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Diese
Erfindung betrifft allgemein medizinische Vorrichtungen und ein
Verfahren für
deren Anwendung zur selektiven Beeinflussung der Temperatur des
Körpers
eines Patienten oder Teilen des Körpers des Patienten durch Zuführen oder
Abführen von
Wärme von
der Körperflüssigkeit
des Patienten durch die Verwendung eines Wärmeaustauschbereichs, welcher
so gestaltet ist, dass ein maximaler Wärmeübergang bei minimaler Behinderung
des Flusses der Körperflüssigkeit
möglich
ist. Insbesondere betrifft diese Erfindung einen Wärmetauscher-Katheter
mit einem Wärmeaustauschbereich, welcher
ein vorteilhaft geformter Ballon ist, wobei der Ballon in einer
fliesenden Körperflüssigkeit
platziert wird und ein Wärmetauscherfluid
innerhalb des Ballons zirkuliert, um der Körperflüssigkeit Wärme zuzuführen oder zu entziehen, um
eine Ganzkörper-
oder bereichsweise Hypothermie oder Hyperthermie zu behandeln oder
hervorzurufen. Diese Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Steuerung
der Wärmemenge,
welche durch den Wärmeaustauschbereich
zugeführt
oder entzogen wird, um die Temperatur des gesamten oder eines Teiles
des Körpers
des Patienten als Antwort auf ein Signal, welches die Temperatur
des gesamten oder eines Teils des Körpers eines Patienten wiedergibt,
zu beeinflussen.
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Unter
normalen Umständen
existieren im gesunden menschlichen Körper thermoregulatorische Mechanismen,
die den Körper
auf einer konstanten Temperatur von ca. 37° C (98° F) halten, ein Zustand, der
manchmal als Normothermie bezeichnet wird. Normothermie ist üblicherweise
ein gewünschter
Zustand und zur Erhaltung der Normothermie wirken die thermoregulatorischen
Mechanismen derart, dass die an die Umgebung verlorene Wärme durch
die gleiche Wärmemenge,
welche durch die metabolische Aktivität im Körper erzeugt wird, ersetzt
wird.
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Bei
einer Person kann aufgrund einer Vielzahl von Gründen eine Temperatur auftreten,
welche unterhalb der Normothermie liegt, ein Zustand, der als Hypothermie
bekannt ist, oder eine Temperatur, die oberhalb der Normothermie
liegt, ein Zustand, der als Hyperthermie bekannt ist. Diese Zustände sind meistens
gesundheitsschädlich
und werden üblicherweise
behandelt, um den Zustand umzukehren und den Patienten wieder zurück auf Normothermie
einzustellen. In bestimmten anderen Situationen können sie
jedoch gewünscht
sein und sogar absichtlich hervorgerufen werden.
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Unbeabsichtigte
Hypothermie kann daraus resultieren, dass der Wärmeverlust an die Umgebung
die körpereigene
Fähigkeit,
innere Wärme
zu produzieren, übersteigt
oder wenn die thermoregulatorische Fähigkeit durch Verletzung, Krankheit
oder Anästhesie
vermindert wurde. Beispielsweise kann eine Person, welche einer
kalten Umgebung ausgesetzt ist, wie ein Wande rer, der in einem sehr
kalten Klima für
zu lange Zeit wandert oder ein über
Bord gegangener Segler in kaltem Wasser gefährlich hypothermisch werden.
Gleichermaßen
setzt Anästhesie üblicherweise
die thermoregulatorische Fähigkeit eines
Patienten außer
Funktion und es ist oftmals der Fall, dass ein Patient während lang
andauernder Operationen mit einer signifikanten Offenlegung der inneren
Körperhöhlen des
Patienten erheblich hypothermisch wird. Solch eine Hypothermie ist
meistens gesundheitsschädigend
und muss zügig
wieder umgekehrt werden, um die Gesundheit des Opfers wieder herzustellen.
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Einfache
Verfahren zur Behandlung von Hypothermie sind seit sehr langer Zeit
bekannt. Solche Verfahren umfassen das Einwickeln des Patienten
in Decken, das Zuführen
von warmen Flüssigkeiten durch
den Mund und das Eintauchen des Patienten in ein Warmwasserbad.
Wenn die Hypothermie nicht zu stark ist und die Notwendigkeit, die
Hypothermie umzukehren, nicht zu dringend, können diese Verfahren wirksam
sein. Das Einwickeln eines Patienten in eine Dekke hängt jedoch
von der Fähigkeit
des Körpers des
Patienten ab, Hitze zu erzeugen, um den Körper wieder aufzuwärmen. Das
Zuführen
von warmen Flüssigkeiten
durch den Mund stützt
sich auf die Fähigkeit
des Patienten, zu Schlucken und ist durch die Temperatur der zu
konsumierenden Flüssigkeit
und die Menge der Flüssigkeit,
die in einem begrenzten Zeitraum zugeführt werden kann beschränkt. Das Eintauchen
eines Patienten in warmes Wasser ist oftmals unpraktisch, insbesondere
wenn der Patient gleichzeitig operiert wird oder andere medizinische Verfahren
an ihm durchgeführt
werden.
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In
letzter Zeit kann Hypothermie durch die Anwendung einer Wärmedecke,
welche Wärme
an die Haut des Patienten überträgt, behandelt
werden. Die Anwendung von Wärme
auf die Haut des Patienten kann allerdings wirkungslos sein, um
dem Kern des Körpers
des Patienten Wärme
zuzuführen.
Wärme,
die auf die Haut angewendet wird, muss durch die Haut durch Wärmeleitung
oder Strahlung übertragen
werden, was langsam und ineffizient sein kann, insbesondere, wenn
der Patient eine bedeutende Fettschicht zwischen der Wärmedecke
und dem Kern des Körpers
hat.
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Paradoxerweise
kann, wenn der Patient unter erheblicher Hypothermie des Kerns leidet,
die Zuführung
von Wärme
an die Haut des Patienten, gleichgültig, ob durch ein Eintauchen
in heißes
Wasser oder die Anwendung einer Wärmedecke, die Hypothermie tatsächlich verschlimmern
und sogar zur Herbeiführung
eines Schocks führen.
Die thermoregulatorischen Antworten des Körpers auf Kälte, welche so arbeiten, dass
Wärme im
Kern des Körpers erhalten
wird, enthalten Vasokonstriktion und arteriell-venöse Überbrückung (AV
shunts). Vasokonstriktion tritt auf, wenn die kapillaren und anderen
Blutgefäße in der
Haut und den Extremitäten
sich zusammenziehen, so dass das meiste Blut, welches vom Herzen
gepumpt wird, inner halb des Kerns zirkuliert anstatt durch die Haut
und die Extremitäten.
Entsprechend existieren bei der AV Überbrückung natürlich auftretende Überbrückungen
für das
Blut zwischen einigen Arterien, die Blut zu den Kapillarbetten in
der Haut und den Extremitäten
führen,
und Venen, welche Blut von diesen Kapillarbetten und Extremitäten zurückführen. Wenn
der Körper
gekühlt
wird, verengen sich die Gefäße in den
Kapillarbetten und die Überbrückungen
können
geöffnet
werden, wodurch Blut dazu veranlasst wird, diese Kapillarbetten
vollständig
zu umgehen. Daher fließt,
wenn der Körper kalt
ist, nur wenig Blut zu den Geweben in den Extremitäten und
insbesondere an der Oberfläche,
die infolge dessen im Vergleich zur Kerntemperatur des Körpers relativ
kalt werden können.
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Wenn
Wärme auf
die Haut eines solchen Patienten angewendet wird, können die
Temperatursensoren in der Haut verursachen, dass die Vasokonstriktion
zurückgeht
und die AV Überbrückungen schließen. Wenn
das passiert, flutet Blut aus dem Kern in das sehr kalte Gewebe
an der Körperoberfläche und
den Extremitäten
und das Blut gibt infolge dessen Wärme an diese Gewebe ab, oftmals
erheblich mehr als der Betrag an Wärme, welcher durch die Oberflächenerwärmung hinzugeführt wird.
In Folge dessen kann die Kerntemperatur des Opfers stark abfallen
und der Patient einen Schock erleiden.
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Teilweise
als Antwort auf die Mängel
der Oberflächenanwendung
von Wärme
wurden Verfahren zum Zuführen
von Wärme
zum Körper
eines Patienten durch innerliche Mittel entwickelt. Bei einem Patienten,
der mit Atemgasen versorgt wird, z. B. ein anästhesierter Patient, können die
Atemgase erwärmt
werden. In einigen Situationen, insbesondere geringer Hypothermie,
bei welcher die Zuführung
von nur kleinen Wärmemengen
erforderlich ist, kann dieses Verfahren wirksam sein, jedoch ist
es bezüglich der
Wärmemenge,
die verabreicht werden kann, ohne die Lungen zu verletzen, limitiert.
Entsprechend können
bei einem Patienten, welcher intravenös Flüssigkeiten erhält, die
Flüssigkeiten
erwärmt
werden oder ein Bolus einer erwärmten
Flüssigkeit
intravenös
verabreicht werden. Dies kann wiederum im Falle geringer Hypothermie
wirksam sein, jedoch ist die Wärmemenge,
die dem Körper
des Patienten zugeführt
werden kann, limitiert, da die Temperatur der intravenösen Flüssigkeit
auf eine Temperatur begrenzt wird, die für das Blut unschädlich ist,
was üblicherweise
zwischen ca. 41° C
und 49° C
angenommen wird und aufgrund der Menge von Flüssigkeit, deren Verabreichung
der Patient toleriert.
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Ein
invasiveres Verfahren kann insbesondere im Falle von Herzoperationen
verwendet werden, um dem Blut eines Patienten Wärme zuzuführen. Eine Kanüle wird
an eine Vene angeschlossen, üblicherweise
die Vena Cava Inferior (IVC) eines Patienten, die Vene abgeklemmt
und nahezu das gesamte Blut des Patienten durch die Kanüle an eine
externe Pumpe abgeleitet. Das Blut wird dann in den Körper des
Patienten zurückgepumpt, üblicherweise
an die arterielle Seite des Kreislaufs des Patienten. Das von einem
Patienten abgeleitete Blut kann extern erwärmt oder gekühlt werden,
bevor es in den Körper des
Patienten zurückgeführt wird.
Ein Beispiel einer solchen Bypassanordnung ist das Cardio-Pulmonale Bypasssystem
(CPB), welches bei Operationen am offenen Herzen häufig verwendet
wird.
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Dieses
Bypassverfahren ist, wenn es einmal begonnen ist, schnell und wirkungsvoll
bei der Zuführung
oder Abführung
von Wärme
aus dem Blut eines Patienten und bei der Ausübung der Kontrolle über die
Körpertemperatur
des Patienten im Allgemeinen, hat jedoch den Nachteil, dass es einen
stark invasiven medizinischen Eingriff erfordert, der die Verwendung
komplizierter Ausrüstung
erfordert, ein Team von hochqualifizierten Operateuren, im Allgemeinen nur
in einer Operationsumgebung zur Verfügung steht und, aufgrund dieser
Komplexitäten,
einen langen Zeitraum bis zu seinem Beginn benötigt. Tatsächlich kann es üblicherweise
nicht beginnen bis zu dem Zeitpunkt, nachdem der Thorax des Patienten operativ
geöffnet
wurde. Aus all diesen Gründen
ist es normalerweise nicht geeignet zur Notfallbehandlung von Hypothermie.
Ein Bypass umfasst außerdem
mechanisches Pumpen von Blut, was im Allgemeinen sehr zerstörerisch
auf das Blut wirkt und cytotxische und thrombolytische Probleme,
die mit der Entnahme von Blut aus dem Körper, dem Leiten des Blutes
durch verschiedene Röhren,
der künstlichen Oxigenierung
des Blutes und der Rückführung des durch
diese Stressfaktoren behandelten Blutes in das Kreislaufsystem,
welches das Hirn enthält,
mit sich bringt. Aufgrund des potentiell gesundheitsgefährdenden
Einflusses auf den Patienten versuchen die meisten Chirurgen, die
Zeit, für
die ein Patient mit einem Bypass versorgt wird, auf weniger als
vier Stunden zu limitieren.
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Verfahren
zur Zuführung
von Wärme
zum Kern des Körpers,
die kein Pumpen des Bluts mit einer externen, mechanischen Pumpe
umfassen, wurden vorgeschlagen. Beispielsweise wurde in US-Patent-Nr.
5,486,208 von Ginsburg ein Verfahren zur Behandlung oder Erzeugung
von Hypothermie oder Hyperthermie mittels eines Wärmeaustauschkatheters,
welcher im Blutstrom eines Patienten angeordnet ist, beschrieben.
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Das
Patent offenbart und beansprucht ein Verfahren zur Erhöhung der
Körpertemperatur
eines Patienten durch Zuführung
von Wärme
zum Blut durch das Einführen
eines Wärmetauscher-Katheters,
welcher einen Ballon mit Wärmetauscherrippen aufweist,
in das Gefäßsystem
und das Zirkulieren von Wärmetauscherflüssigkeit
durch den Ballon, während
der Ballon mit dem Blut in Kontakt ist.
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Obwohl
eine unbeabsichtigte Hypothermie im Allgemeinen gesundheitsschädlich ist
und Behandlung erfordert, kann es in manchen Fällen erwünscht sein, Hypothermie zu
herbeizufüh ren
oder ihr Bestehenbleiben in einer kontrollierten Situation zu erlauben.
Hypothermie wird üblicherweise
als ein neuroprotektiver Zustand betrachtet und kann aus diesem
Grund herbeigeführt
werden. Nervengewebe wie das Gehirn oder Rückenmark ist Schädigungen durch
gefäßkrankheitliche
Prozesse besonders ausgesetzt, wie z. B., jedoch nicht limitiert
auf, ischämische
oder hämorrhagische
Schocks, Blutunterversorgung aus beliebigen Gründen wie z. B. Herzstillstand
oder intracerebrale oder intrakraniale Hämorrhagie und Schädeltrauma.
Weitere Fälle,
in denen Hypothermie schützend
sein kann, sind die Behandlung von Myokardinfarkten und Herzoperationen, neurochirurgische
Eingriffe wie die Behandlung von Aneurismen, Eingriffe zur Behandlung
von endovaskulären
Aneurismen, Rückenmarksoperationen,
Eingriffe, bei denen der Patient dem Risiko einer Hirn-, kardialen
oder spinalen Ischämie
ausgesetzt ist wie der Bypasschirurgie am schlagenden Herzen oder jedweder
anderer Operationen, bei denen die Blutversorgung des Herzens, des
Gehirns oder des Rückenmarks
vorübergehend
unterbrochen werden könnte.
In jedem dieser Fälle
kann eine Schädigung von
Hirngewebe durch eine Hirnischämie,
einen erhöhten
intrakranialen Druck, Ödeme
oder andere Prozesse auftreten, die oftmals einen Verlust von cerebralen
Funktionen und persistierende neurologische Ausfälle zur Folge haben. Hypothermie
kann bewusst herbeigeführt
werden, weil sie in solchen Situationen vorteilhaft ist. Tatsächlich tritt
Hypothermie in einigen dieser Situationen wie z. B. der Bypasschirurgie
am schlagenden Herzen als normaler Nebeneffekt der Anästhesie
momentan auf, durch welche die normalen thermoregulatorischen Antworten
eines Patienten bei gleichzeitiger lang anhaltender Öffnung der
Brusthöhle
ausgeschaltet werden. Die resultierende Hypothermie allein ist gegebenenfalls
nicht gesundheitsgefährdend,
wenn ausreichende Kontrolle über
die Temperatur des Patienten besteht und somit der hypothermische
Zustand bezüglich
seiner Tiefe und Dauer kontrolliert ist und es kann erlaubt sein, ihn
bestehen zu lassen oder sogar hervorzurufen. Die Kontrolle der Tiefe
der Hypothermie und die Umkehrung der Hypothermie nach der Operation
sind beide wichtig und wenn diese Kontrolle nicht möglich ist
wird Hypothermie im Allgemeinen als unerwünscht angesehen.
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Obgleich
der exakte Mechanismus für
die neuroprotektive Wirkung nicht vollständig verstanden ist, wird angenommen,
dass die Absenkung der Hirntemperatur neuroprotektive Wirkung durch
mehrere Mechanismen hervorruft wie z. B. das Abflachen jeglicher
Erhöhnungen
der Konzentrationen von Neurotransmittern (beispielsweise Glutamat),
welche nach einem ischämischen
Insult auftritt, die Verringerung der zerebralen Stoffwechselrate,
die Verlangsamung des intrazellulären Kalziumtransports bzw.
Stoffwechsels, die Verhinderung von Ischämieinduzierten Blockaden intrazellulärer Proteinsynthese
und/oder die Verringerung der Bildung freier Radikale sowie anderer
enzymatischer Kaskaden und sogar genetischer Antworten.
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Neben
ihren Vorteilen als eine prophylaktische Maßnahme, beispielsweise um während Operationen
Schäden
im Falle einer neurologischen Ischämie zu vermeiden, ist es manchmal
erwünscht, Hypothermie
des ganzen Körpers
oder von Bereichen hervorzurufen zur Behandlung gewisser neurologischer
Krankheiten oder Funktionsstörungen
wie z. B. Schädeltrauma,
spinales Trauma und hämorrhagische
oder ischämische
Apoplexien. Es wurde auch festgestellt, dass Hypothermie vorteilhaft
zur Behandlung und zum Schutz von neurologischem Gewebe und kardialem
Muskelgewebe nach einem Myokardinfarkt (MI) ist. Der exakte Schutzmechanismus
ist wiederum nicht bekannt, jedoch kann das Herbeiführen von
Hypothermie in solchen Situationen nach dem ersten ischämischen
Insult den Schaden durch eine Verringerung von Reperfusionsschäden mindern,
indem verschiedene chemische Kaskaden, die anderenfalls die betroffenen
Zellen beschädigen
würden,
unterbrochen werden, wodurch die Membranintegrität geschützt wird und möglicherweise
sogar bestimmte genetische Veränderungen,
die zu einer Apoptose führen,
verhindert werden.
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Hypothermie
absichtlich herbeizuführen
wurde üblicherweise
durch Oberflächenkühlung oder
Bypasspumpen versucht. Oberflächenkühlung hat
sich im Allgemeinen als inakzeptabel langsam erwiesen, da die abzuführende Körperwärme vom
Kern an die Oberfläche übertragen
werden muss und sie war manchmal sogar vollständig erfolglos, da die thermoregulatorischen
Mechanismen des Körpers
jedwedem Versuch, Hypothermie herbeizuführen, entgegenwirken und meistens
erfolgreich verhindern, dass eine Oberflächenkühlung die Kerntemperatur des Körpers vermindert.
Beispielsweise können
die Vasokonstriktion und AV-Überleitungen
verhindern, dass Wärme,
die im Kern erzeugt wird, durch das Blut an die Oberfläche übertragen
wird. Die Oberflächenkühlung kann
daher lediglich dazu führen,
Wärme von der
Haut und Oberflächengewebe
abzuführen
und hierdurch die Oberfläche
zu kühlen
und erfolglos sein bei der Verringerung der Kerntemperatur des Patienten.
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Ein
anderer thermoregulatorischer Mechanismus, der Versuchen, die Kerntemperatur
durch Oberflächenkühlung zu
vermindern, entgegenwirken kann, ist Zittern. Auf der Körperoberfläche befinden sich
zahlreiche Temperatursensoren und diese können den Körper dazu veranlassen, zu beginnen,
zu Zittern. Zittern führt
zur Erzeugung einer erheblichen Menge von metabolischer Wärme, bis
zu fünfmal mehr
als der ruhende Körper,
und insbesondere wenn Vasokonstriktion und AV-Überleitungen den Blutfluss
an die Oberfläche
des Körpers
vermindern, kann die Oberflächenkühlung, wie
z. B. durch eine Kühldecke,
die Temperatur des Patienten nur sehr langsam verringern, wenn überhaupt.
Auch wenn die thermoregulatorischen Mechanismen durch Anästhesie
oder andere Medikamente ausgeschaltet sind, wurde meistens erkannt,
dass die Kühlung
durch oberflächliche
Maßnahmen
wie z. B. eine Decke inakzeptabel langsam ist, um Hypothermie hervorzurufen.
Wenn der Patient Fieber und daher eine erhöhte Grundtemperatur (die Temperatur,
die durch die thermoregulatorischen Antworten des Körpers zu
halten versucht wird) hat, kann der Patient sogar bei einer Temperatur über Normothermie
zittern. In solchen Fällen
wurde beobachtet, dass Oberflächenkühlung oftmals
sogar die Reduktion der Temperatur des Patienten auf Normothermie
nicht ermöglicht.
Daneben, dass die Oberflächenkühlung oftmals
ineffektiv und im Allgemeinen inakzeptabel langsam ist, fehlt ihr
zudem eine ausreichende Kontrolle über die anzustrebende Temperatur
des Patienten, da die Verfahren inadäquat sind, um die Körpertemperatur
des Patienten schnell anzupassen und daher zu einem Überschießen oder
anderen unkontrollierten Köpertemperaturproblemen
führen
kann, die nicht entsprechend beeinflusst werden können.
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Hypothermie
durch Bypasstechniken herbeizuführen
ist im Allgemeinen wirkungsvoll, schnell und kontrollierbar, aber
hat auch die Nachteile des Bypassverfahrens zum Zuführen von
Wärme zur
Kontrolle von unerwünschter
Hypothermie; sie benötigen einen
stark invasiven Eingriff in einem Operationssaal unter Vollnarkose
mit Intubation, teurer Ausrüstung
und hochausgebildetem Personal. Sogar in einer Operation am offenen
Herzen oder bei bei einem neurochirurgischen Eingriff, bei denen
der Patient in einem Operationsumfeld ist und durch in höchstem Maße befähigtes Personal
ohnehin überwacht
wird, bedarf der Bypassmechanismus des Pumpens des Blutes mit einer
mechanischen Pumpe durch einen externen Kreislauf, was allgemein
als sehr schädlich für das Blut
angesehen wird und grundsätzlich
nicht für
sehr lange Zeit aufrecht erhalten wird, vorzugsweise für Stunden
oder weniger, und ein Kühlen
kann nicht begonnen werden, bevor der Thorax des Patienten geöffnet und
eine Ableitung operativ eingesetzt wurde, was für sich selbst genommen ein
Eingriff ist, der neurologische Ischämie hervorrufen könnte, oder fortgesetzt
werden und auch keine Erwärmung
verursacht werden, nachdem der Thorax des Patienten geschlossen
wurde. Daher kann keiner der Vorteile des Vorkühlens, bevor der Patient geöffnet wird,
oder des fortgesetzten Kühlens
oder der Wiedererwärmung,
nachdem der Patient geschlossen ist, durch dieses Verfahren erreicht
werden und der Patient wird den unerwünschten Effekten des externen
Pumpens ausgesetzt.
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Kalte
Atemgase und kalte Infusionen wurden üblicherweise nicht verwendet,
um Hypothermie hervorzurufen. Das Atmen kalter Gase ist im Allgemeinen
ineffektiv, um Hypothermie hervorzurufen, da die Lungen grundsätzlich so
gestaltet sind, dass sehr kalte Luft geatmet werden kann, ohne eine
schnelle Hypothermie hervorzurufen. Die Injektion eines kalten Infusats
würde allgemein
inakzeptabel als Verfahren zum Hervorrufen und Aufrechterhalten
von Hypothermie sein, da das Infundieren des großen Flüssigkeitsvolumens, das erforderlich
wäre, eine Hypothermie
für einen
brauchbaren Zeitraum hervorzurufen und auch aufrecht zu erhalten,
inakzeptabel wäre.
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Der
vorstehend genannte Wärmetauscher-Katheter,
welcher in den Blutstrom eines Patienten platziert wird, überwindet
viele dieser Unzulänglichkeiten
der anderen Verfahren zum Bekämpfen
einer unerwünschten
Hypothermie oder zum absichtlichen Verursachen einer Hypothermie.
Insbesondere mit Blick auf die körpereigenen
thermoregulatorischen Versuche, Normothermie aufrecht zu erhalten,
ist ein sehr wirkungsvoller Wärmetauscher-Katheter
in höchstem
Maße wünschenswert.
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Unter
bestimmten Bedingungen wird Wärme in
einem Maß im
Körper
produziert oder ihm von der Umgebung zugeführt, die die körpereigene
Fähigkeit, Wärme zu dissipieren, übersteigt
und eine Person gerät
in einen Zustand abnormal hoher Körpertemperatur, ein Zustand,
der als Hyperthermie bekannt ist. Beispiele für diesen Zustand können dadurch
entstehen, dass man einer heißen
und feuchten Atmosphäre
oder Umgebung ausgesetzt ist, überanstrengt
ist oder der Sonne ausgesetzt ist, während die thermoregulatorischen
Mechanismen des Körpers
durch Medikamente oder Krankheit beeinträchtigt sind. Zudem kann eine
Person, oftmals infolge einer Verletzung oder Krankheit, eine Grundtemperatur
annehmen, die über
der normalen Körpertemperatur
von ca. 37° C
liegt, ein Zustand, der allgemein als Fieber bekannt ist. In einem
anderen Zustand, maligner Hyperthermie, ein Zustand, der nicht gut
verstanden ist, gelingt es dem Körper
offenbar nicht, genügend
Wärme zu
dissipieren, wodurch die Temperatur des Körpers sich bis in gefährliche
Bereiche aufschaukeln kann, ohne dass die normalen körpereigenen
Mechanismen den Patienten wirkungsvoll wieder zur Normothermie zurückbringen
könnten.
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Langandauernde
und starke Hyperthermie kann schwerwiegende und sehr negative Effekte
haben. Beispielsweise kann ein Kind durch langandauerndes und hohes
Fieber aufgrund einer spinalen Meningitis permanente Hirnschäden erleiden.
Im Falle eines Schlaganfalls hat man gezeigt, dass das Vorhandensein
von nur geringem Fieber mit einem sehr negativen Ergebnis korreliert.
In solchen Fällen
kann es sehr wünschenswert
sein, den Versuch des Körpers,
eine höhere
Temperatur zu erreichen, entgegenzuwirken und anstatt dessen eine
Temperatur bei oder nahe Normothermie aufrecht zu erhalten. Der unbeeinflusste
Körper
verhält
sich allerdings so, dass eine Temperatur über 37° C aufrecht erhalten wird und
die körpereigenen
thermoregulatorischen Mechanismen wie z. B. AV-Überleitungen und Zittern, können zu
einer vollständigen
Wirkungslosigkeit von Oberflächenkühlung zur
Wiederherstellung von Normothermie führen. Die Vorteile eines wirkungsvollen Verfahrens
zur Kühlung
des Kerns werden in solchen Situationen bitter benötigt.
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Wie
im Falle der Hypothermie existieren entsprechende Gegenstücke für simple
Verfahren zur Behandlung einer unerwünschten Hyperthermie, wie z.
B. Kaltwasserbäder,
Kühldecken
sowie wirkungsvollere aber komplexe und invasive Mittel wie z. B. gekühlte Atemgase
und eine Blutkühlung
während eines
Bypasses. Hierbei bestehen allerdings die gleichen Limitationen
und Komplikationen wie zuvor in Verbindung mit der Hypothermie beschrieben.
Zudem können,
wie im Falle des Versuchs, Hypothermie hervorzurufen, die thermoregulatorischen
Antworten des Körpers
wie die Vasokonstriktion, AV Überleitungen
und Zittern einem Versuch, den Patienten zu Kühlen, unmittelbar bekämpfen und
hierdurch Anstrengungen, die Hyperthermie zu behandeln, zunichte
machen. Um die Reduktion einer unerwünschten, durch Krankheit hervorgerufenen
oder malignen Hyperthermie zu erreichen, wird ein Katheter mit ausreichender
Wärmeaustauschwirkung
benötigt,
um die thermoregulatorischen Abwehrmechanismen des Körpers zu überwinden.
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Es
kann aus verschiedenen Gründen
wünschenswert
sein, Hyperthermie hervorzurufen und/oder aufrecht zu erhalten.
Beispielsweise können
bestimmte Krebszellen empfindlich auf Temperaturerhöhungen sein
und es kann daher möglich
sein, diese Krebszellen durch eine Erhöhung der Temperatur des Patienten
auf ein Niveau, welches toxisch für die Krebszellen ist, die
der Rest des Körpers
aber tolerieren kann, zu zerstören.
Als ein weiteres Beispiel sei genannt, dass eine hohe Temperatur
für bestimmte
Viren bei einem Niveau toxisch sein kann, welches der Rest des Körpers tolerieren
kann. Eine Erhöhung
der Temperatur des Patienten über
diejenige, die das Virus tolerieren kann hinaus, aber innerhalb
eines Temperatursbereichs, den der Körper tolerieren kann, könnte dazu
beitragen, den Körper
von den Viren zu befreien. Ein Wärmeaustauschkatheter, der
den Blutstrom eines Patienten mit einer ausreichenden Rate Wärme zuführen kann,
um den Patienten in einem hyperthermischen Zustand zu erhalten, wäre daher
wünschenswert.
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Neben
absichtlich hervorgerufener Hypothermie oder Hyperthermie ist es
manchmal wünschenswert,
die Temperatur eines Patienten zu steuern, um eine Zieltemperatur,
die manchmal, aber nicht immer, Normothermie ist, aufrecht zu erhalten. Bei
einem Patienten unter Vollnarkose während eines signifikanten operativen
Eingriffs kann es für
den Anästhesisten
zum Beispiel wünschenswert
sein, die Körpertemperatur
des Patienten durch ein unmittelbares Zuführen oder Abführen von
Wärme zu
kontrollieren. In einem solchen Fall sind die normalen thermoregulatorischen
Antworten des Patienten durch die Anästhesie gehemmt oder ausgeschaltet
und der Patient kann eine erhebliche Wärmemenge an die Umgebung verlieren.
Der nicht unterstützte
Körper des
Patienten kann gegebenenfalls nicht ausreichend viel Wärme produzieren,
um den Wärmeverlust
zu kompensieren und die Temperatur des Patienten kann nach un ten
abdriften. Der Anästhesist möchte die
Temperatur unter Umständen
bei Normothermie unter Kontrolle halten oder könnte es vorziehen, den Patienten
ein wenig hypothermisch werden zu lassen, jedoch die Tiefe und die
Dauer der Hypothermie steuern zu wollen. Ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum präzisen
Steuern der Körpertemperatur
durch ein effizientes Zuführen
oder Abführen von
Wärme,
um die Temperatur eines Patienten zu steuern, wäre sehr wünschenswert.
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Zusätzlich zur
Steuerung der Körpertemperatur
des Patienten ist eine schnelle und präzise Steuerung der Anpassungen
an den thermischen Zustand eines Patienten sehr wichtig, wenn die
Temperatur eines Patienten manipuliert wird. Wenn ein Wärmeaustausch
von der Oberfläche
zum Kern des Patienten verwendet wird, wie durch die Anwendung von
Wärme-
oder Kühldecken,
ist die Steuerung der Kerntemperatur des Patienten sehr schwierig,
wenn nicht gar unmöglich,
abgesehen davon, dass diese Verfahren langsam und ineffizient sind.
Die Temperatur des Patienten kann dabei über die gewünschte niedrige Temperatur „hinausschießen", was ein möglicherweise
katastrophales Problem ist, wenn die Kerntemperatur eines Patienten
reduziert wird, insbesondere auf mittlere oder geringe Niveaus.
Die metabolische Aktivität
und die thermoregulatorischen Antworten des Körpers können noch größere Anpassungen
der Kerntemperatur durch Oberflächenkühlung schwer,
langsam oder sogar unmöglich
machen. Eine schnelle und präzise
Kontrolle ist durch solche Verfahren im Allgemeinen überhaupt
nicht möglich.
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Die
Kontrolle der Körpertemperatur
durch Bypasstechniken ist im Allgemeinen relativ präzise und
schnell, insbesondere wenn große
Blutvolumina rasch durch das System gepumpt werden. Wie jedoch zuvor
bereits ausgeführt
wurde, ist dieses Verfahren komplex, teuer und invasiv und es sind
gerade diese großen
zu pumpenden Blutmengen, die dem Patienten erheblichen Schaden zufügen können, insbesondere
wenn. dies über
einen irgendwie relevanten Zeitraum aufrecht erhalten wird, beispielsweise über mehrere
Stunden.
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Ein
wirkungsvoller Wärmetauscher
kann die Manipulation der Temperatur eines ausgebildeten Bereiches
eines Patienten möglich
machen. Die Temperatur ist über
den gesamten Körper
im Allgemeinen relativ konstant und weicht üblicherweise von einer Position
zur anderen nicht stark voneinander ab. (Eine Ausnahme ist die Hat,
welche dadurch, dass sie der Umgebung ausgesetzt ist, eine stark
abweichende Temperatur haben kann. Tatsächlich hängen viele der oben angesprochenen
thermoregulatorischen Mechanismen von der Fähigkeit der Haut ab, eine andere
Temperatur als die Temperatur des Kerns des Körpers annehmen zu können, üblicherweise
eine geringere Temperatur.) Der Säugetierkörper funktioniert bei Normothermie
im Allgemeinen am Besten. In manchen Fällen kann jedoch eine bereichsweise
Hypothermie oder Hyperthermie (Hypothermie oder Hyperthermie nur
eines Teils des Körpers,
während
der Rest des Körpers
eine andere Temperatur hat, vorzugsweise Normothermie) von Vorteil
sein. Beispielsweise könnte
es vorteilhaft sein, den Kopf zum Zweck der Neuroprotektion des
Gehirns zu kühlen
oder das Herz zu kühlen,
um das Myokard davor zu schützen,
während
oder nach einer Ischämie
einen Infarkt zu erleiden, oder einen kanzerogenen Bereich zu erwärmen, um
kanzerogene Zellen zu stören,
während
der Rest des Körpers
bei einer normalen, gesunden Temperatur gehalten wird, so dass die
Nachteile eine Ganzkörper-Hypothermie oder
-Hyperthermie nicht auftreten. Zudem können in dem Fall, dass der
gesamte Körper
gekühlt
wird und Zittern und andere thermoregulatorische Mechanismen dem
Versuch, den Körper
zu Kühlen,
entgegenwirken, solche Mechanismen umgangen oder ausgeschaltet werden,
wenn nur ein spezieller Bereich zur Kühlung anvisiert wird.
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Ein
mit Körperflüssigkeit,
wie Blut, in Kontakt stehender Wärmetauscher,
der in den Zielbereich gebracht wurde, könnte die Temperatur dieses
Bereichs verändern,
wenn der Wärmetauscher
effizient genug wäre,
das Blut ausreichend zu Kühlen,
so dass dieses das fragliche Gewebe kühlt, auch wenn die Körpertemperatur,
d. h. die Anfangstemperatur des Bluts, welches an dem Wärmeaustauschbereich
vorbeifließt,
normothermisch wäre.
Ein Wärmetauscher-Katheter mit einem
hocheffizienten Wärmeaustauschbereich
würde für solch
eine Anwendung benötigt
werden. Für
den Fall, dass der Katheter in das Gefäßsystem perkutan eingeführt wird,
ist es auch höchst
wünschenswert,
einen so gering wie mögliches
Eintrittsprofil zu haben, um eine so gering wie mögliche Punktion
zu ermöglichen
und dennoch eine maximale Oberfläche
des Wärmeaustauschbereichs
in Kontakt mit dem fließenden
Blut zu treten. Solch ein Katheter ist Gegenstand dieser Anmeldung.
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Aufgrund
aller der vorstehenden Gründe
besteht ein Bedarf für
Mittel, dem Körper
eines Patienten auf eine wirkungsvolle und effiziente Weise Wärme zuzuführen oder
zu entziehen und gleichzeitig die Unzulänglichkeiten des Oberflächenwärmeaustauschs
zu verhindern und die Gefahren interner Verfahren wie dem Bypassverfahren
zu umgehen. Es besteht der Bedarf für ein Mittel zum schnellen,
effizienten und kontrollierbaren Austauschen von Wärme mit
dem Blut eines Patienten, so dass die Temperatur des Patienten oder
des Zielgewebes innerhalb des Patienten verändert oder kontrollierbar bei
einer Zieltemperatur gehalten werden kann.
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Das
Positionieren eines Katheters zentral innerhalb des fließenden Blutstroms
kann aus vielen Gründen
wichtig sein. Der Kontakt zwischen einem heißen oder kalten Wärmeaustauschbereich
und den Wänden
eines Körpergefäßes wie
z. B. eines Blutgefäßes kann
das Gewebe an dem Kontaktpunkt beeinflussen. Bei einigen Anwendungen,
wie z. B. für
den Fall, dass der Benutzer versucht, die Oberfläche eines freigelegten Gefäßes an die
Wand des Gefäßes zu heften
oder das betreffende Gewebe thermisch zu behandeln oder abzutragen,
ist der Kontakt zwischen dem Ballon und der umgebenden Körperstruktur wichtig,
wenn nicht sogar entscheidend. Für
den Fall, dass dieser Kontakt jedoch unerwünscht ist, wäre es jedoch
von Vorteil, ein Mittel zur Verfügung
zu haben, welches ein Anliegen des Wärmeaustauschbereichs an die
Gefäßwand verhindert.
-
In
dem Fall, dass die Temperatursteuerung der Temperatur des Bluts
das Ziel ist, ist es außerdem
von Vorteil, den Wärmeaustauschbereich
im Zentrum des Flusses einer Körperflüssigkeit
zu platzieren, beispielsweise im Zentrum des Lumens eines Blutgefäßes, so
dass der Blutfluss den gesamten Ballon umströmt und kein Bereich der Oberfläche des Ballons
von dem Fluss abgeschirmt ist und damit in diesem Bereich ein Wärmeaustausch
mit der Körperflüssigkeit
an der Ballonoberfläche
verhindert würde. Dies
würde zudem
helfen zu verhindern, dass Blut in Bereichen geringen Flusses oder
keines Flusses sich ansammelt, wofür gezeigt wurde, dass sich
Blutgerinnsel bilden.
-
Es
wäre besonders
vorteilhaft, wenn die Wärmetauscheroberfläche so konfiguriert
werden könnte,
dass die mit dem Blut in Kontakt befindliche Oberfläche maximiert
wird, während
die Behinderung des Flüssigkeitsflusses
innerhalb des Gefäßes minimiert
wird. Das ist wünschenswert,
weil ein maximaler Fluss für
einen maximalen Wärmeaustausch wichtig
ist und weil ein maximaler Fluss sicherstellt, dass das Gewebe nach
dem Wärmeaustauschbereich
ausreichend mit Blut versorgt wird. Daher sollte die Flussrate des
Bluts an dem Wärmeaustauschbereich
vorbei mit der Oberfläche
des Wärmeaustauschbereichs,
die sich im Strom des fließenden Blutes
befindet, gleichzeitig maximiert werden. Ein Katheter, der diese
scheinbar widersprüchlichen
Ziele erreicht, wäre
in hohem Maße
wünschenswert.
-
Zudem
ist es für
den Fall, dass ein Wärmeaustausch
zwischen zwei fließenden
Flüssigkeiten erfolgt,
am wirkungsvollsten, Gegenstrom zu haben. Das bedeutet, dass der
Fluss des Wärmetauscherfluids
entgegen der Fließrichtung
der Flüssigkeit
ist, mit der es Wärme
austauscht. Da ein Wärmetauscher-Katheter
auf verschiedene Arten in Blutgefäße eingebracht werden könnte, was
dazu führen
würde, dass
der natürliche
Blutfluss für
unterschiedliche Fälle
verschieden wäre
(d. h. proximal nach distal oder distal nach proximal), wäre es vorteilhaft,
einen Katheter zu haben, in welchem die Flussrichtung im Bereich
des Ballons, der dem Fluss der Körperflüssigkeit
ausgesetzt ist, angepasst werden könnte, in eine beliebige Richtung
zu fließen,
um zu er möglichen, dass
der Katheter in das Blutgefäß in eine
beliebige Richtung eingeführt
werden kann und die Richtung des Flusses des Wärmetauscherfluids so angepaßt werden
kann, dass es entgegen der Strömung
in dem Gefäß fließt.
-
Wenn
der Katheter in das Gefäßsystem
des Patienten eingeführt
werden soll, ist es sehr vorteilhaft, ein geringes Eintrittsprofil
zu haben, das bedeutet, einen Durchmesser der Vorrichtung beim Eintritt, der
so gering wie möglich
ist. Das ermöglicht
das Einführen
der Vorrichtung durch eine kleine Hülse, einen Einstich oder einen
Schnitt. Dennoch sollte die Oberfläche des Wärmeaustauschbereichs maximiert
werden, wenn der Katheter betrieben wird, um Wärme mit dem Blut auszutauschen.
Diese Ziele erscheinen wiederum widersprüchlich und ein Wärmetauscher-Katheter,
der beide Eigenschaften erfüllt,
wäre höchst vorteilhaft.
-
Wärmetauscher-Katheter
gemäß dem Stand der
Technik sind aus der WO 99/66970 bekannt, die ein einzelnes, spiralförmiges Wärmetauscherelement
aufweisen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Wärmetauscher-Kathetersystem
zum Erwärmen
oder Kühlen
wenigstens eines Bereichs des Körpers
eines menschlichen oder tierischen Patienten zur Verfügung, welches
umfasst: einen Wärmetauscher-Katheter
umfassend einen Schaft, der ein Arbeitslumen aufweist, welches einen
Zugang über
das distale Ende des Katheterschafts hinaus ermöglicht, ein Zuflusslumen, ein
Abflusslumen, und eine Mehrzahl von Wärmetauscherelementen, welche
in einer fluidischen Parallelkonfiguration an den Katheterschaft angebracht
sind, wobei jedes der Wärmetauscherelemente
eine spiralförmige
Konfiguration besitzt und ein im Wesentlichen hohles Lumen aufweist,
welches mit dem Zuflusslumen und dem Abflusslumen des Katheterschafts
fluidverbunden ist, so dass das Wärmetauscherfluid von dem Zuflusslumen
durch die Lumen der Wärmetauscherelemente
und aus dem Abflusslumen zirkulieren kann, eine Vorrichtung zum
Erwärmen
oder Kühlen
eines Wärmetauscherfluids
und zum Zirkulieren des Wärmetauscherfluids
durch den Katheterschaft über
das Zufluss- und das Abflusslumen, einen Temperatursensor zum Erfassen
der Temperatur des Patienten, und eine Steuerungseinheit, welche
programmierbar ist, um eine gewünschte
Temperatur des Patienten einzustellen und welche in Abhängigkeit
des Temperatursensors die Temperatur des Wärmetauscherfluids auf eine
Weise so steuert, dass die gewünschte
Temperatur für
den Patienten erreicht wird.
-
Es
ist eine Aufgabe dieser Erfindung, einen wirkungsvollen und vorteilhaften
Wärmeaustauschbereich
zum Zuführen
von Wärme
zu einem unter Hypothermie leidenden Patienten zur Verfügung zu stellen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, wirkungsvolle Mittel
zum Abführen
von Wärme
aus dem Blutstrom eines unter Hyperthermie leidenden Patienten zur
Verfügung
zu stellen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, wirkungsvolle Mittel
zum Zuführen
oder Abführen
von Wärme
von einem Patienten zum Verursachen von Normothermie zur Verfügung zu
stellen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, wirkungsvolle Mittel
zum Aufrechterhalten von Normothermie zur Verfügung zu stellen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, wirkungsvolle Mittel
zum Kühlen
eines Patienten auf eine Zieltemperatur und zum kontrollierten Halten dieser
Temperatur zur Verfügung
zu stellen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, einen Wärmetauscher-Katheter
zur Verfügung
zu stellen, der eine vorteilhafte Konfiguration aufweist, die einen
maximalen Austausch von Wärme
mit Blut, welches in wärmetauschender
Umgebung des Wärmeaustauschbereichs
fließt.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, einen Wärmetauscher-Katheter
zur Verfügung
zu stellen, der eine vorteilhafte Form hat, die ein vorteilhaftes
Verhältnis
von Wärmetauscheroberfläche erreicht,
während
ein ausreichender Fluss in einem Blutgefäß aufrecht erhalten wird.
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Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, einen Katheter mit einem
ausreichend wirkungsvollen und effizienten Wärmeaustauschbereich zum Kühlen einer
Zielregion eines Patienten zur Verfügung zu stellen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, einen Katheter mit einem
ausreichend wirkungsvollen und effizienten Wärmeaustauschbereich zum präzisen Halten
eines Patienten bei einer Zieltemperatur zur Verfügung zu
stellen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, einen Wärmetauscher-Katheter
zur Verfügung
zu stellen, der so konfiguriert ist, dass er wirkungsvoll Wärme mit
dem Blut eines Patienten austauscht, während ein kontinuierlicher
Fluss des Bluts am Katheter vorbei mit einem Minimum am Widerstand
für diesen
Blutfluß ermöglicht wird.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, einen Wärmetauscher-Katheter,
der einen Wärmeaustauschbereich
bestehend aus mehreren Ballonelementen wie z. B. Ausbauchungen aufweist.
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Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, einen Wärmetauscher-Katheter,
welcher einen isolierten Schaft hat, zur Verfügung zu stellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, ein wirkungsvolles Verfahren
zur Kontrolle der Temperatur einer Körperflüssigkeit zur Verfügung zu
stellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, ein wirkungsvolles Verfahren
zum Erwärmen
einer Körperflüssigkeit
zur Verfügung
zu stellen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, ein wirkungsvolles Verfahren
zum Kühlen
einer Körperflüssigkeit
zur Verfügung
zu stellen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, ein wirkungsvolles Verfahren
zum Hervorrufen von Hypothermie zur Verfügung zu stellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, einen Katheter zur Verfügung zu
stellen, welcher einen Wärmeaustauschbereich
aufweist, wobei die Temperatur durch die Temperatur eines fließenden Wärmetauscherfluids
gesteuert wird und wobei die Richtung der Fluidströmung umgekehrt
werden kann.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, einen Wärmetauscher-Katheter
zur Verfügung
zu stellen, welcher einen Wärmeaustauschbereich
hat, wobei, wenn der Wärmeaustauschbereich
innerhalb eines Blutgefäßes platziert
wird, die Form des Wärmeaustauschbereichs
zur Zentrierung des Wärmeaustauschbereichs
innerhalb des Gefäßes beiträgt.
-
Diese
und andere Aufgaben dieser Erfindung werden mit Bezugnahme auf die
nachfolgenden Zeichnungen und Beschreibungen verstanden werden.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 ist
eine perspektivische Zeichnung einer Ausführungsform des Katheters gemäß der Erfindung.
-
1A ist
eine perspektivische Zeichnung eines Niederhalters an dem proximalen
Ende des Katheters gemäß 1.
-
2 ist
eine Querschnittszeichnung des Schafts des Katheters entlang der
Linie 2-2 in 1.
-
3 ist
eine Querschnittszeichnung des Wärmeaustauschbereichs
des Katheters entlang der Linie 3-3 in 1.
-
3A ist
eine Querschnittszeichnung des Wärmeaustauschbereichs
des Katheters entlang der Linie 3A-3A in 1.
-
4 ist
eine perspektivische Zeichnung eines Segments des Wärmeaustauschbereichs
des Katheters innerhalb des Kreises 4-4 in 1.
-
5 ist
eine Querschnittszeichnung des Wärmeaustauschbereichs
des Katheters entlang der Linie 5-5 in 1.
-
6 ist
eine perspektivische Zeichnung eines Segments des Wärmeaustauschbereichs
des Katheters innerhalb des Kreises 6-6 in 1.
-
7 ist
eine perspektivische Zeichnung des mehrfach ausgebauchten Ballons
einer Ausführungsform
der Erfindung.
-
8 ist
eine perspektivische Zeichnung des distalen Abschnitts des Schaftes
einer Ausführungsform
der Erfindung.
-
9 ist
eine perspektivische Zeichnung, zum Teil mit verdeckten Linien,
des Wärmeaustauschbereichs,
welcher durch den Schaft und den mehrfach ausgebauchten Ballon der 7 und 8 gebildet
wird.
-
10 ist
eine vergrößerte Darstellung
der Anbringung des zentralen Lumens des Ballons an dem Schaft des
Katheters gemäß 9,
wobei der Bereich innerhalb des Kreises 10-10 in 9 gezeigt ist.
-
10A ist eine vergrößerte Ansicht des Stopfens
zwischen dem Schaft und dem zentralen Lumen des Ballons des Katheters
gemäß 9,
wobei der Bereich innerhalb des Kreises 10A-10A in 9 gezeigt
ist.
-
11 ist
eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts eines mehrfach ausgebauchten,
gekrümmten
Wärmetauscherballons
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
-
11A ist eine Querschnittsansicht des Wärmeaustauschbereichs
entlang der Linie 11A-11A in 11.
-
12 ist
eine Querschnittsansicht des proximalen Abschnitts des Wärmeaustauschbereichs
einer Ausführungsform
der Erfindung.
-
12A ist eine Querschnittsansicht eines Abschnitts
des Wärmeaustauschbereichs
entlang der Linie 12A-12A der 12.
-
12B ist eine Querschnittsansicht eines Abschnitts
des Wärmeaustauschbereichs
entlang der Linie 12B-12B der 12.
-
12C ist eine Querschnittsansicht eines Abschnitts
des Wärmeaustauschbereichs
entlang der Linie 12C-12C der 12.
-
13 ist
eine Schnittansicht des distalen Abschnitts des Wärmeaustauschbereichs
einer Ausführungsform
der Erfindung.
-
13A ist eine Querschnittsansicht eines Abschnitts
des Wärmeaustauschbereichs
entlang der Linie 13A-13A der 13.
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13B ist eine Querschnittsansicht eines Abschnitts
des Wärmeaustauschbereichs
entlang der Linie 13B-13B der 13.
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14 ist
eine Schnittansicht des distalen Abschnitts des Wärmeaustauschbereichs
einer Ausführungsform
der Erfindung.
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15A ist eine Seitenansicht, zum Teil mit verdeckten
Linien, des Wärmeaustauschbereichs
einer Ausführungsform
der Erfindung.
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15B ist ein Querschnitt entlang der Linie 15B-15B
in 15A.
-
15C ist ein Querschnitt entlang der Linie 15C-15C
in 15A.
-
15D ist ein Querschnitt entlang der Linie 15D-15D
in 15A.
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15E ist ein Querschnitt entlang der Linie 15E-15E
in 15A.
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15F ist ein Querschnitt entlang der Linie 15F-15F
in 15A.
-
16A ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform
eines intravaskulären
Wärmetauscher-Katheters
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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16B ist eine perspektivische Ansicht von vorne
einer Ausführungsform
einer extrakorporalen Temperatursteuerungskonsole, die in Verbindung
mit dem Katheter der 16A verwendbar ist, um eine Temperatursteuerung
eines menschlichen oder tierischen Patienten zu erreichen.
-
17 ist
ein Flussdiagramm eines exemplarischen Verfahrens gemäß der Erfindung.
-
Detaillierte Beschreibung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt einen verbesserten Wärmetauscher-Katheter
zur Verfügung, der
mit einem effizienten und wirkungsvollen Wärmeaustauschbereich zum Austauschen
von Wärme
mit einer Körperflüssigkeit
versehen ist, während
ein minimales Eintrittsprofil des Katheters beibehalten wird. Der
Wärmetauscher-Katheter
weist im Allgemeinen einen Katheter mit einem Schaft für den Fluss
des Wärmetauscherfluids
zu und von einem Wärmeaustauschbereich
auf, wobei der Wärmeaustauschbereich
einen vorteilhaft ausgeführten
Multi-Lumen-Ballon
aufweist und wobei das Wärmetauscherfluid durch
den Ballon fließt
und Blut über
die Außenseite des
Ballons fließt
und Wärme über die
Wandungen des Ballons zwischen dem Wär metauscherfluid, welches innerhalb
des Ballons fließt,
und dem Blut, welches außerhalb
des Ballons fließt,
ausgetauscht wird.
-
Unter
Bezugnahme auf die 1 bis 10A umfasst
der Katheter bei einer vorteilhaften Ausführungsform einen Schaft 50 mit
einem darauf angeordneten Wärmeaustauschbereich 100.
Der Schaft hat zwei ungefähr
parallele Lumen, die durch den proximalen Schaft verlaufen, ein
Zuflusslumen 52 und ein Abflusslumen 54. Der Schaft
weist im Allgemeinen auch ein Arbeitslumen 56 auf, welches sich
durch diesen erstreckt zum Einführen
eines Führungsdrahts
oder zum Applizieren von Medikamenten, radiographischen Kontrastmitteln
oder ähnlichem
an das distale Ende des Katheters. Der Wärmeaustauschbereich weist einen
vierlumigen Ballon auf wobei drei äußere Lumen 58, 60, 62 um
ein inneres Lumen 64 herum in einem spiralförmigen Muster angeordnet
sind. In der gezeigten Ausführungsform rotiert
der Ballon vorzugsweise einmal vollständig auf allen 5 bis 10 cm
(2 bis 4 Inch) Länge
um das innere Lumen 64. Alle vier Lumen sind dünnwandige
Ballone und jedes äußere Lumen
teilt ein gemeinsames dünnwandiges
Segment 66, 68, 70 mit dem inneren Lumen.
Der Ballon ist ungefähr
25 cm lang und hat, wenn er aufgepumpt ist, einen äußeren Umfang 72 von
ungefähr
8 mm (0,328 Inch). Wenn er zusammengefaltet ist, beträgt das Profil
im Allgemeinen weniger als ca. 3 mm Durchmesser (9 French).
Wenn der Ballonabschnitt an dem Schaft angebracht wird, sind sowohl
das proximale Ende 74 als auch das distale Ende 76 um
den Schaft herum flüssigkeitsdicht abgeschlossen,
wie weiter unten beschrieben wird.
-
Der
Katheter ist an seinem proximalen Ende mit einem Verteiler 78 (Hub)
verbunden. An dem Verteiler ist das Führungsdrahtlumen 56 mit
einem Führungsdrahtzugang 80 verbunden,
das Zuflusslumen 52 ist in Fluidverbindung mit einem Zuflusszugang 82 und
das Abflusslumen 54 ist in Verbindung mit einem Abflusszugang 84.
An den Verteiler befestigt und dem proximalen Schaft umschließend befindet
sich ein Stück
eines Zugentlastungsschlauchs 86, welches z. B. ein Stück eines
Schrumpfschlauches sein kann. Der Zugentlastungsschlauch kann mit
chirurgisch vernähbaren
Niederhaltern 88, 90 versehen sein. Alternativ
kann ein Schmetterlingsniederhalter 92 vorgesehen sein
(siehe 1A). Zwischen dem Zugentlastungsschlauch 86 und
dem proximalen Ende des Ballons 74 ist der Schaft mit einem äußeren Durchmesser
von ca. 3 mm (0,118 Inch) extrudiert. Der interne Aufbau entspricht
dem in 2 gezeigten Querschnitt. Unmittelbar proximal
von der Ballonbefestigung 74 ist der Schaft eingeschnürt 94. Der äußere Durchmesser
des Schafts ist auf ca. 2,5 bis 2,8 mm (0,100 bis 0,110 Inch) reduziert,
jedoch ist bleibt der interne Aufbau mit den drei Lumen bestehen.
Vergleiche z. B. den Schaftquerschnitt gemäß 2 mit dem
Querschnitt des in 3 gezeigten Schafts. Dieser
Schaftabschnitt mit verringertem Durchmesser bleibt bei einem ungefähr konstanten Durchmesser
von ca. 2,5 bis 2,8 mm (0,100 bis 0,110 Inch) zwischen dem eingeschnürten Bereich
bei 94 und dem distalen Bereich 96 bestehen, wo
das Abflusslumen verschlossen und die Verlängerungsröhre 98 des Führungsdrahts
angefügt
ist, wie beschrieben werden wird.
-
In
dem eingeschnürten
Bereich 94 ist ein proximales Ballonmarkierungsband 102 um
den Schaft herum angebracht. Das Markierungsband ist ein radioopakes
Material wie z. B. ein Platin- oder Goldband oder radioopake Farbe
und ist nützlich,
um das proximale Ende des Ballons mittels Durchleuchtung zu lokalisieren,
während
der Katheter im Körper des
Patienten ist.
-
An
dem Markierungsband sind alle vier Ausbauchungen des Ballons herabgezogen
und an dem Schaft 50 befestigt. Dies kann erreicht werden
durch ein Falten der äußeren Ausbauchungen
des Ballons 58, 60, 62 herab um das innere
Lumen 64, das Überstülpen einer
Hülse,
beispielsweise eines kurzen Schlauchstücks, über den Ballon und das Einbringen eines
Klebstoffs, beispielsweise durch das Einsaugen eines Klebstoffs
entlang des gesamten inneren Umfangs der Hülse. Das innere Lumen ist dann
an dem Schaft durch ein zweites kurzes Schlauchstück befestigt.
Ein kurzes Stück
eines mittleren Schlauchs 104, beispielsweise 1 mm, ist
mit der Innenseite des inneren Lumens hitzeverschweißt. Der
mittlere Schlauch hat einen äußeren Durchmesser,
der ungefähr
der gleiche wie der innere Durchmesser des inneren Lumens ist. Der
mittlere Schlauch wird dann ungefähr in den Bereich der Einschnürung nahe
der proximalen Markierung geschoben und Klebstoff 106 wird
in den Abstand zwischen der Innenseite des mittleren Schlauchs und
der äußeren Oberfläche des Schafts 50 eingesaugt.
-
Ein ähnliches
Verfahren kann zur Befestigung des distalen Endes des Ballons verwendet
werden. Das distale Ende des Ballons ist um die Verlängerungsröhre 98 für den Führungsdraht
herab anstatt den Schaft befestigt, davon abgesehen ist die Befestigung
jedoch im Wesentlichen ähnlich.
-
Distal
von dem proximalen Ballonverschluss ist unter dem Ballon ein längliches
Fenster 108 durch die Wandung des Abflusslumens in den
Schaft geschnitten. Entlang des proximalen Bereichs des Ballons
sind fünf
Schlitze, z. B. 110, in die gemeinsame Wand zwischen jedem
der äußeren Lumen 58, 60, 62 und
dem inneren Lumen 64 geschnitten. Da die äußeren Lumen
um das innere Lumen in einer spiralförmigen Weise geschlungen sind,
verläuft
jedes der äußeren Röhren über das
Abflusslumen des inneren Schaftelements an einer geringfügig unterschiedlichen
Stelle entlang der Länge
des inneren Schafts und daher ist ein längliches Fenster 108 in
das Abflusslumen des Schafts geschnitten, so dass jedes äußere Lumen
wenigstens einen Schlitz, z. B. 110, aufweist, der über dem
Fenster in dem Schaft angeordnet ist. Zusätzlich besteht ein ausreichender
Abstand zwischen der äußeren Oberfläche des
Schaftes und der Wand des inneren Lu mens, um einen ausreichenden
Raum zu schaffen, der einen relativ unbehinderten Fluss des Wärmetauscherfluids
durch alle fünf
Schlitze in jedes äußere Lumen,
um den Schaft und durch das längliche
Fenster 108 in das Abflusslumen 54 in den Schaft 50 erlaubt.
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Distal
von dem länglichen
Fenster in dem Abflusslumen ist das innere Element 64 des
vierlumigen Ballons um den Schaft herum in einem flüssigkeitsdichten
Stopfen verschlossen. Unter Bezugnahme auf 10A wird
der Stopfen gebildet, indem z. B. ein relativ dickes Stück eines
PET-Schlauchs geschrumpft wird, um ein Stück eines Röhrenstopfen 112 zu
formen, wobei der innere Durchmesser des Röhrenstopfen-Stücks ungefähr dem äußeren Durchmesser
des Schafts an der Stelle, wo der Stopfen gebildet werden soll,
entspricht. Der Röhrenstopfen
wird über
den Schaft geschoben und liegt locker an dem Schaft an. Der Schaft
ist im Allgemeinen aus einem Material, das keiner Wärmeschrumpfung
unterliegt, gebildet. Wie in den 10A und 3 erkennbar
ist, besteht zwischen der äußeren Wand
des Schafts und der inneren Wand des inneren Lumens 64 ein
gewisser Abstand. Die Wände
des inneren Lumens bestehen aus dünnem, einer Wärmeschrumpfung
unterliegenden Material, wie z. B. PET. Eine Sonde mit einem Widerstandheizelement
an ihrem distalen Ende wird in das Führungsdrahtlumen des Schaftes
eingeführt
und mit dem Heizelement unterhalb des Röhrenstopfens positioniert.
Die Sonde wird erhitzt, wodurch die Hitzeschrumpfende Wand des inneren
Lumens veranlasst wird, gegen den Röhrenstopfen zusammenzuschrumpfen
und der Röhrenstopfen
geringfügig
gegen den Schaff zusammenzuschrumpfen. Die daraus resultierende
mechanische Verbindung ist ausreichend flüssigkeitsdicht, um zu verhindern,
dass das Abflusslumen und der Abstand zwischen dem Schaft und der
Wand des inneren Lumens unmittelbar in Fluidverbindung mit dem inneren Element
des Zuflusslumens ist außer
durch die äußeren Lumen
wie weiter unten genauer ausgeführt
wird.
-
Kurz
distal von dem Stopfen ist das Abflusslumen mittels einer Hitzeverschweißung 99 geschlossen
und das Zuflusslumen ist zu dem inneren Element aufgestochen 101.
Dies kann erreicht werden durch ein Einschnüren des Schaftes bei 96,
das Anbringen einer Verlängerungsröhre 98 für den Führungsdraht
an das Führungsdrahtlumen
und das Öffnen
des Zuflusslumens zum Innenraum des inneren Lumens an derselben
Stelle und das Schließen
des Abflusslumens durch Hitzeverschweißen. Die Verlängerungsröhre für den Führungsdraht
verläuft
weiter zum distalen Ende des Katheters 14 und stellt dabei eine
Verbindung zwischen dem Führungsdrahtzugang 80 und
dem Gefäß distal
von dem Katheter her, um einen Führungsdraht
dafür zu
verwenden, den Katheter zu platzieren oder zum infudieren von Medikamenten,
radiografischen Kontrastmitteln oder ähnlichem hinter das distale
Ende des Katheters.
-
Das
distale Ende des Ballons 76 ist an die Verlängerungsröhre für den Führungsdraht
auf im Wesentlichen die gleiche Weise befestigt, wie das proximale
Ende 74 um den Schaft herab befestigt ist. Kurz proximal
von dem distalen Verschluss werden fünf Schlitze 116 in
die gemeinsame Wand zwischen jedem der drei äußeren Lumen 58, 60, 62 des
Ballons und dem inneren Lumen 64 geschnitten, so dass jedes
der äußeren Lumen
in Fluidverbindung mit dem inneren Lumen ist.
-
Kurz
distal von dem Ballon, nahe dem distalen Verschluss, ist ein distales
Markierungsband 118 um die Verlängerungsröhre für den Führungsdraht herum angebracht.
Ein flexibles Stück
einer Röhre 120 kann
auf das distale Ende der Führungsdrahtröhre aufgesteckt
werden, um den gesamten Katheter mit einer weichen Spitze zu versehen.
-
Bei
der Verwendung wird der Katheter in den Körper des Patienten eingeführt, so
dass der Ballon innerhalb eines Blutgefäßes ist, beispielsweise in
der Vena Cava Inferior (IVC). Wärmetauscherfluid
wird in den Zuflusszugang 82 geleitet, fließt entlang
des Zuflusslumens 52 und distal von dem Röhrenstopfen 112 in
das innere Lumen 64. Das Wärmetauscherfluid fließt entlang
des inneren Lumens, dann durch die Schlitze 116 zwischen
dem inneren Lumen 64 und den drei äußeren Lumen 58, 60, 62.
-
Die
Wärmetauscherflüssigkeit
fließt
dann zurück
durch die drei äußeren Lumen
des Ballons zu dem proximalen Ende des Ballons. Ein Fenster 108 ist
in das Abflusslumen des Schafts proximal von dem Stopfen 99 geschnitten.
In dem distalen Bereich des Ballons, ungefähr über dem Fenster, sind ca. 5 Schlitze 110 in
die Wand zwischen jedem der äußeren Ballonlumen 58, 60, 62 und
dem innere Lumen 64 geschnitten. Da die äußeren Lumen
in einem spiralförmigen
Muster um das innere Lumen geschlungen sind, ist zumindest einer
der Schlitze von jedem der äußeren Lumen
an einer gewissen Stelle direkt über
dem Fenster 108 des Abflusslumens platziert. Zudem besteht
ein ausreichender Abstand zwischen der Wand des inneren Lumens und
dem Schaft, wie in 10A bei 102 gezeigt
ist, so dass auch für
den Fall, dass die Schlitze nicht direkt über dem Fenster 108 sind,
ein Fluss in den Bereich zwischen der Wand des inneren Lumens und
der äußeren Wand des
Schafts 50 es dem Fluid schließlich erlaubt in das Fenster 108 und
aus dem Abflusslumen ohne erheblichen Widerstand zu fließen. Es
fließt
dann aus dem Abflusslumen und aus dem Katheter durch den Abflusszugang 84.
Das Fluid kann bei einem Druck von beispielsweise 275790 – 344738
Pa (40–50
Pfund pro Quadratinch (psi)) gepumpt werden und bei einem Druck
von ca. 282685 Pa (41 psi) wird ein Fluß von bis zu 500 Milliliter
pro Minute erreicht.
-
Eine
gegenläufige
Strömung
zwischen dem Blut und dem Wärmetauscherfluid
ist höchst
erstrebenswert für
einen effizienten Wärmeaustausch
zwischen dem Blut und dem Wärmetauscherfluid.
Wenn der Ballon daher in einem Gefäß platziert wird, in dem der
Blutfluss in Rich tung vom proximalen zum distalen Ende des Katheters
ist, beispielsweise, wenn er von der Femoralvene in die aufsteigende Vena
Cava platziert wird, ist es erstrebenswert, dass das Wärmetauscherfluid
in den äußeren Ballonlumen in
Richtung vom distalen Ende zum proximalen Ende des Katheters fließt. Dies
wird durch die oben beschriebene Anordnung erreicht. Es ist jedoch
bereits zu erkennen, dass für
den Fall, dass der Ballon so platziert wird, dass das Blut entlang
des Katheters in Richtung von distal nach proximal fließt, beispielsweise
wenn der Katheter in die IVC von einem jugularen Zugang her plaziert
wurde, es erstrebenswert wäre,
wenn das Wärmetauscherfluid
in den äußeren Ballonlumen
vom proximalen Ende zum distalen Ende fließt. Obgleich dies in der gezeigten
Konstruktion nicht optimal wäre
und zu einem geringfügig
weniger wirkungsvollen Fluss führen
würde,
könnte
es durch ein Vertauschen des Zugangs der für die Zuflussrichtung und desjenigen,
der für
die Abflussrichtung verwendet wird, erreicht werden.
-
Wenn
Wärmetauscherfluid
durch den Ballon geleitet wird, das kälter als das Blut in dem Gefäß ist, in
dem der Ballon platziert ist, wird Wärme zwischen dem Blut und dem
Wärmetauscherfluid
durch die äußeren Wände der äußeren Lumen
ausgetauscht, so dass Wärme
von dem Blut absorbiert wird. Bei einem Temperaturunterschied zwischen
dem Blut und dem Wärmetauscherfluid
(manchmal mit ΔT
bezeichnet), beispielsweise wenn das Blut des Patienten ca. 37° C hat und
die Temperatur des Wärmetauscherfluids ca.
0° C ist
und wenn die Wände
der äußeren Lumen genügend Wärme leiten,
beispielsweise wenn sie aus einem dünnen (0,002 Inch oder weniger)
Kunststoffmaterial wie z. B. Polyethylenterephthalat (PET) sind,
kann genügend
Wärme ausgetauscht
werden (beispielsweise ca. 200 Watt), um die gesamte Körpertemperatur
des Patienten mit einer brauchbaren Rate zu senken, beispielsweise
3 bis 6° C
pro Stunde.
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Die
spiralförmige
Struktur der äußeren Lumen
hat gegenüber
geraden Lumen den Vorteil, eine größere Länge eines Wärmetauscherfluid-Strömungswegs
bei der jeweiligen Länge
des Wärmeaustauschbereichs
zu haben. Sie kann außerdem
zu verbesserten Strömungsmustern
für einen
Wärmeaustausch
zwischen fließenden
Flüssigkeiten
führen. Darüber hinaus
kann die spiralförmige
Form helfen, den Fluss in einer ungefähr röhrenförmigen Leitung aufrecht zu
erhalten, beispielsweise den Blutfluss in einem Blutgefäß, in dem
kein fester Verschluß um den
Wärmeaustauschbereich
gebildet wird, da der Außenbereich
des Wärmeaustauschbereichs
nicht röhrenförmig ist.
-
Die
Tatsache, dass der Wärmeaustauschbereich
die Form eines aufpumpbaren Ballons hat, erlaubt zudem ein minimales
Eintrittsprofil, beispielsweise einen Querschnitt von 3 mm (9 French)
oder weniger, während
der Wärmeaustauschbereich, wenn
er einmal in dem Gefäß ist, aufgepumpt
werden kann, wodurch der funktionelle Querschnitt des Wärmeaustauschbereichs bei
der Anwendung dramatisch vergrößert werden
kann. Nach der Verwendung kann der Ballon für eine leichte Entfernung zusammengefaltet
werden.
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Eine
derartige Konfiguration hat einen ausreichend effizienten Wärmeaustausch,
so dass die Verwendung eines Systems, welches die Temperatur des
Wärmetauscherfluids
steuert und welches als Antwort auf Signale, die die Temperatur
eines Patienten wiedergeben, geführt
wird, adäquat
ist, um die Kontrolle über
die Körpertemperatur
eines Patienten auszuüben.
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Wird
nun auf die 11 bis 13B Bezug genommen,
ist der Wärmeaustauschbereich
bei einem anderen Beispiel einer bevorzugten Ausführungsform
in einer Form, die man als verdrilltes Band bezeichnen kann. Das
Wärmetauscherfluid
strömt
zu und von dem Wärmeaustauschbereich 202 durch Kanäle, die
in dem Schaft 206 gebildet sind, auf im Wesentlichen die
gleiche Weise wie zuvor für
Schaft 50 beschrieben. Die 11 und 11A illustrieren diese Ausführungsform eines Wärmeaustauschbereichs 202,
der eine Mehrzahl von Ballonelementen in der Form von röhrenförmigen Elementen,
die in einer Spiralebene übereinander
gestapelt sind. Insbesondere definiert eine zentrale Röhre 220 ein
zentrales Lumen 222 hierin. Ein Paar kleinere mittlere
Röhren 224a, 224b schließen sich
an den Außenbereich der
zentralen Röhre 220 an
diametral gegenüberliegenden
Positionen an. Wie hier gezeigt ist, sind die Röhren so angebracht oder alternativ
in einer einheitlichen Extrusion extrudiert, dass die Ballonelemente im
Wesentlichen die Ausbauchungen eines mehrfach ausgebauchten Ballons
bilden. Jede der kleineren Röhren 224a, 224b definiert
ein Flüssigkeitslumen 226a, 226b darin.
Ein Paar äußere Röhren 228a, 228b ist
an dem Außenbereich
der mittleren Röhren 224a, 224b fluchtend
mit den fluchtenden Achsen der zentralen Röhre 220 und der mittleren
Röhren 224a, 224b angebracht.
Jede der äußeren Röhren 228a, 228b definiert
ein Flüssigkeitslumen 230a, 230b darin.
Durch ein Verdrillen der mittleren und der äußeren Röhren 224a, 224b, 228a, 228b um
die zentrale Röhre 220 wird
die spiralförmige
bandartige Konfiguration gemäß 11 gebildet.
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Ein
Zuflussweg des Wärmeaustauschmediums
wird durch die zentrale Röhre 220 gebildet,
wie nachfolgend genauer beschrieben wird. Die mittleren Röhren 224a, 224b und
die äußeren Röhren 228a, 228b definieren
einen Flüssigkeitsabflussweg
innerhalb des Wärmeaustauschbereichs 202.
Wärmetauscherfluid
wird durch einen Zuflusszugang eines Verteilers am proximalen Ende
eines Schafts in den Katheter eingeleitet und nach dem Zirkulieren
mittels eines Abflusszugangs auf im Wesentlichen die gleiche Weise
wie zuvor beschrieben entfernt. Gleichermaßen ist ein Führungsdrahtzugang
an dem Verteiler vorgesehen.
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Unter
Bezugnahme auf die 12 und 12A bis 12C wird nun ein proximaler Verteiler des Wärmeaustauschbereichs 202 beschrieben. Der
Schaft 206 erstreckt sich ein kurzes Stück, vorzugsweise ca. 3 cm,
in die zentrale Röhre 220 und
ist thermisch oder durch Klebstoff mit der inneren Wand der zentralen
Röhre verbunden,
wie bei 250 zu sehen ist. Wie in 12A zu
sehen ist, enthält
der Schaft 206 eine planare Zwischenwand 252,
die den Innenraum des Schaftes 206 im Allgemeinen gleich
unterteilt in ein Zuflusslumen 254 und ein Abflusslumen 256.
Ein Arbeits- oder Führungsdrahtlumen 260 wird innerhalb
eines Führungsdrahtrohres 262 definiert, das
auf einer Seite des Schaftes 206 an die Zwischenwand 252 anschließend liegt.
Der Schaft 206 ist vorzugsweise durch Extrusion gebildet.
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Das
Abflusslumen 256 ist durch einen Stopfen 264 oder ähnlich wirkende
Mittel am abschließenden
Ende des Schaftes 206 innerhalb der zentralen Röhre 220 verschlossen.
Das Zuflusslumen 254 bleibt zu dem zentralen Lumen 220 des
Wärmeaustauschbereichs 202 hin
geöffnet.
Die Führungsdrahtröhre 262 verläuft ein
kurzes Stück
weiter und ist bei 270 mit einer Verlängerungsröhre für einen Führungsdraht 272 hitzeverschweißt, die
im Allgemeinen zentral innerhalb der zentralen Röhre 220 liegt.
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Ein
Fluidströmungsweg
wird durch Pfeile in 12 illustriert und umfasst im
Allgemeinen das Durchtreten von Fluid distal durch das Zuflusslumen 254 und
dann durch das gesamte zentrale Lumen 222. Das Fluid strömt durch
die Lumen 226a, 226b und 230a, 230b der
mittleren und äußeren Röhren 224a, 224b und 228a, 228b jeweils
zurück
und tritt in die Reservoire 274 und 275 ein. Diese
Reservoire sind in Fluidverbindung miteinander und bilden im Wesentlichen
ein Abschlussreservoir, welches mit einem Fenster 276 in
dem Abflusslumen fluidverbunden ist. Alternativ können zwei
Fenster 276 gebildet sein und ein in 12 nicht
gezeigtes Gegenstück eine
Spiralwindung weiter entlang des Schaftes, zwischen jeder Seite
des verdrillten Bandes (d. h. die Lumen 224a und 224b auf
einer Seite und 228a und 228b auf der andren Seite).
Auf diese Weise wird ein Reservoir von jeder Seite des verdrillten
Bandes mit dem Abflusslumen 256 in Fluidverbindung gebracht, jedes
durch sein eigenes Fenster (Ausgestaltung ist nicht gezeigt). Die
Flüssigkeit
tritt dann in das Abflusslumen 256 durch Öffnungen
ein, z. B. 276, die in der zentralen Röhre 220 angeordnet
sind und durch einen longitudinalen Zugang 278, der in
der Wand des Schaftes gebildet ist.
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Ein
distaler Verteiler des Wärmeaustauschbereichs 202 wird
unter Bezugnahme auf die 13 und 13A bis 13B gezeigt
und beschrieben. Die äußeren Röhren 228a, 228b neigen
sich herab, um sich an die zentrale Röhre 220 anzulegen
und mit dieser verbunden zu sein, die sich wiederum herabneigt und
mit der Verlängerungsröhre 272 für den Führungsdraht
verbunden ist. Flüssigkeit,
die distal durch das zentrale Lumen 220 fließt, tritt
radial aus durch eine Vielzahl von Öffnungen 280, die
in der zentralen Röhre 220 vorgesehen
sind. Die Öffnungen 280 öffnen sich
hin zu einem distalen Reservoir 282, welches mit den Lumen 226a, 226b fluidverbunden ist und
zu einem distalen Reservoir 281, welches mit dem Lumen 230a, 230b der
mittleren und äußeren Röhren 224a, 224b und 228a, 228b fluidverbunden sind.
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Durch
diese Konstruktion fließt
Wärmetauscherfluid,
welches in den Zuflusszugang 240 eingeleitet wird durch
das Zuflusslumen 254, in das zentrale Lumen 222,
durch die Öffnungen 280 heraus
und in das distale Reservoir 282. Von hier aus fließt das Wärmetauscherfluid
in proximaler Richtung durch beide mittleren Lumen 226a, 226b und äußeren Lumen 230a, 230b zu
den proximalen Reservoirs 274 und 275. Die Flüssigkeit
tritt dann radial in das Abflusslumen 256 durch die Öffnungen 276 und
den Zugang 278 ein. Das Fluid fließt dann zurück entlang des Schafts 206 und
aus dem Abflusszugang.
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Die
verdrillte Bandkonfiguration gemäß den 11 bis 13C ist aus mehrerlei Gründen vorteilhaft. Zunächst einmal
verbraucht das relativ flache Band keinen wesentlichen Querschnitt
eines Gefäßes, in welches
es eingeführt
wird. Die verdrillte Konfiguration verhindert zudem eine Blockierung
des Flusses durch das Gefäß, wenn
der Wärmeaustauschbereich 202 in
Position ist. Die spiralförmige
Konfiguration der Röhren 224a, 224b, 228a, 228b hilft
auch, den Wärmeaustauschbereich 202 innerhalb
eines Gefäßes zu zentrieren,
indem ein flaches Anliegen des Wärmeaustauschbereichs
gegen die Gefäßwand entlang
eines annähernd
relevanten Stücks
des Gefäßes verhindert
wird. Dies maximiert den Wärmeaustausch
zwischen den Lumen und dem Blut, welches in der Nähe der Röhren fließt. Es hilft
zudem, eine thermische Verletzung der Gefäßwand zu verhindern, indem
ein länger
andauernder Kontakt zwischen einem spezifischen Bereich der Gefäßwand und
dem Wärmeaustauschbereich
des Katheters vermieden wird. Aufgrund dieser Merkmale ist die verdrillte
Bandkonfiguration ideal für
einen maximalen Wärmeaustausch
und Blutfluss in einem verhältnismäßig kleinen
Gefäß wie z.
B. der Karotisarterie. Wie in 11 zu
sehen ist, hat ein beispielhafter Querschnitt einen maximalen funktionellen
Durchmesser 300 von ca. 5 mm, der eine Behandlung von relativ
kleinen Gefäßen erlaubt.
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Das
zusammengefaltete Profil des Wärmeaustauschbereichs
ist klein genug, um ein vorteilhaftes Eintrittsprofil zu bilden,
das für
manche Anwendungen bis zu 2,3 mm Durchmesser (7 French)
klein ist. Auch mit diesem kleinen Eintrittsprofil ist der Wärmeaustauschbereich
effizient genug, um Wärme
adäquat
mit Blut auszutauschen, welches entlang des Wärmeaustauschbereichs fließt, um die
Temperatur des Bluts zu verändern
und die Temperatur von Gewebe nach dem Wärmeaustauschbereich zu beeinflussen.
Aufgrund seines kleineren Profils ist es möglich, die Temperatur von Blut
in kleineren Gefäßen zu beeinflussen
und dadurch eine Behandlung von begrenzten Körperregionen zu ermöglichen.
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Diese
Konfiguration hat einen weiteren Vorteil, wenn der Wärmeaustauschbereich
in einer röhrenförmigen Leitung
wie z. B. einem Blutgefäß platziert
wird, insbesondere wenn der Durchmesser des Gefäßes der Hauptachse (Breite)
des Querschnitts des Wärmeaustauschbereichs
nahezu entspricht. Die Konfiguration neigt dazu, dass der Wärmeaustauschbereich
veranlasst wird, sich in der Mitte des Gefäßes selbst zu zentrieren. Hierdurch
werden zwei ungefähr
halbkreisförmige
Flusskanäle
innerhalb des Gefäßes gebildet,
wobei die Blutflusskanäle
durch die relativ flache Bandkonfiguration des Wärmeaustauschbereichs geteilt
werden. Es wurde gezeigt, dass das Mittel zum Bereitstellen einer
maximalen Wärmetauscheroberfläche bei
gleichzeitiger Bildung eines minimalen Flusswiderstands diese Konfiguration
ist, eine relativ flache Wärmetauscheroberfläche, die
zwei ungefähr
gleiche halbkreisförmige
Querschnitte frei hält.
Dies ist unter Bezugnahme auf 11A zu
sehen, falls der wesentliche funktionelle Durchmesser des gestrichelten
Kreises 300 im Wesentlichen dem Gefäß entspricht, in welchem das verdrillte
Band platziert wird. Zwei ungefähr
halbkreisförmige
Flusswege 302, 304 werden durch die relativ flache
Bandkonfiguration des Wärmeaustauschbereichs
definiert, d. h. die Breite der Hauptachse (von der äußeren Seite
der 228a zu der äußeren Seite
der 228b) ist mindestens zweimal länger als die Höhe, oder
kleine Achse der gesamten Konfiguration des Wärmeaustauschbereichs (in diesem
Beispiel der Durchmesser der inneren Röhre 222). Es wurde
gezeigt, dass, wenn der Wärmeaustauschbereich
nicht mehr als ca. 50 % der gesamten Querschnittsfläche der
kreisförmigen
Leitung einnimmt, eine hochgradig vorteilhafte Anordnung von Wärmeaustausch
zu Fluß hergestellt
wird. Die halbkreisförmige
Konfiguration des Querschnitts der Flusskanäle ist vorteilhaft, da, im
Verhältnis
zu einem Wärmeaustauschbereich
mit einem runden Querschnitt (wie dieser sich beispielsweise bei
einem wurstförmigen Wärmeaustauschbereich
ergeben würde),
die gebildeten Flusskanäle,
die mit dem Fluid wechselwirkende Oberfläche auf eine Weise minimieren,
die zu einer Minimierung der Bildung eines laminaren Flusses und
einer Maximierung der Durchmischung führt.
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Ein
maximaler Blutfluss ist aus zweierlei Gründen wichtig. Der erste ist,
dass ein maximaler Fluss zu dem nach dem Katheter liegenden Gewebe wichtig
ist, insbesondere wenn der Blutfluss zu dem Gewebe behindert ist,
wie dies im Falle eines ischämischen
Schlaganfalls oder eines Myokardinfarktes der Fall ist. Der zweite
Grund ist, dass ein Wärmeaustausch
stark von der Blutflussrate entlang des Wärmeaustauschbereichs abhängt, wobei
der maximale Wärmeaustausch
bei maximalem Blutfluss erfolgt, so dass ein maximaler Blutfluss
wichtig ist, um den Wärmeaustausch
zu maximieren.
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Eine
weitere beispielhafte Ausführungsform ist
sehr ähnlich
zu der eben beschriebenen verdrillten Band-Ausführungsform, mit der Ausnahme,
dass die äußeren Röhren 230a', 230b' kürzer als
die mittleren Röhren 226a', 226b' sind und vor
den mittleren Röhren
enden, wodurch der Wärmeaustauschbereich
einen abgestuften Durchmesser hat. Eine solche Konstruktion ist
in 14 gezeigt. Die Konfiguration des Schafts und
des proximalen Bereichs des Ballons sind im Wesentlichen die gleichen
wie bei dem eben beschriebenen verdrillten Band-Katheter. An der
distalen Seite des Wärmeaustauschbereichs
verzweigt das zentrale Lumen 220' jedoch an die mittleren Lumen 226a' und 226b' durch Schlitze,
wie z. B. 280'. Die äußeren Lumen 230a' und 230b' erstrecken
sich jedoch nicht bis zu der distalen Position, an der die mittleren
Röhren
mit dem zentralen Lumen verbunden sind. Anstatt dessen ist die Wand
zwischen den äußeren Lumen
und den mittleren Lumen an einer Position proximal des distalen
Endes der mittleren Röhren
geschlitzt 295',
so dass die mittleren Lumen in die äußeren Lumen verzweigen, um
eine Fluidverbindung miteinander zu haben. Auf diese Weise kann Wärmetauscherfluid
in den Zuflusszugang eingeleitet werden, fließt entlang des Zuflusslumens
zu dem zentralen Lumen, verlässt
das zentrale Lumen durch Schlitze in das mittlere Lumen. Das Wärmetauscherfluid
fließt
dann in proximaler Richtung entlang des mittleren Lumens bis zu
dem Punkt, an dem die äußeren Lumen
in Fluidverbindung mit den mittleren Lumen durch die Schlitze 295 sind.
Das Wärmetauscherfluid
fließt
in proximaler Richtung entlang dem mittleren Lumen und dem äußeren Lumen
zu dem proximalen Verteiler, der im Wesentlichen der gleiche wie
im Falle der vorher beschriebenen und in 12 gezeigten
Ausführungsform
ist. Gemäß dieser
Konstruktion kann ein Wärmeaustauschbereich
mit einem sehr geringen Durchmesser weit distal in einem kleinen
Gefäß platziert
werden und ein Wärmeaustauschbereich
mit einem größeren Durchmesser
in einem größeren Gefäß oder einem
Bereich des Gefäßes mit
einem größeren Durchmesser,
in welches der distale Bereich des Wärmeaustauschbereichs mit abgestuftem
Querschnitt platziert ist. Die Längen der
verschiedenen in 14 gezeigten Lumen sind nicht
wörtlich
zu verstehen und es ist bereits erkennbar, dass die Längen und
Durchmesser der Lumen angepasst werden können, um eine Konfiguration
zu erreichen, die für
unterschiedliche Anwendungen wünschenswert
ist. In einigen Anwendungen können, wie
der Fachmann bereits erkennen kann, mehr als nur zwei Lumen auf ähnliche
Weise gestapelt werden, um eine Konfiguration mit einer, zwei, drei
oder sogar mehr Stufen des Durchmessers des Wärmeaustauschbereichs zu erreichen.
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Bei
jeglicher Konfiguration ist es für
ein maximales Wärmeaustauschergebnis
wichtig, dass der Temperaturunterschied zwischen dem Blut und dem Wärmeaustauschbereich
so groß wie
möglich
ist. Aufgrund der großen
Länge des
benötigten
Katheters zum selektiven Kühlen
des Gehirns innerhalb der Karotisarterie in Verbindung mit einem
femoralen Zugang ist eine maximale thermische Isolation des Schafts
wichtig, um den Wärmeübergang
zu dem zum Gehirn fließenden
Blut zu maximieren und den Wärmeübergang
zu dem vom Gehirn wegfließenden Blut
zu minimieren. Der Katheter verläuft
während der
Verwendung im allgemeinen durch ein Gefäß mit einem relativ großen Durchmesser,
z. B. die Vena Cava oder die abdominale Aorta, so dass innerhalb des
Gefäßes um den
proximalen Schaft Platz ist, einen aufpumpbaren, isolierenden Bereich
um den Schaft herum zu verwenden. Da der isolierende Bereich 204 während des
Einführens
zusammengefaltet ist und hiernach aufgepumpt wird, wird der Einschnitt
oder Einstich in das Gefäßsystem
minimiert, die Isolation jedoch, wenn der isolierende Bereich aufgepumpt
ist, maximiert. Der isolierende Bereich wird zum Entfernen selbstverständlich zusammengefaltet.
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Eine
alternative Konstruktion des Wärmetauscherballons
ist in den 15A bis 15B gezeigt, wo
der Wärmeaustauschbereich
durch einen vierfach ausgebauchten Ballon gebildet wird, wobei der Ballon
drei zusammenfaltbare äußere Ballonausbauchungen 902, 904, 906 aufweist,
die ungefähr
in linearer und paralleler Anordnung um ein zentrales, zusammenfaltbares
Lumen 908 angeordnet sind. Der Katheter hat einen proximalen
Schaft 910 mit zwei entlang der Länge des Schaftes verlaufenden
Lumen, wobei das erste Lumen einen Zuflusskanal 912 bildet
und das zweite Lumen einen Abflusskanal 914. Das innere
des Schaftes ist durch zwei Rippen 916, 917 in
zwei Lumen aufgeteilt, jedoch nehmen die Lumen keine gleich großen Teile
des inneren des Schaftes ein. Der Zuflusskanal nimmt ca. 1/3 des Umfangs
des Innenbereichs ein, der Ausflusskanal ca. 2/3 des Umfangs des
Innenbereichs aus Gründen,
die nachfolgend erklärt
werden. Ein Führungsdrahtlumen 929 ist
entlang der Mitte des Schaftes verlaufend gebildet.
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Innerhalb
des proximalen Bereichs des Wärmeaustauschbereichs
des Katheters ist der Schaft an den Ballon befestigt. Ein Übergangsbereich 915 ist
zwischen dem Schaft 910 und der Röhre 911 gebildet,
die das zentrale, zusammenfaltbare Lumen 908 bildet. Der
Abflusskanal ist durch den Stopfen 917 verschlossen, die
Röhre 911 ist
außerhalb
des Schafts 910 am Übergang 915 und
den Schaftenden beispielsweise durch Kleben befestigt. Eine Verlängerungsröhre 930 für Führungsdraht
ist an das Führungsdrahtlumen 929 angeschlossen,
wobei sich die Führungsdrahtröhre bis
zum distalen Ende des Katheters erstreckt. Alternativ kann die äußere Wand des
Schaftes im Übergangsbereich
entfernt werden, so dass nur die das Führungsdrahtlumen bildende Röhre intakt
bleibt.
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Nachdem
das Abflusslumen durch den Stopfen 917 verschlossen wurde
und der Schaft an die Innenseite der Röhre, die das zentrale Lumen
des Ballons bildet, befestigt, wobei der Zuflusskanal in das innere
des zentralen Lumens geöffnet
ist, wie in 15C gezeigt, nimmt der Zuflusskanal
dann das gesamte innere Lumen des Ballons 908 ein, abgesehen
von der Verlängerungsröhre 930 für den Führungsdraht.
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Am
distalen Ende des Ballons sind Zuflußmündungen 918, 920, 922 zwischen
dem Zuflusskanal und den drei zusammenfaltbaren äußeren Ballonausbauchungen 902, 904, 906 gebildet.
An dem proximalen Ende des Wärmeaustauschbereichs
sind Abflußmündungen 924, 926, 928 zwischen
dem inneren jeder äußeren Ballonausbauchung
und dem Abflusskanal 914 in dem Schaft gebildet. Diese
können
beispielsweise durch Schneiden oder das Einbrennen von Löchern in
die gemeinsame Wand zwischen den zentralen Lumen und den äußeren Ballonausbauchungen
und gleichzeitig durch die Wand des Schafts über dem Abflusslumen, gebildet
werden. Wie in 15D zu erkennen ist, ist die
Anordnung des Abflusskanals so, dass die Wand des Abflusskanals
einen ausreichenden Umfang des Schaftes einnimmt, wie oben erwähnt, so
dass eine Verbindung zwischen dem Abflusskanal und dem inneren jeder der
drei äußeren Ballonausbauchungen
hergestellt werden kann.
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Wie
zu erkennen ist, kann bei der Verwendung Wärmetauscherfluid in den Zuflusskanal
durch einen Zuflußzugang
(nicht gezeigt) eingeleitet werden, um entlang des Zuflusskanals
in den Schaft 912 hinabzufließen und in das zentrale Lumen
des Ballons 908. Es fließt dann zu dem distalen Ende
des Wärmeaustauschbereichs,
durch die Zuflußmündungen 918, 920, 922 in
der gemeinsamen Wand zwischen dem zentralen Lumen und den drei äußeren Ballonausbauchungen
und in die inneren Lumen der Ballonausbauchungen 919, 921, 923,
fließt
zurück entlang
jeder der drei Ballonausbauchungen und tritt durch die Abflußmündungen 924, 926, 928 zurück in den
Schaft ein. Das Wärmetauscherfluid
fließt
dann entlang des Abflusskanals 914 zu dem proximalen Ende
des Katheters. Auf diese Weise kann Wärmetauscherfluid durch die
drei äußeren Ballonausbauchungen
geleitet werden, um dem in wärmeübertragender
Nähe der
Ballone fließenden
Bluts Wärme
zuzuführen,
wenn das Wärmetauscherfluid
wärmer
als das Blut ist oder um dem Blut Wärme zu entziehen, wenn das
Wärmetauscherfluid
kälter
als das Blut ist.
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Der
Ballon ist aus einem Material gebildet, welches einen signifikanten
Wärmeaustausch
zwischen dem Wärmetauscherfluid
auf der Innenseite des Ballons und der Körperflüssigkeit, welche entlang der
Außenseite
des Ballons in wärmetauschender
Umgebung der Oberfläche
des Ballons fließt,
erlaubt. Ein solches geeignetes Material ist ein sehr dünnes Plastikmaterial
wie PET, das auch kräftig
genug hergestellt werden kann, um dem Druck, der für einen
adäquaten
Fluss des Wärmetauscherfluids
nötig ist,
zu widerstehen und gleichzeitig dünn genug ist, beispielsweise
weniger als 2 mm (0,002 Inch).
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Es
ist zudem bereits erkennbar, dass die gleichen Wärmetauscherballone der verschiedenen hier
beschriebenen Typen dazu verwendet werden können, dem Blutstrom Wärme zuzuführen oder
diesem Wärme
zu entziehen in Abhängigkeit
von der relativen Temperatur des Wärmetauscherfluids und dem Blut,
welches in wärmetauschender
Umgebung des Ballons fließt.
Das bedeutet, dass die gleiche Vorrichtung an der gleichen Position
abwechselnd verwendet werden kann, um Wärme zu- oder abzuführen einfach
durch ein Steuern der Temperatur des Wärmetauscherfluids innerhalb
der Vorrichtung. Wenn die Vorrichtung an eine Steuerungseinheit,
die die Temperatur des Wärmetauscherfluids
als Antwort auf ein externes Signal, z. B. eine abgetastete Temperatur
eines Patienten, in welchem der Katheter platziert wurde, verändern kann,
kann die Vorrichtung dazu verwendet werden, die Temperatur des Patienten
automatisch zu steuern.
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Wie
zuvor beschrieben, ist die genaue Kontrolle über die Temperatur eines Patienten
hochgradig wünschenswert.
Da die Wärmeaustauschbereiche
des Katheters der vorliegenden Erfindung höchst wirkungsvoll sind und
dazu in der Lage sind, einem Patienten Wärme mit hoher Geschwindigkeit
und hohem Wirkungsgrad zuzuführen
oder sie diesem zu entziehen, ist eine sehr präzise Kontrolle über die Temperatur
eines Patienten möglich.
Eine präzise Kontrolle
beispielsweise mit einer Genauigkeit von einem oder zwei Zehntel
Grad Celsius ist möglich, wenn
der Wärmetauscher-Katheter
dieser Erfindung mit einem Steuerungsmechanismus wie in 16 beschrieben, verwendet wird. Bei diesem
Beispiel wird ein Reservoir eines Wärmetauscherfluids mit einem
Heizelement oder einem Kühlelement
in Kontakt gebracht, beispielsweise thermoelektrischen Kühlern (TEC),
die innerhalb des Steuerungsgehäuses 600 angebracht
sind, jedoch nicht gezeigt sind. Eine Quelle eines Wärmetauscherfluids 602,
beispielsweise Salzlösung,
wird an das Reservoir angeschlossen, um das System mit Wärmetauscherfluid
zu versorgen. Eine Pumpe innerhalb des Steuerungsgehäuses leitet
das Fluid durch das Reservoir und aus der Abflussleitung 604,
welche das erwärmte
oder gekühlte
Fluid zu dem Zuflusszugang 82 des Katheters leitet. Nachdem
das Fluid durch den Katheter geströmt ist, wie zuvor beschrieben
wurde, gelangt es durch die Zuflussleitungen 606, die Fluid
von dem Abflusszugang 84 des Katheterverteilers erhalten, zurück in das
Reservoir. Das Fluid wird dann durch das Reservoir in Kontakt mit
dem Heiz- oder Kühlelement,
welches das Fluid erwärmt
oder kühlt,
geleitet und strömt
dann in einer geschlossenen Schleife zurück durch den Katheter.
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Temperatursensoren 608, 610 sind
auf oder in dem Patienten platziert, so dass sie ein Signal erzeugen,
das die Temperatur des Patienten oder eines Bereichs des Patienten
wiedergibt, welcher durch das System gesteuert wird. Ein einzelner
Sensor kann verwendet werden, jedoch können auch doppelte Sensoren
verwendet werden, beispielsweise um aus Sicherheitsgründen Redundanz
zu gewährleisten.
Diese Sensoren können
Mittelohrtemperatursensoren, Ösophagussensoren,
rektale Sensoren, Temperatursensoren zur Messung der Temperatur des
Bluts des Patienten, myokardiale Temperatursensoren oder jedwede
andere Sensoren sein, die ein Signal erzeugen, welches die durch
das System zu kontrollierende Temperatur wiedergibt, was zum Beispiel
die Temperatur eines Zielgewebes oder die Körperkerntemperatur sein kann.
Hauttemperatursensoren sind im Allgemeinen nicht ausreichend genau
und unabhängig
von Umgebungseinflüssen,
um als Kontrollsensoren für
dieses System dienen zu können.
Es besteht jedoch kein grundsätzlicher Grund,
warum solche Sensoren nicht verwendet werden könnten, und wenn sie ausreichend
genau wären,
können
sogar Oberflächentemperatursensoren ausreichen.
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Über das
Benutzereingabeinterface 612 werden eine Reihe von gewünschten
Steuerungsparametern manuell in eine Mikroprozessorsteuerungseinheit
wie z. B. einen dedizierten Computer in der Steuerungseinheit eingegeben.
Die Parameter können
z. B. die gewünschte
Patiententemperatur und die Erwärmungs-
oder Kühlrate
umfassen. Die Temperatursensoren 610, 608 liefern
Patiententemperatursignale an die Temperatureingangsanschlüsse 614, 616.
Der Computer steuert dann die Temperatur des Wärmetauscherfluids auf der Basis
der gewünschten
Parameter, die durch den Benutzer eingegeben wurden und der Temperatursignale,
die durch die Temperatursensoren geliefert werden. Die Steuerung
könnte
das Wärmetauscherfluid
z. B. erwärmen, um
entweder den Patienten zu erwärmen
oder die Kühlungsrate
zu reduzieren. Entsprechend könnte die
Steuerung die Temperatur des Wärmetauscherfluids
reduzieren, um den Patienten zu kühlen oder die Erwärmungsrate
zu verringern in Abhängigkeit von
der momentanen Temperatur des Wärmetauscherfluids
und den gewünschten
Parametern.
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Es
wird zudem ein Verfahren zum Erwärmen, Kühlen oder
Steuern der Temperatur eines Patienten offenbart, welches das hier
offenbarte System verwendet. Das Verfahren umfasst das Platzieren
eines Katheters gemäß der Erfindung
mit dem Wärmeaustauschbereich
in dem Blutstrom eines Patienten. Temperatursensoren werden platziert,
um die Temperatur des Patienten oder des fraglichen Zielgewebes
abzutasten. Eine Steuerung wird bereitgestellt, die den Wärmeaustausch
zwischen dem Katheter und dem Blut beispielsweise durch ein Steuern
der Temperatur des Wärmeaustauschbereichs
steuert. In den Kathetern dieser Erfindung ist auch die Steuerung
der Temperatur oder die Flussrate des Wärmetauscherfluids, welches
dem Wärmeaustauschbereich
zugeführt
wird, enthalten. Der Mikroprozessor der Steuerungseinheit ist geeignet,
das Signal, welches die Temperatur des Patienten wiedergibt, aufzunehmen
und darauf durch eine Steuerung des Wärmetauscher-Katheters zu antworten,
um die Temperatur des Patienten innerhalb genauer Parameter, die durch
den Benutzer eingegeben werden, zu erhöhen, verringern oder aufrecht
zu erhalten.
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Eine
Wärmetauschervorrichtung
kann auch als Kit geliefert werden, welches die Wärmetauschervorrichtung
und eine Reihe von Instruktionen zur Verwendung der Wärmetauschervorrichtung
aufweist. Die Wärmetauschervorrichtung
kann z. B. einen Wärmetauscher-Katheter
wie in dieser Anmeldung beschrieben aufweisen. Die Instruktionen
zur Verwendung werden den Benutzer im Allgemeinen instruieren, die
Wärmetauschervorrichtung
in einen eine Körperflüssigkeit
enthaltenden Bereich einzuführen
und die Temperatur der Wärmetauschervorrichtung
einzurichten, um die Temperatur der Körperflüssigkeit zu beeinflussen. Die
Instruktionen zur Verwendung können
den Benutzer anleiten, die Körperflüssigkeit
zu erwärmen
oder zu kühlen,
um irgendeinen der Zwecke, die in dieser Anmeldung beschrieben sind,
zu erreichen.