Verfahren zur Bestimmung des Drucks in einem potenziell mit Eiweißstoffen kontaminierten Fluid, Einweg-Messdose und Umsetzer
Einleitung
Die Erfindung betrifft ein Nerfahren zur Bestimmung des Drucks in einem potenziell mit Eiweißstoffen kontaminierten Fluid, das durch eine in einem Gehäuse einer Einweg- Messdose ausgebildete druckdichte Kammer geleitet wird, wobei eine Wandung der Kammer eine flexible Membran aufweist, deren Randbereich eine Bezugsebene definiert und mit dem Gehäuse fest verbunden ist und die bei einer Änderung des Drucks des Fluids in der Kammer eine Auslenkung senkrecht zu der Bezugsebene erfährt, und wobei mittels einer Messeinrichtung an der Membran eine Messgröße gemessen und in einer Auswertevorrichtung unter Verwendung der Messgröße der Druck des Fluids in der Kammer bestimmt wird.
Derartige Verfahren zur Bestimmung des Drucks kommen in verschiedenen Ausprägungen im Rahmen medizinischer Behandlungen zum Einsatz. Im Rahmen solcher Behandlungen muss häufig eine Flüssigkeit (sei es eine körpereigene Flüssigkeit wie Blut, eine Spülflüssigkeit oder ein Gemisch im Rahmen einer Infusion oder einer Transfusion) oder ein Gas (wie Atemluft oder einer ihrer Bestandteile) gegebenen Falls versetzt mit Medikamenten kontrolliert zu- oder abgeführt werden, die mit Eiweißstoffen befrachtet sein kann. Geräte oder Bauelemente, deren Oberflächen mit derart potenziell kontaminierten Fluiden in Kontakt gekommen sein könnten, erfordern nicht selten - zur Vermeidung oder Übertragung von Infektionen - aufwändige Reinigung und Desinfektion bis hin zur Sterilisierung, um erneut einsetzbar zu sein. Um den teils erheblichen Aufwand solcher Reinigungsprozeduren an Personal, speziellen Geräten und Hilfsstoffen zu vermeiden, werden im medizinischen Bereich nicht selten Einweg-Elemente eingesetzt, die gebrauchsfertig und steril angeliefert und nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden.
In diesem Kontext ist eine Vielzahl von Einweg-Messdosen - sogenannten „disposable domes" - bekannt, die in einem Gehäuse eine druckdichte Kammer mit einer flexiblen Membran aufweisen. Derartige Einweg-Messdosen werden in eine Leitung derart eingesetzt, dass das kontaminierte Fluid durch die Kammer fließt, wobei eine Druckänderung in dem Fluid auf der äußeren Seite der flexiblen Membran messbar ist. Die flexible Membran
in bekannten Einweg-Messdosen besteht aus möglichst elastischem Kunststoffmaterial, das eine verlustfreie Übertragung der Druckänderung sicher stellen soll. Die äußere Seite der flexiblen Membran liegt beispielsweise flächig an einer zweiten Membran an, hinter der wiederum in einer druckdichten Messkammer ein Druckmedium die Druckänderung zu einem Drucksensor weiterleitet. Die auf den Drucksensor wirkende Kraft wird dann in ein elektrisches Signal umgesetzt (p-u transducer) und in einer Auswertevorrichtung dargestellt oder als Stell- oder Regelgröße weiter verarbeitet.
Derartige Verfahren sind typischer Weise ausschließlich zur Messung von Überdrücken (oder „positiven Drücken") geeignet, da das elektrische Ausgangssignal des Drucksensors im drucklosen Zustand - also beim Übergang vom Überdruck in den Unterdruck - sich nicht stetig ändert.
In der US 2002/0028155 AI wird beispielsweise für die Blutwäsche eine Einweg- Messdose für ein System mit Blut führenden Leitungen vorgeschlagen, wobei an der äußeren Seite der Membran lösbar ein Verbindungsmittel - die Ausführungsbeispiele zeigen beispielhaft einen Stempel - eine Verbindung mit einer Druckmesseinrichtung herstellt. Die vorgeschlagene Druckweiterleitung durch ein festes Verbindungsmittel ermöglicht gegenüber der bekannten Verwendung eines Fluids eine deutlich exaktere, insbesondere zeitnahe Messung von Druckänderungen im Blut.
Ähnliche - wenn auch ungleich kleinere - Druckmesssysteme werden bei Kataraktoperationen am menschlichen Auge eingesetzt, während die getrübte Humanlinse aus dem umgebenden Kapselsack entfernt wird. Der Operateur saugt hierbei die Bruchstücke der zerstörten Humanlinse mittels eines Werkzeuges ab und führt gleichzeitig eine Spülflüssigkeit zu. Beide Funktionen - Absaugen und Zuführen - müssen exakt aufeinander abgestimmt werden, um einerseits ein Zusammenfallen des Kapselsacks, andererseits einen Überdruck in dem Kapselsack und damit eine Schädigung des Auges zu vermeiden. Zur Regelung der jeweiligen Drücke wird dazu beispielsweise in der Absaugleitung der Druck der kontaminierten Flüssigkeit gemessen. Die hier verwendeten Einweg-Messdosen müssen eine hochsensible Druckmessung sicherstellen, um durch Eingriff in die Stellgröße den Druck möglichst im jeweils optimalen Bereich halten zu können.
Ferner ist aus der DE 28 23 670 C2 eine Vorrichtung zur Messung des Drucks eines strömenden Mediums bekannt. Die Kunststoffmembran ist über eine magnetische Kupplung mit einem Stößel verbunden, der einerseits mit einem in einer Spulenanordnung befindlichen Anker und an dem der Membran gegenüberliegenden Ende mit einem Abdeckelement in einer Lichtschranke verbunden ist. Wird bei einem sich ändernden Druck in dem strömenden Medium die Membran und damit der Stößel ausgelenkt, so wird diese Auslenkung dadurch detektiert, dass das Abdeckelement zu einer Intensitätsveränderung im Bereich der Lichtschranke führt. Aus der Inten- sitätsveränderung, die als Regelabweichung von einem Sollwert gedeutet wird, wird als Stellgröße eine Veränderung des die Spulenanordnung durchfließenden Stroms abgeleitet. Die hieraus resultierende Änderung in der magnetischen Kraft auf den Anker bewirkt gerade eine solche Rückverlagerung des Stößels, dass die ursprüngliche Intensität im Bereich der Lichtschranke wieder hergestellt und damit die Neutralposition der Membran eingenommen wird. Mit der bekannten Vorrichtung werden somit keine Auslenkungen der Membran gemessen, sondern infinitesimal kleine Auslenkungen der Membran zur Ableitung einer Stellgröße benutzt, die zu einer Rückauslenkung der Membran in die Neutralposition führt. Als Maß für den Druck wird die Größe des Stroms herangezogen, der erforderlich ist, um die Membran in ihrer Neutralstellung zu halten. Bei der bekannten Vorrichtung wird somit eine Kraftmessung durchgeführt.
Besonders problematisch bei dem vorbekannten Messprinzip ist der Umstand, dass jedwede Reibung bei der Verschiebung des Ankers sich in einer Verfälschung des Messwerts äußert, da anscheinend eine größere Kraft zur Rückstellung der Membran aufgebracht werden muss, als dies der eigentlichen Druckkraft entspricht. Probleme entstehen des weiteren, wenn die vorbekannte Vorrichtung zur Messung sich schnell ändernder Drücke verwendet werden soll.
Eine exakte Druckmessung ist nämlich stets erst im eingeschwungenen Zustand des Systems möglich und bis zum Erreichen dieses Zustande vergeht aufgrund der unvermeidlichen beweglichen Massen des Systems sowie der endlichen Regelgüte des zwischengeschalteten Regelkreises eine zum Teil nicht unbeträchtliche Zeit.
Aufgabe
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Druckmessverfahren vorzuschlagen, das bei Verwendung einer Einweg-Messdose den konstruktiven und apparativen Aufwand der Messung minimiert, die Durchführung der Druckmessung vereinfacht und damit Kosten einsparen hilft. Darüber hinaus soll das vorzuschlagende Verfahren ein auch im drucklosen Zustand stetiges Ausgangssignal aufweisen und damit eine zwischen Über- und Unterdruck übergangslose Messung ermöglichen - bis hin zum absoluten Vakuum. Außerdem soll sich das Verfahren auch zur Messung sich schnell ändernder Drücke eignen.
Lösung
Ausgehend von den bekannten Verfahren wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass mittels der Messeinrichtung ein Abstand einer Messstelle an der Membran von einem gegenüber dem Gehäuse festen Bezugspunkt gemessen wird. Allein die Definition einer Messstelle an der Membran und die Messung unmittelbar an dieser Messstelle vermindert den konstruktiven und apparativen Aufwand gegenüber der Verwendung der bekannten Einweg-Messdosen, da kein Verbindungselement mehr erforderlich ist.
Ein Abstand als Messgröße lässt sich ohne großen apparativen Aufwand, weitgehend sogar unter Verwendung von Normbauteilen messen. An nahezu jeder beliebigen Stelle der Membran - abgesehen von dem mit dem Gehäuse fest verbundenen Randbereich der Membran - kann prinzipiell eine erfindungsgemäße Messstelle definiert werden, an der sich als Messgröße ein Abstand zu einem gehäusefesten Bezugspunkt mit dem Druck des Fluids ändert.
Gegenüber Messprinzipien, bei denen eine Auslenkung der Membran lediglich als Regelgröße herangezogen und der zu bestimmende Druckwert aus einem Stromwert abgeleitet wird, der die Stellgröße innerhalb des Regelkreises bildet, bietet das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, auch bei sich sehr schnell ändernden Drücken, wie sie beispielsweise im Augenchirurgiebereich auftreten, verwendbar zu sein. Die erfindungsgemäße bloße Wegmessung erfolgt nämlich quasi verzögerungsfrei den Membranauslenkungen und ein komplizierter Regelkreis innerhalb der Signalauswertung ist nicht erforderlich.
Des weiteren erlaubt die Wegmessung, unabhängig von dem verwendeten Messprinzip, die Messung sowohl im Überdruck- als auch im Unterdruckbereich, was insbesondere bei Ver-
fahren, bei denen zwei Membranen parallel zueinander angeordnet sind, nicht auf hinreichend sichere Weise möglich ist, da im Unterdruckbereich stets die Gefahr besteht, dass Luft zwischen die beiden Membranen eindringt, wodurch das Messergebnis (möglicherweise zunächst unbemerkt) schwerwiegend verfälscht würde.
Weiterhin wird die Aufgabe auch ausgehend von der bekannten Einweg-Messdose erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Membran aus einem Metallblech besteht, weil dessen Elastizitätsmodul im verwendeten Druckmessbereich einer geringe Hysterese aufweist. Gegenüber den bekannten Einweg-Messdosen mit Elastomermembran ist zwar die Druckweiterleitung durch eine Metallmembran durch die höhere Materialsteifigkeit erschwert, die Verformung unter Druck lässt sich aber sehr viel besser mit einer Druckänderung in dem Fluid korrelieren. Die Messung mittels Elastomermembran ist demgegenüber fehlerträchtiger, indirekter und ungenauer und ermöglicht nicht die gewünschte präzise „Sprungantwort" auf Druckänderungen.
Die Verwendung einer Metallmembran ermöglicht so eine sehr sensible Messung des Drucks in dem Fluid, wenn als Messgröße ein Abstand einer Messstelle auf der Membran zu einem gehäusefesten Bezugspunkt gemessen wird.
Die Verwendung einer Membran aus Metall und die Lagemessung eines Messpunktes unmittelbar auf der Oberfläche dieser Membran ermöglicht darüber hinaus den Einsatz mechanischer Messtaster oder anderer Lagemesselemente. Denkbar sind neben mechanischen beispielsweise auch optisch (Interferometrie, Intensität, Trinangulation, cromatographisch), magnetisch, elektrostatisch, kapazitiv oder induktiv wirkende Elemente, sowie Elemente zur Messung von Wirbelströmen, Dämpfungen oder auf Ultraschallbasis.
Derartige Bauteile sind in vielfacher Ausführung als vergleichsweise preisgünstiger Massenartikel am Markt verfügbar. Gegenüber den bislang bekannten Ausführungen mit speziell ausgebildeten Druckkammern, Druckmedien oder Verbindungsmitteln wird durch die Verwendung eines mechanischen Messtasters oder eines optischen Lagemesselements der konstruktive Aufwand für die primäre Messung signifikant reduziert.
Besonders geeignet zur Herstellung der Membran erweisen sich Bleche aus einer handelsüblichen Cu-Be-Legierung. Eine derartige Membran weist durch die geringen inneren Spannungen des Werkstoffs geringe Schwankungen der Materialeigenschaften in der Fer-
tigung und im Betrieb eine besonders gute Temperaturkonstanz der Federkonstante bei gleichzeitig hoher Elastizität auf. Grundsätzlich ist auch die Verwendung anderer Metalle denkbar. Insbesondere kann zur preisgünstigen Realisierung biokompatibler Oberflächen bei geringeren Anforderungen an die Federeigenschaften der Membran auch Edelstahl zum Einsatz kommen.
Vorzugsweise weist das Gehäuse einer solchen Einweg-Messdose einen an dem Randbereich vorstehenden Zentrierkonus auf, mittels dessen die Messeinrichtung gegenüber der Membran zentrierbar ist. Ein solcher Zentrierkonus stellt eine besonders einfache und dabei wirkungsvolle Möglichkeit dar, die Messeinrichtung in eine definierten Lage gegenüber der Membran - und damit gegenüber der vorgesehenen Messstelle zu bringen und sie in dieser Lage zu halten.
Die Aufgabe wird darüber hinaus ausgehend von den bekannten Umsetzern, die mit Einweg-Messdosen einsetzbar sind, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass mittels der Messeinrichtung die Auslenkung der Membran messbar ist.
Vorzugsweise ist die Messeinrichtung ein mechanischer Messtaster, der eine Membran einer Einweg-Messdose, die an der Auswertevorrichtung angebracht ist, in einer Messstelle mit einem Messbolzen berührt, wobei der Messbolzen in dem Messtaster senkrecht zu der Bezugsebene auslenkbar und eine Auslenkung des Messbolzens gegenüber einer Bezugslage als Mess große messbar ist.
Durch die Verwendung eines mechanischen Messtasters in Kombination mit der im Einwegteil enthaltenen Membran wird einerseits der konstruktive Aufwand zur Messung des Druckes in dem Fluid signifikant reduziert. Andererseits kann auch die Fehlertoleranz beim Zusammenbau der Einweg-Messdose mit einer Auswertevorrichtung mit Messtaster erhöht werden, indem die Auswertevorrichtung vor Beginn der Inbetriebnahme auf den jeweiligen Auslenkungszustand des Messbolzens kalibriert und durch den Handhabungsablauf der Nullpunktabgleich automatisiert wird.
Bevorzugt ist in einer solchen Auswertevorrichtung der Messbolzen in dem Messtaster federbelastet auf die Messstelle führbar. Der Messbolzen kann dann Membranauslenkungen in beiden Richtungen folgen und so positive wie negative Drücke bis hin zu absolutem Vakuum messen. Wenn der Messbolzen durch die Feder auch über die drucklose Position
- in der der Messbolzen bei korrekter Montage der Einweg-Messdose an der Messstelle der Membran anliegt - hinaus aus dem Gehäuse des Messtasters heraus führbar ist, ermöglicht dieser auch eine besonders einfache Kontrolle der Montage des Einwegteils:
Bei eventueller Fehlmontage durch möglicherweise unkorrekte Handhabung des Doms würde die drucklose Membran dann einen zu großen Abstand von dem Messtaster aufweisen, so dass im montierten Zustand der Messbolzen noch über den Akzeptanzbereich hinaus ausgelenkt wäre. Die Fehlmontage kann dann an der Messanzeige unmittelbar und handhabungsnah erkannt werden.
Die Aufgabe wird alternativ ausgehend von den bekannten Auswertevorrichtungen, die mit Einweg-Messdosen einsetzbar sind, erfindungsgemäß auch dadurch gelöst, dass die Messeinrichtung ein optisches Lagemesselement ist, mittels dessen eine Auslenkung einer Membran einer Einweg-Messdose, die an der Auswertevorrichtung angebracht ist, senkrecht zu der Bezugsebene gegenüber einer Bezugslage an einer Messstelle der Membran als Messgröße messbar ist.
Diese erfindungsgemäße Gestaltung einer Auswertevorrichtung weist im Wesentlichen dieselben Vorteile wie die weiter oben beschriebene Variante mit mechanischem Messtaster auf. Darüber hinaus ist diese erfindungsgemäße Auswertevorrichtung weniger anfällig für Verschleiß, da die Messeinrichtung keine bewegten Teile aufweist.
Eine erfindungsgemäße Auswertevorrichtung weist vorzugsweise ein Halterungselement auf, mit dem die Messeinrichtung fest verbunden ist und das in einer Anlagefläche im Randbereich der Membran anliegt. So wird die Messeinrichtung bei Montage einer Einweg-Messdose wirksam in eine genau definierte Position gegenüber der Bezugsebene geführt und in dieser Position mitgeführt.
Besonders bevorzugt wird in einer solchen Auswertevomchtung das Halterungselement in dem Umsetzer senkrecht zu der Bezugsebene und auf die Anlagefläche gerichtet federbelastet geführt. Auf diese Weise wird die Fehlertoleranz bei der Montage einer Einweg- Messdose erhöht, weil die Messeinrichtung (in Grenzen) unabhängig von der Lage des Gehäuses der Einweg-Messdose an der Auswertevorrichtung immer in die korrekte Position gegenüber der Membran geführt wird.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen Fig. la einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Umsetzer mit einer erfindungsgemäßen Einweg-Messdose, Fig. lb dieselben ungeschnitten,
Fig. 2 eine Ansicht der erfindungsgemäßen Einweg-Messdose, Fig. 3a eine Draufsicht auf die Membran dieser Einweg-Messdose und Fig. 3b einen Schnitt dieser Membran.
Die Figuren la und lb zeigen eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Einweg- Messdose 1, die an einem Umsetzer 2 gehaltert ist, der wiederum an einer nicht weiter dargestellten Auswertevomchtung angeschlossen ist. Die Einweg-Messdose 1 ist in einer weiteren Ansicht in Figur 2 dargestellt.
Die Einweg-Messdose 1 weist ein im Wesentlichen kreisscheibenförmiges Gehäuse 3 auf, in dem eine druckdichte Kammer 4 ausgebildet ist. Von einem an dem Gehäuse 3 ausgebildeten Zulaufanschluss 5 zu einem gleichfalls an dem Gehäuse 3 ausgebildeten Ablauf- anschluss 6, an denen nicht weiter dargestellte Schlauchleitungen anschließbar sind, ist ein gleichfalls nicht dargestelltes Fluid durch die Kammer 4 leitbar.
Die erfindungsgemäße Einweg-Messdose 1 weist eine (in Figur 2 nicht dargestellte) flexible Membran 7 auf, die in ihrem umlaufenden Randbereich 8 mit dem Gehäuse 3 verklebt ist. Die Membran 7 besteht aus einem Cu-Be-Blech von 0,09 mm Dicke. Die Membran 7 ist durch Bedampfung mit einem handelsüblichen Polymer biokompatibel. Über die Federkonstante der Membran 7 wird eine Änderung des anliegenden Druck eines Fluids hochpräzise in eine Lageänderung umgesetzt.
Die Kammer 4 der Einweg-Messdose 1 ist hinter der Membran 7 C-förmig zu einem Kanal 9 erweitert, der im montierten Zustand der Einweg-Messdose 1 (wie in den Figuren la und lb dargestellt) in Richtung 10 der Gravitation unterhalb des Zulauf anschlusses 5 und des Ablaufanschlusses 6 verläuft. In diesem Kanal 9 ist gegenüber der übrigen Kammer 4 die Strömungsgeschwindigkeit des Fluids erhöht, so dass aufgrund der Gravitation abgelagerte Sedimente aus diesem Bereich wirksam ausgespült werden.
Das Gehäuse 3 der Einweg-Messdose 1 weist einen um die Membran 7 verlaufenden Zentrierkonus 11 auf, an dem radial vorstehend zwei Nasen 12, 13 angebracht sind, die im montierten Zustand der Einweg-Messdose 1 in Richtung 10 der Gravitation oberhalb und unterhalb der Membran 7 angebracht sind. Die obere Nase 12 ist hierbei größer ausgebildet als die untere Nase 13. So wird die Einweg-Messdose 1 bezüglich der Strömungsrichtung verwechslungssicher montiert.
Der Umsetzer 2 weist eine im Wesentlichen topfförmig ausgebildete Spannhülse 14 mit zwei einander gegenüber liegenden, in Umfangsrichtung 15 verlaufenden Nuten 16 auf. In dem Boden 17 der Spannhülse 14 ist ein im Wesentlichen zylinderförmiges Halterungselement 18 mit einer Schraubenfeder 19 abgestützt und in Richtung der Achse 20 des Umsetzers 2 axial in zwei einander gegenüber liegenden Stiften 21 geführt. Das Halterungselement 18 weist an seiner Stirnfläche 22 einen -kreisringförmig, axial vorstehenden Bund 23 auf.
In dem Halterungselement 18 ist als Messeinrichtung 24 ein mechanischer Messtaster derart eingeklebt, dass sein Messbolzen 25 in Richtung der Achse 20 des Umsetzers 2 beweglich ist. Der Messbolzen 25 ist mit einer Kraft von etwa 1 N auf die Membran 7 geführt. Die Federkonstante des Messtasters liegt damit um etwa eine Größenordnung unter der Federkonstante der Membran 7. Der Einfluss des Messtasters auf die Auslenkung der Membran 7 bei einer Änderung des Druckes in dem Fluid ist daher vernachlässigbar gering.
Im montierten Zustand liegt (wie in den Figuren la und lb dargestellt) die Spannhülse 14 an der äußeren Mantelfläche 26, das Halterungselement 18 an der inneren Mantelfläche 27 des Zentrierkonus 11 der Einweg-Messdose 1 an. Die Nasen 12, 13 an dem Zentrierkonus 11 bestimmen eindeutig und verdrehsicher die Lage der Einweg-Messdose 1 zu der Spannhülse 14, das Halterungselement 18 ist mittels der Stifte 21 in der Spannhülse 14 gegen Verdrehen gesichert. Der Bund 23 des Halterungselements 18 wird durch die Schraubenfeder 19 mit einer Anpresskraft von etwa 30 N gegen den Randbereich 8 der Membran 7 gepresst. Auf diese Weise ist mittels des Halterungselements 18 die Messeinrichtung 24 in der Spannhülse 14 und gegenüber der Einweg-Messdose 1 geführt.
Die in den Figuren 3a und 3b im Detail gezeigte Membran 7 weist eine wellenförmige Struktur auf, wobei die Wellen 28 -kreisringförmig um eine zentrale, ebene Messstelle 29 angeordnet sind. Der Randbereich 8 der Membran 7 ist gleichfalls eben ausgebildet. Im montierten Zustand liegt der Messbolzen 25, der in nicht näher dargestellter Weise federbelastet aus dem Messelement heraus geführt wird, auf der Messstelle 29 an.
Die Einweg-Messdose 1 wird im drucklosen Zustand auf dem Umsetzer 2 montiert. Das Ausgangssignal der Messeinrichtung 24 ermöglicht in mehrfacher Hinsicht eine Plausibili- tätsprüfung der Montage: Der Messbolzen 25 ragt in unbelasteter Stellung über den Arbeitsbereich der Membran 7 bei Unterdruckbelastung - etwa 0,25 bis 0,35 mm - hinaus. Eine Auslenkung des Messbolzens 25 über die Grenzposition bei Unterdruckbelastung hinaus weist auf eine nicht oder nicht vollständig montierte Einweg-Messdose 1 hin.
Andererseits ist der Messbolzen 25 auch über den Arbeitsbereich der Membran bei Über- druckbelastung - gleichfalls etwa 0,25 bis 0,35 mm - hinaus auslenkbar. Eine Auslenkung des Messbolzens 25 über diese Grenzposition hinaus weist auf einen schweren Montagefehler (beispielsweise einen Fremdkörper zwischen Membran 7 und Messbolzens 25) oder eine schwerwiegende Verformung der Einweg-Messdose 1 hin.
Eine montierte Einheit aus Einweg-Messdose 1 und Umsetzer 2 wird darüber hinaus nur dann für den Betrieb freigegeben, wenn das Ausgangssignal der Messeinrichtung 24 in einem deutlich eingegrenzten Akzeptanzbereich - etwa 10 % des Arbeitsbereichs - um die erwartete Neutralstellung liegt. Dieser Akzeptanzbereich muss wegen der mechanischen Toleranzen der verwendeten Messeinrichtung 24 toleriert werden. Die tatsächliche Neutralstellung des Messbolzens 25 wird dann als Referenzstellung der montierten Einheit verwendet (Nullpunktkalibrierung).
Bei einer Änderung des Drucks in dem Fluid wird die Messstelle 29 in nicht dargestellter Weise senkrecht zu der durch den Randbereich 8 definierten Bezugsebene 30 ausgelenkt. Diese Auslenkung überträgt sich auf den an der Messstelle 29 anliegenden Messbolzen 25, dessen Stellung in der Messeinrichtung 24 sich daraufhin ändert. Die Änderung der Stellung des Messbolzens 25 wird -je nach Bauart der Messeinrichtung 24 - in allgemein bekannter Weise in ein Messsignal umgesetzt und an die Auswertevorrichtung übermittelt.
Die Auswertevorrichtung kann sich aufgrund der elektrischen Signalübertragung auch in größerem Abstand von der Messstelle befinden.
Figuren sind
Einweg-Messdose
Umsetzer
Gehäuse der Einweg-Messdose
Kammer
Zulaufanschluss
Ablauf anschluss
Membran
Randbereich
Kanal
Richtung der Gravitation
Zentrierkonus obere Nase untere Nase
Spannhülse
Umfangsrichtung
Nut
Boden
Halterungselement
Schraubenfeder
Achse
Stift
Stirnfläche
Bund
Messeinrichtung
Messbolzen äußere Mantelfläche innere Mantelfläche
Welle
Messstelle
Bezugsebene