Extrakt aus tropischen Pflanzen, ein Verfahren zu dessen Herstellung sowie dessen Verwendung als Heilmittel
Die Erfindung betrifft einen Extrakt aus tropischen Pflanzen, ein Verfahren zu dessen Herstellung sowie dessen Verwendung als Heilmittel für angeborene Syphilis.
In einigen tropischen Ländern, insbesondere auf der südlichen Halbkugel, wie beispielsweise in Afrika, ist die sogenannte "angeborene Syphilis" stark verbreitet. Es hat sich dabei herausgestellt, dass diese Krankheit bei der europäischen Bevölkerung auch ausbreitet, sofern die betreffende europäi¬ sche Person, in der Regel eine weisse Frau, mit einem Mann schwarzer Hautfarbe sexuell verkehrt. Diese Krankheit erzeugt bei einer weissen Frau viel stärkere Symptome als bei einem schwarzen Mann, der gegen diese Art von Krankheit teilweise immun ist.
Eine Eigenart dieser Krankheit ist damit verbunden, dass eine von einem Mann mit dunkler Hautfarbe angesteckte Frau die Krankheit nur auf ihre ungeborenen Kinder und nicht auf einen Mann übertragen kann, mit dem sie sexuellen Kontakt hat. Die Weiterverbreitung der Krankheit ist somit in einem gewissen Grade begrenzt, jedoch für die Leidtragende mit starken Schmerzen verbunden.
Zur Heilung dieser Krankheit wurde teilweise Chemotherapie, jedoch ohne grossen Erfolg, eingesetzt. Es wurde deshalb im¬ mer wieder nach neuen Mitteln gegen diese Krankheit gesucht, die wegen der Zunahme des Fremdenverkehrs zwischen der nörd¬ lichen und der südlichen Halbkugel in Europa und Nordamerika im Steigen begriffen ist.
Aufgabe der Erfindung ist somit die Schaffung eines Extrakts aus tropischen Pflanzen, ein Verfahren zu dessen Herstellung
sowie dessen Verwendung als Heilmittel gegen angeborene Sy¬ philis.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäss durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des ersten bis sechsten Patentanspruches gelöst.
Ausführungsbeispiele sind in den abhängigen Ansprüchen be¬ schrieben.
Nachfolgend werden Beispiele der bevorzugt verwendeten Pflanzen sowie der Zubereitung des Extrakts näher beschrie¬ ben.
Zusammensetzung der Pflanzen
Die wichtigste aller Pflanzen ist der Sodomsapfel, auch Oscherstrauch oder Calotropia procera genannt. Der Sodomsap¬ fel, ein Seidenpflanzengewächs, Ascepiadaceae (Giant Milk- weed) , ist eine von Westafrika bis Hinterindien verbreitete Pflanze, die in trockenen Steppen und an wustenhaften Stand¬ orten oft massenhaft auftritt.
Diese Pflanze wird in Indien Madar oder Jerkum genannt und kommt bis zum Toten Meer vor.
Die Gattung ist in warmen Gebieten Afrikas und Asiens mit 5 Arten verbreitet. Die im Grunde verholzte Pflanze erreicht eine Höhe von mehr als 4 m und kann zu einem kleinen Baum heranwachsen.
Für einen Extrakt oder eine Tinktur nimmt man die grünen
Stämme mit den grünen Äpfeln, die alten Blätter, aber auch die junge Pflanze mit den Wurzeln und prepariert jedes Teil einzeln.
Als zweitwichtigste Pflanze ist die Schmetterlingsblume, auch weisse Hedichie oder Medychim oder Hedychiu coronarum, zu erwähnen, die als Ingwergewächs oder Zingiberaceae zu be¬ trachten ist.
Die Gattung Hedichium u fasst 50 Arten, von denen die meisten in Ostindien, 2 auf den Philiphinen und 2 auf Madagaskar ver¬ breitet sind.
Unter den zahlreichen Arten ist die weissblühende H. corona- rium (White ginger) wohl am bekanntesten. Die weisse Blüte verströmt in den Abendstunden einen herben Wohlgeruch, der auch zu den Gattungen Hedychium (süsser Schnee) geführt hat. Für die Tinktur nimmt man die Wurzel, den Stamm und die Blät¬ ter und prepariert dese Bestandteile einzeln.
Die drittwichtigste Pflanze ist das Scheidenblatt, auch Spa- tiphillum hybridum genannt. Von den 36 bekanntesten Arten der Gattung Spatiphyllum stammen weitaus die meisten aus den Tro¬ pen Amerikas. Nur 2 Arten finden sich im Indo-malayischen Inselarchipel, darunter S. commutatum auf den Philiphinen. Für die Tinktur nimmt man den Stamm mit den Blättern.
Die folgenden Blumen, auch Birds of Paradise genannt, werden alle mit dem Stamm, den Blüten und den Blättern für die Tink¬ tur genommen.
Mehr oder weniger Arten sind nicht wichtig, sondern es müssen Bananengewächse, Musaceae, sein.
Heliconia psittacorum, Papageienheliconie Heliconia rostrata, geschnabelte Heliconie Heliconia wagneriana, wagnerische Heliconie Strelitzia reginae, Paradiesvogelblume Strelitzia nicolai, weiεsblütige Strelitzie Roter, weisser oder gelber Ingwer.
Als letzte Pflanze ist der Kalebassenbaum, Crescentia cujete, bestimmt.
Die Gattung Crescentia ist mit 5 Arten in den Tropen der USA bis nach Florida verbreitet.
Am bekanntesten ist C. cujete (Calabash Tree) . Für die Tink¬ tur nimmt man den Stamm, die Blätter sowie die kürbisartigen Früchte.
Beschreibung der Behandlung:
Um diese lebende Masse, mit der Menschen aus vielen Teilen des schwarzen Kontinents schon geboren werden, im Körper zu wecken, nimmt man zuerst die Tinkturen aus Blumen der Bana¬ nengewächsen.
Zugleich beginnt man auch mit der Tinktur Spatiphillum hybri¬ dum + Hedychium coronarium.
Da sich die angeborene Masse im Magen und Darm festgesetzt hat, werden sich nach einiger Zeit, je nach Dosierung, die ersten gelben, schlecht riechende Stücke lösen und durch denDarm ausgeschieden. Sofort danach beginnt man mit der Ein¬ nahme der Tinktur.
Calotropis procera. Je nach Dosierung wird sich das stärkste Gift in Form einer schlecht riechenden Flüssigkeit und gelben Masse lösen und durch den Darm ausgeschieden.
Diese Ausscheidungen haben den Gestank eines wilden Tieres, das auf dem schwarzen Kontinent vorkommt.
Das meiste Gift ist somit weg, und man beginnt nun, die leblo¬ se Masse zu beseitigen.
Man nimmt die Tinktur aus dem Kürbis der Crescentia. Sobald die Darmausscheidungen diesen wilden Gestank verlieren und längere Zeit normal sind, ist die Masse tot.
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Zum Abschluss nimmt man noch einmal für kurze Zeit die ganze Komposition der Blumentinkturen der Bananengewächse, um den Körper neu zu beleben.
Dauer der Behandlung:
Die Behandlung kann bis zu 30 Monate dauern und richtet sich daran, wie lange diese Masse im Körper gelebt hat.
Es ist dabei wichtig, dass man die giftige Flüssigkeit so schnell wie möglich, aus dem Körper treibt. Ohne diese Flüs¬ sigkeit kann die Masse nicht lange im Körper bleiben.
Calotronis procera, speziell aber die Tinktur der alten Blät¬ ter wird dieses flüssige Gift sehr schnell aus dem Körper treiben.
Bei der weissen Bevölkerung mit weniger .Abwehrstoffen sollte man bei dieser Tinktur kleinere Mengen verabreichen. Da die schwarze Bevölkerung mit viel grösseren Abwehrkraften geboren ist, kann man eine stärkere Dosis verabreichen.
Bei der schwarzen Natur wird empfolen, zuerst mit der Tinktur Calotropis anzufangen. Der Instinkt der farbigen Bevölkerung ist stark ausgeprägt, so dass jeder einzelne selbst bestimmen kann, wieviel sein Körper verträgt.
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Immer dann, wenn sich eine grosse Menge der Flüssigkeit löst, wer > demn die Füsse anschwellen. Eiskalte Fussbäder, am besten in Flusswasser und keinesfalls in Salzwasser, lindern diesen Zu¬ stand indem sie diese heisse Flüssigkeit schnell abtöten. Nach etwa 24 Stunden wird es einen weissen Rand geben. Das ist das
Zeichen, dass das Gift abgestorben und abgetrocknet ist. Bei Frauen wird diese heisse Flüssigkeit speziell vor, während und nach der Periode in grösserem Mass ausgeschieden.
Diese lebende Masse kann nur der schwarze Mann, der schon mit dieser Krankheit belastet ist, auf eine Frau jedwelcher Haut¬ farbe übertragen.
Wie die Zeugung jedes anderen Lebewesens, das in die Welt gesetzt wird, immer nur von männlicher Seite her möglich ist, so ist es auch mit der angeborenen Syphilis, die mehrere tau¬ send Jahre zurückgeht.
Calotropis procera:
Bei Patienten, die diese Krankheit im AnfangsStadium behan¬ deln, ist die Tinktur aus der jungen Pflanze der Calotropis procera wichtig.
Bei Patienten, die schon länger als 7 Jahre mit der Masse leben, muss man schon mit der Tinktur aus der ausgereiften Pflanze beginnen und mit derjenigen aus den alten Blättern sofort intensiver weiterbehandeln.
Durch diese Behandlung wird das dunkelgelbe Gift durch den Darm und das Wasserlösen ausgeschieden.
Danach beginnt man mit den Tinkturen Hedychium coronarium und Spatiphyllum hybridum.
Anschliessend werden die Tinkturen Heliconien und Strelitzien eingesetzt.
Menschen weisser Hautfarbe mit weniger Abwehrstoffen sollten deshalb mit den Blumen beginnen, damit sich der Kör¬ per langsam an die Vergiftungsprozesse gewöhnt.
Sobald man den Krankheitsherd, der sich bei einer Frau in der linken Magengegend befindet, durchbrochen hat, ist die Besei¬ tigung der Reste dieser Masse nur noch eine Kleinigkeit, die der Körper teilweise von selbst, ohne grossere Einnahmen der Tinkturen, herausschaffen wird.
Es werden ca. 40 bis 48 Liter dieser Tinkturen benötigt, da¬ von 5 - 6 Liter jeder einzelnen Giftpflanze.
Danach wird der menschliche Körper durch die Einnahme der Tinktur Crescentia cujete gestärkt.
Stamm, Blätter und Früchte:
Die Nachbehandlung mit den Blumentinkturen lässt den Körper wieder aufblühen.
Dosierung:
Die Dosierung richtet sich nach der Natur des Pasienten. Bei Weissen, die diese Masse im Anfangsstadium behandeln, nimmt man die ganze Zusammensetzung, Calotropis procera muss mini¬ mierend sein.
In den ersten 3 Monaten ähnelt es einer Abtreibung. Calotro- pis-Tinktur kann auch vor der Ansteckung und 3 Monate danach genommen werden, um die Krankheit im Keim zu ersticken.
Die angeborene Syphilis lässt sich chemisch nicht heilen und man sollte auch auf Antibiotika aller Arten verzichten. Zudem sollten Chemikalien vermieden werden, die im Körper Hitze erzeugen. Eine Lähmung des vegetativen Nervensystems wäre sonst die Folge. Vitaminreiche Kost ist zu empfehlen, da der Körper durch den Prozess Ermüdungserscheinungen aufzeigt.
Sollte diese Pflanzenzusammensetzung auch in Form eines Se¬ rums verabreicht werden, wird dieses zusammen mit der Tinktur zur schnelleren Heilung beitragen. Alkohol hat keinen Ein- fluss auf den Heilungsprozess. Diese Krankheit kann nur der schwarze Mann auf die Frau übertragen. Andere Übertragungs¬ möglichkeiten gibt es nicht.
Nebenwirkungen:
Da sich das flüssige Gift sofort durch die Einnahme der Tink¬ turen zu lösen beginnt, werden die Füsse anschwellen. Ein eitriger Ausschlag, verbunden mit Juckreiz, ist die Folge.
Am Anfang der Einnahme der Tinktur Calotropis procera wird die Flüssigkeit auch durch Erbrechen ausgeschieden. Die Calo- tropis-Tinktur hat eine stimulierende Wirkung. Zeitweise wird man in einen Ohnmachtsähnlichen Schlaf versetzt. Während der Arbeitszeit sollte man kleinere Mengen zu sich nehmen.
Verfahren zur Herstellung einer exotischen Heiltinktur:
Jede Pflanze dieser Zusammensetzung wird auf die Länge von 50 mm kleingehackt. Nach allgemeiner Herstellungsformel nach Pharmakopoe H.V I aus Frischpflanzen.
Calotropis procera:
Stamm, Samen und Blüten
2 Teile geschnittene Droge + 8 Teile Aethanol 70 % Mazeration bei Zimmertemperatur 1 Woche Abfiltration + Abpressen.
Calotropis, alte Blätter:
2 Teile geschnittene Blätter + 8 Teile Aethanol 70 % Mazeration bei Zimmertemperatur 1 Woche
Abfiltration + Abpressen.
Hedychium spec. :
Wurzeln
2 Teile geschnittene Wurzeln + 8 Teile Alkohol 70%
Mazeration bei Zimmertemperatur 1 Woche
Abfiltrieren
Spathiphillum + Hedychium
Stamm + Blätter
1 Teil geschn. Pfl. + 9 Teile Alkohol 70 % Mazeration bei Zimmertemperatur 1 Woche Abfiltrieren + Abpressen
Heliconien + Strelitzien Bananengewächse:
1 Teil geschn. Pfl. + 9 Teile Alkohol 70 % Mazeration bei Zimmertemperatur 1 Woche Abfiltrieren + Abpressen.
Crescentia cujete:
2 Teile geschn. Pfl. + 8 Teile Aethanol 70 % Mazeration bei Zimmertemperatur 1 Woche Abfiltrieren.
Der Extrakt wurde vorangehend zur Heilung von angeborener Syphilis beschrieben. Es wird jedoch vermutet, dass das Mit¬ tel auch gegen Amöben eingesetzt werden kann.