Beschreibung
KOMMUNIKATIONSSYSTEM MIT TEILNEHMER UND DIAGNOSEEINHEIT
Die Erfindung betrifft ein KommunikationsSystem mit Teilnehmer mit Diagnoseeinheit.
Unter einem Kommunikationssystem versteht man ein System mit wenigstens zwei Teilnehmern, die über ein Datennetz zum Zweck des gegenseitigen Austausches von Daten bzw. der gegenseitigen Übertragung von Daten miteinander verbunden sind.
Teilnehmer sind beispielsweise zentrale Automatisierungsgeräte, Programmier-, Projektierungs- oder Bediengeräte, Periphe- riegeräte wie z.B. Ein-/Ausgabe-Baugruppen, Antriebe, Aktoren, Sensoren, speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) oder andere Kontrolleinheiten, Computer, oder Maschinen, die elektronische Daten mit anderen Teilnehmer austauschen, insbesondere Daten von anderen Teilnehmern verarbeiten. Teilneh- mer werden auch Netzwerkknoten oder Knoten genannt.
Unter Kontrolleinheiten werden im Folgenden Regler- oder Steuerungseinheiten jeglicher Art verstanden, aber auch beispielsweise Koppeleinheiten (sog. Switches) und/oder Switch Controller. Als Datennetze werden beispielsweise geschaltete KommunikationsSysteme, wie Switched Ethernet, Industrial Ethernet, insbesondere aber auch isochrones Realtime Ethernet verwendet .
In heutigen geschalteten Kommunikationssystemen werden die Kommunikationsbeziehungen zwischen den Teilnehmern von den Netzkomponenten über dedizierte Netzsegmente geleitet. Damit werden Segmente entlastet, die an der Kommunikation nicht beteiligt sind. Eine zentrale Einheit, über die die gesamte Kommunikation abgewickelt wird, beispielsweise ein Repeater bei einem Kommunikationsbus, existiert somit nicht mehr, wo-
mit auch die Möglichkeit verloren geht, eine zentrale Diagnose eines Kommunikationssystems durchzuführen.
Bisher wurde die Diagnose solcher Kommunikationssysteme durch dezentral angeschlossene Analysatoren durchgeführt. Der Ana- lysator wird an den entsprechenden Netzkomponenten angeschlossen und zeichnet dort den Datenverkehr auf. Die Auswertung geschieht durch manuelle Auswertung des Aufzeichnungs- protokolls. Für eine vollständige Aufzeichnung uss der Ana- lysator unter Umständen an mehreren Punkten des Kommunikationssystems gleichzeitig angeschlossen werden, da nicht zwangsläufig alle Kommunikationsbeziehungen bezüglich ihres Pfades im KommunikationsSystem einen einzigen Knoten durchlaufen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Kommunikationssystem anzugeben, das eine zentrale Diagnose des KommunikationsSystems ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch ein Kommunikationssystem mit wenigstens einem ersten und einem zweiten Teilnehmer gelöst, die mittels wenigstens einer Kommunikationsverbindung miteinander verbunden sind, wobei die Teilnehmer wenigstens eine Diagnoseeinheit aufweisen, wobei die Diagnoseeinheit zur Diagnose von Daten, die den Datenaustausch wenigstens einer Kommunikationsbeziehung zwischen wenigstens zwei Teilnehmern betreffen, vorgesehen ist.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Diagnoseeinheit wenigstens eine Auswerteeinheit auf, die zur Auswertung der diagnostizierten Daten vorgesehen ist.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Diagnoseeinheit wenigstens einen Pufferspeicher auf, der zur Zwischenspeicherung der diagnostizierten Daten vorgesehen ist. Die auf diese Weise ggf. ausgewerteten und zwischengespeicherten Daten können sehr leicht in einen Speicher des
entsprechenden Teilnehmers transferiert werden, da die Diagnoseeinheit im entsprechenden Teilnehmer integriert ist und somit unmittelbar mit den übrigen Komponenten des Teilnehmers, beispielsweise eines Rechners und damit insbesondere auch mit einem Speicher des Teilnehmers verbunden ist und Zugriff darauf hat. Die dort gespeicherten Daten können dann zu einem beliebigen Zeitpunkt beispielsweise von einem anderen Teilnehmer des KommunikationsSystems abgerufen und ausgewertet werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Kommunikationssystem um ein geschaltetes Kommunikationssystem von einem Ethernet-Typ oder einem Realtime Ethernet-Typ. Besonders vorteilhaft ist es, wenn es sich da- bei um ein zyklisch arbeitendes Kommunikationssystem handelt, bei welchem die Kommunikation zwischen den Teilnehmern in Ü- bertragungszyklen erfolgt. Bei einem solchen schaltbaren Kommunikationssystem ist zwischen zwei Teilnehmern jeweils mindestens eine Koppeleinheit geschaltet, die mit beiden Teil- nehmern verbunden ist. Jede Koppeleinheit kann jedoch auch mit mehr als zwei Teilnehmern verbunden sein. Jeder Teilnehmer ist mit mindestens einer Koppeleinheit, aber nicht direkt mit einem anderen Teilnehmer verbunden. Unter Koppeleinheit versteht man auch einen Switch. Ein solches Hochleistungsda- tennetz besteht in der Regel aus sehr vielen verteilten Teilnehmern, insbesondere auch sehr vielen verteilten Switches. Diese Switches können separate Netzteilnehmer sein, können jedoch auch in einen Teilnehmer integriert sein. Für Echtzeitanwendungen ist beim Durchgang der Telegramme durch das KommunikationsSystem die Ankunftszeit bzw. Sendezeit der Telegramme bei den Switches bzw. den übrigen Teilnehmern sehr wichtig. Dadurch ist die Beobachtung von Telegrammen sowie auch die zeitliche Verfolgung von Telegrammen im Kommunikationssystem, beispielsweise für das Nachvollziehen beim Eintre- ten von Fehlerereignissen, besonders wichtig. Solche Aufzeichnungsmechanismen sind beispielsweise Statistiken über die Nachrichten- bzw. Kommunikationsbelastung in einer Zeit-
einheit bzw. zu bestimmten Zeitpunkten, die Anzahl der empfangenen bzw. gesendeten Telegramme pro Zeiteinheit, Fehlerstatistiken, beispielsweise wie viele fehlerhafte Telegramme in welcher Zeiteinheit aufgetreten sind, aber z.B. auch die Menge der Durchsatzdaten.
In einem Switch existieren einige solcher AufZeichnungsmechanismen. Diese können jedoch nicht derart konfiguriert werden, dass nur ausgewählte, benötigte Daten aufgezeichnet werden. Dagegen wird der gesamte Datenverkehr, der durch den entsprechenden Teilnehmer bzw. Switch fliest, aufgezeichnet, wobei die benötigten Daten manuell aus den entsprechenden Protokolllisten des betreffenden Switch bzw. Teilnehmers herausgefiltert werden müssen. Speziell für Echtzeitkommunikation ist jedoch insbesondere die individuelle Aufzeichnung von Ereignissen bezüglich einzelner Telegramme, also spezifischer einzelner Transaktionen, sehr wichtig. Eine solche Aufzeichnung muss mit einem entsprechenden Zeitstempel versehen werden, um die gewünschten Ereignisse rückverfolgen bzw. nachvollziehen zu können. Dadurch lassen sich Rückschlüsse hinsichtlich der Optimierung des Datenverkehrs des Kommunikationssystems insbesondere bei einer Echtzeitkommunikation ziehen.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Diagnoseeinheit der Teilnehmer dazu vorgesehen, die diagnostizierten und/oder ausgewerteten und/oder aufgezeichneten Daten zu der Kommunikationsbeziehung zwischen wenigstens zwei Teilnehmern mit einer eindeutigen Kennung zu versehen. Für einen zyklischen Betrieb des Kommunikationssystems besteht die eindeutige Kennung dabei mindestens aus zwei Teilen, wobei ein Teil zur Identifizierung der Zykluskennung und der andere Teil zur Identifizierung der Kommunikationsbeziehung zwischen den jeweiligen Teilnehmern vorgesehen ist. Die Zykluskennung kann dabei beispielsweise die Zahl des aktuel- len Kommunikationszyklus sein, während die Kommunikationsbeziehung beispielsweise durch ein sogenanntes Frame-ID eines Datentelegramms identifiziert werden kann. Selbstverständlich
sind auch andere eindeutige Kennungsalternativen möglich. Ausgewählte Datenaufzeichnungen können so sehr leicht identifiziert werden und bestimmten Teilnehmern, insbesondere bestimmten Kommunikationsbeziehungen bzw. Kommunikationsverbin- düngen zwischen zwei oder mehr Teilnehmern, eindeutig zugeordnet werden.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, ist die Diagnoseeinheit der Teilnehmer zur Diagnosti- zierung und/oder zur Auswertung und/oder zur Aufzeichnung verschiedener Ereignisse, die beim Datenaustausch zwischen wenigstens zwei Teilnehmern auftreten, vorgesehen. Besonders vorteilhaft ist dabei die Diagnostizierung und/oder die Auswertung und/oder die Aufzeichnung von Fehlerereignissen. Dar- über hinaus ist es insbesondere sehr vorteilhaft, dass die Diagnoseeinheit der Teilnehmer zur Auswahl der Art und der Anzahl der zu diagnostizierenden und/oder auszuwertenden und/oder aufzuzeichnenden Ereignisse, insbesondere Fehlerereignisse, sowie des zugehörigen Datenvolumens vorgesehen ist. Darüber hinaus ist es ebenfalls sehr vorteilhaft, dass die
Diagnoseeinheit zur portspezifischen und/oder zur kommunikationsspezifischen Diagnostizierung und/oder Auswertung und/oder Aufzeichnung des Datenverkehrs durch einen Teilnehmer vorgesehen ist.
Die Diagnoseeinheit eines Teilnehmers ist beispielsweise so konfigurierbar, dass eine Auswahl von Ereignissen oder einzelne Ereignisse, die eine oder mehrere Kommunikationsverbindungen zwischen zwei oder mehreren Teilnehmern betreffen, in- dividuell aufgezeichnet werden können. So werden insbesondere solche Ereignisse diagnostiziert, ausgewertet und aufgezeichnet, die sich auf Transaktionen individueller einzelner Telegramme beziehen. So kann beispielsweise der EintreffZeitpunkt bestimmter einzelner Telegramme erkannt und aufgezeichnet werden. Andere Ereignisse werden entsprechend ignoriert. Solche Ereignisse sind beispielsweise „Empfangszeitpunkt von Datenpaket X , „Fehler im Datenpaket Y , etc. Darüber hinaus
kann auch die Anzahl der Ereignisse selbst konfiguriert werden, beispielsweise in der Art, dass nach einer bestimmten Anzahl eines oder mehrerer diagnostizierter Ereignisse eine entsprechende Meldung ausgegeben wird. Analog gilt dies auch für das zugehörige Datenvolumen. Selbstverständlich ist das Diagnostizieren, Auswerten und/oder Aufzeichnen beliebiger anderer Ereignisse ebenfalls denkbar, insbesondere auch der gesamte Datenverkehr in einem Teilnehmer in einer vorgebbaren Zeiteinheit, bzw. auch der Datenverkehr eines beliebigen, ausgewählten Ports eines Teilnehmers.
Zur Analyse von Fehlersituationen bzw. zur Rückverfolgung von aufgetretenen Fehlern ist es besonders vorteilhaft, dass die Diagnoseeinheiten so konfigurierbar sind, dass ausgewählte Fehlerereignisse diagnostiziert, ausgewertet und aufgezeichnet werden. Dazu können beispielsweise sowohl mehrere unterschiedliche Kommunikationsverbindungen bzw. -beziehungen zwischen mehreren Teilnehmern als auch einzelne Kommunikationsverbindungen bzw. individuelle Telegramme betrachtet werden. Fehlerereignisse sind z.B. fehlerhafter Zeitpunkt des Eintreffens von Telegrammen, Anzahl eingetroffener Telegramme mit fehlerhaftem Inhalt, aber auch beispielsweise das fehlerhafte Eintreffen von individuellen bestimmten Telegrammen, z.B. Ausbleiben des Telegramms X. Dies hat insbesondere bei echtzeitkritischen Daten bzw. in KommunikationsSystemen mit Echtzeitanwendungen entscheidende Bedeutung, da bei solchen Fehlerereignissen, wie z.B. das Ausbleiben von Telegrammen oder das nicht rechtzeitige Eintreffen von Telegrammen, die Echtzeitfähigkeit nicht mehr gewährleistet ist. Eine Analyse insbesondere solcher Fehlerereignisse ist daher äußerst wichtig. Auch die Diagnostizierung, Auswertung und Speicherung von Fehlerereignissen ist selbstverständlich portspezifisch und kommunikationsspezifisch möglich.
Durch eine solche gezielte Diagnose von beispielsweise ausgewählten Kommunikationsbeziehungen kann die Menge der aufzuzeichnenden Informationen bzw. Daten erheblich reduziert wer-
den. Dadurch vereinfacht sich entsprechend die Auswertung der Daten ebenfalls . Darüber hinaus kann die Auswahl der zu diagnostizierenden und/oder aufzuzeichnenden Daten sehr schnell und leicht durch eine entsprechende Konfiguration der betrof- fenen Diagnoseeinheiten an eventuell geänderte Randbedingungen angepasst werden. So ist es beispielsweise aufgrund einer eingetroffenen Fehlersituation sehr schnell und leicht möglich, zusätzlich zu den bereits aufzuzeichnenden Ereignissen, Ereignisse, die mit einem bestimmten gewünschten Telegramm korreliert sind, gesondert aufzuzeichnen. Desgleichen kann die aufzuzeichnende Datenmenge reduziert werden, falls die Aufzeichnung bestimmter Ereignisse nicht mehr notwendig erscheint.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens ein weiterer Teilnehmer vorgesehen, der als zentrale Diagnosestation ausgebildet ist, wobei die zentrale Diagnosestation Mittel zur Auswahl der zu diagnostizierenden und/oder auszuwertenden und/oder aufzuzeichnenden Da- ten und Mittel zur entsprechenden Konfigurierung der jeweiligen Diagnoseeinheiten der übrigen Teilnehmer aufweist. Da in einem erfindungsgemäßen Kommunikationssystem in jedem Netzknoten wenigstens eine Diagnoseeinheit integriert ist, die Mittel zur Diagnostizierung und/oder Auswertung und/oder Aufzeichnung von Daten aufweist, die zu insbesondere individuellen Kommunikationsbeziehungen bzw. -Verbindungen zwischen wenigstens zwei Teilnehmern gehören, und die Teilnehmer in einem Kommunikationssystem naturgemäß miteinander kommunizieren können, kann eine solche erfindungsgemäße zentrale Diag- nosestation mit allen Teilnehmern und damit mit allen Diagnoseeinheiten in Verbindung treten und den Diagnoseeinheiten der jeweiligen Teilnehmer entsprechende Informationen und/oder Instruktionen übermitteln. Insbesondere beim Einsatz eines erfindungsgemäßen KommunikationsSystems im Echtzeitan- Wendungsbereich, bei der der Kommunikationsverkehr innerhalb des Kommunikationssystems aller Teilnehmer untereinander entsprechend vorgeplant ist, um die EchtZeitbedingungen einzu-
halten, sind die Kennung der Daten und alle Netzknoten, die von diesen durchlaufen werden, bekannt. Bei der Planung eines solchen Echtzeitdatenverkehrs im Voraus wird in der Regel im Automatisierungsbereich auf ein so genanntes Projektierungs- tool zurückgegriffen, welches insbesondere auch Teil der zentralen Diagnosestation ist, oder diese u fasst. Die Auswahl der aufzuzeichnenden bzw. zu diagnostizierenden Ereignisse, insbesondere Fehlerereignisse, kann dann beispielsweise durch manuelle Kennzeichnung durch einen Anwender aber auch automatisch durch das Projektierungstool, und damit der zentralen Diagnosestation selbst erfolgen. Anhand der so ausgewählten relevanten Ereignisse ermittelt bzw. kennt die zentrale Diagnosestation die Kennung der Daten und alle Knoten, die von diesen durchlaufen werden. Die zentrale Diagno- sestation erzeugt auf Basis dieser Informationen die entsprechenden Konfigurationsinformationen und sendet diese an alle betroffenen Teilnehmer bzw. Netzknoten, die die integrierten Diagnoseeinheiten der Netzknoten bzw. Komrαunikationsteilneh- mer entsprechend konfigurieren, um die zu diagnostizierenden und aufzuzeichnenden Daten zu erhalten.
Es ist auch denkbar, dass das Projektierungstool nicht in dem als zentrale Diagnosestation ausgebildeten Teilnehmer integriert ist. In diesem Fall müssen die entsprechenden Konfigu- rationsinformationen vom Projektierungstool auf die zentrale Diagnosestation übermittelt werden. Dies ist beispielsweise per Datenaustausch mittels Infrarotschnittstelle oder Funkverbindung denkbar, jedoch ist auch ein Datentransfer über Disketten möglich. Weitere übliche Übertragungswege sind selbstverständlich ebenfalls möglich. Eine andere Alternative zur Konfigurierung der einzelnen Diagnoseeinheiten der Teilnehmer besteht darin, dass die zentrale Diagnosestation über Broadcast-Mechanismen allen Knoten des Netzwerks mitteilt, beispielsweise welche Kommunikationsverbindungen bzw. Tele- gramme überwacht werden sollen. Jeder Netzknoten prüft daraufhin anhand seiner aktuellen Projektierung, ob er Sender,
Empfänger oder Durchleiter betroffener Telegramme ist und stellt seine Diagnoseeinheiten entsprechend ein.
Durch die Realisierung einer solchen zentralen Diagnosestati- on ist eine Verteilung von mehreren Analysatoren im Netzwerk überflüssig, was sowohl eine Kosten- als auch eine Zeitersparnis bedeutet. Des Weiteren muss die Topologie eines Netzwerks nicht mehr verändert werden, was ansonsten immer dann notwendig ist, wenn ein zusätzlicher Analysator in eine Stre- cke eingeschleift werden muss. Des Weiteren liegen die entsprechenden Diagnoseinformationen unabhängig von der zentralen Diagnosestation immer vor, wodurch eine Fehleranalyse im Nachhinein möglich wird. Falls die Konfigurierung über Broad- cast-Mechanismen gewählt wird, muss der Weg eines Telegramms durch ein Netzwerk auch nicht bekannt sein, da die entsprechenden Netzknoten eine Überprüfung der zu überwachenden und gegebenenfalls aufzuzeichnenden Diagnosedaten selbst übernehmen. Durch eine solche gezielte Diagnose von Kommunikationsbeziehungen kann die Menge der aufzuzeichnenden Informationen reduziert werden. Die Auswertung der Daten vereinfacht sich somit signifikant. Des Weiteren werden die Anforderungen an die Ressourcen der Netzknoten wesentlich reduziert. Die Ausführung einer solchen zentralen Diagnosestation ist dabei auch in der Form möglich, dass die zentrale Diagnosestation mobil ausgeführt ist, d.h., dass die zentrale Diagnosestation sich zu einem beliebigen Zeitpunkt an das Kommunikationsnetz anschließen und entsprechend einwählen kann und nicht notwendigerweise permanent am Kommunikationssystem angeschlossen sein muss. Somit ist auch ein beliebiger remote-Zugriff auf die entsprechenden Diagnoseinformationen sehr leicht und flexibel möglich. Entsprechende Ausführungen mit einem Notebook sind denkbar und möglich. Auch ein Einwählen über eine geeignete Funkanbindung ist selbstverständlich möglich.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die zentrale Diagnosestation zur Abrufung und/oder Auswertung der, durch die jeweiligen Diagnoseeinheiten der übri-
gen Teilnehmer des Kommunikationssystems aufgezeichneten Daten vorgesehen. Die diagnostizierten Daten werden in den einzelnen Netzknoten von den in den jeweiligen Teilnehmer integrierten Diagnoseeinheiten überwacht, gegebenenfalls in einem so genannten Zwischenpuffer gespeichert und anschließend in einen weiteren Speicher des Teilnehmers transferiert. Von dort aus können sie sehr leicht von der zentralen Diagnosestation abgerufen werden und innerhalb der zentralen Diagnosestation online ausgewertet werden. Darüber hinaus kann die zentrale Diagnosestation nach dem Abrufen der Diagnosedaten aus den einzelnen Diagnoseeinheiten auch vom Kommunikationssystem abgekoppelt werden. Eine entsprechende Auswertung der abgerufenen Informationen kann offline auf dem Gerät selbst erfolgen. Sind als Ergebnis dieser Auswertungen neue bzw. an- dere Diagnoseinformationen notwendig, können in beiden Fällen die Diagnoseeinheiten der einzelnen Netzknoten unmittelbar neu konfiguriert werden, um sofort andere Diagnosedaten zu liefern.
Das Kommunikationssystem kann vorteilhafterweise selbst ein Automatisierungssystem darstellen, es kann jedoch auch in Automatisierungssystemen, insbesondere bei Verpackungsmaschinen, Pressen, Kunststoffspritzmaschinen, Textilmaschinen, Druckmaschinen, Werkzeugmaschinen, Robotern, Handlingsyste- men, Holzverarbeitungsmaschinen, Glasverarbeitungsmaschinen, Keramikverarbeitungsmaschinen sowie Hebezeugen eingesetzt bzw. verwendet werden.
Von besonderem Vorteil ist es auch, wenn ein Teilnehmer in einem erfindungsgemäßen Kommunikationssystem ein Automatisierungsgerät ist. Ein solcher Teilnehmer kann insbesondere ein Netzknoten mit einer integrierten Koppeleinheit sein, wobei es von besonderem Vorteil ist, wenn die integrierte Koppeleinheit ein Realtime Ethernet Switch ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
Es zeigen:
FIG 1 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kommunikationssystems und
FIG 2 ein Beispiel für Diagnosedaten
Figur 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kommunikationssystems 1. Das gezeigte Kommunikationssystem 1 stellt beispielsweise ein verteiltes, echtzeitfähiges Automatisierungssystem dar. Das vorliegende Kommunikationssystem 1 ist darüber hinaus ein geschaltetes Kommunikationsnetz, wobei es sich um ein Realtime Ethernet- System handelt. Das vorliegende Kommunikationssystem 1 ist ein zyklisch arbeitendes System d.h. eine Datenübertragung in einem oder mehreren Übertragungszyklen stattfindet.
Das gezeigte Kommunikationssystem besteht aus mehreren Teilnehmern, die gleichzeitig sowohl als Sender als auch als Empfänger ausgeprägt sein können. Insbesondere besteht das Kom- munikationssyste 1 aus einem ersten Teilnehmer 2, einem zweiten Teilnehmer 3, sowie weiteren Teilnehmern 17, 18, 19, 20, 21, die beispielsweise als Rechner und/oder Automatisierungsgeräte, z.B. als Antriebe, ausgeführt sein können. Jeder der Teilnehmer des Kommunikationssystems 1 weist eine zugehö- rige Koppeleinheit auf, die im folgenden auch als Switch bezeichnet wird. Die Koppeleinheiten dienen zum Senden und/oder zum Empfangen und/oder zur Weiterleitung der zu übertragenden Daten. Die abgebildeten Koppeleinheiten bzw. Switches sind bevorzugt als Realtime Ethernet Switches ausgebildet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden nur die Switches 5, 6 des ersten bzw. des zweiten Teilnehmers, sowie der Switch 16 des Teilnehmers 20 bezeichnet. Bei allen Teilnehmern ist der
zugehörige Switch beispielhaft in den jeweiligen Teilnehmer integriert. Ein Teilnehmer ist als zentrale Diagnosestation 13 ausgebildet. Die zentrale Diagnosestation 13 kann beispielsweise auch in einen Steuerungsrechner eines Automati- sierungssystems integriert sein. Die Verbindung der Teilnehmer untereinander ist durch Kommunikationsverbindungen gewährleistet, von denen der Übersichtlichkeit halber nur die Verbindung zwischen Teilnehmer 2 und Teilnehmer 3 durch die Kommunikationsverbindungen 4a, 4b, 4c und 4d bezeichnet sind. Die Teilnehmer werden auch als Netzknoten bezeichnet.
Jeder der Switches weist mehrere Ports auf, die der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt und auch nicht bezeichnet wurden. Die Kommunikationsverbindungen, die jeweils in bzw. an einem Switch enden, symbolisieren die verschiedenen Ports. Jede der vorliegenden Switches weist erfindungsgemäß wenigstens eine Diagnoseeinheit auf, von denen der Übersichtlichkeit halber nur die Diagnoseeinheit 7 des ersten Teilnehmers 2, die Diagnoseeinheit 8 des zweiten Teilnehmers 3 sowie die Diagnoseeinheit 15 des Teilnehmers 20 bezeichnet wurden. Eine solche Diagnoseeinheit ist zur Diagnose von Daten vorgesehen, die den Datenaustausch zwischen Netzteilnehmern, beispielsweise zwischen dem ersten Teilnehmer 2 und dem zweiten Teilnehmer 3 betreffen.
Die Diagnoseeinheiten sind so konfigurierbar, insbesondere durch die zentrale Diagnosestation 13, dass jeweils nur eine vorgebbare Auswahl von Ereignissen, insbesondere Fehlerereignisse, die die Kommunikationsverbindungen zwischen Teilneh- mern betreffen, beispielsweise Transaktionen einzelner Telegramme, individuell diagnostiziert, ausgewertet und aufgezeichnet werden können. Andere Ereignisse werden entsprechend ignoriert. Solche auszuwählende Ereignisse sind beispielsweise „EmpfangsZeitpunkt von Datenpaket X im Teilnehmer 2λ, „fehlerhafter Zeitpunkt des Eintreffens von Telegramm Y im Teilnehmer 3 , etc. Selbstverständlich ist das Diagnostizieren, Auswerten und/oder Aufzeichnen beliebiger anderer Ereig-
nisse ebenfalls denkbar, insbesondere auch die Aufzeichnung des gesamten Datenverkehrs von beispielsweise Teilnehmer 3 in einer vorgebbaren Zeiteinheit. Durch eine solche gezielte Diagnose von Kommunikationsbeziehungen kann die Menge der auf- zuzeichnenden Informationen reduziert werden. Die Auswertung der Daten vereinfacht sich somit signifikant. Des Weiteren werden die Anforderungen an die Ressourcen der Netzknoten wesentlich reduziert.
Bei den Netzteilnehmern wurden teilweise mehrere Diagnoseeinheiten je Teilnehmer dargestellt, aber nicht bezeichnet. Zur Darstellung, dass die in den jeweiligen Netzteilnehmern, bzw. Switches integrierten Diagnoseeinheiten portspezifisch Daten diagnostizieren bzw. auswerten bzw. aufzeichnen, wurde je ei- ne Diagnoseeinheit pro eingehender bzw. abgehender Kommunikationsverbindung dargestellt. Bevorzugt ist die jeweilige Diagnoseeinheit so ausgeführt, dass nur eine einzige Diagnoseeinheit in dem entsprechenden Teilnehmer bzw. Switch integriert ist, wobei jeder Port des entsprechenden Switch bzw. Netzteilnehmers separat diagnostiziert werden kann. Die entsprechenden Netzteilnehmer können jedoch bei Bedarf auch mehrere Diagnoseeinheiten aufweisen.
Jede der Diagnoseeinheiten ist mit wenigstens einer Auswerte- einheit, die zur Auswertung der diagnostizierten Daten vorgesehen ist, und wenigstens einem Pufferspeicher ausgestattet. Der Übersichtlichkeit halber wurden nur bei den Diagnoseeinheiten 7 bzw. 8 der Teilnehmer 2 bzw. 3 die entsprechenden Auswerteeinheiten 9 bzw. 10 sowie die Pufferspeicher 11 bzw. 12 dargestellt. Auf die Darstellung und Bezeichnung der Auswerteeinheiten bzw. Pufferspeicher in den übrigen Diagnoseeinheiten wurde aus Übersichtlichkeitsgründen verzichtet. Die Pufferspeicher 11, 12 sind zur Zwischenspeicherung der diagnostizierten Daten beispielweise der Daten vorgesehen, die vom ersten Teilnehmer 2 an den zweiten Teilnehmer 3 gesendet werden oder auch umgekehrt. Vor der Zwischenspeicherung werden die diagnostizierten Daten ggf. in den entsprechenden
Auswerteeinheiten 9, 10 ausgewertet. Die zwischengespeicherten Daten werden anschließend beispielsweise in einen Speicher der entsprechenden Teilnehmer transferiert, von wo aus sie zu einem beliebigen, insbesondere auch späteren Zeitpunkt beispielsweise von der zentralen Diagnosestation 13 abgerufen und zentral ausgewertet werden. Die Diagnoseinformationen liegen also permanent in den Speichern der Teilnehmer vor, wodurch eine Fehleranalyse auch im Nachhinein möglich ist.
Die zentrale Diagnosestation 13 ist über die Kommunikationsverbindung 14 beispielsweise mit dem im Teilnehmer 20 integrierten Switch 16, genauer mit der, im Switch 16 integrierten Diagnoseeinheit 15 verbunden und auf diese Weise Teilnehmer des Kommunikationsnetzes 1. Die zentrale Diagnosestation 13 kann als Netzteilnehmer auf alle anderen Teilnehmer zugreifen. Sie ist darüber hinaus so ausgebildet, dass sie die Diagnoseeinheiten der übrigen Teilnehmer konfigurieren, die Daten der Diagnoseeinheiten der übrigen Teilnehmer, die beispielsweise in den Pufferspeichern bzw. in anderen Speichern der Teilnehmer selbst zwischengespeichert wurden bzw. ggf. ausgewertet wurden, abrufen und separat auswerten kann, d.h., dadurch ist eine zentrale Diagnose des Kommunikationssystems 1 durch die zentrale Diagnosestation 13 möglich. Die Auswertung der auf diese Weise abgerufenen Diagnosedaten kann in- nerhalb der zentralen Diagnosestation 13 online erfolgen. Die zentrale Diagnosestation 13 kann nach dem Abrufen der Diagnosedaten aus den einzelnen Diagnoseeinheiten aber auch vom Kommunikationssystem 1 abgekoppelt und die entsprechende Auswertung offline erfolgen. Sind als Ergebnis dieser Auswertun- gen neue bzw. andere Diagnoseinformationen notwendig, können in beiden Fällen die Diagnoseeinheiten der einzelnen Netzknoten unmittelbar neu konfiguriert werden, um sofort andere Diagnosedaten zu liefern.
Insbesondere bei einem, wie hier gezeigten verteilten, echtzeitkritischen Automatisierungssystem ist die Kommunikation aller Teilnehmer untereinander entsprechend vorgeplant, um
die EchtZeitbedingungen einzuhalten. Dadurch sind die Kennungen der Daten sowie alle Netzknoten, bzw. Teilnehmer, die von diesen durchlaufen werden, bekannt. Bei der Planung eines solchen Echtzeitdatenverkehrs im Voraus wird in der Regel im Automatisierungsbereich auf ein so genanntes Projektierungstool zurückgegriffen, welches bevorzugt Teil der zentralen Diagnosestation 13 ist. Die Auswahl der aufzuzeichnenden bzw. zu diagnostizierenden Ereignisse, insbesondere der Fehlerereignisse, kann beispielsweise durch manuelle Kennzeichnung durch einen Anwender aber auch durch eine automatische Auswahl durch das Projektierungstool, und damit der zentralen Diagnosestation 13 selbst erfolgen. Anhand der so ausgewählten, relevanten Ereignisse erzeugt die zentrale Diagnosestation 13 die entsprechenden Konfigurationsinformationen und sendet diese an alle betroffenen Teilnehmer bzw. Netzknoten beispielsweise Teilnehmer 2 bzw. 3, die die integrierten Diagnoseeinheiten 5 bzw. 6 so konfigurieren, um die gewünschten Diagnosedaten zu erhalten.
Es ist auch denkbar, dass das Projektierungstool nicht in der zentralen Diagnosestation 13 integriert ist. In diesem Fall müssen die entsprechenden Konfigurationsinformationen vom Projektierungstool auf die zentrale Diagnosestation 13 übermittelt werden. Dies ist beispielsweise per Datenaustausch mittels Infrarotschnittstelle oder Funkverbindung denkbar, jedoch ist auch ein Datentransfer über Disketten möglich. Weitere übliche Übertragungswege sind selbstverständlich e- benfalls möglich.
Eine andere Alternative zur Konfigurierung der einzelnen Diagnoseeinheiten der Teilnehmer besteht darin, dass die zentrale Diagnosestation über Broadcast-Mechanismen allen Knoten des Netzwerks mitteilt, beispielsweise die Kommunikation zwischen Teilnehmer 2 und 3 zu überwachen. Jeder Netzknoten prüft daraufhin anhand seiner aktuellen Projektierung, ob er Sender, Empfänger oder Durchleiter betroffener Telegramme ist und stellt seine Diagnoseeinheiten entsprechend ein. In die-
sem Fall wären die Teilnehmer 17, 18 und 19 als Durchleiter und die Teilnehmer 2, 3 sowohl als Sender als auch als Empfänger betroffen. Die anderen Teilnehmer 20, 21 wären davon nicht betroffen.
Die Ausführung der zentrale Diagnosestation 13 ist dabei auch als mobile Station beispielsweise als Notebook möglich, d.h., dass die zentrale Diagnosestation 13 sich zu einem beliebigen Zeitpunkt an einen beliebigen Teilnehmer des Kommunikations- netzes 1 anschließen und somit in das Kommunikationsnetz 1 einwählen kann und nicht notwendigerweise permanent am Kommunikationssystem 1 angeschlossen sein muss. Somit ist auch ein beliebiger remote-Zugriff insbesondere zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt auf die entsprechenden Diagnoseinfor atio- nen der einzelnen Netzteilnehmer sehr leicht, flexibel und zentral möglich. Das Einwählen über eine geeignete Funkanbin- dung ist selbstverständlich ebenfalls möglich.
Durch die Realisierung einer solchen zentralen Diagnosestati- on 13 ist eine Verteilung von mehreren Analysatoren im Netzwerk überflüssig, was sowohl eine Kosten- als auch eine Zeitersparnis bedeutet. Des Weiteren muss die Topologie eines Netzwerks nicht mehr verändert werden, was ansonsten immer dann notwendig ist, wenn ein zusätzlicher Analysator in eine Strecke eingeschleift werden muss. Falls die Konfigurierung über Broadcast-Mechanismen gewählt wird, muss der Weg eines Telegramms durch ein Netzwerk auch nicht bekannt sein, da die entsprechenden Netzknoten eine Überprüfung der zu überwachenden und gegebenenfalls aufzuzeichnenden Diagnosedaten selbst übernehmen.
Figur 2 zeigt einen Auszug einer beispielhaften Darstellung von Diagnosedaten in der zentralen Diagnosestation 13 in Form einer Tabelle 29. In dem hier gezeigten Beispiel sollte bei- spielsweise der Datenverkehr zwischen den Teilnehmern 2 und 3 aus Figur 1 im Zeitintervall 0.00 bis 1.00 einer beliebigen
Zeiteinheit auf Eintreten beliebiger Ereignisse überwacht werden.
In der ersten Spalte 22 der Tabelle 29 sind die Zeitpunkte aufgelistet, zu denen ein Ereignis in dem relevanten Zeitintervall eingetreten ist. Um die aufgezeichneten Ereignisse eindeutig einer bestimmten Kommunikationsbeziehung zwischen beispielsweise zwei Teilnehmern zuordnen zu können, versehen die Diagnoseeinheiten der Teilnehmer die diagnostizierten bzw. aufgezeichneten Ereignisse erfindungsgemäß mit einer eindeutigen Kennung. Für einen zyklischen Betrieb des beispielhaften Kommunikationssystems 1 aus Figur 1 besteht die eindeutige Kennung dabei beispielsweise aus zwei Teilen, wobei ein Teil beispielsweise den Kommunikationszyklus und der andere Teil die Kommunikationsbeziehung zwischen den beteiligten Teilnehmern, beispielsweise Teilnehmer 2 und 3, also den Sender bzw. Empfänger kennzeichnet. In der zweiten Spalte 23 der Tabelle 29 ist deshalb bei jedem aufgezeichneten Ereignis der entsprechende Kommunikationszyklus aufgeführt, in dem das Ereignis eingetreten ist. In der dritten Spalte 24 ist mittels einer sogenannten Frame-ID eindeutig der Sender des betreffenden Datenpakets und gleichzeitig der zugehörige Empfänger identifizierbar. Im vorliegenden Beispiel ist anhand der beispielhaften Frame-ID „234* eindeutig beispiels- weise Teilnehmer 2 als Sender und Teilnehmer 3 als Empfänger der gesendeten Daten identifizierbar. In der vierten Spalte 25 der Tabelle 29 wird schließlich der Weg des Datenpakets über alle Zwischenstationen bis zum Empfänger einschließlich des jeweiligen Status des gesendeten Datenpakets aufgelistet. In der fünften Spalte 26 wird das Eintreffen des Datenpakets beim Empfänger dokumentiert.
Im vorliegenden Beispiel sind also im relevanten Zeitintervall zwei Ereignisse eingetreten, die die Kommunikationsbe- Ziehung zwischen Teilnehmer 2 als Sender und Teilnehmer 3 als Empfänger betreffen. Das erste Ereignis ist in der ersten Zeile 27 der Tabelle 29 aufgelistet, und zeigt dass ein Da-
tenpaket im Kommunikationszyklus „01βxλ vom Teilnehmer 2 über Teilnehmer 17, Teilnehmer 18 und Teilnehmer 19 völlig korrekt an Teilnehmer 3 gesendet und von diesem zum Zeitpunkt „0.12λΛ empfangen wurde. Das zweite beispielhafte Ereignis ist in der zweiten Zeile 28 der Tabelle 29 aufgelistet, und zeigt dass ein Datenpaket im Kommunikationszyklus „105λ vom Teilnehmer 2 an Teilnehmer 17 korrekt weitergeleitet wurde, jedoch beim Weitersenden des Datenpakets auf dem Weg zu Teilnehmer 18 ein Fehler auf der Leitung vorlag (CRC - cyclical redundancy check; Prüfsummencheck) , sodass das Datenpaket nicht oder nur fehlerhaft von Teilnehmer 18 empfangen werden konnte und infolgedessen nicht zum richtigen Empfänger, Teilnehmer 3, gelangen konnte.
Durch eine solche gezielte Diagnose von ausgewählten Kommunikationsbeziehungen kann die Menge der aufzuzeichnenden Informationen bzw. Daten erheblich reduziert werden. Dadurch vereinfacht sich die Auswertung der Daten ebenfalls entsprechend. Darüber hinaus kann die Auswahl der zu diagnostizie- renden und/oder aufzuzeichnenden Daten sehr schnell und leicht durch eine entsprechende Konfiguration der betroffenen Diagnoseeinheiten an eventuell geänderte Randbedingungen an- gepasst werden. So ist es beispielsweise aufgrund einer eingetroffenen Fehlersituation sehr schnell und leicht möglich, zusätzlich zu den bereits aufzuzeichnenden Ereignissen, Ereignisse, die mit einem bestimmten gewünschten Telegramm kor- reliert sind, gesondert aufzuzeichnen. Desgleichen kann die aufzuzeichnende Datenmenge reduziert werden, falls die Aufzeichnung bestimmter Ereignisse nicht mehr notwendig er- scheint.
Zusammengefasst betrifft die Erfindung ein verteiltes Kommunikationssystem 1, insbesondere ein echtzeitkritisches, zyklisches Realtime Ethernet System in der Automatisierungstech- nik, mit mehreren Teilnehmern, von denen jeder mit wenigstens einer Diagnoseeinheit 7, 8, 15 zur Diagnose und Aufzeichnung von Daten, die den Datenaustausch von Teilnehmern betreffen,
ausgestattet ist, und einem weiteren Teilnehmer, der als zentrale Diagnosestation 13 ausgebildet ist, wobei die zentrale Diagnosestation 13 eine zentrale Diagnose des gesamten Kommunikationssystems 1 durch Konfigurierung der Diagnoseeinheiten 7, 8, 15 der Teilnehmer sowie Abruf ng und Auswertung der aufgezeichneten Diagnosedaten durch die Diagnoseeinheiten 7, 8, 15 der Teilnehmer durchführt.