P A T E N T A N M E L D U N G
"Reibeinheit in Massivbauweise, insbesondere Bremsscheibe, mit mehreren
Reibkörpem"
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reibeinheit in Massivbauweise, insbesondere Bremsscheibe, mit mehreren Reibkörpern zum reibenden Eingriff mit einem Gegenkörper, die im Abstand zueinander in einem Halterungskörper angeordnet sind, der aus mindestens zwei übereinander angeordneten und miteinander verbundenen Halterungsteilkörpem besteht, wobei kanalartige Ausnehmungen vorgesehen sind, durch die sich die Reibkörper erstrecken, und wobei mindestens ein Endbereich der Reibkörper über eine Außenoberfläche des Halterungskörpers vorsteht und eine Stirnfläche aufweist, die eine Reibfläche bildet, und wobei jeder Reibkörper in seiner Längserstreckung senkrecht zur Reibfläche gesehen unterschiedliche Querschnittsbreiten aufweist.
Eine solche Reibeinheit in Form einer Bremsscheibe ist aus der JP-A-61 -157840 bekannt. Diese Bremsscheibe besitzt zwei durch Punktschweißen miteinander verbundene, ringförmige Halterungsteilkörper aus Metallscheiben, insbesondere aus Grauguß, in die Stifte eingesetzt sind, die durch beide Scheiben hindurchführen. Die Stifte stehen über die jeweiligen Außenseiten der Halterungsteilkörper vor und bilden Reibflächen. Die Stifte sind aus gesintertem Siliziumnitrid hergestellt, das noch zusätzlich Yttriumoxid und Aluminiumoxid enthalten kann. Die Stifte sitzen lose in dem aus den Halterungsteilkörpem gebildeten Halterungskörper. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Werkstoffe, die einerseits für die Stifte und andererseits für die Halterungsteilkörper verwendet werden, ist davon auszugehen, daß diese Bremsscheibe sehr großen Dimensionsschwankungen beim Erwärmen, insbesondere im
Hochleistungsbremsbereich, unterliegt, so daß gerade unter Erwärmung wegen der erheblich unterschiedlichen Ausdehnung der benutzten Werkstoffe die eingesetzten Stifte ein erhebliches Spiel besitzen dürften. Weiterhin erscheint diese Bremsscheibe auch dahingehend problematisch zu sein, daß die beiden Halterungsteilkörper durch Punktschweißen nur lokal miteinander verbunden sind.
Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Reibeinheit, insbesondere eine Bremsscheibe, so auszubilden, daß sie die aufgezeigten Nachteile der bekannten Bremsscheibe nicht aufweist und darüberhinaus die Wärme im Vergleich zu der bekannten Bremsscheibe mit einer höheren Effektivität abführt, so daß eine solche Bremsscheibe auch im Hochleistungsbereich eingesetzt werden kann.
Die vorstehende Aufgabe wird, ausgehend von einer Bremsscheibe mit den eingangs genannten Merkmalen, dadurch gelöst, daß die Halterungsteilkörper aus einem mit Kohlenstoff- und/oder Keramik-Fasern verstärkten Verbundwerkstoff gebildet sind, wobei die Fasern in ihrer Längserstreckung im wesentlichen parallel zur Reibfläche verlaufen, daß die Reibkörper aus Kohlenstoff und/oder Siliziumkarbid enthaltendem Werkstoff gebildet sind und daß die Halterungsteilkörper miteinander und mit den Reibkörpern mittels einer hochtemperaturfesten Schicht fest verbunden sind.
Mit diesen erfindungsgemäßen Maßnahmen, die unter anderem darin zu sehen sind, daß sowohl die Halterungsteilkörper als auch die Reibkörper aus einem artgleichen Material aufgebaut sind, ergeben sich Wärmeausdehnungskoeffizienten, die aneinander in sehr engen Bereichen angepaßt sind. Eine effiziente Wärmeabfuhr von den Reibflächen der einzelnen Reibkörper wird nur dadurch gewährleistet, daß die Reibkörper über die Halterungsteilkörper überstehen, so daß sie allseitig von Luft angeströmt werden, sondern darüberhinaus unterstützt die Faserorientierung in den Halterungsteilkörpem senkrecht zu der Längserstreckung dieser Körper bzw. parallel zu der Reibfläche der Reibkörper auch die Abfuhr der Wärme, die in den Halterungsteilkörpem von den Reibkörpern aufgenommen wird, radial nach außen. Hierdurch entsteht ein ständiger Wärmegradient von den Reibflächen der Reibkörper zu den Halterungsteilkörpem hin. Durch die Verwendung der artgleichen Materialien, indem
zum einen die Reibkörper aus Kohlenstoff und/oder Siliziumkarbid enthaltendem Werkstoff gebildet sind, zum anderen die Halterungsteilkörper aus einem mit Kohlenstoff- und/oder Keramik-Fasern verstärkten Verbundwerkstoff gebildet sind, ist ein fester Verbund möglich, indem die Reibkörper und die mindestens zwei Halterungsteilkörper durch eine hochtemperaturfeste Schicht miteinander verbunden werden. Die gesamten Teile sind flächig miteinander verbunden, so daß sich ein homogener Aufbau ergibt mit einem für eine Reibeinheit günstigen Schwingungs- bzw. Dämpfungsverhalten. Weiterhin können die Reibkörper durch den verdickten Bereich formschlüssig und damit sicher gehalten werden.
Um die Materialien der Reibkörper an diejenigen der Halterungsteilkörper noch weiter anzupassen, können die Reibkörper mittels Kohlenstoff- und/oder Keramik-Fasern verstärkt werden. Gleichzeitig können solche Fasern mit einer Vorzugsrichtung senkrecht zu der Reibfläche orientiert werden, um eine Wärmeabfuhr der in dem Bereich der Reibfläche entstehenden Wärme zu den Halterungsteilkörpem hin zu unterstützen.
In einer bevorzugten Ausbildung wird die Reibeinheit aus drei verschiedenen Reibkörper-Arten aufgebaut: Reibkörper aus Siliziumkarbid, aus Kohlenstoff und aus faserverstärktem Siliziumkarbid. Grundsätzlich kann mit den Kohlenstoff-Reibkörpern der Reibwert belastungsunabhängig über einen weiten Temperaturbereich eingestellt werden. Über den Anteil der Siliziumkarbid-Reibkörper wird erreicht, daß die Verschleißbeständigkeit erhöht wird. Der Anteil der faserverstärkten Reibkörper führt zu einer hohen Festigkeit, insbesondere auch zum Zusammenhalten der mindestens zwei Halterungsteilkörper .
Die Reibkörper können auch im wesentlichen aus Graphit oder Siliziumkarbid gebildet werden, wobei diese Materialien gut sowohl mit Kohlenstoff- als auch mit Keramik-Fasern, falls die Reibkörper verstärkt werden, verträglich sind. Über den Gehalt an Siliziumkarbid kann die Verschleißbeständigkeit der Reibkörper eingestellt werden, die sich mit zunehmendem Siliziumkarbid-Gehalt erhöht, während der Kohlenstoff den Reibwert im wesentlichen temperaturunabhängig gestaltet. Unter diesem Aspekt sollten die Reibkörper in ihrer Materialzusammensetzung bezüglich Kohlenstoff und Siliziumkarbid eingestellt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
eine bestimmte Anzahl an Reibkörpern nur aus Siliziumkarbid zu fertigen, während ein anderer Anteil der Reibkörper nur aus Kohlenstoff gebildet wird, um die materialspezifischen, vorstehend angeführten Vorteile in Bezug auf die jeweiligen Reibkörper zu erhalten.
Weiterhin können Reibkörper, die Siliziumkarbid enthalten, zusätzlich freies Silizium enthalten, wodurch der zusätzliche Effekt erzielt wird, daß sich im Reibeingriff der Reibkörper bei hohen Temperaturen das Silizium zu einer oxidationshemmenden SiO2-Schicht bildet.
Die hochtemperaturfeste Schicht, mit der die einzelnen Teile der Reibeinheit, d.h. die Halterungskörper und die Reibkörper, miteinander verbunden werden, sollte mindestens 30 Vol.-% Siliziumkarbid enthalten. Die Verbindungsschicht kann über ein pastenförmiges Material hergestellt werden; es besteht auch die Möglichkeit, flüssiges Silizium in die Trennstelle zwischen den einzelnen Bauteilen zu infiltrieren, das sich dann, unter Wärmebehandlung, mit Kohlenstoff zu Siliziumkarbid umwandelt.
Wie bereits vorstehend ausgeführt ist, kann die Wärmeableitung von der Reibfläche der Reibkörper dadurch gefördert werden, daß bevorzugt ein Anteil der Fasern von der Reibfläche zu den Halterungsteilkörpem hin ausgerichtet ist. Es sollten hierbei, um einen bevorzugten Wärmegradienten in dieser Richtung zu erzielen, mindestens 50% der Fasern des Reibkörpers in ihrer Längsrichtung so ausgerichtet sein, daß sie mit den Flächennormalen der Reibflächen einen Winkel < 45° einschließen. Der bevorzugte, eingeschlossene Winkel liegt allerdings bei < 30° und sollte möglichst kleiner 10° betragen, d.h. der größte Anteil der Fasern in den Reibkörpern wird im wesentlichen parallel zu der jeweiligen Flächennormalen ausgerichtet; im Idealfall würden diese Fasern senkrecht zur Reiboberfläche oder parallel zu den Flächennormalen der Reibfläche enden. Der Anteil solcher senkrecht zur Oberfläche bzw. in Richtung der Flächennormalen verlaufenden Fasern sollte hierbei mehr als 75% betragen, wobei vorzugsweise der Anteil bei über 90% liegt. In einem Idealkörper werden die Reibkörper durch Faserbündel gebildet, deren Fasern zueinander parallel ausgerichtet sind und in Richtung der Flächennormalen, zumindest im Oberflächenbereich der Reibfläche, verlaufend orientiert sind.
Die Matrix des Verbundwerkstoffs der Halterungsteilkörper, d.h. das das Fasergerüst zusammenhaltende Bindematerial, kann wesentliche Anteile an Keramik und/oder Kohlenstoff aufweisen, wobei über diese beiden Materialien wiederum die Festigkeit zum einen und zum anderen die Temperaturbeständigkeit eingestellt werden kann.
Um die Wärmeleitfähigkeit der Halterungsteilkörper weiter zu erhöhen und einzustellen, können in die Matrix des Verbundwerkstoffs Metallteile in Form von Metalleinlagen eingesetzt werden. Solche Metalleinlagen können beispielsweise dünne Metallspäne oder Metalldrähte oder -fasern sein. In Bezug auf die Kohlenstoff- und/oder Keramik-Fasern der Halterungsteilkörper sollten mindestens 50% der Fasern im wesentlichen parallel zur Reibfläche, verlaufen; der Gehalt an Fasern in den Halterungsteilkörpem sollte darüberhinaus mindestens 50 Vol.-% betragen, um die angestrebte Wärmeleitfähigkeit und Festigkeit in den Halterungsteilkörpem zu erzielen.
Um die Reibkörper in den Halterungskörpern zu verankern, werden die Reibkörper bevorzugt so ausgebildet, daß sie sich von der Trennfläche zwischen den mindestens zwei Halterungsteilkörpem aus gesehen zu ihrer Reibfläche hin verjüngen. Hierzu kann der sich verjüngende Reibkörperteil konisch ausgebildet werden; eine andere Möglichkeit besteht darin, daß im Bereich der Verjüngung eine Anschlagfläche oder ein Absatz gebildet ist. Der verdickte Bereich des Reibkörpers wird dann von der Trennfläche bzw. Trennebene der zwei Halterungsteilkörper aus in diese, und zwar in entsprechende, kanalartige Ausnehmungen oder Durchbrechungen, eingesetzt. Ein solcher Aufbau hat darüberhinaus den Vorteil, daß die Reibkörper in den sich konisch verjüngenden Öffnungen der Halterungsteilkörper unter hoher Wärmeeinwirkung klemmend gehalten werden. Durch die Schulter- und Anschlagflächen können definierte Lagen der Reibkörper in den Halterungskörpern, insbesondere in Bezug auf den über die Außenseite der Halterungsteilkörper vorstehenden Abschnitt, erreicht werden. Eine andere Variante, um zum einen die Halterungsteilkörper durch die Bohrungen oder kanalartigen Vertiefungen, in die die Reibkörper eingesetzt werden, nicht zu stark zu schwächen, gerade wenn die Halterungsteilkörper mit einer sehr hohen Anzahl von Reibkörpern versehen ist, und um zum anderen aber eine große Reibfläche an den Stirnflächen der Reibkörper zu erzielen, können die Reibkörper im Querschnitt T-förmig ausgebildet werden, wobei sich der
erweiterte Bereich der Reibkörper an die Außenseite der Halterungsteilkörper anlegt. In dieser Anordnung können in im Querschnitt gering bemessenen Aufnahmebohrungen Reibkörper eingesetzt werden, die eine große Reibfläche besitzen.
Um noch weiterhin die Belegungsdichte der Halterungsteilkörper mit Reibkörpern zu erhöhen, können Ausnehmungen vorgesehen werden, die in radialer Richtung der scheibenartigen Halterungsteilkörper gesehen einseitig offen ausgebildet sind, d.h. diese kanalartigen Ausnehmungen sind in den radial innen- bzw. außenliegenden Stirnflächen der Halterungsteilkörper eingebracht. In diese Ausnehmungen werden dann von der Innen- bzw. Außenseite aus die Reibkörper eingesetzt. In solchem Fall sind insbesondere Reibkörper, die einen H-förmigen Querschnitt besitzen, von Vorteil, da diese Reibkörper dann gleichzeitig dazu dienen können, die mindestens zwei Halterungsteilkörper fest miteinander zu verbinden bzw. zu verklemmen.
Gerade dann, wenn Reibkörper mit einem axial in der Mitte liegenden, sich verdik- kenden Bereich verwendet werden, ist es von Vorteil, mindestens drei Halterungsteilkörper vorzusehen, wobei der mittlere Halterungsteilkörper mit Bohrungen oder Ausnehmungen versehen ist, die dem verdickten Bereich der Reibkörper entsprechen. Solche Bohrungen können durch den mittleren Halterungsteilkörper mit gleichem Querschnitt hindurchgebohrt werden, so daß sich ein fertigungstechnisch einfacher Aufbau ergibt.
Falls die Reibkörper einen ausreichenden Querschnitt aufweisen, können sie mit einem Hohlraum versehen und röhr- oder hülsenförmig ausgebildet werden mit einer Öffnung im wesentlichen senkrecht zu der Reibfläche. Über eine solche Öffnung kann darüberhinaus Abrieb aufgenommen und von der Reibfläche abgeführt werden.
Unter dem Begriff Reibeinheit, wie er hier verwendet wird, sind nicht nur Bremsscheiben und Bremsklötze zu verstehen, sondern auch Reibbeläge, die für Kupplungen, oder dergleichen, eingesetzt werden.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
Figur 1 eine perspektivische Darstellung einer Reibeinheit in Form einer Bremsscheibe, wobei vier Reibkörper vorgesehen sind,
Figur 2 einen Schnitt durch eine Reibeinheit entsprechend der Figur 1 , wobei in dieser Schnittdarstellung verschiedenartig geformte Reibkörper dargestellt sind, die mit den Buchstaben A bis F jeweils bezeichnet sind,
Figur 3A eine perspektivische Ansicht eines Reibkörpers, wie er in Verbindung mit der Reibeinheit der Figur 1 eingesetzt ist, mit zwei gegenüberliegenden Reibflächen,
Figur 3B eine Ansicht eines Reibkörpers entsprechend der Figur 3A, allerdings mit nur einer Reibfläche,
Figur 4 eine schematische Ansicht eines Reibkörpers, der prinzipiell dem Reibkörper der Figur 3B entspricht, allerdings mit rechteckiger Querschnittsform im Gegensatz zu der runden Querschnittsform der Ausführungsform der Figur 3B,
Figur 5 einen Reibkörper mit zwei Reibflächen, wobei die Reibflächen einen langgestreckten, rechteckigen Querschnitt aufweisen,
Figur 6 eine Schnittdarstellung durch eine Reibeinheit mit drei Halterungsteilkörpem, wobei drei verschiedenartige geformte Reibkörper eingesetzt sind, die mit G, H und I jeweils bezeichnet sind,
Figur 7 eine Reibeinheit in Form eines schmalen Rings, bei der von der radialen Außenstirnfläche und Innenstirnfläche jeweils H-förmige Reibkörper eingesetzt sind,
Figur 8 eine vergrößerte Darstellung eines Reibkörpers, wie er in Figur 7 zu sehen ist,
Figuren 9A bis 12A sowie die Figuren 9B bis 12B jeweils in einer stirnseitigen Draufsicht sowie in einem Schnitt entsprechend der angegebenen Schnittlinien Reibkörper mit schematisch dargestelltem Faserverlauf, um die
verschiedene Variationsmöglichkeiten im Rahmen der Erfindung zu erläutern, und
Figur 13 eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen, maßstäblichen Bremsscheibe mit unterschiedlichen Geometrien und Arten von Reibkörper-Materialien.
In Figur 1 ist schematisch eine Reibeinheit in Form einer Bremsscheibe 1 dargestellt, die ringförmig mit einer zentralen Öffnung 2 aufgebaut ist. Typischerweise weist eine solche Bremsscheibe einen Außendurchmesser 3 von ca. 300 bis 350 mm auf, während die Dicke 4 zwischen 8 und 15 mm beträgt.
Die Bremsscheibe 1 umfaßt einen Halterungskörper 6, der aus zwei scheibenförmigen Halterungsteilkörpem 7 zusammengesetzt ist. Die Halterungsteilkörper 7 sind aus einem mit Kohlenstoff- und/oder Keramik-Faser verstärkten Verbundwerkstoff gebildet. Die Fasern dieses Verbundwerkstoffs, wobei es sich überwiegend um kontinuierliche Fasern handelt, verlaufen in ihrer Längserstreckung im wesentlichen parallel zu der Oberfläche der Halterungsteilkörper 7 bzw. zu der Reibfläche 8 von bolzenartigen Reibkörpern 9, die in Bohrungen 5 eingesetzt von der Oberfläche 10 des Halterungsteilkörpers 7 vorstehen. Je nach Art der Bremsscheibe bzw. der Reibeinheit, die aufgebaut werden soll, sind die Reibkörper 9 nur auf der einen Seite des Halterungskörpers 6 einseitig oder beidseitig vorstehend, wie dies noch anhand der Figur 2 erläutert wird. Die Reibkörper 9 sind aus einem Kohlenstoff- und/oder Siliziumkarbid enthaltenden Werkstoff gebildet und können zusätzlich geringe Mengen an freiem Silizium enthalten. Die Reibkörper sind mittels Kohlenstoff- und/oder Keramik-Fasern verstärkt, die dann weitgehendst, d.h. bevorzugt in einer Menge von mehr als 90% der vorhandenen Fasern, senkrecht zu der Reibfläche 8 bzw. parallel zu der auf der Reibfläche 8 stehenden Flächennormaien ausgerichtet sind. Durch diese bevorzugte Ausrichtung wird unmittelbar die auf den Reibflächen 8 der Reibkörper 9 entstehende Wärme beim reibenden Eingriff mit einem Gegenkörper zu dem Halterungskörper 6 abgeführt, indem die bevorzugte Richtung der Wärmeleitung radial nach außen durch die sich in der Ebene der Halterungsteilkörper 7 erstreckenden Fasern liegt.
Wie anhand der Figur 1 ersichtlich ist, wird die Reibfläche, mit der diese Bremsscheibe 1 mit einem Gegenstück, beispielsweise einem Bremsklotz, in Eingriff gelangt, nur durch die Reibflächen 8 der Reibkörper 9 gebildet. Insofern stehen diese Reibkörper 9 über die Oberfläche 10 des Halterungsteilkörpers 7 vor.
In Figur 2 sind verschiedene, bevorzugte Ausführungsformen von Reibkörpern 9 dargestellt, die mit A bis F bezeichnet sind. Bei dem Reibkörper 9 der Ausführungsform A handelt es sich um einen kurzen Bolzen, der im Querschnitt zylindrisch oder rechteckig geformt sein kann. Dieser Reibkörper 9 erstreckt sich nur durch die Bohrung 5 bis zu der Verbindungsfläche 11 zwischen dem oberen Halterungsteilkörper 7 und dem unteren Halterungsteilkörper 7. Um die Reibkörper 9 in dem Halterungskörper 6 fest zu verankern, ist eine Form der Reibkörper zu bevorzugen, wie sie in Figur 2 mit B und C sowie den Figuren 3 bis 5 zu sehen sind.
Der Reibkörper B der Figur 2 sowie die Reibkörper der Figuren 3A, 3B und 4, weisen einen Teilbereich auf, der eine größere Querschnittsfläche als der außenliegende, die Reibfläche 8 aufweisende Teilbereich besitzt. Im Bereich der Verjüngung ist jeweils eine Schulterfläche 12 gebildet, die sich in eine entsprechend erweiterte Bohrung des jeweiligen Halterungsteilkörpers 7 einsetzt. Wie anhand des Reibkörpers B der Figur 2 zu sehen ist, wird dadurch ein axiales Verschieben der Reibkörper unterbunden. Aufgrund der Zweiteiligkeit des Halterungskörpers 6 ist es in einfacher Weise möglich, die Ausnehmung zur Aufnahme der Reibkörper 9 mit seinem verdickten Bereich zu fertigen. Je nach Anforderung können die Reibkörper einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, wie dies die Figuren 3A und 3B zeigen, oder aber einen rechteckigen Querschnitt, wie dies die Figur 4 zeigt. Darüberhinaus können die Reibflächen 8 entsprechend lang ausgebildet werden, wie dies die Ausführungsform des Reibkörpers 9 der Figur 5 zeigt. Es ist aber auch möglich, unterschiedliche Querschnittsformen miteinander zu kombinieren, beispielsweise in der Form, daß der verdickte Teil des Reibkörpers 9 im Querschnitt quadratisch oder rechteckig ausgebildet ist, wie dies die Figur 4 zeigt, während der sich verjüngende Fortsatz, der über die Schulterflächen 12 vorsteht, einen kreisrunden Querschnitt aufweist, wie dies die Ausführungsformen der Figuren 3A und 3B zeigen. Eine weitere bevorzugte Form eines Reibkörpers, der sich von seinem mittleren Abschnitt zu
der Reibfläche 8 hin verjüngt, ist in der Ausführungsform C der Figur 2 dargestellt, wobei der Reibkörper 9 beidseitig der Verbindungsfläche 11 einen sich verjüngenden Konus aufweist. Diese grundsätzliche Querschnittsform entspricht auch der Figur 5, in Richtung der Längsachse, die mit dem Bezugszeichen 13 bezeichnet ist, gesehen.
Eine weitere Reibkörperform ist mit D in Figur 2 bezeichnet. Hierbei ist der sich durch den einen Halterungsteilkörper 7 erstreckende Teil des Reibkörpers 9 im Durchmesser größer ausgebildet als der sich in den anderen Halterungsteilkörper 7 erstreckende Abschnitt, wobei die Querschnittsverengung im Bereich der Verbindungsfläche 11 gebildet ist, so daß die jeweiligen Bohrungen, um den Reibkörper 9 mit seinem unterschiedlichen Durchmesser aufzunehmen, in einfacher Weise in den jeweiligen Halterungsteilkörper gebildet werden können.
Es wird verständlich, daß die über die Oberseite 10 der Halterungsteilkörper 7 vorstehenden Abschnitte der Reibkörper 9 den Vorteil haben, daß sie allseitig von Kühlluft umströmt werden. Darüberhinaus ist anzustreben, eine möglichst große Gesamtreibfläche, die sich aus den einzelnen Reibflächen 8 der Reibkörper 9 zusammensetzt, zu erzielen. Je dichter die Halterungsteilkörper 7 mit Reibkörpern 9 belegt werden, desto mehr wird durch die erforderlichen Bohrungen die Struktur der Halterungsteilkörper zerstört. Um eine möglichst große Reibfläche 8 zu erzielen, allerdings die Halterungsteilkörper 7 mit möglichst geringen Bohrungsquerschnittsflächen zu durchsetzen, ist eine Ausführung eines Reibkörpers 9 von Vorteil, wie er in Figur 2 mit E bezeichnet ist. Der Reibkörper weist einen etwa T-förmigen Querschnitt auf mit einer erweiterten Kopfplatte und einem sich verjüngenden Schaftbereich. Ein solcher T-förmiger Reibkörper 9 muß, falls eine beidseitig reibende Reibeinheit aufgebaut werden soll, von beiden Seiten der beiden Halterungsteilkörper 7 aus eingesetzt werden, wie dies in Figur 2 zu sehen ist.
Weiterhin ist mit der Ausführungsform F der Figur 2 ein Reibkörper 9 dargestellt, der eine Mittelbohrung 14 besitzt, die sich entlang der Längsachse 13 erstreckt. Mit dieser Mittelbohrung 14 wird die Oberfläche des Reibkörpers 9, die Wärme abgeben
kann, erhöht, darüberhinaus kann eine solche Mittelbohrung 14 Abriebmaterial von der Reibfläche 8 aufnehmen.
Wie anhand der Figur 2 zu erkennen ist, kann es eine gewisse Schwierigkeit bereiten, Bohrungen 5 in die Halterungsteilkörper 7 einzubringen, die einen abgestuften Querschnitt besitzen, um zum Beispiel einen Reibkörper 9 entsprechend der Ausführungsform B aufzunehmen. Um dies zu erleichtern, kann ein Aufbau des Halterungskörpers 6 von Vorteil sein, der aus drei Halterungsteilkörpem 7 aufgebaut ist, wie dies in Figur 6 angedeutet ist. Durch diesen dreiteiligen Aufbau ist es möglich, in dem mittleren Halterungsteilkörper 7 Bohrungen einzubringen, die dem verdickten Querschnittsbereich der jeweiligen Reibkörper 9 entsprechen, d.h. Bohrungen mit einem gleichbleibenden Querschnitt über die Dicke des mittleren Halterungsteilkörpers 7, während in den beiden äußeren Halterungsteilkörpem 7 Bohrungen mit einem geringeren Durchmesser eingebracht werden, um den sich verjüngenden Abschnitt der Reibkörper 9 aufzunehmen, wie dies in Figur 6 anhand der Ausführungsformen G und H der Reibkörper 9 zu sehen ist. Gleiches gilt für den Reibkörper 9 der Ausführung I der Figur 6, der einen zylindrischen, mittleren Abschnitt besitzt, der dem mittleren Halterungsteilkörper 7 zugeordnet ist, während sich an diesen mittleren Abschnitt konisch verjüngende äußere Abschnitte, die jeweils die Reibfläche 8 tragen, anschließen, die den äußeren Halterungsteilkörpem 7 zugeordnet sind.
Um die einzelnen Halterungsteilkörper 7 im Bereich der Verbindungsfläche 11 kraft- und/oder formschlüssig zu verbinden, können Zapfen und Nuten 15, 16 vorgesehen werden, wie dies in Figur 6 dargestellt ist; solche Zapfen und Nuten können aber auch bei einem zweiteiligen Aufbau des Halterungskörpers 6 entsprechend der Figuren 1 und 2 vorgesehen werden.
In den Figuren 9 bis 12 sind verschiedene schematische Anordnungen von Reibkörpern in Bolzenform, d.h. mit etwa kreisförmigem Querschnitt, dargestellt, beispielsweise entsprechend der Ausführungsform A des Reibkörpers 9 der Figur 2.
In den Figuren 9A und 9B ist ein Reibkörper 9 dargestellt, der aus einem zweidimen- sionalen Gewebe, das in einzelne Lagen, wie die Figur 9A zeigt, über den Querschnitt geschichtet, aufgebaut ist. Die Fasern laufen unter 0 Grad und 90 Grad zu
der Längsachse, in den Figuren mit der strichpunktierten Linie 13 gekennzeichnet. Das Wesen dieses Reibkörpers 9 ist darin zu sehen, daß eine Vorzugsrichtung der Kohlenstoff-Fasern in Richtung der Längsachse 13 verläuft, während ein etwa gleich großer Teil quer dazu ausgerichtet ist. Dadurch erfolgt gleichwertig ein Wärmetransport sowohl in Richtung der Längsachse 13 als auch von der Reibfläche 8 weg.
In den Figuren 10A und 10B ist ein Reibkörper 9 gezeigt, der aus einem zweidimen- sionaien Fasergewebe aufgebaut ist, das beispielsweise mit der Längsachse 13 als Zentrum gewickelt wurde. Wie die Figur 10A schematisch darstellt, enden die Fasern mit ihren Enden in der Reibfläche 8, so daß die an der Reibfläche 8 erzeugte Wärme durch die definierte Ausrichtung der Fasern unter einem Winkel von 45 Grad zu der Längsachse 13, zu der gegenüberliegenden Seite abgeführt wird. Der Vorteil dieser Anordnung ist darin zu sehen, daß alle Fasern gleichzeitig in Richtung der Längsachse 13 wie auch quer dazu die Wärme ableiten.
Die Figuren 11 A und 11 B zeigen einen Aufbau, bei dem im wesentlichen nur zu der Längsachse 13 parallele Fasern vorgesehen sind. Hierbei handelt es sich quasi um ein Faserbündel, in dem die gesamten Fasern parallel orientiert sind, so daß sie senkrecht zu der Reibfläche 8 verlaufen.
Die Figuren 12A und 12B zeigen eine Variante eines Reibkörpers 9 mit einem äußeren Mantelbereich, mit dem Bezugszeichen 17 bezeichnet, und einem Kernbereich 18. In dem Kernbereich 18 sind die Fasern entsprechend der Figuren 11A und 11 B parallel zu der Längsachse 13 ausgerichtet, während der Mantelbereich 17 entsprechend der Ausführungsform der Figuren 9A und 9B aus einem zweidimensionalen Gewebe aufgebaut ist. Mit diesem Aufbau des Reibkörpers 9 wird ein abgestufter Wärmegradient zu der Längsachse 13 und von der Reibfläche 8 weg zu der gegenüberliegenden Seite erzeugt, so daß die Wärme definiert von der Reibfläche 8 und quer zur Längsachse 13 abgeführt wird.
In den Figuren 7 und 8 ist schematisch ein weiterer Aufbau einer ringförmigen Reibeinheit mit zwei Halterungsteilkörpem 7 dargestellt. In dieser Ausführungsform ist die Möglichkeit aufgezeigt, Reibkörper 9 in radial innenliegenden oder radial außenliegenden Ausnehmungen 19 einzusetzen. Hierzu können im Querschnitt H-förmige
Reibkörper 9 verwendet werden, falls diese Reibeinheit für einen doppelseitigen reibenden Eingriff vorgesehen ist, so daß die Reibkörper 9 jeweils vergrößerte Kopfbereiche aufweisen, die auf der Oberfläche 10 der Halterungsteilkörper aufliegen und die Reibfläche 8 jeweils tragen. Diese H-förmigen Reibkörper 9, vorzugsweise mit einem rechtwinkligen Querschnitt senkrecht zu deren Längsachse, können als zusätzliche Verbindung der Halterungsteilkörper 7 dienen; darüberhinaus ist mit solchen Reibkörpern 9 eine Belegung des Halterungskörpers 6 bis zu dem radial äußeren und inneren Rand hin möglich, so daß eine große Gesamtreibfläche, die sich aus den einzelnen Reibflächen 8 zusammensetzt, erhalten werden kann.
Eine bevorzugte Ausführung eines Aufbaus einer solchen Reibeinheit in faserverstärkter Bauweise ist dann gegeben, wenn sowohl die Halterungsteilkörper 7 als auch die Reibkörper 9 aus einem Gerüst aus Kohlenstoff-Fasern aufgebaut sind, unter definierter Orientierung der Fasern in dem Reibkörper 9 so, wie dies vorstehend angegeben ist; hierzu werden die Reibkörper und die Halterungsteilkörper als poröser Kohlenstoff-Fasergerüst-Rohling hergestellt, und dann mit flüssigem Silizium infiltriert, das sich dann, unter Wärmebehandlung, mit Kohlenstoff zu Siliziumkarbid umwandelt. Nach der Keramisierung wird eine hochfeste Bremseinheit erzielt, die zum einen den Anforderungen als Hochleistungs-Bremseinheit gerecht wird, bei der auf der Reibfläche 8 sehr hohe Temperaturen erzeugt werden, die aber andererseits einen extrem hohen Grad einer Wärmeabfuhr liefert. Für den Aufbau der Reibkörper und der Halterungsteilkörper werden vorzugsweise hoch wärmeleitende Fasern, wie sogenannte Hoch-Modul-Fasern, eingesetzt, die durch eine Wärmeleitfähigkeit größer 20 W/mK gekennzeichnet sind.
Während die Figuren 1 bis 12 schematische Darstellungen von Bremsscheiben und Reibkörpern zeigen, ist in Figur 13 eine in etwa maßstabsgetreue und bevorzugte Bremsscheibe 1 mit einem Außendurchmesser von 330 mm dargestellt. Diese Bremsscheibe 1 besitzt eine zentrale Aufnahmeöffnung mit einem Durchmesser von 162 mm, die, entsprechend der Darstellung der Figur 1 , mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnet ist. Weiterhin sind nahe dem Rand der zentralen Öffnung 2 gleichmäßig verteilt Befestigungsbohrungen 20 zu sehen, mittels derer die Bremsscheibe an einer angetriebenen Einheit befestigt werden kann. Der Halterungskörper 6 besitzt in
einem gleichmäßigen Muster verteilt fünf Reihen mit Reibkörpern 9, entsprechend der Figur 1 mit dem Bezugszeichen 9 bezeichnet, wobei die Reibkörper 9 der einzelnen Reihen jeweils in radialer Richtung versetzt zueinander angeordnet sind, so daß zwischen benachbarten Reibkörpern 9 jeweils ein schmaler Freiraum verbleibt. Diese Reibkörper 9 können beispielsweise eine Querschnittform aufweisen, wie dies in Figur 3A dargestellt ist. Als Besonderheit der Bremsscheibe 1 , die in Figur 13 dargestellt ist, ist hervorzuheben, daß über den Umfang verteilt aus verschiedenartigen Werkstoffen aufgebaute Reibkörper 9 eingesetzt sind, die darüberhinaus einen unterschiedlichen Durchmesser aufweisen. Insgesamt sind drei Arten von Reibkörpern 9 eingesetzt wie folgt: Graphit-Reibkörper 9 (in Figur 13 schwarz dargestellt) mit einem Durchmesser von 15 mm und 32 Stück, die einen Gesamtreibflächenanteil von 25% haben. Die zweite Art sind silizium-infiltrierte Siliziumkarbid-Reibkörper 9 (in Figur 13 weiß dargestellt) mit einem Durchmesser von 15 mm und 32 Stück, die einen Anteil an der Gesamtreibfläche von 25% haben. Die dritte Art sind mit Kohlenstoff- Fasern verstärkte Siliziumkarbidbolzen mit einem Durchmesser von 11 mm und einer Anzahl von 96 Stück, deren Reibflächenanteil 50% der Gesamtreibfläche dieser Bremsscheibe 1 bildet.
Die Graphit-Reibkörper 9 besitzen einen Anteil von 100% Graphit und haben den Zweck, den Reibwert temperaturstabil zu halten. Die s i I izium-inf i Itrierten Siiiziumkar- bid-Reibkörper 9 sind überwiegend aus Siliziumkarbid aufgebaut und sollen die Verschleißfestigkeit erhöhen, während die faserverstärkten Siliziumkarbid-Reibkörper 9 aus Kohlenstoff-Fasern und einer Siliziumkarbid-Matrix aufgebaut sind, die den Zweck haben, eine hohe Festigkeit und Thermoschockbeständigkeit der Reibeinheit zu gewährleisten. Wie anhand der Figur 13 zu erkennen ist, kann mit der geeigneten Wahl der jeweiligen Art der Reibkörper 9, die in der Bremsscheibe 1 verwendet werden, und der eingesetzten Anzahl sowie deren Verteilung das Reibverhalten insbesondere in Bezug auf die Verschleißfestigkeit, die Wärmeabfuhr und das Temperaturverhalten bei unterschiedlichen Temperaturen eingestellt werden.
Die verschiedenen Reibkörper 9, wie sie in der vorstehenden Beschreibung erläutert sind, sollen u. a. die Funktion erfüllen, eine in Richtung der Flächennormalen der Reibfläche 8 hohe Wärmeleitung zu erzielen, um definiert die Wärme von der
Reibfläche 8 wegzuführen. Um einen solchen Effekt zu erzielen, bieten sich verschiedene Aufbauten für die Reibkörper an, wie zum Beispiel Reibkörper aus mit Kohlenstoff-Fasern verstärktem Verbundwerkstoff, der Einbau von Metalleinlagen in die Reibkörper, sowie Reibkörper, deren Kohlenstoff-Fasern in Siliziumkarbid, das durch Fiüssiginfiltration von Silizium und Reaktion mit Kohlenstoff gebildet wird, eingebettet sind. Ein solcher mit Kohlenstoff-Fasern verstärkter Verbundwerkstoff wird zunächst mit der angestrebten Faserorientierung als Grünkörper gebildet, wobei die Kohlenstoff-Fasern mit ausgehärteten Polymeren durchsetzt sind. Anschließend wird dieser Körper pyrolisiert, so daß sich eine Mikrorißstruktur bildet, die anschließend mit flüssigem Silizium infiltriert wird, und zwar unter Wärmeeinwirkung mit Temperaturen im Bereich von 1410°C bis 1700°C in einer eingestellten Atmosphäre, so daß sich das infiltrierte Silizium mit Kohlenstoff, und zwar unter der Wärmeeinwirkung, zu Siliziumkarbid umwandelt. Mit dieser Verfahrenstechnik ist es möglich, zunächst einen porösen Kohlenstoffkörper als Rohling zu fertigen, der eine definierte Form aufweist, um ihn erst dann nach der Infiltration von Silizium und der Wärmebehandlung zu einem Verbundkörper zu verfestigen bzw. zu keramisieren.
Eine weitere Möglichkeit ist eine massive Ausbildung der Reibkörper aus Kohlenstoff, vorzugsweise aus Graphit, oder aus monolithischem, unverstärktem Material, vorzugsweise Siliziumkarbid bzw. gesintertem Siliziumkarbid oder aus mit Silizium infiltriertem Siliziumkarbid. Von den vorstehenden Materialien sollten monolithische Keramiken dann in einem gewissen Umfang für solche Reibkörper eingesetzt werden, wenn zusätzlich eine Verschleißminderung angestrebt wird, während Reibkörper, die wesentliche Anteile an Kohlenstoff, insbesondere an Graphit, enthalten, zur Geräuschdämpfung und für die Reibwertkonstanz dienen; darüberhinaus sind Reibkörper aus Graphit auch kostengünstig aufbaubar, und schließlich ist deren Wärmeleitfähigkeit sehr gut einstellbar, so daß der angestrebte Wärmegradient im Bereich der Reibkörper erreicht wird.