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Vorrichtung zum Veranschaulichen, insbesondere Lehren und Lernen von
Vorgängen und Gegebenheiten Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Veranschaulichen,
insbesondere zum Lehren und Lernen von geschichtlichen, wirtschaftlichen, naturkundlichen,
landschaftlichen, volkskundlichen, kulturellen, verkehrsmäßigen und sonstigen Vorgängen
und Gegebenheiten in einem bestimmten Gebiet der Erde.
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Bisher werden Vorgänge und Gegebenheiten der obengenannten Art z.
B in Unterrichtsanstalten häufig mit Hilfe von Landkarten erläutert. Dabei hängt
der Erfolg des Unterrichts wesentlich von dem Vortrag des Unterrichtenden ab. Die
Mittel zur Verständlichmachung der geschilderten Vorgänge und Gegebenheiten sind
dabei, abgesehen von der Landkarte, lediglich die Worte des Vortragenden und das,
was einschlägige Lehrbücher beschreibungs- und bildmäßig enthalten. Weil es aber
praktisch nicht möglich ist, mittels einer Landkarte sowohl geschichtliche als auch
wirtschaftliche, naturkundliche, volkskundliche und andere Entwicklungen, Ereignisse
und Besonderheiten der Orte und Bezirke des betreffenden Gebiets mit der wünschenswerten
Lebendigkeit und Anschaulichkeit darzustellen, gibt es bekanntlich für schulische
Zwecke unterschiedliche Atlanten für Erdkundeunterricht, Geschichtsunterricht usf.
Es bedeutet aber sowohl für die Schule als auch für die Schüler eine :erhebliche
wirtschaftliche Belastung, solcheLan.dkartenwerke für alleUnterrichtsbereiche anzuschaffen
und von Zeit zu Zeit zu erneuern.
=Die- Erfindung bezweckt deshalb
die Schaffung einer Vorrichtung; welche es ermöglicht, die Vorgänge und Gegebenheiten
in einem bestimmten Gebiet in Verbindung mit einer Landkarte sowohl in geschichtlicher,
wirtschaftlicher, naturkundlicher, landschaftlicher, volkskundlicher, kultureller,
verkehrsmäßiger als auch in anderer- Hinsicht in fortschrittlicher Weise zu schildern
und ver-'ständiich zu machen. Die Lösung dieser Aufgabe liegt darin, daß auf oder
an einer landkartenartigen Darstellung des betreffenden Gebiets flächige, reliefartige
oder plastische Nachbildungen . oder Symbole der Vorgänge bzw. Gegebenheiten lös-und
auswechselbar angebracht sind, so daß mittels ihrer die Entwicklungen, Ereignisse,
Besonderheiten usw. der Orte und Bezirke des betreffenden Gebiets erläutert werden
können. Die flächigen, reliefartigen oder plastischen Nachbildungen- oder Symbole
der zu erläuternden -Vorgänge- und- Gegebenheiten sind erfindungsgemäß mittels eines
Aufstellgliedes, z. B. eines Stecksockels, auf einer liegenden Landkarte aufsetzbar
oder mittels eines Aufhängegliedes, z. B. einer Saugscheibe, an einer hängenden
Landkarte ansetzbar.
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- Es werden demnach erfindungsgemäß, wenn z. B. über Baustile unterrichtet
werden soll, Nachbildungen von für die verschiedenen Stile kennzeichnenden Bauten,
wie Buren, Klöster, Kirchen usw., dort an der Landkarte örtlich angebracht, wo die
Bauten in Wirklichkeit sich befinden, so daß zum einen an Hand der Nachbildungen
die Baustile und ihre Eigenarten erläutert werden können, zum andern aber auch lehr-
und lernbar ist, wo einschlägige, namhafte Bauten solcher Art stehen. Sinngemäß
kann im Erdkundeunterricht durch Anbringung von Gebirgszügen, Seen usw. anschaulich
emacht werden, wo die in landschaftlicher b--".'- geologischer- - Hinsicht charakteristischen
Merkmale der Erdoberfläche sich befinden, welche Bedeutung ihnen zukommt, welchen
Einfluß sie ausüben üsf.'In der gleichenWeise sind, um nur einige Beispiele herauszugreifen,
Besonderheiten der Fauna und der Flora, Eigentümlichkeiten der Volksstämme, Auswirkungen
der Verkehrseinrichtungen, religionsgeschichtliche Ereignisse in bisher nicht erreichbarer
Anschaulichkeit und Eindringlichkeit lehrbar.
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Die Erfindung ermöglicht es, den Unterricht lebendig zu gestalten,
das Interesse der Schüler zu wecken, deren "Aufnahmebereitschaft zu fördern und
ihre Lernfreude anzuregen. Sie bietet darüber hinaus, vielseitige Möglichkeiten
der Nutzbarmachung einer einzigen Landkarte undmacht dieAnschaffung mehrerer Spezialkarten
entbehrlich. Ein :besonders wichtiger Vorteil liegt ,darin, daß der Lehrstoff in
psychologisch ansprechender Weise durch bildlicheVeranschaulichung desErläuterten,
bezögen auf den jeweiligen Standort, dem Lernenden nahegebracht werden kann, da
die Ereignisse, Besonderheiten usw. des betreffenden Gebietes gewissermaßen, aus
der Landkarte herauswachsen, und zwar in steter Beziehung und Unterstützung des
Vorgetragenen: Die erfindungsgemäß vorgesehenen Nachbildungen und Symbole stellen
zudem eine wertvolle Gedächtnishilfe beim Lernen, insbesondere bei der Wiederholung
des Lehrstoffes, dar und bilden vorteilhafte Erinnerungsstützen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.-Fig.
r ist ein Landkartenausschnitt und zeigt, wie beispielsweise bei. baugeschichtlichem
Unterricht Nachbildungen des Bamberger Doms, der Nürnberger Lorenzkirche, der Marburger
Elisabethenkirche, der Münchner Frauenkirche usw. an der Landkarte anbringbar sind,
um Standort und Eigenarten der betreffenden Baulichkeiten zu erklären; Fig. - zeigt
in größerer Darstellung eine Nachbildung der Karlskirche in Wien; diese Nachbildungen
sind zweckvoll sil'houettenartig ausgeschnitten, wobei es natürlich auch möglich
ist, der Einfachheit halber Toßtkarten oder sonstige bildliche Darstellungen zu
verwenden; Fig. 3, läßt erkennen daß sich die Erfindung sinngemäß auch für religionsgeschichtlichen
Unterricht eignet; es ist als Beispiel eine Darstellung »Die Anbetung der drei 'Weisen
aus dem Morgenland« gezeichnet.
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Wie schon eingangs erwähnt, brauchen nicht unbedingt Nachbildungen
der im Unterricht vorkommenden Ereignisse, Vorgänge, Besonderheiten usw. zur Verwirklichung
der Erfindung benutzt zu werden. Es sind auch symbolische Darstellungen brauchbar.
Es mag beispielsweise zur Veranschaulichung von Erdölvorkommen ein Treibstoffaß
gemäß Fig. q_, von Kohlevorkommen die Darstellung gekreuzter Hämmer gemäß Fig. 5
usw. verwendet werden. Für naturkundliche Zwecke sind beispielsweise zur Illustration
von Laub- und Nadelwäldern Symbole gemäß Fig.6 und 7 geeignet.
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Es ist selbstverständlich, daß die Erfindung nicht auf die angeführten
Beispiele beschränkt ist. Erfindungsgemäß kommt es darauf an, den veranschaulichungsfähigen,
charakteristischen Inhalt des Unterrichtsstoffes in Gestalt von Nachbildungen oder
Symbolen auswechselbar mit einer Landkarte in Verbindung zu bringen und auf diese
Weise bildhaft in Erscheinung treten zu lassen.
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Das Anbringen der Nachbildungen und Symbole kann, wie schon erwähnt,
bei hängender Landkarte mittels einer Saugscheibe geschehen, Dies zeigt Fig.8. Beim
gezeichneten Ausführungsbeispiel ist die Nachbildung a rückseitig mit einem Saugnapf
b versehen, der in bekannter Weise an die Haftfläche, d. h. die Landkarte, angebracht
und von ihr nach Gebrauch gelöst werden kann.
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Bei liegender Landkarte kann die Nachbildung a gemäß Fig. 9 in einen
Stecksockel c eingeschoben und mit dessen Hilfe an der betreffenden Stelle auf der
Karte aufgesetzt werden. Es sind aber selbstverständlich auch andere Aufhänge- bzw.
Aufstellmittel brauchbar. Zum Beispiel ist es möglich, die Nachbildungen bzw. Symbole
mittels Steckstifte aufzustecken.
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Die Saugscheibe b ist ihrerseits an der Nachbildung abnehmbar befestigt,
so daß ein und dieselbe
Saugscheibe nacheinander für eine Mehrzahl
von Nachbildungen verwendbar ist.
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Die Erfindung ist nicht nur zum Lehren und Lernen von Vorgängen und
Gegebenheiten der angegebenen Art verwendbar, sie ist auch dann geeignet, wenn es
sich um die Veranschaulichung solcher Vorgänge und Gegebenheiten für andere Zwecke,
z. B. für Werbezwecke, handelt. In diesem Sinn kann die Erfindung für die Fremdenverkehrswerbung,
aber auch für Warenwerbung nutzbar gemacht werden.