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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer elektromechanischen
Bremse für
ein Flugzeug.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Bremsen für
Flugzeuge umfassen einen Stapel von Scheiben, von denen ein Teil
(Rotoren) drehfest mit dem Rad verbunden und der andere Teil (Statoren)
nicht-drehend ist, wobei ein Presselement gegenüber dem Stapel von Scheiben
angeordnet ist, um diesen zusammenzudrücken und so durch Reibung zwischen
den sich drehenden Scheiben und den unbeweglichen Scheiben Energie
abzuführen.
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Das
Presselement umfasst im Falle einer hydraulischen Bremse einen Kranz,
der sich gegenüber dem
Stapel von Scheiben erstreckt und Kolben umfasst, die an dem Kranz
angebracht sind, um den Stapel von Scheiben unter der Wirkung eines
unter Druck gesetzten Hydraulikfluids zusammenzudrücken.
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Wenn
die Bremse inaktiv ist, befinden sich die Kolben in einer Warteposition
nahe den Scheiben, mit einem Betriebsspiel in der Größenordnung von
einigen Millimetern, was dem eigentlichen Hub der Kolben entspricht.
Da die Abnutzung der Scheiben zu einer Abnahme der Dicke des Stapels
von Scheiben führt,
die bis zu mehreren Dutzend Millimetern reichen kann, ist im Allgemeinen
ein Abnutzungsnachstellmechanismus vorgesehen, der aus verformbaren
Elementen oder Reibungselementen zusammengesetzt ist und ermöglicht,
dass die Kolben unabhängig
von dem Grad der Abnutzung der Scheiben nahe dem Stapel von Scheiben
gehalten werden.
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Der
Austausch der abgenutzten Scheiben durch neue Scheiben erfordert
folglich ein Zurückziehen
der Kolben in eine Position, die die Montage eines Sta pels neuer
Scheiben ermöglicht,
während
der Abnutzungsnachstellmechanismus reinitialisiert wird.
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Für bestimmte
Arten von Bremsen ist es bekannt, hierfür jeden der Abnutzungsnachstellmechanismen
mittels einer Presse zu reinitialisieren. Demzufolge muss der Kranz
abmontiert und in ein spezifisches Werkzeug eingesetzt werden.
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Bei
anderen Arten von Bremsen müssen
die Elemente des Abnutzungsnachstellmechanismus demontiert werden,
um diese durch neue Mechanismen zu ersetzen.
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In
beiden Fällen
erfordert die Reinitialisierung des Abnutzungsnachstellmechanismus
ein Demontieren der Bremse und ein Lösen des Kranzes von der Bremsstruktur.
Diese Arbeitsgänge
sind zeitintensiv und kostspielig.
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Folglich
hat es sich auf dem Gebiet der hydraulischen Bremsen als unmöglich herausgestellt, die
Kolben auf einfache Weise zurückzuziehen.
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Die
neuen Bremsen, die auf dem Gebiet der Luftfahrt ins Auge gefasst
werden, sind immer häufiger
elektromechanischer Art, bei der der bzw. die Kolben durch einen
elektromechanischen Aktuator bzw. elektromechanische Aktuatoren
ersetzt sind, die einen Stößel umfassen,
der gegenüber
den Scheiben verschiebbar ist, wobei der Stößel mittels eines Elektromotors
betätigt
wird, über
einen Wandler, der die Drehbewegung des Motors in eine Translationsbewegung
des Stößels umwandelt.
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Das
Dokument
US-A-6 471
015 beschreibt ein System zum Messen der Abnutzung der
Scheiben, das so konfiguriert ist, dass eine Dicke der Scheiben ermittelt
und daraus für
jeden Stößel eine Warteposition
abgeleitet wird, die von den Scheiben um ein vorgegebenes Spiel
entfernt ist. Ein Zurückziehen
der Stößel von
der Kontaktposition in die Warteposition erfolgt gemäß herkömmlichen
Verfahren.
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Als
Stand der Technik kann man ferner das Dokuement
US-A-2001/0023798 anführen, das
den Rückzug
eines Stößels einer
Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs offenbart, mit einer Sattelarchitektur zum
Wechseln der Bremsklötze,
sowie das Dokument
DE 199 10
048 , das ein Verfahren zum Steuern der Bewegung eines elektromechanischen
Aktuators einer Fahrzeugbremse beschreibt.
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Der
Gesamtverschiebungshub des Stößels der
elektromechanischen Bremsen, die derzeit ins Auge gefasst werden,
ist ausreichend lang veranschlagt, um die Abnutzungsnachstellung
durch einfache Drehung des Elektromotors in eine Richtung zu ermöglichen,
die darauf gerichtet ist, den Stößel an den
Stapel von Scheiben anzunähern,
derart, dass der Stößel ohne
Unterstützung
eines spezifischen Abnutzungsnachstellmechanismus nahe dem Stapel von
Scheiben gehalten wird.
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Eine
direkte Anwendung der auf dem Gebiet der hydraulischen Bremsen bekannten
Reinitialisierungsverfahren auf die elektromechanischen Bremsen
ist nicht zufriedenstellend. In der Tat ist eine Reinitialisierung
in der Presse in den meisten Fällen nicht
möglich,
denn der Umwandler ist nicht umkehrbar, wogegen eine Reinitialisierung
durch Demontage sich als schwierig erweist, da die Aktuatoren technische
Elemente sind, die noch komplexer als die hydraulischen Kolben sind.
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ZIEL DER ERFINDUNG
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Das
Ziel der Erfindung ist, ein Verfahren zum Steuern von elektromechanischen
Bremsen vorzuschlagen, das die Möglichkeiten,
die eine solche Technologie bietet, ausnutzt, um neue und vorteilhafte
Funktionalitäten
zu bieten, die mit der hydraulischen Technologie nicht zur Verfügung stehen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es
wird ein Verfahren zum Steuern einer elektromechanischen Bremse
für ein
Flugzeug vorgeschlagen, umfassend einen Stapel von Scheiben und
einen Kranz, der eine Vielzahl von Aktuatoren trägt, die jeweils mit einem Stößel ausgestattet
sind, der relativ zum Scheibenstapel unter der Wirkung eines dazugehörigen Elektromotors
derart verschiebbar ist, dass eine Drehung des Motors in eine erste Richtung
die Anlage des Stößels an
dem Stapel von Scheiben bewirkt, wobei das Verfahren erfindungsgemäß den Schritt
des Drehens mindestens eines Motors in eine zur ersten Richtung
entgegengesetzte Richtung umfasst, um den entsprechenden Stößel um mehr
als einen Abstand zurückzuziehen,
der einem normalen Betriebsspiel zwischen dem Stößel und dem Stapel von Scheiben
entspricht, bis in eine Referenzposition, die unabhängig von
der Dicke des Scheibenstapels ist und einem Rückzugsanschlag für den Stößel entspricht.
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Auf
diese Weise ist der Stößel nicht
länger wie
im Falle der Kolben von hydraulischen Bremsen gezwungen, ständig in
der Nähe
der Scheiben zu bleiben, sondern kann sich auf sehr einfache Weise durch
einfache Steuerung des Elektromotors davon entfernen. Das Zurückziehen
des Stößels erfordert folglich
kein spezifisches Werkzeug und auch keine Demontage mehr, sondern
eine einfache elektrische Versorgung, um den Motor des Aktuators
zu drehen.
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Durch
diese Funktionalität
können
neue Anwendungen ins Auge gefasst werden, von denen einige nachstehend
detailliert beschrieben sind.
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Erfindungsgemäß wird der
Stößel bis
in eine Referenzposition zurückgezogen,
die unabhängig von
der Dicke des Stapels von Scheiben ist.
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Dieses
Zurückziehen
ermöglich
das Durchführen
einer Korrektur der Position des Stößels relativ zur genannten
Referenzposition. Erfindungsgemäß entspricht
die genannte Referenzposition einem Rückzugsanschlag des Stößels.
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Vorteilhafterweise
erfolgt das Zurückziehen des
Stößels, während der
Aktuator noch fest mit dem Flugzeug verbunden ist.
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Das
Zurückziehen
kann somit erfolgen, während
die Bremse noch am Flugzeug montiert ist, beispielsweise im Rahmen
eines Verfahrens, das automatisch bei jedem Eingriff an der Bremse
mittels der Bordversorgung des Flugzeugs gestartet wird.
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Alternativ
dazu kann das Zurückziehen
des Stößels mittels
einer flugzeugexternen Versorgung erfolgen, sei es weil die Bordversorgung
des Flugzeugs nicht funktioniert oder weil der Teil der Bremse, der
den Aktuator umfasst, vom Flugzeug abmontiert wurde.
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Man
kann vorsehen, dass der Stößel eines der
Aktuatoren den Stapel von Scheiben zusammendrückt, während der Stößel mindestens
eines der anderen Aktuatoren bis in die Referenzposition zurückgezogen
ist.
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Vorteilhafterweise
sind die Stößel aller
Aktuatoren bis in die Referenzposition zurückgezogen.
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Gemäß einem
vorteilhaften Aspekt der Erfindung wird dem Zurückziehen des Stößels bis
in die Referenzposition ein Annähern
des Stößels an
den Stapel von Scheiben bis hin zum Kontakt des Stößels mit
dem Stapel von Scheiben vorausgehen oder folgen.
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Diese
Anordnung ermöglicht
ein sehr einfaches Messen der Abnutzung der Scheiben.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsvariante des
Verfahrens der Erfindung ist der Schritt des Zurückziehens Teil eines vorprogrammierten
Testverfahrens zum Testen des betreffenden Aktuators.
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Und
schließlich
kann man vorsehen, dass der Schritt des Zurückziehens gleichzeitig für mindestens
zwei Aktuatoren und vorzugsweise für alle Aktuatoren erfolgt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden Beschreibung unter Bezugnahme
auf die Figuren der beigefügten
Zeichnungen besser verstanden, in denen zeigen:
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1 eine
Schnittansicht durch eine an einem Flugzeug angebrachte elektromechanische Bremse,
mit einem Stapel neuer Scheiben, und
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2 eine
zur 1 analoge Ansicht, wobei die Bremse diesmal mit
einem Stapel abgenutzter Scheiben versehen ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Unter
Bezugnahme auf die 1 ist ein Rad 1 eines
Flugzeugs drehbar an einer Radachse 2 gelagert (der von
dem Rad getragene Reifen ist hier nicht gezeigt).
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Eine
elektromechanische Bremse 3 ist an der Radachse 2 angebracht,
um das Bremsen des Rades 1 zu ermöglichen.
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Die
Bremse 3 umfasst ein Torsionsrohr 4, das auf abnehmbare
Weise an der Radachse 2 befestigt ist. Zwischen dem Torsionsrohr 4 und
dem Rad 1 erstreckt sich ein Stapel von Scheiben 5,
der einerseits aus Scheiben (Rotoren 5) besteht, die drehfest
mit dem Rad verbunden sind und sich folglich mit demselben drehen,
und andererseits aus Scheiben (Statoren), die drehfest mit dem Torsionsrohr
verbunden und folglich nicht-drehend sind.
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Die
Bremse 3 umfasst ferner einen Kranz 6, der fest
mit dem Torsionsrohr 4 verbunden ist und eine Vielzahl
von elektromechanischen Aktuatoren 7 trägt.
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Jeder
der Aktuatoren 7 umfasst einen Elektromotor (in den Figuren
nicht sichtbar), einen Stößel 8,
der in eine Richtung parallel zur Achse des Rades 1 verschiebbar
ist, und einen Umwandler (in den Figuren nicht sichtbar), der dazu
bestimmt ist, eine Drehbewegung des Motors in eine Translationsbewegung
des Stößels 8 umzuwandeln.
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Eine
Drehung eines Motors in eine erste Richtung, die darauf gerichtet
ist, den entsprechenden Stößel 8 auszufahren,
führt folglich
zum Annähern
des Stößels 8 an
den Stapel von Scheiben 5 bis hin zum Kontakt und zum Ausüben eines
Druckes auf den Stapel von Scheiben 5, der darauf abzielt,
dass sich die ge genüberliegenden
Flächen
der sich drehenden Scheiben und der unbeweglichen Scheiben aneinander
reiben. Auf diese Weise erzielt man eine Bremswirkung am Rad 1 durch
Reibung zwischen den Scheiben.
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Um
eine sehr schnelle Reaktionsgeschwindigkeit der Bremse zu gewährleisten,
werden die Stößel 8,
wenn die Bremse inaktiv ist, nahe dem Stapel von Scheiben gehalten,
mit einem Abstand d, der einem normalen Betriebsspiel entspricht,
in der Praxis in der Größenordnung
von einigen Millimetern. Dieses Spiel ermöglicht die freie Drehung des
Rades 1 und wird so berechnet, dass ein unerwünschter
Kontakt zwischen den Stößeln 8 und
dem Stapel von Scheiben zu Beginn eines Bremsvorgangs vermieden
wird, wenn die Scheiben sehr heiß sind und sich ausdehnen,
oder wenn sich das Torsionsrohr während des Abkühlens zusammenzieht.
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Hierfür speist
man den Elektromotor am Ende eines Bremsvorgangs derart, dass er
sich in eine zweite Richtung dreht, die darauf abzielt, den Stößel 8 einzuziehen.
Nachdem man eine Kontaktposition des betreffenden Stößels 8 an
dem Stapel von Scheiben 5 gespeichert hat, zieht man den
Stößel um den
vorgegebenen Abstand d zurück,
gerechnet ab der genannten Kontaktposition, um den Stößel 8 in
einer Warteposition (wie sie gezeigt ist) in unmittelbarer Nähe der Scheiben
zu platzieren.
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Man
stellt fest, dass die Warteposition des Stößels 8 nicht ortsfest
ist, sondern von der Abnutzung der Scheiben des Stapels von Scheiben
abhängt.
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Denn
die Gesamtdicke des Stapels von Scheiben nimmt in dem Maße der Abnutzung
der Scheiben ab, und die Warteposition des Stößels 8 entspricht
einer immer weiter ausgerückten
Position. In 2, in der ein Stapel von Scheiben
mit maximaler Abnutzung gezeigt ist, stellt man fest, dass die Warteposition des
Stößels 8 einer
Position des Stößels entspricht,
die viel weiter ausgerückt
ist, als die, die in 1 gezeigt ist und in der die
Scheiben noch neu sind.
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Erfindungsgemäß versorgt
man wenigstens einen Motor derart, dass er sich in die zweite Richtung
dreht, um den Stößel bis
in eine Referenzposition zurückzuziehen,
die einem Rückzugsanschlag
für den
Stößel entspricht.
Der so bewirkte Rückzug
beseitigt jegliche Notwendigkeit eines Zurückgreifens auf ein spezifisches
Werkzeug, wie z. B. eine Presse, und vermeidet die Demontage jedes
Aktuators, was ein schwieriger Arbeitsvorgang ist, der nur einem spezialisierten
Personal übertragen
werden kann.
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Dieses
Zurückziehen
kann erfolgen, während
die Bremse noch fest mit dem Flugzeug verbunden ist, was mehrere
Vorteile bietet. Einerseits ist es möglich, von der Bordversorgung
des Flugzeugs zu profitieren, um dieses Zurückziehen durchzuführen, ohne
dass irgendwelche Kabelverbindungen oder ein spezifischer Anschluss
erforderlich wäre.
Andererseits sind die Stößel 8 somit
auf natürliche
Weise vor den Werkzeugschlägen
und auch vor Verschmutzung durch den Kohlenstaub geschützt, aus
dem die Scheiben gebildet sind, der sich unweigerlich bei einem
Hantieren an der Bremse während
ihrer Wartung ablösen
wird.
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Das
Zurückziehen
des Stößels ist
vorteilhafterweise Teil eines automatischen Verfahrens, das vor
jedem Eingriff an der Bremse ausgelöst wird, sei es auf Initiative
des Piloten des Flugzeugs oder auf Initiative einer Wartungsperson
hin.
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In
einer Ausführungsvariante
kann dieses Zurückziehen
erfolgen, während
der Teil der Bremse, der die Aktuatoren trägt (im vorliegenden Fall der Kranz 6),
nicht mehr fest mit dem Flugzeug verbunden ist. Dies ist der Fall,
wenn die Bremse 3 vom Flugzeug entfernt und zur Wartung
in eine Werkstatt gebracht wurde.
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In
diesem Fall hat man erfindungsgemäß mehrere Möglichkeiten: zunächst kann
man die Stößel 8 zurückziehen,
während
der Kranz 6 noch fest mit dem Torsionsrohr 4 verbunden
ist. Man kann die Stößel 8 auch
zurückziehen,
wenn der Kranz 6 von dem Torsionsrohr 4 abgenommen
wurde (für
diese beiden ersten Möglichkeiten,
wie auch für
das Zurückziehen
der Stößel in dem
weiter oben genannten Fall, bei dem die Bremse noch fest mit dem
Flugzeug verbunden ist, ist es vorteilhaft, das Zurückziehen
aller Stößel gleichzeitig
zu steuern). Man kann den Stößel eines
Aktuators auch zurückziehen,
wenn dieser vom Kranz 6 abgenommen worden ist, ganz gleich ob
der Kranz noch fest mit dem Torsionsrohr 4 verbunden ist
oder nicht.
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Wenn
sich dies als notwendig erweisen sollte, beispielsweise in einer
Werkstatt, wird man eine flugzeugexterne Versorgung verwenden, um
den Motor des bzw. der Aktuatoren zu speisen.
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Das
erfindungsgemäße Zurückziehen
des Stößels eines
Aktuators über
ein normales Betriebsspiel hinaus kann dazu verwendet werden, um
verschiedene Funktionalitäten
bereitzustellen.
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Gemäß einer
dieser verwendet man das Zurückziehen,
um eine Überprüfung der
korrekten Funktionsweise eines Positionssensors des Stößels 8 mindestens
eines der Akutatoren 7 zu ermöglichen.
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In
diesem Fall ermöglicht
das Zurückziehen bis
in die Referenzposition ein Überprüfen, ob
der Wert, den dieser Sensor angibt, wenn der Stößel bis in die genannte Position
zurückgezogen
wurde, dem Erwartungswert genau entspricht.
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Dieses
Zurückziehen
ermöglicht
auch ein Einstellen des Positionssensors, indem dieser auf einen
vorgegebenen Wert reinitialisiert wird, wenn der Stößel in der
genannten Referenzposition ist.
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Dieses
Einstellen kann Teil eines automatischen Testverfahrens zum Testen
der Bremse sein, das punktuell oder systematisch vor jeder Bremsbetätigung durchgeführt wird.
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Gemäß einer
weiteren Funktionalität
bewirkt man ein Zurückziehen
von mindestens zwei Aktuatoren bis in die Referenzposition und prüft, ob die
von den Positionssensoren der Aktuatoren angegebenen Werte zueinander
koherent sind.
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Gemäß einer
anderen durch das erfindungsgemäße Zurückziehen
des Stößels gebotenen
Funktionalität
führt man
eine Berechnung der Abnutzung der Scheiben durch. Hierfür wird dem
Zurückziehen des
Stößels bis
in eine Referenzposition ein Annähern
des Stößels an
den Stapel von Scheiben bis zum Kontakt des Stößels mit diesem letztgenannten vorausgehen
oder folgen.
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Indem
man den Wert des Positionssensors abliest, wenn der Stößel in der
Referenzposition ist und wenn der Stößel mit dem Stapel von Scheiben
in Kontakt ist, erhält
man durch die Differenz einen Wert, der repräsentativ für die Abnutzung der Scheiben
ist.
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Das
erfindungsgemäße Zurückziehen
des Stößels ermöglicht folglich
eine genaue und ständige Kenntnis
des Abnutzungsgrades der Scheiben und so ein Veranlassen eines Wartungsvorgangs
zum Austausch des Stapels von Scheiben, wenn ein kritischer Abnutzungsgrad
erreicht wurde. Dieses Ermitteln der Abnutzung kann auch Teil eines
automatischen Testverfahrens zum Testen der Bremse sein, das punktuell
oder systematisch vor jeder Bremsbetätigung durchgeführt wird.
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Gemäß einer
besonderen Art der Anwendung wird einer der Aktuatoren dazu verwendet,
den Stapel von Scheiben zu pressen, während mindestens ein anderer
Aktuator dazu verwendet wird, die Abnutzung gemäß der oben beschriebenen Methode zu
messen.
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Durch
die Pressung der Scheiben kann sichergestellt werden, dass die Scheiben
alle aneinander anliegen, ohne Spiel zwischen den Scheiben, was
die Messung der Abnutzung verfälschen
könnte.
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Die
Erfindung ist nicht auf die soeben beschriebenen, besonderen Ausführungs formender Erfindung
beschränkt,
sondern umfasst vielmehr jede Ausführungsvariante, die in den
Schutzumfang der Erfindung, wie er durch die Ansprüche definiert ist,
fällt.
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Insbesondere
kann das Verfahren auf eine elektromechanische Bremse angewandt
werden, die Aktuatoren umfasst, die nicht an einem fest mit der Bremse
verbundenen Kranz angebracht sind, sondern direkt an der Struktur
des Flugzeugs. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn der Kranz 6 nicht
in fester Verbindung mit dem Torionsrohr 4, sondern mit der
Radachse 2 vorgesehen ist.