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HINTERGRUND
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein System zum Fördern von
Wasser aus verunreinigten Bohrlöchern
und zur Aufbereitung des daraus geförderten Wassers.
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Durch
die Verunreinigung von Süsswasserreserven
infolge übermässiger,
nicht nachhaltiger Versorgung nimmt die Verfügbarkeit sicheren Trinkwassers
rapide ab. Demzufolge muss das Wasser aus diesen Quellen oft gereinigt
werden, bevor es als Trinkwasser verwendbar ist. Dieses Reinigungsverfahren
wird als Wasseraufbereitung bezeichnet.
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Ein
typisches Wasseraufbereitungsverfahren ist ein zweistufiges Verfahren.
Die erste Stufe besteht im Fördern
von Wasser aus natürlichen/künstlichen
Quellen wie Bohrlöchern,
Flüssen
und sogar dem Meer. Aus diesen Quellen wird Wasser mittels verschiedenartiger
Vorrichtungen gefördert.
Insbesondere werden für
Wasser aus Bohrlöchern
Bohrlochpumpen verwendet, um Wasser vom Bohrloch zur Oberfläche zu fördern. Das
aus dem Bohrloch geförderte
Wasser ist oft salzhaltig. Daher besteht die zweite Stufe der Wasseraufbereitung
in der Entfernung von Verunreinigungen und gelösten Salzen aus dem in der
ersten Stufe gewonnenen Wasser.
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Die
zweite Stufe ist weiter in unterschiedliche Verfahren aufgeteilt.
Insbesondere wird Wasser zunächst
gefiltert, um grössere
Verunreinigungen wie Schlamm und verschiedene Mikroorganismen zu entfernen.
In dieser Stufe der Wasseraufbereitung wird die natürliche Filtration
von Wasser während dessen
Bewegung im Boden nachgeahmt. Auf die Filtration folgen verschiedene
Behandlungen wie beispielsweise die Anwendung chemischer Desinfektionsmittel
und/oder von UV-Strahlung, um die gefährlicheren bakteriellen und
viralen Verunreinigungen abzutöten
oder zu neutralisieren.
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Die
verbleibenden gelösten
Stoffe und aktiven Verunreinigungen, die noch nicht entfernt oder neutralisiert
worden sind, werden soweit als möglich mittels
verschiedener Arten von Membrantechnologie, Dialyse usw. extrahiert.
Die Entfernung der Salzkomponente wird als Entsalzungsverfahren
bezeichnet. Die Entsalzung ist einer der teureren und energieaufwendigeren
Aspekte der Wasseraufbereitung. Daher haben Verbesserungen des Entsalzungsverfahrens
einen wesentlichen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Wasser. Die Entsalzung
kann mittels verschiedener Techniken erfolgen, unter anderem durch umgekehrte
Osmose (RO).
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Die
Entsalzung auf der Basis umgekehrter Osmose benötigt relativ wenig Energie
und wird für die
Entsalzung im kleinen und mittleren Massstab immer beliebter. Eine
RO-basierende Entsalzungseinheit umfasst eine Hochdruckpumpe, ein
durch eine semipermeable Membran in zwei Kammern unterteiltes Modul
und eine Druckregeleinheit. Das salzhaltige Wasser wird mittels
einer druckverstärkenden Vorrichtung,
beispielsweise einer Hochdruckpumpe, in das Modul gepumpt. Die semipermeable
Membran erlaubt einen Wasserfluss durch die Membran hindurch, verhindert
jedoch den Transport von Salzen. Das Wasser (Permeat) in der Niederdruckkammer jenseits
der Membran ist entsalzt, und das Salz bleibt in der Hochdruckkammer
vor der Membran zurück. Das
konzentrierte Salzwasser in dieser Hochdruckkammer verlässt das
Modul über
ein Druckregelventil. Das entsalzte Wasser (nachstehend als Süsswasser
bezeichnet) kann einfach für
verschiedene Endanwendungen verfeinert werden, beispielsweise als Trinkwasser
oder für
landwirtschaftliche Zwecke. Die konzentrierte Salzlösung (nachstehend
als Sole bezeichnet) ist das Abfallprodukt, das entsorgt werden muss.
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Die
im RO-basierenden Entsalzungsverfahren erzeugte Sole weist einen
höheren
Salzgehalt auf als das Ausgangsmaterial. Wenn kein bestimmter Verwendungszweck
für diese
Sole besteht, kann diese eine ernsthafte Belastung darstellen, da
sie entsorgt werden muss. Insbesondere darf die Sole nicht auf den
Boden ausgeschüttet
werden oder Süsswasserreserven
kontaminieren. Auch ist die in der Hochdruck-Soleleitung gespeicherte
Energie verloren, wenn die Sole einfach in die Umgebung ausgestossen
wird. Eine Art, den Energieverlust zu vermeiden, besteht in der
Verwendung eines an der Soleleitung montierten Systems zur Rückgewinnung
der hydraulischen Energie. Damit wird das Problem einer beträchtlichen
Energierückgewinnung
gelöst,
nicht aber jenes der Soleentsorgung.
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Derartige
Energierückgewinnungssysteme sind
beispielsweise in
US-6 540 487 und
GB-02 363 741 beschrieben.
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Während die
in der Sole gespeicherte Energie verwendet wird, um den Energieverbrauch
in der Entsalzungsanlage zu vermindern, muss die Sole nach der Energierückgewinnungseinheit
immer noch entsorgt werden. Daher besteht ein Bedürfnis nach einem
Verfahren und einem System, welche die Freisetzung der Sole in die
Umwelt vermeiden.
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Ausser
dem Problem der Entsorgung der Sole bestehen bei den bisherigen
Wasseraufbereitungsverfahren viele andere Probleme. Insbesondere
bestehen Probleme im Zusammenhang mit dem Verfahren zur Förderung
von Wasser aus einem Tiefbrunnen.
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Bei
Tiefbrunnen, wie sie beispielsweise in vielen wasserarmen Binnengebieten
gebohrt werden müssen,
muss eine elektrisch angetriebene Pumpe auf den Grund des Bohrlochs
abgesenkt werden. Die Leistung der Pumpen ist abhängig von
der Grösse der
Bohrung des Bohrlochs. Insbesondere gestattet ein grosses Bohrloch
die Verwendung einer Pumpe mit einem genügend grossen Durchmesser für die Bewältigung
eines hohen Durchsatzes. Bei Tiefbrunnen ist es jedoch unrealistisch,
Bohrungsdurchmesser von mehr als 200-300 mm zu bohren, so dass die mechanische
Pumpe, die abgesenkt werden kann, eine beschränkte Leistung aufweist. Somit
ist das aus einem Tiefbrunnen förderbare
Wasservolumen nicht sehr hoch, auch wenn die wasserführende Schicht
eine sehr hohe Kapazität
aufweist. Dieses Problem ist von grosser Bedeutung an weit vom Meer entfernten
Orten und besonders in Trockengebieten mit knappen Wasservorkommen.
Der Grundwasserspiegel liegt in solchen Gebieten oft sehr tief und
erfordert somit tiefe Bohrlöcher.
Begrenzte Wasservorkommen bedingen, dass diese Bohrlöcher voll
ausgenützt
werden und mit Durchsätzen
betrieben werden, die nachhaltig und trotzdem genügend hoch sind,
um den Wasserbedarf zu decken.
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Ausserdem
beinhalten die bekannten Pumpen im Allgemeinen bewegliche Teile
und bergen damit die Gefahr von Verschmutzungen entweder durch auslaufende
Schmiermittel oder durch Abnützung der
beweglichen Teile. Wie alle Maschinen mit beweglichen Teile brauchen
sie einen gewissen Unterhalt und haben eine begrenzte Lebensdauer.
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KURZBESCHREIBUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Wasseraufbereitungsverfahren
und -system für
Bohrlochwasser.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Lösung des Problems der Freisetzung
von Sole in die Umgebung.
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Ein
weiteres Ziel vorliegender Erfindung ist die Rückgewinnung von in der Sole-Nebenproduktleitung
gespeicherter Energie, indem die Energie innerhalb des Wasseraufbereitungssystems
genutzt wird.
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Ein
weiteres Ziel vorliegender Erfindung ist zudem die Erhöhung der
Wassermenge, die aus einem Tiefbrunnen gefördert werden kann.
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Gemäss einem
weiteren Aspekt ist es ein Ziel der Erfindung, die Nachteile bekannter
Bohrlochpumpen zu vermeiden.
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Ein
weiteres Ziel vorliegender Erfindung ist die Integration von Dekontaminierungsanlagen,
insbesondere Entsalzungsanlagen, mit Bohrlochpumpanordnungen, um
eine Süsswasserproduktivität von über 90 zu
erreichen, wobei das Problem der Soleentsorgung vermieden wird.
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Mindestens
das erste dieser Ziele wird erreicht durch die Verwendung eines
Wasseraufbereitungssystems, das eine Entsalzungseinheit und eine Bohrlochpumpeinheit
aufweist derart, dass die als Nebenprodukt der Dekontamination anfallende
Sole als Zufuhr zum Betrieb der Bohrlochpumpenanordnung nach Anspruch
1 verwendet wird. Bevorzugte Ausführungsformen und Verfahren
zur Reinigung von Bohrlochwasser sind in den nachfolgenden Ansprüchen angegeben.
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Eine
erfindungsgemässe
Bohrlochpumpanordnung umfasst eine oder mehrere Bohrlochpumpen,
um Wasser vom Grund des Bohrlochs zur Erdoberfläche zu fördern. Das geförderte Wasser
wird in einem Zwischenreservoir gespeichert. Dieses Wasser, das
im Allgemeinen salzhaltig und als Trinkwasser ungeeignet ist, wird
mittels einer Entsalzungseinheit entsalzt. Die Entsalzungseinheit
umfasst eine Pumpanordnung, die das salzhaltige Wasser in eine Trenneinheit
pumpt. Die Trenneinheit weist ein Modul auf, das durch eine semipermeable
Membran in zwei Volumen getrennt ist. Die semipermeable Membran lässt Wasser
durch, während
die Salze zurückgehalten
werden. Das durchströmende
Wasser ist entsalzt und trinkbar, während die zurückbleibende
konzentrierte Salzlösung
als Zufuhr zum Betrieb der Bohrlochpumpenanordnung verwendet wird,
welche mindestens eine Doppelkonuseinheit umfasst, z.B. wie in der
WO-A-02/075 109 beschrieben, die
hiermit durch Bezugnahme aufgenommen wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
vorliegender Erfindung werden zwei Bohrlochpumpen in Serie in das
Bohrloch abgesenkt. Die erste Bohrlochpumpe dient zur Erhöhung des
Volumenstroms zur zweiten Bohrlochpumpe, indem sie den Drucküberschuss
in der Soleleitung aufnimmt. Die gesteigerte Zufuhr bei niedrigerem
Druck treibt sodann die zweite Bohrlochpumpe an, welche proportional
mehr Wasser an die Oberfläche
zurückfördert.
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Gemäss einem
weiteren Aspekt ermöglicht die
Erfindung nicht nur die Entsalzung von Bohrlochwasser, ohne sich
um die Soleentsorgung kümmern zu
müssen.
Es werden auch Ausführungsformen
vorgeschlagen, bei welchen Schadstoffe, einschliesslich toxischer
Chemikalien, in einem kleinen Wasservolumen konzentriert werden,
um ausserhalb des Systems chargenweise neutralisiert zu werden.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen
beschrieben, welche zur Illustration dienen, ohne die Erfindung
einzuschränken,
wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bezeichnen, und worin:
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1 ein
Wasseraufbereitungssystem gemäss
einer bevorzugten Ausführungsform
vorliegender Erfindung zeigt;
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2 bis 4 Abwandlungen
des Systems gemäss 1 zeigen;
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5 eine
Ausführungsvariante
vorliegender Erfindung zeigt; und
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6 eine
weitere Ausführungsform
vorliegender Erfindung zeigt.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung offenbaren ein Wasseraufbereitungsverfahren
und ein System zum Pumpen von Bohrlochwasser, das derart ausgebildet
ist, dass die Freisetzung grosser Volumen von Sole in die Umgebung
vermieden und der Energieverbrauch gesenkt wird.
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Sie
umfassen eine integrierte Entsalzungseinheit und Bohrlochpumpanordnung
derart, dass die als Nebenprodukt des Entsalzungsverfahrens anfallende
Sole als Zufuhr zur Bohrlochpumpenanordnung wirkt.
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1 zeigt
ein Wasseraufbereitungssystem 100 gemäss einer bevorzugten Ausführungsform vorliegender
Erfindung. Das System 100 umfasst eine Bohrlochpumpanordnung 102,
eine Entsalzungseinheit 104 und eine Soleleitung 106 für die Zuleitung
einer Zufuhr von der Entsalzungseinheit 104 zur Bohrlochpumpenanordnung 102.
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Die
Bohrlochpumpenanordnung
102 dient dazu, Wasser aus dem
Bohrloch zur Oberfläche
zu fördern.
Die Bohrlochpumpenanordnung
102 umfasst eine Bohrlochpumpe
zum Fördern
von Wasser aus dem Bohrloch und eine Austrittsleitung
108,
die das aus dem Bohrloch geförderte
Wasser führt.
Typische Bohrlochpumpvorrichtungen sind Strahlpumpe, Kreiselpumpe,
Tauchpumpe und Doppelkonusvorrichtung. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Doppelkonus-Bohrlochpumpenanordnung, ein sogenannter Doppelkonus-Bohrloch-Druckverstärker (DC-WPPA)
wie in der PCT-Patentanmeldung
WO-A-02/075 109 beschrieben verwendet, um
Wasser aus dem Bohrloch zu fördern.
Für den
Fachmann ist es klar, dass eine beliebige Bohrlochpumpenanordnung
verwendet werden kann, um Wasser aus dem Bohrloch zu fördern. Das
aus dem Bohrloch geförderte
Wasser ist salzhaltig. Das salzhaltige Bohrlochwasser wird durch
die Entsalzungseinheit
104 geleitet.
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Unter
einer Doppelkonusvorrichtung (DC) wird eine Doppelkonusvorrichtung
verstanden, wie sie in den früheren
Patentanmeldungen des Anmelders definiert wird, insbesondere in
der PCT-Anmeldung
WO-A-02/075
109 , welche hiermit durch Bezugnahme aufgenommen wird.
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Der
DC-Bohrlochpumpen-Druckverstärker (DC-WPPA) 102 wird
in das mit Salzwasser kontaminierte Bohrloch 103 abgesenkt.
Der DC-WPPA 102, der von einer Hochdruck-Salzlösung angetrieben wird,
saugt durch seinen Einlass 107 Bohrlochwasser 105 ein,
das die Antriebs-Salzlösung
wirksam verdünnt.
Die verdünnte
Lösung
wird durch die Pumpwirkung des DC-WPPA 102 an die Oberfläche zurückgeführt.
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Die
Entsalzungseinheit
104 umfasst ein (Atmosphären-)Druck-Zwischenreservoir
110,
eine Pumpanordnung
112 und eine Trenneinheit
114.
Das Zwischenreservoir
110 speichert das mittels der Bohrlochpumpanordnung
102 geförderte salzhaltige Bohrlochwasser.
Es ist mit einer Öffnung
115 zur
Entfernung angesammelter Feststoffe und dergleichen versehen. Die
Pumpanordnung
112 kann ein Hochdruck erzeugendes System
sein. Sie drückt
das salzhaltige Bohrlochwasser in die, Trenneinheit
114.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Pumpanordnung mit geschlossenem Kreislauf mit einer Doppelkonusvorrichtung
116 (wie
in der PCT-Patentanmeldung
WO-A-01/16493 des
Anmelders beschrieben) und einer Zirkulationspumpe
118 verwendet.
Die Zirkulationspumpe
118 ist eine in Strömungsrichtung
nach der Doppelkonusvorrichtung
116 mit derselben verbundene
Niederdruck-Pumpeneinheit. Dank der Anordnung in einem geschlossenen
Kreislauf kann salzhaltiges Wasser unter Druck gesetzt und der Trenneinheit
114 sodann
unter hohem Druck zugeführt
werden. Die Entsalzungseinheit
104 ist in einer bevorzugten
Ausführungsform
eine Entsalzungseinheit auf der Basis einer Doppelkonusvorrichtung,
vorzugsweise wie in der hiermit durch Bezugnahme aufgenommenen Patentanmeldung
WO-A-01/16493 beschrieben.
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Die
Trenneinheit 114 ist ein Modul, das durch eine semipermeable
Membran in zwei Volumen 114A und 114B aufgeteilt
ist. Die semipermeable Membran lässt
Wasser durch, während
die im salzhaltigen Wasser enthaltenen Salze zurückgehalten werden. Folglich
gelangt nur Süsswasser
mit einem äusserst niedrigen
Salzgehalt ins Volumen 114B. Die im Volumen 114A verbleibende
Salzlösung
wird durch Wasserverlust höher
konzentriert. Entsalztes Wasser ist trinkbares Wasser, während die
zurückbleibende Salzlösung (nachstehend
als Sole bezeichnet) das Nebenprodukt ist.
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Die
Sole wird durch die Soleleitung 106 der Bohrlochpumpenanordnung 102 zugeführt. Die
Soleleitung 106, welche wahlweise eine Vorpumpe 123 enthalten
kann, kann irgend eine Fluid leitende Vorrichtung wie eine Rohrleitung
sein, die die Sole zur Bohrlochpumpenanordnung 102 leitet.
Die Sole dient als Zufuhr zum Betrieb der Bohrlochpumpenanordnung 102.
Durch die Verwendung der Sole als Zufuhr kann das System 100 auch
die in der Sole gespeicherte Energie verbrauchen, die sonst verloren
wäre. Die
Vorpumpe 123 kann auch bei sehr tiefen Bohrlöchern (>500 m) verwendet werden.
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In
einer Ausführungsvariante
kann das Zwischenreservoir 110 auch noch ein Druckregelventil 124 aufweisen,
um eine Zufuhr zur Pumpe 122 unter Druck zu ermöglichen,
wodurch der Leistungsbedarf der Pumpe 122 gesenkt wird.
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Weiter
ist die Soleleitung 106 mit einem Auslass 127 versehen,
um die Konzentration der Sole zu kontrollieren und zu regeln. Weiter
ist ein Druckreduzierventil 126 vorhanden, um den Druck
der Sole auf einen vom Auslass 127 festgelegten Wert zu
senken. Die Soleleitung 106 ist mit dem Auslass 127 versehen,
um die Konzentration der Sole zu kontrollieren und zu regeln. Wenn
die Solekonzentration steigt, muss das Ventil 126 geöffnet werden
und umgekehrt. Somit gestattet das Vorhandensein dieses Auslasses 127 die Überwachung
des Salzgehalts der Sole und die anschliessende Regelung des Ventils 126.
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Zusätzlich werden
an verschiedenen Stellen innerhalb des Wasseraufbereitungssystems
Zirkulationspumpen eingesetzt. Eine Zirkulationspumpe ist eine Niederdruckpumpe
mit hohem Durchsatz. Insbesondere kann eine Zirkulationspumpe 120 zwischen
der Trenneinheit 114 und der Pumpanordnung 112 angeordnet
sein, um den Zufluss von Wasser zur Trenneinheit 114 weiter
zu erleichtern. Gleichermassen kann eine Zirkulationspumpe 122 zwischen
dem Zwischenreservoir 110 und der Pumpanordnung 112 angeordnet
sein, um den Wasserfluss zur Pumpanordnung 112 zu erhöhen. Dem
Fachmann dürfte
es klar sein, dass mehrere Zirkulationspumpen vorgesehen sein können, um
den Wasserfluss zu erhöhen. Zudem
können
verschiedenartige Zirkulationspumpen verwendet werden.
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2 zeigt
eine Ausführungsform,
bei welcher die Vorpumpe ein zweiter DC-Druckverstärker DC-PA2 125 ist.
Die aus der Trenneinheit 114 (vorzugsweise eine umgekehrte
Osmoseeinheit [RO]) austretende Sole, die immer noch unter hohem
Druck steht, passiert das Druckreduzierventil 126 und treibt den
DC-PA2 125 an. Auf Grund der charakteristischen Arbeitsweise
des Druckverstärkers
wird durch die Leitung 129 Salzlösung aus dem Zwischenreservoir 110 in
den DC-PA2 125 eingesaugt. Dieser Zustrom verdünnt den
Hochdruck-Solestrom wirksam, wobei dessen Druck leicht gesenkt,
jedoch das Durchflussvolumen erhöht
wird. Mit diesem Hochdruck-Salzlösungsstrom
wird der DC-WPPA 102 (die Bohrlochpumpe) angetrieben.
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Dank
dem DC-PA2 125 kann das ganze System während einer längeren Zeitdauer
kontinuierlich betrieben werden, ohne dass der Salzgehalt zu schnell
ansteigt. Wenn der Salzgehalt im System die praktikable Betriebsgrenze übersteigt,
wird das Absperrventil 128 geschlossen, und die Salzlösung im System
fliesst durch die Einlassöffnungen
des DC-WPPA 102 zurück
in das Bohrloch. Die Pumpe 118 braucht nicht abgestellt
zu werden, die (wahlweise vorhandenen) Pumpen 120, 122 sollten
jedoch gestoppt werden. Die dichtere Salzlösung aus dem System sinkt zum
Grund des Bohrlochs 103 ab und sickert unten aus dem Bohrloch 103,
wenn das Bohrloch 103 richtig konstruiert ist. Normalerweise
erfolgt der Eintritt des Bohrlochwassers durch poröse Bohrloch-Liner
in einem gewissen Abstand vom Sumpf (Grund) des Bohrlochs 103.
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Dieses
System gewährleistet,
dass sich der Anwender nicht um anfallende Sole zu kümmern braucht
und zugleich keine Gefahr läuft,
das Bohrlochwasser ständig
zu verunreinigen, da das zirkulierende Wasser mit erhöhtem Gehalt
periodisch in das Bohrloch zurückgeführt wird,
während
die Bohrlochpumpe gestoppt ist. Bei laufendem System hat der Salzgehalt
im System keinen Einfluss auf den Salzgehalt im Bohrloch.
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In 3 ist
ein ungefähr ähnliches
Schema wie in 2 dargestellt. Der einzige Unterschied
liegt darin, dass der DC-Hochdruckkreislauf 112 durch eine
Hochdruckpumpe 130 ersetzt wird. Insbesondere ist die periodische
Entleerung des Systems viel aufwendiger, da das Absperrventil 128 nicht
geschlossen werden kann, ohne die Hochdruckpumpe 130 anzuhalten
oder einen geeigneten Überbrückungskreislauf
vorzusehen. Vom Standpunkt der Süsswasserproduktion
gesehen ist das Endresultat von der Idee her das gleiche, indem
nur Süsswasser erzeugt
wird und sich der Endanwender nicht um die Soleentsorgung zu kümmern braucht.
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Bedingt
durch die Erfordernisse der Systemkomponenten, insbesondere der
Hochdruckpumpe 130 und der RO-Einheit 114, sind
ein Feinfilter 136, eine Bruch-Sicherheitsvorrichtung 138 und/oder
ein Pulsationsdämpfer 140 um
die Pumpe 139 herum angeordnet. Diese Vorrichtungen sind
an sich bekannt und brauchen nicht im Einzelnen beschrieben zu werden.
Der Feinfilter 136 ist in Strömungsrichtung vor der Hochdruckpumpe 130 angeordnet,
die anderen zwei Vorrichtungen 138, 140 danach.
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Das
in 4 dargestellte Schema funktioniert sowohl mit
einem DC-Hochdruckkreislauf als auch mit einer Hochdruckpumpe als
Hochdruckgenerator 142. Der Unterschied zwischen 4 und
den beiden vorangehenden Figuren besteht darin, dass anstelle der
Membraninheit 114 eine spezifisch für die Entfernung von Schadstoffen
wie Arsen, Nitrate usw. im Bohrlochwasser ausgewählte Separatoreinheit 132 eingesetzt
wird. Dabei ist ein Auslass 134 vorgesehen, um die konzentrierten
Verunreinigungen periodisch abzuführen.
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Allgemein
kann anstelle oder zusätzlich
zum Druckreduzierventil 126 ein System zur Rückgewinnung
der Druckenergie verwendet werden, beispielsweise wie die in der
Einleitung erwähnten.
Der Druck erzeugende Teil eines solchen Systems ist vor oder nach
der letzten Druck erzeugenden Einheit (DC-PA 112) angeordnet,
um den Druckunterschied zu verringern, den letztere erzeugen muss.
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5 zeigt
eine Ausführungsvariante
vorliegender Erfindung, bei welcher eine zweite Trenneinheit verwendet
wird. Das System 200 umfasst eine Entsalzungseinheit 202 und
eine Bohrlochpumpanordnung 102. Das von der Bohrlochpumpanordnung geförderte Wasser
wird im Zwischenreservoir 110 gespeichert. Das Wasser fliesst
durch eine Trenneinheit 204 zur Pumpanordnung 112.
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Die
Trenneinheit 204 ist ein Modul, das durch eine semipermeable
Membran in zwei Volumen 204A und 204B getrennt
ist. Das Volumen 204A jenseits der Membran enthält Wasser.
mit einem niedrigen Salzgehalt, während das Volumen 204B Sole enthält. Die
Sole dient als Zufuhr für
die Bohrlochpumpanordnung 102. Durch die Pumpanordnung 112 wird
Wasser mit geringem Gehalt in die Trenneinheit 114 gepumpt.
Die Trenneinheit 114 erzeugt entsalztes Wasser sowie Hochdrucksole.
Die Hochdrucksole wird dem Volumen 204B zugeführt, wo
der Restdruck verwendet wird, um eine verdünnte Salzlösung aus der Sole durch die
Membran in das eintretende Bohrlochwasser im Volumen 204A einzubringen.
Dieser Vorgang führt
dazu, dass die Solekonzentration wesentlich erhöht und der Salzgehalt des eintretenden
Bohrlochwassers verringert wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird eine Mehrzahl von Bohrlochpumpen verwendet, um das aus dem
Bohrloch förderbare
Wasservolumen zu steigern. 6 zeigt
ein Wasseraufbereitungssystem 300 mit einer solegespeisten
Bohrlochpumpanordnung 302 und einer Entsalzungseinheit 304.
Die Bohrlochpumpanordnung 302 umfasst eine Mehrzahl von
Bohrlochpumpen. Insbesondere kann, wenn für das Bohrlochpumpen zwei Doppelkonusvorrichtungen
verwendet werden, eine erste Doppelkonusvorrichtung 302A verwendet werden,
um das verfügbare Wasservolumen
für den
Antrieb der zweiten Doppelkonusvorrichtung 302B für das Bohrlochpumpen
zu steigern. Diese letztere Pumpe fördert das Wasser zur Oberfläche.
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Die
erste Pumpe 302A wandelt die Sole mit niedrigem Volumen
und hohem Druck in eine Zufuhr mit niedrigerem Druck und höherem Volumen
um, mit der die Bohrlochpumpe 302B angetrieben werden kann.
Der Förderdruck
der Sole kann beispielsweise in der Grössenordnung von 60 bar liegen,
während der
Druck, der benötigt
wird, um das Wasser zur Oberfläche
zu pumpen, ungefähr
20 bar beträgt.
Somit können
die übrigen
40 bar verwendet werden, um das Volumen der verfügbaren, für den Betrieb der Pumpe 302B notwendigen
Zufuhr zu erhöhen.
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Mit
dieser Technik, bei der zwei Bohrlochpumpen in Serie verwendet werden,
kann im Vergleich mit bestehenden Systemen fast das doppelte Produktvolumen
an Süsswasser
pro Einheit zugeführter
Energie erzeugt werden.
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Für den Fachmann
ist es offensichtlich, dass Abwandlungen, die zum System 100 beschrieben wurden,
auch auf das Wasseraufbereitungssystem 300 anwendbar sind.
Weiter können
andere Bohrlochpumpvorrichtungen als die Doppelkonusvorrichtung
für das
Bohrlochpumpen verwendet werden, um das aus dem Bohrloch geförderte Wasservolumen
zu steigern.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird Sole innerhalb des Systems verwendet.
Somit wird die Sole nicht in der Umgebung freigesetzt, und eine
Verschmutzung wird vermieden. Weiter wird die in der Soleleitung
gespeicherte Energie zurückgewonnen, wodurch
sich ein gesenkter Energieverbrauch ergibt.
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Sämtliche
oben beschriebenen Systeme eignen sich für die Wassererzeugung in Trockengebieten
mit knappen Wasservorkommen und tief liegendem Grundwasserspiegel.
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Weiterhin
sind sie geeignet, alternativ oder zusätzlich andere störende oder
toxische Komponenten zu beseitigen. Dabei wird unter salzigem Wasser
in der gesamten Beschreibung allgemein Wasser mit störenden Beimischungen
verstanden.
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Während bevorzugte
Ausführungsformen der
Erfindung dargestellt und beschrieben wurden, ist es klar, dass
die Erfindung nicht nur auf diese Ausführungsformen beschränkt ist.
Zahlreiche Abwandlungen, Änderungen,
Variationen, Ersatz- und gleichwertige Ausführungen sind für den Fachmann
ersichtlich, ohne den in den Ansprüchen beschriebenen Erfindungsgedanken
und Umfang derselben zu verlassen.
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GLOSSAR
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- DC
- [double-cone] Doppelkonus
(-vorrichtung), vgl. WO-A-87/01770 , WO-A-01/16493 , WO-A-02/075109 .
- DC-WPPA
- [double-cone-well
pump Pressure amplifier] DC-Bohrlochpumpen-Druckverstärker
- PA
- [Pressure amplifier]
Druckverstärker
- RO
- [reverse osmosis]
umgekehrte Osmose