Totmannvorrichtung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Totmanneinrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. einen kapazitiven Sensor gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 26.
Totmanneinrichtungen werden in der Regel dazu verwendet, die Berührung eines Griffes, Gri fsegments, Bedienhebels oder einer sonstigen handkontaktierten Einrichtung durch den Benutzer dieser Einrichtung festzustellen.
Anwendungsgebiete für die erfindungsgemäße Totmannvorrichtung sind beispielsweise mitgängergeführte und/oder handgehaltene Maschinen, Lenk- und Steuerräder von Fahrzeugen oder Bedienhebel für die Ansteuerung hydraulischer Aggregate.
Der in dieser Anmeldung verwendete Begriff "Handgriff" soll jedwede Vorrichtung umfassen, an der ein Nachweis für die Anwesenheit der Hand einer Bedienperson für die Betriebssicherheit eine Bedeutung haben kann. Beispielsweise sind dies Handgriffe, Lenk- oder Steuerräder oder Bedienelemente für die oben genannten Vorrichtungen.
Ein kapazitiver Sensor gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist in der EP 0 701 917 AI bzw. der DE 44 32 936 AI offenbart.
Der dort offenbarte kapazitive Sensor umfaßt einen Handgriff, in dem eine Kupferfolie zwischen zwei Kunststofffolien eingebettet ist . Wenn der Handgriff auf einen Stahlholm einer Maschinenlenkstange gestülpt wird, ergibt sich zwischen der Kupferfolie und der inneren KunststoffSchicht eine bestimmte Grundkapazität C0, die einem ersten Kondensator entspricht und konstant ist . Weiterhin bildet die Kupferfolie mit der äußeren Kunststoffschicht einen zweiten Kondensator zur Hand des Bedienpersonals mit einer variablen Kapazität Cvar. Bei Berührung des Griffs durch eine Person treten Kapazitätsänderungen in der Größenordnung von 10 bis 20 pF auf. Um eine möglichst große Änderung des Signals zu erreichen, wird in der EP 0 701 917 AI vorgeschlagen, das Material und die Dicke der dielektrischen Schichten des kapazitiven Sensors optimal anzupassen.
Die DE 198 43 666 AI offenbart eine Totmannschaltung mit einem Sensorlelement , das aufgrund des durch in einem definierten Griffbereich entstehenden Drucks seine Ausgangsgröße ändert, die der Kapazität des Sensorelements entspricht . Das Sensorelement ist als Druckmeßstreifen ausgebildet, der den Bereich, in dem das Sensorlelement angeordnet ist, vollständig abdeckt. Diese bekannte Totmannschaltung hat den Nachteil, daß das Signal des Sensorelements von dem auf das Sensorlelement ausgeübten Druck und nicht von dem Maß der Umschlingung abhängt. Daher kann nicht unterschieden werden, ob das Sensorelement von der Bedienperson nur berührt oder voll umfaßt bzw. umschlossen wird.
Der Stand der Technik hat den Nachteil, daß die Anpassung der dielektrischen Schichten relativ aufwendig ist. Außerdem kann mit dem offenbarten kapazitiven Sensor nicht unterschieden werden, ob der Handgriff von der Bedienperson nur berührt oder voll umfaßt bzw. umschlossen wird. Bei bestimmten Anwendungen,
wie beispielsweise Motorsägen, kann es beispielsweise erforderlich sein, daß der Handgriff vollflächig von dem Bedienpersonal umschlossen wird, um dadurch eine maximale Führungssicherheit der Maschine oder Einrichtung zu gewährleisten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Totmannvorrichtung anzugeben, die leicht an die jeweilige Anwendung derart anpaßbar ist, daß eine sichere und zuverlässige Erfassung des Handkontakts gewährleistet ist. Insbesondere soll die Totmannvorrichtung auch derart anpaßbar sein, daß zwischen der Berührung des Handgriffs und der vollständigen Umschließung unterschieden werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung wird mit einer Totmannvorrichtung gemäß Anspruch 1 bzw. mit einem kapazitiven Sensor gemäß Anspruch 26 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Totmannvorrichtung weist die bezogen auf den Handgriff äußerste ein leitfähiges Material umfassende Lage eine Oberfläche auf, die kleiner als die Fläche des Bereichs des Handgriffs ist, in dem der kapazitive Sensor angeordnet ist .
Der Bereich des Handgriffs, in dem der kapazitive Sensor angeordnet ist, bedeutet dabei beispielsweise die durch den kapazitiven Sensor abgedeckte Fläche. Das kann bei zwei parallelen Streifen beispielsweise die Fläche der beiden Streifen 'zuzüglich der kleineren bzw. einer der zwischen den beiden Streifen liegenden Fläche sein. Bei einem Netz ist es beispielsweise die durch das Netz abgedeckte Fläche. Bei einer Spirale wäre es beispielsweise der Bereich, in dem die Spirale angeordnet ist . Das kann auch die gesamte Oberfläche eines Handgriffs sein. Bei einem aus zwei oder mehreren Ringen ausgebildeten kapazitiven Sensor kann das beispielsweise die Fläche von dem ersten Ring bis zu dem letzten Ring einschließlich der ziwschen den Ringen liegenden Flächen sein.
Durch die relativ kleine Oberfläche der äußersten ein leitfähiges Material umfassenden Lage ergibt sich der Vorteil, daß die variable Kapazität im Verhältnis zur Grundkapazität stark zunimmt, wodurch sich ein erhebliche bessere Nachweisgenauigkeit für das Vorliegen einer Handberührung ergibt . Messungen haben ergeben, daß prozentuale Änderung der Gesamtkapazität mit und ohne Berührung bei ansonsten gleichen Versuchsaufbau stark von dem abgedeckten Flächenanteil abhängt .
Vorzugsweise ist die Oberfläche der bezogen auf den Handgriff äußersten ein leitfähiges Material umfassenden Lage erheblich bzw. wesentlich bzw. viel kleiner als die Fläche des Bereichs des Handgriffs, in dem der kapazitive Sensor angeordnet ist.
Es hat sich bei den Versuchen gezeigt, daß die Oberfläche der bezogen auf den Handgriff äußersten ein leitfähiges Material umfassenden Lage höchstens 75% der Fläche des Bereichs des Handgriffs ausmachen sollte, um ein sehr gutes Signal zu erhalten. Vorzugsweise sollte die Oberfläche der bezogen auf den Handgriff äußersten ein leitfähiges -Material umfassenden Lage höchstens 50% oder besser höchstens 25% der Fläche des Bereichs des Handgriffs ausmachen, um eine noch leichtere Auswertung der erfaßten Werte durch den größeren Unterschied zu erhalten.
Bei den Versuchen hat man überraschenderweise herausgefunden, daß auch die absolute Differenz der erfaßten Kapazitätsänderung mit der Verkleinerung der Oberfläche der bezogen auf den Handgriff äußersten ein leitfähiges Material umfassenden Lage zunimmt, bis die Oberfläche etwa 15% der Fläche des Bereichs des Handgriffs ausmacht . Bei weiterer Verkleinerung der Oberfläche verringert sich die absolute Zunahme wieder etwas. Die größten erfaßten Kapazitätsänderungen mit und ohne Umschließung des Handgriffs betrugen bei den Versuchen 90 pF .
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die bezogen auf den Handgriff äußerste ein'leitfähiges Material umfassende Lage in der Form einer Spirale ausgebildet ist, die sich über den Bereich des Handgriffs erstreckt, in dem der kapazitive Sensor angeordnet ist. Diese Ausführung hat den Vorteil, daß sie infolge der Symmetrie relativ unabhängig davon ist, wie der Handgriff von dem Bedienpersonal umschlossen wird. Außerdem ergab sich bei den Versuchen, daß bei dieser Ausführung eine besonders deutliche Unterscheidung zwischen dem Berühren ohne Umschließung des Handgriffs und der vollständigen Umschließung des Handgriffs gemacht werden kann, weil es zwischen diesen beiden Zuständen eine starke .Zunahme der Gesamtkapazität gibt.
Bei einer Ausführung der Erfindung weist die Spirale eine Steigung von drei, vier oder fünf Windungen pro 100 Millimeter, was ungefähr der durchschnittlichen Breite einer Hand entspricht, auf.
Bei einer Ausführung der Erfindung weisen die Wicklungen der Spirale eine Breite zwischen 1 und 10 Millimeter, vorzugsweise zwischen 2 und 6 Millimeter und insbesondere vorzugsweise von ungefähr 3 Millimeter auf. Dabei kann die abgewickelte Länge der Spirale eine Länge zwischen 100 und 1000 Millimeter, vorzugsweise zwischen 200 und 600 Millimeter und insbesondere vorzugsweise von ungefähr 300 Millimeter aufweisen.
Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung ist die bezogen auf den Handgriff äußerste ein leitfähiges Material umfassende Lage in der Form mindestens eines Streifens oder mehrerer Streifen ausgebildet, der bzw. die sich über den Bereich des Handgriffs erstreckt bzw. erstrecken, in dem der kapazitive Sensor angeordnet ist .
Die Ausführung mit einem Streifen ist besonders vorteilhaft für Motorsägen, bei der Handgriff wesentlich länger als die Breite einer Hand ausgebildet ist, so daß die Bedienperson an dem bügelartig ausgebildeten Handgriff viele Möglichkeiten zum
Führen der Säge hat. Versuche haben ergeben, daß sich bei einem über die gesamte Länge des Handgriffs verlaufenden Streifen mit 3 Millimeter Breite Werte- erreichen lassen, die sicher zwischen einer Berührung und einer vollständigen Umschließung unterscheiden lassen.
Gemäß einer Ausführung der Erfindung kann die bezogen auf den Handgriff äußerste ein leitfähiges Material umfassende Lage zwei, vier oder sechs Streifen umfassen.
Bei einer Ausführung der Erfindung erstrecken sich der oder die Streifen in dem Bereich des kapazitiven Sensors coaxial zu dem Handgriff. Alternativ können der oder die Streifen in dem Bereich des kapazitiven Sensors ringförmig um den Handgriff verlaufen.
Bei den Versuchen hat sich gezeigt, daß vorteilhafterweise der oder die Streifen eine Breite zwischen 1 und 10 Millimeter, vorzugsweise zwischen 2 und 6 Millimeter und insbesondere vorzugsweise von ungefähr 3 Millimeter aufweisen.
Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung kann die bezogen auf den Handgriff äußerste ein leitfähiges Material umfassende Lage in der Form eines Gitters ausgebildet sein, das sich über den Bereich des Handgriffs erstreckt, in dem der kapazitive Sensor angeordnet ist .
Dabei kann das Gitter Elemente mit einer bestimmten Breite aufweisen, die in einem bestimmten Abstand voneinander ausgebildet sind, wobei der Abstand der Elemente mindestens so groß wie die Breite der Elemente ist und vorzugsweise mindestens das Doppelte oder Dreifache beträgt .
Es wird davon ausgegangen, daß die Elemente des Gitters vorzugsweise eine Breite zwischen 1 und 10 Millimeter, vorzugsweise zwischen 2 und 6 Millimeter und insbesondere vorzugsweise von ungefähr 3 Millimeter aufweisen.
Gemäß der bevorzugten Ausführung der Erfindung umfaßt die bezogen auf den Handgriff äußerste ein leitfähiges Material umfassende Lage eine Kuperfolie, die vorzugsweise selbstklebend ausgebildet ist .
Vorzugsweise ist die bezogen auf den Handgriff äußerste ein leitfähiges Material umfassende Lage über ein kapazitätsarmes Koaxialkabel mit der Auswertevorrichtung verbunden.
Bei den Ausführungen der Erfindung kann die bezogen auf den Handgriff innerste ein leitfähiges Material umfassende Lage ein Metallrohr oder ein aus einem leitfähigen Material ausgebildetes Rohr umfassen.
Bei den Ausführungen der Erfindung kann der kapazitive Sensor vier Lagen umfassen, wobei bezogen auf den Handgriff von innen nach außen eine leitfähige rohrartige Lage, eine Isolierhülse oder Isolationsbeschichtung, eine Kupferfolie und eine Griffhülse oder Griffbeschichtung vorgesehen sind.
Vorteilhafterweise kann die erfindungsgemäße Totmannvorrichtung den Handgriff einer Motorsäge umfassen.
Die Erfindung betrifft auch die Handgriffe für eine der oben genannten Ausführungen der Erfindung. Um den kapazitiven Sensor auszubilden, kann der Handgriff beispielsweise auf ein Metallrohr der Vorrichtung aufgestülpt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die bezogen auf den Handgriff • innerste leitfähige Lage auch in den Handgriff integriert sein.
Erfindungsgemäß kann die bezogen auf den Handgriff äußerste ein leitfähiges Material umfassende Lage ein beliebiges Muster wie beispielsweise eine beliebige Kombination der vorliegend offenbarten Muster (Spirale, Streifen, Ringe, Gitter usw.) aufweisen. Beispielsweise kann die Lage Spiralen in Kombination mit koaxialen und/oder umlaufenden und oder quer verlaufenden Streifen aufweisen. Weitere beliebige Muster oder Kombinationen
sind für den Fachmann denkbar. Die für jeden Anwendungsfall geeigneten Muster kann der Fachmann durch Versuche ermitteln.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen kapazitiven Sensors können auch für andere Anwendungsgebiete genutzt werden, und die Erfindung ist nicht. auf die Anwendung für Totmannvorrichtungen insbesondere mitgängergeführter und/oder handgehaltener Bearbeitungsmaschinen bzw. Fahrzeuge beschränkt.
Die Erfindung wird anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele im folgenden beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Teilansicht - einer ersten Auführungsform der Erfindung im Querschnitt .
Fig. 2 zeigt eine Teilansicht der Ausführungsform von Fig. 1 ohne Griffhülle.
Fig. 3 zeigt eine der Teilansicht von Fig. 2 entsprechende Teilansicht einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ohne Griffhülle.
Fig. 4 zeigt eine Teilansicht der Ausführungsform von Fig. 3 von der Seite.
Fig. 5 zeigt eine der Teilansicht von Fig. 4 entsprechende Teilansicht einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine Teilansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung im Querschnitt . Von der Totmannvorrichtung wird nur ein Teil des kapazitiven Sensors gezeigt und beschrieben. Die nicht gezeigten und beschreibenen Komponenten sind dem Fachmann beispielsweise aus der EP 0 701 917 AI bekannt. Andere dem Fachmann bekannte Ausführungen insbesondere der Auswertevorrichtung und -elektronik sowie einer Abschaltvorrichtung für die mitgängergeführte und/oder handgehaltene Bearbeitungs-
maschine oder das Fahrzeug etc. können von dem Fachmann auf bekannte Weise mit dem kapazitiven Sensor kombinert werden.
Der kapazitive Sensor der erfindungsgemäßen Totmannvorrichtung gemäß der in Fig. 1 gezeigten Ausführung umfaßt ein Metällrohr 30, auf das eine Isolierhülse 20 aufgeschoben ist. Alternativ könnte gemäß einer nicht gezeigten Ausführung eine Isolierschicht auf das Metallrohr aufgebracht werden. Die bezogen auf den Handgriff äußerste ein leitfähiges Material umfassende Lage 100 weist eine selbstklebende Kupferfolie auf, die in Form einer Spirale auf die Isolierhülse aufgeklebt ist. Über die Kupferfolie ist ein Griffgummi 10 aus einem dielektrischen Material geschoben.
Das Metallrohr 10 ist mit der Masse der nicht dargestellten Auswertevorrichtung verbunden. Die Kupferfolie ist über ein nicht dargestelltes kapazitätsarmes Koaxialkabel auf bekannte Weise mit der Auswertevorrichtung verbunden.
Fig. 2 zeigt eine Teilansicht der Ausführungsform von Fig. 1 ohne Griffgummi. Die Kupferfolie ist in der Form einer Spirale auf die Isolierhülse aufgeklebt. Die Spirale weist bei der dargestellten Ausführungsform der Erfindung eine Steigung von drei Windungen pro 100 Millimeter auf, was in etwa drei Windungen pro Handbreite entspricht . Die Wicklungen der Spirale haben eine Breite von 3 Millimetern. Bei der dargestellten Ausführung der Erfindung beträgt die Oberfläche der Kupferfolie ungefähr 10 Prozent der Fläche des Bereichs, in dem der kapazitive Sensor angeordnet ist.
Die Figuren 3 und 4 zeigen Teilansichten einer zweiten Aus- führungsform der Erfindung ohne Griffhülle. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsform durch die Ausbildung der Kupferfolie. Daher wird bezüglich der Beschreibung der übrigen Teile auf die Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels verwiesen.
Die bezogen auf den Handgriff äußerste ein leitfähiges Material umfassende Lage 101, 102, 103 und 104 weist eine Kupferfolie in Form von vier Streifen auf, die, wie insbesondere in Fig. 4 gezeigt ist, gleichmäßig über den Umfang des Handgriffs verteilt sind, und sich, wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, in Längsrichtung des Handgriffs erstrecken. Die Breite der Streifen beträgt bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ungefähr 10 Millimeter, und die Oberfläche der Kupferfolie beträgt ungefähr 40 Prozent der Fläche des Bereichs, in dem der kapazitive Sensor angeordnet ist. Bei einer nicht dargestellten Ausführung beträgt die Breite der Streifen bei gleichbleibenden Durchmesser des Handgriffs ungefähr 3 Millimeter, voraus sich ein von der Kupferfolie abgedeckter Flächenanteil von ungefähr 12 Prozent ergibt.
Fig. 5 zeigt eine Teilansicht einer dritten Ausführungsform der Erfindung, die sich von der in den Figuren 3 und 4 gezeigten Ausführungsform durch die Anzahl der Streifen unterscheidet. Auf die Beschreibung des zeiten Ausführungsbeispiels wird verwiesen. Die dritte Ausführungsform weist statt vier zwei Streifen auf, wodurch sich ein halb so großer Flächenanteil ergibt, den die Kupferfolie abdeckt.
Die Funktion des kapazitiven Sensors der erfindungsgemäßen Totmannvorrichtung wird im folgenden beschrieben:
Wird der Handgriff z.B. über ein Metallrohr gestülpt, ergibt sich zwischen Kupferfolie und der bezogen auf den Handgriff inneren dielektrischen Lage eine bestimmte Grundkapazität C0, die einem ersten Kondensator entspricht und konstant ist. Die Kupferfolie bildet desweiteren in Verbindung mit der bezogen auf den Handgriff äußeren dielektrischen Lage einen zweiten Kondensator zur Hand des Bedienpersonals bzw. zur Erde mit einer Kapazität Cvar. Wird der Handgriff nicht berührt, gilt für diese relative Dielektrizitätskonstante der Wert für Luft, der von den Umgebungsbedingungen wie z.B. der relativen Luftfeuchtigkeit stark abhängig ist und für trockene Luft einen
sehr kleinen Absolutwert hat. Bei Berührung des Handgriffs durch eine Person und unter der Voraussetzung, daß der Versorgungsstromkreis der Auswerteelektronik zumindest kapazitiv geerdet ist, ergibt sich eine Kapazitätsänderung, weil durch die Berührung des Bedieners das äußere Dielektrikum einen deutlich größeren Wert im Vergleich zur Luft annimmt. Diese Änderung der Kapazität wird durch eine geeignete Auswerteelektronik erfasst und auf bekannte Weise in ein Informationssignal zur Weiterverarbeitung umgewandelt.
Je nach erforderlicher Ansprechcharakteristik/ -empfindlichkeit kann die Kupferfolie beispielsweise gemäß einer der beschriebenen Ausführungen der Erfindung ausgebildet werden, damit ein auswertbares Signal erzeugt wird, wenn der Griffbereich z.B. mehr als 300° durch die Hand des Bedieners umschlossen wird. Durch die Geometrie der Kupferfolie kann der gewünschte Umschließungswinkel eingestellt werden.
Um eine fehlerfreie Funktionsweise und ein reproduzierbares Ansprechverhalten, vor allem auch im Hinblick auf die beschriebene Abhängigkeit von Umwelteinflüssen, sicherzustellen, ist die Auswertevorrichtung vorzugsweise derart ausgelegt, daß sie Umweltbedingungen und Drifterscheinungen kompensieren kann. Beispielsweise kann die Auswertevorrichtung nach dem Einschalten zunächst einen ersten Messwert als Referenzwert ermitteln und speichern. Nachfolgende Messungen werden mit dem gespeicherten Wert verglichen und nur Abweichungen, welche eine große Änderung hervorrufen, werden als eine Handberührung interpretiert . Kleinere relative Änderungen werden als Drifterscheinung, hervorgerufen durch Änderungen der Umweltbedingungen, interpretiert und wirken erhöhend oder erniedrigend auf den gespeicherten Referenzwert . Dieses Verfahren ist besonders geeignet, weil sich die Werte der relativen Dielektrizitätskonstante zwischen er von Luft und er bei einer Handberührung deutlich unterscheiden.