des ersten Endgeräts kann nach Vorgaben des Herstellers des zweiten oder weiteren Endgeräts oder eines Abnehmers des ersten Endgeräts den erforderlichen nach- ladbaren Gerätetreiber entwickeln.
Ein weiterer bedeutender Vorteil der Erfindung ist, dass bei der Entwicklung der nachladbaren Gerätetreiber das begrenzte Speichervermögen des nichtflüchtigen Programmspeichers des ersten Endgeräts beachtet werden kann.
Der Gerätetreiber wird dabei so entwickelt, dass der Gerätetreiber an die vorgegebenen Softwareschnittstellen des im nichtflüchtigen Programmspeicher des ersten Endgeräts gespeicherten Betriebssystems angepasst ist.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass nicht die komplette Software des ersten Endgeräts erneuert werden muss, wenn es Anforderungen an den Einsatz eines neuen Gerätetreiber gibt, so dass eine Neuzulassung des ersten Endgeräts nicht erforderlich ist.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung die Erfindung an Hand von einem Ausführungsbeispiel er- läutert.
Dabei zeigt in schematischer Darstellung die
FIG 1 ein als Mobiltelefon ausgebildetes erfindungsgemäßes erstes Endgerät mit einem mit dem ersten Endgerät verbundenen als externes Speichermedium ausgebildetes zweiten Endgerät und ein als externes Speichermedium zu verbindendes drittes Endgerät.
Die Figur 1 zeigt ein als Mobiltelefon ausgebildetes erstes Endgerät EG mit einer Anzeigeeinheit AZ und einer Tastatur T als Eingabeeinheit. Das Mobiltelefon ist mit einem zweiten als externes Speichermedium ausgebildeten Endgerät ESM 1 über die Schnittstelle SS verbunden. Sowohl das Mobiltelefon als auch das externe Speichermedium ESMl verfügen jeweils über eine oder mehrere nicht gezeigte Universal Serial Bus (USB) Anschlussstellen, um so eine Datenkommunikation gemäß den Vorgaben des USB-Standards zu realisieren.
Im nichtflüchtigen Programmspeicher NFPS des Mobiltelefons ist sämtliche zum Betrieb des Mobiltelefons erforderliche Software (Firmware) gespeichert. Hierzu zählen insbesondere
das Betriebssystem BS und der Gerätetreiber GTl der im Speicherbereich SBA des nichtflüchtigen Programmspeichers NFPS gespeichert ist. Zwei Speicherbereiche SBNGTA und SBNGTB sind zunächst nicht belegt und stehen für aufzuspielende Software zur Verfügung.
Soll das Mobiltelefon mit einem als externem Speichermedium ausgebildeten dritten Endgerät (ESM2) verbunden werden, für das zum Zeitpunkt der Herstellung bzw. Auslieferung des Mo- biltelefons kein geeigneter Gerätetreiber GT2 zur Verfügung stand, um eine Datenkommunikation zwischen dem Mobiltelefon und dem dritten Endgerät (ESM2) zu realisieren, so muss der Gerätetreiber GT2 auf einen noch freien Speicherbereich für nachladbare Gerätetreiber SBNGTA oder SBNGTB bzw. einen be- reits belegten überschreibbaren Speicherbereich SPA, der allerdings für nachladbare Gerätetreiber vorgesehen sein muss, aufgespielt werden.
Vorzugsweise wird jedoch der nachladbare Gerätetreiber GT2 auf einen freien Speicherbereich für nachladbare Gerätetreiber SBNGTA oder SBNGTB aufgespielt.
In jedem Fall kann jedoch sozusagen nachträglich eine Datenkommunikation zwischen dem Mobiltelefon und dem externen Speichermedium ESM2 realisiert werden, ohne das eine Komplettaktualisierung der im nichtflüchtigen Programmspeicher NFPS gespeicherten für den Betrieb des Mobiltelefons notwendigen Software (Firmware) des Mobiltelefons erforderlich wird.
Der nachzuladende Gerätetreiber GT2 ist selbstverständlich so entwickelt, dass er an den vom Betriebssystem des Mobiltelefons vorgegebenen Softwareschnittstellen aufsetzt.
Das Aufspielen des nachladbaren Gerätetreibers GT2 erfolgt über spezifizierte Schnittstellen wie beispielsweise über die USB-Schnittstelle selbst, direkt über serielle Schnittstellen
oder durch Herunterladen des nachladbaren Gerätetreibers GT2 von einem Personal Computer bzw. aus dem Internet mittels des mobilen Telekommunikationsnetzes. Ein Teilprogramm des Betriebssystems BS sorgt dafür, dass der nachladbare Geräte- treiber GT2 an vorherbestimmten Speicherbereichen des nichtflüchtigen Programmspeichers NFPS gespeichert und ausgeführt wird oder im Rahmen eines internen Lokatierprozesses teilt das Teilprogramm des Betriebssystems BS den Speicherbereich zu, in dem der nachladbare Gerätetreiber GT2 gespeichert und ausgeführt wird.
Der nichtflüchtige Programmspeicher (NFPS) ist vorzugsweise als Flash-Memory Speicherchip ausgebildet. Alternativ sind jedoch auch EPROM Speicherchips oder PROM Speicherchips ein- setzbar.
Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel Mobiltelefon / externe Speichermedien beschränkt. Als erste Endge- rate EG sind beispielsweise auch mobile drahtlose Telekommu- nikationsmodule, Personal Digital Assistants, Kameras, Drucker, MP3 Abspielsgeräte etc. einsetzbar. Als zweite bzw. weitere Endgeräte ESMl, ESM2 eignen sich neben den externen Speichermedien auch Mobiltelefone, Kameras MP3 Abspielgeräte, Scanner, Drucker und Eingabegeräte wie Tastaturen z.B. für Mobiltelefone.
Die Erfindung ist auch nicht auf Endgeräte beschränkt, die über USB-Anschlussstellen verfügen, sondern lässt sich ebenso bei anderen Endgeräten einsetzen, die untereinander zur drahtgebundene oder drahtlosen Datenkommunikation bestimmt sind.