DE60219115T2 - Verfahren zur Bestimmung einer Eigenschaft eines Drucksystems - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Bildwiedergabe mit Hilfe von Ausgabeeinrichtungen, insbesondere Mehrfarben-Proofing-Einrichtungen und ganz besonders Mehrfarben-Tintenstrahl-Proofing-Einrichtungen; die Erfindung betrifft insbesondere die Kalibrierung dieser Einrichtungen, insbesondere Tintenbeschränkung.
  • ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
  • Unter einem "Farbmittel" wird in diesem Dokument eine unabhängige Variable verstanden, mit der eine Ausgabeeinrichtung adressiert werden kann. Ein "Farbmittelwert", als c bezeichnet, ist ein unabhängiger Wert, mit dem ein Farbmittel der Ausgabeeinrichtung gesteuert werden kann. Die Farbmittel einer Offsetdruckpresse beispielsweise sind die Offsetdrucktinten. Es ist üblich, den Bereich physisch erzielbarer Werte für die Farbmittel einer Einrichtung in Prozentzeichen auszudrücken, was bedeutet, daß die Farbmittelwerte üblicherweise zwischen c = 0% und c = 100% liegen. In der Graphikindustrie werden Farbmittelwerte oftmals als Punktprozentsätze bezeichnet. Eine Ausgabeeinrichtung oder Druckeinrichtung mit n Farbwerten, wobei n ≥ 1, wird unten auch als ein "Drucker" oder ein "n-Tinten-Prozeß" bezeichnet. Die Ausgabeeinrichtung kann eine Proofing-Einrichtung mit einem Farbmittel Cyan (C), Magenta (M), Yellow (Y) und Black (K) sein.
  • Um eine Farbausgabeeinrichtung in einen Standardzustand zu versetzen, wird eine Kalibrierungsprozedur angewendet. Tatsächlich kann eine Ausgabeeinrichtung von ihrem Standardzustand wegdriften; Beispielsweise können Änderungen bei der Raumfeuchtigkeit oder bei Verwendung eines frischen Vorrats an Tinte bewirken, daß ein Drucker eine andere Farbe produziert. Die Aufgabe der Einrichtungskalibrierung besteht deshalb darin, eine Einrichtung in einen bekannten Standardzustand zurückzuversetzen, so daß sie immer dann, wenn sie die gleichen Eingabefarbmittelwerte empfängt, eine vorhersagbare Farbe produziert. Zum Kalibrieren eines Druckers wird in der Regel ein Kalibrierungsziel durch den Drucker gedruckt und ausgemessen. Wenn die Messungen angeben, daß der Drucker von seinem Standardzustand weggedriftet ist, werden aus den Meßergebnissen Kalibrierungskurven berechnet, um diese Drift zu korrigieren. Die Kalibrierungskurve transformiert einen Farbmittelwert in einen anderen Farbmittelwert. Wir nehmen Bezug auf Patentanmeldung EP 1 083 739 wegen weiterer Informationen über Kalibrierung, Farbumfang und anderen relevanten Ausdrücken.
  • Für einige Farbausgabeeinrichtungen ist es vorteilhaft, eine Farbbeschränkung in dem Kalibrierungsschritt anzuwenden. Auf diese Weise kann der Einfluß von visuell störenden Artefakten reduziert werden, die auftreten können, wenn zu viel Tinte auf dem empfangenden Substrat abgelegt wird. Bei Tintenstrahldruckern beispielsweise kann Tinte insbesondere dann signifikant auslaufen, wenn das empfangende Substrat, auf dem die Tinte abgeschieden wird, ein gewisses geringwertiges Papier, wie etwa Zeitungsdruckpaper ist, d.h. für Zeitungen verwendetes Papier. Das Auslaufen wird im allgemeinen mit zunehmenden Farbmittelwerten wichtiger, d.h. mit zunehmenden Tintenmengen. Andere Spezialeffekte wie etwa Koaleszenz können durch Beschränken der Tintenmenge ebenfalls reduziert oder vermieden werden. In diesem Dokument werden alle diese visuell störenden Effekte als "Artefakte" bezeichnet. Andererseits gibt es bei einigen Druckern keine oder keine signifikante Gamutzunahme über spezifische Farbmittelwerte hinaus (der Gamut ist das umgrenzte Gebiet im Farbraum der Farben, die von einem gegebenen Drucker physisch realisiert werden können). Zudem nimmt mit dem Reduzieren der Tintenmenge die Trocknungszeit des aufnehmenden Substrats ab. Wegen aller dieser Faktoren ist das Anwenden einer Tintenbeschränkung wichtig.
  • Ein Problem besteht darin, daß Artefakte von Hand auf Ausdrucken ausgewertet werden, siehe z.B. US 6,233,061 B1 . Dies kann sehr zeitraubend sein, wenn die Auswertung für viele verschiedene Tintenbeschränkungseinstellungen wiederholt werden muß. Deshalb wird ein verbessertes Verfahren benötigt. Zudem zeigt JP02003327A einen Drucker, der einen Versuchspunkt druckt, umfassend optische Punktdurchmesseranalysemittel und automatische Blurringrate-Bestimmungsmittel.
  • KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung ist ein Verfahren und System wie in den jeweiligen unabhängigen Ansprüchen 1 und 10 beansprucht. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen dargelegt. Bevorzugt wird ein Verfahren gemäß der Erfindung von einem Computerprogramm wie in Anspruch 8 beansprucht implementiert.
  • Die Erfindung beinhaltet das Analysieren von Daten von einem von einer Druckeinrichtung auf ein empfangendes Substrat gedruckten Muster. Auf der Basis der Analyse wird eine Artefaktcharakteristik der Kombination aus Druckeinrichtung/empfangendem Substrat, wie etwa eine Auslaufcharakteristik, automatisch bestimmt. In diesem Dokument bedeutet eine "Artefakt-Charakteristik" eine Charakteristik, die anzeigt, ob eine oder mehrere Arten von Artefakten, wie etwa z.B. Auslaufen, vorliegen, und möglicherweise in welchem Ausmaß, für einen spezifischen Druckmodus (d.h. Druckeinstellungen wie etwa Art des Druckers, Art des aufnehmenden Substrats, Auflösung, Tinte) und Tintenmengen. Die Druckeinrichtung ist bevorzugt eine Proofing-Einrichtung, die z.B. für eine Zeitungsproofinganwendung verwendet wird.
  • Ein Vorteil bei der Erfindung besteht darin, daß die Artefaktcharakteristik automatisch bestimmt wird, was viel weniger zeitraubend ist als eine manuelle Bestimmung.
  • Bei einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird eine Tintenmenge der Druckeinrichtung ausgewählt und eine oder mehrere Artefaktcharakteristiken entsprechend der ausgewählten Tintenmenge werden automatisch bestimmt. Bevorzugt wird die Tintenmenge von einem Benutzer ausgewählt und die eine oder die mehreren entsprechenden Artefaktcharakteristiken werden dem Benutzer, z.B. auf einem Computerdisplay, durch eine Softwareanwendung angezeigt. Eine Reduzierung der Tintenmenge setzt üblicherweise die Artefakte herab, reduziert aber auch den Farbgamut, der bevorzugt so groß wie möglich ist. Deshalb wird bevorzugt, daß der Farbgamut entsprechend der ausgewählten Tintenmenge ebenfalls bestimmt wird. Bevorzugt werden sowohl die einen oder die mehreren Artefaktcharakteristiken als auch der Gamut dem Benutzer angezeigt, so daß er die ausgewählte Tintenmenge entweder annehmen oder zurückweisen kann. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann der Benutzer die Tintenmengen der Druckeinrichtung interaktiv ändern und automatisch den Effekt auf die Artefaktcharakteristiken einerseits und auf den Gamut andererseits sehen. Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sie gestattet, daß ein Benutzer optimale Tintenbeschränkungswerte wählt und gleichzeitig den Effekt der Beschränkung sowohl auf Artefakte als auch Gamut berücksichtigt.
  • Bei einer zweiten Ausführungsformen der Erfindung wird eine Tintenbeschränkung nicht interaktiv bestimmt, sondern sie wird automatisch auf der Basis der Analyse der Daten von dem gedruckten Muster bestimmt. Die Tintenbeschränkung kann bestimmt werden unter Berücksichtigung der Artefaktcharakteristiken, die verschiedenen Werten der Tintenmenge entsprechen, die beschränkt werden soll. Der entsprechende Gamut kann ebenfalls berücksichtigt werden.
  • Eine weitere Ausführungsformen der Erfindung ist ein System, das eine Druckeinrichtung, Analysiermittel und Bestimmungsmittel umfaßt. Ein Muster wird von der Druckeinrichtung auf ein empfangendes Substrat gedruckt, und Daten von dem Muster werden von den Analysierungsmitteln analysiert. Bei den Analysierungsmitteln kann es sich um eine Meßeinrichtung wie etwa ein Spektrophotometer X-Rite DTP41 handeln. Auf der Basis der Analyse wird eine Artefaktcharakteristik der Kombination aus Druckeinrichtung und empfangendem Substrat automatisch von den Bestimmungsmitteln bestimmt. Die Bestimmungsmittel können durch einen Computer und ein Computerprogramm für den Computer implementiert sein. Bei einer spezifischen Ausführungsform ist das Analysierungsmittel in die Druckeinrichtung integriert.
  • Bevorzugte Ausführungsformen eines Systems gemäß der Erfindung können Merkmale eines Verfahrens – wie oben oder unten beansprucht oder beschrieben – gemäß der Erfindung enthalten.
  • Weitere Vorteile und Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und den Zeichnungen.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Zeichnungen ohne die Absicht beschrieben, die Erfindung darauf zu beschränken. Es zeigen:
  • 1 eine Ausführungsformen eines Musters 10, wie es in der Erfindung und in einem Bild 30 verwendet wird;
  • 2 eine Benutzerschnittstelle eines eine Ausführungsform der Erfindung implementierenden Computerprogramms.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines in der vorliegenden Erfindung verwendeten Musters 10. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird dieses Muster 10 wie folgt verwendet. Es wird von der Druckeinrichtung auf das empfangende Substrat, z.B. ein Zeitungsdruckpapier, gedruckt. Das gedruckte Muster 10 wird dann kolorimetrisch ausgemessen und anhand der Messungen wird eine Artefaktcharakteristik, wie etwa eine Auslaufcharakteristik, bestimmt. Zu den gemessenen Größen können CIE-Helligkeit L*, CIE-Chroma C* oder beides zählen; bevorzugt wird CIE-Chroma C* für Yellow und CIE-Helligkeit L* für die anderen Farben gemessen. Das gedruckte Muster 10 enthält Mengen von Linien 1116 und 2126. Um ein derartiges Muster auf ein empfangendes Substrat zu drucken, wird ein das Muster darstellende digitales Bild an die Druckeinrichtung geschickt. Das digitale Bild besteht aus Pixeln; einige Pixel bilden eine Linie des Musters, und andere Pixel bilden einen weißen Raum zwischen den Linien. Wenn das Muster 10 auf das empfangende Substrat gedruckt wird, entspricht das gedruckte Bild nicht genau dem das Muster darstellenden ursprünglichen digitalen Bild, und zwar wegen Artefakten wie etwa Auslaufen. Insbesondere wenn mit einem Tintenstrahldrucker auf gewisses niederwertiges Papier wie etwa Zeitungsdruckpaper gedruckt wird, kann die Tinte signifikant auslaufen, so daß die Breite (und die Länge) der gedruckten Linien größer ist als die Breite (und Länge) der Linien, die genau dem ursprünglichen digitalen Bild entsprechen würden. Somit ist in dem gedruckten Muster 10 von 1 das Ausmaß des weißen Raums 18 zwischen den Linien 11 bei Vergleich mit dem Ausmaß an weißem Raum (beispielsweise in Pixeln ausgedrückt) in dem ursprünglichen digitalen Bild eine Anzeige für das Ausmaß des Auslaufens.
  • Damit der Effekt der Tintenmenge auf das Auslaufen analysiert werden kann, enthält die bevorzugte Ausführungsform des in 1 gezeigten Musters 10 Sätze von Linien, die mit unterschiedlichen Tintenmengen, mit unterschiedlichen Farben und mit unterschiedlichen Mengen an weißem Raum zwischen den Linien unterschiedlicher Sätze gedruckt sind. Das Muster 10 enthält einen ersten Satz von Linien 11 mit einer ersten Menge an weißem Raum 18 zwischen ihnen und einen zweiten Satz von Linien 23 mit einer zweiten Menge an weißem Raum 28 zwischen ihnen. Die erste Menge an weißem Raum 18 in dem gedruckten Bild entspricht einer ersten Anzahl von Pixeln zwischen den Linien in dem ursprünglichen digitalen Bild, und die zweite Menge an weißem Raum 28 entspricht einer zweiten Anzahl von Pixeln zwischen den Linien in dem ursprünglichen digitalen Bild, so daß die erste Anzahl von Pixeln von der zweiten Anzahl von Pixeln verschieden ist. Üblicherweise ist in dem gedruckten Bild die erste Menge an weißem Raum 18 auch von der zweiten Menge an weißem Raum 28 verschieden. Das Muster 10 enthält eine erste Gruppe 19 von Sätzen von Linien 11-16, die mit der ersten Anzahl von Pixeln zwischen den Linien gedruckt sind, und eine zweite Gruppe 29 von Sätzen von Linien 21-26, die mit der zweiten Anzahl von Pixeln zwischen den Linien gedruckt sind. In 1 sind neun Sätze von Linien von Gruppe 15 gezeigt, von denen sechs durch Bezugszeichen (11-16) angegeben sind. Die Linien 11 sind in Cyan gedruckt, Linien 12 in Magenta, Linien 13 in Yellow; eine spezifische Menge an Tinte, z.B. c = 60%, wird für diese Sätze von Linien verwendet. Die Linien 14 sind in Cyan gedruckt, Linien 15 in Magenta, Linien 16 in Yellow, wobei aber eine andere Tintenmenge verwendet wird, z.B. c = 80%. Bevorzugt enthält Gruppe 19 in den drei Primärfarben (C, M, Y) und den drei Sekundärfarben (CM, d.h. Blau; CY, d.h. Grün; MY, d.h. Rot) gedruckte Linien-Muster für mehrere Tintenmengen, z.B. für c = 10%, c = 20%, usw., bis c = 100%, in Schritten von 10%, d.h. zehn Linien-Muster pro Farbe, und somit insgesamt sechzig Linien-Muster, alle mit der ersten Anzahl von Pixeln zwischen den Linien gedruckt. Die Gruppe 29 enthält bevorzugt die gleichen sechzig Linien-Muster wie Gruppe 19, nun aber mit der zweiten Anzahl von Pixeln zwischen den Linien gedruckt. Das Muster 10 enthält bevorzugt mehr als zwei Gruppen, z.B. sechs Gruppen von Linienmustern, die alle eine andere Anzahl von Pixeln zwischen den Linien aufweisen.
  • In der Regel kann auf Zeitungsdruckpapier kein sehr dunkles Black erzielt werden. Um auf Zeitungsdruckpapier ein einigermaßen dunkles Black zu erhalten, wird die Menge an schwarzer Tinte bevorzugt nicht um mehr als eine sehr kleine Menge beschränkt, selbst wenn eine weitere Beschränkung Artefakte reduzieren würde. Deshalb kann es effizienter sein, beim Drucken auf Zeitungsdruckpapier keine Auslaufcharakteristik für Black (K) zu bestimmen.
  • Eine Möglichkeit zum automatischen Bestimmen einer Artefaktcharakteristik, wie etwa einer Auslaufcharakteristik, durch Analysieren eines gedruckten Musters 10, ist wie folgt.
  • In einem ersten vorläufigen Schritt, der nur einmal durchgeführt wurde, auf einem Satz einer sehr großen Anzahl von empfangenden Substraten (z.B. unterschiedlichen Arten von Zeitungsdruckpapier) wurden Bilder wie etwa ein in 1 gezeigtes negatives Textbild 30 mit verschiedenen Farben und für verschiedene Druckmodi und verschiedene Tintenmengen gedruckt. Das Drucken eines negativen Textbilds 30 mit Hilfe von Tintenstrahl bedeutet, daß in den Konturen 31, 32 Tinte auf dem empfangenden Substrat in den vollständigen Bereichen 35, 36 mit Ausnahme an den Stellen des Texts 33, 34 abgeschieden wird. Nach dem Drucken der Bilder wurde eine virtuelle Beurteilung des Auslaufeffekts in diesen Bildern vorgenommen; z.B. für das negative Textbild 30 wurde visuell bestimmt, bei welcher Tintenmenge, z.B. c = z%, der Übergang von noch "offenem" negativem Text, d.h. gut lesbarem Text, zu "geschlossenem" negativen Text, d.h. schlecht lesbarem Text, aufgrund von Ausläufen eintrat, und dies für eine gegebene Font- und Punktgröße. Ein Muster wie etwa Linienmuster 10 wurde auf dem gleichen Satz von empfangenden Substraten gedruckt, und die gedruckten Muster wurden ausgemessen. Bei der Übergangstintenmenge von z% wurde eine Änderung bei den Meßwerten gesucht; eine derartige Änderung kann z.B. eine erhebliche Zunahme oder Abnahme eines Meßwerts sein. Diese Änderung wurde dann gespeichert. Dies geschah für einen großen Bereich unterschiedlicher Druckmodi und Tintenmengen. Auf diese Weise wurde eine Korrelation zwischen den Meßwerten des gedruckten Musters 10 und der visuellen Beurteilung der gedruckten Bilder 30 hergestellt.
  • Die visuelle Beurteilung kann auf einer visuellen Akzeptanzskala quantifiziert werden. Eine derartige visuelle Akzeptanzskala kann z.B. von 0 bis 5 reichen, wobei der visuelle Akzeptanzwert 0 sehr störenden Artefakten entspricht und der Wert 5 überhaupt keine Artefakte anzeigt. Bevorzugt wird, anstatt den visuellen Akzeptanzwert einem Benutzer vorzulegen, der Effekt des Artefakts simuliert, indem dem Benutzer ein Bild angezeigt wird, wie etwa das Bild 30 mit negativem Text, das mit dem entsprechenden Akzeptanzwert degradiert ist. Ein derartiges degradiertes Bild ist in 2 gezeigt und wird weiter unten erörtert.
  • Nach diesem ersten vorläufigen Schritt kann eine Artefaktcharakteristik, wie etwa eine Auslaufcharakteristik, automatisch bestimmt werden. Das Muster 10 wird von einem Benutzer auf eine spezifische Art von empfangendem Substrat gedruckt. Messungen erfolgen und die Art von Änderungen in den Meßwerten, die in der vorläufigen Stufe gespeichert wurden, werden gesucht. Üblicherweise tritt eine derartige Änderung bei einem anderen Wert des Parameters auf, wo die Änderung in der vorläufigen Stufe auftrat, z.B. bei einer Tintenmenge c = y%, wobei y von der zuvor bestimmten Übergangstintenmenge von z% differiert (dies bedeutet, daß der Übergang von noch offenem negativen Text zu geschlossenem negativen Text, was ein Auslaufen anzeigt, für die verwendete spezifische Art von empfangendem Substrat bei c = y% auftritt). Auf diese Weise kann durch Analysieren von Daten, die von dem bedruckten Muster kommen, und durch Verwenden der Korrelation wie oben zwischen visuellen Einschätzungen und Meßwerten hergestellt, für eine gegebene Tintenmenge bestimmt werden, ob Auslaufen vorliegt und in welchem Ausmaß. Durch Anwenden dieses Verfahrens auf eine andere Artefaktcharakteristik als Auslaufen kann somit die Artefaktcharakteristik aus einer Analyse von Daten, die von dem gedruckten Muster herrühren, automatisch bestimmt werden.
  • Bei der bereits oben beschriebenen ersten Ausführungsform der Erfindung wird eine Tintenmenge der Druckeinrichtung ausgewählt, und eine oder mehrere Artefaktcharakteristiken entsprechend der ausgewählten Tintenmenge werden automatisch bestimmt. Bevorzugt erfolgt dies wie folgt. Eine Benutzerschnittstelle wie in 2 gezeigt wird auf einem Computerdisplay einem Benutzer angezeigt. Die Benutzerschnittstelle enthält Schalter 51, 52, 53 zum Einstellen der Tintenmengen Cyan, Magenta bzw. Yellow. Wenn beispielsweise Schalter 51 von dem Benutzer ganz rechts positioniert wird, dann bedeutet dies eine Tintenmenge von 100% Cyan, während die extrem linke Position des Schalters 51 0% an Cyan-Tinte entspricht. Der Benutzer wählt Tintenmengen mit Hilfe der Schalter 51, 52 und 53 aus. Dann bestimmt das die Erfindung implementierende Computerprogramm für diese ausgewählten Tintenmengen die Artefaktcharakteristik, z.B. die Auslaufcharakteristik, entsprechend dem oben erörterten Verfahren. Das Computerprogramm stellt dann die Auslaufcharakteristik auf eine Weise dar, die sich leicht interpretieren läßt. Das Auslaufen wird dargestellt, indem ein degradiertes Bild 40 auf dem Computerdisplay angezeigt wird; das Bild 40 ist entsprechend dem Ausmaß an Auslaufen degradiert, das den von dem Benutzer ausgewählten Tintenmengen entspricht. In 2 enthält das degradierte Bild 40 negativen Text 41, 42 in verschiedenen Größen und Fonts (wie etwa Helvetica und Times) in den Primärfarben (C, M, Y) und Sekundärfarben (Rot, Grün, Blau). Der Benutzer kann die Tintenmengen mit Hilfe der Schalter 51, 52, 53 interaktiv verändern, und er sieht sofort den entsprechenden Auslaufeffekt auf das Bild 40 auf dem Display. Bevorzugt wird auch der den von dem Benutzer ausgewählten Tintenmengen entsprechende Gamut bestimmt, wie in der Technik bekannt ist, und gezeigt. In 2 wird der Gamut 61 der Druckeinrichtung als eine Projektion (in der a*b*-Ebene des CIELAB-Raums) auf dem Gamut 62 des Prozesses, den die Druckeinrichtung proofen soll, visualisiert. Somit sieht der Benutzer sofort den Effekt der Beschränkung der Tintenmengen sowohl auf das Auslaufen als auf den Gamut. Bevorzugt enthält das Computerprogramm einen Assistenten, der verifiziert, ob die ausgewählten Tintenmengen gültig sind, und der sie gegebenenfalls korrigiert. Ein Beispiel für eine derartige Korrektur ist eine Reduktion der ausgewählten Tintenmenge, die zu hoch war, z.B. eine ausgewählte Tintenmenge gleich der größten physisch realisierbaren Tintenmenge. Eine derartige zu hohe Tintenmenge wird reduziert, damit man ausreichend "Reserve" erhält, so daß die Tintenmenge später immer noch erhöht werden kann, um eine Kompensation von Druckvariationen zu gestatten.
  • Das System gibt dem Benutzer die besten Werkzeuge, um beim Kompromiß zwischen Gamut und visuellen Artefakten eine Wahl unter Anleitung vorzunehmen. Nachdem eine Wahl getroffen worden ist, können die assoziierten Daten gespeichert werden, indem sie beispielsweise in einer Datei gesichert werden. Anhand dieser Daten wird dann der Standardzustand der Druckeinrichtung für den betroffenen Druckmodus, d.h. für die Kalibrierung, bestimmt.
  • Bei der bereits oben beschriebenen zweiten Ausführungsform der Erfindung wird die Tintenbegrenzung zum Vermeiden von Artefakten nicht interaktiv, sondern automatisch, auf der Basis der Analyse von von dem gedruckten Muster kommenden Daten und durch Verwendung der Korrelation wie oben zwischen visuellen Einschätzungen und Meßwerten hergestellt, bestimmt.
  • Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Ausführungsform können die mit der bestimmten Tintenbegrenzung assoziierten Daten gespeichert werden. Diese Daten werden dann für die Kalibrierung verwendet. Es wird bevorzugt, daß die Daten Zielwerte für eine oder mehrere Kalibrierungskurven enthalten, ausgedrückt z.B. als ein Wert der CIE-Helligkeit L* oder des CIE-Chroma-C*.
  • Der gleiche Datensatz kann dann für entfernt angeordnete Druckeinrichtungen verwendet werden, z.B. für das entfernte Proofing.
  • Üblichweise wird jeder Druckmodus einen spezifischen Datensatz haben.
  • Die Erfindung ist nicht auf die oben erörterten Ausführungsformen beschränkt. Das offenbarte Verfahren kann auf Auslaufen und auf andere Artefakte angewendet werden. Das offenbarte Verfahren kann auf Zeitungsdruckpapier und auf andere Arten von empfangendem Substrat angewendet werden. Das gedruckte Muster 10 kann ein Linien-Muster, ein Stufenkeil und ein anderes Bild sein. Das Muster kann Teilbilder umfassen, die mit verschiedenen Tintenkombinationen gedruckt werden. Die Tintenkombinationen sind nicht auf die oben offenbarten Kombinationen beschränkt. Für einen CMYK-Drucker kann die Tintenkombination die Primärfarben (C, M, Y, möglicherweise K), die Sekundärfarben (Rot, Grün, Blau), Überlappungen von Cyan, Magenta und Yellow, andere Farbkombinationen umfassen. Der Effekt der Tintenbeschränkung auf die Artefaktcharakteristik, auf den Drucker-Gamut, oder auf beide, kann lediglich bezüglich der 1-Tinten-Prozesse, auch bezüglich anderer Tintenkombinationen wie etwa der Sekundärfarben ausgewertet werden, und sogar das Überdrucken von drei oder mehr Farben kann berücksichtigt werden.
  • Der Fachmann versteht, daß an den oben offenbarten Ausführungsformen zahlreiche Modifikationen und Variationen vorgenommen werden können, ohne von dem Schutzbereich der vorliegenden Erfindung wie beansprucht abzuweichen.
  • 10
    Muster
    11-16
    Linie
    21-26
    Linie
    18,28
    weißer Raum
    19,29
    Gruppe
    30
    gedrucktes Bild
    31,32
    Kontur
    33,34
    Text
    35,36
    Bereich
    40
    simuliertes degradiertes Bild
    41,42
    Text
    51-53
    Schalter
    61,62
    Gamut

Claims (10)

  1. Verfahren zum Bestimmen einer Artefaktcharakteristik wie etwa einer Auslaufcharakteristik eines Drucksystems, umfassend eine Druckeinrichtung und ein aufnehmendes Substrat, wobei das Verfahren eine erste vorläufige Stufe des Herstellens einer Korrelation zwischen Meßwerten entsprechend verschiedenen Druckparameterwerten eines gedruckten Musters (10) und visueller Einschätzungen der Artefaktcharakteristik in gedruckten Bildern (30) umfaßt, wobei das Verfahren weiterhin die folgenden Schritte umfaßt: – Drucken eines besagten Druckmusters (10) mit unterschiedlichen Druckparameterwerten auf das empfangende Substrat durch die Druckeinrichtung; – Analysieren von Daten von dem von der Druckeinrichtung auf das Substrat gedruckten Muster (10), wobei die Analyse Meßwerte entsprechend den Druckparameterwerten des gedruckten Musters (10) verwendet; – automatisches Bestimmen der Artefaktcharakteristik des Drucksystems auf der Basis der Analyse und der Korrelation.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Druckparameter Tintenmenge ist, weiterhin umfassend den Schritt: – Auswählen eines ersten Tintenmengenwerts der Druckeinrichtung; – wobei die Bestimmung der Artefaktcharakteristik so erfolgt, daß die Artefaktcharakteristik dem ersten Tintenmengenwert entspricht.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, weiterhin umfassend den Schritt: – Bestimmen eines Gamut (61) des Drucksystems, wobei der Gamut (61) dem Tintenmengenwert entspricht.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Druckparameter Tintenmenge ist, weiterhin umfassend den Schritt: – automatisches Bestimmen einer Beschränkung der Tintenmenge, d.h. eines zweiten Tintenmengenwerts der Druckeinrichtung, auf der Basis der Analyse und der Korrelation.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Muster folgendes enthält: – ein erstes Linienmuster mit ersten Linien (11) und einer ersten Menge an weißem Raum (18) zwischen ersten Linien; und – ein zweites Linienmuster mit zweiten Linien (23) und einer zweiten Menge an weißem Raum (28) zwischen den zweiten Linien (23); und – wobei die erste Menge an weißem Raum (18) von der zweiten Menge an weißem Raum (28) verschieden ist.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das aufnehmende Substrat Zeitungsdruckpapier ist.
  7. Datenverarbeitungssystem, umfassend Mittel, eingerichet zum Durchführen und Ausführen der Schritte des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6.
  8. Computerprogramm, umfassend Computerprogrammcodemittel, ausgelegt zum Ausführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wenn das Programm auf einem Computer läuft.
  9. Computerlesbares Medium, umfassend Programmcode, ausgelegt zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wenn es auf einem Computer läuft.
  10. System, umfassend: – eine Druckeinrichtung zum Drucken eines Musters (10) auf ein empfangendes Substrat; – Analysierungsmittel zum Analysieren von Daten aus dem Muster (10); – von einem Computer und einem Computerprogramm für den Computer implementierte Bestimmungsmittel, wobei das Computerprogramm Computerprogrammcodemittel umfaßt, ausgelegt zum Ausführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wenn das Programm auf dem Computer läuft, wobei die Bestimmungsmittel die Artefaktcharakteristik einer Kombination aus den Druckeinrichtungen und dem empfangenen Substrat auf der Basis der Analyse und der Korrelation automatisch bestimmt.
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