Beschreibung
UMRICHTER MIT UNGLEICHEN SPANNUNGSSTUFEN
Die Erfindung betrifft einen Umrichter mit mindestens einem ersten Phasenmodulzweig zwischen einem ersten Gleichspan- nungsanschluss und einem Wechselspannungsanschluss und min¬ destens einem zweiten Phasenmodulzweig zwischen dem Wechsel¬ spannungsanschluss und einem zweiten Gleichspannungsan- schluss, bei dem jeder Phasenmodulzweig eine Mehrzahl von Submodulen aufweist, die jeweils zwei elektronische Leis¬ tungsschaltelemente und einen Energiespeicher aufweisen, wobei an zwei Anschlüssen jedes Submoduls jeweils eine von dem Energiespeicher des Submoduls stammende Submodulspannung bereitstellbar ist.
Ein derartiger Umrichter ist aus der Druckschrift „An Innovative Modular Multilevel Converter Topology Suitable for a Wi¬ de Power Range" von A. Lesnicar und R. Marquardt, IEEE Bolog¬ na Power Tech Conference, 23. - 26. Juni 2003 bekannt. Ein derartiger Umrichter wird auch als „Modular Multilevel Converter" bezeichnet. Bei diesem bekannten Umrichter werden identische Submodule eingesetzt, welche an ihren Anschlüssen identische Submodulspannungen bereitstellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Umrichter mit verbesserten Umrichteigenschaften und ein Verfahren zum Ansteuern eines solchen Umrichters anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Umrich¬ ter und ein Verfahren nach den unabhängigen Patentansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Umrichters und des Verfah¬ rens sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß angegeben wird ein Umrichter mit mindestens einem ersten Phasenmodulzweig zwischen einem ersten Gleich- spannungsanschluss und einem Wechselspannungsanschluss und mindestens einem zweiten Phasenmodulzweig zwischen dem Wech-
selspannungsanschluss und einem zweiten Gleichspannungsan- schluss, bei dem jeder Phasenmodulzweig eine Mehrzahl von Submodulen aufweist, die jeweils mindestens zwei elektroni¬ sche Leistungsschaltelemente und einen Energiespeicher auf¬ weisen, wobei an zwei Anschlüssen jedes Submoduls jeweils ei ne von dem Energiespeicher des Submoduls stammende Submodul- spannung bereitstellbar ist, bei dem der erste Phasenmodulzweig und der zweite Phasenmodulzweig jeweils erste Submodul mit einer ersten Submodulspannung und jeweils mindestens ein zweites Submodul mit einer zweiten Submodulspannung aufweisen, wobei die zweite Submodulspannung kleiner ist als die erste Submodulspannung.
Bei diesem Umrichter ist besonders vorteilhaft, dass neben den ersten Submodulen mit der ersten Submodulspannung zusätz lieh ein oder mehrere zusätzliche Submodule (zweite Submodu- le) vorhanden sind, welche eine kleinere Submodulspannung aufweisen als die ersten Submodule. Mittels dieser zweiten Submodulspannung des mindestens einen zweiten Submoduls kann der Umrichter im Gleichrichtbetrieb eine exakter angenäherte Gleichspannung bzw. im Wechselrichterbetrieb eine exakter an genäherte Wechselspannung erzeugen (im Vergleich mit einem Umrichter, der nur identische erste Submodule mit einer iden tischen ersten Submodulspannung aufweist) . Bei dem Umrichter ist die Ausgangsspannung aus den jeweiligen Submodulspannun- gen additiv zusammengesetzt. Daher lässt sich mit wenigen ersten Submodulen mit der ersten (größeren) Submodulspannung der Spannungsbereich des Umrichters in großen bzw. groben Schritten abdecken, während mit dem einen zweiten Submodul oder mit den mehreren zweiten Submodulen mit der zweiten (kleineren) Submodulspannung auf einfache und kostengünstige Art und Weise die Ausgangsspannung des Umrichters exakter bzw. genauer erzeugt werden kann.
Der Umrichter kann vorteilhafterweise so ausgestaltet sein, dass die zweite Submodulspannung die Hälfte oder ein Viertel der ersten Submodulspannung beträgt. Damit ist es möglich, die Ausgangsspannung des Umrichters so zu erzeugen, dass die
„Spannungsstufen" in der Ausgangsspannung nur die Hälfte bzw. ein Viertel der Spannungshöhe aufweisen (im Vergleich mit einem Umrichter, der ausschließlich erste Submodule mit der ersten Submodulspannung aufweisen würde) .
Der Umrichter kann auch so ausgestaltet sein, dass die Leis¬ tungsschaltelemente des zweiten Submoduls mit einer größeren Schaltfrequenz schalten als die Leistungsschaltelemente der ersten Submodule. Dadurch kann mit dem Umrichter eine Aus- gangsspannung bzw. Ausgangsspannungen mit „Spannungsstufen" mit jeweils kürzerer Zeitdauer (Länge) erzeugt werden, so dass im Vergleich zu einem Umrichter mit lediglich den ersten Submodulen die Ausgangsspannungen nochmals exakter erzeugt werden können.
Dabei kann der Umrichter mit Vorteil so ausgestaltet sein, dass die Leistungsschaltelemente des zweiten Submoduls mit einer Schaltfrequenz im Kilohertz-Bereich schalten. Damit können vorteilhafterweise Ausgangsspannungen exakter erzeugt werden als mit einem Umrichter, der nur erste Submodule aufweist.
Der Umrichter kann auch so aufgebaut sein, dass die Leistungsschaltelemente der ersten Submodule mit Blocktaktung an- gesteuert sind. Bei der als solches bekannten Blocktaktung werden die Leistungsschaltelemente der ersten Submodule mit einer Ansteuerfrequenz angesteuert, die in etwa der Grundfre¬ quenz der Wechselspannung entspricht. Dieses Verfahren als solches ist seit langem bekannt und lässt sich kostengünstig und exakt realisieren.
Der Umrichter kann auch so ausgestaltet sein, dass die Leis¬ tungsschaltelemente des zweiten Submoduls mit Pulsweitenmodu¬ lation angesteuert sind. Mittels der Ansteuerung der Leis- tungsschaltelemente des zweiten Submoduls mittels Pulsweiten¬ modulation lässt sich vorteilhafterweise die Ausgangsspannung des Umrichters sehr exakt, d. h. mit geringem Oberwellenanteil erzeugen, so dass der Aufwand für eine Filterung der
Ausgangsspannung bzw. des Ausgangsstroms deutlich reduziert wird .
Der Umrichter kann dabei so aufgebaut sein, dass die ersten Submodule und/oder das zweite Submodul jeweils eine elektri¬ sche Reihenschaltung der zwei Leistungsschaltelemente auf¬ weist, wobei die Reihenschaltung parallel zu dem Energiespei¬ cher geschaltet ist. Ein derart aufgebautes Submodul ist als solches bereits aus der eingangs genannten Druckschrift von Lesnicar und Marquardt bekannt.
Der Umrichter kann auch so aufgebaut sein, dass das zweite Submodul zusätzlich eine zweite elektrische Reihenschaltung aus einem dritten und einem vierten elektronischen Leistungs- schaltelement aufweist, wobei diese zweite Reihenschaltung parallel zu dem Energiespeicher geschaltet ist. Mit anderen Worten weist das zweite Submodul vier Leistungsschaltelemente auf, die als Vollbrücke geschaltet sind, wobei der Energie¬ speicher den Brückenzweig der Vollbrücke bildet. Mittels die- ses zweiten Submoduls lässt sich vorteilhafterweise die Pola¬ rität der Submodulspannung umkehren. Die zweite Submodulspan- nung kann also additiv zu den Submodulspannungen der ersten Submodule hinzugefügt werden. Die zweite Submodulspannung kann aber auch subtraktiv zu diesen Submodulspannungen der ersten Submodule hinzugefügt werden. Damit lässt sich die
Ausgangsspannung des Umrichters mit einer verbesserten Genauigkeit erzeugen.
Der Umrichter kann auch so ausgestaltet sein, dass die Leis- tungsschaltelemente jeweils IGBTs sind, die mit Freilaufdio¬ den versehen sind. Solche IGBTs stehen in großer Auswahl und preisgünstig zur Verfügung. Beispielsweise können die ersten Submodule vorteilhafterweise IGBTs mit einer hohen Sperrspan¬ nung und einer geringen maximalen Schaltfrequenz aufweisen. Die zweiten Submodule können mit Vorteil IGBTs mit einer ge¬ ringeren Sperrspannung, dafür aber mit einer höheren maximalen Schaltfrequenz aufweisen.
Erfindungsgemäß wird weiterhin angegeben ein Verfahren zum Ansteuern eines Umrichters mit mindestens einem ersten Pha- senmodulzweig zwischen einem ersten Gleichspannungsanschluss und einem Wechselspannungsanschluss und mindestens einem zweiten Phasenmodulzweig zwischen dem Wechselspannungsanschluss und einem zweiten Gleichspannungsanschluss, bei dem jeder Phasenmodulzweig eine Mehrzahl von Submodulen aufweist, die jeweils mindestens zwei elektronische Leistungsschaltele¬ mente und einen Energiespeicher aufweisen, wobei an zwei An- Schlüssen jedes Submoduls jeweils eine von dem Energiespei¬ cher des Submoduls bereitgestellte Submodulspannung ausgebbar ist, und bei dem der erste Phasenmodulzweig und der zweite Phasenmodulzweig jeweils erste Submodule mit einer ersten Submodulspannung und jeweils mindestens ein zweites Submodul mit einer zweiten Submodulspannung aufweisen, wobei die zweite Submodulspannung kleiner ist als die erste Submodulspannung, wobei bei dem Verfahren die Leistungsschaltelemente der ersten Submodule mit ersten Ansteuersignalen angesteuert werden, deren Grundfrequenz kleiner ist als die Grundfrequenz von zweiten Ansteuersignalen, mit denen die Leistungsschaltelemente des zweiten Submoduls angesteuert werden.
Das Verfahren kann auch so ausgestaltet sein, dass die Grund¬ frequenz der zweiten Ansteuersignale im Kilohertz-Bereich liegt.
Das Verfahren kann so ablaufen, dass die Leistungsschaltele¬ mente der ersten Submodule mittels der ersten Ansteuersignale in Blocktaktung angesteuert werden.
Das Verfahren kann auch so ausgestaltet sein, dass die Leis¬ tungsschaltelemente des (mindestens einen) zweiten Submoduls mittels der zweiten Ansteuersignale in Pulsweitenmodulation angesteuert werden.
Mittels dieser Verfahren lassen sich gleichartige Vorteile erzielen, wie sie oben im Zusammenhang mit dem Umrichter dargestellt sind. Insbesondere kann als Ausgangsspannung des Um-
richters eine Gleichspannung bzw. eine sinusförmige Wechsel¬ spannung sehr genau angenähert werden, so dass nur ein sehr geringer Aufwand zum Filtern der Ausgangsspannung notwendig ist .
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei¬ spielen näher erläutert. Dazu ist in
Figur 1 eine schematische Darstellung eines Umrichters mit drei Phasenmodulen, in
Figur 2 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Phasenmoduls des Umrichters, in
Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Phasenmoduls des Umrichters, in
Figur 4 ein als solches aus dem Stand der Technik bekanntes
Ausführungsbeispiel eines Submoduls, in
Figur 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Submoduls und in
Figur 6 ein Ausführungsbeispiel eines Phasenmoduls mit An¬ steuereinrichtungen dargestellt .
In Figur 1 ist in einer schematischen Darstellung ein Umrichter 1 in Form eines sogenannten Brückenumrichters für Drei¬ phasenwechselstrom dargestellt. Dieser Umrichter 1 weist einen ersten Gleichspannungsanschluss 4 positiver Polarität so¬ wie einen zweiten Gleichspannungsanschluss 8 negativer Pola¬ rität auf. Weiterhin weist der Umrichter 1 einen ersten Wech- selspannungsanschluss 12 für eine erste Phase eines Dreipha¬ senwechselstroms, einen zweiten Wechselspannungsanschluss 16 für eine zweite Phase des Dreiphasenwechselstroms sowie einen dritten Wechselspannungsanschluss 20 für eine dritte Phase
des Dreiphasenwechselstroms auf. Der erste Wechselspannungs¬ anschluss 12 ist mit einem ersten Phasenmodul 24 verbunden. Dieses erste Phasenmodul 24 weist einen ersten Phasenmodul- zweig 28 auf, der sich zwischen dem ersten Gleichspannungsan- schluss 4 und dem ersten Wechselspannungsanschluss 12 er¬ streckt. Weiterhin weist das erste Phasenmodul 24 einen zwei¬ ten Phasenmodulzweig 32 auf, der sich zwischen dem ersten Wechselspannungsanschluss 12 und dem zweiten Gleichspannungs- anschluss 8 erstreckt. Mittels des ersten Phasenmoduls 24 und des ersten Wechselspannungsanschlusses 12 kann eine Phase ei¬ nes Dreiphasenwechselstroms bzw. einer Dreiphasenwechselspan- nung gleichgerichtet werden oder es kann eine Phase eines Dreiphasenwechselstroms bzw. einer Dreiphasenwechselspannung durch Wechselrichtung erzeugt werden.
In gleicher Art und Weise ist der zweite Wechselspannungsanschluss 16 mit einem zweiten Phasenmodul 24' verbunden. Die¬ ses zweite Phasenmodul 24' weist einen ersten Phasenmodul¬ zweig 28' sowie einen zweiten Phasenmodulzweig 32' auf. Das zweite Phasenmodul 24' übernimmt für die zweite Phase des Dreiphasenwechselstroms bzw. der Dreiphasenwechselspannung die Wechselrichtung bzw. die Gleichrichtung.
In gleicher Weise ist der dritte Wechselspannungsanschluss 20 mit einem dritten Phasenmodul 24'' verbunden. Dieses dritte
Phasenmodul 24'' weist einen ersten Phasenmodulzweig 28'' so¬ wie einen zweiten Phasenmodulzweig 32'' auf. Mittels des dritten Phasenmoduls 24'' und des dritten Wechselspannungsanschlusses 20 wird für die dritte Phase des Dreiphasenwechsel- Stroms eine Wechselrichtung bzw. Gleichrichtung durchgeführt. Die ersten Phasenmodulzweige 28, 28' und 28'' sind identisch aufgebaut; die zweiten Phasenmodulzweige 32, 32' und 32'' sind ebenfalls identisch aufgebaut. Die bisher beschriebene Grundstruktur eines solchen Umrichters ist als solche aus dem Stand der Technik bekannt.
In Figur 2 ist ein Beispiel für das erste Phasenmodul 24, welches den ersten Phasenmodulzweig 28 und den zweiten Pha-
senmodulzweig 32 aufweist, detaillierter dargestellt. Der erste Phasenmodulzweig 28 weist neben einer Induktivität 50 vier identisch aufgebaute erste Submodule 55 ( Phasensubmodule 55) auf. Diese ersten Submodule 55 weisen jeweils zwei An- Schlüsse auf, an denen jeweils eine erste Submodulspannung Ul bereitstellbar ist.
Weiterhin weist der erste Phasenmodulzweig 28 ein zweites Submodul 60 ( Phasensubmodul 60) auf. Dieses zweite Submodul 60 weist zwei Anschlüsse auf, an denen eine zweite Submodul¬ spannung U2 bereitstellbar ist. Je nach Ansteuerung können an den ersten Submodulen die ersten Submodulspannungen Ul den Wert 0 oder den Wert Ul annehmen. Ebenso kann die zweite Sub¬ modulspannung U2 je nach Ansteuerung des zweiten Submoduls den Wert 0 oder den Wert U2 annehmen. Das zweite Submodul 60 kann jedoch auch so ausgestaltet sein, dass die zweite Submo¬ dulspannung U2 den Wert 0, den Wert (-U2) oder den Wert (+U2) annehmen kann, d. h. die Polarität der zweiten Submodulspannung U2 kann bei entsprechender Ansteuerung des zweiten Sub- moduls umgekehrt werden.
Die zweite Submodulspannung U2 weist kleinere Werte auf als die erste Submodulspannung Ul . Beispielsweise kann die zweite Submodulspannung U2 die Hälfte der ersten Submodulspannung Ul betragen (U2 = 0,5 x Ul) oder die zweite Submodulspannung kann ein Viertel der ersten Submodulspannung Ul betragen (U2 = 0,25 x Ul) .
Die ersten Submodule 55 und das zweite Submodul 60 des ersten Phasenmodulzweigs 28 sind elektrisch in Reihe geschaltet.
Ebenso sind die ersten Submodule 55 und das zweite Submodul 60 des zweiten Phasenmodulzweigs 32 elektrisch in Reihe ge¬ schaltet . Das zweite Phasenmodul 24' und das dritte Phasenmodul 24'' des Umrichters 1 (vgl. Figur 1) kann identisch aufgebaut sein wie das erste Phasenmodul 24.
In Figur 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für das erste Phasenmodul 24 dargestellt. Dieses unterscheidet sich von dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel lediglich dadurch, dass die Phasenmodulzweige 28 und 32 anstelle eines zweiten Submoduls 60 jeweils zwei elektrisch in Reihe ge¬ schaltete zweite Submodule 60 und 60' enthalten. In anderen Ausführungsbeispielen können die Phasenmodulzweige 28 und 32 auch 3, 4 oder noch mehr elektrisch in Reihe geschaltete zweite Submodule enthalten.
In Figur 4 ist ein Ausführungsbeispiel für ein Submodul am Beispiel des ersten Submoduls 55 dargestellt. Das erste Sub¬ modul 55 enthält ein erstes Leistungsschaltelement 100 und ein zweites Leistungsschaltelement 105, welche elektrisch in Reihe geschaltet sind. Das erste Leistungsschaltelemente 100 ist mit einer antiparallel geschalteten ersten Diode 110 (Freilaufdiode) versehen; das zweite Leistungsschaltelement 105 ist mit einer antiparallel geschalteten zweiten Diode 115 (Freilaufdiode) versehen. Parallel zu der Reihenschaltung der beiden Leistungsschaltelemente 100 und 105 ist ein Energie¬ speicher 120 geschaltet. Der Energiespeicher kann als ein Kondensator 120 ausgestaltet sein; im Ausführungsbeispiel ist der Energiespeicher als ein unipolarer Kondensator 120 ausgestaltet. An dem elektrischen Verbindungspunkt der beiden Leistungsschaltelemente ist ein erster Anschluss 130 des Sub¬ moduls angeordnet; ein zweiter Anschluss 140 des Submoduls 55 ist an dem negativen Pol des Energiespeichers (Kondensators) 120 angeordnet. Zwischen dem ersten Anschluss 130 und dem zweiten Anschluss 140 des Submoduls 55 wird die Submodulspan- nung Ul bereitgestellt. Diese kann je nach Schaltung des ers¬ ten Leistungsschaltelementes 100 und des zweiten Leistungs¬ schaltelementes 105 die Spannung Ul = 0 V bzw. die Spannung Ul = Ul annehmen. Das erste Leistungsschaltelement 100 und/oder das zweite
Leistungsschaltelement 105 können beispielsweise als ein IGBT (insulated-gate bipolar transistor) ausgestaltet sein.
Sowohl die ersten Submodule 55 als auch die zweiten Submodule 60 und 60' können so aufgebaut sein wie in Figur 4 darge¬ stellt . In Figur 5 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel für den Aufbau des zweiten Submoduls 60 dargestellt. Dieses Submodul 60 unterscheidet sich von dem in Figur 4 dargestellten Submodul dadurch, dass neben dem ersten Leistungsschaltelement 100' und dem zweiten Leistungsschaltelement 105' zusätzlich ein drittes Leistungsschaltelement 150 in Reihe mit einem vierten Leistungsschaltelement 155 geschaltet ist. Beide Leistungsschaltelemente 150 und 155 sind mit einer Freilauf¬ diode 160 bzw. 165 versehen. Der zweite Anschluss 140' des Submoduls 60 ist mit dem elektrischen Verbindungspunkt zwi- sehen dem dritten Leistungsschaltelement 150 und dem vierten Leistungsschaltelement 155 verbunden. Zwischen dem ersten Anschluss 130 und dem zweiten Anschluss 140' des zweiten Submo¬ duls 60 kann die zweite Submodulspannung U2 mit positiver Polarität (+U2) oder mit negativer Polarität (-U2) bereitge- stellt werden, ebenso kann die zweite Submodulspannung den Wert 0 annehmen.
Die Leistungsschaltelemente 100, 105, 150 und/oder 155 können beispielsweise jeweils als ein IGBT ausgestaltet sein. Das zweite Submodul 60' kann gleichartig aufgebaut sein wie das zweite Submodul 60.
Die Leistungsschaltelemente der ersten Submodule 55 können vorteilhafterweise ausgestaltet sein als IGBTs mit hoher Sperrspannung, welche jedoch nur eine geringe Schaltfrequenz vertragen. Diese IGBTs weisen vorteilhafterweise geringe Durchlassverluste auf. Diese können vorzugsweise in Blocktak- tung mit Ansteuersignalen einer vergleichsweise niedrigen Grundfrequenz angesteuert werden.
Die Leistungsschaltelemente der zweiten Submodule 60, 60' können vorteilhafterweise ausgestaltet sein als IGBTs, welche nur eine geringere Sperrspannung aufweisen müssen, dafür je-
doch eine höhere Schaltfrequenz vertragen können. Diese IGBTs weisen vorteilhafterweise geringe Schaltverluste auf . Die Ansteuersignale für diese Leistungsschaltelemente der zweiten Submodule 60, 60' können vorzugsweise mittels Pulsweitenmodu- lation erzeugt werden, wobei die Grundfrequenz diese Ansteu¬ ersignale vergleichsweise größer sein kann als die Grundfre¬ quenz der Ansteuersignale für die ersten Submodule.
In Figur 6 ist die Ansteuerung der ersten Submodule 55 sowie der zweiten Submodule 60, 60' dargestellt. Die ersten Submo¬ dule 55 werden von einer ersten Ansteuereinrichtung 200 angesteuert, welche erste Ansteuersignale 205 für die Leistungs¬ schaltelemente der ersten Submodule bereitstellt. Mittels der ersten Ansteuereinrichtung 200 wird die als solches bekannte Blocktaktung der Leistungsschaltelemente der ersten Submodule 55 durchgeführt. Die erste Ansteuereinrichtung 200 sendet An¬ steuersignale 205 an die Leistungsschaltelemente der ersten Submodule 55, wobei die Grundfrequenz fl der ersten Ansteuersignale in etwa der Grundfrequenz der Wechselspannung des Um- richters entspricht. Daraufhin schalten die Leistungsschalt¬ elemente der ersten Submodule 55 mit einer ersten Schaltfre¬ quenz fs 1.
Weiterhin stellt eine zweite Ansteuereinrichtung 210 zweite Ansteuersignale 215 für die Leistungsschaltelemente der zwei¬ ten Submodule 60 und 60' bereit. Die Grundfrequenz f2 der zweiten Ansteuersignale 215 für die zweiten Submodule 60 und 60' ist größer als die Grundfrequenz fl der ersten Ansteuersignale 205 für die ersten Submodule 55. Beispielsweise kön- nen die zweiten Ansteuersignale Frequenzen im Kilohertz- Bereich aufweisen. Die zweite Ansteuereinrichtung 210 steuert mittels der zweiten Ansteuersignale 215 die Leistungsschalt¬ elemente der zweiten Submodule 60 und 60' in als solches be¬ kannter Pulsweitenmodulation an. Daraufhin schalten die Leis- tungsschaltelemente der zweiten Submodule 60 und 60' mit ei¬ ner größeren Schaltfrequenz fs2 als die Leistungsschaltelemente der ersten Submodule 55. Beispielsweise kann die
Schaltfrequenz fs2 der Leistungsschaltelemente der zweiten Submodule 60, 60' im Kilohertz-Bereich liegen.
Die erste Ansteuereinrichtung 200 und die zweite Ansteuerein- richtung 210 können auch als eine gemeinsame Ansteuereinrichtung ausgeführt sein.
Die Submodulspannungen können so ausgelegt werden, dass mittels der ersten Submodulspannungen Ul bereits die gesamte Gleichspannung bzw. die Spitzenspannung der Wechselspannung dargestellt werden kann. Die zweiten Submodulspannungen U2 der zweiten Submodule 60, 60' sind dann nicht für die Dar¬ stellung bzw. den Aufbau der Gesamtspannung des Umrichters notwendig, sondern können dazu eingesetzt werden, die Aus- gangsspannung genauer (d. h. mit geringeren Oberwellenanteilen) aufzubauen. Die zweite Submodulspannung U2 kann (beispielsweise bei einem Aufbau des Submoduls gemäß Figur 4) ad¬ ditiv zu den ersten Submodulspannungen hinzugefügt werden. Die zweiten Submodulspannungen U2 können aber auch (z. B. bei einem Aufbau des zweiten Submoduls gemäß Figur 5) wahlweise additiv oder subtraktiv zu den ersten Submodulspannungen Ul hinzugefügt werden. Damit erhält man einen zusätzlichen Frei¬ heitsgrad beim Aufbau der Ausgangsspannung des Umrichters. Bei dem beschriebenen Umrichter ist besonders vorteilhaft, dass man die Anzahl der Schaltstufen des Umrichters durch entsprechende Dimensionierung der Submodulspannungen vervielfachen kann, ohne die vielfache Anzahl an Submodulen zu benötigen. Dies sei am Beispiel eines Umrichters mit einem Pha- senmodul gemäß der Figur 3 erklärt. Die ersten Submodulspan¬ nungen Ul betragen im Ausführungsbeispiel jeweils 2 kV. Die zweite Submodulspannung U2 eines zweiten Submoduls 60 des ersten Phasenmodulzweigs 28 beträgt im Ausführungsbeispiel U2 = 1 kV. Die zweite Submodulspannung des anderen zweiten Sub- moduls 60' des ersten Phasenmodulszweigs 28 beträgt im Aus¬ führungsbeispiel U2 = 0,5 kV. Der zweite Phasenmodulzweig 32 ist symmetrisch zum ersten Phasenmodulzweig 28 ausgebildet. Mit einem derartigen Phasenmodul können Schaltstufen der Grö-
ße 0,5 kV erzeugt werden. (Hätte man nur die ersten Submodule mit ersten Submodulspannungen von 2 kV, könnte man nur
Schaltstufen in Höhe von 2 kV erzeugen.) Dadurch erhöht sich also die Anzahl der möglichen Schaltstufen um den Faktor 4 (so als ob der Umrichter aus der vierfachen Anzahl an Submo- dulen mit Submodulspannungen von 0,5 kV (0,5 kV-Submodule) aufgebaut wäre.) Die Ausgangsspannung dieses Umrichters kann also sehr viel genauer aufgebaut werden und es entstehen weniger störende Oberwellen. Der Filteraufwand verringert sich entsprechend .
Es wurde ein Umrichter beschrieben, mit dem die Ausgangsspannung auf einfache und kostengünstige Art und Weise sehr genau aufgebaut werden kann. Dadurch verringert sich beispielsweise der Filteraufwand zum Ausfiltern von Oberwellen deutlich und es werden hochqualitative Ausgangsspannungen erzeugt.