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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
gut integrierten Mehrschichtmaterials, umfassend zwei nebeneinanderliegende
Schichten, deren Materialien nicht dauerhaft direkt miteinander
verbunden werden können,
sondern eine dazwischenliegende Schicht eines Klebstoffes oder eines
Bindemittels erfordern, wobei die Schichten mittels einer Zwischenbindeschicht,
die eine erste Komponente auf Polyethylenbasis und eine zweite Komponente
beinhaltet, dauerhaft miteinander verbunden werden, wobei die erste
und die zweite Komponente gegenseitig unterschiedliche Viskositäten aufweisen,
so dass die erste Komponente eine relativ höhere Viskosität als die
der zweiten Komponente aufweist, und wobei die zweite Komponente
Funktionsgruppen aufweist, die in der Lage sind, sich mit jeder
der zwei nebeneinanderliegenden Schichten zu verbinden.
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STAND DER TECHNIK
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In
der Verpackungstechnik werden oft Einwegverpackungen für den Transport
von flüssigen Nahrungsmitteln
verwendet, und eine große
Gruppe dieser sogenannten Einwegverpackungen oder Wegwerfverpackungen
wird aus Verpackungsmaterial hergestellt, das eine Vielzahl einzelner
Materialschichten umfasst, die mit guter Bindefestigkeit miteinander
verbunden werden, um ein gut integriertes Mehrschichtmaterial (ein
Verpackungslaminat) auszubilden.
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Der
Ausgangspunkt der Zusammensetzung des Verpackungslaminats besteht
darin, der Verpackung den bestmöglichen
Schutz für
das zu verpackende Produkt zu verleihen, um eine rationale Handhabung
und einen verbraucherfreundlichen Einsatz bereitzustellen. Die vorherrschende
Gruppe solcher konfigurationsstabiler, benutzerfreundlicher Einwegverpackungen
wird aus einem Verpackungslaminat hergestellt, das eine konfigurationsstabile
Kernschicht aus Papier oder Pappe und äußere, flüssigkeitsdichte Beschichtungen
aus Kunststoff, vorzugsweise Polyethylen, umfasst.
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Ein
lediglich aus Papier oder Pappe und Polyethylen bestehendes Verpackungslaminat
besitzt jedoch keine Dichtheitseigenschaften gegenüber Gasen,
insbesondere Sauerstoffgas, und muss daher mit wenigstens einer
Schicht (einer sogenannten Gasbarriere) ergänzt werden, um die Herstellung
von gasdichten Verpackungen zu ermöglichen.
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Ein
hinlänglich
bekanntes Beispiel für
eine solche Gasbarriere ist eine dünne (etwa 5 bis 10 μm) Folie
aus Aluminium (sogenannte Alifoil), die zwischen der Papier- oder
Pappschicht des Verpackungslaminats und der äußeren Polyethylenbeschichtung
aufgebracht wird. Weitere bekannte Beispiele von Gasbarrieren sind
bestimmte Polymermaterialien, wie zum Beispiel Polycarbonat, Polyamid, Polyester
und Copolymere von Ethylen und Vinylalkohol (EVOH), die wie Alifoil
zwischen die Papier- oder Pappschicht und die eine Polyethylenbeschichtung
aufgebracht wird. Dünne
(etwa 200 bis 500 Å) vakuumaufgedampfte
Schichten aus Metall (Aluminium) und anderen organischen Materialien
(Siliziumdioxid) sind nach dem Stand der Technik als Gasbarrieren
in Verpackungslaminaten der oben beschriebenen Art vorgeschlagen
worden. Unter diesen Beispielen hält Alifoil nach wie vor die
wichtigste Position als Gasbarriere in Verpackungen für sauerstoffgasempfindliche
Produkte, wie zum Beispiel Saft, Wein, Speiseöl etc., wenngleich alternative
Gasbarrierematerialien – insbesondere
EVOH – in
wachsendem Maß Verwendung
finden.
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Verpackungslaminate
oder entsprechende Mehrschichtmaterialien werden normalerweise durch Schichtung
und/oder (Ko-)Extrusion in einer Verarbeitungsstufe oder in mehreren
Verarbeitungsstufen hergestellt, durch die einzelne Materialschichten
miteinander verbunden werden, um gut integriertes Verpackungsmaterial
auszubilden. Die innige Integrität des
Verpackungsmaterials, die eine wichtige Voraussetzung für den bestmöglichen
Produktschutz ist, geht natürlich
davon aus, dass die einzelnen Materialschichten gegenseitig verträglich und
miteinander vereinbar sind und/oder miteinander mit einer solchen
Bindefestigkeit verbunden werden können, dass keine Schichtablösung auftritt.
Wenn das Verpackungslaminat zwei nebeneinanderliegende Schichten
gegenseitig wenig kompatibler oder unverträglicher Materialien enthält, wie
zum Beispiel Olefinkunststoff/Polyester oder Olefinkunststoff/EVOH, wird
die angestrebte Integrität
durch Verwendung sogenannter Haftkunststoffe oder ähnlicher
Bindemittel (Klebstoffe) erzielt, die zwischen den beiden Materialschichten
eingebracht werden. Die an die genannten Haftkunststoffe und Bindemittel
gestellten Anforderungen sind einerseits, dass sie in der Lage sind, sich
mit guter Bindefestigkeit mit beiden umliegenden Materialschichten
zu verbinden und dass sie andererseits selbst eine gut integrierte
Materialschicht ausbilden, die gute interne Kohäsionseigenschaften aufweist.
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Beispiele
von Bindemitteln des Klebstofftyps sind Lacke, Kleber und Grundierungen,
wohingegen ein bekanntes Beispiel eines Bindemittels des Haftkunststofftyps
SURLYN® ist,
welches ein ionomeres Produkt der Ethylen-Methacrylsäure (EMMA)
und des Zinkazetats ist. Bindemittel des Klebstofftyps sind oft
verbunden mit organischen Lösungsmitteln, die
vor allem auch aus Gründen
des Umweltschutzes wünschenswerterweise
zu vermeiden sind, wohingegen Bindemittel des Haftkunststofftyps
garantiert lösungsmittelfrei
sind, jedoch oft kostspielig sind.
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ZIELE DER
ERFINDUNG
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren
zur Herstellung gut integrierten Schichtmaterials der in der Einleitung
beschriebenen Art ohne Verwendung von lösungsmittelbasierten oder kostspieligen
Bindemitteln oder Klebstoffen vorzuschlagen.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein einfaches
und wirksames Verfahren der Herstellung solchen gut integrierten
Mehrschichtmaterials auf einem rationalen großtechnischen Niveau zu realisieren.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung eines
gut integrierten Verpackungslaminats für Verpackungen mit hervorragenden
Sauerstoffgasbarriere-Eigenschaften.
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LÖSUNG
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Diese
und andere Ziele und Vorteile werden gemäß der vorliegenden Erfindung
durch ein Verfahren der in dem charakterisierenden Absatz des anhängenden
Anspruches 1 offengelegten Art erzielt. Zweckdienliche Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Verfahrens
haben weiterhin die charakterisierenden Merkmale gemäß den anhängenden
Unteransprüchen
erhalten.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß der Erfindung
ist überraschenderweise
nachgewiesen worden, dass die günstigen
Eigenschaften von bekannten Bindemitteln des Klebstofftyps, wie
zum Beispiel geringe Materialkosten, vorteilhaft mit den günstigen
Eigenschaften bekannter Bindemittel des Haftkunststofftyps in der
Form der Vermeidung von organischen Lösungsmitteln kombiniert werden
können,
während
gleichzeitig die ungünstigen
Eigenschaften von bekannten Kunststoffen und Bindemitteln wirksam
reduziert oder vollständig
umgangen werden können.
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In
einem praktischen Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung besteht die hochviskose Bindemittelkomponente
aus Polyester, wohingegen die niedrigviskose Bindemittelkomponente
vorzugsweise aus SURLYN® oder aus einem Klebstoff
auf Polyethylenbasis besteht. Das Mischverhältnis zwischen Polyethylen
und SURLYN® kann
variieren, wird jedoch vorzugsweise so ausgewählt, dass die Menge von SURLYN® zwischen
fünf und
20 Prozent des Gesamtgewichtes des Gemisches liegt. Ein aus etwa
fünf bis
20 Prozent SURLYN® und etwa 95 bis 80 Prozent Polyethylen
bestehendes Bindemittel kann wirksam als Bindemittel für dauerhaftes
Verbinden einer Materialschicht aus Polyester (Barriereschicht)
und einer Materialschicht aus Polyethylen für die Ausbildung eines gut
integrierten Verpackungslaminats durch das erfindungsgemäße Verfahren
sein.
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In
einem weiteren praktischen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung für
dauerhaftes Verbinden einer Materialschicht aus EVOH (Ethyl-Vinyl-Alkohol-Copolymer)
und einer Materialschicht aus Polyethylen besteht die hochviskose
Bindemittelkomponente aus Polyethylen, wohingegen die niedrigviskose
Bindemittelkomponente aus einem Haftkunststoff auf Polyethylenbasis
mit geeigneten Funktionsgruppen besteht, die sich mit den entsprechenden
Funktionsgruppen in EVOH verbinden. Der Durchschnittsfachmann wird
geeignete Haftkunststoffe kennen, so zum Beispiel mit Anhydrid modifiziertes
Polyethylen, und kann unter diesen problemlos auswählen.
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Erfindungsgemäß kann das
Mischverhältnis zwischen
der hochviskosen Bindemittelkomponente (Polyethylen) und der niedrigviskosen
Bindemittelkomponente (Haftkunststoff mit geeigneten Funktionsgruppen)
variieren, wird jedoch vorzugsweise so ausgewählt, dass die Menge der niedrigviskosen
Bindemittelkomponente etwa fünf
bis 40 Prozent des Gesamtgewichtes des Bindemittels beträgt. Ein
zu etwa fünf
bis 40 Prozent der niedrigviskosen Komponente (Haftkunststoff mit
geeigneten Funktionsgruppen) und zu etwa 95 bis 60 Gewichtsprozent
der hochviskosen Komponente (Polyethylen) bestehendes Bindemittel
kann gut als Bindemittel für
dauerhaftes Verbinden einer Materialschicht aus EVOH (Barriereschicht)
und einer Materialschicht aus Polyethylen zur Ausbildung eines gut integrierten
Verpackungslaminats durch das erfindungsgemäße Verfahren dienen.
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Erfindungsgemäß kann das
Bindemittel zwischen den zwei wenig kompatiblen Schichten auf bekannte
Art und Weise eingesetzt werden, jedoch wird das Bindemittel vorzugsweise
durch Extrusion aufgebracht, das heißt durch ein wirksames und
einfaches Verfahren, das eine rationale Produktion des gut integrierten
Mehrschichtmaterials ermöglicht.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ANHÄNGENDEN ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung wird nunmehr unter besonderer Bezugnahme auf
die nicht beschränkenden
Ausführungsbeispiele
und unter Bezugnahme auf die anhängenden
Zeichnungen ausführlicher beschrieben
werden.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen:
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1 veranschaulicht
schematisch einen Querschnitt eines gut integrierten Mehrschichtmaterials,
das durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt wird.
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2A und 2B zeigen
jeweils den eingekreisten Bereich in 1 in einem
größeren Maßstab in
niedrigen Mengenanteilen (2A) bzw.
in hohen Mengenanteilen (2B) der
niedrigviskosen Komponente der Bindemittelschicht des Mehrschichtmaterials.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Unter
Bezugnahme auf die Zeichnung veranschaulicht 1 schematisch
einen Querschnitt eines Mehrschichtmaterials, das durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt wird und die allgemeine Verweisziffer 10 trägt. Zwar
umfasst in dem ausgewählten
schematischen Ausführungsbeispiel
das Mehrschichtmaterial 10 lediglich zwei Hauptmaterialschichten 11 und 12,
jedoch wird für
den Durchschnittsfachmann erkennbar sein, dass das Mehrschichtmaterial
auch eine Anzahl verschiedener zusätzlicher Materialschichten
umfassen kann. Somit ist die vorliegende Erfindung nicht auf ein
Mehrschichtmaterial beschränkt,
das lediglich die in der Zeichnung gezeigte Anzahl von Materialschichten umfasst.
Da zwei Materialschichten für
die Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung ausreichend sind,
ist das veranschaulichte Mehrschichtmaterial der besseren Übersichtlichkeit
wegen mit nur zwei Hauptmaterialschichten versehen worden. Es ist
weiterhin zu beachten, dass der schematisch veranschaulichte Querschnitt
in 1 keinen Anspruch auf Maßstabsgerechtheit erhebt, sondern
beide der einzelnen Materialschichten 11 und 12 können wie gezeigt
von gleicher Dicke sein, müssen
es jedoch nicht.
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In
dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel
bestehen die Materialschichten 11 und 12 aus gegenseitig
wenig kompatiblen oder unverträglichen Materialien,
das heißt
aus Materialien, die nicht direkt dauerhaft, zum Beispiel durch
Oberflächenverschmelzung,
miteinander verbunden werden können, sondern
die eine zwischenliegende Schicht eines Klebstoffes oder eines Bindemittels
benötigen,
der oder das in 1 die Verweisziffer 13 erhalten
hat. Wie bereits hervorgehoben worden ist, muss das ausgewählte Bindemittel
in der Lage sein, sich mit guter Bindefestigkeit mit beiden umgebenden
Materialschichten 11 und 12 zu verbinden, und
gleichzeitig muss das Bindemittel selbst eine Kohäsionsschicht mit
guter interner Kohäsionsleistung
ausbilden.
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Gemäß der Erfindung
besteht die Bindemittelschicht 13 aus zwei Komponenten 13a und 13b (wie
in den 2A und 2B gezeigt),
von denen eine – 13a – eine relativ
hohe Viskosität
aufweisen muss, während
die andere – 13b – eine relativ
geringe Viskosität
aufweist. Auf diese Weise bilden die beiden Bindemittelkomponenten
ein extrudierbares Gemisch von „nicht-angepasster" Viskosität, wobei das Gemisch extrudiert
werden kann, so dass die jeweiligen Komponenten in Abhängigkeit
von dem relativen Mischverhältnis
mehr oder weniger einzelne Schichten oder Regionen in der extrudierten
Folie ausbilden.
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Als
Ergebnis der relativen Viskositätsdifferenz
wird – wie
für den
Durchschnittsfachmann ohne Weiteres erkennbar sein wird – die hochviskose Komponente
in dem Gemisch auf einen unmittelbaren Bereich der extrudierten
Folie konzentriert sein, wohingegen die niedrigviskose Komponente
dementsprechend in die äußeren Bereiche
(Flächen)
der Folie „ausgestoßen" sein wird und in
diesen Bereichen mehr oder weniger durchgehende Schichten von niedrigviskoser
Komponente ausbilden wird. In hohen Mengenanteilen der niedrigviskosen
Komponente wird somit eine homogenere und eine kohäsivere Oberflächenschicht
dieser Komponente ausgebildet, während
in niedrigeren Mengenanteilen der niedrigviskosen Komponente mehr
oder weniger isolierte an der Oberfläche angelagerte Abschnitte
oder Inselchen der niedrigviskosen Komponente in der extrudierten
Folie ausgebildet werden. Diese Entmischungseigenschaft des Bindemittelgemisches
bildet die Grundlage der vorliegenden Erfindung und wird vorteilhaft
bei der Produktion des gut integrierten Mehrschichtmaterials 10 verwendet,
wie nachfolgend noch ausführlicher
beschrieben werden wird.
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Die
Auswahl der niedrigviskosen Komponente 13b in der Bindemittelschicht 13 ist
abhängig
von der Art des Materials in jeder jeweiligen umgebenden Materialschicht 11 und 12,
mit der sich die als eigentliches Bindemittel dienende niedrigviskose
Komponente 13b verbinden soll, während die Auswahl der als Hauptmasse
oder Grundmatrix für
die niedrigviskose Komponente 13b dienenden hochviskosen Komponente 13a relativ
frei ist, wobei jedoch die Bedingung gilt, dass die hochviskose
Komponente 13a eine höhere
Viskosität
als die niedrigviskose Komponente 13b aufweisen und mit
der niedrigviskosen Komponente 13b wenigstens in dem Maß kompatibel sein
muss, dass die beiden Komponenten 13a und 13b zusammen
eine Bindemittelschicht 13 ausbilden, die gute interne
Kohäsion
oder Integrität
aufweist.
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Wenn
zum Beispiel die Materialschicht 11 aus einem Ethylen-Vinyl-Alkohol-Copolymer
(EVOH) als Gasbarriere in dem Mehrschichtmaterial 10 besteht
und wenn die Materialschicht 12 aus Polyethylen besteht,
welches eine normale Materialkombination in Verpackungslaminaten
für Verpackungen,
die Gasbarriereeigenschaften aufweisen, ist, wird die niedrigviskose
Komponente 13b somit aus Bindemitteln ausgewählt, die
die Eigenschaft des gleichzeitigen Verbindens mit EVOH und mit Polyethylen
aufweisen. Viele Bindemittel dieser Art sind bekannt, und für den Durchschnittsfachmann
wird die Auswahl unter diesen gegebenen Bedingungen leicht sein. Vorwiegend
wird die erfindungsgemäße niedrigviskose
Komponente 13b aus Bindemitteln der Art der Haftkunststoffe
ausgewählt
werden, wie zum Beispiel ein Haftkunststoff auf Polyethylenbasis
mit geeigneten Funktionsbindungsgruppen, die sich mit einer guten
Bindefestigkeit mit entsprechenden Bindungsgruppen in den beiden
umgebenden Materialschichten 11 und 12, d.h. EVOH
bzw. Polyethylen, verbinden. Als die hochviskose Komponente 13a wurde
in diesem Beispiel ein Polyethylen ausgewählt, das einerseits die erforderliche
hohe Viskosität
in Bezug auf die niedrigviskose Komponente 13b auf Polyethylenbasis
aufweist und die andererseits ausreichend kompatibel mit dieser
Komponente ist, um eine gut integrierte Bindemittelschicht 13 auszubilden.
Das Polyethylen als die hochviskose Komponente 13a ist
weiterhin ein leicht extrudierbares Polymer, während es gleichzeitig relativ
wirtschaftlich ist. Die Mengenanteile der beiden ausgewählten Komponenten 13a und 13b können erfindungsgemäß innerhalb
breiter Grenzen variieren. Da es jedoch der niedrigviskose Haftkunststoff 13b auf
Polyethylenbasis ist, der die relativ kostspieligere der beiden
Komponenten ist, muss der Anteil dieser Komponente in Bezug auf
die relativ kostengünstigere
Polyethylenkomponente möglichst
gering gehalten werden, ohne dass die Anforderung einer guten Bindefestigkeit
dafür vernachlässigt wird.
Praktisch kann der Mengenanteil der niedrigviskosen Komponente 13b auf
Polyethylenbasis etwa fünf
bis 40 Prozent des Gesamtgewichtes des Bindemittelgemisches betragen,
wohingegen der Mengenanteil der hochviskosen Komponente 13a auf
Polyethylenbasis dementsprechend etwa 95 bis 60 Prozent des Gesamtgewichtes
des Bindemittelgemisches betragen soll.
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Wen
die Materialschicht 11 andererseits aus Polyester als Gasbarriere
in dem Mehrschichtmaterial 10 besteht und wenn die Materialschicht 12 aus Polyethylen
besteht, was ebenfalls eine verbreitet auftretende Materialkombination
in der Verpackungsmittelindustrie ist, wird die niedrigviskose Komponente 13b aus
Bindemitteln ausgewählt,
die in der Lage sind, sich gleichzeitig sowohl mit Polyester als
auch mit Polyethylen zu verbinden. Es gibt zahlreiche bekannte Bindemittel
dieser Art in diesem Bereich, und der Durchschnittsfachmann wird
unter diesen gegebenen Bedingungen leicht seine Auswahl treffen
können.
Ein bevorzugtes Bindemittel dieser Art gemäß der vorliegenden Erfindung
ist jedoch SURLYN®, welches ein Bindemittel
der Art der Haftkunststoffe ist. Als die hochviskose Komponente 13a wird
in diesem gegebenen Beispiel Polyethylen ausgewählt, welches einerseits die
geforderte hohe Viskosität
in Bezug auf SURLYN® hat und welches andererseits
ausreichend kompatibel mit SURLYN® ist,
um in der Lage zu sein, eine gut integrierte Bindemittelschicht 13 auszubilden.
Die Mengenanteile der beiden in diesem Beispiel ausgewählten Komponenten 13a und 13b können gemäß der vorliegenden
Erfindung innerhalb breiter Grenzen variieren. Da jedoch SURLYN® die
relativ kostspieligere der beiden Komponenten ist, muss der Mengenanteil
dieser Komponente in Bezug auf die relativ kostengünstigere
Polyethylen-Komponente 13a möglichst gering gehalten werden,
ohne dass die Anforderung einer guten Bindefestigkeit dafür vernachlässigt wird.
Praktisch kann der Mengenanteil der niedrigviskosen Komponente 13b,
das heißt
von SURLYN®,
etwa fünf
bis 20 Prozent des Gesamtgewichtes des Bindemittelgemisches betragen,
wohingegen der Mengenanteil der hochviskosen Polyethylen-Komponente 13a dementsprechend
etwa 95 bis 80 Prozent des Gesamtgewichtes der Bindemittelmischung
betragen kann.
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Wie
bereits erwähnt
worden ist, wird diese Komponente in den niedrigen Mengenanteilen
(siehe 2A) der niedrigviskosen Komponente 13b mehr oder
weniger isolierte an der Oberfläche
angelagerte Abschnitte oder Inselchen 13b ausformen, wenn
das Bindemittelgemisch extrudiert wird, wobei diese Inselchen wiederum
die Grenzfläche
der Bindemittelschicht 13 zu den umgebenden Materialschichten 11 und 12 auf
beiden Seiten der Bindemittelschicht 13 bilden, in welchem
Fall die erfindungsgemäßen Anforderungen
an gute Bindefestigkeit nur erfüllt
werden können,
wenn die wirksame Fläche
dieser Inselchen 13b hinreichend groß ist, wie leicht zu erkennen sein
wird. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird diese Anforderung erfüllt werden, wenn der Mengenanteil
der niedrigviskosen Komponente 13b in dem ersten Fall mit
Haftkunststoff auf Polyethylenbasis wenigstens 15 Prozent und in
dem zweiten Fall wie oben unter Beteiligung von SURLYN® beschrieben analog
dazu wenigstens fünf
Prozent des Gesamtgewichtes der Bindemittelschicht beträgt.
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In
den hohen Mengenanteilen (siehe 2B) der
niedrigviskosen Komponente 13b wird diese Komponente bei
Extrusion des Bindemittelgemisches eine kohäsivere Oberflächenschicht 13b auf beiden
Seiten der Bindemittelschicht 13 ausbilden, wobei diese
kohäsive
Schicht 13b dementsprechend die Grenzfläche der Bindemittelschicht
zu den umliegenden Materialschichten 11 und 12 darstellt.
Der Mengenanteil der niedrigviskosen Komponente 13b kann
natürlich
möglichst
hoch sein. Aus praktischen, wirtschaftlichen Gründen jedoch sollte der Mengenanteil
der niedrigviskosen Komponente 13b in dem ersten Fall unter
Beteiligung von Haftkunststoff auf Polyethylenbasis nicht höher als
etwa 40 Prozent des Gesamtgewichtes des Bindemittelgemisches sein. Aus
den gleichen Gründen
sollte der Mengenanteil in dem zweiten Fall unter Beteiligung von SURLYN® nicht
größer als
etwa 20 Prozent des Gesamtgewichtes des Bindemittelgemisches sein.
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Das
Mehrschichtmaterial 10 kann durch ein einfaches Extrusionsverfahren
hergestellt werden, gemäß dem eine
vorgefertigte Bahn oder Folie der einen Materialschicht 11 (zum
Beispiel EVOH oder Polyester) durch den Spalt zwischen zwei Karussellpressen-/Kühlwalzen
hindurchgeführt
wird, während gleichzeitig
eine Folie aus Material für
die zweite Materialschicht 12 (zum Beispiel Polyethylen)
gegen die eine Seite der vorgefertigten Folie oder Bahn extrudiert
wird. Um die extrudierte Folie mit der vorgefertigten Folie oder
Bahn mit guter Bindefestigkeit zu verbinden, wird eine Folie eines
geeigneten Bindemittelgemisches gemäß der Erfindung wie oben beschrieben
zwischen der vorgefertigten Folie oder Bahn und der extrudierten
Folie unter solchen Bedingungen extrudiert, dass die niedrigviskose
Haftkunststoff-Komponente 13b an die Oberfläche der
extrudierten Bindemittelfolie abgestoßen wird, wohingegen die hochviskose
Bindemittelkomponente 13a als Hauptmasse oder Grundmatrix
in dem Bereich zwischen der abgestoßenen niedrigviskosen Haftkunststoff-Komponente
in der extrudierten Bindemittelfolie verbleibt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel des
Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das Bindemittelgemisch zusammen mit der Polyethylenfolie
koextrudiert werden, und gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist es auch möglich, alle veranschaulichten Schichten 11, 12 und 13 in
dem Mehrschichtmaterial 10 zu koextrudieren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit ein einfaches und wirksames Verfahren
der Herstellung eines gut integrierten Mehrschichtmaterials 10 bereit, wobei
zwei nebeneinanderliegende Materialschichten 11 und 12 aus
gegenseitig wenig kompatiblen oder unverträglichen Materialien mit guter
Bindefestigkeit miteinander verbunden werden, ohne dass organische
Lösungsmittel,
wie sie mit bekannten sogenannten Klebstoffen, Lacken Grundierungen
etc. verbunden sind, eingesetzt werden und ohne die Notwendigkeit
des Einsatzes größerer Mengen
kostspieliger Haftkunststoffe als absolut notwendig, um die erforderliche
Bindefestigkeit zwischen den beiden wenig kompatiblen oder unvereinbaren
Materialschichten 11 und 12 zu erzielen. Wenngleich
die vorliegende Erfindung oben unter besonderer Bezugnahme auf wenige
konkrete Beispiele verwendbarer Komponenten in dem Bindemittel und
auf lediglich zwei konkrete Beispiele der wenig kompatiblen oder unverträglichen
Materialschichten beschrieben worden ist, wird der Durchschnittsfachmann
beim Lesen dieser Schrift erkennen, dass die vorliegende Erfindung
nicht auf diese Ausführungsbeispiele
beschränkt
ist, die beispielhaft ausgewählt
worden sind. Es muss weiterhin beachtet werden, dass das gut integrierte
Mehrschichtmaterial 10 auch mehr Kernpaare von wenig kompatiblen
oder unverträglichen Materialkombinationen
als das oben beschriebene Einzelpaar aufweisen kann und dass das
erfindungsgemäße Verfahren
auch zur Herstellung solcher Mehrfachkombinationsmaterialien verwendet
werden kann.