DE8315788U1 - Antriebs- und bremsaggregat fuer kraftmaschinen- und getriebepruefstaende - Google Patents
Antriebs- und bremsaggregat fuer kraftmaschinen- und getriebepruefstaendeInfo
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Description
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BROWN* BOVERI &CIE AKTIENGESELLSCHAFT Mannheim 24. Okt. 1984
Mp.Nr. 569/83 ZPT/P2-La/Fo
Antriebs- und Bremsaggregat für Kraftmaschinen- und Getriebeprüfstände
Die Neuerung liegt auf dem Gebiet der dynamischen Prüfstände j insbesondere zur Prüfung von Verbrennungskraftmaschinen und Schalt- oder Automatikgetrieben. Sie
20
bezieht sich auf das Antriebs- und Bremsaggregat zur Simulation kleiner Trägheitsmomente an einem Prüfling
(z.B. Verbrennungskraftmaschine oder Getriebe), welches wenigstens eine elektrische Maschine und ein zwischen
der elektrischen Maschine und dem Prüfling angeordnetes 25
Getriebe enthält.
Die dynamischen Prüfstände dienen der Einstellung vorgebbarer
Antriebs- und Brerasmomente zu dem Zweck, den
Prüfling unter den Bedingungen zu prüfen und zu erpro-30
ben, denen er bei seinem bestimmungsgemäßen Einsatz unterliegt.
Bei der Erprobung von Getrieben kommt es stets darauf an, den Prüfling anzutreiben und zu belasten. Je nach
der Art des Getriebes oder Differentials unterscheidet
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man Zwei-Mäschinen-Getriebeprüfstände und Drei-Maschi-^
nen-Getriebeprüfstände, wobei ein Antrieb als VOrdermaschine
sowie ein oder zwei Antriebe als Hintermaschine arbeiten. Sie simulieren die Belastung.
10
15
20
25
30
35
Bei der Erprobung von Verbrennungskraftmaschinen soll
der Prüfstand die Verhältnisse von Straße und Fahrzeug naturgetreu nachbilden. Auf ihm lassen sich Verbrennungskraftmaschinen
so betreiben, als seien sie normal wie im Fahrzeug aufgrund der Fahrwiderstände, des Fahrzeuggewichts
und der Gangübersetzung belastet.
Unter Berücksichtigung fahrzeugabhängiger sowie prüfstäridäbhängiger
Werte kann für den Sollwert des am Simulationspunkt, das ist die Schnittstelle zwischen Prüfstiand
und Prüfling, auftretenden Drehmomentes (Mson)
folgende Gleichung aufgestellt werden:
soll
- MR - «L
Es bedeutet:
Msoll Drehmoment am Simulatiohspunkt
CJ Winkelgeschwindigkeit
■d^l Winkelbeschleunigung oder -verzögerung.
dt
Fahrzeugwerte:
G r
Fahrzeuggewicht
Rollradius des Fahrzeugrades
Rollradius des Fahrzeugrades
Übersetzung der fahrzeugseitigen Getriebe. Z.B. ist beim Motorenprüfstand die Übersetzung von
Fahrzeugdifferential und Schaltgetriebe anzusetzen. Beim Schaltgetriebeprüfstand ist die
Übersetzung des Fahrzeugdifferentials anzusetzen.
Rollwiderstand (konstant)
Rollwiderstand (konstant)
f1-·??!:.—■'■^l—j.-.
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i Ws Steigungswiderstand (konstant bezüglich OJ , von
der Steigung der Fahrbahn abhängig
Vi1L Lüftwiderstand (proportional zu tu)
Prü£standswerte:
5
5
Jp Trägheitsmoment der rotierenden Prüfstandsteile
Mfj Verlustdrehmoment des Prüfstandes (Lager und
Getriebereibung; enthält einen konstanten Anteil und einen zu Cj proportionalen Anteil)
Ml, Verlüstdrehmoment des Prüfstandes (Luftreibung;
I1U H
ist proportional zu C^r)
Beim Prüfbetrieb wird das Antriebs- und Bremsaggregat der Simulätionsanlage derart gesteuert bzw. geregelt,
daß das auftretende Drehmoment (Mist) am Simulations-
15
punkt dem durch die oben angegebene Beziehung errechenbaren, vorgebenen Drehmoment (Mson) entspricht. Für die
Simulation großer Winkelbeschleunigungen, wie sie z.B. beim Anfahren oder Abbremsen des Fahrzeuges auftreten,
hängt das errechnete Drehmoment (Mson) maßgeblich von
dem Ausdruck —τ£~~/ρ ab· Hierbei ist eine hohe Antriebs-
und Bremsleistung der Simulationsanlage erforderlicn.
Um das durch die Simulationsanlage aufzubringende Drehmoment (MiSt) möglichst gering halten zu können,
sollte daher der Klammerausdruck möglichst klein
25
gehalten werden, in dem die relativ kleine Masse des
Fahrzeuges und die relative große Trägheitsmasse der Simulationsanlage aufeinander abgestimmt werden (Massensimulation)
.
30
Bei den bekannten Prüfständen, an denen komplette Fahrzeuge getestet werden und kein Getriebe in der Gleichung
für das Solldrehmoment (Mson) berücksichtigt zu werden
braucht, ist i = 1, so daß die Problematik aufgrund der Massensimulation nicht allzu große Schwierigkeiten bereitet.
Bei dynamiscnen Sohaltgetriebeprüfständen geht
i - I
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jedoch das Differefitialgetrlebe mit einer Übersetzung
von z.B. ig a 3 (iß - 9) ein. Und bei dynamischen Verbrennungskraftmäschinenprüfständen,
bei denen am Schwühgrädänschlußflansch der Maschine (SimUla-
tionspunkt) das komplette Fahrzeug nachgebildet werden 5
soll, ist neben der Übersetzung des Differentialgetriebes
iß die Übersetzung des Schältgetriebes mit z.B. is =
4 zu berücksichtigen, so daß iges = iD + ig ist und sich
z.B. iges 2 = 144 für einen PKW ergibt. Damit wird
aber -$\X & 7Λ , d.h. die Trägheitswirkung des
. c * ^r
Fahrzeuges bezogen auf den Simülationspunkt wird sehr klein gegenüber dem wirksamen Trägheitsmoment Jp des
Antriebs- und Bremsaggregates.
Ein Prüfstandsaufbau, bei dem eine elektrische Maschine
direkt an die zu prüfende Verbrennungskraftmaschine angeschlossen
ist, ist häufig nicht mehr in der Lage, eine hohe Winkelbeschleunigung oder -verzögerung zu simulieren,
weil die elektrische Maschine das hierfür erforderliche Drehmoment, das im wesentlichen von dem Ausdruck
fi f.
Jp · abhängt, nicht aufzubringen vermag. Es wurde daher vorgeschlagen, eine Transformation des Trägheitsmomentes
der elektrischen Maschine dadurch vorzunehmen, daß zwischen elektrischer Maschine und Prüfling
ein Zahnradgetriebe angeordnet ist. Wird berücksichtigt, 25
daß durch ein derartiges Getriebe die übertragung des
Drehmomentes linear zur Übersetzung des Getriebes und die Transformation des Trägheitsmomentes quadratisch zur
Übersetzung des Getriebes erfolgt, so läßt sich ein sehr
wirtschaftliches Antriebs- und Bremsaggregat aufbauen,
30
bei dem das am Simulationspunkt anstehende wirksame Trägheitsmoment Jp des PrüfStandes klein genug ist, um
eine Massensimulation durchführen zu können.
Jedoch weisen die zur Trägheitsmomentenreduzierung be-35
kanntgewordenen Zahnradgetriebe erhebliche Nachteile
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auf, die sich auch bei sehr genauer Fertigung der Getriebe nicht vermeiden lassen. Der unvermeidliche exzentrische
Lauf- und Summenteilungsfehler der Zahnräder begrenzt den Gleichförmigkeitsgrad der Winkelgeschwindigkeitsübertragung
des Getriebes und führt zur Erzeugung von Oberschwingungen, die dem Drehmomentenistwert
überlagert sind und meß- und regelungstechnische Probleme aufwerfen. Das Zahnflankenspiel erzeugt Schläge
bei Lastwechseln und führt zu einer Totzeit im Regelkreis. Bei Motorenprüfständen werden in der Regel Getriebe
in Turbo-Ausführung (Schnellaufend) mit getrennten Ölversorgungsanlagen vorgesehen, die wegen des zusätzlichen
Ölkreislaufes teuer und wartungsunfreundlich sind. Zahnradgetriebe weisen hohe Laufgeräuschpegel auf.
Sofern die Drehmomentmeßwerte und -Istwert durch einen
15
Drehmomentenrechner erfaßt und ausgewertet werden sollen, ergeben sich Schwierigkeiten bei der Erfassung und
Berücksichtigung der Verluste des Zahnradgetriebes.
Aufgabe der Neuerung ist es, ein Antriebs- und Brems-20
aggregat zur Simulation kleiner Trägheitsmomente nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu schaffen, durch das
die genannten Nachteile des zwischen der elektrischen Maschine und dem Prüfling angeordneten Zahnradgetriebes
vermieden werden.
25
25
Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß das Getriebe zwischen der elektrischen Maschine und dem
Prüfling als ein Riementrieb ausgebildet ist. Die neuerungsgemäße Verwendung eines Riementriebes vermeidet die
angeführten Nachteile eines Zahnradgetriebeis.
Insbesondere kann durclh Schleifen der Riemenscheiben
eine hohe Fertigungsgdfnauigkeit realisiert Werden, so daß eine hohe Laufruhd· Und ein hoher Gleichförmigkeitsgrad erreicht wird und keine getriebebedingten Drehzahl-
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bzw. Winkelgeschwindigkeitsschwankungen an der Antriebswelle auftreten. Drehzahlabhängige Oberschwingungen werden
praktisch nicht angeregt. Diese Eigenschaften werden in vorteilhafter Weise durch die Verwendung eines Flachriemens,
in Endlosausführung, z.B. endlosgewebter Riemen, 5
unterstützt.
Ferner ermöglicht die Verwendung eines Riementriebes hohe Prüfdrehzahlen. Riementriebe sind preiswert herstellbar
und praktisch wartungsfrei. Ölversorgungseinrichtungen, wie sie bei schneilaufenden Zahnradgetrieben
erforderlich sind, können bei Riementrieben entfallen. Die Geräuschentwicklung eines Riementriebes ist vergleichsweise
sehr gering. Ein Riementrieb besitzt eine beachtliche Dämpfung, was sich besonders günstig bei
Lastwechseln, z.B. Umschaltung des Prüfstandes von Brems- auf Anfahrbetrieb, auswirkt. Hierbei treten keine
Schläge auf, wie sie bei Zahnradgetrieben durch deren Zahnflankenspiel beobachtet werden.
Bei der Auslegung des Riementriebes werden Achsabstand
und Durchmesser der Riemenscheibe sowie die Riemenbreite den an das Antriebs- und Bremsaggregat gestellten Anforderungen
entsprechend dimensioniert. Dabei muß berücksichtigt werden, daß zur Übertragung einer vorgegebenen
25
ümfangskraft eine von der Haftreibung abhängige Mindesthaftfläche
zwischen Riemen und Riemenscheibe erforderlich ist.
In vorteilhafter Weise wird für den Riementrieb eine
30
Spannvorrichtung vorgesehen, durch die eine hohe Vorspannung der Riemen einstellbar ist. Durch die hohe Vorspannung,
die beispielsweise 3 t betragen kann, wird der Reibschluß zwischen Riemen und Riemenscheiben auch bei
hohen Belastungen (z.B. durch hohe Drehmomentenübertra-35
gUngen bei großen Drehzahländerungen) nicht aufgehoben,
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und ein Lose-Effekt stellt sich nicht ein. Ferner wird durch eine hohe Vorspannung einer fliehkraftbedingten
Lockerung des Riemens entgegengewirkt. Die Eigenfrequenzen des Riemens werden so groß, daß sie auf die
Drehmomentenregelung des Antriebs- und Bremsaggregates keinen Einfluß mehr haben. Schließlich wird durch eine
hohe Vorspannung der Schlupf des Riementriebes (das ist die Differenz zwischen ideeller und tatsächlicher Abtriebsdrehzahl)
sehr geringgehalten.
Eine weitere Ausgestaltung der Neuerung sieht die Verwendung eines Schlupfmeßgerätes zur Bestimmung des
Schlupfes des Riementriebes vor, welches ein Drehzahlmeßgerät zur Drehzahlerfassung der antriebsseitigen Rie
menscheibe, ein weiteres Drehzahlraeßgerät zur Drehzahlerfassung der prüflingseitigen Riemenscheibe sowie
eine Auswerteeinheit, die aus den Drehzahlmeßwerten den Schlupf des Riementriebes ermittelt, enthält. Die Kennt
nis des Schlupfes kann beispielsweise zur Wellenstrangüberwachung, insbesondere für einen Überlastschutz,
und zur Ermittlung der Riemenverluste herangezogen werden.
Bei Auftreten einer Störung am Antriebs- und Bremsaggre gat oder am Prüfling können überhöhte Drehmomente auf-25
treten, die zur Überlastung von Antriebsteilen führen. Zur Vermeidung derartiger Überlastungen kann in vorteil
hafter Weise in der Schlupfauswerteeinheit eine Überlastschutzsteuereinheit integriert sein, durch die bei
Überschreiten eines vorgebbaren Schlupfwertes auf einen 30
Steuerausgang der Schlupfauswerteeinheit ein Warn-
und/oder Steuersignal geschaltet wird. Hierdurch kann ein optisches oder akustisches Warnsignal ausgelöst wer
den. Der Steuerausgang kann auch mit einer Schalteinrichtung verbunden sein, die bei Überlast den Prüfstand
35
abschaltet. Dies ergibt eine sehr wirksame Wellenstrang
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20
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überwachung.
Wie eingangs ausgeführt wurde, wird im Prüfbetrieb die
Simulationsanlage derart gesteuert, daß das am Simulationspunkt auftretende Drehmoment (Mj.st) einem vorgegebenen
Drehmomentensollwert (Mson) entspricht. Die Messung
des Drehmomentenistwertes am Simulationspunkt, d.h. direkt am Prüfling, kann hierbei Probleme aufwerfen.
Erfolgt die Prüfung beispielsweise in einem weiten Drehmomentenbereich und sind die Genauigkeitsanforderungen,
auch bei Teillast, sehr hoch, so kann dies die Verwendung mehrerer gestufter Drehmomentenmeßwellen erfordern.
Dies führt zu erhöhten Kosten und Problemen in der Handhabung. Es kann daher von besonderem Vorteil sein, zur
Ermittlung des Drehmomentenistwertes am Simulationspunkt anstelle einer Drehmomentenmeßeinrichtung einen Drehomentenistwertrechner
vorzusehen, der aus elektrischen und mechanischen Meßgrößen und Kenndaten des Antriebsund
Bremsaggregates den Drehmomentenistwert ermittelt und den durch die Schlupfauswerteinheit ermittelten
Schlupfwert zur Berücksichtigung lastabhängiger Riemenverluste heranzieht.
30
Hierbei wird beispielsweise in der Weise vorgegangen, daß der Drehmomentenistwertrechner aus der Leistungsaufnahme
bzw. -abgabe (Klemmspannung und Stromaufnahme) und Drehzahl der elektrischen Maschine unter Berücksichtigung
der Maschinenverlust (z.B. Stromwärme-, Eisen-, Wirbelstrom-, Bürsten- und Lagerverluste) das Wellendrehmoment
der elektrischen Maschine errechnet. Die drehzahlabhängigen Maschinenverlusto können in Leerlaufversuchen
ermittelt werden. Der Drehmomentenistwertrechner multipliziert den errechneten lieilendrehmomentenwert
der elektrischen Maschine mit dem Reziprokwert des Übersetzungsverhältnisses des Riementriebes Und berücksichtigt
die RiemehtriebverlUste.
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G 83 15 788.3
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20
Die Verluste eines Riementriebes setzen sich aus drehzahlabhängiger
Walkarbeit, drehzähläbhängigen Luftverlusten
und lastabhängigen Verlusten zusammen. Die Werte
der.Walkarbeit und der Luftverluste können Mittels LeerlaUfversuch
bestimmt und direkt im Rechner berücksichtigt werden. Zwischen den lastabhängigen Riemenverlusten
und dem Riemenschlupf besteht ein fester funktionaler Zusammenhang^ der im Versuch relativ genau ermittelt
werden kann und in den Rechner eingegeben wird. Wird während eines Prüfbetriebes der durch ein Schlupfmeßgerät
ermittelte Riemenschlupfwert in den Rechner eingespeist, so kann dieser als Korrekturgröße bei der
Berechnung des Drehmomentenistwertes am Simulationspunkt berücksichtigt werden.
Eine entsprechende Berücksichtigung von lastabhängigen Getriebeverlusten ist bei Verwendung von Zahnradgetrieben
nicht möglich, weil dort keine eindeutige Funktion zwischen Belastung und Verlusten ermittelt werden kann.
Aus dieser Tatsache ergibt sich ein weiterer Vorteil bei der Verwendung des Riementriebes.
25
Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der
Neuerung gezeigt ist, sollen die Neuerung sowie weitere
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen näher erläutert werden.
30
Es zeigt:
Fig. 1 ein neuerungsgemäßes Antriebs- und Bremsaggregat in Seitenansicht,
35
Fig. 2 ein Aggregat gemäß Fig. 1 in Draufsicht und
Fig. 3 eine Prinzipschaltung zur Drehmomentenregelung
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G 63 15 788.3 10
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der elektrischen Maschine.
In den Figuren 1 und 2 sind zwei Ansichten eines erfin^
dungsgemäßen Antriebs- und Bremsaggregates dargestellt. ··
Auf einem Fundament 11 ist ein Aggregatrahmen mit Mon-*
tageplatte 12 befestigt, auf welchem eine Gleichsstrommaschine 13 montiert ist. Die elektrische Maschine
13 trägt an ihrer Antriebswelle 14 in fliegendem Anbau eine Riemenscheibe 15. Der Riemenscheibe 15 steht eine
weitere Riemenscheibe 16 mit kleinerem Durchmesser gegenüber, welche in zwei Lagerböcken 17,18 gelagert ist
und einen Anschlußflansch 19 trägt. Die beiden Riemenscheiben
15,16 bilden mit einem über beiden Riemenscheiben 15,16 laufenden Flachriemen 20 in Endlosausführung
15
einen Präzisionsriementrieb, der eine Drehmomententransformation von der niedertourigen Antriebswelle 14 auf
die hochtourige Prüflingswelle 21 vornimmt* Der Riemen
20 und die Riemenscheiben 15,16 sind durch eine Schutzhaube 40 abgedeckt.
Die elektrische Maschine 13 ist über zwei Spannvorrichtungen 22,23 auf der Montageplatte 12 befestigt. Anhand
der Spannvorrichtungen 22,23 läßt sich der Abstand zwischen Antriebswelle 14 und Prüflingswelle 21 verändern
25
und die Riemenspannung einstellen. Mit zunehmender Riemenspannung nimmt der Schlupf des Riementriebes ab.
Am Wellenende der Antriebswelle 14 ist ein Drehzahlmeßgerät 24 befestigt, welches die Drehzahl der antriebs-30
seitigen Riemenscheibe 15 mißt. An dem dem Anschlußflansch 19 abgewandten Ende der Prüflingswelle 21 ist
ein weiteres Drehzahlmeßgerät 25 angeordnet, welches die Drehzahl der prüflingsseitigen Riemenscheibe 16 erfaßt.
Ferner ist an der elektrischen Maschine 13 ein Anschluß-35
kasten 26 sichtbar, welcher Anschlußklemmen für Lei—
• · ·· ♦ t · ft · «· 4
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stüngsversorgung sowie Steuer- Und Meßleitüngeh enthält.
An den Anschlußflansch 19 ist für Prüfzwecke ein Prüfling
27 anschließbar. Ein derartiger Prüfling würde in
Fig.. 2 durch gestrichelte Linien angedeutet. Es kann 5
sich hierbei um eine Verbrennungskraftmaschine handeln
zu deren Erprobung lediglich ein Antriebs- und Bremsaggregat erforderlich ist. Im Gegensatz hierzu können
bei der Erprobung von Getrieben mehrere Antriebs- und Bremsaggregate Verwendung finden, die als Vorder- bzw.
Hintermaschine arbeiten und die Belastungen der verschiedenen Getriebenwellen simulieren*
Die Verbindungsstelle zwischen Anschlußflansch 19 und Prüfling 27 wird mit Simulationspunkt 28 bezeichnet. Für
die Erprobung eines Prüflings 27 ist das simulierte Drehmoment am Simulationspunkt 28 (Drehmomentistwert
Mist) entscheidend. Es wird gemäß eines vorgegebenen
Prüfprogramms (Drehmomentsollwert Msoii) durch das Antriebsund
Bremsaggregat nachgebildet. 20
Zur Drehmomentenregelung kann eine Schaltungsanordnung gemäß Fig. 3 verwendet werden. In Fig. 3 ist schematisch
eine Gleichstrommaschine 13 mit dem Anschlußkasten 26,
ein Riementrieb bestehend aus antriebsseitiger Riemen-25
scheibe 15, prüflingsseitiger Riemenscheibe 16 und Flachriemen 20, ein Anschlußflansch 19 und ein Prüfling
27 dargestellt. Auf der niedertourigen Antriebswelle und der hochtourigen Prüflingswelle 21 ist je ein Drehzahlmeßgerät
24,25 angeordnet. Durch die Bezugsziffer ist der Simulationspunkt zwischen Anschlußflansch 19 des
Riementriebes und Prüfling 27 markiert.
Als Drehzahlmeßgeräte 24,25 können Impulsgeber Verwendung finden, welche pro Umdrehung eine bestimmte Anzahl
35
von Impulsen abgeben. Durch einen Digitalzähler wird die
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Impülsrate pro Zeiteinheit erfaßt Und als Drehzählmeßwert
ausgegeben.
Der Drehzähimeßwert ri-j der Antriebswelle 14 Und der
Drehzahlmeßwert ng der Prüflingswelle 21 werden in eine
SchlupfäUswerteeinheit 30 eingegeben. Die Schlupfauswerteeinrichtung
30 ermittelt aus den beiden Drehzahlmeßwerten
η·] und ng unter Berücksichtigung des Übertragungsverhältnisses
des Riementriebes den Schlupf des Riementriebes. In der Schlupfauswerteinheit 30 ist eine
Überlastschutzsteuereinheit integriert, die bei Überschreiten eines vorgegebenen Schlupfwertes ein Steuersignal
31 an eine Schalteinrichtung 32 abgibt. Auf diese Weise läßt sich ein Überlastschutz realisieren, der bei
Überlastung des Antriebs- und Bremsaggregates bzw. des Prüflings infolge Überschreitens eines vorgegebenen
Schlupfwertes zu der Abschaltung des Prüfstandes führt.
20
25
30
35
Der durch die Schlupfauswerteeinheit 30 ermittelte Schlupfwert wird einem Drehmomentenistwertrechner 33
zugeführt. Darüberhinaus erfaßt der Drehmomentenistwertrechner 33 den Drehzahlmeßwert n-j der Antriebswelle 14
sowie Leistungsdaten der elektrischen Maschine 13· Ferner werden in den Drehraomentenistwertrechner 33 Ken?daten
der drehzahlabhängigen Verluste des Antriebs- und Bremsaggregates, die in Leerlaufversuchen ermittelt wurden,
eingegeben. Der Drehmomentenistwertrechner 33 errechnet aus den Meßwerten und Kenndaten den Istwert des
Wellendrehmomentes Mist am Simulationspunkt 28 und gibt
diesen über eine Signalleitung 34 aus.
Neben dem Drehmomentenistwertrechner 33 ist ein Drehmomentensollwertrechner
35, der einen Drehmomentensollwert Msoll gemäß der in der Beschreibungseinleitung angegebenen
Gleichung errechnet. Durch Programmierung des Drehmomentensollwertrechners 35 kann der Prüfling 27
G 85 15 788.3 13
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unterschiedlichen Prüfprogrammen unterworfen werden, in
dem die variablen Größen der in der Beschreibungseinleitung angegebenen Gleichung entsprechend eingegeben werden.
Beispielsweise kann in einem Prüfprogramm eine konstante Fahrzeuggeschwindigkeit bei sich änderndem Steigungswiderstand
Ws simuliert werden. In einer anderen Betriebsart kann eine Verbrennungskraftmaschine daraufhin
geprüft werden, welche maximale Drehzahl (Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeuges) sie bei Vollgas abzugeben
in der Lage ist.
Die errechneten Drehmomentenwerte Mist und Μ3Οχχ werden
in einen Operationsverstärker 36 eingegeben, welcher im wesentlichen die Differenz der beiden Drehmomentenwerte
Mist» Msoll ermittelt und als Führungsgröße 37 ausgibt.
15
Die Führungsgröße wird in einer Regelanlage 38 ausgewertet, welche ihrerseits einen Stromrichter 39 ansteuert.
Der Stromrichter 39 arbeitet als Ankersteller und stellt die Ankerspannung der elektrische Maschien 13 gemäß der
Führungsgröße 37 ein.
20
20
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Claims (6)
1. Antriebs- und Brerasaggregat zur Simulation kleiner
Trägheitsmomente an einem Prüfling (z.B. Verbrennungskraftmaschine
oder Getriebe) bestehend aus wenigstens einer elektrischen Maschine und einem zwischen
4er elektrischen Maschine und dem Prüfling angeordneten Getriebe, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe als
Riementrieb ausgebildet ist.
2. Antriebs- und Bremsaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Riemen (20) des Riementriebes
wenigstens ein Flachriemen in Endlosausführung vorgesehen ist.
3· Antriebs- und Bremsaggregat nach einem der Ansprüche
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Riementrieb wenigstens eine Spannvorrichtung (22,23) enthält,
durch die eine hohe Vorspannung der Riemen (20) einstellbar ist.
4. Antriebs- und Bremsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Schlupfmeßgerät zur Bestimmung des Schlupfes des Riementriebes vorgesehen ist, welches ein Drehzahlmeßgerät
(24) zur Drehzahlerfassung der antriebsseitigen Riemenscheibe (15), ein weiteres Drehzahlmeßgerät (25) zur
Drehzahlerfassung der prüfungslingsseitigen Riemenscheibe (16) sowie eine Aüswerteeinheit (30), die aus den
Drehzahlmeßwerten den Schlupf des Riementriebes ermittelt, enthält.
5. Antriebs- und Bremsaggregat nach Anspruch 4,
ir«· ··■ a«·
24. Okt. 1984 dadurch gekennzeichnet, daß die Schlupfauswerteeinheit
(30) eine Überlastschutzsteuereinheit und ein diesem nachgeschaltetes Warngerät oder eine Steuereinheit (32)
enthält.
6. Antriebs- und Bremsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Schlupfmeßgerät zur Bestimmung des Schlupfes des Riementriebes und ein Drehmomentenistwertrechner, der die last
abhängigen Riemenverluste bei der Drehmomentenistwertberechnung
berücksichtigt, vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19838315788 DE8315788U1 (de) | 1983-05-28 | 1983-05-28 | Antriebs- und bremsaggregat fuer kraftmaschinen- und getriebepruefstaende |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19838315788 DE8315788U1 (de) | 1983-05-28 | 1983-05-28 | Antriebs- und bremsaggregat fuer kraftmaschinen- und getriebepruefstaende |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE8315788U1 true DE8315788U1 (de) | 1985-01-17 |
Family
ID=6753783
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19838315788 Expired DE8315788U1 (de) | 1983-05-28 | 1983-05-28 | Antriebs- und bremsaggregat fuer kraftmaschinen- und getriebepruefstaende |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE8315788U1 (de) |
-
1983
- 1983-05-28 DE DE19838315788 patent/DE8315788U1/de not_active Expired
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