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Gebiet der
Erfindung
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Diese Erfindung bezieht sich allgemein
auf das Verbessern der Energieausnutzung in sauerstoffbefeuerten
Glasschmelzöfen.
Genauer bezieht sich die Erfindung auf die Gewinnung der Energie
von heißen
Verbrennungsprodukten und darauf, diese zum Vorwärmen sowohl des Verbrennungsoxidationsmittels
wie der in dem Ofen zu schmelzenden Glas bildenden Materialien zu
verwenden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Konventionelle Glasschmelzöfen verwenden
luftbefeuerte Brenner, um Glas bildende Materialien wie Sand, wasserfreie
Soda, Kalkstein, Dolomit, Feldspat, Polierrot und weiteres, die
gemeinsam als Glasgemenge bezeichnet werden, zu schmelzen. Die Glas
bildenden Materialien können
auch gebrochenes Glas wie wiederzuverwertendes Ausschussglas oder
Bruchglas aufweisen. Aufgrund der zum Schmelzen von Glas bildenden
Materialien notwendigen hohen Temperaturen werden Glasschmelzöfen bei
Temperaturen betrieben, die die höchsten unter sämtlichen
industrieller Öfen
sind. Es werden heiße
Verbrennungsprodukte in diesen Öfen erzeugt;
und potentiell können
große
Mengen an Wärme
verlorengehen, wenn die Verbrennungsprodukte im Rauchabzug des Ofens
hochsteigen.
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Die Gewinnung von Energie aus den
heißen
Rauchgasen in konventionellen, auf Luft basierenden Glasschmelzöfen ist
bekannt. Beispielsweise ist die Verwendung dieser Energie bekannt,
um die Verbrennungsluft vorzuwärmen.
Ebenfalls ist bekannt, die in den Schmelzofen einzuleitenden Glas
bildenden Materialien vorzuwärmen.
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Jüngere
Entwicklungen in der Brennertechnologie haben gemeinsam mit trenger
werdenden Luftverunreinigungsstandards zu einer zunehmenden Verwendung
von auf Sauerstoff basierenden Verbrennungssystemen geführt, bei
welchen die Verbrennungsluft durch reinen Sauerstoff oder durch
sauerstoffangereicherte Luft ersetzt wird. Die auf Sauerstoff basierende
Verbrennung stellt der Glasindustrie viele Vorteile bereit, u. a.
eine höhere
Flammentemperatur, ein reduziertes Rauchgasvolumen und geringere
Emissionen an Stickoxiden oder NOx. Der
Bedarf nach einer höheren
Ofeneffizienz verbleibt jedoch unvermindert bestehen.
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Es ist bekannt, die Enthalpie von
den Rauchgasen zum Vorwärmen
der Glas bildenden Materialien aus Glasgemenge und/oder Bruchglas
zu verwenden. Das auf Sauerstoff basierende Glasschmelzen erzeugt
jedoch Verbrennungsprodukte, deren Temperatur 1093°C (2000°F) übersteigen
kann und typischerweise zwischen 1316°C und 1538°C (2400°F und 2800°F) liegt. Die Durchführung des
Vorwärmens
des Glasgemenges und/oder des Bruchglases bei solchen hohen Temperaturen
ist jedoch unpraktisch, weil die Glas bildenden Materialien sich
aufweichen und an den Vorwärmeroberflächen anhaften
würden.
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Es sind verschiedene Techniken vorgeschlagen
worden, um die Temperatur des Rauchgasstroms vorgängig vor
dem Vorerwärmschritt
des Glasgemenges und/oder Bruchglases abzusenken: Hinzufügen von
Luft zu den Ofenrauchgasen, Umwälzen
der abgekühlten
Rauchgase, die von dem Vorwärmer
des Glasgemenges und/oder Bruchglases zu dem Ofenrauchgasstrom austreten,
oder Extrahieren der Wärme
durch Aussetzen der Rauchgase an nicht isolierte Oberflächen. Diese
Techniken gehen allerdings mit Energieverlusten einher. Im allgemeinen
ist es nicht als sicher oder energieeffizent betrachtet worden,
das Verbrennungsoxidationsmittel mit hohem Sauerstoffgehalt, wie
z. B. reiner oder nahezu reiner Sauerstoff, vorzuwärmen.
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Aus US-A-5 057 133 ist ein Verfahren
zur Verbesserung der Energieausnutzung in sauerstoffbefeuerten Glasschmelzöfen bekannt,
wobei im Zuge des Verfahrens:
- (A) erwärmte Glas
bildende Materialien in einen Schmelzbehälter eingebracht werden;
- (B) Brennstoff und Oxidationsmittel verbrannt werden, um heiße Verbrennungsprodukte
zu erzeugen und Wärme
zum Schmelzen der erwärmten
Glas bildenden Materialien in dem Schmelzbehälter zu liefern;
- (C) die heißen
Verbrennungsprodukte von dem Schmelzbehälter abgezogen werden;
- (D) Wärme
von den heißen
Verbrennungsprodukten übertragen
wird, um teilweise abgekühlte
Verbrennungsprodukte zu erzeugen; und
- (E) Wärme
von den teilweise abgekühlten
Verbrennungsprodukten übertragen
wird, um gekühlte
Verbrennungsprodukte zu erzeugen
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Die heißen Verbrennungsprodukte werden
dazu verwendet, Kohlenwasserstoff Brennstoff in ein Synthesegas
zu reformieren. Dies erfordert eine vorgängige schnelle starke Abkühlung der
heißen
Verbrennungsgase, bevor der Kohlenwasserstoff-Brennstoff reformiert
wird. Diese stromaufwärtige
schnelle starke Abkühlung
zerstreut die Wärme
in dem Verbrennungsgas, ohne die Effizienz des Verfahrens wesentlich
zu verbessern.
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Der Artikel „The LoNOx, an Alternative
to Oxy-Fuel or an Enhancement?" von
Piper et al, 55. Konferenz zu Glasproblemen, Ohio State University,
Ohio, veröffentlicht
durch die American Ceramic Society, 8. bis 9. November 1994 betrifft
ein Glasherstellungsverfahren, bei welchem erwärmtes Bruchglasmaterial in
einem Schmelzofen eingebracht wird und Brennstoff und erwärmte Luft
verbrannt werden, um heiße
Verbrennungsprodukte zu erzeugen und Wärme für das Schmelzen des erwärmten Bruchglasmaterials
in dem Verbrennungsofen zu erzeugen, wobei die heißen Verbrennungsprodukte,
welche die Verbrennungszone bei einer Temperatur von 1480°C verlassen,
im Gegenstrom zu dem Bruchglasmaterial in eine große Vorwärmzone strömen, wodurch
das Bruchglasmaterial auf bis zu 1100°C vorgewärmt wird. Die heißen Verbrennungsprodukte
werden dadurch gekühlt
und werden bei einer Temperatur von 1050°C in Rekuperatoren eingeleitet,
in welchen die Verbrennungsluft auf bis zu 650°C erwärmt wird. Nach dem Verlassen
der Rekuperatoren werden die weiter gekühlten Verbrennungsprodukte
in ein optionales Bruchglasvorwärmsystem
eingebracht. In dem Artikel wird ferner erwähnt, dass eine Konversion eines
Luft/Brennstoff-LoNOx zu einem Sauerstoff/Brennstoff-LoNOx ohne
Geometrie des Ofens vorgenommen werden kann.
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Aufgaben der Erfindung
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht
in der Bereitstellung eines Verfahrens zum Verbessern der Energieausnutzung
von sauerstoffbefeuerten Glasschmelzöfen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Verwendung der Ausschussenergie
aus den heißen
Verbrennungsprodukten, um den reinen Verbrennungssauerstoff oder
die sauerstoffangereicherte Luft sicher zu erwärmen und um ebenfalls die in
den Ofen eingespeisten Glas bildenden Materialien vorzuwärmen.
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Eine zusätzliche Aufgabe der Erfindung
besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Verwendung des
erwärmten
Oxidationsmittels, um Brennstoff ohne eine Zunahme der Brennertemperatur
und ohne die Erzeugung überschüssiger Mengen
an NOx zu verbrennen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Verwendung der Ausschussenergie
von den heißen
Verbrennungsprodukten, um ebenfalls den Verbrennungsbrennstoff zu
erwärmen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die obigen und weitere Aufgaben,
die sich dem Fachmann durch eine Lektüre dieser Offenbarung ergeben,
werden durch die vorliegende Erfindung erreicht, die ein Verfahren
gemäß Anspruch
1 ist.
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Wie im folgenden verwendet, bezieht
sich der Begriff "direkt
befeuerter Ofen" auf
einen Ofen, der zum Verbrennen von Brennstoff und Oxidationsmittel
einen oder mehrere Brenner verwendet, um in dem Ofen Wärme zum
Zwecke des Erwärmens
der Ofenbeschickung bereitzustellen.
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Wie im folgenden verwendet, bezieht
sich der Begriff "indirekter
Wärmeaustausch" auf einen Wärmeaustausch,
der zwischen zwei Fluiden stattfindet, die ohne jeden physikalischen
Kontakt oder ein Vermischen der Fluide miteinander in eine Wärmeaustauschbeziehung
verbracht werden.
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Wie im folgenden verwendet, bezieht
sich der Begriff "direkter
Wärmeaustausch" auf das Verbringen von
zwei Fluiden oder eines Fluids und eines Feststoffes in eine Wärmeaustauschbeziehung,
wobei zwischen den beiden ein physikalischer Kontakt erfolgt.
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Wie im folgenden verwendet, bezieht
sich der Begriff "Wärmegewinnung" und "Energiegewinnung" auf das Einfangen
der Ausschussenergie oder -wärme
und auf deren Bereitstellung für
das gesamte Verfahren.
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Wie im folgenden verwendet, bezieht
sich der Begriff "Stickoxide" oder "NOx" auf eine oder mehrere Verbindungen
aus der Gruppe von Distickstoffoxid (N2O),
Stickstoffmonoxid (NO), Stickstofftrioxid (N2O3), Distickstofftetraoxid (N2O4), Stickstoffdioxid (NO2),
Tristickstofftetraoxid (N3O3)
und Stickstofftrioxid (NO3).
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine vereinfachte schematische Darstellung eines Glasschmelzbehälters, Vorwärmbehälters und
Wärmetauschers,
bei welchen das Verfahren dieser Erfindung angewendet werden kann.
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2 ist
eine vereinfachte vertikale Querschnittsansicht einer bevorzugten
Ausführungsform
eines Wärmetauschers,
der bei der Anwendung der Erfindung verwendet werden kann.
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3 ist
eine Darstellung ähnlich
zur 1, die einen zusätzlichen
Wärmetauscher
zum Erwärmen des
Brennstoffes zeigt.
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4 ist
eine vereinfachte vertikale Querschnittsansicht des Schmelzbehälters und
zeigt eine Schattenwand.
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5 ist
eine graphische Darstellung und zeigt die minimalen Auswirkungen
des Erwärmens
des Verbrennungsoxidationsmittels auf die NOx Erzeugung.
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In den Figuren werden für die gemeinsamen
Elemente die gleichen Bezugszeichen verwendet.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf das
Verbessern der Energieausnutzung von Verfahren, die in direkt-befeuerten
Glasöfen
stattfinden, welche durch das Verbrennen von Brennstoff mit sauerstoffangereicherten
Oxidationsmitteln erwärmt
werden. Eine auf Sauerstoff basierende Verbrennung erzeugt sehr
heiße
Rauchgase oder Verbrennungsprodukte, wobei die beobachteten Temperaturen
im allgemeinen weit größer als
die bei der konventionellen, auf Luft basierenden Verbrennung auftretenden
Temperaturen ausfallen. Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung
der Wärme
von diesen heißen
Verbrennungsprodukten, um mindestens einen Teil des Verbrennungsoxidationsmittels
und gleichfalls einen Teil der bzw. sämtliche der in den Ofen eingespeisten
Glas bildenden Materialien zu erwärmen. Oxidationsmittel, welche
durch die Anwendung der Erfindung erwärmt werden können, beinhalten
mit Sauerstoff angereicherte Luft und Sauerstoff aus nicht kryogenen
sowie aus kryogenen Luftzerlegungsverfahren. Die bei der Anwendung
dieser Erfindung nützliche
Sauerstoffkonzentration des Oxidationsmittels liegt im Bereich von
etwa 50 bis etwa 99,9 Gewichtsprozent. Die Erfindung erweist sich
beim Erwärmen
von Oxidationsmitteln mit einem Sauerstoffgehalt von mindestens
90 Gewichtsprozent als besonders nützlich.
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Das Erwärmen mindestens eines Teils
des Verbrennungsoxidationsmittels ist in den Fällen vorteilhaft, in denen
die Temperatur der heißen
Verbrennungsprodukte zum Vorwärmen
der Glas bildenden Materialien zu hoch ausfällt. Das Erwärmen des
Verbrennungssauerstoffs kühlt
nicht nur die heißen
Verbrennungsprodukte ab und bereitet sie für das Vorwärmen der Glas bildenden Materialien
vor, sondern führt
dem Verfahren ebenfalls wieder Wärme
zu, indem dem Ofen erwärmtes
Verbrennungsoxidationsmittel zugeführt wird, wodurch die Brennstoff-
und Sauerstoffanforderungen und die gesamten Betriebskosten reduziert
werden. Weiterhin kann das Abkühlen
der heißen
Verbrennungsprodukte durch das Erwärmen des Verbrennungsoxidationsmittels
den Bedarf an Verdünnungsluft
und/oder an dem Zurückführen der
kalten Rauchgase zu dem Vorwärmer
reduzieren oder beseitigen.
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Allerdings müssen verschiedene technische
Belange berücksichtigt
werden, wenn es erwünscht
ist, den Brennstoff mit einem erwärmten, sauerstoffangereicherten
Oxidationsmittel zu verbrennen. So ist bekannt, dass die Flammentemperaturen
für auf
Sauerstoff basierende Verbrennungsverfahren dazu neigen, beträchtlich
höher als
die bei konventionellen, auf Luft basierenden Verbrennungen beobachteten
Flammentemperaturen auszufallen. Ein typischerweise mit diesen hohen
Flammentemperaturen verbundener Umstand besteht in der Möglichkeit
einer durch Wärme
hervorgerufenen Beschädigung
des Brenners, wobei nicht mit Wasser gekühlte Brenner dieser Art von
Beschädigung
besonders ausgesetzt sind. Weiterhin tendieren hohe Flammentemperaturen
dazu, die Ausbildung von Stickoxiden zu begünstigen. Sowohl die durch Wärme hervorgerufene
Beschädigung
des Brenners wie die gesteigerten NOx-Pegel
können
deutlicher auftreten, wenn das Verbrennungsoxidationsmittel zusätzliche
Wärme mit
sich führt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung besteht in der Injektion eines erwärmten Oxidationsmittels zur
Verbrennung in dem Glasschmelzbehälter getrennt von dem Brennstoff.
Dementsprechend ist die Injektionsstelle für den Brennstoff in Abstand
von der Injektionsstelle für
das erwärmte
Oxidationsmittel angeordnet. Ein Verfahren zur Bewerkstelligung
dieser Anordnung ist in US-A-5 076 779 offenbart bzw. beansprucht.
Eine Anzahl von kommerziell verfügbaren
oder beim Stand der Technik bekannten Lanzen kann verwendet werden,
um den Brennstoff und das Oxidationsmittel getrennt zu injizieren.
Ein Beispiel eines Lanzen- und Gasinjektionssystems, welches zum
Injizieren von erwärmtem
Oxidationsmittel und wahlweise von Brennstoff in den Schmelzbehälter zur
Verbrennung verwendet werden kann, ist in US-A-5 266 025 offenbart
bzw. beansprucht.
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US-A-5 267 850 und US-A-5 411 395
offenbaren bzw. beanspruchen ein Brennstoffstrahl-Brennersystem
und ein Verbrennungsverfahren, welche einen zentralen Brennstoffstrom
mit hoher Geschwindigkeit verwenden, der durch einen ringförmigen koaxialen
Oxidationsmittelstrom mit niedriger Geschwindigkeit umgeben ist,
und welche in der Praxis dieser Erfindung zur Anwendung kommen können. Bei
der Verwendung dieses Systems ist es bevorzugt, bis zu 30% des erwärmten Oxidationsmittels
als den oben genannten ringförmigen
koaxialen Strom mit niedriger Geschwindigkeit zu verwenden. Das
restliche erwärmte
Oxidationsmittel kann an einer Stelle zugeführt werden, die, wie oben erläutert, mit
Abstand von dem Brennstoffstrahl-Brenner angeordnet ist, indem eine
Lanzen- oder ein Injektionssystem verwendet wird. Der Sauerstoffgehalt
des als der ringförmige
koaxiale Oxidationsmittelstrom zugeführten Oxidationsmittels kann
der gleiche wie der Sauerstoffgehalt des erwärmten Oxidationsmittels oder
verschieden von diesem sein.
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Die Erfindung kann auch angewendet
werden, indem die Verbrennung in Stufen durchgeführt wird. So kann beispielsweise
Brennstoff in den Schmelzbehälter
zusammen mit einem primären
Oxidationsmittel injiziert werden, welches bis zu 30% des stöchiometrischen
Sauerstoffs bereitstellt, welcher zur Vervollständigung der Verbrennung notwendig
ist. Ein sekundäres
Oxidationsmittel, das an einer Stelle zugeführt wird, die entfernt von
dem Ort angeordnet ist, an dem der Brennstoff und das primäre Oxidationsmittel
injiziert werden, wird zur Vervollständigung des Verbrennungsverfahrens
verwendet. Um Brennerbeschädigungen
und die Ausbildung von NOx zu minimieren,
wird bevorzugt, dass von etwa 70% bis etwa 100% des erwärmten Oxidationsmittels
als das sekundäre
Oxidationsmittel in diesem abgestuften Verbrennungsverfahren zugeführt werden. Obwohl
der Sauerstoffgehalt des primären
und des sekundären
Oxidationsmittels der gleiche sein kann, ist dies nicht notwendig.
Somit ist es möglich,
Luft, angereicherte Luft oder reinen bzw. nahezu reinen Sauerstoff als
das primäre
Oxidationsmittel zu verwenden.
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Die Erfindung kann sowohl in kleinen
wie großen
Glasschmelzsystemen verwendet werden, deren Kapazitäten im allgemeinen
im Bereich von 4,5 t bis 544 t pro Tag (5 short-tons pro Tag (TPD)
bis 600 short-tons pro
Tag) liegen. Die Erfindung wird nun ausführlicher mit Bezug auf die
Zeichnungen beschrieben werden.
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1 zeigt,
nicht maßstabsgerecht,
einen Vorwärmbehälter 11,
der zur Glasherstellung notwendige Glas bildende Materialien 21 aufnimmt.
Diese Materialien können,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Sand, Kalkstein, Dolomit, Feldspat, wasserfreie Soda, Zusätze, Farbstoffe,
Klärmittel
und Bruchglas sein. Es ist in der Industrie üblich, Glas bildende Materialien
als Glasgemenge oder Bruchglas zu bezeichnen. Die Glas bildenden Materialien
können
gekörnt
oder pelletisiert sein und können
Bruchglas in jeder Menge bis zu 100% enthalten.
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Glas bildende Materialien können beim
Vorwärmen
verschiedene Eigenschaften aufweisen, und einige können leichter
aufweichen als andere. Es kann daher erwünscht sein, einen zusätzlichen
Vorwärmbehälter ähnlich zu
dem Behälter 11 bereitzustellen,
um eine unabhängige
Kontrolle der Vorerwärmungsparameter (Zieltemperatur,
Rate des Erwärmens,
usw.) für
einige der Glas bildenden Materialien zu ermöglichen. Beispielsweise kann
es erwünscht
sein, das Bruchglas getrennt von den anderen Glas bildenden Materialien
vorzuwärmen.
Weiterhin kann es erwünscht
sein, nur einige der Glas bildenden Materialien vorzuwärmen, wobei die
anderen Glas bildenden Materialien, wie die bei 29 dargestellten,
in den Glasschmelzbehälter
weitergeleitet und dort geschmolzen werden, ohne den Vorwärmbehälter 11 durchlaufen
zu haben.
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Die Glas bildenden Materialien treten
aus dem Vorwärmbehälter 11 als
erwärmte
Glas bildende Materialien 23 mit einer Temperatur aus,
die im allgemeinen im Bereich von 204°C bis 482°C (400°F bis 900°F) liegt. Dann werden sie zusammen
mit jeglichen anderen Glas bildenden Materialien 29, welche
nicht vorgewärmt sein
können,
in einen Schmelzbehälter 17 eingeleitet.
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Der Schmelzbehälter 17 ist beispielsweise
ein direkt befeuerter Glasschmelzofen, der mit einem oder mehreren
Brennern 19 ausgerüstet
ist. Vorzugsweise sind die Brenner 19 vom Typ, welcher
in US-A-5 266 025 und/oder
in US-A-5 267 850 und US-A-5 411 395 offenbart bzw. beansprucht
ist. Die Brenner 19 werden zur Verbrennung von Brennstoff 31 mit
erwärmtem
Oxidationsmittel mit einer Sauerstoffkonzentration von mindestens
50 Gewichtsprozent verwendet. Die Brenner 19 können jegliche
geeigneten Brennstoffe 31 verwenden, u. a. Erdgas, Propan,
Leicht- oder Schweröle.
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Die Verbrennung von Brennstoff und
Oxidationsmittel erzeugt ausreichend Wärme, um die Glas bildenden
Materialien zu schmelzen, welche anschließend aus dem Schmelzbehälter 17 als
geschmolzenes Glas 25 austreten. Die Verbrennung von Brennstoff
und Oxidationsmittel erzeugt weiterhin heiße Rauchgase oder heiße Verbrennungsprodukte,
deren Temperatur im allgemeinen im Bereich von 1316°C bis 1538°C (2400°F bis 2800°F) liegt.
Typischerweise können
die heißen
Verbrennungsprodukte Kohlendioxid, Wasserdampf, Stickstoff, Sauerstoff
und/oder andere Komponenten beinhalten.
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Die heißen Verbrennungsprodukte werden
von dem Schmelzbehälter 17 in
einem Strom 41 abgezogen und zu einem Wärmetauscher 15 weitergeleitet.
Vorzugsweise findet keine wesentliche andere Temperaturreduzierung
der heißen
Verbrennungsprodukte bei ihrer Überleitung
von dem Behälter 17 zu
dem Wärmetauscher 15 als
diejenige statt, die durch den Wärmeverlust
durch die Wände
der von dem Schmelzofen 17 zu dem Wärmetauscher 15 verlaufenden
Leitung verursacht wird. Der Wärmetauscher 15 nimmt
ebenfalls ein Oxidationsmittel mit einem Sauerstoffgehalt von mindestens
50 Gewichtsprozent, dargestellt als Oxidationsmittelstrom 33,
auf. Der Oxidationsmittelstrom liegt bei einer Temperatur vor, die
geringer als die Temperatur der heißen Verbrennungsprodukte ist. Üblicherweise
wird der Oxidationsmittelstrom 33 dem Wärmetauscher 15 bei
Umgebungstemperatur zugeführt.
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Vorzugsweise stellt der Wärmetauscher 15 einen
indirekten Wärmeaustausch
bereit. Dabei können verschiedene
Wärmetauscherentwürfe bei
der Praxis der Erfindung verwendet werden. Eine Ausführungsform für einen
Wärmetauscher 15 ist
in der nicht maßstabsgerechten 2 dargestellt. Der Wärmetauscher 15 weist
mindestens eine innere Kammer 62 auf, die von einer äußeren Kammer 64 umschlossen
ist. Eine Wand 66 trennt die innere Kammer 62 von
der äußeren Kammer 64 ab.
Ein innerer Durchflussweg wird durch die innere Kammer 62 und
ein äußerer Durchflussweg
wird durch die äußere Kammer 64 erzeugt.
Vorzugsweise werden heiße
Verbrennungsprodukte 41 zu der inneren Kammer 62 als
der innere Durchflussweg zugeführt, während ein
Oxidationsmittelstrom 33 zu der äußeren Kammer 64 als
der äußere Durchflussweg
zugeführt wird.
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Es können sowohl Gleichstrom- wie
Gegenstromdurchfluss-Wärmetauscher
in der Praxis der Erfindung verwendet werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird das. indirekte Wärmeaustauschverfahren im
Wärmetauscher 15 unter
Gleichstrom-Durchflussbedingungen durchgeführt, wobei dementsprechend
sowohl die heißen
Verbrennungsprodukte 41 wie der Oxidationsmittelstrom 33 den
Wärmetauscher 15 in
der gleichen Richtung durchlaufen. Dies erweist sich als vorteilhaft,
da die heißen
Verbrennungsprodukte, die bei ihrer höchsten Temperatur in den Wärmetauscher 15 eintreten,
durch die Wand 66 zuerst in indirekten Kontakt mit dem
Oxidationsmittelstrom 33 kommen, welcher sich beim Eintritt
in den Wärmetauscher 15 bei
seinem geringsten Temperaturpegel befindet. Somit werden die heißen Verbrennungsprodukte 41 sofort
abgekühlt
und können
durch die innere Kammer 62 fortschreiten, ohne den Wärmetauscher über die
praktischen Begrenzungen hinaus zu erwärmen.
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Der Wärmetauscher 15 ist
für die
Verwendung der entsprechenden Materialien und weiterhin derart ausgelegt,
dass er kompatibel zu den sauerstoffreichen Oxidationsmitteln und
den hohen Temperaturen ist und diese Mittel betriebssicher verarbeiten
kann. Ein Vorteil des Wärmetauschers 15 besteht
in seiner kompakten Auslegung. Dies wird durch die Verwendung von
für diese
Erfindung nützlichen
Oxidationsmitteln möglich,
welche relativ geringe Mengen an Stickstoff enthalten und daher
ein geringeres Volumen als ein System benötigen, das Luft als das Oxidationsmittel
verwendet.
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Bei ihrem Fortschreiten durch den
Wärmetauscher 15 werden
die heißen
Verbrennungsprodukte teilweise abgekühlt und treten als teilweise
abgekühlte
Verbrennungsprodukte 43 mit einer Temperatur aus, die im
allgemeinen im Bereich von 1093°C
bis 1316°C
(2000°F
bis 2400°F)
liegt, während
das Oxidationsmittel erwärmt
wird und aus dem Wärmetauscher 15 als
erwärmtes
Oxidationsmittel 35 mit einer Temperatur austritt, die
im allgemeinen im Bereich von 427°C
bis 816°C
(800°F bis
1500°F)
liegt. Durch die Anwendung der Erfindung kann ebenfalls ein mäßigeres
Erwärmen
des Oxidationsmittelstroms 33 erreicht werden, und, falls
notwendig, kann das erwärmte
Oxidationsmittel 35 dem Verbrennungsverfahren bei Temperaturen
zugeführt
werden, die so niedrig wie beispielsweise 93°C (200°F) ausfallen.
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Das erwärmte Oxidationsmittel 35 wird
zu dem Schmelzbehälter 17 übergeleitet,
wo es wie oben erläutert
zusammen mit Brennstoff verbrannt wird. Um die NOx Erzeugung
und die Brennertemperatur innerhalb akzeptabler Pegel beizubehalten,
ist es bevorzugt, dass das erwärmte
Oxidationsmittel unter Verwendung der oben erläuterten Brenner und/oder der
Verbrennungsverfahren verbrannt wird. In einigen Fällen kann
das erwärmte
Oxidationsmittel die gesamte Menge an Oxidationsmittel sein, die
notwendig ist, um den Brennstoff vollständig zu verbrennen. Wie oben
ausgeführt,
kann die Verbrennung jedoch auch zusätzliches Oxidationsmittel erfordern,
das üblicherweise
bei einer geringeren Temperatur als die des erwärmten Oxidationsmittels 35 vorliegt.
In der 1 ist das zusätzliche
Verbrennungsoxidationsmittel als ein Teil 90 des Oxidationsmittelstroms 33 dargestellt.
Weiterhin ist es möglich,
Oxidationsmittel hinzuzufügen,
welches einen von dem des erwärmten
Oxidationsmittels 35 unterschiedlichen Sauerstoffgehalt
aufweist. Falls erwünscht,
kann das zusätzliche
Oxidationsmittel Luft sein.
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Von dem Wärmetauscher 15 werden
die teilweise abgekühlten
Verbrennungsprodukte 43 zu dem Vorwärmbehälter 11 weitergeleitet,
wo sie durch den Wärmeaustausch
mit den Glas bildenden Materialien 21 weiter abgekühlt werden
und dann aus dem Vorwärmbehälter als
abgekühlte
Verbrennungsprodukte 45 austreten.
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Bei der Verwendung von mehr als einem
Vorwärmbehälter 11 können die
teilweise abgekühlten
Verbrennungsprodukte 43 in zwei oder mehrere Ströme aufgeteilt
und unabhängig
voneinander zu derartigen, parallel zu dem Behälter 11 angeordneten
Vorwärmbehältern eingeleitet
werden. In einigen Fällen
können
die von einem ersten Vorwärmbehälter 11 austretenden
abgekühlten
Verbrennungsprodukte immer noch über ausreichend
Energie verfügen,
um die Glas bildenden Materialien in einem oder mehreren, in Reihe
mit dem Behälter 11 angeordneten,
zusätzlichen
Vorwärmbehältern vorzuwärmen, bevor
sie das System als abgekühlte
Verbrennungsprodukte verlassen.
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Es ist möglich, Kohlendioxid von den
abgekühlten
Verbrennungsprodukten 45 in einem wahlweisen Rückgewinnungssystem 55 unter
Verwendung von jeglichen bekannten Verfahren für die Abtrennung von CO2 aus den während der Verbrennung erzeugten
Rauchgasen zu gewinnen. Die CO2-Gewinnung
ist im Zusammenhang mit der auf Sauerstoff basierenden Verbrennung
besonders attraktiv, da die zu bearbeitende Stickstoffmenge relativ
klein ist.
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Ein weiterer Nutzen kommt durch den
Umstand zustande, dass es möglich
ist, die Glas bildenden Materialien in dem Vorwärmbehälter 11 als ein Filtermedium
zu verwenden. Somit sind die aus dem Vorwärmbehälter 11 austretenden
und in das wahlweise Rückgewinnungssystem 55 eingespeisten
abgekühlten
Verbrennungsprodukte 45 relativ frei von Partikelverunreinigungen.
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Da die spezifische Wärme des
Oxidationsmittels geringer als die der Verbrennungsprodukte ausfällt, und
weil das Gesamtvolumen des Oxidationsmittels ebenfalls relativ gering
ist, kann es sich in einigen Fällen ergeben,
dass die teilweise abgekühlten
Verbrennungsprodukte 43 (deren Temperatur im allgemeinen
im Bereich von 1093°C
bis 1316°C
(2000°F
bis 2400°F)
liegt) immer noch zu heiß sind,
um direkt in den Vorwärmbehälter 11 eingeleitet
werden zu können.
Viele kommerzielle Glasgemenge/Bruchglas-Vorwärmeinheiten werden bei Temperaturen
betrieben, die im allgemeinen im Bereich von etwa 204°C bis 482°C (400°F bis 900°F) liegen.
Die obere Temperaturgrenze des Einlassrauchgases beträgt für Glasgemenge-,
Bruchglas- oder Glasgemenge/Bruchglas-Vorwärmer etwa 760°C (1400°F).
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Dementsprechend kann das hier offenbarte
Energiegewinnungsverfahren eine oder mehrere zusätzliche Anordnungen zur weiteren
Abkühlung
der Verbrennungsprodukte vor ihrer Einspeisung in den Vorwärmbehälter 11 aufweisen.
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So ist es beispielsweise möglich, eine
Lufteinblasanordnung 13 zum Hinzufügen von Verdünnungsluft 51 zu
verwenden, damit sich diese mit den teilweise abgekühlten Verbrennungsprodukten 43 vor
der Verwendung in dem Vorwärmbehälter 11 zu
vermischen und sie weiter abzukühlen. Ähnlich dazu
können
die abgekühlten
Verbrennungsprodukte 45, oder ein Teil davon, umgewälzt werden,
damit diese sich mit den teilweise abgekühlten Verbrennungsprodukten 43 vermischen
und deren Temperatur weiter absenken.
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Es ist jedoch eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, die Verbrennungsprodukte vorgängig vor ihrer Verwendung in
dem Vorwärmbehälter 11 auf
eine energieeffiziente Weise weiter abzukühlen, indem soviel ihrer Wärme wie
möglich
wieder zurück
zu dem Glasschmelzverfahren geführt
wird. Um das Verfahren zu vereinfachen und dessen Energieausnutzung
zu erhöhen,
ist es de facto erwünscht,
die Verwendung von Verdünnungsluft 51 und/oder
die Umwälzung
von abgekühlten
Verbrennungsprodukten 45 zu vermeiden. Wenn CO2 in
dem wahlweisen Rückgewinnungssystem 55 gewonnen
wird, wird die hohe Konzentration an CO2 in
den abgekühlten
Verbrennungsprodukten 45 am besten unter einem Nichtvorhandensein
von Verdünnungsluft
beibehalten.
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Dementsprechend kann zusätzlich zu
dem Erwärmen
des Oxidationsmittelstroms 33 ein Teil der heißen Verbrennungsprodukte 41,
oder einige bzw. alle teilweise abgekühlten Verbrennungsprodukte 43 zum
Erwärmen
des Brennstoffs 31 verwendet werden, wodurch zusätzliche
Wärme zu
dem Schmelzbehälter 17 zurückgeführt und
eine weitere Abkühlung
der zu dem Vorwärmbehälter 11 übergeleiteten
Verbrennungsprodukte bereitgestellt wird. Das Erwärmen des
Brennstoffs 31 kann beispielsweise durch einen indirekten
Wärmeaustausch
bewerkstelligt werden.
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Ein bevorzugte derartige Ausführungsform
ist in der 3 dargestellt.
Unter Bezugnahme auf 3 werden
teilweise abgekühlte
Verbrennungsprodukte 43 von dem Wärmetauscher 15 zu
einem zusätzlichen Wärmetauscher 57 übergeleitet,
wo sie durch indirekten Wärmeaustausch
mit dem Brennstoff 31 weiter auf eine Temperatur abgekühlt werden,
die im allgemeinen im Bereich von 927°C bis 1204°C (1700°F bis 2200°F) liegt. Der Brennstoff 31 wird
dem zusätzlichen
Wärmetauscher 57 bei
einer Temperatur zugeführt,
die geringer als die der teilweise abgekühlten Verbrennungsprodukte 43 ausfällt, wobei
der Brennstoff 31 dem zusätzlichen Wärmetauscher 57 bei
Umgebungstemperatur zugeführt
und auf eine Temperatur erwärmt
werden kann, die im allgemeinen im Bereich von 204°C bis 538°C (400°F bis 1000°F) liegt.
Von dem zusätzlichen
Wärmetauscher 57 wird
der erwärmte
Brennstoff 32 zu den Brennern 19 geleitet, während die
zusätzlich
abgekühlten Verbrennungsprodukte 44 in
den Vorwärmbehälter eingespeist
werden, von welchem sie als abgekühlte Verbrennungsprodukte 45 austreten.
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In einer anderen nicht dargestellten
bevorzugten Ausführungsform
kann ein Wärmetauscher
dazu ausgelegt sein, sowohl den Oxidationsmittelstrom 33 wie
den Brennstoff 31 mittels indirektem Kontakt mit den heißen Verbrennungsprodukten 41 getrennt
zu erwärmen.
Dies kann beispielsweise durch die Bereitstellung von getrennten
Abteilungen für
die Durchflüsse
an Brennstoff und Oxidationsmittel bewerkstelligt werden, wodurch
jeder direkte Kontakt zwischen ihnen innerhalb des Wärmetauschers
verhindert wird.
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Die innerhalb des Ofens stattfindende
Vorkühlung
der heißen
Verbrennungsprodukte, bei der es sich nicht um eine Ausführungsform
der Erfindung handelt, ist insbesondere in denjenigen Fällen nützlich,
in denen nur einige der Glas bildende Materialien, beispielsweise
Bruchglas, in dem Vorwärmbehälter 11 vorgewärmt werden,
während
andere Glas bildende Materialien, beispielsweise Glasgemenge dem
Schmelzbehälter 17 ohne
eine Vorwärmung
in dem Vorwärmbehälter 11 direkt
zugeführt
werden.
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4,
bei der es sich nicht um eine Ausführungsform der Erfindung handelt,
stellt nicht maßstabsgerecht
eine bevorzugte Ausführungsform
zum Vorkühlen
der heißen
Verbrennungsprodukte innerhalb des Ofens dar. Die 4 zeigt den Schmelzbehälter 17,
in dem die Glas bildenden Materialien, dargestellt als schraffierte
Fläche 84,
kontinuierlich bei einer Beschickungswand 89 eingeleitet
werden. Der Schmelzbehälter 17 ist
mit einer Strahlungsbamere oder Schattenwand 81 versehen,
die sich von der Oberseite des Ofens zu einer Glasoberfläche 83 hin
erstreckt, wobei ein Spalt zwischen der Spitze der Schattenwand 81 und
der Glasoberfläche 83 ausgebildet
ist.
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Die Schattenwand 81 dient
zur Unterteilung des Behälters 17 in
zwei Zonen über
der Glasoberfläche 83:
Eine Aufnahmezone A zwischen der Beschickungswand 89 und
der Schattenwand 81, und eine Verbrennungszone B, in der
die Brenner 19 angeordnet sind und wo die Verbrennung stattfindet,
welche heiße
Verbrennungsprodukte erzeugt und die Glas bildenden Materialien
erwärmt,
um diese zu schmelzen.
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Ein besonderer Vorteil der Durchführung der
Verbrennung zusammen mit Sauerstoff oder mit sauerstoffangereicherter
Luft besteht in dem relativ kleinen Volumen an ausgebildeten heißen Verbrennungsprodukten.
Verglichen mit einem auf Luft basierendem Ofen ist eine signifikant
geringere Glasoberfläche
notwendig, um eine innerhalb des Ofens stattfindende Abkühlung für dieses
kleine Volumen an heißen
Verbrennungsprodukten bereitzustellen. Dementsprechend kann die
Schattenwand 81 relativ nahe zu der Beschickungswand 89 angeordnet
werden. Möglich
ist auch, die Schattenwand 81 mit einem Abstand von der
Beschickungswand 89 anzuordnen, der weniger als ein Drittel
der Länge
des Schmelzbehälters 17 beträgt. In der
Praxis dieser Erfindung ist mit oder ohne Verwendung des in der 4 dargestellten Schmelzofens
kein zusätzliches
Erwärmen,
wie z. B. durch Bodenelektroden, notwendig, um das Schmelzen durchzuführen. Dies
stellt einen wichtigen Vorteil dieser Erfindung dar. Die Schattenwand 81 fungiert
als eine Barriere dar, um dem Wärmestrahlungsaustausch
zwischen der Zone A und der Zone B zu reduzieren, wodurch die Aufnahmezone
A bei einer Temperatur betrieben wird, die geringer als die in der
Verbrennungszone B vorliegende Temperatur ist. Die durch die Verbrennung
in der Zone B ausgebildeten heißen
Verbrennungsprodukte laufen durch den Spalt unterhalb der Schattenwand 81 in
die Zone A und treffen dort auf geringere Betriebstemperaturen und übertragen Energien
auf die Glas bildenden Materialien, die in den Schmelzbehälter 17 beschickt
worden sind. Die Glas bildenden Materialien werden dadurch in der
Aufnahmezone A vorgewärmt,
bevor sie in der Verbrennungszone B geschmolzen werden, während die
heißen
Verbrennungsprodukte einem gewissen Ausmaß an Vorkühlung unterliegen, bevor sie
von dem Schmelzbehälter 17 durch
eine Auslassöffnung 87 extrahiert
werden. Von dort werden die vorgekühlten heißen Verbrennungsprodukte auf
eine Weise zu dem Wärmetauscher 15 und anschließend zu
dem Vorwärmbehälter 11 übergeleitet,
die im wesentlichen im Zusammenhang mit der 1 erläutert
wurde.
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Durch das Vorkühlen der heißen Verbrennungsprodukte
in dem Schmelzbehälter 17,
wobei es sich nicht um eine Ausführungsform
der Erfindung handelt, ist zu erwarten, dass die Temperatur der
in den Wärmetauscher 15 eintretenden
Verbrennungsprodukte geringer als 1316°C (2400°F) ausfällt und im allgemeinen im Bereich
von etwa 871°C
bis etwa 1149°C
(etwa 1600°F
bis etwa 2100°F)
liegt. Die nachfolgende Abkühlung in
dem Wärmetauscher 15 erzeugt
teilweise abgekühlte
Verbrennungsprodukte mit Temperaturen, die näher an den für den Vorwärmbehälter 11 erforderlichen
Temperaturen liegen.
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Die verschiedenen Anordnungen zur
Bereitstellung einer weiteren Abkühlung der Verbrennungsprodukte
vor deren Einleitung in den Vorwärmbehälter 11 können alleine
oder in jeder Kombination, die den Energie- und Ausrüstungsanforderungen
des Glasschmelzverfahrens entspricht, verwendet werden.
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Die folgenden Beispiele dienen illustrativen
Zwecken, beabsichtigen jedoch nicht, die Erfindung einzugrenzen.
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Beispiel 1
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Die Ergebnisse des Beispiels 1 sind
in der 5 dargestellt
und zeigen, dass die Verwendung von erwärmtem Sauerstoff die Erzeugung
von NOx. nicht signifikant steigert. In
diesem Beispiel wurde ein Testofen mit einem Durchmesser von 91,4
cm (3 Fuß)
und einer Höhe
von 3,27 m (10 Fuß 7
inch) bei einer Temperatur von etwa 1538°C (2800°F) betrieben. Der Ofen wurde
zum Verbrennen von Erdgas mit Oxidationsmittel verwendet, wobei
die durchschnittliche Sauerstoffkonzentration des Oxidationsmittels
etwa 95,3 Gewichtsprozent betrug. Der Sauerstoff wurde bei einer
Rate zugeführt,
die 2 Prozent der stöchiometrischen
Rate übertraf,
womit etwas Sauerstoff in dem Rauchgas vorhanden war. Zur Simulation
tatsächlicher
industrieller Ofenbedingungen wurde ein Pegel von 5 oder 10 Prozent
(pro volumetrischer Feuchtbasis) an Stickstoff in dem Ofen aufrechterhalten.
Für einen
Ofenstickstoffpegel von beispielsweise 5 Prozent wurde dem Ofen
Stickstoff bei einer Durchflussrate von 4,64 m3/h
(164 SCFH (Standard ft3/h)) zugeführt, und
Erdgas und Oxidationsmittel wurden in den Ofen bei 28,3 m3/h bzw. 61,4 m3/h
(1000 SCFH bzw. 2170 SCFH) injiziert. Die diesen Raten entsprechenden
Verbrennungsprodukte wurden als etwa 29,28 m3/h
(1034 SCFH) an Kohlendioxid, 58,56 m3/h (2068
SCFH) an Wasser, 1,90 m3/h (67 SCFH) an
Sauerstoff und 4,64 m3/h (164 SCFH) an Stickstoff
ermittelt.
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Die Verbrennung wurde in Stufen durchgeführt: 20%
(Punkte in der 5 durch
Rhomben oder Dreiecke dargestellt) oder 30% (Punkte durch Rechtecke
oder Kreise dargestellt) der stöchiometrischen
Menge des zur vollständigen
Verbrennung notwendigen Sauerstoffs wurde als primäres Oxidationsmittel
bei Umgebungstemperatur durch einen Brenner der An zugeführt, wie
er in US-A-5 267 850 und US-A-5
411 395 offenbart bzw. beansprucht ist. Der restliche zur Vervollständigung
der Verbrennung notwendige Sauerstoff wurde als sekundärer Sauerstoff
durch ein Injektionssystem gemäß der in
US-A-5 266 025 offenbarten
bzw. beanspruchten Art zugeführt.
Die Geschwindigkeit des sekundären
Oxidationsmittels durch die Lanze betrug 59,4 bis 73,2 m/s (195
bis 240 Fuß/s)
und hing von dem tatsächlichen
Volumen des vorgewärmten
Oxidationsmittels ab. Die Geschwindigkeit des Erdgases betrug 97,2
m/s (319 Fuß/s).
Das sekundäre
Oxidationsmittel wurde durch Verbrennen einer kleinen Menge an Brennstoff
mit Sauerstoff erwärmt.
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Die 5 zeigt
die Auswirkung auf die NO2 Erzeugung (an
der vertikalen Achse in Pfund an NO2 pro Million
BTU dargestellt) als eine Funktion des Erwärmens des sekundären Oxidationsmittels
von Umgebungstemperatur auf etwa 704°C (1300°F). Es ist ersichtlich, dass
ein Anheben der Temperatur des sekundären Oxidationsmittels auf etwa
649°C (1200°F) im allgemeinen
einen nur sehr kleinen Effekt auf die Erzeugung von NOx bewirkt.
So ergibt sich beispielsweise anhand der Daten, die durch Dreiecke
symbolisierte Punkte dargestellt sind, dass bei der Erwärmung des
Oxidationsmittels von Umgebungstemperatur auf 649°C (1200°F) eine Zunahme
der NOx-Erzeugung um nur 5,5% beobachtet
wird.
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Beispiel 2
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Dieses Beispiel, bei dem es sich
nicht um eine Ausführungsform
der Erfindung handelt, demonstriert eine Energiegewinnungsanordnung,
in welcher mit Ausnahme der Wärmeverluste
an Oberflächen
die Ausschussenergie der bei der Verbrennung erzeugten heißen Rauchgase
zu dem Glasschmelzverfahren zurückgeführt wird.
Hier besteht kein Bedarf an Verwendung von Luftverdünnung und/oder
an Umwälzen
der abgekühlten
Rauchgase.
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Dieser dargestellte Fall wird für einen
direkt befeuerten Glasschmelzofen mit einer Behälterkapazität von 272 t (300 short-tons)
pro Tag modelliert, der vorgewärmtes
Oxidationsmittel, vorgewärmten
Brennstoff, vorgewärmtes
Bruchglas und ein innerhalb des Ofens stattfindendes Vorwärmen des
Glasgemenges verwendet. Der Glasschmelzofen ist, wie oben beschrieben,
mit einer Schattenwand versehen, und sowohl das Oxidationsmittel
wie der Brennstoff werden gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung in getrennten Abteilungen des gleichen Wärmetauschers
oder Rekuperators erwärmt.
Das Bruchglas wird in einem Wärmeaustausch-Vorwärmer in
Gegenstromdurchfluss und direktem Kontakt vorgewärmt. 1718,9 m3/h
(60702 SCFH) an hochreinem Sauerstoff (99,9 Gewichtsprozent) bei
etwa 649°C
(1200°F)
und 855,2 m3/h (30200 SCFH) an Erdgas bei
etwa 538°C
(1000°F)
werden der Verbrennungszone des Ofens zugeführt. Die Aufnahmezone des Ofens
wird mit 6215 kg/h (13702 lbs/h) an nassem Glasgemenge (3% Feuchtigkeitsgehalt)
bei 25°C
(77°F) und
6122 kg/h (13497 lbs/h) an nahezu trockenem Bruchglas bei etwa 427°C (800°F). beschickt Unter
Berücksichtigung
der Zündungsverluste,
des Eindringens von Luft und der von den Glas bildenden Materialien
erzeugten Feuchtigkeit werden etwa 3589,8 m3/h
(126772 SCFH) an heißen
Rauchgasen mit einer Zusammensetzung von 37,4% CO2,
54,5% H2O, 6,2% N2,
1,8% O2 und 0,1% Ar in der Verbrennungszone
des Ofens erzeugt. Von der Verbrennungszone laufen die heißen Rauchgase
durch den Spalt unterhalb der Schattenwand zu der Aufnahmezone,
wo sie etwas Energie auf die Glas bildenden Materialien übertragen
und aus dem Ofen mit etwa 1149°C
(2100°F)
austreten. Die Rauchgase werden von dem Glasschmelzofen zu dem Rekuperator
durch einen feuerfest ausgekleideten Schacht weitergeleitet. Die
Wärmeverluste
an die Schachtwände
reduzieren die Temperatur der heißen Rauchgase weiter, welche
mit 1099°C
(2100°F)
in den Rekuperator eintreten.
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Der Rekuperator nimmt ebenfalls in
getrennten Abteilungen hochreinen Sauerstoff und Erdgas auf, wobei
beides 25°C
(77°F) warm
ist. Durch den indirekten Wärmeaustausch
mit den heißen
Rauchgasen tritt der Sauerstoff aus dem Rekuperator bei etwa 649°C (1200°F) und Erdgas
bei etwa 538°C
(1000°F)
aus. Der erwärmte
Sauerstoff und das erwärmte
Erdgas werden getrennt zu der Verbrennungszone des Glasschmelzofens
unter Verwendung von gut isolierten Rohrleitungen übergeleitet,
die nur minimale Wärmeverluste
sicherstellen. Die aus dem Rekuperator austretenden Rauchgase sind
etwa 747°C
(1376°F)
warm.
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Ein feuerfest ausgekleideter Schacht
führt die
Rauchgase von dem Rekuperator zu dem Bruchglas-Vorwärmer
mit direktem Kontakt. Zusätzliche
Wärmeverluste
innerhalb des Schachts senken die Temperatur der Rauchgase bis auf
etwa 739°C
(1362°F)
ab, was niedriger als die typische obere Grenze von etwa 760°C (1400°F) für den Bruchglas-Vorwärmer ist.
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Der Bruchglas-Vorwärmer wird
mit 6215 kg/h (13702 lbs/h) an Bruchglas (Feuchtigkeitsgehalt 1,5 Gewichtsprozent)
bei 25°C
(77°F) beschickt.
Das Bruchglas wird durch direkten Kontakt mit den Rauchgasen vorgewärmt. 6122
kg/h (13497 lbs/h) an vorgewärmten
und nahezu trockenem Bruchglas tritt mit 427°C (800°F) aus dem Vorwärmer aus
und wird in den Glasschmelzofen beschickt. Etwa 3712,5 m3/h (131106 SCFH) an Rauchgasen treten ebenfalls
aus dem Bruchglas-Vorwärmer
bei etwa 304°C
(580°F)
(eine ausreichend hohe Temperatur, um die Kondensierung von Wasser
innerhalb des Auslassrauchgaskanals zu verhindern) mit einer Zusammensetzung
von 36,2% CO2, 56% H2O,
6% N2 1,8% O2 und
0,1% Ar aus.
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Die Zufuhrenergie für diesen
Glaserzeugungsofen mit der innerhalb des Ofens stattfindenden Vorwärmung, der
Sauerstoff Vorwärmung,
der Erdgas-Vorwärmung,
und der Bruchglas-Vorwärmung
ist wie folgt: Brennstoff: 2,85 PJ/t (2,45 MMBtu/short-ton) an Glas;
Oxidationsmittel-Vorwärmung:
0,13 PJ/t (0,11 MMBtu/short-ton) an Glas; Erdgas-Vorwärmung 0,08
PJ/t (0,07 MMBtu/short-ton) an Glas; und Bruchglas-Vorwärmung: 0,22
PJ/t (0,19 MMBtu/short-ton) an Glas.
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Beispiel 3
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Dieses Beispiel wird dargelegt, um
die ökonomischen
Vorteile darzustellen, die durch die Anwendung der Erfindung erreicht
werden können.
In der Tabelle 1 ist die Zusammenfassung einer Modellstudie für einen Glasofen
mit einer Behälterkapazität von 272
t (300 short-tons) pro Tag dargestellt, der durch technisch reinen Sauerstoff
(99,9 Gewichtsprozent) befeuert ist. Die Tabelle stellt einen Vergleich
der verschiedenen Möglichkeiten
zum Gewinnen von Wärme
bereit. Der Ausgangsfall für
den sauerstoffbefeuerten Glasschmelzofen ohne Wärmegewinnung ist in der Spalte
A angegeben. Die Spalten B, C und D zeigen die Energie- und Einrichtungsanforderungen
für diejenigen
Fälle,
bei denen die Ausschussenergie von den Rauchgasen verwendet wird,
um den Verbrennungssauerstoff bzw. das Glasgemenge/Bruchglas bzw.
sowohl den Verbrennungssauerstoff wie das Glasgemenge/Bruchglas
vorzuwärmen.
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Die Spalte E illustriert die ökonomischen
Vorteile einer Energiegewinnungsanordnung, wie sie im Beispiel 2
beschrieben worden ist.
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Im Vergleich zum Vorwärmen von
Glasgemenge/Bruchglas (Spalte C) bietet das Vorwärmen von Sauerstoff/Glasgemenge/Bruchglas
(Spalte D) eine Reduktion von annähernd 5% bezüglich der
Brennstoff- und Sauerstoffeinrichtungen,
was zu niedrigeren Betriebskosten für den Glashersteller führt.
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Das innerhalb des Ofens stattfindende
Vorwärmen
des Glasgemenges, bei dem es sich nicht um eine Ausführungsform
der Erfindung handelt, in Kombination mit dem Vorwärmen von
Bruchglas, Sauerstoff und Erdgas (Spalte E) reduziert die Brennstoff
und Sauerstoffanforderungen weiter, und eine Reduzierung dieser Betriebsmittel
um 13,5% kann mit Bezug auf das Vorwärmen von Glasgemenge/Bruchglas
erreicht werden (Spalte C).
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Unter Verwendung des Verfahrens dieser
Erfindung ist die Durchführung
des Glasschmelzens mit einer hohen Energieausnutzung und verringerten
NOx-Erzeugung möglich. Obgleich die Erfindung
ausführlich mit
Bezug auf bestimmte Ausführungsformen
beschrieben worden ist, versteht sich für den Fachmann, dass weitere
Ausführungsformen
der Erfindung im Rahmen der Ansprüche liegen.