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KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

KLASSE 86: Weberei.CLASS 86: Weaving.

HERMANN STAUBLI in HORGEN (Schweiz), Doppelthebende Schaftmaschine. HERMANN STAUBLI in HORGEN (Switzerland), double-lifting dobby.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Juli 1896 ab.Patented in the German Empire on July 24, 1896.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine doppelthebende Schaftmaschine, bei welcher der Kartencylinder vom Webstuhl abhängig zwangläufig vor- und zurückgeschaltet werden kann, derart, dafs die besteckten Musterkarten immer selbstthätig entsprechend der Bewegung des Stuhles vor- bezw. zurückbewegt werden. Hierdurch ergiebt sich gegenüber den bisher gebräuchlichen Maschinen, bei welchen der Kartencylinder durch die Bewegung des Stuhles (vermittelst Klinkgetriebes) wohl zwangläufig vor-, aber nicht zurückgeschaltet werden kann, der Vortheil, dafs, weil der Kartencylinder mit dem Webstuhl vor- oder rückwärts geht, das so lästige und zeitraubende Schufssuchen für den Weber ganz wegfällt.The subject of the present invention is a double-lifting dobby, in which the card cylinder must necessarily be switched forwards and backwards depending on the loom can, in such a way that the filled sample cards always automatically according to the movement of the chair vor- or. be moved back. This results in comparison to the previous common machines, in which the card cylinder by the movement of the chair (by means of a ratchet gear) can inevitably be shifted forward, but not backward, the advantage that, because the card cylinder goes forwards or backwards with the loom, that so annoying and time-consuming gun searches for the weaver are completely eliminated.

Bei der vorliegenden Maschine wird bei jedem Schufs eine Schaltung des Cylinders ausgeführt, gleichviel ob der Webstuhl sich vor- oder rückwärts bewegt, während bei den früheren Maschinen der Cylinder immer nur je beim zweiten Schufs, und zwar bei der Vorwärtsbewegung des Stuhles geschaltet wird; beim Rückwärtsgang des Stuhles jedoch mufste, wie angedeutet, behufs Einstellung der richtigen Karte der Cylinder von Hand zurückbewegt werden.In the case of the present machine, the cylinder is switched on with every job executed, no matter whether the loom moves forwards or backwards, while with the in earlier machines the cylinder was only ever used for the second job, namely for the Forward movement of the chair is switched; but had to move the chair backwards, as indicated, to set the correct card, the cylinder is moved back by hand will.

In der beiliegenden Zeichnung ist eine derartige Schaftmaschine beispielsweise in einer Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt:In the accompanying drawing, such a dobby is for example in a Embodiment shown, namely shows:

Fig. ι dieselbe in der Vorderansicht,Fig. Ι the same in the front view,

Fig. 2 den Kartencylinder mit den Nadelhebeln und der Schaltvorrichtung in der Oberansicht, 2 shows the card cylinder with the needle levers and the switching device in a top view,

Fig. 3 das Schaltgetriebe in der Seitenansicht, 3 shows the gearbox in side view,

Fig. 4 das Schaltrad allein mit dem Zahndaumen und der Sperrvorrichtung,4 shows the ratchet wheel with the thumb of the tooth and the locking device,

Fig. 5 den Kartencylinder mit zwei benachbarten Nadelhebeln g¹ g², von denen der eine g¹ in der Hochstellung, der andere g^% gesenkt ist,5 shows the card cylinder with two adjacent needle levers g ¹ g ² , of which one g ^{1 is} in the upper position, the other g ^{% is} lowered,

Fig. 6 den Kartencylinder um eine Schaltung weiter gedreht, wobei g² gehoben, g¹ gesenkt ist.6 the card cylinder further rotated by one circuit, with g ² raised and g ¹ lowered.

Die gezeichnete Schaftmaschine ist ihrer allgemeinen Bauart nach eine sogenannte Universalschaftmaschine, wie in der Patentschrift Nr. 80548 angegeben, d. h. eine solche, welche für Hochfach und für Hoch- und Tieffach eingerichtet werden kann, und welche mit Doppelhub arbeitet. In bekannter Weise dienen hierbei zur Bewegung der Schwingen a, an welchen die Schäfte aufgehängt sind, die sogenannten Balancen b, welche mittelst an ihnen paarweise angebrachter Hakenplatinen c c¹ durch zwei hin- und herbewegte Messer d d^l mitgenommen werden können, sobald die bezügliche Hakenplatine durch den Kartencylinder G und die" auf die Nadeln wirkenden Nadelhebel g¹ g², wie üblich, in die entsprechende Einhängelage gebracht ist. Die Bewegung der Messer geschieht durch Vermittelung von Schubstangen e von einem in Kehrdrehung versetzten doppelarmigen Hebel f aus, derart, dafs sie gegenläufig ist, so dafs der Doppelhub entsteht, bei welchem bekanntlich, während das eine Messer zur Auflösung des von ihm verursachten Faches seine Rückbewegung macht, das andere Messer zur Bildung des folgenden Faches bereits wieder im Hub begriffen ist.The drawn dobby is, according to its general design, a so-called universal dobby, as specified in patent specification no. 80548, ie one which can be set up for high shed and for high and low shed, and which works with double stroke. In a known manner, the so-called balances b are used to move the rockers a, on which the shafts are suspended, which can be carried along by means of hook plates c c ¹ attached to them in pairs by two knives dd ^l moved back and forth as soon as the relevant hook plate is reached by the Kartencylinder g and the "to the needles acting needle levers g ¹ g ^2, as usual, brought into the appropriate Einhängelage. the movement of the blade takes place through the medium of push rods e from an offset in reciprocal rotation double-armed lever f from such, that it is in opposite directions, so that the double stroke arises in which, as is well known, while one knife is making its return movement to dissolve the compartment it has caused, the other knife is already in the stroke again to form the following compartment.

Bei der vorliegenden Maschine ist nun die Anordnung so getroffen, dafs mit jedem SchufsIn the case of the present machine, the arrangement is such that with every Schufs

eine zwangläufige Weiterschaltung des Kartencylinders G durch den Webstuhl, und zwar um Y₁₆ Drehung erfolgt, ebensowohl bei der Vorwärtsbewegung des Stuhles, als auch bei der Rückwärtsbewegung desselben. Zu diesem Zweck ist mit dem Cylinder G ein Stirnrad h verbunden, welches 16 Zähne besitzt und dessen Schaltung um je einen Zahn unter Vermittelung eines weiterhin beschriebenen Getriebes von dem Stuhle aus durch einen Kettentrieb geschieht. Wenn die Cylindereintheilung ausnahmsweise und beispielsweise auf io oder 12 Karten eingerichtet wäre, so müfste das Stirnrad h dementsprechend 20 bezw. 24 Zähne erhalten, da auf jede Karte 2 Schüsse kommen. Die Schaltung findet hierbei immer statt, sobald eines der beiden Messer d dⁱ hinter die Platinenhaken zurücktritt, in dem Moment, wo die Antriebskurbel der Schaftmaschine, die auf der unteren Webstuhlwelle sitzt, über einen der todten Punkte schwingt.a compulsory indexing of the card cylinder G by the loom, namely by Y ₁₆ rotation, takes place both during the forward movement of the chair, as well as during the backward movement of the same. For this purpose, a spur gear h is connected to the cylinder G , which has 16 teeth and which is shifted by one tooth at a time by means of a gear mechanism described below from the chair by means of a chain drive. If the cylinder division were set up as an exception and, for example, on 10 or 12 cards, the spur gear h would accordingly have to be 20 respectively. Got 24 teeth as there are 2 shots on each card. The switching always takes place as soon as one of the two knives dd ⁱ steps back behind the sinker hook, at the moment when the drive crank of the dobby, which sits on the lower loom shaft, swings over one of the dead points.

Die sogenannten der Nadelhebel g¹ g¹ sindThe so-called the needle levers g ¹ g ¹ are

Reibbogen 1-2 g Rubbing bow 1-2 g

nun so profilirt, dafs ein Senken des Hebels immer nur nach 2 Schaltungen bezw. ²/₁₆ = Y₈ Drehung des Cylinders stattfinden kann, dafs also auch der Nadelhebel während je zwei auf einander folgenden Sechszehnteldrehungen durch den bezüglichen Stift in der Hochstellung gehalten wird. Dies läfst sich aus Fig. 5 deutlich erkennen, wo der Stift in seiner Lage nach der ersten Sechszehnteldrehung (Anheben des Hebels) in vollen Linien gezeichnet ist, während die Lage desselben nach der zweiten Sechszehnteldrehung, bei welcher der Hebel g¹ in der Hochlage gehalten wird, durch punktirte Linien angedeutet ist. Wie aus der Zeichnung Fig. 5 und 6 ersichtlich, sind die Reibbogen je zweier zusammengehörigen Nadelhebel g¹ g² gegen einander versetzt, indem der Bogen vong·¹, welcher auf die Haken c wirkt, weiter von der gemeinschaftlichen Drehachse g abliegt als der des Hebels g'², welcher auf die Haken c¹ wirkt, und zwar beträgt diese Versetzung genau die Wegstrecke eines Stiftes bei Y₁₆ Drehung, also einer Schaltung des Cylinders. Infolge dessen geschieht das Aushängen bezw. Einhängen der oberen und unteren Haken nicht, wie bei den früheren Maschinen, bei denen die Reibbogen in einer Geraden lagen, gleichzeitig, sondern es werden vielmehr die oberen Haken c¹ allein von der Bewegung der Karten beeinflufst bezw. aus- oder eingehängt, wenn das zugehörige Messer d^l hinter die Haken c¹ zurücktritt (s. Fig. 6). Diese erste Sechszehnteldrehung des Cylinders betrifft lediglich die oberen Haken c¹, während die nächste zweite Sechszehnteldrehung die unteren Haken c ein- bezw. aushängt, und zwar ebenfalls erst dann, wenn das zugehörige Messer d in der punktirten Lage (Fig. 6) angekommen ist. Die versetzten Reibbogen der Nadelhebel haben also zur Folge, dafs die ungeraden Sechszehnteldrehungen am Kartencylinder die oberen Haken c¹, die geraden Sechszehnteldrehungen aber die unteren Haken c bezw. deren zugehörige Nadelhebel g'² bezw. g¹ dirigiren. Wie in Fig. 5 und 6 angedeutet, erhalten die Messer gewissermafsen in ihrer Bewegung einen sogenannten todten Gang, indem sie um die verlorene Strecke α weiter vorgehen, als eigentlich unbedingt nöthig wäre, zum Zweck, ein exactes Einhängen und Mitnehmen der bezüglichen Haken zu sichern (Fig. 6).now profiled in such a way that lowering the lever is only ever after 2 switching operations. Can take place ^_2/16 = Y ₈ rotation of the cylinder, so DAF and the needle arm during two successive sixteenth of rotations held by the relevant pin in the high position. This can be clearly seen from Fig. 5, where the pin is drawn in its position after the first sixteenth turn (lifting of the lever) in full lines, while the position of the same after the second sixteenth turn, in which the lever g ^{1 is held} in the raised position is indicated by dotted lines. As can be seen from the drawing Figs. 5 and 6, the friction arcs of two associated needle levers g ¹ g ² are offset from one another, in that the arc of ^{g 1} , which acts on the hooks c , lies further from the common axis of rotation g than that of the Lever g ' ² , which acts on the hook c ¹ , and this offset is exactly the distance of a pin with Y ₁₆ rotation, that is, a switching of the cylinder. As a result of this, the hanging up happens respectively. The upper and lower hooks are not hooked in at the same time, as in the earlier machines in which the friction sheets were in a straight line, but rather the upper hooks c ^{1 are} influenced respectively by the movement of the cards. unhooked or hooked in when the associated knife d ^{l steps back} behind the hook c ¹ (see Fig. 6). This first sixteenth turn of the cylinder only affects the upper hook c ¹ , while the next second sixteenth turn the lower hook c einbezw. unhooks, and also only when the associated knife d has arrived in the punctured position (Fig. 6). The offset friction arcs of the needle levers have the consequence that the odd sixteenth turns on the card cylinder the upper hook c ¹ , but the even sixteenth turns the lower hook c respectively. their associated needle lever g ' ² respectively. g ¹ conduct. As indicated in Figs. 5 and 6, the knives are given a so-called dead gait in their movement, in that they advance the lost distance α further than is actually absolutely necessary, for the purpose of ensuring that the relevant hooks are attached and taken away (Fig. 6).

Was nun die specielle Construction der Vorrichtung zur zwangläufigen Bewegung des Kartencylinders (für jeden Schufs um eine Sechszehnteldrehung) anbelangt, so . erhält das sechszehnzähnige Rad h seine bezügliche Schaltbewegung durch ein passendes Organ, welches durch das von dem Webstuhl vermittelst der Kette k und des Kettenrades k^l in Drehung versetzte Winkelradgetriebe i i¹ angetrieben wird, derart, dafs es, bei jedem Schufs eine Umdrehung machend, jeweilig das Rad h um einen Zahn weiter schaltet. In vorliegendem Falle ist dieses Organ ein auf der Nabe des Rades P sitzender Zahndaumen /, welcher nach bezw. vor jeder Schaltung die in Fig. 4 gezeichnete Lage einnimmt, wobei die Stellung des Rades immer so ist, dafs die Verbindungslinie der Centren der Zahndaumenachse und der Cylinderbezw. Radachse durch die Mitte eines Zahnes des Rades hindurchgeht. Nach jeder Schaltung wird das Rad in seiner Lage momentan bis zur weiteren Schaltung fixirt, und zwar dient als Sperrorgan bei vorliegender Ausführung die in eine Zahnlücke eingreifende Rolle m, welche an dem schwingbaren Hebel η sitzt, an dessen Ende eine mit dem Gestell passend verbundene Zugfeder 0 angreift (Fig. 4). Bei der Schaltung wird die Rolle m durch das Rad h gehoben bezw. unter Spannung der Feder aus der betreffenden Zahnlücke herausgedrückt, um nacherfolgter Schaltung in die nächste Zahnlücke einzufallen.As for the special construction of the device for the compulsory movement of the card cylinder (for each shot by a sixteenth of a turn), so. the sixteen-toothed wheel h receives its relative switching movement by a suitable element, which is driven by the angular gear mechanism ii ^{1 set} in rotation by the loom by means of the chain k and the chain wheel k ^l, in such a way that it makes one revolution with each work the wheel h shifts one tooth further. In the present case, this organ is a sitting on the hub of the wheel P tooth thumb /, which after BEZW. assumes the position shown in FIG. Wheel axle passes through the center of a tooth of the wheel. After each shift, the wheel is momentarily fixed in its position until the next shift, and in the present embodiment the roller m, which engages in a tooth gap and sits on the swingable lever η , at the end of which is a tension spring connected to the frame, serves as a locking element 0 attacks (Fig. 4). During the circuit, the role m is lifted respectively by the wheel h. under tension of the spring pressed out of the respective tooth gap in order to fall into the next tooth gap after successful switching.

Die die Räder i und k^l tragende Welle ρ ist in einem Tragstück q gelagert, das geeignet am Schaftmaschinenfufs r befestigt ist. Dieses Tragstück ist nach drei Seiten verstellbar, derart , dafs die bezüglichen Getriebe behufs richtigen Eingreifens der Räder bezw. der Schaltmechanismen bequem regulirt werden können. Das Kettenrad k¹ kann ebenfalls aut der Welle nach links oder rechts versetzt werden, je nachdem die Kette k Durchgang findet.The shaft ρ carrying the wheels i and k ^l is mounted in a support piece q which is suitably attached to the dobby foot r. This support piece is adjustable on three sides, so that the related gear BEZW for correct engagement of the wheels. the switching mechanisms can be easily regulated. The chain wheel k ¹ can also be shifted to the left or right on the shaft, depending on whether the chain k finds passage.

Selbstverständlich kann, wie bereits erwähnt und aus der Anordnung der bezüglichen Theile ohne Weiteres verständlich, die Schaltung entsprechend der Bewegung des Stuhles ebensowohl vor- als rückwärts erfolgen, indem die Profilirung,. der Reibbogen und die beschriebeneOf course, as already mentioned and from the arrangement of the relevant parts easily understandable, the circuit according to the movement of the chair as well be done forwards than backwards by profiling. the friction bow and the one described

Construction der Bewegungsmechanismen eine solche ist, dafs bei der Rückwärtsschaltung alle Theile der Schaftmaschine ebenso genau functioniren als bei der Vorwärtsschaltung. Für Stühle mit Antrieb links wird die Kette geschränkt, für Stühle rechts wird sie offen aufgelegt, so dafs besteckte Musterkarten ohne Abänderung von linken auf rechten Stühlen verwendet werden können.The construction of the mechanisms of motion is such that when shifting backwards all parts of the dobby function just as precisely as in the forward shift. For chairs with a drive on the left, the chain is crossed, for chairs on the right it is open laid out so that sample cards with cutlery without changing from left to right chairs can be used.

Claims

Patent Claims:

i. Double-lifting dobby, in which the card cylinder with each Schufs des Loom according to the movement of the chair forwards respectively. switched backwards is, characterized in that the needle levers always during two on each other following circuits of the card cylinder are kept in the upper position, so despite the every Schufs ensuing circuit always only bezw two shots. Circuits of card changes takes place.

Double-lifting dobby of the type characterized by claim, in which the friction arcs of two adjacent, cooperating needle levers by the distance of the card pin at one Switching of the cylinder are offset, so that the respective upper ones to be actuated and lower sinker hooks not at the same time, but separately in two on top of each other following circuits on or. to be posted.

For this purpose ι sheet of drawings.