DE4409512A1 - Verfahren zur Herstellung von hochreaktiven wässerigen Bindemitteln für Holzwerkstoffe aus zerteiltem gewachsenen Holz - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochreaktiven wässerigen Bindemitteln für Holzwerkstoffe aus zerteiltem gewachsenen HolzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von wässerigen hochreaktiven Bindemitteln für Holzwerkstoffe aus
zerteiltem gewachsenen Holz durch Mischung von
- A) 67 bis 95 Gew.-% einer wässerigen Lösung eines Kondensations
harzes, aufgebaut aus
- a1) 25 bis 35 mol-% Phenol,
- a2) 65 bis 75 mol-% Formaldehyd und
- a3) 0 bis 2 mol-% Phenolderivate
- mit einem Feststoffgehalt von 40 bis 55 Gew.-%, einer Viskosität von 0,5 bis 5 Pa·s (bezogen auf einen Feststoff gehalt von 48 Gew.-% und gemessen bei 20°C) und enthaltend 0,8 bis 1,5 Moläquivalente, bezogen auf das Phenol und die Phenolderivate, eines Alkalihydroxids und
- B) 5 bis 33 Gew.-% Harnstoff in Form einer wässerigen Lösung oder als Feststoff.
Bindemittel auf Basis von wässerigen alkalischen Phenol-Formalde
hyd-Harzen (Resolen), die für die Verleimung von zerteiltem ge
wachsenem Holz wie Holzfasern, Holzspänen, Holzfurnieren oder
Holzleisten zu den entsprechenden Holzwerkstoffen wie Holzfaser
platten, Holzspanplatten, Sperrholz und Tischlerplatten geeignet
sind, sind allgemein bekannt. Üblicherweise werden bei der Her
stellung der Holzwerkstoffe die Bindemittel auf das zerteilte
gewachsene Holz aufgetragen und bei erhöhten Temperaturen zu
sammengepreßt, bis das Bindemittel ausgehärtet ist.
Zur Erreichung einer hohen Wirtschaftlichkeit bei der Herstellung
von Holzwerkstoffen werden Bindemittel gewünscht,
- - die eine nicht zu hohe Viskosität aufweisen, da ansonsten beim Auftragen des Bindemittels auf zerteiltes gewachsenes Holz technische Schwierigkeiten auftreten und insbesondere im Fall von Holzspänen und Holzfasern das Bindemittel nicht gleichmäßig verteilt wird,
- - die beim Verleimen des zerteilten gewachsenen Holzes mög lichst rasch aushärten und
- - mit denen sich Holzwerkstoffe mit einem allgemein hohen Eigenschaftsprofil herstellen lassen.
Besonders kurze Fertigungszeiten in den Heißpressen sind mit
solchen Phenol-Formaldehyd-Harzen zu erreichen, die einen relativ
hohen Gehalt des die Härtung beschleunigenden Alkalihydroxides
und bereits einen hohen Kondensationsgrad aufweisen. Die Möglich
keit, den Kondensationsgrad zu erhöhen, wird jedoch dadurch be
grenzt, daß sich mit steigendem Kondensationsgrad die Viskosität
der Bindemittel erhöht, was zu technischen Schwierigkeiten beim
Auftragen des Bindemittels auf das zerteilte gewachsene Holz
führt.
Aus der DE-A 29 44 178 ist bekannt, die Viskosität der Binde
mittel auf Basis eines Phenol-Formaldehyd-Harzes mit hohem
Kondensationsgrad zu reduzieren, indem man den Feststoffgehalt
der Harze durch Verdünnung mit Wasser absenkt. Die Preßzeiten
lassen sich durch diese Maßnahme jedoch kaum verkürzen, denn der
Vorteil des hohen Kondensationsgrades wird hier durch den höheren
Wassergehalt kompensiert.
Aus der EP-A 0 146 881 sind rasch aushärtende wässerige Binde
mittel für Spanplatten auf Basis von einem Phenol-Formaldehyd-
Harz mit einer Viskosität von mehr als 300 mPa·s (gemessen bei
20°C), einem Alkaligehalt von 2 bis 12 Gew.-%, einem hohen
Kondensationsgrad sowie einem Feststoffgehalt von 20 bis 55 Gew.-%
bekannt. Die Bindemittel werden erhalten, indem man Phenol
und Formaldehyd in wässerig alkalischem Medium kondensiert und am
Ende der Kondensationsreaktion 2 bis 30 Gew.-% Harnstoff, bezogen
auf die wässerige Lösung des Phenol-Formaldehyd-Kondensations
harzes, zusetzt. Hinsichtlich des Zeitraumes zwischen der Her
stellung des Bindemittels und seiner Weiterverarbeitung zu Span
platten werden keine Angaben gemacht.
Die EP-A 0 282 903 beschreibt niedrigviskose wässerige Binde
mittel für Spanplatten auf Basis von einem Phenol-Formaldehyd-
Harz und Harnstoff mit einem Trockengehalt von 38 bis 65 Gew.-%
und einem Gehalt an Dimethylol- und/oder Trimethylolharnstoff von
0 bis 5 Gew.-%, die bei ihrer Verarbeitung zu Spanplatten beson
ders schnell aushärten. Nach den dortigen Herstellvorschriften
wird der wässerigen Lösung des Phenol-Formaldehyd-Kondensations
harzes unmittelbar nach seiner Herstellung Harnstoff zugesetzt
und die Mischung anschließend mit Dimethylolharnstoff abgemischt.
Es findet sich kein Hinweis darauf, nach Ablauf welcher Zeit nach
ihrer Herstellung die Bindemittel zu Spanplatten weiterver
arbeitet wurden.
In der EP-A 0 282 910 wird offenbart, daß ein Zusatz von 0,2 bis
3 Gew.-% an Sulfit und/oder Hydroxymethansulfinat zu den in der
EP-A 0 282 903 beschriebenen Bindemitteln den Anstieg der
Viskosität während der Lagerung der Harze verlangsamt.
Sofern die Harnstoff enthaltenden wässerigen Bindemittel auf
Basis von Phenol-Formaldehyd-Harz, die einen für eine rasche Aus
härtung erforderlichen Gehalt an Alkalihydroxid von mehr als
0,8 Moläquivalenten pro mol Phenol enthalten, nicht innerhalb
kurzer Zeit nach ihrer Herstellung weiterverarbeitet werden, sind
die anwendungstechnischen Eigenschaften der aus ihnen hergestell
ten Holzwerkstoffe jedoch noch verbesserungsbedürftig, ins
besondere was ihre Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeitsein
flüssen betrifft.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Bindemitteln bereitzustellen, mit denen sich
Holzwerkstoffe, die ein hohes Eigenschaftsprofil und insbesondere
eine gute Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeitseinflüssen aufwei
sen, wirtschaftlich fertigen lassen.
Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung von Bindemitteln ge
funden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Mischung
der Komponenten A) und B) höchstens 96 h, bevor man das Binde
mittel auf zerteiltes gewachsenes Holz aufträgt und es zu Holz
werkstoffen verleimt, vornimmt.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren benötigten definitions
gemäßen Lösungen der Kondensationsharze A), die im folgenden Text
kurz als Resole A bezeichnet werden, können auf allgemein be
kannte Weise kontinuierlich oder diskontinuierlich hergestellt
werden (vgl. Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 3.
Auflage, Verlag Urban & Schwarzenberg, München-Berlin 1962, 13.
Band, Seiten 456-461). Die kontinuierliche Herstellung der Lö
sungen der Resole A wird besonders günstig in einer aus mehreren
Einzelreaktoren bestehenden, kontinuierlich durchflossenen
Reaktionsanlage vorgenommen, die in der DE-A 17 20 306 be
schrieben ist.
Die Resole A sind
- a1) zu 25 bis 35, bevorzugt zu 26 bis 33 mol-% aus Phenol
- a2) zu 65 bis 75, bevorzugt zu 66 bis 74 mol-% aus Formaldehyd und
- a3) zu 0 bis 2 mol-% aus Phenolderivaten
aufgebaut.
Als Phenolderivate a3) kommen insbesondere solche in Betracht,
durch deren Mitverwendung das Eigenschaftsbild der Kondensations
harze im Vergleich zu solchen, die nur aus Phenol aufgebaut sind,
nicht wesentlich verändert wird. Geeignete Phenolderivate a3)
sind beispielsweise Homologe des Phenols, z. B. (C₁- bis
C₆)-Alkylphenole wie das preisgünstige m, o, und p-Kresol, die
Xylenole sowie das Resorcin.
Weiterhin enthalten die Lösungen der Resole A 0,8 bis 1,5, bevor
zugt 1,0 bis 1,3 Moläquivalente, bezogen auf das Phenol und die
Phenolderivate, an Alkalihydroxid, vor allem Natrium- oder
Kaliumhydroxid.
Das gesamte Alkalihydroxid kann bereits der Mischung der Aus
gangsprodukte a1) bis a3), bevorzugt in Form einer 40 bis 60
gew.-%igen wässerigen Lösung, zugesetzt werden. Es empfiehlt sich
jedoch, der Mischung der Ausgangsprodukte lediglich 20 bis 30%
der Gesamtmenge an Alkalihydroxid vor Beginn der Kondensations
reaktion zuzusetzen, 30 bis 40 Gew.-% während der Kondensations
reaktion und den restlichen Anteil, nachdem der gewünschte
Kondensationsgrad erreicht ist.
Der Feststoffgehalt der Lösungen der Resole A beträgt 40 bis 55,
bevorzugt 45 bis 51 Gew.-% und ihre Viskosität 0,5 bis 5, bevor
zugt 0,75 bis 1,5 Pa·s.
Die Angaben zum Feststoffgehalt beziehen sich auf die Methode zur
Messung des Feststoffgehaltes, nach der 1 g der Substanz in einem
Wägeglas nach DIN 12 605 mit einem Durchmesser von 35 mm bei
einer Temperatur von 120°C 2 h getrocknet werden.
Die definitionsgemäßen Viskositäten beziehen sich auf Messungen
nach DIN 53 019. Die Viskosität wird hiernach an einer auf einen
Feststoffgehalt von 48 Gew.-% eingestellten Lösung des Resols A
in einem Rotationsviskosimeter bei 20°C und einem Schergefälle von
41 s-1, gemessen, wobei die Probe zuvor 20 sec bei einem Scher
gefälle von 41 s-1 geschert wurde.
Erfindungsgemäß wird das wässerige Bindemittel durch Mischung von
67 bis 95, bevorzugt 75 bis 90 Gew.-% einer Lösung des Resols A
und 5 bis 33, bevorzugt 10 bis 25 Gew.-% Harnstoff in Form einer
wässerigen Lösung oder als Feststoff bevorzugt bei einer
Temperatur von 15 bis 40°C hergestellt. Der Feststoffgehalt der
verwendeten Harnstofflösungen ist möglichst hoch und beträgt
günstigerweise 60 bis 70 Gew.-%.
Die wässerigen Bindemittel weisen einen Feststoffgehalt von 40
bis 65, bevorzugt von 48 bis 58 Gew.-% auf.
Für die Weiterverarbeitung zu Holzwerkstoffen werden Bindemittel
mit einer Viskosität von 0,05 bis 1,5, insbesondere von 0,1 bis
1,0 und vor allem von 0,2 bis 0,5 Pa·s bevorzugt. Besonders ein
fach läßt sich die gewünschte Viskosität des Bindemittels ein
stellen, indem die Viskosität eines Resols A durch Zugabe von fe
stem Harnstoff oder einer wässerigen Harnstofflösung gezielt ab
gesenkt wird.
Weiterhin kann das wässerige Bindemittel gegebenenfalls Sulfit
und/oder Hydroxymethansulfinat in einer Konzentration von 0,2 bis
3 Gew.-%, berechnet als SO₃2- oder Sulfinsäurerest, enthalten.
Diese Anionen werden dem Bindemittel bevorzugt als Alkalisalze,
insbesondere als Natriumsalze, in fester oder gelöster Form zuge
setzt.
Außerdem kann dem Bindemittel zur Beschleunigung der Härtungs
reaktion zusätzlich Kaliumcarbonat in Mengen von 2 bis 8, bevor
zugt 4 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das Bindemittel, zugefügt wer
den.
Daneben kann das Bindemittel Schädlingsbekämpfungsmittel, z. B.
handelsübliche Insektizide oder Fungizide, enthalten. Bevorzugt
wird das Bindemittel oder eine seiner Komponenten unmittelbar vor
der Herstellung des Bindemittels mit dem Schädlingsbekämpfungs
mittel vermischt.
Die Wasserfestigkeit von Holzwerkstoffen wie Spanplatten oder
Faserplatten kann erhöht werden, indem dem Bindemittel eine
handelsübliche wäßrige Paraffindispersion zugesetzt wird.
Die Weiterverarbeitung der wässerigen Bindemittel zu Holzwerk
stoffen erfolgt höchstens 96 h, bevorzugt 72 h und besonders be
vorzugt 48 h, nachdem die wässerige Lösung des Resols A und der
Harnstoff vermischt wurde, indem man das Bindemittel auf zer
teiltes gewachsenes Holz aufträgt und es verleimt. Die Verleimung
erfolgt günstigerweise, indem man das mit dem Bindemittel verse
hene zerteilte gewachsene Holz bei Temperaturen von 100 bis 250°C,
bevorzugt bei 105 bis 225°C zusammenpreßt. Unter diesen Bedingun
gen härtet das Bindemittel rasch aus und man erhält Holzwerk
stoffe mit einem hohen Eigenschaftsprofil.
Das erfindungsgemäße Bindemittel eignet sich besonders zur Her
stellung von Holzwerkstoffen wie Sperrholz oder Tischlerplatten
und vor allem von Holzfaserplatten und Holzspanplatten (vgl.
Ullmanns Encyklopädie der Technischen Chemie, 4. Auflage, 1976,
Band 12, S. 709 bis 727), die durch Verleimung von zerteiltem ge
wachsenem Holz wie Holzfasern, Holzspänen, Holzfurnieren oder
Holzleisten mit dem Bindemittel erhalten werden.
Die Herstellung von Spanplatten, deren Herstellung allgemein be
kannt und beispielsweise in H.-J. Deppe, K. Ernst, Taschenbuch
der Spanplattentechnik, 2. Auflage, Verlag Leinfelden 1982, be
schrieben ist, kann beispielsweise auf folgende Weise vorgenommen
werden:
Es werden bevorzugt Späne eingesetzt, deren mittlere Spandicke im allgemeinen bei 0,2 bis 0,5 mm liegt und die bis 6 Gew.-% Wasser enthalten.
Es werden bevorzugt Späne eingesetzt, deren mittlere Spandicke im allgemeinen bei 0,2 bis 0,5 mm liegt und die bis 6 Gew.-% Wasser enthalten.
Das Bindemittel wird möglichst gleichmäßig auf die Holzspäne auf
getragen, wobei das Verhältnis Holzbindemittel : Holzspäne, be
zogen auf den Feststoff- bzw. Trockengehalt, 0,05 : 1 bis 0,3 : 1
beträgt. Eine gleichmäßige Verteilung läßt sich beispielsweise
erreichen, indem man das Bindemittel in feinverteilter Form auf
die Holzspäne aufsprüht.
Die beleimten Holzspäne werden anschließend zu einer Schicht mit
möglichst gleichmäßiger Oberfläche ausgestreut, wobei sich die
Dicke der Schicht nach der gewünschten Dicke der fertigen Span
platte richtet. Die Streuschicht wird bei einer Temperatur von
100 bis 250°C, bevorzugt von 140 bis 225°C, durch Anwendung von
Drücken von üblicherweise 20 bis 30 bar zu einer maßhaltigen
Platte verpreßt. Die benötigten Preßzeiten können in einem weiten
Bereich variieren und liegen im allgemeinen zwischen 2 bis 30 Mi
nuten. Sofern der Wassergehalt und der Feststoffgehalt der Binde
mittel in den Vorzugsbereichen liegt, reichen bei einer
Temperatur von 140 bis 225°C spezifische Preßzeiten von 6 bis
45 s pro mm Schichtdicke aus.
Die gegebenenfalls erforderliche Endbearbeitung der Holzspan
platten wie z. B. das genaue Zuschneiden oder das Schleifen der
Platten kann zu einem beliebigen Zeitpunkt nach dem Verleimen er
folgen.
Zur Herstellung von mitteldichten Holzfaserplatten aus den
erfindungsgemäßen Bindemitteln eignen sich vor allem folgende
Verfahren:
Holzfasern geeigneter Qualität sind erhältlich, indem man rinden freie Holzschnitzel in Spezialmühlen oder sog. Refinern bei Tem peraturen von ca. 180°C zwischen Mahlscheiben zerreibt.
Holzfasern geeigneter Qualität sind erhältlich, indem man rinden freie Holzschnitzel in Spezialmühlen oder sog. Refinern bei Tem peraturen von ca. 180°C zwischen Mahlscheiben zerreibt.
Anschließend werden die Holzfasern beleimt, indem man die Fasern
mit einem Luftstrom aufwirbelt und in den so erzeugten Fasern
strom das Bindemittel eindüst (sog. "Blow-Line"-Verfahren). Das
Verhältnis Holzfasern zu Bindemittel, bezogen auf den Trockenge
halt bzw. auf den Feststoffgehalt, beträgt üblicherweise 8,5 : 1
bis 4,5 : 1.
Die beleimten Fasern werden in dem Faserstrom bei Temperaturen
von 130°C bis 180°C getrocknet, zu einem Faservlies ausgestreut
und bei Drücken von 20 bis 40 bar zu Platten verpreßt.
Sperrholzplatten sind gewöhnlich aus 3 bis 7 Furnierhölzern auf
gebaut, bei denen die Furnierhölzer so zusammengefügt sind, daß
die Holzfasern der jeweils übereinander angeordneten Furnierhöl
zer einen Winkel von 45° bis 90° bilden.
Sie werden im allgemeinen hergestellt, indem man das Bindemittel
gleichmäßig mit Hilfe von Walzen oder Breitschlitzdüsen auf Fur
nierhölzer aufträgt, die beschichteten Furnierhölzer aufeinander
legt und bei Temperaturen von 105 bis 140°C und Drücken von 2 bis
40 bar verleimt. Die Anwendung höherer Drücke von etwa 40 bis
80 bar führt zu einer weiteren Verdichtung des Holzes und man er
hält Preßsperrholz.
Eine modifizierte Art von Sperrholzplatten stellen die Tischler
platten dar, bei denen sich zwischen 2 Sperrholzschichten eine
Mittelschicht aus miteinander verleimten Holzleisten befindet.
Man fertigt die Tischlerplatten, indem man aus Holzleisten eine
Platte zusammenleimt und auf diese anschließend die Furnierhölzer
leimt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Holzwerk
stoffe weisen eine hohe Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeitsein
flüssen und insbesondere eine geringe Dickenquellung bei Lagerung
in Wasser auf.
Das Resol A wurde in einer aus 4 Einzelreaktoren bestehenden kon
tinuierlich durchflossenen Reaktorkaskade, wie sie in der
DE-A 17 20 306 beschrieben ist, hergestellt. Der 1. Reaktor wurde
kontinuierlich mit 369 kg/h (3,93 kmol/h) Phenol, 840 kg/h
(11,2 kmol/h) einer 40 gew.-%igen wässerigen Formaldehydlösung,
60 kg/h Wasser und 106 kg/h (1,33 kmol/h) 50 gew.-%iger Natron
lauge befüllt. Nach einer mittleren Verweilzeit im 1. Reaktor von
11 Minuten bei einer Temperatur 100°C wurde die Reaktionsmischung
kontinuierlich in einen 2. Reaktor geleitet. In diesem Reaktor
wurde die Kondensation bei einer mittleren Verweilzeit von 26 Mi
nuten bei 60°C weitergeführt. Im 3. Reaktor wurde die Reaktionsmi
schung mit weiteren 136 kg/h (1,70 kmol/h) 50 gew.-%iger Natron
lauge versetzt. Die mittlere Verweilzeit im 3. Reaktor betrug 75
Minuten und die Temperatur 85°C. Im 4. Reaktor verblieb die Reak
tionsmischung im Mittel 110 Minuten bei einer Temperatur von ca.
75°C. Das aus dem 4. Reaktor kontinuierlich entnommene Reaktions
produkt wurde mit 166 kg/h (2,08 kmol/h) 50 gew.-%iger Natron
lauge versetzt und auf 20°C abgekühlt.
Die so hergestellte Lösung des Resols A hatte eine Viskosität von
1,01 Pa·s, einen Feststoffgehalt von 49,1%, einen durch Titration
ermittelten NaOH-Gehalt von 10,8 Gew.-%, was 1,15
Moläquivalenten NaOH, bezogen auf das Phenol, entspricht, und
eine Dichte von 1,26 g/cm³ (ermittelt nach DIN 51 757).
In 100 Teilen der nach seiner Herstellung 14 Tage gelagerten
Lösung des Resols A wurden bei einer Temperatur von 30°C 33 Teile
fester Harnstoff gelöst. Unmittelbar danach wurde dieses Binde
mittel mit 8 Gew.-%, bezogen auf das Bindemittel, einer wäßrigen
50 gew.-%igen Paraffindispersion und 5 Gew.-%, bezogen auf das
Bindemittel, einer 50 gew.-%igen Kaliumcarbonat-Lösung vermischt
und zur Herstellung von Spanplatten eingesetzt.
Die aus dieser Mischung auf übliche Weise mit einer spezifischen
Preßzeit von 9,5 s pro mm Plattendicke hergestellten Spanplatten
wiesen eine Dickenquellung von 11,4% auf.
Unmittelbar nach seiner Herstellung wurden in 100 Teilen der
Lösung des Resols A bei einer Temperatur von 30°C 33 Teile fester
Harnstoff gelöst und das so hergestellte Bindemittel 14 Tage bei
einer Temperatur von 20°C gelagert.
Danach wurde das Bindemittel mit 8 Gew.-%, bezogen auf das Binde
mittel, einer wäßrigen 50 gew.-%igen Paraffindispersion und
5 Gew.-%, bezogen auf das Bindemittel, einer 50 gew.-%igen Kali
umcarbonat-Lösung vermischt und unmittelbar danach zur Herstel
lung von Spanplatten eingesetzt.
Die aus dieser Mischung auf übliche Weise mit einer spezifischen
Preßzeit von 9,5 s pro mm Plattendicke hergestellten Spanplatten
wiesen eine Dickenquellung von 17,7% auf.
Die Dickenquellung wurde nach DIN 52 364 ermittelt, wobei die
Prüfkörper 24 h bei 20°C in Wasser gelagert wurden.
Die Dickenquellung ist die Zunahme der Dicke durch Feuchtigkeits
aufnahme der Probe, bezogen auf Ausgangsdicke und wird in Prozent
angegeben.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von hochreaktiven wässerigen Binde
mitteln für Holzwerkstoffe aus zerteiltem gewachsenen Holz
durch Mischung von
- A) 67 bis 95 Gew.-% einer wässerigen Lösung eines Kondensa
tionsharzes, aufgebaut aus
- a1) 25 bis 35 mol-% Phenol,
- a2) 65 bis 75 mol-% Formaldehyd und
- a3) 0 bis 2 mol-% Phenolderivate
- mit einem Feststoffgehalt von 40 bis 55 Gew.-%, einer Viskosität von 0,5 bis 5 Pa·s (bezogen auf einen Fest stoffgehalt von 48 Gew.-% und gemessen bei 20°C) und ent haltend 0,8 bis 1,5 Moläquivalente, bezogen auf das Phenol und die Phenolderivate, eines Alkalihydroxids und
- B) 5 bis 33 Gew.-% Harnstoff in Form einer wässerigen Lösung oder als Feststoff,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung der Komponenten
A) und B) höchstens 96 h, bevor man das Bindemittel auf zer
teiltes gewachsenes Holz aufträgt und es zu Holzwerkstoffen
verleimt, vornimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Phenolderivate a3) Resorcin, Xylenole und/oder Kresole
einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Lösung eines Kondensationsharzes einsetzt, die 1,2
bis 1,4 Moläquivalente, bezogen auf das Phenol und die
Phenolderivate, an Alkalihydroxid enthält.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß man ein Kondensationsharz einsetzt, das als Alkali
hydroxid Natrium- oder Kaliumhydroxid enthält.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß man dem Bindemittel zusätzlich 2 bis 8 Gew.-%
Kaliumcarbonat zusetzt.
6. Holzwerkstoffe, hergestellt unter Verwendung eines Binde
mittels gemäß den Ansprüchen 1 bis 5.
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