Die Erfindung bezieht sich auf Computersysteme im Allgemeinen und Computersysteme als
Bestandteil eines Identifikations/Simulationssystems im Speziellen.
Identifikations/Simulationssysteme werden im militärischen oder militärähnlichen Einsatz
verwendet. Im zivilen Bereich werden derartige Systeme hauptsächlich für realitätsnahe Simulationsspiele
eingesetzt, die es mehreren Mitspielern ermöglichen kampfähnliche Situationen
zu erleben.
Um bei Simulationen, im Gefecht, oder im Simulationsspiel eine Unterscheidung der verschiedenen
Beteiligten zu ermöglichen, werden die eingangs erwähnten Identifikations/ Simulationssysteme
eingesetzt. Ein typisches Laser-basiertes Identifikations/ Simulationssystem ist in der
Europäischen Patentanmeldung mit Anmeldenummer 97120818.6 (Publikationsnummer EP
0 859 243 A1), des Anmelders der vorliegenden Anmeldung beschrieben. Bei einem solchen
Laseridentifikations/Simulationssystem tragen die Beteiligten auf ihren Körpern Gurtvorrichtungen
mit Sensoren und Waffen mit einem Systemgerät, welches einen modulierten Laserstrahl
aussendet. Vorzugsweise handelt es sich bei diesen Gurtvorrichtungen um die in den
folgenden europäischen Patentanmeldungen beschriebenen Gurtsysteme: EP 0 859 243 A1,
EP 0 836 068 A1 und EP 0 836 069 A1. Der modulierte Laserstrahl übermittelt eine Nachricht
von der Waffe des Schützen an die Gurtvorrichtung des anvisierten Beteiligten. Diese Nachricht
verlangt von der Gurtvorrichtung des anvisierten Beteiligten sich, bzw. den Träger der Gurtvorrichtung,
zu identifizieren. Zu diesem Zweck kann der anvisierten Beteiligte einen Bestätigungscode
an den Schützen retournieren. Ein solches Laseridentifikations/Simulationssystem
ermöglicht - je nach Ausführungsform - die Identifikation von befreundeten Beteiligten und das
Erkennen gegnerischer Beteiligter. Man kann dieses System für die sogenannte Freund-Feind
Erkennung einsetzen.
Ein laser-basiertes Kampf-Simulationssystem ist in dem US Patent 5,788,500 des Anmelders
der vorliegenden Anmeldung beschrieben. Dieses System macht von einem speziellen Laser
Gebrauch, der einen kontinuierlichen Laserstrahl aussendet. Diese Art des Lasers wird Continuous
Wave (CW) Laser genannt.
Das Geschehen auf dem Gefechtsfeld wird immer komplexer und entwickelt sich mit zunehmendem
Tempo. Entscheidungen müssen in Sekundenbruchteilen getroffen werden. Fehlentscheidung
können dabei fatal sein. Es bleibt oft nur wenig Zeit, um die Flut an Informationen
zu verarbeiten. Dies verlangt die volle Aufmerksamkeit der Beteiligten. Das Hantieren mit
Kartenmaterial oder anderen Ausrüstungsgegenständen, wie z.B. einem Kompass, ist nur in
Ausnahmesituationen möglich.
Auch gilt es häufig, innerhalb kürzester Zeit strategische Entscheidungen zu treffen, um so
auf das Verhalten anderer Beteiligter zu reagieren. Derartige Entscheidungen müssen unverzüglich
umgesetzt und befolgt werden. Üblicherweise gehen diese Art von Entscheidungen
von einem ranghöheren Soldaten aus, der dann die Entscheidung an seine Truppe weiter
vermittelt.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine neuartiges Computersystem insbesondere für den
Einsatz in militärischen Gefechtsübungen oder Gefechten, bzw. in zivilen Simulationsspielen
bereit zu stellen.
Diese Aufgabe wird durch ein Computersystem nach Patentanspruch 1 und ein Kommunikationssystem
nach Anspruch 15 gelöst. Die Vorteile dieser Systeme wird in der nachfolgenden
Beschreibung aufgezeigt.
Kurze Beschreibung der Figuren
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein kommerziell erhältliches Computersystem.
- Fig. 2
- die üblichen Komponenten eines kommerziell erhältlichen Computersystems nach
Fig. 1.
- Fig. 3
- ein Computersystem, gemäss der Erfindung.
- Fig. 4
- die Komponenten eines Computersystems nach Fig. 3, gemäss der Erfindung.
- Fig. 5
- eine beispielhafte Gurtvorrichtung mit einem Computersystem, gemäss der Erfindung.
- Fig. 6
- ein Kommunikationssystem mit Soldaten-Interface und Schiedsrichter-Interface,
gemäss der Erfindung.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
Im Folgenden wird die Erfindung anhand verschiedener Ausführungsbeispiele im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert.
In Fig. 1 ist ein Computersystem 1 dargestellt, wie es im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden kann. Die interne Struktur eines handelsüblichen Computersystems
1 ist schematisch in Fig. 2 gezeigt. Es weist einen Prozessor 10, eine Speichereinheit
11 (z.B. ein RAM), eine Kommunikationsstruktur 12 (z.B. ein Computerbus) zum
Austauschen von Information zwischen den Elementen des Computersystems 1, und eine
Betriebssystemsoftware auf. Desweiteren bedarf es einer Eingabeeinheit 2 (z.B. eine Tastatur,
ein Spracheingabesystem, oder ein berührungsempfindlicher Bildschirm) und einer Anzeige
3 (z.B. ein Computerbildschirm oder eine Brille mit eingebauter Anzeige). Damit diese
Eingabeeinheit 2 und die Anzeige 3 mit den Elementen des Computersystems 1 im Kontakt
stehen kann, weist die Kommunikationsstruktur 12 entsprechende Schnittstellen 13 auf.
Ein kommerzielles Computersystem, wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt, bedarf gewisser
Änderungen und Zusätze, um es für den Einsatz in einem Identifikations/Simulationssystem
"aufzurüsten". Ein entsprechend der Erfindung modifiziertes Computersystem 20 ist in Fig. 3
gezeigt. Dieses Computersystem 20 wird auch Soldaten-Interface genannt, da es eine
Schnittstelle zwischen dem einzelnen Soldaten und seinem Umfeld darstellt. Die interne
Struktur des Computersystems 20 ist schematisch in Fig. 4 dargelegt.
Damit das Computersystem 20 Information von anderen Beteiligten, zum Beispiel von einem
Vorgesetzten erhalten kann, hat es zusätzlich zu den oben genannten Elementen eine
Empfangseinheit 25. In Fig. 3 ist nur die Antenne 24 dieser Empfangseinheit zu sehen. Die
Antenne 24 kann auch in das Gehäuse integriert werden, oder an der Gurtvorrichtung angebracht
sein, die der Soldat am Körper trägt. Die Form und Auslegung der Antenne 24 hängt
von der Art der elektromagnetischen Wellen ab, die es zu empfangen gilt. Diese Empfangseinheit
25 mit Antenne 24 ist derart ausgelegt, dass sie in den Kommunikationsfluss eines
Intersoldier-Kommunikationssystem eingebunden werden kann. Derartige Intersoldier-Kommunikationssysteme
sind in den oben genannten Patentanmeldungen hinreichend dargelegt.
Wie eingangs erwähnt, trägt der Soldat eine Gurtvorrichtung, die ein Bestandteil eines Identifikations/Simulationssystems
ist, wobei die Gurtvorrichtung eine Sensoreinheit zum Empfangen
erster elektromagnetischer Wellen, eine Sendeeinheit zum Übermitteln elektromagnetischer
Wellen, ein Intrasoldier-Kommunikationssystem und eine Auswerteeinheit enthält. Dieses
Intrasoldier-Kommunikationssystem dient dem Informationsaustausch zwischen der
Sensoreinheit, der Sendeeinheit und der Auswerteeinheit. Empfängt die Sensoreinheit eine
elektromagnetische Welle (z.B. eine Lichtwelle) von einer Waffe eines Schützen, so wird diese
elektromagnetische Welle in ein elektrisches Signal umgewandelt und über das Intrasoldier-Kommunikationssystem
an die Auswerteeinheit weitergeleitet. Dort wird das Signal ausgewertet.
Handelt es sich um das Signal eines 'befreundeten' Soldaten, so stellt die Auswerteeinheit
eine Antwortinformation bereit, die dann von der Sendeeinheit an den Schützen
übermittelt wird. Damit gibt der Soldat sich dem Schützen gegenüber als 'befreundeter' Soldat
zu erkennen.
Wie in Fig. 4 gezeigt, weist das Computersystem 20 eine Kommunikationsvorrichtung 26 auf,
um das Computersystem 20 mit dem Intrasoldier-Kommunikationssystem zu verbinden. Es
gibt hier je nach Art des Gurtsystems und des Intrasoldier-Kommunikationssystems verschiedene
Ausbildungsformen der Kommunikationsvorrichtung 26. Falls das Intrasoldier-Kommunikationssystem
ein kabel-basiertes System ist, kann die Kommunikationsvorrichtung
26 über eine Steckverbindung mit dem Intrasoldier-Kommunikationssystem verbunden werden.
Ist das Intrasoldier-Kommunikationssystem ein Ultraschallsystem, dann bedarf es eines
Ultraschallempfängers als Bestandteil der Kommunikationsvorrichtung 26. Zur Kommunikation
mit einem Infrarot- Intrasoldier-Kommunikationssystem braucht die Kommunikationsvorrichtung
26 einen Infrarotempfänger (z.B. mit einer Infrarotdetektor Diode).
Die Intrasoldier-Kommunikation kann zum Teil oder auch komplett über ein sogenanntes
Personal Area Network (PAN) abgewickelt werden. Ein PAN arbeitet mittels kleiner Ströme,
die durch den Körper des Soldaten fliessen. Dies erlaubt die Kommunikation zwischen Komponenten,
die der Soldat auf sich trägt und/oder in der Hand hält.
Einige der heute verwendeten Identifikations/Simulationssysteme haben zwei getrennte
Kommunikationskanäle für die Intrasoldier-Kommunikation. Dies ist vorteilhaft, falls es zu
einer Störung einer der Kommunikationswege kommt. In einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung hat die Kommunikationsvorrichtung 26 eine erste Empfangseinheit und eine zweite
Empfangseinheit zur Kommunikation mit dem Intrasoldier-Kommunikationssystem, wobei die
zweite Empfangseinheit einsetzbar ist falls die erste Empfangseinheit gestört wird.
Weiterhin braucht ein Computersystem 20 eine GPS-Einheit 27 zum Ermitteln der Position
des Soldaten. Die GPS-Einheit 27 ist wiederum mit einer GPS-Antenne 28 verbunden, die
von einem Satelliten oder anderen System Positionsinformation erhält. Diese Antenne 28
kann auch in das Gehäuse des Computersystems 20 integriert werden. Man kann auch die
diversen Antennen mit einander kombinieren. Das GPS-System 27 stellt Daten bereit, die es
dem Prozessor ermöglichen, die absolute oder relative Position des Soldaten zu ermitteln.
Es bedarf nun eines speziellen Softwaremoduls (nicht in Fig. 4 dargestellt), dass die ein- und
ausgehende Information verarbeitet. Wichtig ist es, dass die für den Soldaten relevante Information
zur übersichtlichen und einfachen Darstellung auf der Anzeige 23 aufbereitet wird.
Dazu muss überflüssige oder ungeeignete Information extrahiert werden, um den Soldaten
nicht mit solcher Information zu überfluten. Information besonderer Wichtigkeit kann optisch,
grafisch und/oder akustisch hervorgehoben werden. Einfache grafisch Elemente (Symbole,
Icons) sollten eingesetzt werden, um auf der Anzeige eine klare, schnell erfassbare Darstellung
zu erzielen.
In einer Ausführungsform der Erfindung weist das Softwaremodul vordefinierte Regeln auf,
die bei der grafischen Aufbereitung berücksichtigt werden. Die vordefinierten Regeln erlauben
es automatisch und je nach Situation, die für den Soldaten relevante Information auf der
Anzeige darzustellen. Eine einfache Regel kann zum Beispiel lauten, dass bei Dunkelheit die
Leuchtstärke der Anzeige reduziert wird. Eine weitere Regel kann bewirken, dass das Computersystem
in besonderen Situationen (z.B. im Falle der Gefangennahme des Soldaten)
deaktiviert oder zerstört wird. Auch besteht die Möglichkeit, den Kampfzustand von anderen
Soldaten oder Geräten elektronisch abzufragen. Zusätzlich können Karten an und Feindinformationen
an den Soldaten übermittelt werden. Wenn mit Aufklärungs-Flugzeugen gearbeitet
wird, so können die Soldaten die Umgebung direkt beachten. Auch kann die Position
der eigenen Lager oder der von anderen Soldaten abgefragt werden. Der Ausgestaltung von
solchen Regeln ist keine Grenze gesetzt. Sie erlauben es das Computersystem bestimmten
Bedingungen anzupassen und können auch Reaktion bzw. Aktionen auslösen.
Es können auch kontinuierlich oder in gewissen Zeitabständen Lebenssignale vom Soldaten
ermittelt werden, um beim Ausbleiben solcher Signale den Inhalt des Computersystems zu
löschen, zu zerstören, oder um zu veranlassen, dass ein Spezialcode ausgesendet wird, der
anzeigt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Einige der verwendeten Gurtvorrichtungen enthalten
auch Information, die nicht in die Hände eines gegnerischen Soldaten fallen sollten. Auch
hier kann man beim Ausbleiben eines Lebenssignals diese Information zerstören, löschen,
oder das Aussenden eines Spezialcodes veranlassen.
Es besteht auch die Möglichkeit, den Kampfzustand eines Soldaten oder das Befinden einer
beteiligten Person oder der Systeme elektronisch abzufragen. Zusätzlich können Karten und
Feindinformation, bzw. Information zu anderen Beteiligten, übermittelt werden. Falls mit Aufklärungsflugzeugen
gearbeitet wird, können die Beteiligten zusätzliche Umgebungsinformation
erhalten. Auch kann die eigene Position oder die von anderen Beteiligten abgefragt werden.
Da die Position des Soldaten durch die Verwendung der GPS-Einheit 27 jederzeit ermittelbar
ist, kann man aus elektronischer Karteninformation jeweils den relevanten bzw. interessanten
Kartenausschnitt herausholen. Zu diesem Zweck setzt das Softwaremodul eine Art Filter ein,
der Umgebungsinformation ermittelt und diese zur grafischen Darstellung auf der Anzeige 23
aufbereitet, falls notwendig.
In einer Ausführungsform der Erfindung kann man mittels geeigneter Sensoren, die am
Computersystem angebracht oder vom Soldaten getragen werden, die Lage und Blickrichtung
des Soldaten ermitteln. Diese Sensoren liefern Information, die von dem Softwaremodule
verwendet werden, um eine entsprechende Drehung der Karteninformation auf der Anzeige
23 zu erreichen. Damit hat der Soldat immer die Karteninformation mit der richtigen
Ausrichtung vor sich.
Nach der vorliegenden Erfindung kann der Soldat eine Gurtvorrichtung 40 tragen, wie z.B.
schematisch in Fig. 5 dargestellt. Diese Gurtvorrichtung 40 ist ein Bestandteil eines Identifikatlons/Simulationssystems,
wobei die Gurtvorrichtung 40 mindestens eine Sensoreinheit 41
zum Empfangen elektromagnetischer Wellen 45, eine Sendeeinheit 42 zum Übermitteln
elektromagnetischer Wellen 45, ein Intrasoldier-Kommunikationssystem 44 und eine Auswerteeinheit
43 enthält. Im gezeigten Beispiel ist das Intrasoldier-Kommunikationssystem 44
ein drahtloses System. Dieses Intrasoldier-Kommunikationssystem 44 dient dem Informationsaustausch
zwischen der Sensoreinheit 41, der Sendeeinheit 42 und Auswerteeinheit 43.
Empfängt die Sensoreinheit 41 eine elektromagnetische Welle 45 von einer Waffe eines
Schützen, so wird diese elektromagnetische Welle 45 in ein elektrisches Signal umgewandelt
und über das Intrasoldier-Kommunikationssystem 44 an die Auswerteeinheit 43 weitergeleitet.
Dort wird das Signal ausgewertet. Handelt es sich um das Signal eines 'befreundeten
Soldaten, so stellt die Auswerteeinheit 43 eine Antwortinformation bereit, die dann von der
Sendeeinheit 42 an den Schützen übermittelt wird. Damit gibt der Soldat sich dem Schützen
gegenüber als 'befreundeter' Soldat zu erkennen.
Das erfindungsgemässe Computersystem 50 wird vom Soldaten mit sich geführt. Es ist im
vorliegenden Beispiel über ein Kabel 51 und eine Steckverbindung 54 mit der Gurtvorrichtung
40 verbunden. Durch dieses Kabel tauscht das Computersystem 50 Information mit der
Gurtvorrichtung und/oder seinen Elementen 41, 42, 43 aus. Das Computersystem 50 hat
eine Antenne, die mit einer Empfangseinheit verbunden ist. Durch diese Antenne 52 und einen
drahtlosen Kommunikationskanal 53 erhält das System 50 Information von einem anderen
Computersystem (z.B. einem Schiedsrichter-Interface). In dem in Fig. 5 gezeigten Beispiel
hat das Computersystem 50 keine eigene Anzeige. Statt dessen trägt der Soldat eine
Brille 60 mit eingebautem Anzeigeelement. Die Brille 60 hat einen Empfänger 61 der über
den Intrasoldierkanal 44 Information erhält, die dann dem Soldaten in der Brille 60 angezeigt
wird.
Besonders geeignet für den erfindungsgemässen Einsatz sind Personal Digital Assistants
(PDAs), Handheld Computer, Laptop Computer, Notebook Computer, usw. Die Robustheit
und das Gewicht sind von besonderer Bedeutung. Für den militärischen Einsatz sind daher
besondere Massnahmen zu treffen, was das Gehäuse und die Batterielaufzeit angeht.
Es ist hier anzumerken, dass der Begriff elektromagnetischen Wellen als Synonym für verschiedene
Arten von Wellen steht. So sind zum Beispiel auch optische Wellen (z.B. im Infraroten
Bereich) mit eingeschlossen.
Der Begriff Soldat wird in der Beschreibung und in den Patentansprüchen benutzt, um eine
einfachere, klarere Darstellung zu ermöglichen. Es ist dabei jedoch zu berücksichtigen, dass
das erfindungsgemässe System auch von anderen Personen (z.B. Polizisten oder anderen
Einsatzkräften) verwendet werden kann. Es ist auch für die Simulation geeignet. In diesem
Fall wird das Computersystem durch einen Beteiligten getragen und benutzt. Es handelt sich
in diesem Sinne dabei auch um eine Art Soldat, der an einer kampfähnlichen Simulation teilnimmt.
In der Beschreibung ist die Rede von einem Intrasoldier-Kommunikationssystem. Ein
solches Kommunikationssystem kann auch durch andere Personen benutzt werden. Aus
diesem Grunde ist in den Patentansprüchen von einer sogenannten Intraperson-Kommunikationssystem
die Rede.
Das erfindungsgemässe Computersystem kann von einem anderen Beteiligten, bzw. von
einem zentralen Rechner, jeweils die neueste Information zu gespielt bekommen. Zum Beispiel
kann jeweils neueste Karteninformation an das Computersystem übermittelt werden.
Dadurch ist eine Synchronisation aller an einem Kampf/Simulation beteiligten Computersysteme
möglich. Fehler können damit weitestgehend vermieden werden. Vorzugsweise setzt
man hierzu ein Schiedsrichter-Interface ein. Hierbei handelt ist sich auch um ein Computersystem,
wobei dieses Elemente aufweist, die eine Verwendung im Zusammenspiel mit dem
erfindungsgemässen Soldaten-Interface ermöglichen. Derartige Systeme sind aus den eingangs
erwähnten Identifikations- bzw. Simulationssystemen bekannt.
Das Computersystem kann auch Information verarbeiten, die von einer Kamera stammt. Eine
solche Kamera kann der Beteiligte z.B. auf dem Helm tragen. Damit kann visuelle Information
vom Computersystem des Soldaten an einen anderen Soldaten übermittelt werden.
Man muss jedoch eingreifende Änderungen an den bisher bekannten Systemen vornehmen,
damit ein effektiver Informationsaustausch zwischen dem erfindungsgemässen Schiedsrichter-Interface
und dem erfindungsgemässen Soldaten-Interface möglich ist. Ein wichtiger
Punkt ist es, dass das Soldaten-Interface vom Schiedsrichter-Interface jeweils nur mit der
notwendigen Information versorgt wird. Zu diesem Zweck kann das Soldaten-Interface in
einer weiteren Ausführungsform GPS-Positionsinformation an das Schiedsrichter-Interface
übermitteln. Dieser kann dann anhand der gegenwärtigen Position des Soldaten einen kleinen
Kartenausschnitt aus eine ganzen Fülle an Karteninformation auswählen und diese an
den Soldaten übermitteln.
Auch kann das Schiedsrichter-Interface Information zum gesundheitlichen Zustand des/der
Soldaten einholen. Dazu bedarf es gewisser Messgeber, die am Soldaten den Puls, Blutdruck,
und andere Information aufnehmen. In einem ersten Schritt kann diese Information für
den Soldaten selbst aufbereitet werden. Hierzu kann das Softwaremodul ein weiteres Modul
aufweisen, das diese Information auswertet und zur Anzeige bringt. Diese Information kann
auch zum Schiedsrichter-Interface übermittelt werden. Dieses wiederum sammelt derartige
Information auch von anderen Soldaten und kann anhand dieser Information gewisse Entscheidungen
treffen.
Ein Soldaten-Interface und das Schiedsrichter-Interface lässt sich zu einem Kommunikationssystem
kombinieren. Wobei ein erstes Computersystem 20 als Soldaten-Interface für
einen ersten Soldaten 31 dient und ein zweites Computersystem 30 einem zweiten Soldaten
32 als Schiedsrichter-Interface dient, wie schematisch in Fig. 6 dargestellt. Wie in den vorhergehenden
Abschnitten dargelegt, weist das erste Computersystem 20 ein erstes Softwaremodul,
eine Empfangseinheit 24, 25 zum Empfangen von elektromagnetischen Wellen 33
und eine Kommunikationsvorrichtung 26 auf. Diese Kommunikationsvorrichtung 26 ermöglicht
es das erste Computersystem 20 einen drahtlosen Kommunikationskanal 33 (Intersoldier-Kommunikationskanal)
mit dem zweiten Computersystem 30 zu verbinden. Das zweite
Computersystem 30 hat entsprechende Kommunikationsmittel (z.B. eine kombinierte Sende/Emfängereinheit
mit Antenne 34) zum Empfangen und Senden der elektromagnetischer
Wellen, und ein spezielles Softwaremodul zur Verarbeitung von elektronischer Karteninformation.
Das spezielle Softwaremodul ermöglicht es dem zweiten Computersystem 30 aus
der elektronischen Karteninformation gewisse Umgebungsinformation zu ermitteln. Diese
wird dann über den drahtlosen Kommunikationskanal 33 an das erste Computersystem 20
gesendet.
In einer weiteren Ausführung kann das Kommunikationssystem verbessert werden, indem
das erste Computersystem 20 mit einer GPS-Einheit 27, 28 ausgestattet wird, die zum Ermitteln
der Position des ersten Soldaten 31 dient. Die GPS-Einheit 27 wird derart in das
Computersystem 20 integriert, dass es dem ersten Softwaremodul entsprechende Positionsinformation
zur Verfügung stellen kann. Das erste Softwaremodul sendet dann die Position
des ersten Soldaten 31 über den drahtlosen Kommunikationskanal 33 an das zweite
Computersystem 30. Das zweite Computersystem 30 kann nun unter Berücksichtigung der
Position des ersten Soldaten 31 aus der elektronischen Karteninformation die entsprechende
Umgebungsinformation ermittelt. Diese Umgebungsinformation kann dann dem ersten Computersystem
20 zugeschickt werden.
Durch das erfindungsgemässe System in seinen verschiedenen Ausführungsformen hat der
Soldat/Benutzer jederzeit alle wichtige Information zur Verfügung. Einsätze werden dadurch
effizienter, besser kontrollierbar und auch sicherer. Ein anderer Soldat/Beteiligter, z.B. ein
ranghöherer Soldat, kann über das Schiedsrichter-Interface unmittelbar in das Geschehen
eingreifen und dessen Verlauf sehr direkt beeinflussen.