Verbundstoff, Verfahren zur Herstellung eines Produkts aus einem Verbundstoff und Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers aus einem Verbundstoff
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Verbundstoff für die Herstellung von Formkörpern, enthaltend wenigstens ein Bindemittel, wenigstens einen Füllstoff und1 wenigstens ein Verstarkungsmittel. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Produkts aus einem Verbundstoff sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers aus einem entsprechenden Verbundstoff.
Um den steigenden Anforderungen an technologisch hochwertigen Formteilen aus thermoplastischen Formmaßen gerecht werden zu können, werden oft kostspielige und zeitintensive Forschungen und Entwicklungen seitens der Rohstofflieferanten durchgeführt. Hierbei zielen die Entwicklungen auf immer kompliziertere Molekularaufbau-
ten hin, um z.B. eine noch höhere Formbeständigkeit bei Wärme oder eine noch bessere Kälteschlagzähigkeit der Materialien oder eine noch bessere Trittfestigkeit zu erlangen. Auch werden viele Forschungs- und Entwicklungsgelder dafür verwendet, synthetisch hergestellte Glas-, Kohle- oder Aramidfasern mit einer sogenannten Schlichte, also einem Haftvermittler zwischen der Verstärkungsfaser und der Polymermatrix, zu entwickeln, um Kunststoff-Compounds oder Kunststoffverbindungen mit einer erhöhten Festigkeit zu erhalten. Alle diese Entwicklungen werden immer detaillierter und komplexer, wodurch die technischen Kunststoffe immer teurer werden.
Derzeit werden Kunststoffe für hochwertige Anwendungen entweder synthetisch aufwendig polymeri siert , oder aber einer minderwertigeren Polymermatrix werden Glas-, Kohle- oder Aramidfasern mit bis zu 40 % zu r Verstärkung zugemischt. Zur Herstellung derartiger Fasern ist ein hoher Energieaufwand notwendig. Ferner werden derzeit bereits aufgeschlossene Naturfasern wie Flachs oder Si- sal in synthetische Kunststoffmatrices eingearbeitet, um so einen Ersatz für Glasfasern zu schaffen. Ein Ersatz für Glasfasern wurde allerdings hinsichtlich der Festigkeit noch nicht erreicht.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Verbundstoff für die Herstellung eines Produkts aus dem Verbundstoff sowie ein Verfahren für die Herstellung von Formkörpern und entsprechende Herstellungsverfahren anzugeben, mit denen es möglich ist, diese kostengünstig und mit möglichst wenig synthetischen Produkten auf der Basis von Rohöl herzustellen, wobei insbesondere ein Beitrag zur Reduktion der CC -Emi ssionen geleistet werden soll.
Es ist ferner eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen technologisch hochwertigen Verbundstoff für die Herstellung von Formkörpern zur Verfügung zu stellen. Diese sollen möglichst ohne aufwendige Synthesefaserproduktionen auskommen und preisgünstig sein und unter einer geringen Aufwendung von Energie herstellbar sein.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Verbundstoff für die Herstellung von Formkörpern, enthaltend wenigstens ein Bindemittel, wenigstens einen Füllstoff und wenigstens ein Verst rkungsmittel, der dadurch weitergebildet ist, daß der wenigstens eine Füllstoff und das wenigstens eine Verstarkungsmittel zerkleinerte Bastfaserpflanzen und/oder ganze Bastfaserpflanzen sind.
Durch diese erfindungsgemäße Weiterbildung üblicher Verbundstoffe sind technologisch hochwertige Verbundstoffe erreichbar, da Bastfaserpflanzen eine sehr hohe Zugfestigkeit aufweisen und damit in technologisch hochwertigen Verbundpolymeren insbesondere sehr gut verwendbar sind. Außerdem sind so entsprechende Verbundstoffe oder Co pounds herstellbar, die zu einem großen Teil oder vollständig auf Basis nachwachsender Rohstoffe bestehen, wodurch diese CO^-neutral sind. Aufgrund der entfallenden Polymerisationstechnologie sowie des Ent- fallens der aufwendigen und teuren Synthesefaserproduktion sind derartige Verbundstoffe und daraus hergestellte Formkörper wesentlich preisgünstiger und unter Einsatz wesentlich geringerer Energiemengen zu produzieren.
Im Rahmen dieser Erfindung umfaßt der Begriff "Verbundstoff" insbesondere den Begriff "Verbundwerkstoff".
Besonders vorzugsweise sind der Füllstoff und das Verstarkungsmittel zerkleinerte Bastfaserpflanzen, die im wesentlichen nicht aufgeschlossen sind, sondern lediglich geschnitten sind. Insbesondere ist ein bevorzugter Verbundstoff dadurch weitergebildet, daß die Bastfaserpflanzen und/oder die zerk einerten Bastfaserpflanzen im wesentlichen in der natürlichen Zusammensetzung der Pflanzenbestandteile vorliegen. Normalerweise liegen die Pflanzenbestandteile (Holz, Fasern) als Einheit, separiert, aufgeschlossen oder noch teilweise aneinander haftend vor. Beim Schneiden der Bastfaserpflanzen kann eine teilweise oder gänzliche Trennung von Holz (Schabe) und Fasern eintreten. Dies hat durchaus auch Vorteile.
Als Schaben werden im hier vorliegenden Zusammenhang Teile des zerkleinerten verholzten Innenteils der Pflanzenstengel bezeichnet.
Insbesondere vorzugsweise umfassen die zerklei erten Bastfaserpflanzen wenig Schaben, die von Bastfasern gelöst sind bzw. teilweise gelöst sind. Unter natürlicher Zusammensetzung der Pflanzenbestandteile ist insbesondere gemeint, daß diese noch in ihren natürlichen Mengenanteilen vorhanden sind.
Vorzugsweise sind die Bastfaserpflanzen und/oder die zerkleinerten Bastfaserpflanzen getrocknet. Ferner vorzugsweise sind Bastfaserpflanzen und/oder die zerkleinerten Bastfaserpflanzen Hanf, Flachs, Kenaf, Brennessel und/oder Ölleinen. Die als Füll- und Verstärkungsstoffe vorzugsweise zu verwendenden getrockneten und zerkleinerten bzw. geschnittenen Bastfaserpflanzen in der natürlichen Zusammensetzung der Pflanzenbestandteile weisen eine wesentlich höhere Zugfestigkeit als andere Naturfasern auf, so daß diese für den Einsatz in tech-
nologisch hochwertigen Verbundpolymeren prädestiniert sind. Dabei wirkt der Faseranteil als Verstarkungsmittel und der Schäbenantei 1 im wesentlichen als Füllstoff. Bei Ausnutzung der natürlichen Zusammensetzung der Pflanzenbestandteile ist es nicht nötig, nach dem Zerkleinern oder wenigstens teilweise Aufschließen des Materials ein relativ aufwendiges Sichten und nachträgliches Zudosieren durchzuführen.
Wenn vorzugsweise das Bindemittel synthetische und/oder native Mono ere und/oder Polymere umfaßt, sind technologisch hochwertige Verbundstoffe möglich. Nativ bedeutet im Rahmen dieser Erfindung insbesondere auch biogen. Ein natives bzw. biogenes Monomer ist beispielsweise Milchsäure, ein Abbauprodukt aus dem Fermentationsprozeß. Native bzw. biogene Polymere sind beispielsweise Stärke aus der Familie der Polysaccharide, die pflanzlich sind, Lignin oder aber Keratin aus der Familie der Proteine, die tierisch sind. Biogene bzw. native Polymere oder Monomere können auch andere bekannte Materialien sein. Synthetische Polymere sind beispielsweise Poly- ethylen, Polypropylen, Polystyrol und andere Polymere. Vorzugsweise sind die Polymere thermoplastisch und dienen als Kunststoffmatrix. Die synthetischen Polymere sind vorzugsweise aus petrochemi sehen Grundsubstanzen hergestel lt.
Vorzugsweise können auch Additive vorgesehen sein. Diese sind beispielsweise Haftvermittler zwischen dem wenigstens einen Füllstoff und dem wenigstens einen Verstarkungsmittel und der Matrix bzw. dem Bindemittel. Hierbei eignen sich insbesondere Zusätze zum Reduzieren der Brenn- und Zersetzbarkeit der Bastfaserpflanzen und/oder der zerkleinerten Bastfaserpflanzen und/oder des Com-
pounds. Im Rahmen dieser Erfindung bedeutet Bindemittel insbesondere auch Matrix.
Insbesondere vorzugsweise werden die Verstarkungsmittel und die Füllstoffe im wesentlichen vollständig durch das Bindemittel umschlossen und an ihrem Ort fixiert.
Wenn vorzugsweise der wenigstens eine Füllstoff und das wenigstens eine Verstarkungsmittel im wesentlichen, insbesondere in natürlicher Form, miteinander verbunden sind, ist ein besonders kostengünstiger Verbundstoff real i sierbar .
Wenn vorzugsweise der Verbundstoff außerdem wenigstens ein Treibmittel enthält, ist es möglich, den Verbundstoff aufzuschäumen, um so beispielsweise Dämmstoffe herstellen zu können. Vorzugsweise ist das Treibmittel chemisch und/oder physikalisch .wirkend. Ein chemisch wirkendes Treibmittel ist beispielsweise vorzugsweise ein schaumerzeugendes Material oder beispielsweise Na- triumbi carbonat (Backpulver). Ein physikalisch wirkendes Treibmittel ist beispielsweise vorzugsweise Wasser oder co2.
Wenn vorzugsweise der wenigstens eine Füllstoff und/oder das wenigstens eine Verstarkungsmittel als Träger für wenigstens ein Treibmittel und/oder ein Schäummittel fungiert, ist eine besonders einfache Möglichkeit der Herstellung entsprechender Verbundstoffe und damit auch entsprechender Formkörper möglich. Besonders gut eignet sich hierbei das in den Pflanzen bzw. Pflanzenteilen bereits vorhandene oder zusätzlich applizierte Wasser, das bei Verarbeitungstemperaturen jenseits von 100° C zu einem Aufschäumen der Matrix bzw. des Bindemittels führt. Auf diese Weise können preisgünstig und unter Ver-
endung von unbedenklichen Treibmitteln auf leichte Art Dämmstoffe gefertigt werden. Der Feuchtegehalt der Pflanzenteile kann beispielsweise bei Hanf zwischen 3 % und 40 % variieren, wobei nach einem normalen Trocknungsvorgang üblicherweise ca. 12 % Restfeuchte in den Pflanzenteilen enthalten ist.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung der genannten Pflanzen und Pflanzenteile ist die geringere Verschleißwirkung im Gegensatz zu Synthesefasern auf entsprechenden Verarbeitungsmaschinen, so daß die Standzeiten von Com- poundier- und Produktionsmaschinen verlängert werden. Außerdem ist die Verarbeitung von Naturfasern im Gegensatz zur Verarbeitung von Glasfasern gesundheitlich unbedenklich, so daß weniger Schutzmaßnahmen getroffen werden müssen.
Vorzugsweise ist der Verbundstoff mittels Extrusion, Spritzgießen und/oder Strangablegen herstellbar.
Vorzugsweise umfaßt ein Verfahren zur Herstellung eines Produkts, insbesondere eines Granulats, aus einem vorgenannten Verbundstoff die folgenden Verfahrensschritte:
- Beschicken eines Extruders mit wenigstens einem Bindemittel und Bastfaserpflanzen und/ oder zerkleinerten Bastfaserpflanzen,
- Aufschmelzen wenigstens eines Bindemittels,
- Extrudieren des Materials,
- Granulieren des extrudierten Materials, und
- Erstarren des Verbundstoffs durch Erkalten.
Das Granulieren kann auch nach dem vollständigen Erstarren des Materials durch Schneiden des Extrudats erfolgen.
Zum Herstellen von Formkörpern aus dem extrudierten und granulierten Material wird dieses in folgenden Verfahrensschritten weiterverarbeitet:
- Zuführen des Granulats in eine Spritzgießmaschine,
- Spritzen des aufgeschmolzenen Materials in eine Form, insbesondere unter hohem Druck, und
- Erstarren des Verbundstoffs in der Form durch Erkal ten.
Durch dieses bevorzugte Spritzgießverfahren ist eine einfache Herstellbarkeit insbesondere von Formkörpern aus den vorgenannten Verbundstoffen möglich, wobei insbesondere zerkleinerte Bastfaserpflanzen Verwendung finden .
Vorzugsweise erfolgt beim Hinzugeben der Bastfaserpflanzen oder der zerkleinerten Bastfaserpflanzen oder danach eine Vermengung und/oder Vermischung dieser mit dem aufgeschmolzenen Bindemittel. Ferner vorzugsweise werden die Bastfaserpflanzen und/oder die zerkleinerten Bastfaserpflanzen vor dem Aufschmelzen des wenigstens einen Bindemittels hinzugegeben. Vorzugsweise sind die zerkleinerten Bastfaserpflanzen derart zerkleinert, daß sie eine Fraktion von bis zu 3 mm aufweisen.
Vorzugsweise wird das Gemisch aus dem wenigstens einem Bindemittel und den Bastfaserpflanzen und/oder den zerkleinerten Bastfaserpflanzen derart aufgeheizt, daß wenigstens ein Treibmittel zum Treiben veranlaßt wird. Durch dieses bevorzugte Ausführungsbeispiel erfolgt ein Aufschäumen des Gemisches und insbesondere des Bindemittels. Durch diese Maßnahme ist es auf einfache Art und Weise möglich, beispielsweise einen Dämmstoff herzustellen. Wenn vorzugsweise die Temperatur bei 100° C oder höher liegt und das Treibmittel Wasser ist, das in den Bastfaserpflanzen oder den zerkleinerten Bastfaserpflanzen und/oder in dem Füllstoff und/oder dem Verstärkungsstoff vorhanden ist oder zugegeben wird, ist eine besonders einfache und kostengünstige Aufschäumung möglich.
Vorzugsweise werden die Bastfaserpflanzen und/oder die zerkleinerten Bastfaserpflanzen vor dem Zugeben bzw. Zuführen zu dem Bindemittel getrocknet. Ferner vorzugsweise werden die Bastfaserpflanzen und/oder die zerkleinerten Bastfaserpflanzen vor dem Zugeben zu dem Bindemittel mit Wasser und/oder einem weiteren Treibmittel angereichert. Zusätzlich oder alternativ kann dem Bindemittel vor oder nach dem Zusetzen der zerkleinerten Bastfaserpflanzen ein Treibmittel zugesetzt werden. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme ist eine erhöhte Aufschäumwirkung möglich.
Vorzugsweise umfaßt ein weiteres Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers aus einem Verbundstoff, der vorstehend beschrieben ist, die folgenden Verfahrensschritte:
- Zuführen eines Gemisches aus wenigstens einem Bindemittel und Bastfaserpflanzen und/oder
zerkleinerten Bastfaserpflanzen, insbesondere in deren natürlicher Zusammensetzung, in eine Strangpresse oder eine Strangablagevorrichtung, und
- Strangpressen oder Strangablegen des Gemisches, wobei das Gemisch wenigstens teilweise aufgeschmolzen wird.
Durch dieses vorzugsgemäße Verfahren können beispielsweise große Platten oder Halbzeuge hergestellt werden. Wenn vorzugsweise das Gemisch so stark erwärmt wird, daß wenigstens ein Treibmittel zum Treiben veranlaßt wird, können auf einfache Art und Weise Dämmaterial ien bzw. schall- und/oder wärmedämmende Formkörper hergestellt werden. Vorzugsweise liegt die Temperatur bei 100° C oder höher und vorzugsweise ist das Treibmittel Wasser, das in den Bastfaserpflanzen oder den zerkleinerten Bastfaserpflanzen oder in dem Füllstoff und/oder dem Verstärkungsstoff vorhanden ist oder zugegeben wird.
Vorzugsweise werden die Bastfaserpflanzen und/oder die zerkleinerten Bastfaserpflanzen vor dem Vermischen mit dem wenigstens einen Bindemittel getrocknet. Ferner vorzugsweise werden die Bastfaserpflanzen und/oder die zerkleinerten Bastfaserpflanzen vor dem Vermischen mit dem Bindemittel mit Wasser und/oder wenigstens einem weiteren Treibmittel angereichert. Zusätzlich oder alternativ kann dem Bindemittel vor oder nach dem Zusetzen der zerkleinerten Bastfaserpflanzen ein Treibmittel zugesetzt werden. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme ist eine erhöhte Aufschäumwirkung möglich. Durch diese vorzugsweise Ausgestaltung des Verfahrens kann eine erhöhte Aufschäumwirkung erzielt werden.
Vorzugsweise besteht ein Formkörper wenigstens teilweise aus einem Verbundstoff, der vorstehend beschrieben wurde und/oder vorzugsweise nach einem der vorbeschriebenen Verfahren hergestellt ist. Bei Formkörpern in Form von Platten haben lange Bastfaserpflanzenfraktionen einen Vorteil. Mit Bastfaserpflanzen gefüllte Thermoplaste können beispielsweise als Plattenware oder als Halbzeuge für die Herstellung von Fensterbänken oder ähnlichem herangezogen werden. Das Que 1 verhal ten derartiger Formkörper aufgrund von Wassereinwirkung ist sehr gering. Herstellbare Formkörper sind beispielsweise vorzugsweise Wand-, Boden- und Böschungsbefestigungen, Bodenplatten mit Nabungen, die auf der Oberseite rutschfest sind und auf der Unterseite beispielsweise einen Anker aufweisen, Pfosten, Weide- oder Gartenzäune, Pflanzenkübel, Aufzuchtstangen, Schacht- und Rohrabdekkungen, Umhausungen für Abfallkörbe, Futtertröge, Leckschalen, Hundehütten, Hochsitze, Bl ockspiel häuser , Klettertürme, Gartenmöbel, Parkbänke und ähnliches. Außerdem eignen sich entsprechende Formkörper auch als Sicht- und Lärmschutzwände.
Insbesondere vorzugsweise werden als Bindemittel recy- celte Materialien verwendet. Die entsprechend vorzugsweise hergestellten Formkörper eignen sich für den Einsatz im Straßenbau und als Bauelemente für die Sicherung im Hang- und Böschungsbereich. Sie können, wie schon angedeutet, als Dämmstoffe fungieren oder als groß ausgelegte Spritzgußartikel, wie beispielsweise Surfboards, Boogieboards und ähnliche Vorrichtungen.
Zur Zerkleinerung der Faserpflanzen kann insbesondere eine Vorrichtung gemäß der WO 00/14312 Verwendung finden, wobei allerdings das Faserpflanzenmaterial nicht zu pressen ist und auch nicht aufgebrochen wird, sondern
lediglich in gewünschter Länge zerschnitten wird. Hierzu wird das Faserpflanzenmaterial in einen Aufnahmeschacht überführt, und zwar in einen Aufnahmeschacht eines in der tabakverarbeitenden Industrie bekannten Tabakschneiders und zu einem Mundstück befördert und dort mittels einer Schneideinrichtung mit umlaufenden oder linear bewegten Messern in Abschnitte gewünschter Länge zerschnitten. Eine Separierung und getrennte Weiterbehandlung der Faseranteile und der Holz- und Schäbenanteil e ist vorzugsweise im Rahmen dieser Erfindung nicht vorgesehen.
Vorzugsweise sind Bastfaserpflanzenfraktionen von 0,1 bis 150 mm, insbesondere von 2 mm bis 50 mm, vorgesehen. Bei einem vorzugsweisen Spritzgießverfahren werden Faserfraktionen von 2 mm verwendet, wobei ein Anteil der Fasern von bis zu 40 % vorzugsweise Verwendung findet.
Bei einem vorzugsweise durchzuführenden Strangablegeverfahren ist vorzugsweise ein Faseranteil von bis zu 70 % real i si erbar .
Als Matrixmaterialien bzw. Bindemittel finden vorzugsweise Polyethylen hoher Dichte (PE-HD), Polypropylen Homopolymerisat (PP), Polystyrol (PS) und Stärke (Ma- terBi, Y-Type) Anwendung.