Katheter mit integriertem Mikroheizelement
Die Erfindung betrifft ein medizinisches Katheterinstrument., das sowohl ein neuartiges Wirkungsprinzip ausnutzt als auch eine neue Aufbaustruktur im Vergleich zu derzeit erhältlichen Ablationskathetern aufweist. Der Katheter besitzt ein integriertes, diamantbasiertes Mikroheizelement, das mit Verfahren der Mikrotechnik hergestellt wird.
Bei ausbleibender Wirkung medikamentöser Behandlungen bei HerzrhythmusStörung ist die Hochfrequenz- Katheterabiation zur Zeit das meistgenutzte Therapieverfahren. Hierzu werden mechanisch steuerbare Elek- trodenkatheter mittels einer Punktion der Vena oder Ateria femoralis ins Herz geführt. Der Katheter wird an die Stelle des arrhythmogenen Substrates plaziert, an welchen zur kurativen Therapie der Herzrhthmusstö- rung kleine Areale von Herzmuskelgewebe lokal zer- stört werden sollen. Unter Zuhilfenahme von elektri-
scher Energie, die über die Katheterspitze anzuleiten ist, erfolgt eine Zerstörung von myokardialem Gewebe durch Erhitzen. Die Erwärmung erfolgt durch direktem Stromfluß durch das Gewebe. Drastische Probleme die- ses Standes der Technik sind unter anderem die sehr langen Erwärmungs- und Abkühlungsphasen der Metallspitze und die damit verbundene Unscharfe bei der Verbrennung von Gewebe und die nicht kontrollierbaren geometrischen Abmessungen der Läsionen infolge einer inhomogenen Leitfähigkeitsverteilung innerhalb des
Gewebes. Ferner ist die exakte Positionierung des Katheters im Herzen erschwert, da die verwendete Elektrodenkonfiguration zur Detektion der elektrischen Signale aus dem Herzen seriell und nicht, wie ge- wünscht, nebeneinander angeordnet ist. Auch kann der resultierende Effekt auf das Herzmuskelgewebe nur sehr ungenau bestimmt werden. Es wird die Temperatur im Inneren des Ablationskatheters, etwa 5 mm entfernt vom Herzmuskelgewebe im zirkulierenden Blut gemessen, wodurch aufgrund des Abkühlungseffektes eine exakte Temperaturbestimmung nicht möglich ist. Der praktische Nutzen der Temperaturbestimmung wird dadurch sehr stark eingeschränkt, stellt jedoch derzeit die einzige Methode zur Kontrolle der Auswirkung auf das myokardiale Gewebe dar. Die direkte Temperaturbestimmung ist daher zur dosierten Energieabgabe ein zwingend notwendiges Kontrollinstrument.
Ausgehend hiervon war es Aufgabe der vorliegenden Ξr- findung, diese Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und einen Katheter mit einem neuartigen Wirkungsprinzip und einer damit verbundenen verbesserten Funktionalität bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird durch den Katheter mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. In den weiteren abhängi-
gen Ansprüchen werden vorteilhafte Weiterbildungen des Katheters bezeichnet. Die Verwendung wird in den Ansprüchen 17 bis 19 beschrieben.
Erfindungsgemäß wird ein Katheter mit mindestens einem integrierten Mikroheizelement vorgeschlagen, das eine elektrisch leitfähige dotierte Diamantschicht aufweist. Diese Diamantschicht ist über zwei elektrische Ableitungen mit einer Spannungsquelle kontak- tierbar. Dabei ist das Mikroheizelement derart angeordnet, daß eine Oberfläche der elektrisch leitfähigen Diamantschicht mit organischem Gewebe in Kontakt gebracht werden kann. Hierdurch wird es ermöglicht, daß die ungünstige Konfiguration von Elektrodenspitze und Elektroden zur Aufnahme der Herzmuskelpotentiale durch ein integriertes Mikroheizelement auf Diamantbasis ersetzt wird, wodurch die Funktionalität deutlich verbessert wird. Statt einer elektrisch leitenden Elektrodenspitze und somit Erhitzung des Gewebes durch einen elektrischen Stromfluß direkt durch das Gewebe vom Herzinneren zu einer am Rücken des Patienten angeordneten Elektrode wird in dem erfindungsgemäßen Katheter ein Mikroheizelement auf Diamantbasis verwendet.
Die elektrische Leitfähigkeit der Diamantschicht wird dadurch hergestellt, daß diese entsprechend dotiert werden, z.B. mit Bor, Schwefel, Stickstoff, Lithium, Phosphor und/oder Titan.
Durch die Verwendung von Diamant an allen mit dem Körpergewebe direkt in Verbindung kommenden Oberflächen sind die erfindungsgemäßen Katheter biomedizinisch absolut verträglich, da Diamant chemisch inert ist. Die Oberfläche ist auch bei Anwendung in aggressiven Medien chemisch stabil, selbst wenn der Diamant
hochdotiert, d.h. hochleitfähig ist. Die elektrisch leitfähige DiamantSchicht kann dabei zusätzlich an der Oberfläche passiviert sein.
Eine Variante für den Aufbau des Mikroheizeϊementes besteht darin, daß die elektrisch leitfähige Diamantschicht auf einem Substrat aufgetragen ist, wobei zwischen der elektrisch leitfähigen Schicht und dem Substrat eine weitere elektrisch isolierende, nicht dotierte DiamantSchicht angeordnet ist. Die Auftragung dieser Diamantschichten kann dabei selektiv mit Hilfe eines CVD-Verfahrens (englisch: Chemical Vapor Deposition) aufgetragen werden und anschließend die obere Diamantschicht in der beschriebenen Weise do- tiert werden. Das Substrat ist dabei beliebig wählbar, bevorzugt werden Silicium, Siliciumdioxid, Sili- ciumcarbid, Glas, Kunststoff, und/oder Diamant verwendet .
In einer bevorzugten Variante wird zwischen der elektrisch isolierenden Diamantschicht und dem Substrat eine wärmeisolierende Schicht angeordnet .Beispiele hierfür sind Dielektra wie Si02 und Si3 4.
In einer weiteren Variante des Katheters besteht die elektrische Ableitung aus einer mit der elektrisch leitfähigen dotierten DiamantSchicht in Kontakt stehenden Metallisierung, die mindestens aus einer Schicht besteht. Zusätzlich weist die elektrische Ab- leitung mindestens eine elektrische Führung auf, die im Inneren des Gehäuses angeordnet ist. Die Metallisierung ist dabei bevorzugt an der dem organischen Gewebe abgewandten Seite der elektrisch leitfähigen dotierten Diamantschicht angeordnet. Als Materialien für die Metallisierung kommen übliche Metalle, z.B. Silicium und/oder Chrom in Betracht.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des Katheters weist das Mikroheizelement zusätzlich mindestens einen monolytisch integrierten Sensor auf.
Als Sensoren eignen sich besonderes solche, die zur Bestimmung der Temperatur, der Impedanz, des pH- Wertes, des Redoxpotentials, der elektromagnetischen und/oder korpuskularen Strahlung genutzt werden kön- nen. Gerade die Verwendung eines Temperatursensors hat hierbei den Vorteil, daß durch die Möglichkeit zur exakten Temperaturbestimmung nun eine deutlich verbesserte Funktionalität des Katheters ermöglicht wird. So können mit dem Katheter räumlich absolut symmetrische Läsionen realisiert werden, die zusätzlich eine sehr scharfe Abgrenzung zwischen koagulier- tem und gesundem Gewebe aufweisen.
Werden mehrere Mikroheizelemente in dem Katheter an- geordnet, so sind diese in einer bevorzugten Form selektiv ansteuerbar. Hier wird es ermöglicht, daß gleichzeitig oder zeitlich versetzt mehrere unterschiedliche Läsionen an unterschiedlichen Stellen des organischen Gewebes erzeugt werden.
Die Mikroheizelemente können dabei sowohl an der Stirnfläche des Katheters und/oder auch an den Seitenflächen des Katheters angeordnet sein.
Als Material für den Katheter wird bevorzugt ein
Kunststoff ausgewählt, besonders Polyurethan, Nylon und/oder Polyester. Zusätzlich kann die Oberfläche einer chemischen Behandlung unterzogen worden sein, z.B. daß die Oberfläche funktionalisiert oder termi- niert worden ist, wodurch die biomedizinische Verträglichkeit noch erhöht werden kann.
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schrieben werden, ohne diesen dadurch einzuschränken.
So zeigt Figur 1 eine Aufbauvariante eines erfindungsgemäßen Katheters mit einem integrierten Mi ro- heizelement. Die Katheterwand weist hierbei eine Öffnung auf, die durch eine elektrisch leitfähige dotierte Diamantschicht 1 verschlossen wird. Hierdurch kann an dieser Oberfläche ein Kontakt zu organischem Gewebe hergestellt werden. Auf der der Öffnung abge- wandten Seite der elektrisch leitfähigen Diamantschicht ist eine elektrisch isolierende, nicht dotierte Diamantschicht 3 angeordnet. Zwischen dieser Schicht und dem Substrat 2 ist eine Wärmebarriereschicht 4 angeordnet, die zur thermischen Isolierung des Substrates dient. Die elektrisch leitfähige dotierte Diamantschicht ist auf den Seiten von je einer Metallisierung 5 umfaßt. Die Metallisierung wiederum steht in Kontakt zu einer elektrischen Führung 6, die im Inneren des Katheter angeordnet ist. Diese elek- trische Führung kann an eine interne oder externe Spannungsquelle angeschlossen werden.
Figur 2 zeigt die Integration eines Sensors 7 in mo- nolytischer Weise. Hierbei ist der Sensor auf dem gleichen Substrat 2 wie die elektrisch leitfähige Diamantschicht angeordnet. Diese Einheit kann dann entweder an der Stirnfläche oder an der Seitenfläche des Katheters angeordnet sein.
Figur 3 zeigt die Integration eines Sensors 7, der nicht auf dem gleichen Substrat 2 wie die elektrisch leitfähige Diamantschicht 1 angeordnet ist. Vielmehr ist in diesem Fall ein weiteres Substrat 2' vorgesehen, auf dem nun der Sensor 3 angeordnet ist. Diese Anordnungsvariante ermöglicht es, beliebig viele Sen- sorelemente in dem Katheter zu integrieren.