-
Diese
Erfindung betrifft verbessertes) Canolasamen, -pflanzen und -öl mit vorteilhaften
Eigenschaften, d.h. einem niedrigen Gehalt an Glucosinolaten und
einem sehr niedrigen α-Linolensäuregehalt
(C18:3), die ein Öl mit niedrigem Schwefelgehalt,
verbesserten sensorischen Eigenschaften und einer verbesserten Oxidationsstabilität erzeugen.
-
Es
besteht ein Bedarf für
ein verbessertes pflanzliches Öl
mit einer signifikant verbesserten Lagerstabilität und einer höheren Wärmestabilität bezogen
auf generisches Canolaöl
und einem positiven Ernährungsbeitrag
für die
Ernährung
von Tieren, einschließlich
des Menschen.
-
Canolaöl weist
von allen pflanzlichen Ölen
den niedrigsten Gehalt an gesättigten
Fettsäuren
auf. „Canola" bezieht sich auf
Rapssamen (Brassica), der einen Erucasäuregehalt (C22:1)
von höchstens
2 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtfettsäuregehalt von Samen, vorzugsweise
höchstens
0,5 Gew.-% und insbesondere im Wesentlichen 0 Gew.-%, aufweist,
und der nach dem Zerkleinern ein luftgetrocknetes Mehl ergibt, das
weniger als 30 Mikromol (μmol)
pro Gramm entfettetes (ölfreies)
Mehl enthält.
Diese Typen von Rapssamen unterscheiden sich von traditionelleren
Sorten bzw. Varietäten
der Art durch ihre Genusstauglichkeit.
-
Einhergehend
mit einem stärkeren
Bewusstsein der Verbraucher im Hinblick auf den Einfluss der Fetternährung auf
die Gesundheit hat der Verbrauch von Canolaöl in den Vereinigten Staaten
zugenommen. Generisches Canolaöl
kann jedoch bei Tiefgefriervorgängen,
wobei es sich um ein wichtiges Segment der Nahrungsmittel-verarbeitenden
Industrie handelt, nicht verwendet werden.
-
Canolaöl, das aus
natürlichen
und bisherigen kommerziell geeigneten Sorten von Rapssamen extrahiert
worden ist, enthält
einen relativ hohen (8% bis 10%) α-Linolensäuregehalt
(C18:3) (ALA). Diese Trienfettsäure ist
instabil und wird während
des Kochens leicht oxidiert, was wiederum einen Fehlgeschmack des Öls erzeugt
(Gailliard, 1980, Band 4, Seiten 85 bis 116, in: P.K. Stumpf, Hrsg.,
The Biochemistry of Plants, Academic Press, New York). Sie entwickelt
auch während
der Lagerung Fehlgerüche
und ein ranziges Aroma (Hawrysh, 1990, Stability of canola oil,
Kapitel 7, Seiten 99–122,
in: F. Shahidi, Hrsg., Canola and Rapeseed: Production, Chemistry,
Nutrition, and Processing Technology, Van Nostrand Reinhold, New
York, 1990). Eine solche nicht zufrieden stellende Sorte war bisher
Brassica napus, d.h. Frühlingscanola,
wobei es sich um einen Typ von Rapssamen handelt.
-
Es
ist bekannt, dass die Verminderung des Niveaus des α-Linolensäuregehalts
durch Härten
bzw. Hydrieren die Oxidationsstabilität des Öls erhöht. Die Härtung wird routinemäßig eingesetzt,
um den mehrfach ungesättigten
Gehalt von pflanzlichen Ölen
zu vermindern, wodurch deren Oxidationsstabilität erhöht wird. In der Nahrungsmittelindustrie
wurde die Härtung
eingesetzt, um den Schmelzpunkt pflanzlicher Öle zu erhöhen, wodurch Produkte auf Ölbasis mit
Texturen, die der Textur von Butter, Schmalz und Talg ähnlich sind,
erzeugt wurden. Während
des Härtens
werden gewöhnlich
trans-Isomere ungesättigter
Fettsäuren
erzeugt. Die Ernährungseigenschaften
von trans-Fettsäuren
entsprechen jedoch denjenigen gesättigter Fettsäuren, wodurch
die Attraktivität
gehärteter Öle insgesamt
vermindert wird (Mensink et al., New England J. Medicine N323, 439–445, 1990;
Scarth et al., Can. J. Pl. Sci., 68, 509–511, 1988). Von Canolaöl, das aus
Samen mit einem verminderten α-Linolensäuregehalt
erzeugt wird, würde
erwartet werden, dass es eine verbesserte Funktionalität für Kochzwecke
mit einem verbesserten Nährwert
und daher einen verbesserten Wert als industrielles Bratöl aufweist.
-
Im
Allgemeinen liegt bezüglich
des α-Linolensäuregehalts
im Keimzellenplasma der bisher bekannten Canola-Qualität B. napus
nur eine sehr geringe Variation vor (Mahler et al., 1988, Fatty
acid composition of Idao Misc. Ser. No. 125). Linien mit einem α-Linolensäuregehalt
unter demjenigen von generischem Canolaöl sind bekannt, weisen jedoch
Mängel
bezüglich
der Sensorik, der genetischen Stabilität, der Agronomie oder andere
Ernährungsmängel auf.
Beispielsweise beschreiben Rakow et al. (J. Am. Oil Chem. Soc.,
50, 400–403, 1973)
und Rakow (Z. Pflanzenzüchtg.,
69, 62–82,
1973) zwei α-Linolensäure-Mutanten,
M57 und M364, die durch Behandeln von Rapssamen mit Röntgenstrahlen
oder Ethylmethansulfonat erzeugt worden sind. M57 wies einen verminderten α-Linolensäuregehalt
auf, während
M364 einen erhöhten α-Linolensäuregehalt
aufwies. Die Instabilität
der Fettsäuremerkmale
zwischen Generationen war jedoch für kommerzielle Zwecke nicht akzeptabel.
-
Brunklaus-Jung
et al. (Pl. Breed, 98, 9–16,
1987) beschreiben rückgekreuzte
M57-Mutanten und andere Rapssamen-Mutanten, die durch eine mutagene
Behandlung kommerzieller Sorten erhalten worden sind. BC0 und BC1 von M57
enthielten 29,4 bis 33,3% Linolsäure
(C18:2) und 4,9 bis 10,8% α-Linolensäure (C18:3). Der Ölsäuregehalt (C18:1)
wurde nicht beschrieben, konnte jedoch, wie es durch eine Extrapolation
ermittelt wurde, 60% nicht überschritten
haben.
-
Vier
andere Canolalinien mit niedrigerem α-Linolensäuregehalt wurden beschrieben.
Stellar, die von Scarth et al. (Can. J. Plant Sci., 68, 509–511, 1988)
beschrieben worden ist, ist eine kanadische Zuchtsorte mit einem
niedrigeren α-Linolensäuregehalt
(auch 3%), die von M57 abgeleitet ist. Deren α-Linolensäuremerkmal wurde durch eine
Samenmutagenese erzeugt. S85-1426, ein Stellar-Derivat mit verbesserten
agronomischen Eigenschaften, weist ebenfalls einen niedrigeren α-Linolensäuregehalt
(1,4%) auf (Bericht über
den Canola/Raps-Stammtest
A von 1990, Western Canada Canola Rapeseed Recommending Committee).
IXLIN, eine weitere Linie mit niedrigerem α-Linolensäuregehalt (1,8%), die von Roy
et al. (Plant Breed, 98, 89–96,
1987) beschrieben worden ist, stammte von einer zwischenartlichen
Selektion. Die EP-A-323 753 (Allelix) beschreibt Rapspflanzen, -samen
und -öl
mit einem verminderten α-Linolensäuregehalt,
der mit Beschränkungen
bezüglich
des Gehalts an Öl-säure, Erucasäure und Glucosinolat zusammenhängt.
-
Ein
weiterer Ernährungsaspekt
von Rapssamen, von denen Canola stammt, ist dessen hoher Gehalt (30
bis 55 μmol/g)
an Glucosinolaten, einer Verbindung auf Schwefelbasis. Wenn die
Blätter
oder der Samen zerkleinert werden bzw. wird, werden durch die Wirkung
von Myrosinase auf Glucosinolate Isothiocyanatester erzeugt. Diese
Produkte inhibieren die Synthese von Thyroxin durch die Schilddrüse und weisen
andere antimetabolische Effekte auf (Paul et al., Theor. Appl. Genet.
72, 706–709,
1986). Brassica-Arten mit vermindertem Glucosinolatgehalt (< 30 μmol/g entfettetes
Mehl) wurden entwickelt, um den Ernährungswert von Canolamehl zu
erhöhen
(Stefansson et al., Can. J. Plant Sci. 55, 343–344, 1975). Das Mehl einer
Linie mit ultraniedrigem Glucosinolatgehalt, BC86-18, weist 2 μmol/g Gesamtglucosinolate
und verglichen mit generischem Canolamehl eine signifikant verbesserte
Ernährungsqualität auf (Claasen,
Vortrag, GCIRC Eighth International Rapeseed Congress, Saskatoon,
Saskatchewan, 9. bis 11. Juli 1991). Weder deren Fettsäurezusammensetzung
noch deren Samen-Glucosinolatprofil
sind bekannt.
-
Es
besteht weiterhin ein Bedarf für
verbesserten Canolasamen und ein verbessertes Canolaöl mit einem
sehr niedrigen α-Linolensäuregehalt
im Öl und
einem niedrigen Glucosinolatgehalt im Samen, um den Bedarf für eine Härtung signifikant
zu vermindern. Der α-Linolensäuregehalt
eines solchen bevorzugten Öls würde eine
erhöhte
Oxidationsstabilität
verleihen, wodurch das Erfordernis einer Hydrierung und die Erzeugung
von trans-Fettsäuren
vermindert werden. Die Verminderung von Samen-Glucosinolaten würde den Schwefelrestgehalt
in dem Öl
signifikant vermindern. Schwefel vergiftet den Nickelkatalysator,
der zur Härtung gebräuchlich
verwendet wird (Koseoglu et al., Kapitel 8, Seiten 123–148, in:
F. Shahidi, Hrsg., Canola and Rapeseed: Production, Chemistry, Nutrition,
and Processing Technology, Van Nostrand Reinhold, New York, 1990).
Darüber
hinaus wäre
es weniger teuer, Öl
von einer Canolaart mit einem niedrigen Samen-Glucosinolatgehalt
zu härten.
-
Diese
Erfindung umfasst eine Canola (Brassica napus) Pflanze gemäß Anspruch
1.
-
Diese
Erfindung umfasst ferner einen Samen nach Anspruch 2, wobei die
Nachkommenschaft eines solchen Samens und das Öl eines solchen Samens die
interessierenden Qualitätsmerkmale
aufweisen.
-
Eine
Frühlingscanolasorte
(Brassica napus L.) mit verbesserten sensorischen Eigenschaften
und einer verbesserten Oxidationsstabilität des Samenöls wurde entwickelt. Diese
Sorte, die mit IMC 01 bezeichnet wird, weist einen sehr niedrigen α-Linolensäuregehalt
(CH3CH2CH=CHCH2CH=CHCH2CH=CH(CH2)7COOH) in dem Samenöl und einen
sehr niedrigen Glucosinolatgehalt im Samen auf. Das aus dem Samen
dieser Sorte erzeugte Öl
weist einen sehr niedrigen Schwefelgehalt auf und es wurde gezeigt,
dass es bezüglich
generischen Canolaölen
signifikant verbesserte sensorische Eigenschaften aufweist. Die
IMC 01 ist eine Linie, bei der diese Merkmale sowohl für die Generation,
zu welcher der Samen gehört,
als auch für
die Elterngeneration stabilisiert worden sind. Im Hinblick auf die
Agronomie besonders bevorzugte Linien dieser Erfindung können durch
herkömmliches
Kreuzen von Linien, die Samen erzeugen, welche den Definitionen
dieser Erfindung genügen,
mit agronomisch etablierten Linien wie Westar abgeleitet werden.
-
Im
Zusammenhang mit dieser Beschreibung wird eine Anzahl von Begriffen
verwendet. Eine „Linie" ist hier eine Gruppe
von Pflanzen, die zwischen Individuen für mindestens ein Merkmal nur
eine geringe oder keine genetische Variation zeigen. Solche Linien
können
durch mehrere Generationen von Selbstbestäubung und Selektion oder durch
eine vegetative Vermehrung aus einem einzelnen Elternteil unter
Verwendung von Gewebe- oder Zellkulturtechniken erzeugt werden.
Die hier verwendeten Begriffe „Zuchtsorte" und „Sorte" sind synonym und
beziehen sich auf eine Linie, die für die kommerzielle Erzeugung
verwendet wird. „Stabilität" oder "stabil" bedeutet, dass bezüglich der
gegebenen Komponente die Komponente von Generation zu Generation aufrechterhalten
wird und sich vorzugsweise für
mindestens drei Generationen im Wesentlichen auf demselben Niveau
befindet, wie z.B. vorzugsweise ±15%, mehr bevorzugt ±10% und
insbesondere ±5%.
Die Stabilität kann
durch die Temperatur, den Standort, den Stress und die Zeit des
Pflanzens beeinflusst werden. Ein Vergleich aufeinander folgender
Generationen unter Feldbedingungen sollte die Komponente in einer
entsprechenden Weise erzeugen. "Kommerzieller
Nutzen" ist hier
als gute Lebenskraft der Pflanze und eine hohe Fruchtbarkeit definiert,
so dass die Pflanze von Landwirten unter Verwendung herkömmlicher
landwirtschaftlicher Geräte
erzeugt werden kann, und das Öl
mit den beschriebenen Komponenten aus den Samen unter Verwendung
herkömmlicher Zerkleinerungs-
und Extraktionsanlagen extrahiert werden kann. Um kommerziell nützlich zu
sein, liegt die Ausbeute, die sowohl bezüglich des Samengewichts, des Ölgehalts
und des pro 0,4 Hektar (1 acre) insgesamt erzeugten Öls gemessen
wird, innerhalb von 15% der durchschnittlichen Ausbeute einer ansonsten
vergleichbaren kommerziellen Canolasorte ohne die in der gleichen
Region angebauten Sorten mit hervorragendem Merkmalswert. "Agronomische Elite" bedeutet, dass eine
Linie gewünschte
agronomische Eigenschaften, wie z.B. Ausbeute, Reife, Krankheitsresistenz,
Standfestigkeit, aufweist. Die Menge an Fettsäuren, wie z.B. Öl- und Linolensäure, die
für das Öl charakteristisch
sind, wird als Prozentsatz des Fettsäuregesamtgehalts des Öls angegeben. „Gesättigte Fettsäure" bezieht sich auf
den kombinierten Gehalt an Palmitinsäure und Stearinsäure. „Mehrfach
ungesättigte
Fettsäure" bezieht sich auf
den kombinierten Gehalt an Linol- und α-Linolensäure. Der Begriff „Speisehartfett" bezieht sich auf
ein Öl,
das bei Raumtemperatur fest ist. Der Begriff „Raumgeruch" bezieht sich auf
den charakteristischen Geruch von erhitztem Öl, der unter Verwendung des
Raumgeruchbewertungsverfahrens bestimmt wird, das in Mounts (J.
Am. Oil Chem. Soc., 56, 659–663,
1979) beschrieben ist. "Generisches
Canolaöl" bezieht sich auf
ein Mischöl,
das aus kommerziellen Sorten von Rapssamen extrahiert wird, die
am Prioritätstag
dieser Anmeldung bekannt sind, wobei diese Sorten im Allgemeinen
einen minimalen α-Linolensäuregehalt
von 8 bis 10%, einen maximalen Erucasäuregehalt von 2% und einen
maximalen Glucosinolat-Gesamtgehalt von 30 μmol/g aufwiesen. Der Samen von
jedem Anbaubereich wird bei den Kornsilos sortiert und gemischt,
um ein akzeptabel einheitliches Produkt zu erzeugen. Der gemischte
Samen wird dann zerkleinert und raffiniert, wobei das resultierende Öl zum Gebrauch
verkauft wird. Die Tabelle A zeigt die Verteilung von angebauten
Canolasorten als Prozentsatz des gesamten 1990 in Westkanada angebauten
Canola. Tabelle
A: Verteilung von Canolasorten, die 1990 in Westkanada angebaut
worden sind
Quelle: Quality of Western Canadian Canola – 1990 Crop
Year. Bull. 187, DeClereg et al., Grain Research Laboratory, Canadian
Grain Commission, 1404-303 Main Street, Winnipeg, Manitoba, R3C
3G8.
-
IMC
01 ist eine Linie mit sehr niedrigem α-Linolensäuregehalt (< 4,1% C12:3),
die während
eines umfangreichen Keimzellenplasma-Screenings selektiert worden
ist. Deren Abstammung ist unbekannt. IMC 01 wurde selbstbestäubt und
bezüglich
eines niedrigen α-Linolensäuregehalts
(< 4,1%) über vier
aufeinander folgende Generationen selektiert. In jeder Generation
wurden Samen von einzelnen bestäubten
Pflanzen bezüglich
der Fettsäurezusammensetzung
analysiert. Die Daten zeigten keine genetische Aufspaltung bezüglich des α-Linolensäuregehalts über fünf Generationen
der Selbstbestäubung
(Tabelle I). Ein Zuchtstammsaatgut wurde von einer Samenvermehrung
selektierter Pflanzen von der vierten selbstgekreuzten Generation
abgeleitet.
-
Tabelle
I: Fettsäurezusammensetzung
von IMC 01 über
fünf Generationen
-
IMC
01 wurde in wiederholten Feldversuchen 1989 und 1990 in Norddakota,
Süddakota,
Minnesota, Washington, Idaho und Montana sowohl unter Bewässerungs-
als auch nicht-Bewässerungsbedingungen
angebaut. Diese Tests zeigten, dass der α-Linolensäuregehalt von IMC 01 temperaturempfindlich
war (Tabelle II). Dies zeigte sich ferner durch einen An bau von
IMC 01 unter kontrollierten Temperaturbedingungen in Wachstumskammern.
Es ist unbekannt, ob die festgestellte Temperaturempfindlichkeit
von IMC 01 auch bei anderen Canolalinien mit niedrigem α-Linolensäuregehalt
vorliegt oder nicht.
-
Ein
Temperatureffekt auf die Fettsäurezusammensetzungen
wurde verbreitet bezüglich
Pflanzen, insbesondere Ölsaatpflanzen,
beschrieben (Rennie et al., J. Am. Oil Chem. Soc., 66, 1622–1624, 1989).
Diese Berichte beschreiben allgemeine Temperatureffekte auf die
Fettsäurezusammensetzung.
-
Die
Veränderungen
bezüglich
des Fettsäuregehalts
in Samenöl
bei niedrigen Temperaturen wurden bei Pflanzen, wie z.B. Sojabohne,
Erdnuss und Sonnenblume dokumentiert (Neidleman, in: Proceedings
of the World Conference on Biotechnology for the Fats and Oils Industry,
T. H. Applewhite, Hrsg., Seiten 180–183, Am. Oil Chem. Soc., 1987).
-
Tabelle
II: α-Linolensäuregehalt
von IMC 01 in der Erzeugung seit 1990
-
Zusätzlich zu
einem sehr niedrigen α-Linolensäuregehalt
ist IMC 01 auch durch einen sehr niedrigen Gehalt an Glucosinolaten
gekennzeichnet. Glucosinolate sind Verbindungen auf Schwefelbasis,
die in allen Brassica-Samen vorkommen. Glucosinolate liegen in aliphatischer
Form oder Indolylform vor. Aliphatische Glucosinolate können mittels
Gaschromatographie (GC) analysiert werden (Daun, Glucosinolate analysis
of rapeseed (canola), Verfahren der Canadian Grain Commission, Grain
Research Laboratory, Canadian Grain Commission, Winnipeg, 1981).
Indolylglucosinolate wurden erst kürzlich mittels Hochleistungsflüssigchromatographie
(HPLC) analysiert. Vor dem Einsatz des HPLC-Verfahrens wurden die
Gesamtglucosinolate durch Multiplizieren der aliphatischen Glucosinolate
mit einem Korrekturfaktor berechnet. Die Canolaqualität im Samen
ist so definiert, dass < 30 μmol/g Glucosinolate
in dem entfetteten Mehl vorliegen.
-
IMC
01 und Westar wurden 1990 an fünf
Standorten in Südostidaho
getestet. Drei der Standorte waren bewässert (I) und bei zwei Standorten
lagen Trockenlandbedingungen (D-Bedingungen)
vor. Die Tabelle IIIa zeigt den Unterschied bezüglich der aliphatischen Ge samtglucosinolate
zwischen IMC 01 und Westar, die an diesen Standorten angebaut worden
sind. Die Werte für
das aliphatische Glucosinolat sind als μmol/g entfettetes Mehl angegeben.
-
Der
aliphatische Glucosinolatgehalt von IMC 01 bezogen auf den Standort
war an allen getesteten Standorten konsistent niedriger und stabiler
als derjenige von Westar. Der durchschnittliche Glucosinolatgehalt von
IMC 01 betrug 4,9 μmol/g,
während
derjenige von Westar 13,3 μmol/g
betrug. Ein Test bezüglich
der kritischen Differenz (LSD-Test) wurde verwendet, um zu bestimmen,
ob die beiden an allen Standorten signifikant verschieden waren.
Es wurde gefunden, dass IMC 01 auf einem Niveau von P < 0,05 von Westar
signifikant verschieden war.
-
Eine
HPLC-Analyse von IMC 01 im Vergleich zu Westar, der am meisten angebauten
Canolasorte in Nordamerika, zeigt, dass IMC 01 einen viel niedrigeren
Gehalt an aliphatischen Glucosinolaten aufweist (Tabelle III). Bezüglich der
Indolylglucosinolate gibt es keine signifikanten Unterschiede. Der
Gehalt an Glucosinolaten unterliegt auch einem Umwelteinfluss, z.B.
einer Schwefelfertilität
und einem Trockenstress. IMC 01 wies jedoch konsistent den niedrigsten
und stabilsten Gehalt an aliphatischen Glucosinolaten an allen getesteten
Standorten auf (Tabelle IV). Die getesteten Standorte unterscheiden
sich bezüglich
der Höhe,
der Temperatur, der Fertilität,
der Bewässerung
und anderer Kultivierungsmerkmale. Von den Canolalinien mit niedrigem α-Linolensäuregehalt,
bei denen eine Analyse bezüglich
Glucosinolaten durchgeführt
wurde, weist IMC 01 den niedrigsten Gehalt an Gesamtglucosinolaten
im Samen auf (Tabelle V). Tabelle
III: Glucosinolatprofile der Sorten IMC 01 und Westar
Tabelle
IV: Aliphatische Glucosinolate von IMC 01 und Westar in verschiedenen
Umgebungen in Südostidaho
- *I = bewässert, D = Trockenland
-
Tabelle
V: Gehalt an Glucosinolaten von Canolasorten mit niedrigem α-Linolensäuregehalt
und Westar
-
IMC
01 wurde unter Verwendung normaler Erzeugungspraktiken für Frühlingscanola
1988 in Idaho und Norddakota, 1989 in Idaho, im Staat Washington
und in Montana, und 1990 in Idaho, im Staat Washington, in Montana,
Oregon und Wyoming erzeugt. Bei einem Anbau in geeigneten Umgebungen,
wo die durchschnittliche Tagestemperatur (hohe Temperatur plus niedrige
Temperatur dividiert durch 2) 20°C übersteigt,
enthält das Öl < 4,1% α-Linolensäure. Als
Beispiel wurde ein normales Fettsäureprofil in Casselton, Norddakota,
erzeugt. Die in Ashton, Idaho, erzeugte Pflanze war extrem kalten
Bedingungen ausgesetzt und wies einen höheren α-Linolensäuregehalt auf. Die von den
Feldtests erhaltenen Pflanzen wurden in der Protein, Öl, Stärke-Pilotanlage
(POS-Pilotanlage) in Saskatoon, Saskatchewan, zerkleinert und zur
Erzeugung von raffiniertem, gebleichten und desodorierten Canolaöl (RBD-Canolaöl) verarbeitet.
Ein Verfahren zum Bleichen von Canolaöl ist in AOCS's Recommended Practice
Cc 8a-52 (AOCS Methods and Standard Practices, 4. Auflage (1989))
beschrieben. Ein Verfahren zum Raffinieren von rohen Ölen ist
in AOCS's Practice
Cc 9a-52 (AOCS Methods and Standard Practices, 4. Auflage (1989))
beschrieben. Die Öle
wurden im Vegetable Oil Research Laboratory, U.S.D.A./Northern Regional
Research Center bezüglich
organoleptischer und sensorischer Eigenschaften getestet.
-
Das
Testen, um sicherzustellen, dass die gewünschten sensorischen Eigenschaften
in der Brassica napus-Sorte erhalten wurden, war essentiell. Die
Bewertung von Gerüchen
wurde in verschiedenartiger Weise mit Canolaölen mit niedrigem α-Linolensäuregehalt
durchgeführt.
Die Testverfahren beruhen auf der Tatsache, dass pflanzliche Öle beim
Erhitzen charakteristische Gerüche
abgeben. Beispielsweise haben Prevot et al. (J. Amer. Oil Chemists
Soc., 67, 161–164,
1990) die Gerüche
eines französischen
Rapssamenöls,
von „Westar"- Canolaöl und von Canolaöl mit „niedrigem
Linolensäuregehalt" in einem Test bewertet,
bei dem versucht wurde, Bratbedingungen im Haushalt zu reproduzieren.
Bei diesen Bewertungen wurden die Testöle zum Braten von Kartoffeln
verwendet und die Gerüche
wurden durch eine Testpersonengruppe bewertet. Die Geruchstests
zeigten, dass die Linie mit „niedrigem
Linolensäuregehalt" (etwa 3%) eine signifikant
höhere
(akzeptablere) Geruchsbewertung aufwies als die französische Rapssamenlinie
und die „Westar"-Linie, die einander
sehr ähnlich
waren. Eskin et al. (J. Amer. Oil Chemists Soc., 66, 1081–1084, 1989)
bewerteten den Geruch von Canolaöl
mit einem niedrigen Linolensäuregehalt,
einer desodorierten Laborprobe und einer kommerziellen desodorierten
Probe durch Riechen in der Gegenwart des Öls selbst. Diese Studien zeigten,
dass eine Verminderung des Linolensäuregehalts von Canolaöl von 8
bis 9% auf 1,6% die Entwicklung eines Erhitzungsgeruchs bei Brattemperaturen
verminderte. Der Geruch des Öls
mit niedrigem Linolensäuregehalt
war jedoch beim Erhitzen an der Luft für eine Mehrzahl der Testpersonen
nach wie vor inakzeptabel, was nahe legt, dass ein niedriger Linolensäuregehalt
allein nicht ausreichend ist, um einen akzeptablen Geruch zu garantieren.
-
Mounts
(J. Am. Oil Chem. Soc., 56, 659–663,
1979) beschreiben ein spezielles Raumgeruchsbewertungsverfahren,
das verwendet wird, um die Geruchseigenschaften eines Kochöls beim
Erhitzen reproduzierbar zu bewerten. Dabei handelt es sich aufgrund
der Reproduzierbarkeit und der Abschätzung von Gerüchen, die
beim Erhitzen des Öls
abgegeben werden, um das Bewertungsverfahren der Wahl. Bei diesem
Verfahren wird das Öl
in einer separaten Kammer erhitzt und der Geruch wird in den Raum
gepumpt, in dem sich die trainierten Bewertungspersonen aufhalten.
Wie es an anderer Stelle angegeben ist, bezieht sich der hier verwendete
Begriff „Raumgeruch" auf dieses Verfahren
von Mounts. Dieses Verfahren unterscheidet sich von früher beschriebenen
Tests, bei denen sich das Öl
und die Bewertungsperson in demselben Raum befinden. Ein solches
Testen in dem gleichen Raum wird als „unkontrollierter Laborgeruchstest" bezeichnet und wird
als weniger genau und weniger zuverlässig erachtet als das Raumgeruchsbewertungsverfahren
von Mount.
-
Die
Raumgeruchseigenschaften von Kochölen können durch trainierte Testpersonengruppen
in Raumgeruchstests reproduzierbar charakterisiert werden (Mounts,
J. Am. Oil Chem. Soc., 56, 659–663,
1979). Eine standardisierte Technik für die sensorische Bewertung
genießbarer
pflanzlicher Öle
ist in AOCS's Recommended
Practice Cg 2-83 für
die Aromabewertung pflanzlicher Öle
(Methods and Standard Practices of the AOCS, 4. Auflage (1989))
dargestellt. Die Technik umfasst eine Standardprobenherstellung
und -präsentation sowie
Bezugsstandards und ein Verfahren zum Bewerten von Ölen. Beim
Erhitzen weist ein generisches Canolaöl eine verminderte Stabilität auf und
erzeugt störende
Raumgerüche.
Raffiniertes, gebleichtes, desodoriertes Canolaöl (RBD-Canolaöl) ist in
solchen Tests durch ein fischartiges Aroma gekennzeichnet. Diese
Eigenschaft wird im Vergleich zu anderen pflanzlichen Ölen gewöhnlich seinem
hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten
Fettsäuren,
insbesondere an α-Linolensäure, zugeschrieben.
Die individuellen Geruchsnoten (Geruchsattribute) der Öle werden
mit einer Analyse der kritischen Differenz bewertet. Geruchsnoten,
die sich um mehr als 1,0 unterscheiden, können von einer Sensorik-Testpersonengruppe
reproduzierbar gemessen werden. In diesen Tests zeigte das IMC 01-Öl ein signifikant
vermindertes Niveau an störenden
Gerüchen
(Tabelle VI). Tabelle
VI: Raumgeruchsintensität
von IMC 01 und generischem Canolaöl
0 = keiner; 10 = stark. Bewertungen mit verschiedenen
hochgestellten Buchstaben sind signifikant verschieden (P < 0,05). Die kritische
Differenz für
einzelne Geruchsnoten beträgt
1,0. Differenzen von mehr als 1,0 können durch die Raumgeruchsanalyse
reproduzierbar gemessen werden.
-
Aufgrund
seiner relativ geringen Stabilität
wird Canolaöl
zum Braten häufig
gehärtet.
Die Härtung
erzeugt jedoch einen charakteristischen Raumgeruch (gehärtet), der
für Nahrungsmittelhersteller
inakzeptabel ist. Überraschenderweise
weist gehärtetes
IMC 01-Öl
auch ein vermindertes Niveau des charakteristischen Härtungs-Raumgeruchs
auf (Tabelle VII). Die Tabelle VII zeigt, dass die Raumgeruchsgesamtintensität von gehärtetem IMC
01 signifikant geringer ist als diejenige von gehärtetem generischen Öl, wie es
sich durch eine Differenz von mehr als 1,0 in standardisierten Aromabewertungsversuchen
zeigt. Tabelle
VII: Raumgeruchsintensität
und einzelne Geruchsbeschreibungen für gehärtete Canolaöle
0 = keiner; 10 = stark. Bewertungen mit verschiedenen
hochgestellten Buchstaben sind signifikant verschieden (P < 0,05). Die kritische
Differenz für
einzelne Geruchsnoten beträgt
1,0. Differenzen von mehr als 1,0 können durch die Raumgeruchsanalyse
reproduzierbar gemessen werden.
-
IMC
01 erzeugt ein Öl,
das verbesserte sensorische Eigenschaften aufweist. Solche Verbesserungen wurden
für Canolaöle mit niedrigem α-Linolensäuregehalt
vorhergesagt (Ulrich et al., J. Am. Oil Chem. Soc., 8, 1313–1317, 1988).
Die verbesserten sensorischen Eigenschaften von IMC 01 scheinen
jedoch nicht nur auf dessen niedrigen α-Linolensäuregehalt zurückzuführen zu
sein. Überraschenderweise
zeigten IMC 01-Canolaöle
sowohl mit hohem als auch mit niedrigem α-Linolensäuregehalt ähnliche Verbesserungsgrade.
Sensorische Tests haben gezeigt, dass IMC 01-Öl dessen verbesserte Qualität sowohl
bei 2% als auch bei 6,8% α-Linolensäure beibehält.
-
Es
wird angenommen, dass die charakteristische Eigenschaft von IMC
01-Samen, einen sehr niedrigen Glucosinolatgehalt aufzuweisen, zu
den verbesserten sensorischen Eigenschaften von IMC 01-Öl beiträgt. Glucosinolate
in dem Samen werden in Schwefelverbindungen umgewandelt. Die Schwefelabbauprodukte
verbleiben in dem Mehl, jedoch verunreinigen einige Schwefelabbauprodukte
zwangsläufig
das Öl.
Es wird angenommen, dass ein niedrigerer Gehalt an Glucosinolaten
in dem Samen zu einem niedrigeren Schwefelgehalt in dem Öl führt, und
dass dies die störenden
Geruchseigenschaften von Canolaöl
vermindert (Abraham et al., J. Am. Oil Chem. Soc., 65, 392–395, 1988).
Eine Analyse des Schwefelgehalts von IMC 01-Öl und mehreren generischen
Canolaölen
wurde durchgeführt.
IMC 01-Öl
weist etwa ein Drittel des Schwefelgehalts führender generischer Canolaöle auf (Tabelle
VIII).
-
Tabelle
VIII: Schwefelgehalt von Canolaölen
-
Die
biochemischen, molekularen und genetischen Mechanismen, die für die Raumgeruchsqualität pflanzlicher Öle verantwortlich
sind, sind nicht vollständig
klar. Verbesserungen bei der Verarbeitungstechnologie pflanzlicher Öle, d.h.
eine bevorzugte Entfernung von Schwefel während der Verarbeitung, weniger
erschöpfende Ölextraktionsverfahren,
eine minimale Verarbeitung, eine sanftere Desodorierung, usw., können die
Gesamtqualität
pflanzlicher Öle,
einschließlich
sowohl die sensorischen als auch die funktionellen Eigenschaften,
verbessern (Daun et al., J. Am. Oil Chem. Soc., 53, 169–171, 1976).
IMC 01 wird von jedweden derartigen Verbesserungen bei der Verarbeitung
profitieren und dessen verbesserte sensorische Eigenschaften bezüglich generischem
Canolaöl
unter äquivalenten
Verarbeitungsbedingungen aufrechterhalten.
-
IMC
01 sowie dessen Nachkommenschaft ist reinrassig. Die Merkmale, die
für einen
verminderten α-Linolensäuregehalt
und einen verminderten Gehalt an Gesamtglucosinolaten in dem Samen
verantwortlich sind, der ein Öl
mit geringem Schwefelgehalt und verbesserten sensorischen Eigenschaften
ergibt, weisen eine genetische Basis auf. Die hier angegebenen Daten
zeigen, dass diese Merkmale unter verschiedenen Feldbedingungen
stabil sind. Diese Merkmale können
durch herkömmliche
Kreuzungs- und Selektionstechniken von dem IMC 01-Hintergrund entfernt
und auf andere Hintergründe übertragen
werden.
-
Kreuzungen
mit IMC 01 als ein Elternteil wurden vorgenommen, um zu zeigen,
dass die überlegene Qualität/die überlegenen
sensorischen Merkmale von IMC 01 zusammen mit den überlegenen
agronomischen Merkmalen eines anderen Elternteils, wie z.B. der
kanadischen Canolalinie Westar, in die Nachkommenschaft übertragen
wird bzw. werden. Der Elternteil, mit dem IMC 01 gekreuzt wird,
wird auf der Basis der gewünschten Eigenschaften,
wie z.B. der Ausbeute, der Reife, der Krankheitsresistenz und der
Standfestigkeit, ausgewählt. Herkömmliche
Züchtungstechniken,
die bei solchen Kreuzungen eingesetzt werden, sind dem Fachmann
bekannt. Folglich besteht ein Verfahren der Verwendung von Brassica
napus IMC 01 darin, diese mit agronomischen Elitelinien zu kreuzen,
um Pflanzen zu erzeugen, die Samen mit den vorstehend genannten
Eigenschaften ergeben.
-
Die
allgemeine Vorschrift ist:
- a. IMC 01 wird mit
einem ausgewählten
Elternteil gekreuzt;
- b. es wird ein „Gametenarray" unter Verwendung
von Pollenkörnern
der F1-Pflanzen
erzeugt, um dihaploide (DH) Individuen zu erzeugen.
- c. es wird ein Feldversuch mit DH2-Individuen
bezüglich
der Ausbeute durchgeführt,
und um IMC 01 bezüglich
des α-Linolensäuregehalts
und des Glucosinolatgehalts zu selektieren; und
- d. selektierte Individuen werden bezüglich der Ölqualität unter Verwendung von RBD-Öl getestet.
-
Das
Beispiel 3 ist ein spezifisches Beispiel einer solchen Vorgehensweise
zur Entwicklung einer Nachkommenschaft von IMC 01, welche die gewünschten
Qualitätsmerkmale
bewahrt. Die Daten von Beispiel 3 zeigen, dass die Qualitätsmerkmale
von IMC 01 bei solchen Kreuzungen vererbt werden können.
-
Die
vorliegende Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter definiert,
bei denen sich alle Teile und Prozentangaben auf das Gewicht beziehen
und Grad in Celsius angegeben sind, falls nichts anderes angegeben
ist. Es sollte beachtet werden, dass dieses Beispiel, während bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung angegeben sind, lediglich der Veranschaulichung dient.
-
Beispiel 1
-
IMC
01, das ursprünglich
als DNAP #336 bezeichnet wurde, wurde in einem Gewächshaus
in Cinnaminson, New Jersey, über
mehrere Jahreszeiten wachsen gelassen, um bezüglich einer stabilen Linie
mit sehr niedrigem α-Linolensäuregehalt
zu selektieren. Die Tag/Nacht-Temperaturen
in dem Gewächshaus
von August bis Dezember betrugen durchschnittlich 80°F/65°F mit Schwankungen
von ±5°F, 75°F/65°F von Januar bis
April und 85°F/65°F von März bis Juli.
Die Pflanzen wurden in 3,8 Liter-Töpfen (1 Gallone-Töpfen) bei
der natürlichen
Taglänge
wachsen gelassen, mit Ausnahme von Oktober bis Mai, wo die Pflanzen
14 Stunden ergänzende
Belichtung erhielten. Blütentrauben
wurden mit Papierbeuteln bedeckt, um eine Kreuzbestäubung zu
verhindern, und sanft geschüttelt,
um den Samenansatz zu induzieren. Die Wässerung wurde vermindert, als
die Hülsen
gereift waren.
-
Zur
Durchführung
eines Feldtests wurde IMC 01 an mehreren Standorten in Versuchs-
und Erzeugungsparzellen in Montana, Idaho und Washington angebaut.
Die Versuche wurden als vollständig
zufällige Blockgestaltung
mit vier Wiederholungen angebaut. Jeder Block enthielt acht Parzellen
von 6 Metern × 8
Reihen. IMC 01 wurde auch auf großen Flächen (> 101000 m2 (25
acre)) gemäß agronomischen
Standardverfahren zur Erzeugung von Frühlingscanola mit einer minimalen
Isolation von 800 m (0,5 Meilen) von anderen Brassica napus-Pflanzen
angebaut. Abhängig
vom Standort wurden die Felder im April oder Mai angebaut und im
August oder September geerntet. Der Anbau wurde auf Trockenland,
und zwar sowohl auf Brachland als auch auf Land mit vorhergehendem
Anbau, oder unter Bewässerung
durchgeführt.
Proben von reifen Hülsen wurden
nach dem Einhüllen
für eine
chemische Analyse entnommen.
-
Für eine Fettsäureanalyse
wurden 10 bis 50 Samenproben in 15 ml Polypropylenröhrchen gemahlen und
in 1,2 ml 0,25 N KOH in Ether/Methanol (1:1) extrahiert. Die Probe
wurde 10 s vortexiert und 60 s in einem Wasserbad bei 60°C erwärmt. 4 ml
gesättigte
NaCl-Lösung
und 2,4 ml Isooctan wurden zugesetzt und das Gemisch wurde erneut
vortexiert. Nach der Phasentrennung wurden 600 μl der oberen organischen Phase
in einzelne Behälter
pipettiert und unter Stickstoff gelagert. Eine 1 μl-Probe wurde
in eine Quarzkapillarsäule SP-2330
von Supelco (0,25 mm Innendurchmesser, 30 m Länge, 0,20 μm df, Bellfonte, PA) injiziert.
-
Der
Gaschromatograph wurde 5,5 min auf 180°C eingestellt und dann für einen
2°C/min-Anstieg auf 212°C programmiert
und 1,5 min bei dieser Temperatur gehalten. Die Chromatographieeinstellungen
waren: Säulenkopfdruck – 15 psi,
Säulenfluss
(He) – 0,7
ml/min, Hilfs- und
Säulenfluss – 33 ml/min,
Wasserstofffluß =
33 ml/min, Luftfluss – 400
ml/min, Injektortemperatur – 250°C, Detektortemperatur – 300°C, Splitventil – 1/15.
-
Zur
Analyse der Glucosinolatzusammensetzung des Samens wurde ein Standard-Industrieverfahren zur
HPLC-Analyse von Glucosinolaten verwendet (Daun et al., in: Glucosinolate
Analysis of Rapeseed (Canola). Verfahren der Canadian Grain Commission,
Grain Research Laboratory, 1981).
-
IMC
01-Samen wurde geerntet und verarbeitet, um raffiniertes, gebleichtes
und desodoriertes Öl (RBD-Öl) herzustellen.
Etwas Öl
wurde nach dem Raffinieren, Bleichen und Desodorieren gehärtet und
dann erneut desodoriert.
-
Vor
der Extraktion wurde der Samen erwärmt, um den Feuchtigkeitsgehalt
auf 9% einzustellen, und in einem Bandmischer zu Flocken mit einer
Größe von 0,38
bis 0,64 cm verarbeitet. Die Flocken wurden in einem Stapelkocher
bei 82,8°C
für 30
min gekocht (8,5% Feuchtigkeit) und mit vertikalen und horizontalen
Stababständen,
die auf 0,031 cm eingestellt waren, einer vertikalen Wellengeschwindigkeit
von 40 U/min und einer horizontalen Wellengeschwindigkeit von 25
U/min vorgepresst. Der Presskuchen wurde in einer Extraktionsvorrich tung
Crown Modell 2 in einer Menge von 37,3 kg mit Hexan mit einem Lösungsmittel-Feststoff-Verhältnis von
2:1 extrahiert.
-
Das
rohe Öl
wurde 30 min mit 0,2%iger bis 85%iger Phosphorsäure bei 65°C bis 70°C Alkali-raffiniert und dann
mit Natriumhydroxid gemischt, um freie Fettsäuren zu neutralisieren. Seifen
wurden durch Waschen mit Wasser (Wasser mit 65°C, 5 min) entfernt und die Öle wurden
mit jeweils 0,75% Clarion- und Acticil-Bleicherde 30 min gebleicht,
um farbige Substanzen zu entfernen. Das resultierende Öl enthielt
keine Peroxide, 0,08% freie Fettsäuren und wies eine Gardnerfarbe
von 10- auf.
-
Das Öl wurde
bei 300 kg/Stunde und 265°C
kontinuierlich desodoriert. Die Dampfrate betrug 1% der Beschickungsrate.
Das desodorierte Öl
wurde vor der Entgasung auf 68 bis 72°C vorgeheizt. Das RBD-Öl wurde
vor dem Testen in Kunststofffässern
oder Eimern mit Lebensmittelqualität bei 4°C unter Stickstoff gelagert.
-
Zum
Härten
wurde das RBD-Öl
unter vermindertem Druck in einem Edelstahldruckreaktor auf 350°F erhitzt.
Ein 0,5% Schwefel-vergifteter Nickelkatalysator, Englehardt SP-7,
wurde dem Öl
bei 80,1°C
zugesetzt und Wasserstoffgas wurde bei 40 psi eingeführt. Es
wurden periodisch Proben analysiert, bis ein Öl mit einem Schmelzpunkt von
30,5°C erhalten
wurde. Das gehärtete Öl wurde
erneut mit den vorstehend beschriebenen Verfahren desodoriert und
gelagert.
-
Proben
des RBD-Öls
und des gehärteten Öls wurden
bezüglich
der Raumgeruchseigenschaften durch eine trainierte Testpersonengruppe
im Vergleich zu einem generischen, käuflichen RBD-Canolaöl (Procter & Gamble) und einem
generischen, käuflichen
gehärteten
Canola-Speisehartfett analysiert, wie es vorstehend beschrieben
worden ist. Die verwendete Testvorschrift ist in Mounts (J. Am.
Oil Chem. Soc., 56, 659–663, 1979)
beschrieben, das in diese Beschreibung unter Bezugnahme einbezogen
ist. Bei dem Test wurden die Temperatur des Öls, der Abstand von dem Öl und das
Raumvolumen festgelegt und der Test erforderte, dass das Öl in einer
separaten Kammer erhitzt und in den Raum gepumpt wurde, in dem sich
die trainierte Testperson befand.
-
Insbesondere
wurden die Raumgeruchsprofile von IMC 01 und eines generischen Canolaöls wie folgt erhalten:
-
A. Raumgeruchsvorschrift
-
Eine
150 ml-Probe des ausgewählten Öls wurde
vor dem Beginn jedes Tests durch die Testpersonen 30 min auf 190°C erhitzt.
Das Öl
wurde während
des gesamten Tests bei dieser Temperatur gehalten. Für jeden
Test wurde eine frische Ölprobe
verwendet.
-
Die
Testpersonen hielten sich für
etwa 15 s in jedem Geruchsraum auf. Zwischen den Aufenthalten waren
5 min Pause erforderlich. Der Aufenthalt in jedem Geruchsraum wurde
statistisch unter den Testpersonen verteilt.
-
Die
trainierten Testpersonen beurteilten den Raumgeruch bezüglich der
Intensität
des Geruchs, der Qualität
des Geruchs und der Geruchsattribute. Die Intensität wurde
wie folgt bewertet: 0 bis 4: schwach, 5 bis 7: mäßig und 8 bis 10: stark. Die
Qualität
des Geruchs wurde wie folgt bewertet: 0 bis 1: sehr schlecht, 2
bis 3: schlecht, 4 bis 6: mäßig, 7 bis
8: gut und 9 bis 10: hervorragend. Die Geruchsattribute wurden wie
folgt bewertet: 0 bis 1: sehr schwach, 2 bis 4: schwach, 5 bis 7:
mäßig und
8 bis 10: stark. Die Aromaattribute waren gebraten, farbartig, fischartig,
gehärtet,
verbrannt, Pappe, metallartig, kautschukartig, wachsartig, butterartig und
nussartig.
-
B. Profilvergleich generisches Öl – IMC 01
-
Ein
generisches, käufliches
Canolaöl
(Procter & Gamble)
wurde in den IMC-Raumgeruchstests
als Standard für
ein generisches Canolaöl
verwendet. In einem Vergleichstest wies das Standard-Canolaöl eine signifikant
(P < 0,05) höhere Raumgeruchsintensität auf als
IMC 01 (Tabelle IX). Der Geruch des Standard-Canolaöls wies
eine „mäßige" Intensität auf, während der
Geruch des IMC 01 als „schwach" angesehen wurde. Die
Gesamtqualität
des IMC 01-Raumgeruchs war signifikant (P < 0,05) besser als diejenige des Standard-Canolaöls. Das
Standard-Canolaöl
wies signifikant (P < 0,05)
höhere
Intensitäten
bei den Gerüchen
gebraten, farbartig und Pappe auf als das IMC 01-Öl. Tabelle
IX: Raumgeruchsprofil von generischem Öl (Procter & Gamble) und IMC 01-Öl
- *Die „Intensität" wurde wie folgt
bewertet: 0 bis 4: schwach, 5 bis 7: mäßig und 8 bis 10: stark. Die "Qualität" des Geruchs wurde
wie folgt bewertet: 0 bis 1: sehr schlecht, 2 bis 3: schlecht, 4
bis 6: mäßig, 7 bis
8: gut und 9 bis 10: hervorragend. Die "Geruchsattribute" wurden wie folgt bewertet: 0 bis 1:
sehr schwach, 2 bis 4: schwach, 5 bis 7: mäßig und 8 bis 10: stark. Bewertungen
mit verschiedenen hochgestellten Buchstaben sind signifikant verschieden
(P < 0,05).
-
Mit
einer Pilotanlage verarbeitete Proben von generischem Canolaöl (Rapssamen
mit niedrigem Erucasäuregehalt)
und Öl
von IMC 01-Canola mit den durch Mutationszüchtung und/oder Härten modifizierten Fettsäurezusammensetzungen
von Beispiel 2 wurden bezüglich
der Bratstabilität
bewertet. Der α-Linolensäuregehalt
betrug 10,1% für
generisches Canolaöl,
1,7% für
Canola, der durch Züchtung
modifiziert worden ist (IMC 01) und 0,8% und 0,7% für IMC-01-Öle, die
durch Züchten
und Härten
modifiziert worden sind. Die modifizierten IMC 01-Öle wiesen
eine signifikant (P < 0,05)
geringere Raumgeruchsintensität
auf als das generische Canolaöl
nach den anfänglichen
Erhitzungstests bei 190°C,
wie es von einer Sensorik-Testpersonengruppe unter den Bedingungen
von AOCS Cg 2-83 beurteilt wurde. Das generische Canolaöl wies signifikant höhere Intensitäten für die Gerüche fischartig,
verbrannt, kautschukartig, rauchartig und beißend auf als die modifizierten Öle. Die
Schaumhöhen
der modifizierten Öle
waren signifikant (P < 0,05)
geringer als diejenigen des generischen Öls nach 20, 30 und 40 Stunden
Erhitzen und Braten bei 190°C.
Die Aromaqualität
von Pommes frites war für
alle Kartoffeln, die in modifizierten Ölen gebraten wurden, signifikant
(P < 0,05) besser
als für
die Kartoffeln, die in generischem Canolaöl gebraten wurden. Die in generischem
Canolaöl
gebratenen Kartoffeln wurden von der Testpersonengruppe als fischartig
beschrieben. Bei den Kartoffeln, die in den modifizierten Ölen gebraten
wurden, wurden keine Fehlaromen festgestellt.
-
Beispiel 3
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass die Merkmale eines sehr niedrigen α-Linolensäuregehalts
und eines sehr niedrigen Glucosinolatgehalts auf die IMC 01-Nachkommenschaft übertragen
werden.
-
-
Die
Vorproduktion wird zerkleinert und das Öl wird im Hinblick auf die
Qualität
raffiniert.
-
Sobald
eine Canolalinie stabilisiert worden ist, werden zur weiteren Verbesserung
der agronomischen Eigenschaften der resultierenden Linie herkömmliche
Verfahren der Pflanzenbiotechnologie, der Pflanzenzucht und der
Pflanzenselektion verwendet, um wichtige Faktoren, wie z.B. die
Ausbeute, die Widerstandsfähigkeit,
usw., zu verbessern. Solche Techniken sind bekannt und umfassen
z.B. eine somaklonale Variation, eine Samenmutagenese, eine Staubbeutel-
und Pollenkornkultur, eine Protoplastenfusion, usw. (vgl. z.B. Brunklaus-Jung
et al., PI. Breed, 98, 9–16,
1987; Hoffmann et al., Theor. Appl. Genet., 61, 225–232 (1982),
die jeweils in diese Beschreibung unter Bezugnahme einbezogen sind.
-
Der
Samen mit der Bezeichnung IMC 01 wurde in der American Type Culture
Collection(ATCC)-Hinterlegungsstelle (Rockville, MD 20852) hinterlegt
und trägt
die Zugangsnummer ATCC 40579. Die Hinterlegung fand am 2. März 1989
unter den Bedingungen gemäß den Anforderungen
des Budapester Vertrags statt.