Vorrichtung zum Bearbeiten der Laufflächen von Schienen durch
Umfangsschleifen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten der Lauffläche von Schienen durch Umfangsschleifen mit einem an die Lauffläche der Schiene anstellbaren und entlang der Schiene verfahrbaren Schleifgestell, welches wenigstens einen frei drehbar gelagerten Schleifkörper zum Umfangsschleifen mit einer zur Schienenlängsrichtung einen spitzen Winkel einschließenden Drehachse aufweist.
Durch längere Nutzung zeigen sich bei Schienen in Bahngleisen Verschleißerscheinungen. Diese bestehen in der Hauptsache in Materialverschiebungen in der Schiene sowie Rißbildung im Schienenkörper.
Die aufgrund von beim Befahren durch das Zugrad auf der Schiene hervorgerufenen Kräfte verursachten Materialverschiebungen führen dabei ∑u zwei Verschleißphänomenen. Zum einen wird das Material der Schiene querverschoben. Das heißt, auf dem Schienenkörper wird Material von der Seite, auf der das Rad des Zuges läuft, zu der anderen Seite verschoben, es kommt zu einer Profilveränderung, welche den Schienenbetrieb nachteilig beeinträchtigt. Zum anderen wird das Material längsverschoben, was zur Ausbildung von Welligkeiten in der Schienenlängsrichtung führt. Diese Welligkeiten wirken sich störend auf den Fahrbetrieb aus, führen zu einer erhöhten Bildung von Fahrgeräuschen und damit Lärmbelastung und sind daher unerwünscht.
Zur Vermeidung eines übermäßigen Abriebs und einer verfrühten Verformung der Schienen durch Materialverschiebung wurden die Stähle, aus denen die Schienen geformt werden, in jüngerer Vergangenheit immer härter legiert. Dies führte neben den erwünschten Verringerungen des Abriebverschleißes und der Materialverformung allerdings zu einer erhöhten Neigung der Schienen zur Rißbildung. Risse in den Schienen bilden sich dabei zumeist ausgehend von der Lauffläche und breiten sich bei fehlenden Gegenmaßnahmen tiefer in das Schienenmaterial hinein aus. Solche Risse in den Schienen sind, insbesondere für
die modernen Hochgeschwindigkeitszüge, gefährlich, sie können zu Unfällen führen. So sind z. B. schwere Bahnunglücke in Großbritannien auf durch derartige Risse verursachte Schienenbrüche zurückzuführen. Eine frühzeitige Behandlung / Beseitigung der sich bildenden Risse ist daher für die Betriebssicherheit der Schienen bzw. Gleisanlagen von großer Wichtigkeit.
Eine einfache und effektive Maßnahme, mit der alle geschilderten Fehler bzw. Veränderungen an den Schienen beseitigt bzw. behandelt werden können, ist das Abschleifen der Schienen. Dabei wird die Lauffläche der Schiene, in der Regel um ein Maß von etwa 5/100 mm, abgeschliffen und Materialverschiebungen ausgeglichen, und entstehende Mikrorisse werden plan geschliffen.
Im Stand der Technik sind hierzu verschiedene Schleifverfahren und -Vorrichtungen bekannt. So waren zunächst Vorrichtungen bekannt, die mit angetrieben rotierenden Schleifkörpern arbeiteten. Diese haben allerdings zum Nachteil, daß sie eine Bearbeitung der Schienen nur mit geringer Vorschubgeschwindigkeit ermöglichen, zumeist lediglich im Schrittempo. Da dies als störend empfunden wurde, wurde in der EP 0 708 205 B1 eine Schleifvorrichtung vorgeschlagen, welche alle Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 offenbart. Mit dieser Vorrichtung kann eine Schienenbearbeitung wegen der nicht angetriebenen Schleifkörper bei deutlich erhöhter Geschwindigkeit von ca. 80 bis 120 km/h erfolgen. Dieser Fortschritt macht die abschleifende Schienenbearbeitung erstmals wirtschaftlich.
Jedoch weist die in der EP 0 708 205 B1 gezeigte Vorrichtung noch einen verbesserungswürdigen Nachteil auf. Die in den Figuren als einzige konkrete Ausgestaltung des Schleifkörpers offenbarte Form mit einer Schleifflache mit in axialer Richtung des Schleifkörpers gesehen konkaver Form, welche die gesamte Lauffläche der Schiene inklusive der oberen Lauffläche sowie beider sich an die obere Lauffläche seitlich anschließenden Seitenkanten überdeckt, birgt eine für die praktische Umsetzung des offenbarten Verfahrens bzw. der offenbarten Vorrichtung bedeutsame Schwierigkeit. Der Schleifvorgang wird bei der Durchfahrt von Weichen, Gleiskreuzungen und ähnlichen Gleisbauelementen behindert. So bleiben die wie in der EP 0 708 205 B1 gezeigt geformten Schleifkörper bei einer Weichendurchfahrt mit dem auf der Schienenaußenseite (der der zweiten Schiene
des Gleises abgewandten Seite) die Seitenkante überdeckenden Schleifflächenabschnitt am Herzstück der Weiche bzw. der Zunge hängen. Dies führt zu Beschädigungen des Schleifkörpers und / oder der Weiche. In der Konsequenz muß beim Schleifen der Schienen die Vorrichtung vor einer jeden Weiche oder einem ähnlichen Gleisbauelement abgebremst und der bzw. die Schleifkörper von der Schiene abgehoben werden. Neben einer Bearbeitungsverzögerung bedingt dies, daß die Schienen in Weichen und ähnlichen Gleisbauelementen nicht mit geschliffen werden können, der Schienenverschleiß mit allen oben geschilderten Nachteilen nicht behoben werden kann.
Ausgehend von dem oben dargelegten Stand der Technik und der oben geschilderten Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß mit ihr auch Weichen und ähnliche Gleisbauelemente mit bearbeitet werden können, ohne daß dafür eine wesentliche Verringerung der Arbeitsgeschwindigkeit erforderlich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art eine Schleiffläche für die Schienenbearbeitung des Schleifkörpers eine lediglich die obere Lauffläche der Schiene und / oder eine der beiden sich seitlich an die obere Lauffläche anschließende Seitenkanten der Schiene überdeckende Kontur aufweist.
Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß es für eine Schleifbehandlung ausreichend ist, lediglich die von einem Bahnrad tatsächlich befahrene obere Lauffläche sowie gegebenenfalls die von dem Bahnrad befahrene Laufkante zu schleifen. Bei zu Gleisen verlegten Schienen werden lediglich die der jeweils gegenüberliegenden Schiene zugewandten Innenkanten der Schienen befahren und entsprechend beansprucht. Die Außenkanten der Schienen werden dagegen nicht von dem Bahnrad befahren und erfahren daher eine deutlich geringere Beanspruchung, die ein Schleifen dieser Kanten nicht erforderlich macht.
Gerade der an der Außenkante der Schiene anliegende Abschnitt der Schleifflache verursacht bei dem vorbekannten Schleifkörper gemäß der EP 0 708
205 B1 jedoch die genannten Probleme bei der Durchfahrt einer Weiche oder eines ähnlichen Gleisbauelementes. Dadurch, daß der erfindungsgemäße Schleifkörper nunmehr eine Schleiffläche aufweist, die eine lediglich die obere Lauffläche der Schiene und / oder eine der beiden sich seitlich an die obere Lauffläche anschließenden Seitenkanten, nämlich in der Praxis die Innen- bzw. Laufkante, der Schiene überdeckende Kontur aufweist, werden die angesprochenen Behinderungen bei einer Weichendurchfahrt bzw. der Durchfahrt eines ähnlichen Gleisbauelementes vermieden, und die Vorrichtung kann auch in Bereichen mit solchen Gleisbauelementen die Schienen mit erhöhter Vortriebsgeschwindigkeit schleifen.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, daß die erfindungsgemäß einzusetzenden Schleifkörper aufgrund der gegenüber den aus der EP 0 708 205 B1 vorbekannten Schleifkörpern verkleinerten Schleifflache kleiner dimensioniert werden können. Die Schleifkörper sind in ihrer Herstellung teuer, wobei die Herstellungskosten mit zunehmender Größe des Schleifkörpers zunehmen. Die Verwendung kleinerer Schleifkörper bedeutet mithin eine Kostenersparnis bei der Herstellung. Da es sich bei den Schleifkörpern naturgemäß um Verschleißteile handelt, die regelmäßig zu ersetzen sind, ergibt sich aufgrund der kleineren Schleifkörper ein Kostenvorteil auch hinsichtlich der Betriebs- bzw. Wartungskosten.
Der mindestens eine Schleifkörper ist bevorzugt rotationssymmetrisch zu seiner Drehachse ausgebildet.
Weiter ist der mindestens eine Schleifkörper vorzugsweise in Richtung einer gegen die Lauffläche der Schiene gerichteten Andrückkraft durch einen wahlweise durch eine starre Abstützung überbrückbaren Federkörper gegenüber dem Schleifgestell abgestützt. Die federnde Abstützung des Schleifkörpers bedingt im Bereich von Wellenbergen der oben beschriebenen Welligkeit der Schiene eine Vergrößerung des Anpreßdruckes in Abhängigkeit von der Federcharakteristik des Federkörpers, so daß sich gewissermaßen eine Selbstregelung der Andrückkraft des Schleifkörpers an die Lauffläche der Schiene in Abhängigkeit vom jeweiligen Höhenfehler ergibt. Diese Ausweichmöglichkeit des Schleifkörpers ist jedoch nicht immer erwünscht. Aus diesem Grunde kann der Federkörper wahlweise durch eine starre Abstützung überbrückt werden.
In dem Schleifgestell sind gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wenigstens zwei Schleifkörper angeordnet, von denen ein erster eine Schleiffläche mit zum Schleifen der oberen Lauffläche der Schiene geformter Kontur und ein zweiter eine Schleiffläche mit zum Schleifen der einen an die obere Lauffläche der Schiene anschließenden Seitenkante geformter Kontur aufweist. Die Schleifkörper sind dabei zum gleichzeitigen Angreifen an der Schiene ausgelegt. Durch die Anordnung von zwei zum Schleifen bestimmte Bereiche der Lauffläche der Schiene besonders ausgebildeten Schleifkörpern können diese entlang ihrer Schleiffläche besonders gezielt konturiert ausgebildet werden, um den jeweiligen Bereich der Lauffläche möglichst exakt zu schleifen. Damit ergibt sich ein besonders gutes Schliffbild, das heißt eine besonders gute Form der Schiene nach dem Schleifen verbunden mit guten Laufeigenschaften der Schiene. Die Schleifkörper können zudem besonders klein und kompakt gestaltet werden mit den oben bereits erwähnten Kostenvorteilen.
Eine mögliche Ausbildung der beiden für das Schleifen einzelner Bereiche der Lauffläche der Schiene eingesetzten Schleifkörper besteht darin, daß der erste Schleifkörper eine im wesentlichen kegelsturnpfrnantelförmige, in axialer Richtung des Schleifkörpers gegebenenfalls leicht konkave Schleiffläche aufweist und daß der zweite Schleifkörper eine Schleiffläche aufweist, die sich aus einem ersten im wesentlichen kegelstumpfmantelförmigen, in axialer Richtung des Schleifkörpers gegebenenfalls leicht konkaven Abschnitt und einem zweiten, in axialer Richtung des Schleifkörpers an den ersten Abschnitt angrenzenden Abschnitt, in welchem die Schleiffläche in axialer Richtung des Schleifkörpers gesehen konkav nach außen gebogen verläuft, zusammensetzt.
Der erste Schleifkörper wird in der Praxis als Kegelstumpf gefertigt und zum Schleifen der oberen Lauffläche der Schiene verwendet. Durch den Schleifeinsatz wird sich in die Schleiffläche des ersten Schleifkörpers ein der Wölbung der oberen Lauffläche der Schiene komplementär entsprechendes leicht konkaves Profil einschleifen. Ein solches leicht konkaves Profil kann in der Schleiffläche des ersten Schleifkörpers bereits bei der Herstellung ausgebildet werden. Die Kegelstumpfform des ersten Schleifkörpers hat sich hinsichtlich des Profils der mit diesem Schleifkörper geschliffenen oberen Lauffläche als vorteilhaft erwiesen.
Der zweite Schleifkörper weist eine in zwei Abschnitte unterteilte Schleiffläche auf. In einem ersten Abschnitt ist auch der zweite Schleifkörper kegelstumpfförmig geformt. An diesen Abschnitt schließt sich ein zweiter Abschnitt an, in dem der zweite Schleifkörper einen sich konkav nach außen erstreckenden „Kragen" aufweist. Diese Gestaltung des zweiten Schleifkörpers ergibt eine gute Eignung zum Schleifen der Kante der Lauffläche, insbesondere der Innen- bzw. Fahrkante.
Während bei dem ersten Schleifkörper die axiale Länge der Schleiffläche bevorzugt im wesentlichen in etwa der Breite der zu bearbeitenden oberen Lauffläche der Schiene entspricht, ist der erste Abschnitt der Schleiffläche des zweiten Schleifkörpers in axialer Richtung vorzugsweise kürzer als die Breite der zu bearbeitenden oberen Lauffläche. Mit der über im wesentlichen die gesamte Breite der oberen Lauffläche der Schiene reichenden axialen Länge der Schleiffläche des ersten Schleifkörpers ist sichergestellt, daß mit diesem die gesamte obere Lauffläche geschliffen werden kann. Für den zweiten Schleifkörper, mit welchem im wesentlichen nur die Innenkante der Schiene geschliffen wird, ist der kegelstumpfförmige Abschnitt kürzer ausgebildet, was zu einer kleineren Dimensionierung des Schleifkörpers mit den damit verbundenen Kostenvorteilen führt.
In dem Schleifgestell können in Schienenlängsrichtung gesehen mehrere Schleifkörper hintereinander angeordnet sein, wobei deren Drehachsen allesamt parallel und mit spitzem Winkel zu der Schienenlängsrichtung ausgerichtet sind. Eine solche parallele Anordnung ist für bekannt geformte Schleifkörper in Fig. 5 der EP 0 708 205 B1 gezeigt. Sie führt zu einer besonders kompakten Bauweise.
Alternativ können in dem Schleifgestell in Schienenlängsrichtung gesehen mehrere Schleifkörper hintereinander angeordnet sind, wobei deren Drehachsen in einer im wesentlichen horizontalen Ebene jedoch abwechselnd um einen Winkel von zwischen 60° und 120°, vorzugsweise etwa 90°, verdreht zueinander und mit spitzem Winkel zu der Schienenlängsrichtung ausgerichtet sind. Eine solche Anordnung kann zwar nicht so kompakt aufgebaut werden wie die oben beschriebene, hat jedoch hinsichtlich des Schleifergebnisses Vorteile.
Hinsichtlich weiterer möglicher baulicher Merkmale, wie insbesondere das Vorsehen und die Anordnung von Abrichtkörpern oder die Möglichkeit, eine Bremseinrichtung für die Schleifkörper vorzusehen, wird auf die Beschreibung der genannten EP 0 708 205 B1 verwiesen. Dort beschriebene konstruktive Maßnahmen die das Prinzip einer Vorrichtung mit frei rotierenden, schräg zur Schiene gestellten Schleifkörpern betreffen, sind ohne weiteres auch auf die vorliegende Erfindung anwendbar, sofern sie nicht durch die besondere Gestaltung des / der Schleifkörper(s) ausgeschlossen sind. In diesem Sinne wird die Offenbarung der EP 0 708 205 B1 in diese Beschreibung mit eingebunden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Figuren. In den Figuren zeigen:
Fig. 1 einen Schleifkörper einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schleifen der oberen Lauffläche aufgesetzt auf eine Schiene in schematischer Darstellung,
Fig. 2 eine Aufsicht von oben auf die in Fig. 1 gezeigte Anordnung,
Fig. 3 eine der Darstellung in Fig. 1 entsprechende Darstellung mit einem Schleifkörper zum Schleifen der Kante der Lauffläche und
Fig. 4 eine Aufsicht auf die in Fig. 3 gezeigte Anordnung.
In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
In Fig. 1 ist ein einen wesentlichen Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung bildender Schleifkörper 10 schematisch dargestellt, wie er auf eine Schiene 1 aufgesetzt ist. In Fig. 2 ist eine Aufsicht von oben auf die in Fig. 1 gezeigte Anordnung dargestellt. Der Schleifkörper 10 ist mit seiner Drehachse 11 in einem nicht dargestellten Schleifgestell einer erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung frei drehbar gelagert und zu dieser Drehachse 11 rotationssymmetrisch aufgebaut. Der Schleifkörper 10 ist kegelstumpfförmig mit einer in axialer Richtung leicht konkav gewölbten Schleiffläche 12. Die gezeigte
leichte konkave Wölbung kann in dem Schleifkörper 10 bereits bei dessen Fertigung vorgesehen sein. Vorzugsweise wird der Schleifkörper 10 jedoch als Kegelstumpf gefertigt, und die konkave Wölbung wird erst durch die Schleifbearbeitung der Schiene 1 als komplementäre Wölbung zur Wölbung der oberen Lauffläche 2 in die Schleiffläche 12 eingebracht. Die Drehachse 11 des Schleifkörpers 10 ist horizontal angeordnet und um einen spitzen Winkel α zu der Schienenlängsrichtung 5 angestellt. Der Winkel α beträgt im gezeigten Ausführungsbeispiel 40°. Der Durchmesser des Schleifkörpers beträgt 200 mm.
Mit seiner Schleiffläche 12 überdeckt der Schleifkörper 10 lediglich die obere Lauffläche 2 der Schiene 1 , die Kanten 3, 4 der Lauffläche werden von dem Schleifkörper 10 nicht erfaßt.
Im Betrieb wird der frei drehbar gelagerte Schleifkörper 10 in der gezeigten Schrägstellung zu der Schienenlängsrichtung 5 in dieser Richtung gezogen, woraus sich nach dem in der EP 0 708 502 B1 beschriebenen Prinzip eine Schleifwirkung ergibt.
In Fig. 2 ist ein zweiter, in der erfindungsgemäßen Vorrichtung enthaltener Schleifkörper 20 schematisch dargestellt, wie er auf eine Schiene 1 aufgesetzt ist. In Fig. 2 ist eine Aufsicht von oben auf die in Fig. 1 gezeigte Anordnung dargestellt. Auch der Schleifkörper 20 ist mit seiner Drehachse 21 in einem nicht dargestellten Schleif gesteil einer erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung frei drehbar gelagert und zu dieser Drehachse 21 rotationssymmetrisch aufgebaut. Der Schleifkörper 20 weist eine Schleiffläche 22 auf, die sich aus zwei Abschnitten zusammensetzt. In einem ersten Abschnitt 23 entspricht sie der Mantelfläche eines Kegelstumpfes. In einem zweiten Abschnitt 24 ist sie konkav nach außen gewölbt und bildet so einen Kragen 25 des Schleifkörpers 20. Mit diesem Kragen 25 umfaßt der Schleifkörper 20 während des Betriebes die Innenkante 3 der Schiene 1 und schleift diese. Die Drehachse 21 des Schleifkörpers 20 ist horizontal angeordnet und um einen spitzen Winkel α zu der Schienenlängsrichtung 5 angestellt. Der Winkel α beträgt im gezeigten Ausführungsbeispiel 72°. Der Durchmesser des Schleifkörpers beträgt 200 mm.
Auch der frei drehbar gelagerte Schleifkörper 20 wird im Betrieb in der gezeigten Schrägstellung zu der Schienenlängsrichtung 5 in dieser Richtung gezogen, woraus sich auch für diesen Schieifkörper 20 nach dem in der EP 0 708 502 B1 beschriebenen Prinzip eine Schleifwirkung ergibt.
In einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind jeweils mehrere der Schleifkörper 10 und 20 in Schienenlängsrichtung 5 hintereinander, jeweils im spitzen Winkel zu der Schiene 1 angeordnet zu einer Einheit zusammengefaßt. Dabei ist die Vorrichtung so gestaltet, daß unterschiedlich geformte Schleifkörper 10 und 20 zum Bearbeiten unterschiedlicher Bereiche der Lauffläche gleichzeitig an einer Schiene angreifen. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann des weiteren parallel angeordnete Einheiten zum gleichzeitigen Bearbeiten der beiden Schienen eines Gleises aufweisen. Dabei können die Schleifkörper 10, 20 wie in den Ausführungsbeispielen zu der EP 0 708 502 B1 anhand von Schleifkörpern mit vorbekannter Geometrie gezeigt angeordnet sein, sie können allerdings auch mit jeweils um einen Winkel von zwischen 60° und 120°, vorzugsweise etwa 90°, in einer horizontalen Ebene gegeneinander verdrehten Drehachsen 11 , 21 angeordnet sein.
Mit einer mit den beiden in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Schleifkörpern 10, 20 ausgestatten erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die obere Lauffläche 2 und die Innenkante 3 der Schiene 1 schleifbearbeitet, die Außenkante 4 dagegen nicht. Dies ist nach einer wichtigen, der Erfindung zugrundeliegenden Erkenntnis auch nicht erforderlich. Da in dem Bereich der Außenkante 4 keiner der Schleifkörper 10, 20 die Lauffläche der Schiene 1 überragt, können die eingangs geschilderten Probleme bei der Durchfahrt einer Weiche oder eines ähnlichen Gleisbauelementes nicht mehr auftreten.
Bezugszeichenliste
Schiene
obere Lauffläche
Innenkante
Außenkante
Schienenlängsrichtung
Schleifkörper
Drehachse
Schleiffläche
Schleifkörper
Drehachse
Schleiffläche
Abschnitt
Abschnitt
Kragen
Winkel