DE879842C

DE879842C - System for the continuous transmission of letters or the like by electro-optical means

Info

Publication number: DE879842C
Application number: DEP20799A
Authority: DE
Inventors: Herre Rinia
Original assignee: Philips Gloeilampenfabrieken NV
Current assignee: Koninklijke Philips NV
Priority date: 1945-05-02
Filing date: 1948-11-05
Publication date: 1953-06-15
Also published as: GB616360A

Description

(WiGBl. S. 175)(WiGBl. P. 175)

AUSGEGEBEN AM 15. JUNI 1953ISSUED JUNE 15, 1953

ρ 20/90 Villa/2ia¹ Dρ 20/90 Villa / 2ia ¹ D

ist als Erfinder genannt wordenhas been named as the inventor

Die Erfindung bezieht sich auf eine neuartige Form des Briefpostverkehrs und bezweckt eine solche Beschleunigung dieses Verkehrs, daß praktisch unter Ausschaltung irgendeines mechanischen Transportmittels z. B. auf einen vormittags, gleichgültig wohin, gesandten Brief noch am Nachmittag Antwort erhalten werden kann.The invention relates to a novel form of letter post traffic and aims one such acceleration of this traffic that practically eliminating any mechanical Means of transport z. B. on a letter sent in the morning, no matter where, in the afternoon Answer can be obtained.

Die Fernübertragung von Handschriften, Photos od. dgl. auf elektro-optischem Wege (sogenanntes Faksimileverfahren, in Deutschland meist BiIdtelegraphie genannt) ist bekannt. Dieses Verfahren eignet sich jedoch in der bisher gebräuchlichen Art nicht zur Anwendung auf den regelmäßigen Postverkehr, bei dem täglich eine sehr große Anzahl zu übertragen ist, da die zur Übertragung eines jeden Briefes erforderliche Zeit (mehrere Minuten) bei weitem zu lang wäre. Gelingt es jedoch, diese Zeit wesentlich abzukürzen, so eignet sich das Faksimilesystem im Grunde \-orzüglich sogar für hochbelastete Strecken im Briefpostverkehr, da nicht nur Schreibmaschinenschrift und Druckschrift übertragen werden kann, was auch mit einem Fernschreibsystem möglich wäre, sondern auch Handschriften, Zeichnungen, Photos od. dgl.The remote transmission of manuscripts, photos or the like by electro-optical means (so-called Facsimile process, usually called picture telegraphy in Germany) is known. This method However, it is not suitable for use in regular mail in the way it has been used up to now, in which a very large number has to be transmitted every day, since the one to transmit time (several minutes) required for each letter would be far too long. However, if this time can be shortened significantly, the facsimile system is basically ideal even for highly loaded routes in letter post traffic, since not only typewriter writing and print can be transmitted, which would also be possible with a telex system, but also manuscripts, drawings, photos or the like.

Bei den bestehenden Faksimilesystemen ist die maximale Übertragungsgeschwindigkeit durch die Schreibgeschwindigkeit des Empfängers bedingt, die wiederum größtenteils durch die Lichtempfindlichkeit der Folie bedingt ist, auf welche das über-In the existing facsimile systems, the maximum transmission speed is through the The writing speed of the recipient depends, which in turn is largely due to the sensitivity to light depends on the film on which the

tragene Bild reproduziert wird, und die erheblich geringer ist als die Lichtempfindlichkeit der auf der Senderseite verwendeten Photozelle.is reproduced, and which is considerably less than the photosensitivity of that on the Photocell used on the transmitter side.

■Die Erfindung schafft ein System zur fortlaufenden Übertragung von Briefen, Handschriften od. dgl., durch das eine für den regelmäßigen Postverkehr hinreichende Übertragungsgeschwindigkeit ermöglicht wird, Uinid besteht darin, daß von Bildern, die mittels des modulierten Lichtbündels auf einem ίο verhältnismäßig hochempfindlichen Filmstreifen stark verkleinert aufgenommen sind, nach Entwicklung und Projektion so viel Bilder im gewünschten Format auf lichtempfindlichem Papier viel geringerer Empfindlichkeit gleichzeitig hergestellt und verarbeitet werden, wie in dieser Verarbeitungszeit Filmbilder nacheinander aufgenommen werden können.■ The invention creates a system for continuous Transmission of letters, manuscripts or the like, through the one for regular mail Sufficient transmission speed is made possible, Uinid consists in that of images that by means of the modulated light beam on a ίο relatively highly sensitive film strip are recorded greatly reduced, after development and projection as many images in the desired Format produced on photosensitive paper with much lower sensitivity at the same time and processed as film images are taken one after the other in this processing time can be.

Als solcher Film wird erfindungsgemäß zweckmäßig ein Positivfilm gewählt. Dieser ist zwar etwas weniger empfindlich als ein Negativfilm, aber die zur Entwicklung und zur nachträglichen Projetkion des Films erforderliche Zeit ist um so viel kürzer als für einen Negativfilm, daß dieser Vorteil den erwähnten Nachteil reichlich aufwiegt. Außerdem ist Positivfilm billiger.A positive film is expediently selected as such a film in accordance with the invention. This is true a little less sensitive than a negative film, but that for development and subsequent projection The time required for the film is so much shorter than that for a negative film that this advantage abundantly outweighs the disadvantage mentioned. Plus, positive film is cheaper.

Die Verwendung eines Films auf der Empfangsseite und die auf ihm erfolgende Herstellung eines verkleinerten Hilfsbildes, das sodann vergrößert projiziert wird, wurde für ein Fernsehsystem bereits vorgeschlagen (s. z. B. österreichische Patentschrift 143227). Die Absicht war dabei, hinreichend große Bilder für Saalaufführungen zu «rzeugen, eine Erwägung, die beim Gegenstand dec Erfindung keinerlei Rolle spielt. Außerdem hat dieses Fernsehsystem in der Praxis durchaus keine zufriedenstellenden Ergebnisse geliefert, und schließlich gab es keine einzige naheliegende Veranlassung zur Anwendung dieses Umweges beim Faksimileverfahren. Trotzdem ergeben sich hier mehrere Vorteile. Es wird nunmehr nur eine verhältnismäßig geringe Menge des hochempfindlichen teuren Materials benötigt, das man zur Aufnahme eines Bildes in sehr kurzer Zeit verwenden muß; für die Folie, auf welche das endgültige Bild projiziert wird, kann eine ziemlich unempfindliche, billige Papierart, z. B. gewöhnliches Lichtdruckpapier, gewählt werden, einerseits weil für diese Projektion eine ziemlich willkürlich starke, weil nicht modulierte Lichtquelle verwendet werden kann, und andererseits weil die Belichtungszeit ein Vielfaches der Abtastzeit eines ganzen Bildes betragen kann, da sich mehrere Filmbilder gleichzeitig projizieren lassen. Ferner· kommt man bei der zuerst erfolgenden Belichtung eines, verkleinerten Lichtbildes mit einer kleinen Lichtquelle aus, was für ein möglichst trägheitsloses Arbeiten dieser Lichtquelle für Frequenzen im Fernsehfrequenzgebiet förderlich ist.The use of a film on the receiving end and the production of a reduced auxiliary image, which is then projected enlarged, has already been used for a television system proposed (see e.g. Austrian patent specification 143227). The intention was sufficient To create large pictures for hall performances, a consideration which has to do with the subject matter of the invention does not matter. In addition, this television system is far from satisfactory in practice Results delivered, and ultimately there was not a single obvious cause for it Use of this detour in the facsimile process. Nevertheless, there are several advantages here. It is now only a relatively small amount of the highly sensitive, expensive material needed to be used to take a picture in a very short time; for the slide, on which the final image is projected can be a fairly tough, cheap type of paper, z. B. ordinary collotype paper can be chosen, on the one hand because for this projection a quite arbitrarily strong because unmodulated light source can be used, and on the other hand because the exposure time can be a multiple of the scanning time of an entire image, because several film images can be projected at the same time. Furthermore, one arrives at the one that occurs first Exposure of a reduced photo with a small light source, what a possible Inertia-free working of this light source for frequencies in the television frequency range is beneficial.

Bei der Anwendung der Erfindung läßt sich ein Brief oder ein sonstiges Bild im DIN A 4-FQrmat (29,7 X 21 cm) mit einem Lichtfleck von annähernd 0,2 mm Breite in annähernd 8 Sekunden abtasten. Die hierbei entstehenden Signalströme .. beanspruchen ein Frequenzband von rund 80 kHz, so daß die auf der Empfangsseite verwendete Lichtquelle noch für 80 kHz brauchbar sein muß. Diese Lichtquelle muß auch in der Lage sein, einen Lichtfleck \Όη solcher Intensität auf einen lichtempfindlichen Streifen zu werfen, daß letzterer bei einer Belichtungszeit von annähernd ΐ·ο~⁵ Sekunden eine angemessene Schwärzung aufweist. Beides ist beim Gebrauch eines positiven und erst recht eines negativen Normalfilms möglich, da Glimmlichtlampen mit einem Gasgemisch aus Argon und Stickstoff von bestimmtem Mischungsverhältnis bekannt sind, welche- die vorstehend erwähnten Anforderungen erfüllen können. Glimmlichtlampen dieser Art sind z. B. in F. Schröter, Handbuch der Bildtelegraphie und des Fernsehens, 1932, S. 1240, beschrieben. Auch mittels anderer bekannter Lichtquellen läßt sich, z. B. durch Anwendung einer Kerrzelle, eine genügende Schwärzung erzeugen.When using the invention, a letter or other picture in DIN A4 format (29.7 X 21 cm) with a light spot of approximately 0.2 mm width can be scanned in approximately 8 seconds. The resulting signal currents .. require a frequency band of around 80 kHz, so that the light source used on the receiving side must still be usable for 80 kHz. This light source must also be able to cast a light spot of such intensity onto a light-sensitive strip that the latter has an appropriate blackening ^{with an exposure time of approximately ΐ · o ~ 5 seconds.} Both are possible when using a positive and even more a negative normal film, since glow lamps with a gas mixture of argon and nitrogen of a certain mixing ratio are known, which can meet the requirements mentioned above. Glow lamps of this type are z. B. in F. Schröter, Handbuch der Bildtelegraphie und des Fernssehen, 1932, p. 1240, described. Also by means of other known light sources can, for. B. by using a Kerr cell to generate sufficient blackening.

Ist auf der Empfangsseite ein Filmbild vollständig belichtet, was somit in annähernd 8 Sekunden erfolgt, so muß dieser Filmteil entwickelt werden. Bei Positivfilm, der eine nur sehr dünne empfindliche Schicht hat, kann der Entwicklungsvorgang in annähernd 16 Sekunden beendet sein, so daß nur zwei aufeinanderfolgende Filmbilder in jedem Augenblick in dem Entwickler eingetaucht zu sein brauchen. Entsprechende Zahlen gelten für go das Fixieren, Ausspulen und Trocknen.If a film image is completely exposed on the receiving side, this takes approximately 8 seconds occurs, this portion of the film must be developed. In the case of positive film, it's only a very thin one has a sensitive layer, the development process can be completed in approximately 16 seconds, so that only two successive film frames are immersed in the developer at any one moment need to be. Corresponding figures apply to fixation, rinsing and drying.

Der vergrößerte Abdruck kann sowohl bei kontinuierlicher als auch ruckweiser Fortbewegung des Filmstreifens erfolgen, und zwar durch Projektion gegebenenfalls mehrerer Filmbilder zu gleicher' Zeit auf eine lichtempfindliche Schicht. Wählt man als solche aus wirtschaftlichen Gründen gewöhnliches Lichtdruckpapier, so kommt man beim Gebrauch einer Hochdruckquedksilberlampe als Lichtquelle mit einer Belichtungszeit von annähernd 16 Sekunden aus, so daß es in diesem Falle genügt, zwei Filmbilder zu gleicher Zeit zu projizieren. Dies kann z. B. in derWeise vorgenommen werden, daß der Filmstreifen um die Quecksilberlampe als Achse herumgeleitet und konzentrisch dazu das Lichtdruckpapier geführt wird.The enlarged imprint can be used both with continuous as well as jerky advancement of the filmstrip take place by projection if necessary, several film frames at the same time on a light-sensitive layer. One chooses as such, ordinary collotype paper for economic reasons, one comes in use a high pressure mercury lamp as the light source with an exposure time of approximately 16 seconds off, so that in this case it is sufficient project two movie frames at the same time. This can e.g. B. be carried out in the manner that the film strip is guided around the mercury lamp as an axis and concentric with it Light printing paper is guided.

Unter Einhaltung vorstehender Zahlen können bei der Anwendung der Erfindung somit rund 450 Briefe vom Umfang einer Schreibmaschinenseite im Format DIN A4 in der Stunde auf einem einzigen Kanal mit einer Bandbreite von höchstens 100 kHz in einer Gesamtzeit übertragen werden, die praktisch nur durch die Zeit bedingt ist, die zur Anlieferung des Originals an das dem Absender nächstliegende Postamt und zur Übermittlung des Faksimiles vom Postamt des Empfangsortes aus an den Adressaten erforderlich ist, also in einer noch etwas geringeren Zeit, als sie zur Übermittlung eines Telegramms erforderlich ist.In compliance with the above figures, when applying the invention, around 450 letters the size of a typewriter page in DIN A4 format per hour on one single channel with a bandwidth of at most 100 kHz are transmitted in a total time, which is practically only conditioned by the time that the Delivery of the original to the post office closest to the sender and for the transmission of the Facsimiles from the post office of the receiving place to the addressee is required, so in one more a little less time than is required to transmit a telegram.

Claims

Patent claims:

• τ. System for continuous transmission \ ^r on letters, manuscripts, prints, photographs and similar documents on elefctro-optically, in which at the recom-

peripheral side, the image is thereby displayed on a photosensitive layer such that a modulated with the next from the transmitter picture signal light beam is moved across the layer, characterized in that by means of the modulated light beam on a \ ^T erhältnismäßig highly sensitive film strip greatly reduced captured images after development and Projecting so much pictures in the

ίο desired format on photosensitive Paper with much lower sensitivity can be produced and processed at the same time, such as In this processing time, film images can be recorded one after the other.

2. System according to claim 1, characterized in that the reduced image is on positive film will be produced.

3. System according to claims ί and 2, thereby characterized that on the sending side the documents to be transmitted in uninterrupted Sequence are uniformly guided past the scanner and that on the receiving side, the film is continuously on the playback apparatus is guided past and possibly continuously through the photochemical baths and past the projector.

4. System according to claims 1 to 3, characterized in that the scanning is on the transmission side with a spot width of the scanning beam of approximately 0.2 mm and with such a speed is made that the signal streams have a frequency bandwidth of the order of 80 kHz take in.

5. System according to claims 1 to 4, characterized in that the final The sent original is reproduced on the receiving end in the same manner is that the film images present at first reduced in size with the aid of a high pressure mercury lamp projected onto collotype paper in a format suitable for ordinary reading and for forwarding to the Addressees are recorded photographically.

Referred publications:
German Patent Nos. 689850, 714697; Austrian Patent No. 143227;
Telefunkenzeitung ·, 17th year, No. 73 from July 1st

1936, essay by F. Schröter, "Das Fernseh-Großbild";

F. Schröter, "Handbook of Image Telegraphy and Television", 1932, Julius Springer Publishing House, Berlin, p. 428;

RCA Review, March 1949, article on the RCA's ultrafax machine;

Proceedings I. R. E., 1947, Volume 35, p. 862;

Journal Franklin Inst., 1946, vol. 242, p. 203;

Dr. F. Schröter, "Television, the more recent development, especially of German television technology",

1937, Verlag Springer, p. 229;

ViIbig, "Textbook of High Frequency Technology", .1944, pp. 454, 455;

TV magazine, 1931, p. 131.