DE463746C - Verfahren zur Reinigung und landwirtschaftlichen Ausnutzung der fluessigen staedtischen Abfallstoffe mittels geeignet hergerichteter natuerlicher Moor- und Torflager - Google Patents

Verfahren zur Reinigung und landwirtschaftlichen Ausnutzung der fluessigen staedtischen Abfallstoffe mittels geeignet hergerichteter natuerlicher Moor- und Torflager

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    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F7/00Fertilisers from waste water, sewage sludge, sea slime, ooze or similar masses
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    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02ATECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE
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Description

  • Verfahren zur Reinigung und landwirtschaftlichen Ausnutzung der flüssigen städtischen Abfallstoffe mittels geeignet hergerichteter natürlicher Moor- und Torflager Über die üblichen Kulturmaßnahmen für Moor- und Torfgebiete hinaus wachsen die Bestrebungen, den wertvollen Pflanzenkohlenstoff unserer gewaltigen Torflager landwirtschaftlich schärfer auszunutzen.
  • Von alters her erfreut sich der Humus, der organische Kohlenstoff der Ackerkrume, der Wertschätzung der Praktiker.
  • Moor- und Torflager scheinen nun einen derartigen Kohlenstoff in Massen zu bieten, es zeigte sich aber bald, daß eine wirkliche Intensivwirtschaft hier deshalb nicht durchführbar war, weil diese torfigen Bestandteile nur in sehr geringem Umfange den Bakterien nutzbar gemacht werden können. Infolgedessen sind die im allgemeinen sehr reichen Gehalte an Stickstoff, Kalk und zum Teil anderen Nährsalzen für die Pflanzen nicht in größerem Umfange greifbar.
  • Es wurden n.un teils absichtlich, teils zufällig, Gaben von Stallmist, Kompost oder auch im Boden an sich schon vorhandenen. aber unwirksamen künstlichen Stickstoffsalzen in wirksamer Form gegeben und festgestellt, daß auf den stickstoffreichen Mooren solche Gaben außerordentlich belebend auf das Wachstum der Pflanzen gewirkt haben.
  • Die andere Seite der Torfwirtschaft, besonders auf den Niederungsmooren, die im allgemeinen zu feucht sind, ist die Frage der Entwässerung. Die größte der hierfür in den letzten Jahren geschaffenenAnlagen iniHavelländischen L uch hat nun überraschenderweise gezeigt, daß zwischen der Wasserwirtschaft in Niederungsmooren und auf Minerabböden, etwa versumpften Wiesen, grundsätzlich ein Unterschied besteht. Während man auf den letzteren bei zu weitgehender Entwässerung eine Rückwärtsbewässerung aus den Ent.wässerungsgrähen dadurch herbeiführen kann, daß man die Gräben durch Schützen anstaut uiild das Wasser wieder rückwärts als Grundwasser hineindrückt, geben Moore zwar ihr Wasser an Entwässerungsgräben ab, widersetzen sich aber derart der rückstauenden Bewässerung aus diesen Gräben, daß selbst nach Wochen nur wenige Meter von den Gräben aus eine gewisse Durchfeuch.tung Platz gegriffen hat. Infolge ihrer Struktur verhalten sich derartige Torfschichten ungefähr wie Rückschlagklappen, die das Wasser nur einseitig hinaus-, aber nicht wieder rückwärts hineintreten lassen.
  • Möglichst weitgehende Entwässerung der für die aktive Pflanzenarbeit heranzuziehenden Schichten ist aber bis zu einem so hohen Grade nötig, daß genügender Luftsauerstoff eindringen kann, um die Arbeit den Bakterien zu ermöglichen, vorausgesetzt, daß letztere an -Nährsalzen und Kohlenstoff genügend verdauliches Material vorfinden..
  • Bringt man nun durch die beiden Gruppen der oben geschilderten Maßnahmen, d. h. durch "Zurverfügungstellung genügend verdaulichen Kohlenstoffes und genügend angreifbarer Mineralsalze, sodann durch genügende Zufuhr von Sauerstoff, das Bakterienleben- in Gang, so droht diesem noch eine weitere Gefahr in der Fortent«#icklung besonders in trockenen Jahren, daß nämlich- der sich stark e:ntwikkelnde Pflanzenwuchs aus der wirksamen Krume so viel Wasser durchBlattverdunstung verbraucht, daß dadurch wieder das Wachstum zum Stillstand kommt. Es muß also für eine Intensivwirtschaft noch weiterhin dafür gesorgt werden, daß neben den Xährsto:ffen und dem Sauerstoff für die Bakterien zusätzliche Wassergaben zur Verfügung stehen, die dem eigentümlichen Charakter des Torfs entsprechend nur von oben her eindringend gegeben werden können.
  • Da es sich hier um gewaltige Flächen handelt, sind Kompostgaben etwa in Form von verrottetem Dünger unmöglich, denn sie würden den benachbarten Ackerflächen entzogen werden müssen. Auch die Wasserbeschaffung für so große Flächen etwa aus dem Untergrund wird Schwierigkeiten machen, da es bei einer Reihe derartiger Moore nur mit teuren Tiefbrunnen möglich ist, wenigstens die nötigen Mengen Wirtschaftswasser für die Betriebe zu beschaffen.
  • Hier bietet sich nun die Gelegenheit, die beiden obigen Aufgaben, nämlich einmal Zufuhr von verdaulichem, organischem Kohlenstoff nebst verdaulichen Mineralsalzen und dann die Zufuhr von Wasser durch ein einziges :Mittel wenigstens in der Nähe von Großstädten zu lösen, indem man deren Abfallstoffe, besonders die Abwässer, für die Bewässerung verwendet, die sowohl organische Masse wie auch Stickstoff, Phosphorsäure und Kali in aufgeschlossener Form mitbringen und schließlich einen reichlichen Bestand an Bakterien. Um von vornherein .die richtigen Bakterien zu begünstigen, empfiehlt es sich, neben einer möglichst flachen, stark mit der Luft in Berührung kommenden Berieselung vor allem auch die Abwässer zu verregnen. Da nämlich durch den weiten Transport unter I u:ftabschluß in den städtischen Abwässern vorwiegend anaerobe Bakterien vorhanden sind, während für die Tätigkeit in den Kulturflächen vorwiegend aerobe Bakterien begünstigt werden, so bedeutet die Durchführung der Abwässer in dünnen Strahlen durch lange Luftschichten vor dem Auftreten auf den Boden .eine Sättigung dieses Wassers mit Sauerstoff und dadurch in der allerkürzesten Zeit einen Ersatz der unerwünschten .durch die erwünschten Bakterien.

Claims (2)

  1. PATf:NTANSPRÜClili: i. Verfahren zur landwirtschaftlichen Ausnutzung von Moor- und Torflagern in der Nähe von Städten, ,dadurch gekennzeichnet, @daß die Torflager nach der Entwässerung durch städtische Abwässer in ausreichender Weise wieder bewässert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewässerung von oben her durch Verregnen erfolgt.
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