DE69901271T2

DE69901271T2 - Antiluxations-Hüftendoprothese

Info

Publication number: DE69901271T2
Application number: DE69901271T
Authority: DE
Inventors: Enrico Tian
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1998-05-12
Filing date: 1999-05-10
Publication date: 2002-11-07
Anticipated expiration: 2019-05-11
Also published as: EP0963741A3; EP0963741A2; EP0963741B1; IT245363Y1; US6093208A; ITVR980029U1; DE69901271D1; ATE216212T1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antiluxations-Hüftprothese, insbesondere für Patienten mit irreversiblen Knochenverletzungen im Bereich des Oberschenkelknochens oder degenerativen Erkrankungen, die diesen Bereich betreffen.
Bei einer Hüftprothese wird normalerweise der Hüftpfannenhohlraum mittels eines Hüftpfannenbechers rekonstruiert, der am Becken befestigt wird und in dem ein Hüftpfanneneinsatz angeordnet wird, welcher einen künstlichen Hüftkopf aufnimmt, der an dem Oberschenkelknochenschaft befestigt werden kann, um so das Hüftgelenk wiederherzustellen.
Gewöhnlich wird der Kopf lediglich durch die Wirkung von Muskelfasern in der korrekten Funktionsstellung in dem Hüftpfanneneinsatz gehalten, die insbesondere unter Belastung oder bei plötzlichen ausgedehnten Bewegungen nicht in der Lage sind, Luxationen zu verhindern, die entweder chirurgische Eingriffe zum Wiedereinsetzen und Sichern des Kopfs in seinem Sitz oder nach einer nichtinvasiven Minderung der Luxation längeres Ruhigstellen mit Gipsverbänden oder orthopädischen Hilfen nach sich ziehen, die häufig ungenügend sind oder dem Patienten allgemeine oder lokale Beschwerden bereiten:
Die US-A-5 314 491 offenbart ein prothetisches Pfannenimplantat mit einem Lagereinsatz 32 und einem Lagerring 36, der mit einem Hüftkopf 16 in Eingriff steht. Der Lagerring 36 wird mit dem Lagereinsatz 32 verbunden, indem er zusammendrückbar mit einer ringförmigen Nut 91 des Lagereinsatzes 32 in Eingriff gebracht wird, und der Lagerring 36 muß radial dehnbar sein, um den Paßsitz des Hüftkopfs zu ermöglichen.
Die Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Hüftprothese anzugeben, die in der Lage ist, das permanente Halten eines Kopfs in dem Hüftpfannenhohlraum zu gewährleisten und somit Luxationen zu verhindern.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Hüftprothese anzugeben, die relativ leicht und kostengünstig herzustellen und im Einsatz hochzuverlässig ist.
Gemäß der Erfindung wird eine Hüftprothese angegeben, wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert ist.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen weiter beschrieben, in denen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht: einer Prothese nach der Erfindung, komplett mit einem Oberschenkelknochenschaft;
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht einer Prothese nach der Erfindung, wobei Teile entfernt sind;
Fig. 3 eine Ansicht von unten oder von dem konkaven Teil eines Hüftpfannenhohlraums;
Fig. 4 eine teilweise geschnittene Seitenansicht an der Linie IV-IV der Fig. 3;
Fig. 5 eine verkleinerte Draufsicht des Flanschs der in Fig. 2 gezeigten Prothese;
Fig. 6 eine Unteransicht des Flanschs der Fig. 5;
Fig. 7 eine teilweise geschnittene Seitenansicht entlang der Linie VII-VII der Fig. 6;
Fig. 8 eine verkleinerte Ansicht des künstlichen Hüftkopfs der Fig. 2 von unten;
Fig. 9 eine teilweise geschnittene Seitenansicht entlang der Linie IX-IX der Fig. 8;
Fig. 10 eine teilweise geschnittene Ansicht eines Teils der Prothese nach einem anderen Ausführungsbeispiel;
Fig. 11 eine Ansicht des Flanschs der Variante der Fig. 10 von unten oder von innen;
Fig. 12 eine Schnittansicht entlang der Linie XII-XII der Fig. 11;
Fig. 13 eine Ansicht eines Hüftpfannenhohlraums, der an den Flansch der Fig. 11 und 12 gekoppelt werden kann;
Fig. 14 eine teilweise Schnittansicht entlang der Linie XIV-XIV der Fig. 13; und
Fig. 15 eine Ansicht des Hüftpfannenhohlraums der Fig. 13 von unten oder von dem konkaven Bereich aus.
In den beiliegenden Zeichnungen wurden identische oder ähnliche Teile oder Komponenten mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 ist zu erkennen, daß eine allgemein mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnete Prothese nach der Erfindung aus folgenden Komponenten gebildet ist:
- einer hohlen Ringmutter 2, die in das Becken implantiert werden kann und einen halbkugelförmigen Aufnahmesitz 2a begrenzt;
- einem Hüftpfannenhohlraum oder Hüftpfanneneinsatz 3, der in dem Aufnahmesitz 2a der Ringmutter untergebracht werden kann und einen im wesentlichen halbkugelförmigen Sitz 3a begrenzt;
- einem künstlichen kugelförmigen Kopf 4 eines Oberschenkelknochens, der so angeordnet ist, daß er in den Sitz 3a paßt und gelenkige Winkelbewegungen bezüglich des Sitzes ausführt; und
- einem Flansch 5, der fest an den Hüftpfannenhohlraum oder -einsatz 3 koppelbar ist, und so angeordnet ist, daß er den künstlichen Kopf 4 derart in dem Hohlraum oder Einsatz hält, daß der Kopf frei drehbar ist.
Die Ringmutter 2 kann jegliche geeignete Art von Ringmutter sein. Beispielsweise hat sie eine kegelstumpfförmige Konfiguration mit Rippen oder Gewindegängen 6 zum Verankern am Becken des Patienten, die entlang geraden, aber schrägen quer verlaufenden Abschnitten 7 (Fig. 2) unterbrochen sind, oder sie kann eine halbkugelförmige Außenfläche ohne Gewinde haben, um durch Preßpassung am Becken befestigt zu werden, und zwar mit oder ohne zusätzliche Verankerung mittels hervorstehender Schrauben oder Stifte.
Die Ringmutter ist innen mit dem halbkugelförmigen Aufnahmesitz 2a versehen, dessen untere oder kleinere Endfläche 10 mit Durchgangslöchern 8 ausgebildet ist. Der Hüftpfannenhohlraum oder -einsatz 3 ist in der Aufnahme 2a untergebracht, definiert außen (Fig. 3 und 4) eine halbkugelförmige Kappe 13, deren Radius gleich dem oder etwas kleiner ist als der des Aufnahmesitzes 2a, und schließt mit einem zylindrischen Abschnitt 14 ab, der beim Gebrauch von der Ringmutter 2 absteht. Der zylindrische Abschnitt 14 dient dazu, Winkelbewegungen des Hüftpfannenhohlraums oder -einsatzes 3 zu verhindern, sobald dieser in den Aufnahmesitz 2a eingesetzt worden ist.
Der zylindrische Abschnitt 14 des Hüftpfannenhohlraums oder -einsatzes 3 begrenzt an seiner Außenfläche 17 die halbkugelförmige Kammer oder den Sitz 3a, der zum Aufnehmen des künstlichen Kopfs 4 des Oberschenkelknochens vorgesehen ist. Zudem hat der Abschnitt 14 außerhalb des Sitzes 3a einen mit einem Gewinde versehenen Bereich 19, auf den ein mit einem Innengewinde ausgebildeter Bundring 20 des Flanschs 5 geschraubt werden kann. Genauer gesagt, hat der Flansch 5 gemäß den Fig. 5 bis 7 ein zentrales Loch 21, mit einer gerundeten Oberfläche, die nach innen, d. h. zu dem Hüftkopf 4 konkav ist, und einer konisch erweiterten Oberfläche 22, die nach außen verläuft. Der Flansch 5 hat ferner außen einen gezahnten Ring 23, der einen sicheren Griff und leichte Handhabung beim Zusammenbau und Aufschrauben auf den Hüftpfannenhohlraum 3 ermöglicht.
Die Fig. 8 und 9 zeigen, daß der Hüftkopf 4 im wesentlichen kugelförmig ist und einen flachen Bereich 24 hat, der beim Gebrauch nach außen zeigt und von dem Flansch 5 absteht. In dem flachen Bereich 24 ist ein kegelstumpfförmiges Sackloch 25 ausgebildet, das dazu dient, einen rohrförmigen Verankerungsfortsatz 26 eines Oberschenkelknochenstifts 27 (Fig. 2) aufzunehmen.
Die Schritte zum Einsetzen der Prothese 1 sind die folgenden:
- Befestigen des Rings 2 am Becken;
- Herstellen des Hüftpfannenhohlraums oder -einsatzes 3 und Einsetzen desselben in die Ringmutter 2;
- Herstellen des Oberschenkelknochenstifts 27 ohne Kopf 4;
- Ansetzen des Flanschs 5 auf den Hals des Oberschenkelknochenschafts 27;
- Befestigen des Kopfs 4 an dem Oberschenkelknochenschaft 27;
- Einsetzen des Kopfs 4 in den Aufnahmesitz 3a des Hüftpfannenhohlraums 3;
- Aufschrauben des Flanschs 5 auf den Hüftpfannenhohlraum 3, so daß die gerundete konkave Oberfläche 21 gegen den Kopf 4 anliegt, wodurch gelenkige Drehungen des Kopfs 4 ermöglicht, ein Herausspringen desselben aus dem Sitz 3a jedoch verhindert und Luxationen somit vermieden werden.
Nach dem Zusammenbau ist zu erkennen (Fig. 1), daß der Flansch 5 den Großteil des zylindrischen Abschnitts des Hüftpfannenhohlraums 3 aufnimmt und gegen die angrenzende Kante 12 der Ringmutter 2 anstoßen kann. Vorzugsweise bleibt ein kleiner Spalt 31 zwischen Flansch 5 und Ringmutter 2, da der zylindrische Abschnitt 14 des Hüftpfannenhohlraums 3 über die Ringmutter 2 hervorsteht.
Gemäß einem in Fig. 10 gezeigten anderen Ausführungsbeispiel stößt der Flansch 5 nicht an die Kante 12 des Rings 2, da sein mit einem Innengewinde versehener Abschnitt 20 einen kleineren Durchmesser hat als der zylindrische Abschnitt 14 des Hüftpfannenhohlraums oder -einsatzes.
Es ist möglich, den gleichen Hüftpfannenhohlraum 3 und den gleichen Flansch 5 einzusetzen und nur das Festziehen des Gewindeabschnitts für unterschiedliche Hüftköpfe 4 zu modifizieren; beispielsweise kann der Kopf 4 einen Durchmesser von 22, 26, 28, 32 Millimetern haben.
Die Fig. 11 bis 15 zeigen ein anderes Ausführungsbeispiel, bei dem der Hüftpfannenhohlraum 3 und der Flansch 5 mittels einer Einrastvorrichtung miteinander in Eingriff gebracht sind. Der Flansch 5 ist nämlich mit einem Loch 32 ausgebildet, das dazu dient, den zylindrischen Abschnitt 14 des Hüftpfannenhohlraums 3 aufzunehmen. Das Loch 32 hat eine Seitenfläche mit radialen Stiften 33, die gleiche Winkelabstände haben und denen jeweilige Sitze in der Außenfläche des zylindrischen Abschnitts 14 des Hüftpfannenhohlraums entsprechen. Jeder Sitz ist ein axialer Schlitz 34, der von vorne für den zylindrischen Abschnitt 15 zugänglich und mit einem Blindkanal 35 verbunden ist, der im wesentlichen senkrecht dazu ist und mit einem vergrößerten Abschnitt 36 endet. Beim Zusammenbau wird jeder Stift 33 vor seinem jeweiligen Schlitz 34 angeordnet. Die axiale Bewegung des Flanschs 5 auf den Hüftpfannenhohlraum 3 zu bewirkt, daß jeder Stift 33 in seinem jeweiligen Schlitz 34 aufgenommen wird, und eine gegenseitige Drehung der beiden Komponenten ermöglicht, daß jeder Stift 33 entlang dem Kanal 35 gleitet, wobei die mögliche Neigung des Kanals einen leichten Druck erfordert. Wenn der Stift 33 in dem vergrößerten Abschnitt 36 einrastet, ist der Flansch 5 an dem Hüftpfannenhohlraum oder -einsatz 3 befestigt.
Der Hüftpfannenhohlraum oder -einsatz 3 und der künstliche Hüftkopf 4 müssen Oberflächen mit äußert exakter Endbearbeitung haben, so daß sie sich mit minimaler Reibung bewegen können.
Der Ring 2 und der künstliche Hüftkopf 4 können aus rostfreiem Stahl, Titan oder anderem Material bestehen, während der Hüftpfannenhohlraum oder -einsatz 3 und der Flansch 5 aus hochdichtem Polyethylen oder aus keramischem Material bestehen können.
Die Materialien und Abmessungen können je nach den Anforderungen unterschiedlich sein.
Die Erfindung kann zahlreiche Modifikationen und Änderungen im Rahmen des durch den Inhalt der beiliegenden Ansprüche definierten Schutzumfangs erfahren.
Wo in den Patentansprüchen auf technische Merkmale Bezugszeichen folgen, dienen diese lediglich der besseren Verständlichkeit der Ansprüche und haben folglich keine einschränkende Wirkung auf die Auslegung eines Elementes, das beispielhaft durch solche Bezugszeichen gekennzeichnet ist.

Claims

1. Antiluxations-Hüftprothese mit:

- einer hohlen Ringmutter (2), die am Becken befestigbar ist und einen Aufnahmesitz (2a) begrenzt;

- einem Hüftpfannenhohlraum oder Hüftpfanneneinsatz (3), der in dem Aufnahmesitz (2a) untergebracht werden kann und einen im wesentlichen halbkugelförmigen Hüftpfannensitz oder -einsatz (3a) begrenzt; und

- einem kugelförmigen Kopf (4) eines künstlichen Oberschenkelknochens, der in dem Sitz (3a) des Hüftpfannenhohlraums (3) angeordnet werden kann;

- einem Flansch (5), der so auf den Oberschenkelknochen aufgesetzt werden kann, daß er gegen seinen kugelförmigen Kopf (4) stößt, und fest an den Hüftfpannenhohlraum (3) koppelbar ist, um den künstlichen Kopf (4) ständig in dem Sitz (3a) zu halten, so daß dieser darin Gelenkbewegungen frei ausführen kann, wobei der Flansch (5) eine zentrale Öffnung (21) mit einer konkav abgerundeten Fläche hat, die beim Gebrauch mit dem kugelförmigen Kopf (4) in Kontakt tritt, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (5) und der Hüftpfannenhohlraum (3) durch eine Schraubenverbindung oder durch eine Bajonettkupplung miteinander verbunden sind.

2. Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der halbkugelförmige Teil des Hüftpfannenhohlraums (3) mit einem zylindrischen Teil (14) abschließt, der beim Gebrauch von der Ringmutter (2) absteht.

3. Prothese nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (5) zumindest zwei innen angeordnete radiale Stifte (33) hat und daß der Hüftpfannenhohlraum (3) Sitze (34) hat, in denen jeweils ein Stift (33) des Flanschs (5) durch Einrasten anzuordnen ist.

4. Prothese nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Sitz (34) einen axialen Schlitz hat, der von dessen Vorderseite zugänglich ist und mit einem Blindkanal (35) verbunden ist, der im wesentlichen senkrecht dazu ist und mit einem vergrößerten Abschnitt (36) abschließt.

5. Prothese nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (5) einen Satz externer Zähne (23) hat, um mit dem Hüftpfannenhohlraum (3) in Eingriff zu treten.

6. Prothese nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringmutter (2) und der Oberschenkelknochenkopf (4) aus rostfreiem Stahl bestehen.

7. Prothese nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hüftpfannenhohlraum und der Flansch aus Polyethylen hoher Dichte bestehen.

8. Prothese nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Hüftpfannenhohlraum (3) und der Flansch (5) aus keramischem Material bestehen.