Filtrier- und Ablassvorrichtung für Polymerschmelzen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Filtrieren, Durchlassen und/oder Ablassen von flüssigen Medien gemäss dem Oberbegriff nach Anspruch 1, eine Verwendung der Vorrichtung sowie ein Verfahren unter Verwendung der Vorrichtung.
Zur Reinigung von beispielsweise verschmutzten Kunststoffschmelzen werden in der Kunststoffverarbeitung schon seit Jahren Schmelzefilter eingesetzt. Bei stark verschmutzten Schmelzen werden mehr oder weniger automatisierte Siebwechselvorrichtungen eingesetzt (z.B. Bandsiebwechsler, Scheibensiebwechsler (Gneuss) oder auch Flachschieber und Bolzensiebwechsler) . Diese weitgehend automatisierten Wechselvorrichtungen benötigen eine Antriebs- und Steuerungseinheit.
In vielen Fällen genügt es jedoch, eine einfache Siebwechselvorrichtung in die Extrusionslinie einzubauen, welche bei Bedarf manuell betätigt wird. Insbesondere bei nicht sehr stark verschmutzten Schmelzen kann dann auf eine Antriebs- und Steuerungseinheit verzichtet werden, was preisgünstigere Vorrichtungen ermöglicht.
Solche manuell betätigten Siebwechselvorrichtungen werden üblicherweise als Schwenkplattensiebwechsler ausgeführt, bei denen eine flache Platte mit zwei Siebanordnungen (im Extremfall sogar nur eine!) mittels eines Hebels mit Handkraft bewegt wird. Das verschmutzte Sieb wird dabei aus
dem Schmelzestrom raus gefahren und kann entnommen, gereinigt und durch ein Neues ersetzt werden, während gleichzeitig ein sauberes, neues Sieb in den Schmelzekanal einfährt.
Üblicherweise muss für den Wechselvorgang die Extrusionsanlage angehalten oder bei zwei Sieben zumindest der Durchsatz deutlich reduziert werden, damit der Druck von dem Sieb nicht unzulässig ansteigt.
Problemstellung
Gerade bei den manuellen Siebwechselvorrichtungen kommt es vor, dass die Siebe nur sehr selten, d.h. jede Woche einmal oder gar nur einmal pro Monat gewechselt werden müssen. In der Zwischenzeit kommt es aber oft zu einem „Verbacken" der Schmelze zwischen Gehäuse und Schwenkplatte, so dass ein erhöhtes Loslösemoment zum Losbrechen der Platte notwendig ist, als dies bei einer frisch eingeführten Schwenkplatte mit neuer Siebscheibe der Fall wäre. Damit genügend Moment aufgebracht werden kann, benutzt der Anlagenbediener daher oft eine Verlängerung, wie ein Rohr, die er über den Hebel der Handsiebwechselvorrichtung schiebt. Übliche Baugrössen solcher Schwenksiebwechsler erreichen Übersetzungsgrade der manuell durch den Bediener eingesetzten Kraft inkl. Einsatz einer ca. 3 m langen Hebelverlängerung durch ein aufgesetztes Rohr von ca. i = 10-15. Aber auch die damit erzielbaren Momente reichen oft nicht aus, um die Platte loszubrechen. Dann lässt sich ein Wechsel nur noch unter erheblichem zeitlichen und personellen Aufwand durch eine Demontage der Siebwechselvorrichtung bewerkstelligen.
Problematisch wird es vor allem, wenn zwischen den seltenen Siebwechselvorgängen der Hebel bzw. die Verlängerung verloren gegangen ist, oder eine der erfindungsgemässen modularen Kraftverstärker (vgl. unten) fehlt bzw. defekt ist.
Problematisch ist insbesondere das Loslösen der Schwenkplatte aus dem verbackenen Sitz (Losbrechmoment) , bei dem das erhöhte Moment in der Regel nur während ca. 10% der gesamten Schwenkbewegung anliegt. Der restliche Teil der Schwenkbewegung bis zur endgültigen neuen Siebposition (ca. 90% des gesamten Schwenkweges) bedarf in der Regel eines geringeren Momentes.
Kennzeichnend für diese schon aus vielfältigem Einsatz bekannten Lösungen solcher Schwenkplattensiebwechsler ist, dass eine Vergrösserung des Schwenkmomentes nur über eine Verlängerung der Hebellänge, beispielsweise durch ein aufgestecktes Rohr, beschränkt durch Handhabbarkeit und verfügbaren Platz in der Anlage, oder durch konstruktive Verlagerung des Drehpunktes zu erreichen ist. Ebenfalls kennzeichnendes Merkmal aller dieser bekannten Lösungen ist, dass der Schwenkbereich des Hebels immer auch gleich dem Schwenkbereich der Schwenkplatte war, d.h. keine Überoder Untersetzung der Bewegung erfolgt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin Massnahmen vorzuschlagen, um insbesondere bei Beginn des Schwenkvorganges einer Schwenkplatte, beispielsweise eines Handsiebwechslers oder generell einer Vorrichtung zum Filtrieren und/oder Ablassen von flüssigen Medien, wie insbesondere viskosen und hochviskosen Polymerschmelzen ein
erhöhtes Schwenkmoment bzw. Losbrechmoment zu erzeugen, welche Massnahme einfach handhabbar, platzsparend und auch kostengünstig ist.
Die gestellte Aufgabe wird mittels einer Vorrichtung ge äss dem Wortlaut nach Anspruch 1 gelöst. Vorgeschlagen wird eine Vorrichtung zum Filtrieren, Durchlassen und/oder Ablassen von flüssigen Medien, wie insbesondere viskosen und hochviskosen Polymerschmelzen, beispielsweise aus einer Polymer-fördernden Einrichtung, wie einem Extruder, Kneter oder dgl..
Erfindung
Die hier vorliegende Erfindung stellt eine einfache, kostengünstige Vorrichtung, wie beispielsweise eine Siebwechslervorrichtung zur Verfügung, die die oben genannte Problemstellung löst, in dem einfache und kostengünstige Kraftübersetzungen (inklusive Befestigungsstellen an der Vorrichtung) modular zur Auswahl gestellt werden. Eine geschickte Kombination der Kraftübersetzungen gestattet es zudem, für das Loslösen einer festsitzenden Schwenkplatte (nur ca. 10% des Weges) einen ausserordentlich starken Kraftverstärker (auf der Bedienerseite kleiner Kraftaufwand bei grossem Verstellweg aber abtriebsseitig hoher Kraft, d.h. hohes Moment) auszuwählen, für den verbleibenden Teil der Schwenkbewegung hingegen einen Kraftverstärker mit geringerer Kraftübersetzung, um so aufgrund des kleineren Verstellweges bedienerseitig eine schnellere Restschwenkung zu erzielen.
Vorteil
Durch den Einsatz der erfindungsgemäss vorgeschlagenen signifikant vergrösserten Übersetzung der manuellen Kraft des Anlagenbedieners wird erreicht, dass für die Bewegung des Siebes ein deutlich vergrössertes (Losbrech-) Moment zur Verfügung steht.
Dabei wurde bei der Erfindung insbesondere darauf geachtet, dass technisch einfache, dem üblichen Bedienpersonal bekannte und damit einfach zu bedienende und im Schadensfall leicht zu wartende bzw. austauschbare Kraftübersetzungen zum Einsatz kommen.
Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung keinesfalls auf eine Siebwechslervorrichtung eingeschränkt, sondern die kraftverstärkenden Module können für das Bewegen bzw. Losbrechen einer festsitzenden Schwenkplatte verwendet werden, in welcher in Ergänzung zu einem Siebeinsatz oder anstelle eines Siebeinsatzes weitgehend gerade verlaufende Durchführungen bzw. ein Durchgang vorgesehen ist, eine gekrümmte Bohrung, eine um einen Winkel von ca. 180° umgelenkt verlaufende Bohrung bzw. ein Durchgang, etc..
Anhand der beigefügten und nachfolgend beschriebenen Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 ein manuell betätigbares Siebwechslermodell, betätigbar mittels eines Hebels, wie aus dem Stand der Technik bekannt,
Fig. 2a, schematisch dargestellt Siebwechslermodelle in b und c Draufsicht und im Schnitt, aufweisend ein erfindungsgemässes Kraftverstärkermodul,
Fig. 3 in Draufsicht ein Siebwechslermodell, aufweisend eine weitere Ausführungsvariante eines Kraftverstärkermoduls,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsvariante einer erfindungsgemässen Vorrichtung in Draufsicht, aufweisend einen Durchgang, vorgesehen für ein Filtersieb, eine verschliessende Stellung sowie einen Durchgang bzw. eine Bohrung für das Ablassen einer Polymerschmelze,
Fig. 5a vereinfacht schematisch im Schnitt drei mögliche bis 5c Arbeitspositionen der Vorrichtung aus Fig. 4,
Fig. 6 schematisch vereinfacht im Schnitt eine weitere Ausführungsvariante der Vorrichtung,
Fig. 7 wiederum schematisch vereinfacht im Schnitt eine weitere Ausführungsvariante einer erfindungsgemässen Vorrichtung,
Fig. 8 schematisch vereinfacht im Schnitt eine
Ausführungsvariante, aufweisend einen Durchgang zum Aufteilen eines Medienstromes,
Fig. 9 erneut eine weitere Ausführungsvariante der
und 10 Vorrichtung, aufweisend eine zusätzliche, nach aussen kommunizierende Bohrung,
Fig. 11 schematisch im Schnitt eine Bohrung durch eine
Schwenkplatte, aufweisend einen zusätzlichen Ablasskanal und eine auswechselbare Siebplatte, und
Fig. 12 den Durchgang der Fig. 11 mit einer auswechselbaren Siebanordnung versehen, verschliessend den zusätzlichen Ablasskanal.
Ausgestaltung
Das schon lange im industriellen Einsatz bekannte manuell betätigte Siebwechslermodell wie in Fig. 1 dargestellt besteht aus einem Gehäuse, welches aus zwei parallel angeordneten Platten 3 und 5 aufgebaut ist, in deren Mitte eine bewegliche Platte, wie Schwenkplatte 1, um einen Drehpunkt A drehbar gelagert angeordnet ist. In der Schwenkplatte befinden sich Siebaufnahmekavitäten 9 und 11, in denen eine Stützplatte (Lochplatte) und das darauf aufgelegte Siebgewebe eingelegt werden. Mittels eines Hebels 24 wird die Schwenkplatte nun um ihren Drehpunkt A bewegt und damit werden die Kavitäten in den bzw. aus dem Schmelzekanal 7 bewegt.
Unter Bezug auf die Fig. 2a bis 2c wird erfindungsgemäss nun vorgeschlagen, die zwei Gehäuseplatten 3 und 5 und die Schwenkplatte 1 mit Befestigungsstellen (21, 23, 25, 27) zu versehen, an denen manuell betriebene Kraftverstärkermodule, wie beispielhaft ein
Hydraulikzylinder 31 eingezeichnet, angebracht werden können.
Dabei zeigen Figuren 2a und 2b das beispielsweise erfindungsgemässe Siebwechslermodell je in Draufsicht in den beiden Schwenkpositionen, währenddem Fig. 2c die Vorrichtung im Schnitt zeigt. Obwohl in den Figuren 1 bis 3 eine Siebwechslervorrichtung dargestellt ist, ist die vorliegende Erfindung keinesfalls auf derartige Vorrichtungen eingeschränkt. Die erfindungsgemäss vorgeschlagenen Kraftverstärkermodule sind auch geeignet für das Losbrechen von Schwenkplatten, aufweisend irgendwelche Durchgänge und Bohrungen, beispielsweise zum Durchlassen und/oder Ablassen von viskosen Medien in Ergänzung oder anstelle von Siebanordnungen.
Je nach Einsatzfall, Kundenwunsch oder Verfügbarkeit kann an den Siebwechsler nun eine oder mehrere der folgenden Kraftverstärkermodule montiert werden (Aufzählung nicht abschliessend) :
• Schneckengetriebe (ggf. selbsthemmend)
• Spindel (ggf. selbsthemmend)
• Wagenheber
• Hydraulikzylinder (mit und ohne Lebensmittelöl (Parafin) )
• Innengetriebe
• Spannschloss
• Kettenzug
• Pneumatikzylinder
• Flaschenzug (ggf. am vorhandenen Hebel über Umlenkrolle gegen Boden verspannt)
• Kniehebel
• Hydraulik-Zylinder mit hydraulischem Druckspeicher
• Keilsystem
• Exzenterhebelsystem
In Fig. 3 ist stellvertretend das Siebwechslermodell aus den Fig. 2a bis 2c dargestellt, jedoch als Kraftverstärkermodul, enthaltend einen Flaschenzug 33.
Der Kunde kann je nach Anforderung bzw. in der Anlage erlaubten Hilfsmitteln unter den angebotenen Modulen wählen. Beispielsweise bei Siebwechselvorrichtungen im Bereich Lebensmittelverarbeitung muss darauf geachtet werden, dass keine lebensmittelunverträglichen Substanzen in den Lebensmittelkreislauf gelangen können, was gleichbedeutend ist, dass beispielsweise keine Hydraulikzylinder verwendet werden dürfen. Im Sinne einer Aufzählung kommen beispielsweise folgende Kriterien zum Zuge (Aufzählung nicht abschliessend) :
• Öl erlaubt: - Hydraulikzylinder, Wagenheber, Getriebe, ....
• Öl verboten: — > Flaschenzug, Hebel, Getriebe, Spannschrauben, Kettenzug, Kniehebel, ...
• Wechselzeit: — > Hebel, ...
• Wechselkraft: — > Hydraulisch: Wagenheber, Zylinder, Kettenzug, ...
• Preis: -» Hebel, Flaschenzug, Wagenheber, ...
• Bewegungsrichtung beidseitig ohne Ummontage: —> 2- Wege-Hydraulikzylinder, zwei Module parallel, ....
Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass diese Kraftverstärker sehr einfache, insbesondere auch in technisch nur rudimentär entwickelten Ländern vorhandene, Vorrichtungen sein können, so dass in einem besonderen Fall (z.B. der Verlust oder Defekt der Original Kraftverstärkung) von jedem Fachmann schnell ein äquivalenter Ersatz vor Ort gefunden, besorgt und eingebaut werden kann. Dadurch wird insbesondere den rauhen Einsatzbedingungen der Siebwechsler in z.B. Entwicklungsländern oder technisch schlecht ausgestatteten Regionen Rechnung getragen, indem die Siebwechselvorrichtung in kurzer Zeit wieder funktionsfähig gemacht werden kann.
Je nach Öffnungsrichtung kann das ausgewählte Modul Schnell-Fixier-Vorrichtungen umgehängt werden.
Ausdrücklich wird ebenfalls darauf hingewiesen, dass zusätzlich zu den erfindungsgemäss vorgeschlagenen Fixierstellen für die modularen Kraftverstärker eine oder mehrere Befestigungsmöglichkeiten für einen oder mehrere Hebel (vgl. oben beschriebenen Stand der Technik) inkl. deren Verlängerungsmöglichkeiten vorgesehen sein kann, um eine zusätzliche Bewegungsmöglichkeit z.B. zur schnellen Auslenkung der Schwenkplatte sicher zu stellen.
Es besteht daher die Möglichkeit, dass zwei oder mehrere Kraftverstärkungsmodule parallel im Einsatz sind.
In einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante der vorliegenden Erfindung wird der komplette Schwenkprozess in zwei Teile zerlegt:
Für eine kurze Strecke (Losbrechmoment) werden ausserordentlich kräftige Einrichtungen gewählt, z.B. Keilsystem, Evolvente/Exzentersystem, Getriebe, Ratsche mit Getriebe etc.
Für die restliche Schwenkbewegung werden danach einfachere, minder stark untersetzte Kraftsysteme verwendet, z.B. Spindel, Schneckengetriebe, Kniehebel, etc.
Zur Unterstützung der Krafteinleitung zum Zeitpunkt des Losbrechens könnten zusätzliche Gewindeelemente (die sonst als Anschläge dienen) , benutzt werden, um eine weitere Krafteinleitung zu ermöglichen. Der Einsatz eines Schlagstiftes (Betätigung mittels eines Hammers) für eine bessere Überwindung des Losbrechmomentes ist ebenfalls denkbar.
In Figur 4 ist, analog zu Figur 3 schematisch in Frontdraufsieht, eine erfindungsgemässe Vorrichtung dargestellt, bei welcher die Schwenkplatte 1 einerseits erneut eine Bohrung 11 aufweist für das Anordnen eines Einsatzsiebes 12. In Abweichung zu Figur 3 ist eine weitere Bohrung 43 vorgesehen, aufweisend einen z.B. radial in der Schwenkplatte 1 nach aussen gerichteten Ablasskanal 44. Bei der Vorrichtung gemäss Figur 4 ist weiter eine weitere Position vorgesehen, gestrichelt andeutungsweise dargestellt und bezeichnet mit dem Bezugszeichen 41. Die
drei möglichen Einstellpositionen der Schwenkplatte 1, gemäss Figur 4, sind schematisch vereinfacht im Querschnitt in den Figuren 5a bis 5c dargestellt.
Figur 5a zeigt dabei die in Figur 4 dargestellte Position der Schwenkplatte 1, in welcher Position die Bohrung 11 im Bereich der Bohrungen 7 und 8 der Gehäuseplatten 3 und 5 liegt und mit einem Siebeinsatz 12 versehen ist. Mit anderen Worten ist die Position gemäss Figur 5a geeignet, um die in Pfeilrichtung fliessende Polymerschmelze zu filtrieren.
Soll nun der Durchgang durch die Vorrichtung verschlossen werden, so wird die Schwenkplatte 1 derart um die Achse A geschwenkt, dass der geschlossene Bereich 41 den Durchgang zwischen den Bohrungen 7 und 8 in den Gehäuseplatten 3 und 5 verschliesst . Somit kann keine Polymerschmelze, beispielsweise den Extruder verlassen.
Figur 5c schliesslich zeigt diejenige Position der Schwenkplatte 1, in welcher der Bereich 43 bzw. entsprechende Bohrung mit dem Ablass 44 in den Bereich der Bohrung 7 der Gehäuseplatte 5 zu liegen kommt. Nun verlässt die Polymerschmelze den Extruder nicht in Richtung zur Bohrung 8 in der Gehäuseplatte 3, da durch die ablenkend ausgebildete Bohrung 42/44 die Schmelze nach unten abgelassen wird. In dieser Position ist es beispielsweise möglich beim Reinigen eines Extruders die Restschmelze und Reinigungsmittel nach unten abzulassen, ohne dass diese Materialien beispielsweise durch ein Sieb und nachfolgende Leitungen oder Anlagenteile geführt werden müssen.
Analog ist es selbstverständlich möglich, weitere Durchgangsbohrungen bzw. Durchgänge in der Schwenkplatte 1 vorzusehen, sowohl in Ergänzung zu einer Siebkavität 11/12 wie auch anstelle einer Siebkavität. So ist es beispielsweise möglich, wie in Figur 6 schematisch vereinfacht dargestellt, eine einfache Durchgangsbohrung 11 vorzusehen, in welcher anstelle eines Siebes ein geschlossener Einsatz 46 angeordnet wird. Auf diese Art und Weise ist es analog zu Figur 5b möglich, den Durchgang von Bohrung 7 zu Bohrung 8 in den erwähnten Gehäuseplatten 3 und 5 zu verschliessen.
Weiter ist es möglich, wie in Figur 7 schematisch vereinfacht dargestellt, einen Durchgang 48 in der Schwenkplatte 1 vorzusehen, welcher Durchgang eine Umlenkung der Polymerschmelze ermöglicht. Auf diese Art und Weise ist es möglich, die beispielsweise von einem Extruder austretende Polymerschmelze umzulenken und einer weiteren Bearbeitungseinrichtung zuzuführen .
Wiederum gemäss einer weiteren Ausführungsvariante ist es möglich, wie in Figur 8 schematisch vereinfacht dargestellt, die Durchgangsbohrung in der Schwenkplatte 1 zum Aufteilen des Polymerschmelzstromes zu verwenden. Bei der in Figur 8 dargestellten Bohrung 50 wird die Polymerschmelze aufgeteilt, so dass sie durch zwei Bohrungen 51 und 52, angeordnet in der Gehäuseplatte 3, zu getrennten weiteren Bearbeitungsprozessen zugeführt werden kann. Selbstverständlich ist es möglich, die Polymerschmelze in zwei, drei, vier oder mehr Einzelströme zu unterteilen. In Ergänzung ist es zudem möglich, in der
Bohrung 50 wiederum ein Filtersieb vorzusehen, um die Polymerschmelze vorgängig in deren Aufteilung zu filtrieren. Denkbar ist aber auch, dass beispielsweise nur in der Bohrung 51 ein Filtersiebeinsatz vorgesehen ist, währenddem die Polymerschmelze im Durchgang 52 unfiltriert bleibt. Dies je nach Anforderungen an die Polymerschmelze. Gedacht wird hier insbesondere an Schmelzen mittels welchen transparente Teile herzustellen sind, so dass je nach Verwendungszweck erhöhte Anforderungen an die Reinheit der Polymerschmelze gestellt werden. Wird beispielsweise die Schmelze anschliessend deckend eingefärbt so ist ein Filtrieren nicht nötig.
In Figur 9 ist wiederum schematisch im Schnitt vereinfacht eine weitere Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt, aufweisend eine weitere Bohrung 54, die durch die Gehäuseplatte 3 in den Durchgang 11 hinein verlaufend, ausgebildet ist. Diese weitere Bohrung 54 ist einerseits geeignet um beispielsweise weitere Additive, Zusätze und dgl. der Polymerschmelze im Durchgang 11 zuzuführen, oder aber umgekehrt, um Proben, beispielsweise für Qualitätskontrolle, zu entnehmen.
Selbstverständlich ist es auch möglich, wie in Figur 10 dargestellt, zusätzlich ein Filtersieb 12 anzuordnen, wobei die zusätzliche Bohrung vorgeschaltet oder nachgeschaltet zu dem Filtersieb 12 ausgebildet sein kann.
In Figur 11 wiederum ist schematisch im Schnitt, von der Seite gesehen, ein Durchgang 11 in der Schwenkplatte 1 dargestellt, aufweisend einen zusätzlichen Ablasskanal 56, für das Ablassen der Polymerschmelze. In der Darstellung
gemäss Figur 11 ist im Durchgang 11 ein den Durchgang 11 verschliessender Siebeinsatz 12' angeordnet, welcher derart ausgebildet ist, dass die Polymerschmelze durch den Ablasskanal 56 abgelassen werden kann.
Da vorzugsweise der Filtereinsatz 12' auswechselbar ist, ist es auch möglich, wie in Figur 12 analog dargestellt, einen den Ablasskanal 56 verschliessenden Siebeinsatz 12" anzuordnen. In der Darstellung gemäss Figur 12 tritt die Polymerschmelze durch die Bohrung 11 und den Siebeinsatz 12" hindurch, um weiteren Bearbeitungseinrichtungen zugeführt zu werden.
Bei den Darstellungen in den Figuren 1 bis 12 handelt es sich selbstverständlich nur um Beispiele, welche in x- beliebiger Art und Weise abgeändert, ergänzt oder modifiziert werden können. So ist es selbstverständlich möglich, nur eine Gehäuseplatte vorzusehen. Auch kann ein x-beliebiges, kraftverstärkendes Modul für die Bewegung der Schwenkplatte vorgesehen sein. Anstelle der jeweils dargestellten zwei Siebaufnahmekavitäten in den Figuren 1 bis 3, bzw. Durchgängen in den Figuren 4 ff können nur eine oder drei oder mehr derartige Siebaufnahmekavitäten bzw. Durchgänge vorgesehen werden.