DE54373C - Drillschar mit Vorschar - Google Patents
Drillschar mit VorscharInfo
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01C—PLANTING; SOWING; FERTILISING
- A01C5/00—Making or covering furrows or holes for sowing, planting or manuring
- A01C5/06—Machines for making or covering drills or furrows for sowing or planting
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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- Soil Working Implements (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
(Mecklenburg-Schwerin).
Drillschar mit Vorschar.
Die Neuerung besteht darin, dafs die Drillsaaten nicht, wie bisher üblich, auf sehr geebnetem
Boden ihren Standort finden sollen, sondern dafs mit einer an oder vor der Drillschar
zu befestigenden Schar a, Fig. 1, 2, 4 und 5, — 4 bis 10 cm breit — vor der eigentlichen
Säeschar eine Vertiefung des Bodens hergestellt wird (Fig. 3 und 6), die circa 2 bis
6 cm tief, 4 bis 10 cm breit ist, so dafs ohne tiefere Bedeckung, wie üblich, etwa 2 bis 6 cm,
dennoch der Standort des Samens ein zur Gesammtoberfläche des Bodens circa 2 bis 6 cm
niedriger wird. Je nach der Beschaffenheit des Bodens oder Neigung des Feldes wird man
eine der durch die Zeichnungen angedeuteten vier Formen (Fig. 1, 2, 4 Und 5) der vorderen
Schar wählen können.
Die Schare können in verschiedenen Gröfsen benutzt werden, da dieselben leicht abzunehmen
und wieder anzuschrauben und an jeder Drill maschine leicht anzubringen sind. Wo man
mit festen Erdklumpen öder Steinen zu kämpfen hat, wird die Form der Schar nach Fig. i
und 2 vorzuziehen sein. Bei verqueckten Feldern und in frischem Dünger wird das Vorschieben
und Aufsetzen der Quecken Und Strohtheile zur Wahl der in Fig. 4 und 5 angedeuteten
Form der Vorschar führen. Die Vorrichtung geht bei Fig. 1 und 4 unmittelbar vor der
Drillschar, welche das Saatgut fallen läfst, so dafs die Möglichkeit ausgeschlossen ist, dafs
das Saatkorn nicht genau in die von der Vorschar vorbereiteten Saatfurchen fällt. Die Andeutung
des Systems in Fig. 2 und 5 schien geboten, da im Falle sehr unreiner Saatfelder
anhaftende Quecken und Stoppeln etc. auf der Vorschar sich sammeln werden. Durch diese
Vorschar soll die Möglichkeit erreicht werden, das Saatkorn tiefer zu legen, ohne dafs dasselbe
mit einer für das Keimen und Auflaufen ungünstig wirkenden, mehr als 1 bis 6 cm mächtigen
Bodenschicht bedeckt wird. Die niederen Bodenschichten werden aber in den meisten
Fällen mehr Feuchtigkeit enthalten als die oberen, so dafs schnelles Auflaufen der Saat
gesichert wird. Die grofse Ebnüng des Bodens bei den bisher üblichen Drillmaschinen, wo
alle Pflanzen ■ ungeschützt der directen Einwirkung von Frost, Wind, Regen, Hagel und
Sonne ausgesetzt sind, soll durch diese Erfindung beseitigt werden. Es erscheint dieses
letztere sehr wünschenswerth, weil das Erfrieren der Saaten durch den Schutz der Erdwälle
neben den Pflanzenreihen und die durchbrochene Oberfläche des Bodens erschwert wird, auch weil gelinder Schnee stets unmittelbar
auf den Pflanzen sich lagert. Bei Sommersaaten wird der Boden vor der gefährlichen
Krustenbildung nach starkem Regen oder Hagel bewahrt, da die Erde in den Fürchen später
zusammentrocknet als die Gesammtoberfläche, wodurch die Pflanzen lockere Efdbedeckung
behalten. Die in Furchen liegende Oberfläche des Ackers bietet der günstigen Einwirkung
der Atmosphäre auf den Boden viel gröfsere Fläche.
Als Zweck und Nützen dieser Einrichtung giebt der Erfinder demnach Folgerides an:
Gesetzt den Fall, der Acker wäre zur Saat vorbereitet, so wird diese neue Furchendrillmaschine
als letztes Geräth die Saat beenden und die neue Drillsaat wird durch die Vorrichtung je
nach Stärke und Neigung der neuen Schar eine offene Reihe im Acker in der Weise
finden, dafs eine kleine Furche, analog der Gartencultür, für dieselbe gebildet wird. Diese
Furche wird die Wintersaaten im Falle von Frösten, die ohne Schnee, wenn die Oberfläche
angethaut ist, ein Auffrieren derselben namentlich auf lehmigem und thonhaltigem Boden
bewirken, in allen den Fällen davor bewahren, wo nicht anders vorbereitete Saatfelder total
verloren gehen. Das Auffrieren geschieht durch starkes Zusammenziehen des Bodens an der
Oberfläche, dieselbe ist durch die Saatfurchen durchbrochen, und der Frost wirkt auf die
2 bis 6 cm tiefer liegende Oberfläche der neuen Saatfurche entweder gar nicht oder viel weniger.
Man ging deswegen auch von den glatten Walzen für Wintersaaten zu Ringel- und Stabwalzen über,
denn die ganz glatten Saaten leiden am meisten durch Fröste; auf einem in Beete eingetheilten
Felde erfriert der englische Weizen fast immer in der Mitte des Beetes, weil bei Umschlag des
Wetters die Sonne den Boden aufthaut und die Oberfläche infolge gröfster Ebnung (es
wirken Walzen und Eggen am stärksten auf der Höhe des Beetes) die Pflanzen am meisten gefährdet.
Es hat sich auch gezeigt, dafs auf schlecht geebneten Feldern fast nie grofse Flächen durch Auffrieren total verloren gehen,
sondern nur zu dünn werden; die durch Vertiefungen geschützten Pflanzen bleiben erhalten.
Die Radspuren der Drillmaschinen zeigen oft bei Frostschäden gute Streifen. Die Saaten
leiden oft bei schnellem Abtrocknen der Oberfläche durch Risse des Bodens. Der Wind
bewirkt diese immer mehr als die Sonne. Die Pflanzen stehen in der neuen Methode durch
2 bis 6 cm tieferen Stand, so zu sagen im Ueberwind, und die Risse im Boden können
mit um so schwereren Eggen und Walzen zertheilt werden, da die Pflanzenwurzeln in ihrer
Lage mehr geschützt sind. Die Wintersaat ist dankbar für die geringste Schneedecke; fällt
geringer Schnee, so wird der Acker nur da, wo die Pflanzen stehen, bedeckt werden. Jedes
lebende Wesen würde sich bei starker Kälte im Freien durch etwas Schnee oder Erde
schützen. Dies soll hierdurch mit den Pflanzen auch geschehen. Der kleinste Regenschauer
wird ausgetrocknete Böden für Stoppelweizen und Roggen genügend zum Aufgehen des
Samens anfeuchten, und auch im Frühling werden trockene Böden den Regen mehr ausnutzen,
da derselbe in die Saatfurchen zieht. Streut man Chilisalpeter auf die Saaten, so
wird derselbe vermöge seiner Schwere in die Reihen fallen und um so mehr den Pflanzen
zu Gute kommen, während bei breiten Drillsaaten sonst mehr in die Atmosphäre verfliegt.
Wird die neue Drillsaat gehackt, so wird die Arbeit mit der Hand leicht gehen, da die
Hacke wohl die Blätter, aber nicht die Pflanzenwurzeln beschädigen wird; noch mehr wird
die Hackmaschine die Gefahr vermeiden, ganze Pflanzenreihen auszuwühlen. Die neuen Drillsaaten
werden oft mit Eggen statt mit Hacken genügend gereinigt werden können, da namentlich
beim Sommerkorn im ersten Entwickelungsstadium die Pflanzen vor dem Ausreifsen bewahrt
werden. Ein Fehler der Drillmaschinen, der auf unebenen Böden sehr gefürchtet wird,
ist, dafs einzelne Stellen mehr kleine Klumpen und Klöfse bilden als andere. Auf diesen
Böden geht· die beste Drillmaschine nicht gut. Die Saat soll nicht zu tief auf dem lockeren
Boden untergebracht werden, da dieselbe sonst leidet und sich weniger zweigt; die neue Vorrichtung
schiebt die losen Klumpen besser fort, und bringt die Säeschar auch auf solchen Stellen das Korn in lockere, feuchte Erde, wo
dasselbe sonst in den Klumpen liegen bleiben würde. Bei dem jetzt flach gelegten Samen
der Wurzelgewächse (auf leichtem Boden auch für andere Saaten) tritt leicht die Gefahr des
Verwehens und Vertrocknens auf, was bei dem neuen System vermieden wird.
Zum Anbau von Stoppelfrüchten wird auf Feldern, welche mit der Furchendrillmaschine
bestellt waren, die Egge oft genügen, um das Feld zu lockern und, wenn dann der Acker
durch Regen erweicht ist, wird die Furchendrillmaschine die Stoppelfrucht (Zwischenfrucht)
bestellen, ohne dafs das Feld gepflügt ist.
Die von Fachleuten gerügten Bedenken gegen die Drillsaat:. ι. Arbeitsvermehrung durch
nöthige übergrofse Zerkleinerung der Bodenoberfläche zur Vermeidung des ungleichen
Ganges der Drillschar wegen kleiner Schollen, 2. Frostgefahr für die ebenen Saatfelder, 3. durch
das viele Walzen entstandene Bündigkeit der Ackerkrume und späteres Verschlemmen der
Saaten (namentlich Gerste), 4. Bildung von Krusten und Rissen der ganz ebenen, für
Wind und Sonne erreichbaren Oberfläche und 5. fast nothwendiger Zwang zu Handhacken,
was lange nicht immer genügend durchzuführen ist, sollen also bei der neuen Furchendrillmaschine
nach Ansicht des Erfinders alle schwinden, und nur der eine Umstand tritt als Bedenken
gegen diese Neuheit auf, -dafs die Zugkraft für die Maschine selbst eine etwas vermehrte
ist, was an sich schon wenig Bedenken hat, aber durch die ersparte Eggenarbeit hinter
der Drillmaschine mindestens aufgewogen wird, ganz abgesehen von der verminderten Walzarbeit.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Drillschar, welche aus dem Saatrohr f und der gewöhnlichen Schar g besteht und zur Herstellung einer breiten Furche aufser der Saatrille mit einer Vorschar h am Scharhebel ausgestattet ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE54373C true DE54373C (de) |
Family
ID=328968
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT54373D Expired - Lifetime DE54373C (de) | Drillschar mit Vorschar |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE54373C (de) |
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0
- DE DENDAT54373D patent/DE54373C/de not_active Expired - Lifetime
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