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Publication number: DEC0006013MA
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BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLANDFEDERAL REPUBLIC OF GERMANY

Tag der Anmeldung: 25. Juni 1952 Bekanntgemacht am 19. Januar 1956Registration date: June 25, 1952. Advertised on January 19, 1956

DEUTSCHES PATENTAMTGERMAN PATENT OFFICE

Nach einem älteren Verfahren werden folienartige Trägerstoffe mit wärmehärtbaren Preßmassen beschichtet, indem pulverförmige oder feinfaserige Preßmassen auf eine Trägerfolie in dünner Schicht gleichmäßig verteilt aufgebracht werden. Anschließend wird die Preßmasse mit dem das in ihr enthaltene Kunstharz anquellenden Dampf eines unter ioo° C siedenden Lösungsmittels behandelt und hierauf schließlich gemeinsam mit der Trägerfolie auf einer weichen Unterlage unter Anwendurig niederen Druckes gegen einen beheizten Preßstempel gepreßt. Bei diesem Verfahren handelt es sich um die Herstellung folienartiger Schichtkörper, bei deren Herstellung unter niedrigem Druck ein Fließen und Verformen der Preßmassen nicht oder nur in ganz geringerem Maße eintritt.According to an older method, film-like carrier materials are made with thermosetting molding compounds coated by powdery or fine-fiber molding compounds on a carrier film in evenly distributed in a thin layer. Then the molding compound with the the synthetic resin it contains swelling steam from a solvent boiling below 100 ° C treated and then finally together with the carrier film on a soft surface pressed against a heated ram under low pressure. In this procedure it concerns the production of film-like laminated bodies during their production under low pressure, the molding compounds do not flow and deform, or only to a very lesser extent Dimensions enters.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Kunstharzpreßkörpern, das die Fließfähigkeit einer härtbaren Warmpreßmasse zu jedem beliebigen Zeitpunkt vor dem Pressen lenkbar zu verbessern gestattet, wodurch sich folgende Vorteile ergeben: Infolge der Verbesserung der Fließeigenschaften können auch harte Preßmassen bei großen Fließwegen noch mit relativ geringen Preßdrucken verarbeitet werden. Es lassen sich also die Vorzüge einer weit vörgehä'rteten Preßmasse auch in sonst preßtechnisch schwierigen oder unmöglichen Fällen ausnutzen. Der infolge der besseren Fließeigenschaften geringere Druckbedarf gestattet die Herstellung größerer Preßteile bei gegebenem Preßdruck, wodurch die Pressen wirtschaftlicher ausgenutzt werden können. Das bessere Fließen führt zur Schonung und damit zurThe invention is a process for the production of synthetic resin compacts which the Flowability of a hardenable hot molding compound at any point in time before pressing Allowed to be steerably improved, resulting in the following advantages: As a result of the improvement the flow properties can also be achieved by hard molding compounds with large flow paths and relatively small ones Press printing are processed. So the advantages of a far hardened one can be seen Use molding compound in otherwise difficult or impossible cases from a molding technology point of view. The result the better flow properties the lower pressure requirement allows the production of larger pressed parts at a given pressing pressure, which means that the presses can be used more economically. The better flow leads to protection and thus to

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Erhöhung der Lebensdauer der Preßwerkzeuge. Die bekanntlich schwierige Verformbarkeit geschichteter Bahn- oder Furnierpreßmassen wird durch den verbesserten Fluß des Kunstharzanteiles erleichtert und die Bindung zwischen den einzelnen Schichten begünstigt, auch dann noch, wenn die einzelnen Lagen aus besonderen Gründen relativ stark vorgehärtet sind. Die Erhöhung der Fließfähigkeit gestattet in vielen Fällen eine wirtschaft-Hch wirksame Senkung des Harzgehaltes, so daß auch solche Preßmassen verwendet werden können, deren Harzgehalt bei Anwendung von organischen Füllstoffen nicht über .40% und bei Anwendung von anorganischen Füllstoffen nicht über 30% liegt. Durch Überlagerung oder zu warme Lage-, rung nachgehärtete und dadurch schwer oder unter Umständen gar nicht mehr zu verarbeitende Preßmassen können auf ein geeignetes Fließvermögen zurückgebracht werden.Increasing the service life of the pressing tools. The well-known difficult deformability of layered Sheet or veneer molding compounds are made possible by the improved flow of the synthetic resin content facilitates and favors the bond between the individual layers, even if the individual layers are relatively heavily pre-hardened for special reasons. The increase in fluidity allows in many cases an economically highly effective lowering of the resin content, so that Even those molding compounds can be used whose resin content when using organic Fillers not more than .40% and when using inorganic fillers not more than 30% located. Due to overlaying or too warm storage, post-hardened and therefore difficult or under In some circumstances, molding compounds that can no longer be processed can have a suitable flowability be returned.

Das neue Verfahren hat ferner den Vorteil, daß es nicht an den eigentlichen Fertigungsprozeß der Preßmasse gebunden sein muß, sondern im Anschluß an die Fertigung wahlweise beim Preßmassenhersteller oder auch erst an der Verarbeitungsstelle, d. h. in jeder beliebigen Presserei, je nach Bedürfnis angewandt werden kann.The new method also has the advantage that it is not part of the actual manufacturing process Molding compound must be bound, but optionally after production at the molding compound manufacturer or only at the processing point, d. H. in any press shop, ever can be applied as needed.

Die Erfindung besteht darin, daß die in ihren Fließeigenschaften' zu verbessernde Warmpreßmasse unter Vakuum mit einem das Bindeharz anquellenden Dampf in bestimmten Mengen beladen wird.The invention consists in that the hot-molding compound to be improved in its flow properties loaded under vacuum with a steam swelling the binding resin in certain quantities will.

Die Bedampfung kann z. B. in Kammern erfolgen, in denen die zu bedampfenden Preßmassen über einem geeigneten und mehr oder weniger schnell verdampfenden Quellmittel, wie Alkohol, Methanol oder Aceton, gelagert werden. Es können auch verschließbare Kammern, durch welche die Dämpfe geeigneter Quellmittel hindurchgeleitet werden, Verwendung finden. Pulver-, faser- und schnitzelartige Preßmassen werden zweckmäßig in rotierenden Trommeln oder auf sonstigen, das Gut ' umwälzenden Unterlagen bedampft, um eine gleichmäßige Beladung zu erzielen und ein Zusammenkleben zu verhindern. Bahn- und furnierartige Schichtpreßmassen zur Herstellung von Preßkörpern können gegebenenfalls als endlose Bänder durch die Bedampfungskammern hindurchgeführt oder auf geeigneten Gestellen in die Bedampfungskammern eingebracht werden.The steaming can, for. B. take place in chambers in which the molding compounds to be steamed over a suitable and more or less rapidly evaporating swelling agent, such as alcohol, Methanol or acetone. There can also be lockable chambers through which the Vapors of suitable swelling agents are passed through, use. Powder, fiber and Chip-like molding compounds are expediently in rotating drums or on other, the material '' steamed on the circulating documents in order to achieve an even load and prevent them from sticking together. Panel and veneer-like Layered molding compounds for the production of pressed bodies can optionally be used as endless belts passed through the steaming chambers or on suitable racks in the steaming chambers be introduced.

Als Anquellmittel kommen grundsätzlich alle dampfförmigen oder, bei Temperaturen möglichst unterhalb etwa ioo° C in Dampfform überführbare Mittel in Frage, die das jeweils in der Preßmasse vorliegende Harz zum Anquellen bringen,The swelling agents are basically all vaporous or, if possible, at temperatures below about 100 ° C convertible in vapor form in question, each in the molding compound cause the resin to swell,

z. B. Aldehyd- und Ammoniakdämpfe, ferner Dämpfe der verschiedensten Lösungsmittel, wie etwa Alkohol- oder Ketondämpfe. Für Phenol- und Kresolharzpreßmassen eignen sich neben Methyl- und Äthylalkoholdämpfen bevorzugt Acetondampf e.z. B. aldehyde and ammonia vapors, also vapors of various solvents, such as such as alcohol or ketone fumes. For phenolic and cresol resin molding compounds are also suitable Methyl and ethyl alcohol vapors preferably acetone vapors e.

Besonders wirksam und rasch durchführbar wird das erfindungsgemäße Verfahren, wenn die Bedampfung unter Vakuum erfolgt.Particularly effective and quick to implement becomes the method according to the invention when the vapor deposition takes place under vacuum.

B eis ρ i e 1 ,B ice ρ i e 1,

An einem evakuierbaren Behälter ist ein beheizbares und z. B.,mit Aceton gefülltes Gas über einen Dreiwegehahn angeschlossen. Die zu bedampfende Preßmasse, z. B. eine holzmehlgefüllte, überhärtete Phenolharzpreßmasse, ist auf einer Unterlage in dem evakuierbaren Behälter, etwa auf einem Sieb, ausgebreitet. Nach Einbringen der Preßmasse wird der Behälter und die in ihm befindliche Masse entweder durch unmittelbaren Anschluß an eine Vakuumpumpe oder an einen größeren vorevakuierten Behälter evakuiert. Es genügen hierzu im allgemeinen Vakua in der Größenordnung von etwa 30-20 Torr, die an einem Manometer kontrolliert werden können. Nach Erreichen des gewünschten Vakuums wird der Behälter durch Umlegen des Dreiwegehahns mit dem Acetongefäß verbunden. Durch ein Lufteinlaß rohr im Acetongefäß wird alsdann atmosphärische Luft durch das Aceton hindurch in den Behälter gesaugt. Das Aceton wird einerseits durch das Vakuum, andererseits durch die hindurchströmende Luft intensiv verdampft und in dieser Form in den Behälter eingeführt. Die vorher evakuierte Preßmasse wird augenblicklich und gleichmäßig mit Acetondampf beladen. Bereits nach wenigen Sekunden tritt Betauung der Preßmasse durch Kondensation von überschüssigem Acetondampf ein, wodurch das Ende der Dampfbeladung angezeigt wird. Für die praktischen Ergebnisse gemäß der Erfindung genügen im allgemeinen reine Dampfbeladungen in der Größenordnung von etwa 0,5 bis etwa 3,5% des Preßmassengewichtes, wobei noch keine sichtbare Betauung der Preßmasse stattfindet. Die Geschwindigkeit des Bedampfungsvorganges wird im vorliegenden Beispiel geregelt durch Anwärmen des Acetons. Die Temperatur des Acetons wird um etwa 8 bis 12⁰ C höher gehalten als die Temperatur der zu bedampfenden Preßmasse. Eine etwa i°/oige Dampfbeladung der in diesem Beispiel verwendeten Holzmehlpreßmasse ist nach der beschriebenen Anordnung in wenigen Sekunden bei einem Manometerstand von etwa 200 Torr erreicht. Die Bedampfung wird nach Erreichen dieses Manometerstandes durch Öffnen des Hahnes beendet, wodurch atmosphärische Luft in die Apparatur einströmt und die bedampfte Masse dann dem Behälter entnommen werden kann.A heatable and z. B., gas filled with acetone connected via a three-way valve. The molding compound to be steamed, e.g. B. a wood flour filled, overcured phenolic resin molding compound is spread out on a base in the evacuable container, such as on a sieve. After the molding compound has been introduced, the container and the compound it contains are evacuated either by direct connection to a vacuum pump or to a larger pre-evacuated container. For this purpose, vacuums of the order of about 30-20 Torr, which can be checked on a manometer, are generally sufficient. After the desired vacuum has been reached, the container is connected to the acetone container by turning the three-way stopcock. Atmospheric air is then sucked through the acetone into the container through an air inlet tube in the acetone vessel. The acetone is intensively evaporated on the one hand by the vacuum and on the other hand by the air flowing through it and is introduced into the container in this form. The previously evacuated molding compound is immediately and evenly loaded with acetone vapor. After just a few seconds, condensation on the molding compound occurs due to the condensation of excess acetone vapor, which indicates the end of the vapor loading. For the practical results according to the invention, pure steam loads in the order of magnitude of about 0.5 to about 3.5% of the weight of the molding compound are generally sufficient, with no visible condensation of the molding compound taking place. The speed of the steaming process is regulated in the present example by heating the acetone. The temperature of the acetone is kept about 8 to 12 ⁰ C higher than the temperature of the molding compound to be steamed. An approximately 10% steam load of the wood flour molding compound used in this example is achieved according to the described arrangement in a few seconds at a manometer reading of approximately 200 Torr. After reaching this manometer level, the steaming is stopped by opening the tap, whereby atmospheric air flows into the apparatus and the steamed mass can then be removed from the container.

Neben der Wahl der Temperaturdifferenz zwischen dem Bedampfungsmittel und der zu bedampfenden Preßmasse kann die Bedampfungsgeschwindigkeit noch gelenkt werden durch Regelung des Luftdurchlasses durch das Einlaßrohr, z. B. mittels eines Nadelventils.In addition to the choice of the temperature difference between the steaming agent and the one to be steamed Molding compound, the steaming speed can still be controlled by regulating the Air passage through the inlet pipe, e.g. B. by means of a needle valve.

Die Schließzeit eines unter konstanten Bedingungen gepreßten Bechers aus der in dem beschriebenen Beispiel verwendeten Holzmehlmasse, die als Maß für die Fließfähigkeit herangezogen wurde, betrug vor der Bedampf ung 51 Sekunden, nach der Bedampfung mit einem Acetondampfgehalt von rund ι °/o nur noch 10,8 Sekunden.The closing time of a cup pressed under constant conditions from that described in US Pat Example used wood flour mass, which was used as a measure for the flowability, was 51 seconds before steaming and after steaming with an acetone vapor content of around ι ° / o only 10.8 seconds.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann entweder ohne Anwendung eines Vakuums oder, wie in demThe inventive method can either without the application of a vacuum or, as in that

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Beispiel, unter Vakuum durchgeführt werden. Das Arbeiten unter Vakuum hat neben der Schnelligkeit und der Zuverlässigkeit der Kontrolle, mit der die Bedampfung durchgeführt werden kann, gegenüber dem Arbeiten ohne Vakuum noch den Vorzug, daß der natürliche und zum Teil auch notwendige Gehalt an flüchtigen Stoffen durch die Dampf aufnahme nicht in gefährlicher und den Preßvorgang störender Weise vergrößert wird, weil der Preßmasse durch die vorherige !Evakuierung andere flüchtige Bestandteile, wie beispielsweise Wasserdampf, nahezu in der gleichen Menge entzogen werden, in der ihr anschließend beispielsweise anquellender Acetondampf zugeführt wird.Example, can be carried out under vacuum. Working in a vacuum has next to the speed and the reliability of the control with which the vapor deposition can be performed Working without a vacuum still has the advantage that the natural and partly also necessary Volatile content due to the steam absorption is not dangerous and the pressing process is increased in a disturbing way because the molding compound by the previous! evacuation other almost the same amount of volatile components, such as water vapor, are removed, in which you then, for example, swelling acetone vapor is fed.

Die nach der Erfindung bedampften Preßmassen können unmittelbar nach der Bedampfung zu Preßkörper verpreßt werden. Es hat sich aber gezeigt, daß der anquellende Dampf in den bevorzugt intern essierenden Mengen von etwa 0,5 bis 1,5% von den Preßmassen außerordentlich festgehalten wird, so daß der angestrebte Effekt der Verbesserung der Fließ eigenschaften auch bei offenstehenden Massen viele Stunden lang erhalten bleibt. Zudem können nach der Erfindung bedampfte Massen in geeigneten Behältern, etwa in dicht schließenden Blechtrommeln, auch lange Zeit ohne Verluste des Fließeffektes gelagert werden.The molding compounds steamed according to the invention can be used to form pressed bodies immediately after steaming be pressed. But it has been shown that the swelling steam in the preferably internal eating amounts of about 0.5 to 1.5% of the molding compound is extremely retained, so that the desired effect of improving the flow properties even with open Preserves crowds for many hours. In addition, according to the invention, vaporized masses in suitable containers, for example in tightly fitting sheet metal drums, even for a long time without loss of the Flow effect are stored.

Claims

PATENT CLAIMS:

1. Process for the production of synthetic resin compacts, characterized in that the molding compound is swollen with a synthetic resin prior to the usual pressing Steam one which can be converted into steam form below 100 ° C Solvent treated.

2. The method according to claim 1, characterized in that that the steam treatment is set to a steam load of 0.5 to 3.5% of the weight of the molding compound.

3. The method according to claim 1 and 2, characterized in that the steam treatment takes place under vacuum.

Referred publications:
German patent specifications No. 653 959, 636 197.