Beschreibung
Energieverteilnetz und Verfahren zu dessen Betrieb Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Steuern der Energieerzeugung mindestens einer an ein Energieverteilnetz angeschlossenen Energieabgabeeinrichtung .
Mit einer zunehmenden Dezentralisierung der Energieerzeugung (beispielsweise durch Photovoltaikanlagen oder kleine Kraft- Wärme-Kopplungsanlagen insbesondere in privaten Haushalten) verändert sich die Art der Nutzung der Verteilnetze von einer zentralisierten Stromverteilung (von einer oder mehreren Transformatorstationen in Richtung zum Energieverbraucher) in eine zumindest zeitweise dezentrale Stromverteilung (z. B. von einem Haushalt zu anderen Haushalten oder von mehreren privaten Energieerzeugern in Richtung Transformatorstation bzw. ins Mittelspannungsnetz) . Künftig wird es auch möglich sein, die überschüssige Energie bei einzelnen Netzteilnehmern zu speichern, beispielsweise in nicht vollständig geladenen Batterien von Elektroautos.
Durch eine Überwachung der Stromverteilung sowie der Spannungsqualität in den Energieverteilnetzen lässt sich die je- weilige Strombelastung der einzelnen Verteilnetzleitungen erkennen und, wenn möglich, der Schaltzustand der Verteilnetze bzw. deren Topologie entsprechend anpassen.
Die Planung und der Ausbau der meisten Niederspannungsver- teilnetze fanden oft vor Jahren oder sogar Jahrzehnten statt. Während der nachfolgenden Zeit erfolgte eine weitere evoluti¬ onäre Entwicklung der Verteilnetze, welche die Topologie der Netze durch einen Zu-, Um- und Ausbau veränderte. Die Doku¬ mentation über die Topologie der Netze wurde oft nicht voll- ständig aktualisiert. Dazu kommt noch die Tatsache, dass in¬ nerhalb von Niederspannungsnetzen üblicherweise schaltbare Trennstellen (Schalteinrichtungen) vorgesehen sind, beispielsweise zur Netzumschaltung bei Servicearbeiten, die oft
nicht den Anforderungen der dezentralen Energieerzeugung gewachsen sind.
Obwohl der Anteil der dezentral erzeugten Energie stetig wächst, ist er vielerorts noch relativ gering. Dadurch wird in der Praxis vorerst die Dimensionierungsreserve der Ver¬ teilnetze ausgenutzt bzw. stichprobenartig die Spannungsqua¬ lität insbesondere in Niederspannungsverteilnetzen überwacht. Zusätzlich wird davon ausgegangen, dass die insbesondere in einem Niederspannungsnetz erzeugte Energie anteilsmäßig ge¬ ringer ist als der gleichzeitige Stromverbrauch anderer Netzteilnehmer .
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Steuern eines Energieverteilnetzes anzugeben, das einen ro¬ busten und sicheren Betrieb auch im Falle einer Störung gewährleisten kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in Unteransprüchen angegeben.
Danach ist erfindungsgemäß ein Verfahren zum Steuern eines Energieverteilnetzes vorgesehen, bei dem eine einer Energie¬ abgabeeinrichtung zugeordnete Steuereinrichtung mit einer ein Energieverteilnetz überwachenden Zentraleinrichtung in einer uni- oder bidirektionalen Kommunikationsverbindung steht und regelmäßig oder unregelmäßig geprüft wird, ob die Kommunika- tionsverbindung unterbrochen ist oder die Übertragungsqualität der Kommunikationsverbindung einen vorgegebenen Mindest- qualitätswert unterschreitet, und die Energieeinspeisung der mindestens einen Energieabgabeeinrichtung in das Energieverteilnetz durch die Steuereinrichtung reduziert oder gestoppt wird, wenn die Kommunikationsverbindung unterbrochen ist oder die Übertragungsqualität der Kommunikationsverbindung den vorgegebenen Mindestqualitätswert unterschreitet.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht beispielsweise darin, dass sich eine überhöhte Energie¬ einspeisung in das Energieverteilnetz im Falle einer Störung vermeiden lässt. Kommt es zum Beispiel aufgrund einer Störung von Kommunikationsverbindungen dazu, dass Energieabgabeeinrichtungen gar nicht oder zumindest nicht mehr ausreichend von der übergeordneten Zentraleinrichtung gesteuert werden können, so wird das Energieverteilnetz in einen "sicheren" Zustand überführt, in dem die Energieeinspeisung derjenigen Energieabgabeeinrichtungen, die von der Zentraleinrichtung nicht oder nur noch schlecht erreichbar sind, zurückgefahren wird. Dadurch wird vermieden, dass unkontrolliert zu viel Energie in das Energieverteilnetz eingespeist wird und dieses in einen instabilen Zustand gerät.
Bei den Energieabgabeeinrichtungen kann es sich beispielsweise um Energieerzeugungseinrichtungen oder um Energiespeichereinrichtungen handeln. Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die Zent¬ raleinrichtung die Steuereinrichtung und damit mittelbar die Energieeinspeisung der Energieabgabeeinrichtung steuert, solange die Kommunikationsverbindung besteht oder die Übertragungsqualität der Kommunikationsverbindung den vorgegebenen Mindestqualitätswert erreicht oder überschreitet. So lange nämlich eine ausreichend gute Kommunikation zwischen der Zentraleinrichtung und den lokalen Steuereinrichtungen möglich ist, kann die Steuerung des Energieverteilnetzes unmit¬ telbar von der Zentraleinrichtung wahrgenommen werden.
Wenn die Kommunikationsverbindung zwischen der Zentraleinrichtung und einer oder mehreren der Steuereinrichtungen unterbrochen ist oder die Übertragungsqualität der Kommunikati¬ onsverbindungen den vorgegebenen Mindestqualitätswert unter- schreitet, können die betroffenen Steuereinrichtungen beispielsweise die Energieerzeugung der mit ihnen in Verbindung stehenden Energieerzeugungseinrichtungen reduzieren oder drosseln. Alternativ können die von einem Kommunikationsaus-
fall betroffenen Steuereinrichtungen auch die Energie der mit ihnen in Verbindung stehenden Energieerzeugungseinrichtungen ganz oder zum Teil in zugeordnete Energiespeichereinrichtungen umlenken und dort Zwischenspeichern.
Sind zuschaltbare Energieverbrauchseinrichtungen verfügbar, so können die von einem Kommunikationsausfall betroffenen Steuereinrichtungen alternativ auch die mit ihnen in Verbindung stehenden Energieerzeugungseinrichtungen mit solchen zu- schaltbaren Energieverbrauchseinrichtungen verbinden und die Energie der Energieerzeugungseinrichtungen ganz oder zum Teil mit den Energieverbrauchseinrichtungen verbrauchen.
Außerdem kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungs- form des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein, dass die Zentraleinrichtung die elektrische Energieeinspeisung mindestens einer weiteren Energieabgabeeinrichtung, die von derjenigen Energieabgabeeinrichtung verschieden ist, hinsichtlich der die Unterbrechung der Kommunikationsverbindung oder das Absinken der Übertragungsqualität unter den vorgege¬ benen Mindestqualitätswert erkannt worden ist, erhöht, redu¬ ziert oder stoppt und/oder die elektrische Energieaufnahme einer mit dem anderen Verteilnetzbereich verbundenen Energieverbrauchseinrichtung drosselt oder abschaltet.
In diesem Fall wird vorteilhaft ausgenutzt, dass der Zentral¬ einrichtung das Bestreben der lokalen Steuereinrichtungen bekannt ist, bei einer Kommunikationsstörung in einen sicheren Betriebszustand überzugehen. Folglich kann zusätzlich auch die Zentraleinrichtung geeignete Maßnahmen durchführen, um die Netzstabilität positiv zu beeinflussen. Dies kann bei¬ spielsweise durch gezielte Beeinflussung der Energieeinspei¬ sung einer weiteren Energieabgabeeinrichtung in einem anderen Verteilnetzbereich, für die keine Kommunikationsstörung er- kannt worden ist, oder durch Abwerfen von elektrischen Lasten erfolgen. Dabei muss jedoch - z.B. durch Überwachung einer Netzspannung und/oder einer Stromauslastung der Energieversorgungsleitungen - darauf geachtet werden, dass diese Maß-
nahmen selbst keine negativen Auswirkungen auf die Netzstabi¬ lität haben.
Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf eine Anordnung mit mindestens einer Energieabgabeeinrichtung und einer der mindestens einen Energieabgabeeinrichtung zugeordneten Steuereinrichtung, die geeignet ist, die Einspeisung von Energie der Energieabgabeeinrichtung in ein Energieverteilnetz zu steuern .
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung mit einer Zentraleinrichtung in einer uni- oder bidirektionalen Kommunikationsverbindung steht und die Steuereinrichtung derart ausgestaltet ist, dass sie die Energieeinspeisung in das Energieverteilnetz durch die mindestens eine Energieabga¬ beeinrichtung reduziert oder stoppt, wenn die Kommunikations¬ verbindung unterbrochen ist oder die Übertragungsqualität der Kommunikationsverbindung einen vorgegebenen Mindestqualitäts- wert unterschreitet.
Bezüglich der Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung sei auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verwiesen, da die Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung denen des erfindungsgemäßen Verfahrens im Wesentlichen entsprechen.
Handelt es sich bei der Energieabgabeeinrichtung um eine Energieerzeugungseinrichtung, so kann die Steuereinrichtung beispielsweise die Energieerzeugung der Energieerzeugungsein- richtung reduzieren oder stoppen, wenn die Kommunikationsverbindung unterbrochen ist oder die Übertragungsqualität der Kommunikationsverbindung den vorgegebenen Mindestqualitäts- wert unterschreitet. Falls es sich bei der Energieabgabeeinrichtung um eine Energieerzeugungseinrichtung handelt und die Anordnung darüber hinaus eine Energiespeichereinrichtung aufweist, wird die Steuereinrichtung vorzugsweise die Energie der Energieerzeu-
gungseinrichtung ganz oder zum Teil in die Energiespeichereinrichtung lenken und dort Zwischenspeichern, wenn die Kommunikationsverbindung unterbrochen ist oder die Übertragungsqualität der Kommunikationsverbindung den vorgegebenen Mindestqualitätswert unterschreitet.
Wenn die Anordnung eine oder mehrere zuschaltbare Energie¬ verbrauchseinrichtungen aufweist, wird es als vorteilhaft an¬ gesehen, wenn die Steuereinrichtung die zuschaltbare Energie- verbrauchseinrichtung mit der mindestens einen Energieabgabe¬ einrichtung verbindet und die Energie der mindestens einen Energieabgabeeinrichtung ganz oder zum Teil mit der Energieverbrauchseinrichtung verbraucht, wenn die Kommunikationsverbindung unterbrochen ist oder die Übertragungsqualität der Kommunikationsverbindung den vorgegebenen Mindestqualitätswert unterschreitet.
Bei dem Energieverteilnetz kann es sich beispielsweise um ein Niederspannungsverteilnetz handeln .
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispie¬ len näher erläutert, dabei zeigen beispielhaft
Figur 1 ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungs- gemäße Anordnung, anhand derer auch das erfindungsgemäße Verfahren beispielhaft erläu¬ tert wird, und
Figuren 2-3 ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine er¬ findungsgemäße Anordnung, anhand derer ein weiteres Ausführungsbeispiel für das erfin¬ dungsgemäße Verfahren erläutert wird.
Die Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Anordnung zur Überwachung und/oder Regelung der Energieverteilung in einem Teilbereich eines Drehstromnetzes mit dezentraler Energieeinspeisung und/oder -speicherung. Ein Verteilnetz 10 um- fasst einen Netztransformator 11 mit einer Transformatorsi-
cherung IIa, eine Sammelschiene 18 mit in der Figur 1 ge¬ schlossenen Schalteinrichtungen 12a und 12b sowie Verteilnetzsträngen 13a (zwischen Punkten a und c) , 13b (zwischen Punkten b und c) und 13c (zwischen Punkten c und d) . In der Übersichtsdarstellung in der Figur 1 sind die Netzstränge samt allen dazugehörigen Elementen als ein Leitungsbündel dargestellt, das Phasenleitungen LI bis L3 und den Nullleiter symbolisieren soll. Verteilnetzteilnehmer sind mittels Energiezähler 14a bis 14h an das Verteilnetz 10 angeschlossen. In der in Figur 1 dargestellten Netztopologie ist der Netzstrang 13c mittels einer geschlossenen Schalteinrichtung 12c mit dem Strang 13a verbunden. Eine Schalteinrichtung 12d ist geöffnet, so dass die Netzstränge 13b und 13c voneinander getrennt sind.
Zur Überwachung der Netzstränge 13a-13c sind im Verteilnetz 10 Strom- und/oder Spannungsmesseinrichtungen 15a bis 15e installiert, welche die Verteilnetztopologie in drei Netzberei- che eingrenzen.
Bei den Verteilnetzteilnehmern handelt es sich beispielsweise um Energieerzeugungseinrichtungen 16d, 16g und 16h, um Energiespeichereinrichtungen 16a, 16e, 16f und um Energie- verbrauchseinrichtungen 16b und 16c. In den Energieerzeugungseinrichtungen 16d, 16g und 16h und in den Energiespeichereinrichtung 16a, 16e und 16f ist jeweils eine - in Figur 1 nicht explizit dargestellte - lokale Steuereinrichtung in¬ tegriert. Die lokalen Steuereinrichtungen haben die Aufgabe, die jeweils zugeordnete Energieerzeugungseinrichtung 16d, 16g und 16h bzw. Energiespeichereinrichtung 16a, 16e, 16f lokal zu steuern.
Eine Integration der Steuereinrichtungen in die Energieerzeu- gungseinrichtungen 16d, 16g und 16h bzw. in die Energiespei¬ chereinrichtungen 16a, 16e, 16f ist hier nur beispielhaft zu verstehen. Stattdessen können die Steuereinrichtungen auch separate Einrichtungen bilden, die von der oder den zu steu-
ernden Energieerzeugungseinrichtungen 16d, 16g und 16h bzw. Energiespeichereinrichtungen 16a, 16e, 16f getrennt sind. Auch ist es möglich, dass einer oder mehreren Steuereinrichtungen jeweils eine oder mehrere Energieerzeugungseinrichtun- gen 16d, 16g und 16h, eine oder mehrere Energiespeichereinrichtungen 16a, 16e, 16f und/oder eine oder mehrere Energie¬ verbrauchseinrichtungen 16b und 16c zugeordnet sind.
Über in der Figur 1 aus Gründen der Übersicht nicht näher ge- zeigte uni- oder bidirektionale Kommunikationsverbindungen stehen die Steuereinrichtungen mit einer Zentraleinrichtung 17 zur Netzführung in Verbindung. Die Zentraleinrichtung 17 befindet sich beispielsweise in der Strom- und/oder Spannungsmesseinrichtung 15c. Die Kommunikationssignale der Kom- munikationsverbindungen können mittels eines PLC-Verfahrens
(PLC = Power Line Communication) über das Verteilnetz 10 oder über ein separates Kommunikationsnetz übertragen werden.
Die Messdaten der Strom- und/oder Spannungsmesseinrichtungen 15a bis 15e gelangen zu der Zentraleinrichtung 17, die die
Messdaten auswertet und zentral die Steuerung der Energieerzeugungseinrichtungen 16d, 16g und 16h sowie der Energiespei¬ chereinrichtungen 16a, 16e, 16f vornimmt. Hierzu steuert die Zentraleinrichtung 17 die lokalen Steuereinrichtungen an, die den Energieerzeugungseinrichtungen 16d, 16g und 16h sowie den Energiespeichereinrichtungen 16a, 16e, 16f zugeordnet sind. Die Steuersignale werden von der Zentraleinrichtung 17 über die oben genannten Kommunikationsverbindungen übertragen. In dieser Weise kann die Zentraleinrichtung 17 den Energiefluss in den Netzsträngen 13a, 13b und 13c getrennt voneinander durch eine gezielte Steigerung oder Drosselung der Energieerzeugung in einzelnen Netzbereichen und bei Bedarf durch eine vorübergehende Energiespeicherung steuern. Eine solche Steue¬ rung ist jedoch nur möglich, solange die Kommunikationsver- bindungen bestehen oder die Übertragungsqualität der Kommunikationsverbindungen einen vorgegebenen Mindestqualitätswert erreicht oder überschreitet.
Wenn eine oder mehrere Kommunikationsverbindungen unterbrochen sind oder die Übertragungsqualität der Kommunikations¬ verbindungen einen vorgegebenen Mindestqualitätswert unterschreitet, werden die lokalen Steuereinrichtungen die Ansteu- erung der zugeordneten Energieerzeugungseinrichtungen 16d, 16g und 16h und der Energiespeichereinrichtungen 16a, 16e, 16f selbst übernehmen, und zwar in der Weise, dass das Ver¬ teilnetz 10 in einen stabilen, sicheren Zustand überführt wird .
Ist eine von einem Kommunikationsproblem betroffene Steuereinrichtung einer Energieerzeugungseinrichtung 16d, 16g, 16h zugeordnet, so wird die betroffene Steuereinrichtung vorzugs¬ weise die Energieerzeugung der Energieerzeugungseinrichtung 16d, 16g, 16h reduzieren oder stoppen, sobald die Kommunika¬ tionsverbindung unterbrochen ist oder die Übertragungsqualität der Kommunikationsverbindung den vorgegebenen Mindestqualitätswert unterschreitet. Ist eine von einem Kommunikationsproblem betroffene Steuereinrichtung einer Energieerzeugungseinrichtung 16d, 16g, 16h und einer Energiespeichereinrichtung 16a, 16e, 16f zugeordnet, so kann die Steuereinrichtung die Energie der Energieerzeugungseinrichtung 16d, 16g, 16h drosseln und/oder in die Energiespeichereinrichtung 16a, 16e, 16f lenken und dort Zwischenspeichern, sobald die Kommunikationsverbindung unterbrochen ist oder die Übertragungsqualität der Kommunikationsverbindung den vorgegebenen Mindestqualitätswert unterschreitet. Ist eine von einem Kommunikationsproblem betroffene Steuereinrichtung einer Energieerzeugungseinrichtung 16d, 16g, 16h und einer Energieverbrauchseinrichtung 16b, 16c zugeordnet, so kann die Steuereinrichtung die Energieerzeugung der Energieerzeugungseinrichtung 16d, 16g, 16h drosseln und/oder die Energieverbrauchseinrichtung 16b, 16c zuschalten und die
Energie der Energieerzeugungseinrichtung 16d, 16g, 16h ganz oder zum Teil mit der Energieverbrauchseinrichtung 16b, 16c verbrauchen, wenn die Kommunikationsverbindung unterbrochen
ist oder die Übertragungsqualität der Kommunikationsverbindung den vorgegebenen Mindestqualitätswert unterschreitet.
Ist eine von einem Kommunikationsproblem betroffene Steuer- einrichtung nur einer oder mehreren Energiespeichereinrichtungen 16a, 16e, 16f zugeordnet, so wird die Steuereinrich¬ tung die Energie vorzugsweise gespeichert halten und eine Einspeisung in das Verteilnetz vermeiden. Zusammengefasst erlaubt die Anordnung gemäß der Figur 1 die Steuerung der Energieverteilung für einzelne Verteilnetzbe- reiche/-abschnitte, die durch die Strom- und/oder Spannungs¬ messeinrichtungen 15a bis 15e abgegrenzt sind. Die Steuerung des Energieflusses im Netz kann primär durch das lokale Spei- ehern der überschüssigen Energie bei den Netzteilnehmern einzelner Netzbereiche und das Abrufen der gespeicherten Energie bei einem Mangel der lokal erzeugten Energie oder durch ein Drosseln der Energieproduktion bei einem Produktionsüber- schuss und nicht vorhandener Energietransportkapazität im Verteilnetz erfolgen. Dabei wird die momentane Menge der bei den Netzteilnehmern gespeicherten Energie permanent von der Zentraleinrichtung 17 überwacht. Im Falle eines Ausfalls von Kommunikationsverbindungen erfolgt eine Stabilisierung des Verteilnetzes 10 vorzugsweise durch eine lokal gesteuerte Drosselung der Energieeinspeisung.
In den Figuren 2 und 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Anordnung zur Überwachung und/oder Regelung der Energieverteilung in einem Teilbereich eines Drehstromnetzes mit dezentraler Energieeinspeisung und/oder -speicherung dargestellt. Ein Verteilnetz 20 besteht aus einem Netztransformator 21 mit einer Transformatorsicherung 21a, einer Sammelschiene 22 mit Abzweigschalteinrichtungen 23a und 23b, und Verteilnetzsträngen, von denen in der Figur 2 nur einer näher dargestellt und mit dem Bezugszeichen 24 (zwischen Punkten a und b) gekennzeichnet ist.
Die einzelnen Verteilnetzteilnehmer sind mittels Energiezähler 25a bis 25c an das Netz 20 angeschlossen, wobei der Energiezähler 25c einem 3-phasigen steuerbaren Stromerzeuger 26 vorgeschaltet ist. Bei den Verteilnetzteilnehmern 27a und 27b kann es sich um beliebige Energieerzeugungseinrichtungen, Energiespeichereinrichtungen oder Energieverbrauchseinrichtungen handeln. Zusätzlich zur Überwachung des Netzstranges 24 ist im Netz 20 eine Strom- und/oder Spannungsmesseinrichtung 28 installiert. Auf der Übersichtsdarstellung in der Fi- gur 2 sind die Netzstränge samt allen dazugehörigen Elementen als ein Leitungsbündel dargestellt, das Phasenleitungen LI bis L3 und den Nullleiter symbolisieren soll.
Der Verteilnetzbereich mit dem Netzstrang 24 ist in der Figur 3 detaillierter dargestellt. Dabei wurde aus Gründen der
Übersichtlichkeit auf die Darstellung des Netzteilnehmers 27b und des Energiezählers 25b verzichtet. Die Strom- und/oder Spannungsmesseinrichtung 28 besteht aus einer Vorrichtung 30 zur Erfassung und Bearbeitung von Strömen und/oder Spannungen und einer Kommunikationsvorrichtung 31, die mit Phasenleitern LI, L2 und L3 und/oder dem Nullleiter N verbunden ist und über diese kommuniziert.
Die Energiezähler 25a und 25c (Energiezähler 25b ist wie er- wähnt nicht dargestellt) beinhalten jeweils eine Vorrichtung 32, die neben der eigentlichen Energiezählung auch eine Erfassung und Bearbeitung von Strömen und/oder Spannungen einzelner Netzleitungen LI, L2, L3 durchführt, und jeweils eine Kommunikationsvorrichtung 33.
Die Energiezähler 25a und 25c kommunizieren mit der Strom- und/oder Spannungsmesseinrichtung 28, insbesondere mit einer Zentraleinrichtung 34, die in der Strom- und/oder Spannungsmesseinrichtung 28 enthalten ist und unter anderem den Netz- sträng 24 überwacht.
Der Energiezähler 25c enthält zusätzlich eine Abschalteinrichtung 35 und eine mit einer Steuerungseinheit 37 verbünde-
ne Steuerungsschnittstelle 36 zum Energieerzeuger 26, der 3- phasig über den Energiezähler 25c ans Netz angeschlossen ist.
Gemäß dem in der Figur 3 gezeigten Ausführungsbeispiel sendet die zentrale Steuerungseinheit 34 in der Strom- und/oder
Spannungsmesseinrichtung 28 über die Kommunikationsvorrichtung 31 zur Steuerungseinheit 37 im Energiezähler 25c perio¬ disch Steuerungstelegramme aus, die Soll-Vorgabewerte für den Energieerzeuger 26 enthalten. Ausgehend von den Werten steu- ert die Steuerungseinheit 37 über die Steuerungsschnittstelle 36 die Energieerzeugung im Stromerzeuger 26 und überwacht über dieselbe Steuerungsschnittstelle 36 den Betriebszustand des Energieerzeugers 26. Fällt die Kommunikationsverbindung zwischen der Zentraleinrichtung 34 und der Steuerungseinheit 37 dauerhaft aus, steu¬ ert die Steuerungseinheit 37 den Energieerzeuger 26 in einen sicheren Modus. Wenn die Steuerungsschnittstelle 36 zwischen der Steuerungs¬ einheit 37 und dem Energieerzeuger 26 ausfällt, wird die Netzverbindung des Energieerzeugers 26 mittels der Abschalt¬ einrichtung 35 getrennt, um einen möglicherweise größeren Schaden beim Energieerzeuger 26 oder einen möglichen Netz- kurzschluss abzuwenden.
Zusätzlich zu den in den Figuren 1 bis 3 erläuterten Vorgehensweisen kann bei einer erkannten Kommunikationsstörung auch die Zentraleinrichtung selbst Maßnahmen zur Netzstabili- sierung ergreifen. Dabei kann sie entweder die Energieeinspeisung in das Verteilnetz erhöhen, verringern oder stoppen oder steuerbare Lasten aus dem Verteilnetz abwerfen.