DE4437468C1 - Verfahren zur Erkennung linienhafter Strukturen in einem digitalen Grauwertbild - Google Patents
Verfahren zur Erkennung linienhafter Strukturen in einem digitalen GrauwertbildInfo
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- G06T2207/30004—Biomedical image processing
- G06T2207/30101—Blood vessel; Artery; Vein; Vascular
Description
Bei verschiedenen Anwendungen der digitalen Bildverarbeitung,
z. B. in der Medizintechnik zur technischen Unterstützung
radiologischer Diagnostik, werden Verfahren zur Erkennung und
zur Verbesserung der Sichtbarkeit linienhafter Strukturen mit
Hilfe der digitalen Bildverarbeitung benötigt. Bei dem zu
bearbeitenden Bildmaterial handelt es sich meistens um mono
chrome digitale Rasterbilder, bei welchen jedem Bildpunkt
(i, j) eines Rasters {i=1, . . . , N; j=1, . . . , M} ein digitaler
Bildsignalwert I(i, j) zugeordnet ist. Solche Bilder werden
üblicherweise als Grauwertbilder bezeichnet. Digitale Farb
bilder ordnen jedem Bildpunkt mehrere Bildsignalwerte, z. B.
Rot, Grün, Blau oder Gelb, Cyan, Magenta und Schwarz oder
einen Luminanzwert und zwei Chrominanzwerte zu. Jeder Farbka
nal oder auch der Luminanzkanal eines solchen Farbbildes oder
auch ein Bild, dessen Bildsignalwerte eine Funktion der
Kanäle eines Farbbildes sind, kann natürlich als Grauwertbild
im Sinne der vorliegenden Erfindung aufgefaßt werden.
Die interessierenden linienhaften Strukturen sind meist von
einem mehr oder weniger ausgeprägten Rauschen überlagert. So
sind z. B. Blutgefäße in radiologischen Aufnahmen von einem
Rauschen überlagert, dessen störender Einfluß auf die Sicht
barkeit dieser Strukturen mit abnehmender Strahlendosis
zunimmt. Um den Patienten nicht mehr als unbedingt notwendig
zu belasten, ist es deshalb wünschenswert, die Sichtbarkeit
von Blutgefäßen mit den Methoden der digitalen Bildverarbei
tung und nicht durch eine Erhöhung der Strahlendosis zu
verbessern. Solche Verfahren sind natürlich auch außerhalb
der Radiologie vorteilhaft einzusetzen.
Aus der Literatur sind verschiedene Ansätze zur Lösung dieses
Problemkreises bekannt. Eine dieser bekannten Methoden wurde
von Canny [1] beschrieben und basiert im wesentlichen auf der
Anwendung eines örtlichen Gaußfilters einer bestimmten Breite
auf das zu bearbeitende Bild und auf der Ermittlung von dis
kretisierten Richtungsableitungen zweiter Ordnung. Diese be
kannte Methode hat den Nachteil, daß die Breite des verwen
deten Gaußfilters die Mindestbreite detektierbarer Linien be
stimmt, und daß besonders breite Linien im Ergebnis verdop
pelt erscheinen. Neuere Bemühungen, diesen Problemen durch
Anwendung mehrerer Gaußfilter mit unterschiedlichen Breiten
zu begegnen, sind mit einem entsprechend erhöhten Verarbei
tungsaufwand verbunden.
Aus (S. Pöppl, Mustererkennung 1993, Informatik Aktuell,
Springer-Verlag, S. 423-430, 1993) sind Verfahren zur Kontur
findung sowie zur Konturverdünnung und zur Konturverkettung
in angiographischen Bildern bekannt. Dabei findet die erste
Ableitung der Grauwertverteilung Verwendung.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Erkennung linienhafter Strukturen in einem
digitalen Grauwertbild anzugeben, welches für Bilder mit Li
nien unterschiedlichster - auch variabler - Breite glei
chermaßen geeignet ist und dabei mit einem möglichst geringen
Verarbeitungsaufwand verbunden ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Erkennung linien
hafter Strukturen in einem digitalen Grauwertbild mit Merkma
len nach Anspruch 1 gelöst. Bei diesem Verfahren werden zu
nächst - wie auch bei dem Verfahren von Canny - für jeden
Bildpunkt des Bildes, der nicht Randpunkt dieses Bildes ist,
die vier jeweils zu einer der auf dem Bildraster möglichen
Richtungen gehörigen zweiten Ableitungen des Bildsignals er
mittelt. Anschließend wird dann diejenige Richtung bestimmt,
deren zugehörige zweite Ableitung den maximalen positiven
bzw. den minimalen negativen Wert aufweist, wobei es sich bei
dem zu bearbeitenden Bild um ein Bild mit dunklen bzw. hellen
Linienstrukturen (mit niedrigen bzw. hohen Bildsignalwerten)
auf hellem bzw. dunklen Hintergrund (mit hohen bzw. niedrigen
Bildsignalwerten) handeln kann.
Im Unterschied zu dem Verfahren von Canny wird nun gemäß der
vorliegenden Erfindung ein Bildpunkt dann als Punkt einer
Mittellinie einer linienhaften Struktur klassifiziert und als
solcher gespeichert, wenn sein Bildsignalwert kleiner bzw.
größer ist als die Bildsignalwerte der diesem Bildpunkt in
der Richtung extremaler zweiter Richtungsableitung benachbar
ten Bildpunkte. Es werden also nicht die Werte der zweiten
Ableitungen sondern die Bildsignalwerte benachbarter Bild
punkte miteinander verglichen. Durch diese Maßnahme wird die
von der Methode von Canny bekannte, nachteilige Aufspaltung
breiter Linien in eine Doppellinie (zwei im wesentlichen
parallele Mittellinien, die von der wahren Mittellinie zu den
Rändern hin verschoben sind) vermieden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Fig. 1 zeigt in schematischer Weise einen Bildpunkt mit
seinen acht Nachbarbildpunkten und die durch diesen Bildpunkt
gehenden vier Richtungen (zwei achsenparallele und zwei
diagonale).
Im folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausfüh
rungsbeispiele und mit Hilfe der Figuren näher beschrieben.
Ein digitales Bild ordnet jedem Bildpunkt (i, j) eines Rasters
{i=1, . . . , N; j=1, . . . , M} einen digitalen Bildsignalwert I(i, j)
zu, der die Helligkeit (den Grauwert, die Intensität) des
Bildsignals in diesem Bildpunkt angibt. Diffus berandete
linienhafte Strukturen heben sich häufig vom Bildhintergrund
nicht genügend ab, so daß ein menschlicher Betrachter Schwie
rigkeiten hat, den genauen Verlauf solcher Linienstrukturen
zu verfolgen. Die Erfindung verfolgt das Ziel, Linienstruktu
ren zu erkennen, d. h. die Mittelinien von solchen Linienhaf
ten Strukturen mit den Methoden der digitalen Bildverarbei
tung zu bestimmen und in einer geeigneten Weise anzuzeigen,
und so die Sichtbarkeit dieser Linienstrukturen zu verbes
sern. Hierzu muß für jeden Punkt des zu bearbeitenden digita
len Bildes untersucht werden, ob er Punkt einer Mittellinie
einer abgebildeten Linienstruktur ist oder nicht.
Gemäß der Erfindung werden hierzu für jeden Bildpunkt (i, j)
des Bildes, der nicht Randpunkt dieses Bildes ist, die vier
jeweils zu einer der Richtungen 1, 2, 3 oder 4 (siehe Fig. 1)
gehörigen zweiten Ableitungen
S1(i, j) = I(i+1, j) - 2I(i, j) + I(i-1, j)
S2(i, j) = I(i, j+1) - 2I(i, j) + I(i, j-1)
S3(i, j) = I(i+1, j+1) - 2I(i, j) + I(i-1, j-1)
S4(i, j) = I(i+1, j-1) - 2I(i, j) + I(i-1, j+1)
S2(i, j) = I(i, j+1) - 2I(i, j) + I(i, j-1)
S3(i, j) = I(i+1, j+1) - 2I(i, j) + I(i-1, j-1)
S4(i, j) = I(i+1, j-1) - 2I(i, j) + I(i-1, j+1)
ermittelt, wobei I(i, j) den Wert des Bildsignales im Bild
punkt (i, j) bezeichnet, und wobei I(i+1, j), I(i-1, j),
I(i, j+1), I(i, j-1), I(i+1, j+1), I(i-1, j-1), I(i+1, j-1) und
I(i-1, j+1) die Bildsignalwerte der dem Bildpunkt (i, j) in den
Richtungen 1, 2, 3 und 4 benachbarten Bildpunkte bezeichnen.
Anschließend wird diejenige Richtung M(i, j) ermittelt, deren
zugehörige zweite Ableitung SM(i, j) den maximalen positiven
bzw. den minimalen negativen Wert aufweist. Ein Bildpunkt
(i, j) wird als Punkt einer Mittellinie einer linienhaften
Struktur klassifiziert und als solcher gespeichert, falls der
Wert I(i, j) des Bildsignales dieses Bildpunktes kleiner bzw.
größer ist als die Bildsignalwerte der diesem Bildpunkt in
der Richtung M(i, j) benachbarten Bildpunkte.
Es werden also Bildpunkte extremaler Intensität durch Ver
gleich benachbarter Bildpunkte ermittelt, wobei diese Bild
punkte in einer Richtung mit extremaler zweiter Ableitung der
Bildintensität liegen.
In besonders stark verrauschten Bildern kann es zur Erzielung
einer glatteren Mittellinie sinnvoll sein, das digitale
Grauwertbild in einem Vorverarbeitungsschritt zunächst mit
Hilfe eines örtlichen Tiefpaßfilters, z. B. mit einem Gaußfil
ter zu glätten.
Die Sichtbarkeit linienhafter Strukturen in einem digitalen
Grauwertbild kann nun mit Hilfe dieses Verfahrens verbessert
werden, wenn diejenigen Bildpunkte, welche als Punkt einer
Mittellinie einer linienhaften Struktur klassifiziert wurden,
in einer hierfür geeigneten Weise angezeigt und so für einen
Betrachter des Bildes dadurch hervorgehoben werden. Dies kann
vorzugsweise dadurch geschehen, daß die Bildsignalwerte
derjenigen Bildpunkte, welche als Punkt einer Mittellinie
einer linienhaften Struktur klassifiziert wurden, durch den
dunkelsten bzw. hellsten verfügbaren Bildsignalwert ersetzt
werden.
In dieser Patentanmeldung wurde auf die folgenden Veröffent
lichungen Bezug genommen:
[1] Canny, J.F., "A Computational Approach to Edge De tection", IEEE Trans. PAMI, vol. PAMI-8, No. 6, 1986.
[1] Canny, J.F., "A Computational Approach to Edge De tection", IEEE Trans. PAMI, vol. PAMI-8, No. 6, 1986.
Claims (4)
1. Verfahren zur Erkennung linienhafter Strukturen in einem
digitalen Grauwertbild mit dunklen bzw. hellen Linienstruktu
ren auf hellem bzw. dunklen Hintergrund mit folgenden Schrit
ten:
- a) Für jeden Bildpunkt (i, j) des Bildes, der nicht Randpunkt
dieses Bildes ist, werden die vier jeweils zu einer der
Richtungen 1, 2, 3 oder 4 gehörigen zweiten Ableitungen
S1(i, j) = I(i+1, j) - 2I(i, j) + I(i-1, j)
S2(i, j) = I(i, j+1) - 2I(i, j) + I(i, j-1)
S3(i, j) = I(i+1, j+1) - 2I(i, j) + I(i-1, j-1)
S4(i, j) = I(i+1, j-1) - 2I(i, j) + I(i-1, j+1)ermittelt, wobei I(i, j) den Wert des Bildsignales im Bild punkt (i, j) bezeichnet, und wobei I(i+1, j), I(i-1, j), I(i, j+1), I(i, j-1), I(i+1, j+1), I(i-1, j-1), I(i+1, j-1) und I(i-1, j+1) die Bildsignalwerte der dem Bildpunkt (i, j) in den Richtungen 1, 2, 3 und 4 benachbarten Bildpunkte bezeichnen; - b) es wird dann diejenige Richtung M(i, j) ermittelt, deren zugehörige zweite Ableitung SM(i, j) den maximalen positiven bzw. den minimalen negativen Wert aufweist;
- c) ein Bildpunkt (i, j) wird als Punkt einer Mittellinie einer linienhaften Struktur klassifiziert und als solcher gespei chert, falls der Wert I(i, j) des Bildsignales dieses Bild punktes kleiner bzw. größer ist als die Bildsignalwerte der diesem Bildpunkt in der Richtung M(i, j) benachbarten Bild punkte.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das digitale Grauwert
bild in einem Vorverarbeitungsschritt zunächst mit Hilfe
eines örtlichen Tiefpaßfilters geglättet wird.
3. Verfahren zur Verbesserung der Sichtbarkeit linienhafter
Strukturen in einem digitalen Grauwertbild mit Merkmalen nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem linienhafte
Strukturen für einen Betrachter des Bildes dadurch hervorge
hoben werden, daß diejenigen Bildpunkte, welche als Punkt
einer Mittellinie einer linienhaften Struktur klassifiziert
wurden, in einer hierfür geeigneten Weise angezeigt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die Bildsignalwerte
derjenigen Bildpunkte, welche als Punkt einer Mittellinie
einer linienhaften Struktur klassifiziert wurden, durch den
dunkelsten bzw. hellsten verfügbaren Bildsignalwert ersetzt
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4437468A DE4437468C1 (de) | 1994-10-19 | 1994-10-19 | Verfahren zur Erkennung linienhafter Strukturen in einem digitalen Grauwertbild |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4437468A DE4437468C1 (de) | 1994-10-19 | 1994-10-19 | Verfahren zur Erkennung linienhafter Strukturen in einem digitalen Grauwertbild |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4437468C1 true DE4437468C1 (de) | 1996-02-15 |
Family
ID=6531237
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4437468A Expired - Fee Related DE4437468C1 (de) | 1994-10-19 | 1994-10-19 | Verfahren zur Erkennung linienhafter Strukturen in einem digitalen Grauwertbild |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4437468C1 (de) |
-
1994
- 1994-10-19 DE DE4437468A patent/DE4437468C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
IEEE Trans. PAMI, Vol. PAMI-8, No. 6, 1986, pp. 679-698 * |
Informatik aktuell "Mustererkennung 1993", Springer-Verlag, S. 423-430 * |
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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