DE850163C - Einrichtung zur Feststellung von Isolationsschaeden in zwei parallel zueinander verlegten Fernmeldekabeln - Google Patents

Description

• Einrichtung zur Feststellung von Isolationsschäden in zwei parallel zueinander verlegten Fernmeldekabeln Im Nachrichtenweitverkehr kommen häufig symmetrische Doppelkabel zur Anwendung. So werden bei der über weite Strecken gehenden Trägerfrequenztelephonie zwei parallel zueinander verlegte Kabel benutzt, von denen eins die eine Gesprä,chsrichtung und das andere die entgegengesetzte Gesprächsrichtung übernimmt.
• Die Erfindung bezieht sich auf eine für derartig parallel verlegte Kabel besonders geeignete Isolationsüberwachungseinrichtung, die sich durch große Einfachheit und Betriebssicherheit auszeichnet. Erfindungsgemäß ist in jedem Kabeln ein vorzugsweise innerhalb der Papierisolation verlaufender Prüfleiter, z. B. ein Kupferdraht, eingelegt; diese beiden Prüfleiter bilden dann in der Meß- bzw. Uberwachrulltgsschaltung zwei Zweige einer ÄVheatestoneschen Brücke, die einseitig am gleichen Brückenspeisepunkt liegen. Die anderen beiden Zweige der Brücke müssen durch hochohmige Widerstände gebildet werden, die am besten als von Hand einstellbare Regelwiderstände ausgebildet werden und zu Beginn bzw. nach jeder an dem Kabel vorgenommenen Reparatur oder Änderung zur Abstimmung der Brücke dienen. Die Abstimmung erfolgt so, daß die Brücke im Gleichgewicht ist, solange die Kabel keineIsolationsschä,den aufweisen. An den Brückennullpunkten herrscht dann Spannungsgleichheit, so daß das im Brückenausgleichsstromkreis vorzusehende Meß-, Signal- oder Registriergerät stromlos ist. Man wird danach ahsichtlich eine bestimmte Verstimmung der Brücke vornehmen, um durch dauernden Ausschlag des Galvanometers den Beweis fiir die Betriebsbereitschaft der Meßanordnung zu haben. Von außen auf die Kabel einwirkende elektrische Störungen, beispielsweise durch parallel zur Kabelstrecke verlaufende Straßenbahnen, Hochspannungsleitungen oder sonstige Starkstromeinrichtungen zur Einwirkung gebrachte Ladungsstöße, wirken sich auf die beiden Prüfleiter beider Kabel gleichmaig aus und verursachen in der Brückenschaltung keine Gleichgewichtsstörung.
• Dies ist ein erheblicher Vorteil gegenüber allen bisher bekannten Kabelisolationsmeßeinriclhtungen, bei welchen solche Inlduktionsstöße Kabel fehler vortäuschen oder mindestens doch Fehlalarm oder Fehlanzeige verursachen können. Wird hingegen durch Eindringen von Feuchtigkeit in das eine oder andere Kabel der Isolationswiderstand des einen oder anderen Kabels geändert, so fließen über die Brückenzweige verschieden starke Ströme. was eine entsprechende Störung des Brückengleichgewichts bedeutet, so daß die Meß- oder Alarmeinnehtung in der Brückendiagonale anspricht.
• Die Erfindung ist nachstehend in einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel erläutert. in Fig. I a und ib sind jeweils Stücke der beiden Kabel K1 und K2 in Seitenansicht mit aufgeschnittenem Bleimantel nei und m2 dargestellt, so daß der jeweils um die Kabelseele s1 bzw. s2 schraubenförmig herumgewickelte Prüfleiter in Gestalt eines dünnen Kupferdrahtes dt bzw. d2 sichtbar ist. Zweckmäßig liegt dieser Kupferdraht nicht oberhalb der Papierisolationswickel, welche die Kabelseele umgehen, sondern möglichst innerhalb dieser Wickel. Wird dann der Bleimantel m1 oder m2 infolge mechanischer Beschädigung oder Korrosion an irgendeiner Stelle undicht, so daß Feuchtigkeit eindringt, dann quellen die Papierisolationswickel auf und leiten die Feuchtigkeit bis an den Prüfleiter dt bzw. d2, so daß letzterer Erdschluß bekommt und somit seinen elektrischen Widerstand innerhalb der nun zu beschreibenden Meßschaltung ändert.
• Gemäß Fig. 2 bilden die beiden Prüfleiter dt und d2 die unteren Zweige einer Wheatestoneschen Brücke, deren obere Zweige zwei von Handjustierbare hochohmige Widerstände a und b sind. Wie ersichtlich, liegen die beiden Prüfleiter d1 und d2 einseitig an demselben Brückenspeisepunkt bzw. am Erdpotential, während die einstellbaren Abgriffe der Widerstände a und b am anderen Brückenspeisepunkt liegen. Die Speisung der Brücke erfolgt durch die Batterie B. Parallel zu den Zweigen d1undd2 liegen noch die Kabelkapazitäiten ctundc2 zwischen den Prüfleitern dz und d2 und dem zugehörigen Bleimantel m, 1 bzw. m2.
• Die Brücke wird zu Beginn so abgestimmt, daß an den Nullpunkten Spannungsgleichheit herrscht oder eine bestimmte Spannungsdifferenz besteht und somit das in der Brückendiagonale liegende Meßirtstrument M keinen oder einen genau definierten Ausschlag zeigt. Alle äußeren Störungen auf der Kabelstrecke wirken auf beide Kabel gleichmäßig ein, haben also innerhalb der Brücke keine Spannungsverschiebung zur Folge, so daß der Galvanometerzeiger ruhig stehenbleibt. Sobald jedoch der Isolationswert des einen oder anderen Kabels merklich abfällt, wird sich eine entsprechende Verschiebung des Brückengleichgewichts und damit auch ein entsprechender Ausschlag des Galvanometers M ergeben und damit alarmierend wirken. Man kann dann anschließend am anderen Ende des Verstärkerfeldes die Verbindung der Prüfleiter beider Kabel herstellen und den Brückenarm a oder b zur Vehlerortung nach bekannten Verfahren, beispielsweise nach dem Murray-Verfahren, regulieren.

Claims (3)

1. PATENTANsPRÜcHE: I. Einrichtung zur Feststellung von lsolationsschäden in zwei parallel zueinander verlegten Fernmeldekabeln, z. B. zwei Trägerfrequenztelephoniekabeln für die eine und die andere Gesprächsrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Kabel ein vorzugsweise innerhalb der Papierisolation verlaufender Prüfleiter, z. B. Kupferdraht, vorgesehen ist und diese beiden Prüfleiter am gleichen Brückenpunkt liegende Zweige einer Wheatestoneschen Brücke bilden, deren Ausgleichsstrom oder -spannung als Maß für eintretende Isolationsänderungen verwendet wird.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß dieübrigenbeidenBrückenzweige durch von Hand einstellbare hochohmige Abgleichwiderstände gebildet werden.
3. 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines Strom- oder Spannungsmessers als Schädenanzeigegerät eine dauernde, gleichbleibende Brückenverstimmung eingestellt ist zwecks gleichzeitiger Verwendung des Anzeigegeräts zur Betriebsbereitschaftsanzeige.