Beschreibung
Verfahren zur Überwachung der Bitübertragungsgüte bei paketorientierter Übertragung.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Bei zeitgemäßen Informationsverarbeitungssystemen werden In- formationen in IP-Paketen (Internet Protocol) übertragen.
Hierbei handelt es sich um eine verbindungslose Vermittlung, mittels der keine dauernde Verbindung zwischen der sendenden und der empfangenden Einrichtung erstellt wird.
Zum Erkennen von Übertragungsfehlern wird jedes Paket mit einer Prüfsumme versehen. Mit Hilfe dieser Prüfsumme können empfangsseitig Bitfehler ermittelt werden. Die Berechnung der Prüfsumme wird beispielsweise über alle zwischen zwei Referenzpunkten übertragenen Informationen durchgeführt. Als Re- ferenzpunkte können beispielsweise zwei Vermittlungsknoten fungieren, zwischen denen ein aus einer Mehrzahl von Teilabschnitten gebildeter Übertragungsabschnitt angeordnet ist. Die Teilabschnitte werden durch auf dem Übertragungsabschnitt angeordnete Regeneratoren gebildet.
Die Berechnung der Prüfsumme wird sowohl im sendenden als auch im empfangenden Vermittlungsknoten unabhängig voneinander durchgeführt. Dabei wird z.B. eine CRC-Berechnung sende- seitig vorgenommen, die dem zu übertragenen Paket mitgegeben wird. Empfangsseitig wird diese mitübertragene Prüfsumme ausgewertet und mit der Berechnung einer über die empfangenen Informationen gebildeten weiteren Prüfsumme verglichen. Ergibt sich aus diesem Vergleich eine Differenz, wird das empfangene Paket verworfen.
Mit dieser Vorgehensweise können somit Übertragungsfehler auf dem gesammten Übertragungsabschnitt, d.h. zwischen den beiden
Vermittlungsknoten erkannt werden. Ein in vielen Fällen erforderliches abschnittsweises Ermitteln der Rate von Übertragungsfehlern ist mit dieser Vorgehensweise nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzeigen, wie auch bei verbindungsloser Vermittlung eine effizientere Überwachung der Bitübertragungsgüte abschnittsweise vorgenommen werden kann.
Die Erfindung wird, ausgehend vom Oberbegriff von Patentanspruch 1, durch die im kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhaft an der Erfindung ist insbesondere daß ein ab- schnittsweises Erfassen der während des Ubertragungsvorganges aufgetretenen Bitfehler möglich ist, während das beim Stand der Technik verwendete Prüfsummenverfahren lediglich eine end-to-end Aussage zuläßt. Hierzu wird in einem sendenden Regenerator über diese und gegebenenfalls weitere Informationen des auszusendenden Paketes nach Maßgabe eines Algorithmuses eine zweite PrüfInformation gebildet, die dem Paket ebenfalls mitgegeben und lediglich im empfangenden Regenerator ausgewertet wird, und die mit einer hier nach dem gleichen weiteren Algorithmus gebildete PrüfInformation verglichen wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen vorgesehen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei- spiels näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 2 Vermittlungsknoten, die einen Übertragungsabschnitt abschließen,
Figur 2 die Rahmenstruktur, in die IP-Pakete während der Übertragung eingefügt sind,
In Fig. 1 ist eine Konfiguration aufgezeigt, auf der das er- findungsgemäße Verfahren zum Ablauf gelangt. Demgemäß sind zwei Vermittlungsknoten RA, RB aufgzeigt, die einen Übertragungsabschnitt UA abschließen. Zwischen den Vermittlungsknoten RA, RB sind in den Ubertragungsabschnitt UA eine Mehrzahl von Regeneratoren RGι...RGn angeordnet. Jeweils 2 dieser Regene- ratoren schließen Teilabschnitte TA ab, womit der gesammte
Übertragungsabschnitt UA aus diesen Teilabschnitten TA gebildet wird. Die Vermittlungsknoten RA, RB sollen gemäß vorliegendem Ausführungsbeispiel als IP-Router ausgebildet sein.
Ferner wird davon ausgegangen, daß über den Übertragungsabschnitt UA IP-Pakete mit Hilfe des WDM (Wave Division Multi- plexing) Ubertragungsverfahrens geleitet werden. Gemäß vorliegendem Ausführungsbeispiel wird ferner davon ausgegangen, daß der sendende Vermittlungsknoten der IP-Router RA und der empfangende Vermittlungsknoten der IP-Router RB ist. Der sendende IP-Router RA überträgt IP-Pakete unterschiedlicher Länge über den Übertragungsabschnitt UA zum empfangenden IP- Router RB. Der Ubertragungsabschnitt UA ist bidirektional ausgebildet, zum besseren Verständnis ist jedoch lediglich die Übertragung vom sendenden IP-Router RA zum empfangenden IP-Router RB aufgezeigt.
In Fig. 2 ist aufgezeigt, wie die IP-Pakete über den Ubertragungsabschnitt UA gesendet werden. Demgemäß wird ein IP-Paket im IP-Router RA in eine Rahmenstruktur R eingebunden (Einkap- seiung) . Hierzu wird das IP-Paket in ein Nutzlastpaketfeld NP eingefügt. Diesem wird ein Rahmenkopf RK vorangestellt. Dort sind Informationen über z.B. den Rahmenanfang und die Rahmenlänge abgelegt. Ferner ist ein Feld zur Fehlererkennung FE vorgesehen, in dem das Resultat von PrüfSummenberechnungen abgelegt ist. Als PrüfSummenberechnungen können beispielsweise CRC-PrüfSequenzen verwendet werden. Diese PrüfSequenzen
werden im IP-Router RA erzeugt und im IP-Router RB ausgewertet (end-to-end) . Damit kann hier eine Aussage über die Ubertragungsqualität des gesammten, zwischen dem IP-Router RA und dem IP-Router RB angeordneten Übertragungsabschnittes UA ' getroffen sowie fehlerhafte Pakete erkannt und verworfen werden.
Erfindungsgemäß ist nun zusätzlich ein Paritätsfeld PM vorgesehen, in dem Paritätsbits P übertragen werden. Die Pari- tätsbits P werden beispielsweise nach der BIP-Berechnungsmethode (Bit Interleaved Parity) im sendenden Regenerator ermittelt und über den betreffenden Teilabschnitt TA im Paritätsfeld PM dem empfangsseitig angeordneten Regenerator zugeführt. Die Paritätsbits P werden mit jedem Nutzdaten- rahmen im Paritätsfeld PM übertragen und werden innerhalb des Rahmens R entweder nur auf das Nutzlastpaket NP, auf das Nutzlastpaket NP zusammen mit der Prüfsumme FE, oder auf das Nutzlastpaket NP zusammen mit der Prüfsumme FE und dem Rahmenkopf RK errechnet. Wenn die Breite des Paritätsfeldes PM 1 Bit beträgt, kann ein einfaches Paritätsbit zur Berechnung herangezogen werden.
Im empfangsseitig angeordneten Regenerator werden die Paritätsbits P ausgewertet und mit einer hier vorgenommenen eigenen Paritätsbewertung verglichen. Nach Maßgabe des Ergebnisses wird das Paritätsbit P neu gesetzt und in das Paritätsfeld PM eingetragen. Weiterhin wird im empfangenden Regenerator eine hier geführte Statistik über aufgetretene Übertragungsfehler aktualisiert.
Da sich in den Paritätsbits P Mehrfachfehler gegenseitig aufheben können, wird die Anzahl der auf einem Übertragungs- abschnitt aufgetretenen Bitfehler nach der Maximum-Likelihood Methode als die Anzahl der Bits geschätzt, in denen sich die eigene Berechnung der Paritätsbits P eines Regenerators von den empfangenen Paritätsbits unterscheidet. Die momentane Bitfehlerrate wird als Quotient der Schätzung für die Anzahl
aufgetretener Bitfehler geteilt durch die Anzahl der Bits im übertragenen Rahmen angenommen. Eine Schätzung der Bitfehlerrate, wie sie für Performance-Monitoring Zwecke durchaus ausreichend ist, erhält man durch Mittelung einer Anzahl auf- einanderfogender Momentanschätzungen.
Mit dieser Vorgehensweise wird eine abschnittsweise Bit- fehlerratenschätzung möglich. Die in den einzelnen Regeneratoren abgelegten abschnittsweisen Bitfehlerratenschätzun- gen können dann beispielsweise über X.25 Protokolle ausgelesen werden.