-
Fachgebiet
-
Die
Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine bzw. einen Verbrennungsmotor,
die bzw. der von einem Verbrennungsmodus, der einen höheren Verteilerrohr-
bzw. Krümmerdruck
verwendet, in einen zweiten Verbrennungsmodus, der einen niedrigeren Verteilerrohr-
bzw. Krümmerdruck
verwendet, umgeschaltet werden kann, sowie ein Verfahren zur Steuerung
eines solchen Verbrennungsmotors.
-
Stand der Technik
-
Um
den thermischen Wirkungsgrad von Benzinverbrennungsmotoren zu verbessern,
führt eine magere
Verbrennung bekanntlich dadurch zu einem verbesserten thermischen
Wirkungsgrad, daß Pumpverluste
reduziert werden und das Verhältnis
der spezifischen Wärme
erhöht
wird. Im allgemeinen führt eine
magere Verbrennung bekanntlich zu niedrigem Kraftstoffverbrauch
und niedrigen Stickoxid- oder NOx-Emissionen.
Es besteht jedoch wegen Fehlzündung
und Verbrennungsinstabilität
infolge einer langsamen Verbrennung eine Grenze, bei der ein Motor mit
einem mageren Luft-Kraftstoff-Gemisch betrieben werden kann. Bekannte
Verfahren zur Erweiterung der Magergrenze sind u. a.: Verbesserung
der Zündfähigkeit
des Gemischs durch Steigerung der Kraftstoffaufbereitung, beispielsweise
unter Verwendung von zerstäubtem
Kraftstoff oder verdampftem Kraftstoff und Erhöhung der Flammgeschwindigkeit durch
Einführung
von Ladungsbewegung und -turbulenz im Luft-Kraftstoff-Gemisch. Schließlich ist
Verbrennung durch Selbstzündung
oder homogene Ladungskompressionszündung vorgeschlagen worden für den Betrieb
eines Motors mit sehr mageren oder verdünnten Luft-Kraftstoff-Gemischen. Ein mageres Luft-Kraftstoff-Gemisch
hat einen Lamb da-Wert von λ > 1. Per Definition
wird ein Lambda-Wert λ von
weniger als 1 als "fett" bezeichnet, während ein
Wert größer als
1 als "mager" bezeichnet wird.
Der Lambda-Wert ist definiert als die Menge der Ansaugluft, geteilt
durch den theoretischen Luftbedarf, wobei das ideale stöchiometrische
Luft-Kraftstoff-Verhältnis (14,5
Teile Luft und 1 Teil Kraftstoff) einen Lambda-Wert von λ = 1 hat.
-
Wenn
bestimmte Bedingungen in einer homogenen mageren Luft-Kraftstoff-Gemischladung bei
Niedriglastbetrieb erfüllt
sind, kann eine Kompressionszündung
mit homogener Ladung erfolgen, wobei eine Gesamtverbrennung erfolgt,
gleichzeitig ausgelöst
von vielen Zündstellen
innerhalb der Ladung, was zu einer sehr stabilen Leistungsabgabe, einer
sehr sauberen Verbrennung und einem hohen Kraftstoffumsetzungsgrad
führt.
NOx-Emission, die bei einer gesteuerten
Kompressionszündverbrennung
mit homogener Ladung produziert wird, ist extrem niedrig im Vergleich
zu einer Funkenzünd-(SI-)Verbrennung
auf der Grundlage einer sich ausbreitenden Flammenfront und zu einer
Kompressionszünd-(HCCI-)Verbrennung
mit homogener Ladung auf der Grundlage einer zugehörigen Diffusionsflamme.
In den letzteren beiden Fällen,
die durch Funkenzündungsmotor
bzw. Dieselmotor repräsentiert
werden, ist die Temperatur des verbrannten Gases in der Ladung sehr
homogen, wobei sehr hohe lokale Temperaturwerte hohe NOx-Emission
erzeugen. Im Gegensatz dazu ist bei einer gesteuerten Kompressionszündverbrennung
mit homogener Ladung, bei der die Verbrennung gleichmäßig in der
gesamten Ladung von vielen Zündstellen
verteilt ist, die Temperatur des verbrannten Gases im wesentlichen homogen,
wobei viel niedrigere lokale Temperaturwerte zu sehr niedriger NOx-Emission
führen.
-
Motoren,
die unter einer gesteuerten Kompressionszünd-(HCCI-)Verbrennung mit homogener Ladung
arbeiten, sind bereits erfolgreich in Zweitaktbenzinmotoren unter
Verwendung eines herkömmlichen
Kompressionsverhältnisses
demonstriert worden. Der hohe Anteil an verbrannten Gasen, die vom vorherigen
Zyklus im Zweitaktmotorbrennraum zurückbleiben, d. h. der Restinhalt,
ist verantwortlich für die
Entstehung der hohen Ladungstemperatur und der aktiven Kraftstoffradikale,
die notwendig sind, um eine Kompressionszündung mit homogener Ladung in
einem sehr mageren Luft-Kraftstoff-Gemisch zu fördern. Da bei Viertaktmotoren
der Restinhalt gering ist, ist eine Kompressionszündung mit
homogener Ladung schwieriger zu erreichen, kann aber durch Erwärmung der
Ansaugluft auf eine hohe Temperatur oder durch eine deutliche Erhöhung des
Kompressionsverhältnisses
bewirkt werden. Diese Wirkung kann auch erreicht werden, wenn ein
Teil des warmen Abgases oder der Reststoffe durch Zeitsteuerung
der Einlaß-
und Auslaßventile
zurückgehalten wird.
-
In
allen oben genannten Fällen
ist der Bereich der Motordrehzahlen und -lasten, in denen eine gesteuerte
Kompressionszündverbrennung
mit homogener Ladung erreicht werden kann, relativ schmal. Der verbrauchte
Kraftstoff hat auch eine erhebliche Auswirkung auf den Betriebsbereich;
beispielsweise haben Diesel- und Methanolkraftstoffe breitere Selbstzündbereiche
als Benzinkraftstoff. Ein weiteres Problem besteht darin, die Zündung zu
einem bestimmten Zeitpunkt mit einer dauerhaften Verbrennungsstabilität zu erreichen
und gleichzeitig Klopfen und Fehlzündung des Motors zu vermeiden. Dies
ist ein besonderes Problem, wenn der Motor bei HCCI-Verbrennung
bei relativ hoher Last in einem Bereich betrieben wird, wo eine
Modusumschaltung von HCCI auf SI erforderlich sein kann.
-
2 zeigt
ein Diagramm, das den relativ schmalen Betriebsbereich eines Motors
im HCCI-Modus veranschaulicht. Das Diagramm zeigt ein Kennfeld des
mittleren induzierten Drucks BMEP (bar) über der Motordrehzahl n (U/min)
für Motoren, die
im Funkenzündmodus
oder SI-Modus bzw. im HCCI-Modus betrieben werden.
-
Um
den Betriebsbereich eines Motors, der im HCCI-Modus betrieben wird,
zu erweitern, kann der Ansaugdruck mittels eines Turboladers oder
eines Kompressors verstärkt
werden. Dadurch kann der Betriebsbereich oder das Betriebsfenster
erweitert werden, wie durch eine gestrichelte Linie in 2 schematisch
dargestellt. Wenn jedoch das Umschalten zwischen einem Verbrennungsmodus,
der einen höheren
Verteilerrohrdruck (aufgeladen oder hochaufgeladen) verwendet, in
einen Verbrennungsmodus, der einen niedrigeren Verteilerrohrdruck
(Umgebungs- oder
gedrosselter Druck) verwendet, erfolgt, entsteht ein Problem, nämlich bei
der Absaugung der Überschußluft im
Verteilerrohr in einer sehr kurzen Zeit. Im normalen SI-Modus arbeitet
der Motor bei oder nahe einem Lambda-Wert von λ = 1, und eine magerere Verbrennung,
wie sie im HCCI-Modus verwendet wird, könnte Probleme bei der Verbrennungsstabilität und/oder
beim Ausstoß nach
Behandlung bewirken, z. B. NOx-Emissionen.
Zweitens sollte ein Moduswechsel so schnell wie möglich erfolgen,
um Zwischenverbrennungsmodi, die schwer zu beherrschen sind, zu
vermeiden.
-
Das
Problem der Absaugung der Überschußluft im
Verteilerrohr beim Umschalten zwischen Betriebsmodi besteht auch,
wenn von Schichtverbrennung zur homogenen Verbrennung umgeschaltet
wird, wenn ein Motor im SI-Modus betrieben wird.
-
Daher
ist es notwendig, das Problem der Steuerung eines aufgeladenen Motors
und der Absaugung der Überschußluft im
Verteilerrohr zu lösen, wenn
vom Verbrennungsmodus, der einen höheren Verteilerrohrdruck verwendet,
wie etwa aufgeladen oder hochaufgeladen, in einen Verbrennungsmodus, der
einen niedrigeren Verteilerrohrdruck verwendet, wie etwa Umgebungs-
oder gedrosselter Druck, umgeschaltet wird.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Die
oben beschriebenen Probleme werden durch eine Anordnung und ein
Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine gemäß Anspruch
1 und 13 und deren jeweiligen abhängigen Ansprüchen gelöst.
-
Die
Erfindung gemäß den oben
genannten Ansprüchen
betrifft eine Brennkraftmaschine bzw. einen Verbrennungsmotor, der
mit Mitteln zum Verstärken
bzw. Hochaufladen des absoluten Verteilerrohrdrucks (Turbolader,
Kompressor usw.) versehen ist. Außerdem ist der Motor vorzugsweise,
jedoch nicht notwendigerweise mit Mitteln zur variablen Ventilsteuerung
(VVT) und Nockenprofilumschaltung (CPS) versehen. Beispiele für vollvariable
Ventilsysteme sind beispielsweise elektrische Magnetventilsysteme
und elektrische Hydraulikventilsysteme. Der folgende Text konzentriert
sich hauptsächlich
auf Ausführungsformen
mit den oben genannten Merkmalen.
-
Obwohl
die folgenden Beispiele Benzinkraftstoffe betreffen, kann ein Motor,
der nach den Prinzipien der Erfindung betrieben wird, auch dafür eingerichtet
sein, sehr verbreitete verfügbare
Kraftstoffe, wie etwa Diesel, Kerosin, Erdgas und andere, zu verwenden.
-
Ein
Hubkolben ist in jedem Motorzylinder angeordnet, dessen Kompressionswirkung
bewirkt, daß ein
Gemisch aus Luft und Benzinkraftstoff im Brennraum gezündet wird.
Der Gasaustausch wird vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise,
durch mindestens ein Einlaßventil
gesteuert, versehen mit variabler Ventilsteuerung pro Zylinder zum
Einlassen eines brennbaren Gases, wie etwa Luft, und vorzugsweise,
aber nicht notwendigerweise, durch mindestens ein Auslaßventil,
versehen mit einer variablen Ventilsteuerung pro Zylinder zum Ausstoßen von
verbrannten Gasen.
-
Der
Verbrennungsprozeß wird
durch Sensoren zur Messung der Klopf- und Verbrennungsstabilität des Motors überwacht.
Der Klopfsensor kann ein piezoelektrischer Sensortyp sein, der auch
für eine kontinuierliche Überwachung
des Zylinderdrucks verwendet werden kann. Der Verbrennungsstabilitätssensor
kann ein Beschleunigungssensor sein, wie etwa ein Schwungradsensor
oder ein Ionenstromsensor. Als Alternative können die beiden Sensoren durch
einen einzigen zylinderinternen piezoelektrischen Drucksensor ersetzt
werden. Durch Verarbeitung des Ausgangssignals eines solchen Sensors
ist es möglich,
ein Signal, das das Motorklopfen darstellt, und ein Signal, das
die Motorstabilität
darstellt, zu gewinnen.
-
Entsprechend
einem Beispiel kann der Motor im Kompressionszünd-(HCCI-)Verbrennungsmodus mit
homogener Ladung betrieben werden. Im nachfolgenden Text wird dies
als HCCI-Modus oder Kompressionszündmodus bezeichnet. Dies ist
ein Verbrennungsmodus, der sich von einem herkömmlichen Funkenzünd-(SI-)Verbrennungsmodus
unterscheidet, der verwendet wird, um den Kraftstoffverbrauch in
Verbindung mit ultraniedrigen NOx-Emissionen zu reduzieren.
In diesem Modus wird ein Gemisch, das Kraftstoff, Luft und Verbrennungsreststoffe
enthält,
mit einem Kompressionsverhältnis
zwischen 10,5 und 13 zu einer Selbstzündung komprimiert. Die HCCI-Verbrennung
hat keine oder eine sich sehr langsam bewegende Flammenfront im
Gegensatz zu einer SI-Verbrennung, die eine sich bewegende Flammenfront
hat. Das Ausbleiben einer Flammenfront reduziert die Temperatur
und erhöht die
Wärmefreisetzungsrate,
die wiederum den thermischen Wirkungsgrad der Verbrennung erhöht. Das stöchiometrische
Gemisch muß mit
Zugangsluft und/oder Reststoffen verdünnt werden, um die Wärmefreisetzungsrate
zu reduzieren. Dies reduziert sowohl Pumpverluste als auch die Verbrennungstemperatur
und daher den Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu einem SI-betriebenen
Motor. Die Verbrennungsreststoffe werden erfaßt, wenn der Motor mit einer
negativen Ventilüberschneidung
betrieben wird. Die Reststoffe erhöhen die Temperatur des Gemischs,
so daß die
Selbstzündtemperatur
erreicht wird, bevor der obere Totpunkt (TDC) des Kolbens erreicht
ist, und verdünnen
das Gemisch, so daß die Wärmefreisetzungsrate
auf eine akzeptable Höhe absinkt.
Durch Steuerung der Wärmefreisetzung können Zyklusschwankungen
(COV), Geräusch
und Klopfverbrennung reduziert werden. Die negative Ventilüberschneidung
wird erreicht, wenn das Auslaßventil
vor dem Kolben-TDC geschlossen wird und das Einlaßventil
nach dem Kolben-TDC in der Gasaustauschphase der Verbrennung geöffnet wird.
-
Die übernommene
Ventilsteuerung zur negativen Überschneidung
kann unter Verwendung geeigneter vollständig oder teilweise variabler
Ventilsysteme (VVT) und CPS und somit durch Umschalten von der herkömmlichen
SI-Ventilsteuerung zur HCCI-Ventilsteuerung mit einer kürzeren Ventilöffnungsdauer
und/oder kürzerem
Ventilhub erreicht werden.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung betrifft einen Verbrennungsmotor, der mit mindestens
einem Zylinder versehen und dafür
eingerichtet ist, zwischen einem Funkenzündmodus und einem Kompressionszündmodus
umgeschaltet zu werden. Der Motor weist auf: ein Kraftstoffeinspritzsystem
mit mindestens einem Kraftstoffeinspritzventil, durch das Kraftstoff
in einen Brennraum für
jeden Zylinder eingespritzt wird, ein Mittel zur Ansaugluftladung
und eine Steuereinheit zum Steuern des Kraftstoffeinspritzsystems,
des Ansaugluftlademittels und des Funkenzündsystems. Kraftstoffeinspritzung
wird vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, mittels Direkt einspritzung
(DI) in jeden Brennraum erreicht. Der Motor weist ferner auf: einen
Kolben pro Motorzylinder, dessen Kompressionswirkung bewirkt, daß ein Gemisch
aus Luft und Kraftstoff im Brennraum gezündet wird, mindestens ein Einlaßventil
zum Einlassen von Gas, das Frischluft aufweist, in den Zylinder
und mindestens ein Auslaßventil
zum Ausstoßen
von verbrannten Gasen aus dem Zylinder. Mindestens ein Sensor zum
Messen eines Motorbetriebsparameters kann auch vorgesehen sein.
Obwohl die Erfindung vorzugsweise einen Direktkraftstoffeinspritz-(DI-)Motor betrifft,
kann sie auch für
Motoren mit Einlaßkanaleinspritzung
verwendet werden.
-
Beim
Kompressionszündmodus
ist das Auslaßventil
dafür eingerichtet,
vor dem oberen Totpunkt während
des Ausstoßtaktes
des Kolbens geschlossen zu werden, und das Einlaßventil dafür eingerichtet, nach dem oberen
Totpunkt während
eines Ansaugtaktes des Kolbens geöffnet zu werden, um eine negative
Ventilüberschneidung
zu erreichen, um Restabgase zurückzuhalten.
Die Steuereinheit kann dafür
eingerichtet sein, das Kraftstoffeinspritzsystem zu steuern, um
eine oder mehrere Kraftstoffeinspritzungen in Abhängigkeit
von den aktuellen Betriebsbedingungen durchzuführen. Der allgemeine Betrieb
eines Motors im HCCI-Modus ist dem Fachmann bekannt und wird hier
nicht näher
beschrieben.
-
Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung betrifft einen Verbrennungsmotor, der die Bestandteile
wie oben beschrieben aufweist und der mit mindestens einem Zylinder
versehen und dafür
eingerichtet ist, zwischen einer Schichtverbrennung und einer homogenen
Verbrennung im Funkenzündmodus
umgeschaltet zu werden.
-
Bei
Schichtverbrennung wird der Kraftstoff direkt in den Zylinder eingespritzt,
und das fette Schichtgemisch befindet sich nahe der Zündkerze, wo
es gezündet
wird. Dieser Verbrennungsmodus wird zur Versorgung eines Motors
verwendet, der sowohl den Kraftstoffwirkungsgrad eines Dieselmotors als
auch die hohe Ausgangsleistung eines herkömmlichen Benzinmotors erreichen
kann. Der Vorteil dieses Schichtbetriebsmodus ist die Reduzierung
der Ladungswechselverluste, die durch den Betrieb ohne Drosselklappe
oder mit weit geöffneter
Drossel klappe unter Teillastbedingungen verursacht werden. In diesem
Fall ist der Kraftstoff nur ein Faktor, der die Leistungsfähigkeit
steuert. Beim homogenen Betriebsmodus (λ = 1) wird der Kraftstoff während des Ansaugtaktes
eingespritzt und wird mit der Ansaugluft im gesamten Brennraum vermischt.
Dieser Modus kann über
den gesamten Drehzahl/Lastbereich verwendet werden. In diesem Fall
wird, wie bei der Verteilerrohreinspritzung die Leistungsfähigkeit durch
Laden und Zünden
gesteuert. Beim homogenen mageren (λ > 1) Betriebsmodus (wie auch beim "homogenen" Modus) erfolgt die
Einspritzung während
des Ansaugtaktes. Die Kraftstoffmenge wird jedoch geringer (Überschußluft).
Wie im Schichtmodus ist der Kraftstoff auch der Faktor, der die
Leistungsfähigkeit
in diesem Betriebsmodus steuert.
-
Bei
beiden oben beschriebenen Ausführungsformen
stellt die Erfindung ein Mittel zur Absaugung der Überschußluft im
Verteilerrohr bereit, wenn zwischen Betriebsmodi umgeschaltet wird.
Dieses Mittel erreicht dies durch Steuerung eines aufgeladenen Motors
und durch Absaugung der Überschußluft im
Ansaugverteilerrohr, wenn vom Verbrennungsmodus, der einen höheren Verteilerrohrdruck
(aufgeladen oder hochaufgeladen) verwendet, zu einem Verbrennungsmodus,
der einen niedrigeren Verteilerrohrdruck (Umgebungs- oder gedrosselter
Druck) verwendet, umgeschaltet wird.
-
Wenn
eine Laständerung
bezüglich
der Motorlast oder Motordrehzahl erfaßt wird, die eine Verbrennungsmodusumschaltung
erfordert, ist die Steuereinheit dafür eingerichtet, den Motor von
dem ersten Verbrennungsmodus, der einen höheren Verteilerrohrdruck verwendet,
zu dem zweiten Verbrennungsmodus, der einen niedrigeren Verteilerrohrdruck
verwendet, umzuschalten, und ferner dafür eingerichtet, das Ansaugluftlademittel
zu steuern, um zu bewirken, daß eine
Druckwelle im Ansaugluftlademittel bewirkt wird, um den höheren Verteilerrohrdruck
abzusaugen oder auszugleichen.
-
Die
Steuereinheit ist dafür
eingerichtet, das Ansaugluftlademittel von einem Teillastkennfeld
zu einem Kennfeld umzuschalten, das einem Kennfeld für höhere Last
entspricht, wie etwa ein Vollastkennfeld. Durch Ausschaltung des
Lastkennfeldes, beispielsweise durch Ausschaltung der Leitschaufel funktion
eines variablen Diffusorleitschaufel-Turboladerkompressors wird
eine Druckwelle ausgelöst.
Der Grundgedanke von Lastenkennfeldern für das Luftlademittel, wie etwa
Kompressoren, wird nachstehend ausführlicher beschrieben. Sobald
die Überschußluft aus
dem Ansaugluftverteilerrohr abgesaugt ist und der Druck auf Umgebungsdruck
oder gedrosselten Druck reduziert worden ist, wird die Druckwelle
unterbrochen durch Umschaltung des Kompressors zurück zum Lastkennfeld,
das keine Druckwelle bewirkt, und durch Öffnen eines Wastegates bzw.
Abblasventils, um zu verhindern, daß der Druck im Ansaugluftverteilerrohr
ansteigt. Wie oben ausgeführt, betrifft
die Erfindung einen Direktkraftstoffeinspritz-(DI-)Motor, aber sie
kann auch für
Motoren mit Krümmereinspritzung
verwendet werden. Im letzteren Fall sollte sichergestellt sein,
daß die Überschußluft, die
aus dem Ansaugluftverteilerrohr abzusaugen ist, nicht im eingespritzten
Kraftstoff enthalten ist.
-
Im
Prinzip kann das Ansaugluftlademittel ein beliebiger Typ eines Luftansaugmittels
sein, das druckwellenempfindlich ist, wodurch eine Luftströmung vorübergehend
umgekehrt wird. Das Ansaugluftlademittel, das erfindungsgemäß verwendet
wird, ist vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise, ein Kompressor
mit variabler Geometrie oder ein variabler Turboladekompressor.
Beispiele für
solche Luftlademittel können
Kompressoren mit variablen Diffusorleitschaufeln, einer variablen
Düse oder
mit Drallumkehrschaufeln sein.
-
Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Steuerung eines Verbrennungsmotors,
wie oben beschrieben. Das Verfahren kann die folgenden Schritte
aufweisen:
- – Erfassen einer Laständerung,
die eine Verbrennungsmodusumschaltung erfordert;
- – Umschalten
des Motors von einem ersten Verbrennungsmodus, der einen höheren Verteilerrohrdruck
verwendet, zu einem zweiten Verbrennungsmodus, der einen niedrigeren
Verteilerrohrdruck verwendet;
- – Steuern
des Ansaugluftlademittels durch Umschalten des Mittels, um eine
Druckwelle während der
Verbrennungsmodusumschaltung auszulösen; und
- – Absaugen
von überschüssiger Luft
aus dem Verteilerrohr.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
weist das Verfahren auf: Steuern des Ansaugluftlademittels durch
Umschalten des Ansaugluftlademittels durch Abschalten eines Teillastkennfeldes,
beispielsweise durch Umschalten desselben von einem Teillastkennfeld
zu einem Vollastkennfeld.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist
das Verfahren auf: Umschalten eines Ansaugluftlademittels in Form
eines Kompressors mit variablen Leitschaufeln durch Steuern der
Leitschaufeln, um eine Druckwelle zu bewirken. Dies kann durch Abschalten
der Leitschaufelfunktion durch Einziehen der Leitschaufeln erreicht
werden, was den verfügbaren
Strömungsquerschnitt
in diesem Teil des Kompressors erhöht.
-
Wie
oben ausgeführt,
kann das Verfahren angewendet werden, wenn der Verbrennungsmodus vom
Kompressionszündmodus
mit homogener Ladung zum Funkenzündmodus
umgeschaltet wird und wenn der Verbrennungsmodus von einer Schichtverbrennung
zu einer homogenen Verbrennung umgeschaltet wird.
-
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
-
Nachstehend
wird die Erfindung ausführlich mit
Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben. Diese Zeichnungen werden lediglich zu Darstellungszwecken
verwendet und schränken
den Schutzbereich der Erfindung in keiner Weise ein, wobei diese
folgendes zeigen:
-
1 zeigt
einen erfindungsgemäßen schematischen
Verbrennungsmotor;
-
2 zeigt
ein Diagramm, das den Betriebsbereich eines Motors im SI- bzw. HCCI-Modus
darstellt;
-
3 zeigt
ein Kompressorkennfeld für
einen Kompressor, der einen variablen Leitschaufeldiffusor verwendet;
und
-
4 zeigt
eine schematische Kennlinie für einen
Kompressor.
-
Ausführungsformen
der Erfindung
-
1 zeigt
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verbrennungsmotors.
Der Motor ist mit mindestens einem Zylinder 1 versehen und
weist ein Kraftstoffeinspritz ventil 2 auf, durch das Kraftstoff
in einen Brennraum 3 für
jeden Zylinder eingespritzt wird. Eine Kraftstoffeinspritzsteuereinheit 4 steuert
die Kraftstoffeinspritzmenge pro Verbrennungstakt, die durch jedes
Kraftstoffeinspritzventil eingespritzt wird. Ein Kolben 5 im
Motorzylinder hat eine Kompressionswirkung, die bewirkt, daß ein Gemisch
aus Luft und Kraftstoff im Brennraum durch Selbstzündung während des
HCCI-Modus gezündet wird
oder durch Funken während
des SI-Modus gezündet
wird. Der Zylinder ist versehen mit mindestens einem Einlaßventil 6 zum
Einlassen von Gas, das Frischluft aufweist, in den Zylinder und
mindestens einem Auslaßventil 7 zum
Ausstoßen
von verbrannten Gasen aus dem Zylinder. Luft wird durch eine Ansaugleitung 9 zugeführt, die
mit einem Ansaugverteilerrohr verbunden ist, während Abgas durch eine Abgasleitung 10 ausgestoßen wird.
Während
des SI-Modus wird die Zündung
des Kraftstoff-Luft-Gemischs durch eine Zündkerze 8 gezündet.
-
Die
Steuereinheit empfängt
Signale von mindestens einem Sensor zum Messen von Motorbetriebsparametern,
wobei die Sensoren einen Brennraumdrucksensor 11, einen
Ansaugverteilerrohrdrucksensor 12 und eine λ-Sonde 13 in
der Ausstoßleitung
sowie Temperatursensoren für
Ansaugluft 14, Motorkühlmittel 15 und
Motoröl 16 aufweisen.
Die Steuereinheit steuert die Einlaß- und Auslaßventile 6, 7 mittels
Ventilstellgliedern 17, 18. Die Stellglieder können elektrisch,
hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch betrieben werden.
-
Bei
Bedarf kann die durch die Ansaugleitung 9 zugeführte Luft
mittels eines Turboladers 20 mit variabler Geometrie unter
Druck gesetzt werden, der in diesem Fall ein Kompressor mit variablen
Leitschaufeln (nicht dargestellt) ist. Solche Turbolader, die eine Turbine
und ein Verdichterrad, ein steuerbares Wastegate und Durchflußsteuerung,
variable Diffusorschaufeln mindestens in dem Kompressoreinlaßteilstück aufweisen,
sind dem Fachmann bekannt und werden hier nicht ausführlich beschrieben.
Der Turbolader wird durch die Steuereinheit 4 über eine
elektrische Verbindung 19 gesteuert. Umgebungsluft wird dem
Turbolader 20 von einer ersten Leitung 21 zugeführt und
an eine zweite Leitung im wesentlichen mit Umgebungsdruck oder erhöhtem Druck
geliefert, wie und wann von der Steuerein heit 4 gefordert.
Die zweite Leitung 22 liefert Luft an die Ansaugleitung 9 über das
Ansaugluftverteilerrohr. Abgas wird aus dem Motor über die
Abgasleitung 10 an eine dritte Leitung 23 ausgestoßen, die
mit dem Turbinenteilstück
des Turboladers 20 verbunden ist. Das Abgas treibt das
Turbinenrad und wird dann an eine Nachbehandlungseinheit, wie etwa
einen Katalysator, im Fahrzeugabgassystem (nicht dargestellt), geliefert.
-
Um
den Betriebsbereich des Motors, der im HCCI-Modus betrieben wird,
zu erweitern, kann der Ansaugluftdruck mittels des Turboladers 20 verstärkt werden.
Dadurch kann der Betriebsbereich oder das Betriebsfenster erweitert
werden, wie schematisch durch eine gestrichelte Linie in 2 dargestellt. Wenn
jedoch zwischen einem Verbrennungsmodus, der einen höheren Verteilerrohrdruck
verwendet, wie etwa der HCCI-Modus,
zu einem Verbrennungsmodus, der einen niedrigeren Verteilerrohrdruck
verwendet, wie etwa der SI-Modus, umgeschaltet wird, ist es erwünscht, die Überschußluft im
Ansaugluftverteilerrohr in einer relativ kurzen Zeit abzusaugen.
Die Zeit, die erforderlich ist, um den Druck auszugleichen, ist
teilweise abhängig
von der Größe des Kompressors,
sofern nämlich
ein größerer Kompressor
einen größeren Strömungsquerschnitt
für die
umgekehrte Strömung
bietet. Außerdem
beeinflußt
die Größe der Druckdifferenz
auch die Zeit, obwohl die Geschwindigkeit des strömenden Gases
mindestens während
einer Anfangsphase der Druckwelle unter den gegenwärtigen Betriebsbedingungen
durch die Schallgeschwindigkeit begrenzt ist. Bei dieser Strömungsgeschwindigkeit
wird der Kompressor gedrosselt, und die Durchflußrate kann nicht weiter erhöht werden.
Die Druckwelle endet, wenn der Druck vor und nach dem Kompressor
ausgeglichen worden ist. Dies erfolgt, wenn ein Motor, der im turbogeladenen HCCI-Modus
betrieben wird, einer Laständerung ausgesetzt
ist, wie etwa einer Erhöhung
der Motorlast oder der Motordrehzahl, die ein Umschalten vom Teillast-HCCI-Modus
zum Vollast-SI-Modus
erfordert. In 2 kann man erkennen, daß ein Verbrennungsmoduswechsel
durch eine Erhöhung
der Motorlast und durch eine Reduzierung der Motorlast tatsächlich erforderlich
sein kann, sobald die Betriebsbedingungen erfordern, daß der Motor
im SI-Modus außerhalb
des gestrichelten Bereichs betrieben wird, der den HCCI-Modus in 2 anzeigt.
-
3 zeigt
Kompressorkennfelder für
einen Kompressor, der einen variablen Leitschaufeldiffusor verwendet.
Die Figur zeigt schematisch Kompressorkennfelder, die in einem Diagramm
aufgezeichnet sind, das das Druckverhältnis über einer Einlaßströmungsfunktion
zeigt. Das Druckverhältnis
ist definiert als P
0S/P
01,
wobei P
0S der abgegebene Druck und P
01 der Einlaßdruck (N/mm
2)
ist. Die (dimensionslose) Einlaßströmungsfunktion
F ist definiert als:
wobei m der Massendurchfluß des Gases
(kg/s), T
01 die Einlaßtemperatur des Gases (°C) und A
1 der Einlaßquerschnitt des Kompressors
(mm
2) ist.
-
Gemäß dem Beispiel
in 3, das für
den HCCI-Betrieb verwendet wird, kann der Kompressor mit variablen
Leitschaufeln unter Verwendung mehrerer vorbestimmter Kompressorkennfelder
betrieben werden, wobei jedes Kennfeld einen anderen Diffusorhalsquerschnitt
AD für
verschiedene Halsquerschnittöffnungsgrade
(angegeben in % des vollen Öffnungsquerschnitts)
darstellt. Beispielsweise zeigt das Kennfeld, das durch die AD-100%-Kurve AD100 dargestellt
wird, ein Kompressorkennfeld, das bei Vollast verwendet werden kann,
und das Kennfeld, das durch die AD-16%-Kurve
AD16 dargestellt wird, kann bei einer ersten
Teillast verwendet werden. Im AD-100%-Kompressorkennfeld,
das in diesem Beispiel auch als "Standardkompressorkennfeld" bezeichnet wird,
ist die variable Leitschaufelfunktion oder die variable Drallfunktion
abgeschaltet. Die Kurven AD-45%- und AD-72%-Kurve AD45,
AD72 zeigen dazwischenliegende Teillastkennfelder
für Motorlasten
zwischen der ersten Teillastbedingung und der Vollastbedingung.
-
Bei
jedem Kompressorkennfeld wird die obere Linie als Druckwellenlinie
SL bezeichnet, wobei der Kompressor bei
jedem solchen Kennfeld normalerweise unterhalb der Druckwellenlinie
betrieben wird. In 3 hat die Kurve AD16 die
Druckwellen linie SL1, die Kurve AD45 die Druckwellenlinie SL2,
die Kurve AD72 die Druckwellenlinie SL3 und die Kurve AD100 die Druckwellenlinie
SL4.
-
Die
gestrichelten Linien stellen Linien des konstanten Kompressorwirkungsgrads ηC dar. In dem dargestellten Beispiel stellen
die gestrichelten Linien ηC1 und ηC2 Kompressorwirkungsgrade von 50% bzw. 45%
dar. Entsprechend stellen die Linien ηC3, ηC4, ηC5, ηC6, ηC7 und ηC8 Kompressorwirkungsgrade von 65%, 60%,
72%, 70%, 80% bzw. 78% dar.
-
Die
gekrümmten
Linien, die sich von der Druckwellenlinie nach unten erstrecken,
stellen Linien einer konstanten "dimensionslosen" Drehzahl C
N des Kompressors dar. Diese Drehzahl wird
ausgedrückt
mit C
N =
und
ist proportional zur Blattspitze-Machzahl, wobei U
2 die
Drehzahl des Kompressors (U/min) und T
01 die
Einlaßtemperatur
des Gases (°C)
ist.
-
Wenn
gemäß einem
Beispiel der Motor im aufgeladenen HCCI-Modus oder im Schichtbenzin-Direkteinspritzmodus
betrieben wird, wird der Kompressor mit dem kleinsten Kompressorkennfeld AD 16% (oben beschrieben) betrieben, das unter
Verwendung des variablen Flügels
oder des variablen Drallmechanismus in Abhängigkeit vom Typ des verwendeten
variablen Kompressors aktiviert wird. Dieses Kompressorkennfeld
liegt über
der Druckwellenlinie im Druckwellenbereich des Vollastkennfeldes des
Kompressors, d. h. AD 100% in diesem Beispiel. Wenn
das untere Lastkennfeld AD 16% entweder durch
Einziehen der Flügel
im Diffusor oder durch Ausschalten des Einlaßdralls abgeschaltet ist, bewirkt
daher der Kompressor eine Druckwelle. Dies erzeugt eine Rückströmung durch
den Kompressor, der die Druckdifferenz zwischen Einlaß und Auslaß in einem
relativ kurzen Zeitraum ausgleicht. Die Druckwelle endet, wenn der
Druck vor und hinter dem Kompressor ausgeglichen ist.
-
Während einer
Modusumschaltung kann die Druckwellenfunktion nahezu sofort dadurch
aktiviert werden, daß das
Niedriglastkompressorkennfeld abgeschaltet und der Kompressor zu
einem höheren Lastkennfeld
umgeschaltet wird, was den Kompressor zu einer Druckwelle veranlaßt. In Abhängigkeit von
den Betriebsbedingungen und dem Kompressortyp kann das Lastkennfeld
von einem niedrigen Lastkennfeld, wie etwa AD 16%,
zu einem höheren
Lastkennfeld oder Vollastkennfeld, wie etwa AD 72%
oder AD 100%, umgeschaltet werden. Da der
Druck in einem sehr kurzen Zeitraum abgefangen wird, wird das Auftreten
von dazwischenliegenden Verbrennungsmodi begrenzt. Diese Lösung kann
natürlich
mit einem Druckentlastungsventil (oder einem Wastegate), das Überschußdruck zum
Motorabgassystem oder zur Umgebungsatmosphäre abläßt, kombiniert werden.
-
Ein
Beispiel für
einen variablen Kompressor, der ein Kompressorkennfeld unter Verwendung
einer EIN/AUS-Funktion aktivieren oder abschalten kann, findet sich
in der SAE-Veröffentlichung
200301-0051, die diese Funktion für einen variablen Leitschaufeldiffusor
beschreibt.
-
4 zeigt
ein schematisches Diagramm, das eine Kennlinie für einen Turbokompressor darstellt,
wie sie durch Drehzahl, Einlaßtemperatur
und Druck bestimmt wird. Der Kompressor weist eine einzige Radialverdichterstufe
auf. Die Kopplung des Verdichterrades mit der Last, was bedeutet,
daß das Gas
gegen einen Betriebsdruck komprimiert wird, hängt von der Beibehaltung der
Strömung
durch das Verdichterrad ab. Solange es eine nennenswerte Vorwärtsströmung gibt,
hat das Verdichterrad das Gas im "Griff". Das heißt, Energie wird vom Verdichterrad
auf das Benzin in Form einer erhöhten
Geschwindigkeit übertragen,
die in einen Betriebsdruck umgewandelt wird, wenn sich das Benzin
wieder im Diffusordurchgang verlangsamt. Diese Kopplung hängt von
der Beibehaltung eines bestimmten minimalen Vorwärtsströmungsbetrags ab. In 4 ist
die Vorwärts-
und Rückwärtsströmung durch
FF bzw. FB dargestellt.
-
Nunmehr
wird angenommen, daß der
Abströmungsbedarf
progressiv reduziert wird. Der Betriebsdruck steigt auf das Maximum,
das vom Kompressor bei dieser Drehzahl erreichbar ist, die als Punkt
B dargestellt ist. Dies wird als der Druckwellenpunkt SP bezeichnet.
Die Ortskurve des Druckwellenpunktes für alle Kompressordrehzahlen
oberhalb und unterhalb der betreffenden Kennlinie wird als Druckwellenlinie
SL bezeichnet. Hier ist die Strömung auf ein
Minimum gefallen, das das Verdichterrad bewältigen kann, ohne daß das Benzingemisch
außer
Kontrolle gerät.
Eine weitere Verringerung des Abströmungsbedarfs führt nicht
mehr zu einem erhöhten Betriebsdruck.
Statt dessen verliert das Verdichterrad plötzlich seine Effektivität als Bewegungselement und
wird von der Last abgekoppelt. In einem Bruchteil einer Sekunde
wird das Gas im Verdichterrad nicht mehr vorwärtsgetrieben, sondern beginnt
sich einfach mit dem Verdichterrad im Kreis zu drehen. Die Wirkung
ist ähnlich
wie bei einem Flugzeugflügel, der überzieht.
Das Verdichterrad fungiert nicht mehr als Verdichterrad. Da das
Zuleitungsbenzin schnell abebbt, fällt der Arbeitspunkt am Punkt
C auf eine Strömung
von null ab. Folglich beginnt das Benzin, dessen Volumen vorher
hinter dem nachgelagerten Rückschlagventil
komprimiert worden ist, rückwärts durch
die Zwischenräume
um das Verdichterrad herum und sogar durch das Verdichterrad selbst
zu entweichen, da der Betriebsdruck, den es durch Zentrifugalkraft
allein erzeugen kann, beträchtlich
niedriger ist als der, der durch Drehzahl entstand. In dem Diagramm
ist der Anfang einer kurzen Strömungsumkehr
als Fortsetzung eines Sprungs am Punkt C vorbei zum Punkt D dargestellt,
der auf einer theoretischen Verlängerung
der normalen Kennlinie zu einer negativen Strömung liegt. Die Verlängerung
ist als gestrichelte Linie dargestellt.
-
Dann
vermindert sich innerhalb einer kurzen Zeit – etwa eine Sekunde – der Betriebsdruck
auf ein Minimum, das das abgekoppelte Verdichterrad nur durch Zentrifugalkraft
halten kann, am Punkt E. Dort empfängt das Verdichterrad plötzlich wieder
die Last und wirft Benzin nach vorn, bis der Betriebspunkt in der
normalen Kennlinie auf Punkt F trifft. Wenn die Leitungsströmung bei
einer gegebenen Drehzahl immer noch unter dem Druckwellenpunkt gehalten
wird, wiederholt sich der Zyklus in regelmäßigen Intervallen, normalerweise
in der Größenordnung
von einer Sekunde. Die Druckwelle endet, wenn der Druck vor und
hinter dem Kompressor ausgeglichen ist.
-
In
dem oben beschriebenen Beispiel ist ein Umschalten zwischen HCCI-Modus
und SI-Modus beschrieben. Dieses Verfahren ist jedoch auch auf einen
Motor im SI-Modus anwendbar, der von einer Schichtverbrennung zu
einer homogenen oder stöchiometrischen
Verbrennung umgeschaltet wird.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt,
sondern kann innerhalb des Schutzbereichs der Ansprüche frei
variiert werden.