Bezeichnung
Vorrichtung zur simultanen Erzeugung kurzer Laserimpulse und elektrischer Impulse
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von kurzen Laser - und elektrischen Impulsen mit ein und derselben Anordnung, bei der ein optisches Medium als Laserquelle zwischen zwei Reflektoren angeordnet ist und bei der ein Reflektor zur Erzeugung optischer und elektrischer Impulse dient. Die Vorrichtung findet Anwendung bei der Erzeugung von Terahertz Strahlung, als integrierter Detektor für optische Impulse, als Signalgeber für schnelle elektronische Bauelemente und als aktiv / passiver Modulator für Kurzpulslaser.
Die Entwicklung von Laserquellen mit anwenderspezifischen Eigenschaften ist die Aufgabe der modernen Lasertechnik. Eine Vielzahl von neuen und wichtigen Anwendungen beruht auf der Erzeugung ultrakurzer elektrischer Impulse mittels laser-induzierter Photoleitung in hochohmigen Halbleiterbauelementen.
Die Entwicklung optischer und elektrischer Systeme zur Signalerzeugung- und -Verarbeitung geht zunehmend in Richtung großer Bandbreite. Die Vereinigung dieser Systeme erfordert die Entwicklung von Bauelementen zur zuverlässigen und effizienten Umwandlung von optischen in elektrische Signale in extrem kurzen Zeitbereichen bei hohen Wiederholraten.
In einer Reihe von Arbeiten wird die Erzeugung kurzer elektrischer Impulse unter Verwendung eines Lasers und eines separaten Halbleiterbauelements besprochen.
Üblicherweise werden kurze elektrische Impulse mittels eines Lasers, der passiv modensynchronisiert ist, erzeugt. Die zur Zeit gängigste Methode zur
Erzeugung ultrakurzer Impulse mittels Modensynchronisation beruht auf der Verwendung von sättigbaren Absorbern aus Halbleitermaterial , d.h. quantum well Strukturen, deren exzitonische Resonanz auf die Wellenlänge des Lasers abgestimmt ist. In vielen Fällen ist es anzustreben, sich von der einschränkenden Bedingung der Abstimmung frei zu machen. Für Modensynchronisation eignen sich in besonderem Maße Halbleiterbauelemente ohne spektrale Resonanz im Bereich der verwendeten Laserwellenlänge d.h., Elemente bei denen die Laserwellenlänge nicht an eine Absorptionsresonanz des Halbleitermaterials angepasst werden muss.
Die Erzeugung kurzer optischer Impulse mittels passiver Modenkopplung in einem Halbleiterelement ist aus der DE 199 54 109 A1 bekannt. Dort wird eine Vorrichtung beschrieben, die die Erzeugung kurzer Impulse, unter Verwendung eines spektral nicht resonanten Halbleitermaterials, erlaubt. Bei dieser Vorrichtung spielt die räumliche Verteilung der erzeugten Ladungsträger eine entscheidende Rolle, wodurch in dem Halbleitermaterial eine Zerstreuungslinse gebildet wird, mit der die unerwünschten Strahlanteile ausgeblendet werden können, um die gewünschten optischen Effekte zu erzielen.
Den bekannten Vorrichtungen, Schaltern zur Erzeugung kurzer elektrischer Impulse haften folgende Nachteile an. Die für den genannten Zweck geschaffenen Anordnungen sind mehrkomponentig, d.h. es muss ein Impulslaser und ein aus Halbleitermaterial bestehender Schalter vorhanden sein, darüber hinaus muss eine optische Strahlführung beispielsweise mittels Linsen, Umlenkspiegeln, Halterungen usw. vorgesehen werden, um die Laserstrahlung zum Schalter zu führen und geeignet zu fokussieren. Durch diese optische Strahlführung kommt es zu einer unvermeidbaren Verzögerung des elektrischen Impulses gegenüber dem optischen Impuls. Ihre Synchronisation erfordert zusätzliche externe Mittel.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung anzugeben, die es gestattet, simultan kurze Laserimpulse und elektrische Impulse mit ein und demselben Halbleiterbauelement zu erzeugen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, indem ein Reflektor des Resonators aus einer hochreflektierenden Schicht und einer auf der dem laseraktives Medium zugewandten Seite der hochreflektierenden Schicht angeordneten Halbleiterschicht besteht, die optisch und elektrisch nichtlineare Eigenschaften aufweist. Die Halbleiterschicht weist einen intensitätsabhängigen Brechungsindex sowie einen intensitätsabhängigen elektrischen Widerstand auf, da in dieser eine strahlungsinduzierte Ladungsträgergeneration stattfindet, die in Abhängigkeit von der Strahlungsintensität zu einer Widerstandsänderung sowie zu einer Brechungsindexänderung führt. Diese Änderungen bewirken, dass es im Bereich großer Intensität zu einer Verringerung des elektrischen Widerstandes sowie des Brechungsindex kommt; dagegen kommt es im Bereich kleiner Intensität zu einer Vergrößerung des elektrischen Widerstandes sowie des Brechungsindex. Dadurch stellt das Halbleitermaterial in Bezug auf die Laserstrahlung eine Zerstreuungslinse dar, bei der die Strahlung mit geringer Intensität stärker gebrochen wird als die Strahlung mit großer Intensität. Zwischen dem laseraktiven Medium und dem optisch nichtlinearen Reflektor sind Mittel zur Begrenzung des Durchmessers der in das optisch gepumpte aktive Medium zurückzukoppelnden Laserstrahlung angeordnet und die Strahlführung ist derart eingestellt, dass nur Strahlungsanteile mit großen Intensitäten in das optisch gepumpte aktive Medium optimal zurückgekoppelt werden. Somit werden Strahlungsanteile mit geringer Intensität nicht in das optisch gepumpte aktive Medium zurückgekoppelt, sie werden "ausgeblendet". Somit ist es möglich sehr kurze Laserimpulse mit hoher Intensität zu erzeugen.
Die Halbleiterschicht ist im nicht angeregten Zustand, ohne Einwirkung durch Laserstrahlung, hochohmig. Auf der dem laseraktiven Medium zugewandten Oberfläche der Halbleiterschicht sind mindestens zwei Streifenleitungen derart angeordnet, dass ein Zwischenraum zwischen diesen beiden Streifenleitungen besteht, wobei diese beiden Streifenleitungen die Schaltleitungen und der Zwischenraum die Schaltstrecke eines elektrischen Schalters darstellen. Der Stromkreis wird vervollständigt durch eine Spannungsquelle, die mit einer der beiden Streifenleitungen verbunden ist, und einen Lastwiderstand, der mit der zweiten Streifenleitung verbunden ist und über einen Massepol, in Form einer dritten Streifenleitung bzw. als Grundfläche des Reflektors, geschlossen. Bei Bestrahlung der Halbleiterschicht mit Laserstrahlung verringert sich der Widerstand im Zwischenraum zwischen den beiden Streifenleitungen, da in der hochohmigen Halbleiterschicht durch Ein- und/oder Zweiphotonenabsorption freie Ladungsträger erzeugt werden. Somit fließt ein Strom von der Spannungsquelle durch die erste Streifenleitung, über den Zwischenraum, die zweite Streifenleitung, den Lastwiderstand zum Massepol und wieder zur Spannungsquelle. Über dem Lastwiderstand kann bei Stromfluss eine Spannung abgegriffen werden, die dem Widerstand im Zwischenraum umgekehrt proportional ist. Somit entstehen Spannungsimpulse, die proportional zur zeitintegrierten Laserleistung der auf die Halbleiterschicht auftreffenden Laserstrahlen sind.
Die Dauer und der zeitliche Verlauf der Spannungsimpulse hängt vom optischen Anregungsimpuls, der Lebensdauer des optisch erzeugten Plasmas im Halbleiter, der Laufzeit der Ladungsträger im Zwischenraum sowie den Parametern des elektrischen Stromkreises ab.
Da die Halbleiterschicht die vorgenannten Eigenschaften besitzt, können mit einem Bauelement, das als ein Reflektor im Resonator eines Lasers angeordnet ist, einerseits kurze stabile optische Impulse und andererseits
kuze elektrische Impulse erzeugt werden, die mit den optischen Impulsen exakt synchronisiert sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist im Vergleich zu bisher üblichen Ausführungsformen, bei denen zwei separate Vorrichtungen, d.h. ein Kurzpulslaser und ein Schalter erforderlich sind, kompakter, bedienungsfreundlicher und auf die allein für den Laser notwendigen optischen Komponenten beschränkt. Eine separate Justierung des lichtempfindlichen Bereichs des Schalters bezüglich der auffallenden Strahlung entfällt, da der Laser nur dann kurze Impulse erzeugt, wenn Strahlung auf die optisch und elektrisch nichtlineare Halbleiterschicht fällt.
Durch die exakt synchron mit den optischen Impulsen (Laserimpulsen) erzeugten elektrischen Impulse kann mittels eines elektro - optischen Modulators , der zusätzlich im Laserresonator angeordnet wird, eine Verbesserung und/oder Stabilisierung der optischen Impulserzeugung erreicht werden.
Mit dieser Vorrichtung kann die Dauer der erzeugten optischen Impulse gemessen werden, ohne dass Strahlung aus dem Resonator ausgekoppelt werden muss.
Durch Auswertung des zur Verfügung stehenden elektrischen Impulses ist es möglich den im Resonator umlaufenden optischen Impuls (Laserimpuls) zu einem beliebigen Zeitpunkt aus dem Resonator zu extrahieren wobei dieser Impuls die gesamte verfügbare Energie enthält (cavity dumping).
Analog kann eine Impulsfolge, bestehend aus einer gewünschten Zahl von Impulsen, z. B. Impulsfolgen (Muster), die eine unterschiedliche Anzahl von Impulsen beinhalten (bit pattern), gezielt aus dem Resonator extrahiert werden.
Vorteilhafterweise wird zur Vermeidung von Kontaminationen bzw. unerwünschter Fabry Perot Effekte die der auffallenden Strahlung zugewandten Seite des Halbleitermaterials mit einer brechungsindex - angepassten Schicht versehen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen können den Unteransprüchen entnommen werden.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen sind dargestellt:
Fig. 1 : Schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Erzeugung kurzer optischer und elektrischer Impulse, in einer 1. Ausführung Fig. 2: Schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Erzeugung kurzer optischer und elektrischer Impulse, in einer 2. Ausführung Fig. 3: Schematische Darstellung des optisch und elektrisch nicht linearen Reflektors, in einer 1 . Ausführung Fig. 4: Schematische Darstellung des optisch und elektrisch nicht linearen Reflektors, in einer 2. Ausführung Fig. 5: Schematische Darstellung des optisch und elektrisch nicht linearen Reflektors, in einer 3. Ausführung
Anhand der Fig. 1 wird der grundsätzliche Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur simultanen Erzeugung kurzer elektrischer und optischer Impulse und die Wirkungsweise beschrieben.
Bei einer ersten Ausführungsform dient ein verstärkendes Medium als Laserquelle 3, die mittels eines cw Diodenlasers oder eines Diodenlaser- Arrays optisch gepumpt wird. Die Einkopplung der Pumpstrahlung in die Laserquelle 3 erfolgt nach bekannten Methoden. Die Laserquelle 3 kann in Form eines Stabes, einer Platte oder einer Faser ausgebildet sein. Die Laserquelle 3 befindet sich in einem linearen Resonator, der durch die Reflektoren 1 und 2 begrenzt wird. Der Reflektor 1 ist für die
Laserwellenlänge hoch reflektierend, für die Pumpstrahlung jedoch hoch transmittierend. Der Resonator weist im Strahlenverlauf ein Mittel zur Begrenzung des Durchmessers des Laserstrahls auf. Im gewählten Beispiel besteht die Laserquelle 3 aus einem Stab- bzw. plattenförmigen verstärkenden Medium und das Mittel zur Begrenzung des Durchmessers des Laserstrahls ist eine Blende 4. Besteht die Laserquelle 3 aus einer Faser als verstärkendes Medium, übernimmt der Faserkern die Funktion des Mittels zur Begrenzung des Durchmessers des Laserstrahls. Der Strahlquerschnitt der Laserstrahlung wird in geeigneter Weise durch das Mittel zur Begrenzung des Durchmessers des Laserstrahls- auf den transversalen Grundmode beschränkt. Das Linsensystem mit den beiden Linsen 5 und 6 dient dazu, den durch die Blende 4 begrenzten Laserstrahl in Strahlrichtung des nichtlinearen Reflektors 2 mittels der Linse 5 zu kollimieren und mittels der Linse 6 auf den nichtlinearen Reflektor 2 zu fokussieren.
Der nichtlineare Reflektor 2 besteht aus einer Halbleiterschicht 7, die optisch und elektrisch nichtlineare Eigenschaften aufweist und aus einer hochreflektierenden Schicht 8, die auf der hinteren Oberfläche der Halbleiterschicht 7 aufgebracht ist. Als Halbleiterschicht 7 wird ein GaAs 2- Photonenabsorber, der bei niedrigen Temperaturen gezüchtet wurde (Iow temperature [LT] grown GaAs) verwendet. Der nichtlineare Effekt, der in der Halbleiterschicht 7 erzeugt wird, ist proportional zum Quadrat der Intensität des Laserstrahls im LT-GaAs. Die hochreflektierende Schicht 8 kann als dielektrische Vielfachschicht, z. B. als Bragg-Reflektor 8b oder als Metallbelegung 8a ausgebildet sein. Zweckmäßigerweise ist der optisch nichtlineare Reflektor 2 auf einem Träger 10 angeordnet. Die Halbleiterschicht 7 bildet für die Laserstrahlung eine Zerstreungslinse, so dass nach dem Durchgang durch das Halbleitermaterial der Halbleiterschicht 7, der Reflexion an der hochreflektierenden Schicht 8 und erneutem Durchgang durch das Halbleitermaterial der Halbleiterschicht 7 die örtliche Intensitätsverteilung für Bereiche kleiner Intensitäten im zeitlichen Impulsverlauf einen größeren Durchmesser aufweist als die örtliche
Intensitätsverteilung, die den Bereichen des Impulses mit hoher Intensität (Impulsspitze) entspricht. Dadurch wird eine Verlustmodulation realisiert, die mit zunehmender Intensität eine positive Rückkoppelcharakteristik (Verlustverringerung) besitzt.
Der Abstand der Linse 6 zum nichtlinearen Reflektor 2 ist derart gewählt, dass die Laserstrahlung mit hoher Intensität in der reflektierten Richtung, vom nichtlinearen Reflektor 2 in Richtung zum ersten Reflektor 1 , einen Strahlengang aufweist, der an der Blende 4 einen geringeren Durchmesser aufweist als der Blendendurchmesser, so dass diese reflektierten Strahlen die Blende ungehindert passieren. Für die Laserstrahlung mit geringer Intensität wird im Linsensystem ein Strahlengang erzeugt, der an der Blende 4 einen größeren Durchmesser aufweist als der Blendendurchmesser, so dass diese reflektierten Strahlen die Blende nicht passieren können.
In der Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, bei der der lineare Laserresonator kompakt ausgebildet ist. Die beiden Reflektoren 1 und 2 schließen direkt an die Laserquelle an, wobei das optisch gepumpte aktive Medium 3 in Fadenform ausgebildet und durch angepasste Pumpgeometrie (side on) nur ein eng begrenzter Bereich die Laserstrahlung führt. Ist dieser Bereich an den Zwischenraum 11 auf der Halbleiterschicht 7 angepasst, können die Linsen 5 und 6 sowie die Blende 4 entfallen. Diese Ausführung stellt eine miniaturisierte und kompakte Variante der Vorrichtung dar. Bei dieser Ausführung sind keine zusätzlichen Mittel zur Begrenzung der reflektierten Laserstrahlung erforderlich, da auf Grund der geometrischen Ausbildung und Anpassung des optisch aktiven (gepumpten) Mediums 3 an den Reflektor 2 nur Laserstrahlung mit hohen Intensitäten in das optisch aktive Mediums 3 reflektiert wird.
Da mit dieser Vorrichtung die Anteile des Laserimpulses mit geringer Intensität ausgeblendet werden, können selbststartend kurze Laserimpulse mit hoher Intensität erzeugt werden.
Die Halbleiterschicht 7 weist neben einem intensitätsabhängigen Brechungsindex außerdem einen intensitätsabhängigen elektrischen Widerstand auf, so dass die erfindungsgemäße Vorrichtung gleichzeitig als optoelektrischer Schalter verwendet werden kann. Die Halbleiterschicht 7 ist im nicht angeregten Zustand, also ohne Einwirkung durch Laserstrahlung, hochohmig. Durch die in der Halbleiterschicht 7 stattfindende laserstrahlungsinduzierte Ladungsträgergeneration kommt es im Bereich großer Intensität der Laserstrahlung zu einer Verringerung des elektrischen Widerstandes und im Bereich kleiner Intensität ist ein größerer Widerstand zu verzeichnen. Dadurch wirkt die Halbleiterschicht 7 grundsätzlich wie ein von der Strahlungsintensität abhängiger elektrischer Schalter.
Die Wirkung, den die Bestrahlung der Halbleiterschicht mit Photonen auf die Erzeugung von Ladungsträgern und damit zur Erzeugung elektrischer Impulse hat, wird am Beispiel einer Halbleiterschicht, bei der speziell die Zweiphotonenabsorption eine entscheidende Rolle spielt, nachfolgend erläutert.
Die Dichte, der durch 2-Photonenabsorption generierten freien Ladungsträger ist durch die Laserintensität, sowie durch die Diffusions- und Rekombinationszeit der Ladungsträger bestimmt. Für optische Anregungsimpulse, deren Dauer τ klein im Vergleich zur Diffusions- und Rekombinationszeit ist, ist die zeitliche Änderung der Ladungsträgerdichte nicht durch diese beiden Prozesse bestimmt. Man erhält für die zeitliche Änderung der Ladungsträgerkonzentration in Abhängigkeit von der Intensitätsverteilung dne/dt = (ß / 2hυ) l2(t),
daraus ergibt sich für die Ladungsträgerkonzentration
nθ = (ß / 2hυ) l2 x
dabei ist I die Intensität hυ die Energie des Laserphotons ß beschreibt die 2-Photonenabsorption
(z.B. gilt für GaAs, ionenimplantiert: ca. 30 cm/GW, und für amorphes Si: ca. 52 cm/GW, und für LT-GaAs: 25 •< ß < 45 cm/GW).
Für LT-GaAs ist zudem die Absorption aus Zuständen in der Mitte der verbotenen Zone (EL2 Zentren) zu berücksichtigen, die einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Ladungsträgererzeugung liefert.
Die Ladungsträgerkonzentration ne(t) bestimmt den Widerstand R(t) der Halbleiterschicht 7 im Bereich des Zwischenraums 11 gemäß der Beziehung nθ(t) ist proportional zu 1 / R(t). Die Ausgangsspannung V ist gegeben durch:
V = R0 *V0 / 2 Ro+R(t), dabei ist V0 die Ladespannung,
Ro der Wellenwiderstand der Streifenleitungen 9.1 und 9.2 und R(t) der Widerstand im Zwischenraum 11.
Ist die Laserintensität gering, d.h. bei kleiner Ladungsträgerkonzentration ne(t), wird R(t) sehr groß im Vergleich zu R0 sein und man erhält in diesem Fall für die Ausgangsspannung
V = R0 *V0 / R(t), da Ro in diesem Fall vernachlässigt werden kann. Für diesen Fall wird die Ausgangsspannung V sehr klein sein, da R(t) sehr groß ist. Da der Widerstand des Zwischenraums 11 R(t) umgekehrt proportional zur Ladungsträgerkonzentration nθ(t) ist, ist die Ausgangsspannung V proportional zur Ladungsträgerkonzentration ne(t). Für hohe optische Anregungsdichten wird R(t) im Verlauf des optischen Impulses kleiner als 2R0) maximal aber vergleichbar mit 2R0 sein. Ist R(t) wesentlich kleiner als 2Ro so ergibt sich als Ausgangsspannung
V = Ro*V0 / 2R0 = V0 / 2, da R(t) in diesem Fall vernachlässigt werden kann. Bei Erreichen einer bestimmten optischen Leistung wird die Ausgangsspannung ausschließlich von R0 bestimmt, die Ausgangsspannung V erreicht max. die Größe V0 / 2. Der elektrische Impuls wird in dem Zeitbereich, in dem R(t) kleiner als 2R0 ist abgeflacht. Daraus resultiert, dass die elektrischen Impulse für große Laserintensitäten breiter sind als für kleine Laserintensitäten, die Spannungsübertragungsrate aber größer ist, d. h. man erhält eine hohe Spannungsübertragungsrate auf Kosten breiterer Spannungsimpulse, da die Ausgangsspannung V in diesem Fall nicht der Änderung der Ladungsträgerdichte nθ(t) folgt.
Die elektrischen Schaltvorgänge sind abhängig von der Art der Anregung des Halbleitermaterials, vom Laser, von den strukturellen Einzelheiten des beleuchteten Zwischenraums und dem geometrischen Aufbau. Die effektive Dicke der Plasmazone senkrecht zur Lichtausbreitungsrichtung und die Oberflächenleitfähigkeit sind Funktionen der Laserwellenlänge. Für den Entwurf von Schalterkonzeptionen sind drei Aspekte wichtig: die Linearabmessung der Plasmazone im Verhältnis zur Wellenlänge, die Skintiefe im Verhältnis zur Plasmatiefe und die räumliche Lage der Plasmazone innerhalb der Struktur des Schalters. Der zeitliche Verlauf der laserimpulsinduzierten Photoleitfähigkeit und die absolute Höhe des Spannungsimpulsspitzenwertes werden durch das Verhältnis der Ladungsträgerlebensdauer, der Dauer des optischen Impulses und der Driftzeit der Ladungsträger im Bereich des Zwischenraums 11 bestimmt.
Da die Effektivität des Photoleiters umgekehrt proportional zur Responszeit ist, kann durch Wahl der Photonenenergie eine der beiden Größen optimiert werden. Da energiereiche Photonen oberflächennah absorbiert werden und in diesen Bereichen die Rekombinationszeit der Ladungsträger klein ist, wird in diesem Falle die Responszeit zu Gunsten der Effektivität optimiert.
Der Verstärkungsfaktor ist proportional zur Ladungsträgerlebensdauer und umgekehrt proportional zur Driftzeit, d.h. man kann man hohe
Verstärkungsfaktoren bei kleinen Ladungsträgerrekombinationszeiten erreichen, wenn der Elektrodenbabstand, d.h. damit auch die Driftzeit klein gewählt werden.
Der erfindungsgemäße optoelektrische Schalter wird anhand der Fig. 3 erläutert. Auf der dem laseraktiven Medium 3 zugewandten Oberfläche der Halbleiterschicht 7 sind zwei Streifenleitungen 9.1 und 9.2 derart angeordnet, dass zwischen diesen ein Zwischenraum 11 , im Bereich der auftreffenden Laserstrahlung, besteht. Dabei stellen die beiden Streifenleitungen 9.1 und 9.2 die Schaltleitungen und der Zwischenraum 11 die Schaltstrecke eines elektrischen Schalters dar. Der Stromkreis wird vervollständigt durch eine Spannungsquelle 12, die mit der ersten Streifenleitung 9.1 verbunden ist, einen Lastwiderstand 13, der einerseits mit der zweiten Streifenleitung 9.2 verbunden ist und andererseits über einen Massepol 14 zur Spannungsquelle 12 geschlossen ist. Bei dieser Ausführungsform wird die reflektierende Schicht 8, die als Metallschicht 8a ausgebildet ist, gleichzeitig als Massepol 14 genutzt. Bei Bestrahlung der Halbleiterschicht 7 mit Laserstrahlung verringert sich der Widerstand im Zwischenraum 11 zwischen den beiden Streifenleitungen 9.1 und 9.2, da in der hochohmigen Halbleiterschicht 7 durch Ein- und/oder Zweiphotonenabsorption freie Ladungsträger erzeugt werden. Somit fließt ein Strom von der Spannungsquelle 12 durch die erste Streifenleitung 9.1 , über den Zwischenraum 11 , die zweite Streifenleitung 9.2, den Lastwiderstand 13 zum Massepol 14 und wieder zur Spannungsquelle 12. Über dem Lastwiderstand 13 kann bei Stromfluss eine Spannung U abgegriffen werden, die dem Widerstand im Zwischenraum 11 umgekehrt proportional ist. Somit entstehen Spannungsimpulse, die proportional zur zeitintegrierten Laserleistung der auf die Halbleiterschicht 7 auftreffenden Laserstrahlen sind. Die Dauer und der zeitliche Verlauf der Spannungsimpulse hängen vom optischen Anregungsimpuls, der Lebensdauer des optisch erzeugten Plasmas in der Halbleiterschicht 7, der Laufzeit der Ladungsträger im Zwischenraum 11 sowie den Parametern des elektrischen Stromkreises ab.
Die beiden Streifenleitungen 9.1 und 9.2 sind für das verwendete Laserlicht undurchlässig bzw. halbdurchlässig, so dass nur im Bereich des Zwischenraums 11 die Halbleiterschicht 7 optisch angeregt wird. Die Streifenleitungen 9.1 und 9.2 sollten eine 50 Ω -Charakteristik besitzen, um eine optimale Anpassung an die Verbindungsleitungen des äußeren Stromkreises, die mittels Koaxialkabel realisiert werden, zu gewährleisten. Diese 50 Ω -Charakteristik kann durch eine definierte Streifenbreite in Abhängigkeit von den dielektrischen Eigenschaften der Halbleiterschicht 7 realisiert werden. Die beiden Streifenleitungen 9.1 und 9.2 werden jeweils mit den Innenleitern der Koaxialkabel verbunden, während der Massepol 14 jeweils mit den Außenleitern der Koaxialkabel verbunden wird. An den jeweils anderen Enden der Koaxialkabel werden zwischen Innenleiter und Außenleiter einerseits die Spannungsquelle 12 und andererseits der Lastwiderstand 13 angeordnet. Bei nicht bestrahltem Zwischenraum 11 bildet die koaxiale Leitung mit ihrem offenen Ende einen Kondensator, der über einen Ladewiderstand bei angeschlossener Spannungsquelle 12 aufgeladen wird.
Wie bereits ausgeführt wurde, hängt die Dauer und der zeitliche Verlauf der Spannungsimpulse wesentlich von den Parametern des elektrischen
Stromkreises ab. Die Impulsdauer wird wesentlich bestimmt durch die im
Ladekreis gespeicherte Energie, die grundsätzlich durch die Länge der koaxialen Leitung, die den Ladekondensator für den Schalter darstellt, und kann mittels dieser Länge eingestellt werden. Die Steilheit der Impulsanstiegsflanke (Impulsanstiegszeit) wird geprägt durch die
Eigenschaften des elektrischen Schaltkreises, insbesondere die Bandbreite der Streifenleitungen 9.1 und 9.2, sofern der Laserimpuls kürzer ist als die reziproke Bandbreite der Streifenleitungen 9.1 und 9.2. Die Steilheit der
Impulsabfallflanke (Impulsabfallzeit) wird dagegen durch die Ladungsträgerkonzentration, deren Lebensdauer und die
Elektrodengeometrie geprägt.
Ist die Dicke der Halbleiterschicht 7 an der Stelle des Zwischenraums 11 geringer als die Eindringtiefe der impulsförmigen Strahlung wird bei Erreichen einer bestimmten Ladungsträgerkonzentration zwischen der Streifenleitung 9.1 und dem Massepol 14 ein Stromfluss zwischen diesen beiden Kontakten erfolgen. Fließt der gesamte Strom von der Spannungsquelle 12 über die Streifenleitung 9.1 direkt zum Massepol 14, wird kein Strom mehr durch die Streifenleitung 9.2 und den Lastwiderstand 13 zum Massepol 14 fließen und am Lastwiderstand 13 kann kein Spannungsimpuls mehr abgegriffen werden. Daraus folgt, dass die Verteilung des Stromes in der Halbleiterschicht 7 im Bereich des Zwischenraums 11 wesentlich von der Kontaktgeometrie abhängt.
Eine weitere Ausführungsform des optoelektrischen Schalters wird anhand der Fig. 4 erläutert. Diese Ausführung entspricht grundsätzlich einer Ausführung gem. Fig. 3, mit dem Unterschied, dass hierbei die hochreflektierende Schicht 8 des nichtlinearen Reflektors 2 als dielektrische Vielfachschicht, z. B. als Bragg-Reflektor 8b ausgebildet ist. Somit kann die hochreflektierende Schicht 8 nicht als Massepol genutzt werden. Deshalb ist bei dieser Ausführung der Massepol 14 als zusätzliche Schicht des nichtlinearen Reflektors 2 ausgebildet. Der Massepol 14 kann auch durch das metallische Gehäuse gebildet werden.
Eine weitere mögliche Ausführungsform des optoelektrischen Schalters wird anhand der Fig. 5 erläutert. Hierbei sind die Streifenleitungen 9.1 und 9.2 und der Massepol 14 koplanar auf der Halbleiterschicht 7 angeordnet. Der Massepol 14 ist ebenfalls als Streifenleitung ausgebildet. Hierbei wird besonders deutlich, dass die Kontaktgeometrie, die Anordnung der Streifenleitungen 9.1 und 9.2 und 14 auf der Halbleiterschicht 7, einen wesentlichen Einfluss auf die Aufteilung des Stromes von der Streifenleitung 9.1 zu der Streifenleitung 9.2 und dem Massepol 14 hat. Ansonsten ist die Wirkungsweise dieser Anordnung analog der zu Fig. 3 beschriebenen Ausführung der Vorrichtung.
Da die erzeugten elektrischen Impulse exakt mit den kurzen Laserimpulsen synchronisiert sind, können anhand der am Lastwiderstand 13 gemessenen elektrischen Impulse direkte Rückschlüsse auf die Impulsfolge und die zeitliche Stabilität der Laserimpulse gezogen werden ohne dass optische Energie aus dem Resonator ausgekoppelt werden muß, wozu außerdem gesonderte Apparaturen im Resonator erforderlich wären.
In analoger Weise kann eine Impulsfolge, bestehend aus einer gewünschten Zahl von Laserimpulsen aus dem Resonator extrahiert werden, indem der elektrische Impuls genutzt wird um eine gezielte Auskopplung der Laserimpulse aus dem Resonator zu bewirken. Auf diese Weise lassen sich auch Impulsfolgen (Muster), die eine unterschiedliche Anzahl von Laserimpulsen beinhalten (bit pattern) gezielt aus dem Resonator extrahieren.