DE4407571A1 - System zur Verarbeitung von Daten einer technischen Anlage - Google Patents
System zur Verarbeitung von Daten einer technischen AnlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein System zur Verarbeitung
von Daten einer technischen Anlage. Solche Systeme können Be
standteile verteilter Echtzeit-Prozeßinformationssysteme
sein, bei denen große Datenmengen zu erfassen, zu verarbeiten
und aufzubereiten sowie visuell darzustellen sind. Echtzeit-
Prozeßinformationssysteme sind üblicherweise in das Leitsy
stem der technischen Anlage eingebunden, wobei unter techni
schen Anlagen beispielsweise fossil befeuerte oder nukleare
Kraftwerksanlagen und vielfältige Produktionsanlagen verstan
den werden.
In einer Kraftwerksanlage sollen Überwachungs- und Informati
onssysteme die aktuellen Betriebszustände der Anlage erkenn
bar machen und Abweichungen von einem Sollzustand melden. Da
zu ist eine umfangreiche Meßwerterfassung der Betriebszustän
de aller Anlagenteile erforderlich. Dies sind beispielsweise
in einer fossilbefeuerten Gas- und Dampfturbinenkraftwerksan
lage unter anderem die Komponenten und Hilfssysteme der Tur
bosätze. Diese Turbosätze umfassen als Funktionsgruppen die
Gas- bzw. Dampfturbine sowie jeweils mit diesen über unter
schiedliche Wellen gekoppelte Generatoren und einen Dampfer
zeuger bzw. Kondensator. Ein Signal- oder Datenaustausch er
folgt üblicherweise über ein Bussystem innerhalb des den An
lagenteilen gemeinsamen Leitsystems, mit dem die Betriebszu
stände der Anlage teil- oder vollautomatisch gesteuert und
überwacht werden.
Mit zunehmender Energie und/oder Arbeitsausnutzung derartiger
Anlagen und mit zunehmender Steigerung des Sicherheits
standards, insbesondere nuklearer Kraftwerksanlagen, wachsen
auch die Anforderungen an das Leitsystem, was beispielsweise
bei einer kombinierten Gas- und Dampfturbinenanlage bedeutet,
daß allein für die Überwachung der Komponenten und
Hilfssysteme der Generatoren und der Turbinen mehrere tausend
Meßwerte in mehr oder weniger engen Zeitintervallen diskon
tinuierlich ausgewertet werden müssen.
Die dadurch steigende Komplexität der Überwachungseinrichtung
führt zu wachsenden Schwierigkeiten bei der konsistenten Wei
terverarbeitung erfaßter Prozeßdaten. In in das Leitsystem
eingebundenen technischen Echtzeit-Informationssystemen kommt
es neben schnellen Reaktionszeiten gerade auch besonders auf
die zeitlich konsistente Weiterverarbeitung der Prozeßdaten
an. Dies erfordert besondere Vorkehrungen, besonders wenn die
ausgegebenen oder angezeigten Informationen auf komplexen
Rechnungen und Verknüpfungen beruhen, gleichzeitig aber zur
Sofort-Information (Echtzeit-Information) herangezogen werden
sollen und die Datenquellen in verschiedenen, räumlich
getrennten Teilkomponenten der technischen Anlage anzutreffen
sind.
Bei dem Aufbau bekannter Leitsysteme wird zunehmend auf stan
dardisierte Software-Basisfunktionen und standardisierte Be
triebssysteme zurückgegriffen. Die ebenfalls zunehmende Stan
dardisierung von solcher Basisfunktionen ("middle-ware") ver
schlechtert das Echtzeitverhalten großer technischer Daten
verarbeitungssysteme deutlich. Eine weitere Verschlechterung
tritt durch den Zwang ein, am freien Markt erhältliche Kompo
nenten aus Kosten-, Zuverlässigkeits- und Genehmigungsgründen
unverändert einsetzen zu müssen.
Weiter erschwerend wirkt sich aus, daß besonders in techni
schen Anlagen mit hoher Komplexität ein an diese Komplexität
angepaßtes Leitsystem bereitgestellt werden muß, bei dem zu
nehmend Aufgaben auf unterschiedliche Teilsysteme, wie z. B.
vernetzte Personalcomputer, verteilt werden. Hierdurch ver
größert sich die Gefahr, daß zeitlich inkonsistente Einzelda
ten zu unzulässigen und irreführenden Aussagen verknüpft wer
den.
Allgemein bekannte Abhilfemaßnahmen, wie z. B. Mittelwertbil
dung, Wartezeiten oder das Takten aller Teilsysteme, sind für
technische Echtzeitaufgaben, wie z. B. die Ausgabe von kom
plexen On-Line-Prozeßinformationen im Sekundenbereich, mei
stens unbrauchbar. Spezialsysteme, die unter Umgehung aller
störender Standards mit speziellen Mitteln entwickelt werden,
sind ebenso unbefriedigend, weil mit zunehmender Spezialisie
rung eines Systems seine Kompatibilität mit Standardsystem
abnimmt, wodurch ein Spezialsystem letztlich unwirtschaftlich
und auch nicht vermarktbar ist. Ein Werterhalt des Software-
Produkt-Investments ist deshalb anzustreben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein System
zur Verarbeitung von Daten einer technischen Anlage anzule
gen, das in der Lage ist, große Datenmengen zu komplexen
Echtzeit-Prozeßinformationen zu verarbeiten und dabei im we
sentlichen auf ein Maßschneidern des Systems mit am Markt ak
zeptierten Standardfunktionen zurückgreift.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
System zur Verarbeitung von Daten einer technischen Anlage
mit Verarbeitungskomponenten, die zumindest einen Teil dieser
Daten anfordern und/oder ausgeben und mit Kommunikations
schnitt stellen, über die ein Datenaustausch zwischen minde
stens zwei Verarbeitungskomponenten läuft, vorgesehen ist,
bei dem die Kommunikationsschnittstellen zur Synchronisation
asynchroner Datenaustauschvorgänge Datenhaltungselemente um
fassen.
Hierdurch wird erreicht, daß die Verarbeitungskomponenten,
die im allgemeinen ganz bestimmte Teilaufgaben der Prozeß
überwachung und -steuerung innerhalb des Systems übernehmen,
vollständig vom Management der Daten freigestellt sind. Die
Verarbeitungskomponenten können auf diese Weise, wann immer
es ihre eigene Programmfunktion erlaubt, auf die im Daten
haltungselement befindlichen Daten zugreifen oder Daten in
dem Datenhaltungselement ablegen. Auf diese Weise wird es
verhindert, daß beispielsweise Verarbeitungskomponenten auf
Bearbeitungsergebnisse von mit diesen Verarbeitungskomponen
ten verknüpften Verarbeitungskomponenten warten, wodurch im
allgemeinen das Echtzeitverhalten des gesamten Systems ver
schlechtert ist, wie dies der Fall ist, wenn asynchrone Da
tenaustauschvorgänge die simultane Weiterverarbeitung asyn
chron vorliegender Daten behindern. Mit Hilfe der Datenhal
tungselemente werden diese asynchronen Datenaustauschvorgänge
synchronisiert, so daß im Ergebnis jede Verarbeitungskompo
nente für die Bearbeitung der vorgesehenen Teilaufgabe not
wendigen Daten einlesen und/oder ausgeben kann.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind die Daten
haltungselemente als Ringspeicherelemente ausgeführt, deren
Kapazität und Datenleistungszuordnung beliebig vorgebbar
sind. Auf diese Weise ist dem Datenhaltungselement vorgebbar,
welche Art von Daten in welcher zeitlichen Abfolge von wel
chen, einen Datenaustausch verlangenden Verarbeitungskompo
nenten über das Datenhaltungselement abgewickelt werden soll.
Weil moderne Leitsystem zunehmend durch eine Strukturierung
bekannter Einheiten, u. a. auch bestehender Software-Module,
zusammengesetzt sind, ist es vorteilhaft, wenn die Datenhal
tungselemente innerhalb einer Systemkonfiguration mit den ge
wünschten Verarbeitungskomponenten verknüpft und in Abhängig
keit von der erwarteten Datenmenge auf die notwendige Kapazi
tät ausgelegt sind. Die Datenhaltungselemente werden so durch
Strukturierung bei gleichzeitig geringem Programmierungsauf
wand in das die technische Anlage überwachende und steuernde
System zur Verarbeitung der Daten der technischen Anlage ein
gebunden.
Die Umsetzung der Echtzeitverarbeitung kann durch die Tatsa
che, daß in den Datenhaltungselementen beliebig auswählbare
Datenkombinationen, bestehend aus Daten von unterschiedlichen
Datenleitungen und/oder unterschiedlicher Herkunft, zeitsyn
chron ablegbar sind, vorteilhaft beeinflußt werden. Hierdurch
ist es möglich, in beliebig konfigurierbarer Weise unmittel
bar und zeitsynchron Daten für beliebig auswählbare Verarbei
tungskomponenten zur Verfügung zu stellen.
Eine besonders betriebssichere und zeitkonsistente Verarbei
tung der Daten ist erreichbar, wenn die von den Datenquellen
der technischen Anlage generierten Daten einen für alle Da
tenquellen einheitlich gestaffelten Zeitstempel haben. Hier
durch wird eine Verifizierung des Generierungszeitpunktes der
Daten erlaubt. So ist es auf diese Weise möglich, bestimmte
in Ringspeichern abgelegten Daten anhand ihrer Zeitquittung
identifizieren und aufrufen zu können. Dies ist bei
spielsweise notwendig, wenn Diagnoseaufgaben von einer Verar
beitungskomponente verlangen, zeitlich weiter zurückliegende
Daten aus einem als Ringspeicher aufgebauten Datenhaltungse
lement abzurufen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Figur
näher erläutert. Dabei zeigt die Figur in schematischer Dar
stellung den logischen Funktionsaufbau eines Leitsystems 2
zur Verarbeitung von Meßdaten einer im Ausführungsbeispiel
gewählten Gas- und Dampfturbinenkraftwerksanlage 4 (GuD-Anla
ge). Mittels des Leitsystems 2 werden die hier nicht weiter
dargestellten Komponenten der GuD-Anlage 4, wie z. B. Gastur
bine, Dampfturbine, Generatoren, Dampferzeuger, Brennstoffzu
führung, Wasserdampfkreislauf, geführt. Diese hier nicht wei
ter dargestellten Komponenten sind jeweils in funktionelle
Gruppen unterteilt und über Datenleitungen 6 Verarbeitungs
komponenten, hier Automatisierungsbausteinen 8, zugeordnet.
Die Automatisierungsbausteine sind über weitere Datenleitun
gen 10 an einen Anlagenbus 12 gekoppelt. An den Anlagenbus 12
ist ferner ein Zeitgeber 14 gekoppelt, der den über die Da
tenleitungen 10 am Anlagenbus 12 eintreffenden Daten einen
Zeitstempel "aufdrückt".
Der Anlagenbus 12, über den Nutzinformationen, wie z. B. Meß
werte, Rechenwerte, Zustandssignale, Indentifikationen, Qua
litycodes und/oder Zeitstempel, übertragen werden, ist über
einen Datenweg 16 mit einem anlagenseitigen Bedienelement 18
verbunden, das wiederum mit Datenhaltungselementen 20 über
bidirektionale Datenleitungen 22 verbunden ist.
Jedes Datenhaltungselement 20 umfaßt ein Ringspeicherelement
24. Betriebsführungsseitig sind die Datenhaltungselemente 20
über weitere Datenleitungen 26 mit einem weiteren Bedienele
ment 28 verbunden. Dieses Bedienelement 28 greift auf einen
Leitbus 30 zu, an den Verarbeitungskomponenten, wie z. B. ei
ne Systemprojektierungskomponente 32, eine Konfigurations
komponente 34, eine Visualisierungskomponente 36, eine Archi
vierungskomponente 38, eine Protokollierungskomponente 40 und
eine Ablaufinformationskomponente 42, angeschlossen sind.
Beim Betrieb der GuD-Anlage 4 fallen einige tausend mehr oder
weniger diskontinuierlich auftretende Meßwerte und Zustands
signale an, die zu einem Großteil bereits in den Automatisie
rungsbausteinen 8 aus- und bewertet werden. Aufgabe des Leit
systems 2 ist es unter anderem auch, eine Vielzahl von Daten
verarbeitungsprozessen zeitlich parallel und synchronisiert
ablaufen zu lassen und insbesondere Daten, aus denen Aussagen
über die Betriebssicherheit des derzeitigen Anlagenprozesses
abgeleitet werden, in Echtzeit zur visuellen Aufarbeit zu
verarbeiten. Diese Aufgabe wird durch die Datenhaltungsele
mente 20 gelöst, die in einer Kommunikationsschnittstelle 44
angeordnet sind, wobei mit der Kommunikationsschnittstelle 44
die zwischen dem Anlagenbus 12 und dem Leitbus 30 ange
ordneten Komponenten umfaßt sind.
Mittels der Projektierungskomponente 32 kann für jedes der
Datenhaltungselemente 20 die Kapazität und die Datenlei
tungszuordnung vorgegeben werden. Bezüglich der Kapazität
wird die Anzahl der im Ringspeicher 24 zur Verfügung stehen
den Speichersegmente 46 festgelegt, in die in zeitlicher Rei
henfolge Meldeelemente, also Nutzinformationen, eingetragen
werden. Bezüglich der Datenleitungszuordnung wird festgelegt,
welche Daten zu welchem Zeitpunkt über den Anlagenbus 12 oder
den Leitbus 30 kommend zu welcher Zeit in welches Da
tenhaltungselement 20, im besonderen in welches Speicherseg
ment 46, eingetragen oder ausgelesen werden. Die Verwaltung
der Datenhaltungselemente 20 wird dabei von den Bedienele
menten 18, 28 durchgeführt. In diesem Bedienelementen sind
auch die Kapazität und Datenleitungszuordnung der Datenhal
tungselemente 20 sozusagen als "Gedächtnis" abgelegt.
So kann beispielsweise auch in den Bedienelementen 18, 28 ab
gelegt sein, welche Konfigurationsdaten bei Inbetriebnahme
oder Neustartläufen aus der Konfigurationskomponente 34 in
die Datenhaltungselemente 20 eingelesen werden müssen.
Für den Betrieb der GuD-Anlage 4 ist es besonders wichtig,
die Visualisierungskomponente 36 mit Echtzeitinformationen zu
versorgen, um jederzeit ein zeitkonsistentes Abbild des Be
triebszustandes der GuD-Anlage 4, beispielsweise in der Leit
warte auf einer Großbildwand, darzustellen zu können. Die
hierzu benötigten Daten können mittels eines oder mehrerer
Datenhaltungselemente 20 innerhalb einer mittels der Projek
tierungskomponente 32 vorgebbaren Zeitspanne zusammengetragen
und anschließend direkt an die Visualisierungskomponente aus
gegeben werden. Den Datenhaltungselementen 20 ist dann exakt
zugeordnet, zu welchem Zeitpunkt innerhalb der vorgegebenen
Zeitspanne welche Daten über welchen Datenweg geladen und
wieder ausgegeben werden. Über den Anlagenbus 12 haben die
Datenhaltungselemente 20 einen systemweiten Zugriff auf alle
Datenerfassungsquellen, also auch über getrennte Erfassungs
stationen hinweg, wie sie z. B. für die Gas- und Dampfturbine
oder zur Erfassung der betriebsrelevanten Parameter des Was
serdampfkreislaufs oder des Primär- oder Sekundärkühlkreis
laufes in einer nuklearen Kraftwerksanlage, vorgesehen sind.
Wiederum andere Datenhaltungselemente 20 sind vorgesehen, um
die Archivierungskomponente 38 und/oder die Protokollierungs
komponente 40 mit den gewünschten Daten zu versorgen. Ferner
können in der Informationskomponente 42 Ablaufinformationen
über die zeitliche Disposition der Datenhaltungselemente 20
sowie ihrer Auslegungsparameter, wie z. B. Kapazität und Da
tenleitungszuordnung, abgelegt werden. Ein hierzu speziell
ertüchtigtes Datenhaltungselement kann die hierzu benötigten
Daten unabhängig von anderen Datenhaltungselementen sammeln
und behindert dabei beispielsweise nicht die Datenhaltungs
elemente 20, die zur Prozeßvisualisierung in der Visualisie
rungskomponente 36 eingesetzt werden, in ihrer Funktionsaus
übung.
Die mittels der Datenhaltungselemente 20 erreichte Synchroni
sation asynchroner Ereignisse kommt beispielsweise auch bei
der Bilanzierung zum Tragen. Ein speziell hierzu ertüchtigtes
Datenhaltungselement erfaßt zunächst die zur Bilanzierung er
forderlichen Daten, wie z. B. Brennstoffeinsatz pro Zeit,
elektrische Leistung des Generators, Verlustwärme am Konden
sator, usw., d. h. das Datenhaltungselement synchronisiert im
nachhinein zeitverzögernd eintreffende vorgenannte Daten, und
gibt diese Daten nach Abschluß des Sammlungsverfahrens an die
entsprechend ertüchtigte Verarbeitungskomponente zur Bilan
zierung weiter. Auf diese Weise erhält diese Verarbeitungs
komponente geringfügig zeitverzögert die für die Bilanzie
rungsrechnungen erforderlichen Daten und kann diese Rechnung
nun, weil die Daten zeitsynchron vorliegen, unmittelbar
ausführen. Anschließend kann dieser Verarbeitungskomponente
eine andere Aufgabe, wie z. B. Lebensdauerberechnungen für
den Kessel oder die Turbinen, durchführen. Dies wäre nicht
möglich, wenn während des Ablaufs der Bilanzierungsrechnungen
der Programmablauf durch das asynchrone Eintreffen der zur
Bilanzierung erforderlichen Daten verzögert würde.
In den Ringspeichern 24 der Datenhaltungselemente 20 wird auf
die vorstehend genannte Weise eine Art Datenpufferung und da
mit eine Entkopplung verschiedener leittechnischer Prozesse
erreicht. Mittels der Bedienelemente 18, 28 und der Projek
tierungskomponente 32 wird diese Datenpufferung und diese
Entkopplung organisiert. Der Ringspeicher 24 besteht aus ei
ner Aneinanderreihung von Speichersegmenten 46, sogenannten
Meldeelementen. Diese Meldeelemente informieren jeweils über
bestimmte Zustände im Prozeß der GuD-Anlage 4. Die Meldeele
mente werden in der vorgegebenen zeitlichen Reihenfolge in
den Ringspeicher 24 eingetragen. Die Meldungen können bei
spielsweise in Typen unterschieden sein, wodurch am Meldungs
typ erkennbar ist, welche Bedeutung die Meldung hat. Z. B.
kann es einheitlich vorgesehen sein, daß ein Auftreten eines
Fehlers durch eine Zustandsänderung eines Binärsignals ange
zeigt wird, wodurch diese Änderung automatisch als Fehlermel
dung erkannt und an die Visualisierungskomponente 36, in der
beispielsweise die Leitwarte umfaßt ist, weitergegeben wer
den.
Die Aktualisierung der Anzeige des durch die Binärsignalzu
standsänderung hervorgerufene Anlagenstörung kann beispiels
weise mittels der Bedienelemente 18, 28, die eine Art
Ringspeicherverwaltung darstellen, hervorgerufen werden. Es
ist dann im einzelnen Aufgabe der Visualisierungskomponente
zu entscheiden, ob diese Fehlermeldung in der Leitwarte, bei
spielsweise auf der Großbildwand, dargestellt werden muß oder
ob diese Fehlermeldung auf einen Drucker ausgegeben und ar
chiviert wird.
Beim Schreiben von Daten in die Meldeelemente des Ringspei
chers 24 wird immer das zeitlich älteste Meldeelement aus dem
Umlauf verdrängt und beispielsweise in der Archivierungs
komponente 38 abgelegt und ist dort solange vorhanden, bis
wieder ein gleichartiges Meldeelement aus dem Umlauf ver
drängt wird. Auf diese Weise ist es sichergestellt, daß auf
die letzte Änderung einer Information eines Meldeelementes
immer noch zugegriffen werden kann, auch wenn die im Umlauf
befindlichen Meldeelemente schon mehrmals überschrieben wor
den sind.
Die in der Figur dargestellten Datenhaltungselemente 20 kön
nen in dem Leitsystem 2 bedarfsweise als Hardware-Komponenten
vorhanden sein. Ebenso können diese Datenhaltungselemente 20
sowie ihre Umgebung, d. h. die Bedienelemente 18, 28 und der
Anlagenbus 12 und der Leitbus 30, virtuell über entsprechende
Software-Definitionen hervorgerufene Komponenten sein.
Die im Ausführungsbeispiel gezeigten Datenhaltungselemente 20
weisen Ringspeicher 24 auf, die aus einer UNIX-Datei beste
hen. Solch eine Datei enthält erstens die erforderlichen Ver
waltungsdaten, d. h. die Angabe des in den Ringspeicher au
torisierten Schreibers und der aus dem Ringspeicher autori
sierten Leser. Zweitens enthält diese Datei sogenannte Index
listen und drittens den eigentlichen Nutzdatenbereich. Mit
tels der Indexlisten wird den zeitlich sortierten am Ring
speicher eintreffenden Meldeelementen der für sie vorgesehene
Platz im Nutzdatenbereich angewiesen.
Claims (5)
1. System (2) zur Verarbeitung von Daten einer technischen
Anlage (4) mit Verarbeitungskomponenten (8, 36 bis 42), die
zumindest einen Teil dieser Daten anfordern und/oder ausgeben
und mit Kommunikationsschnittstellen (44), über die ein Da
tenaustausch zwischen mindestens zwei Verarbeitungskomponen
ten läuft, wobei die Kommunikationsschnittstellen (44) zur
Synchronisation asynchroner Datenaustauschvorgänge Datenhal
tungselemente (20) umfassen.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Datenhaltungselemente (20) als Ringspeicherelemente (24)
ausgeführt sind, deren Kapazität und Datenleitungszuordnung
beliebig vorgebbar sind.
3. System nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Datenhaltungselemente (20) innerhalb einer Systemkonfigu
ration mit den gewünschten Verarbeitungskomponenten (8, 36
bis 42) verknüpft und in Abhängigkeit von der erwarteten Da
tenmenge auf die notwendige Kapazität ausgelegt sind.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
Datenkombinationen, bestehend aus Daten von unterschiedlichen
Datenleitungen und/oder unterschiedlicher Herkunft, zeitsyn
chron ablegbar sind.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die von den Datenquellen der technischen Anlage (4) generier
ten Daten eine für alle Datenquellen einheitlich gestaffelten
Zeitstempel haben.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4407571A DE4407571A1 (de) | 1994-03-07 | 1994-03-07 | System zur Verarbeitung von Daten einer technischen Anlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4407571A DE4407571A1 (de) | 1994-03-07 | 1994-03-07 | System zur Verarbeitung von Daten einer technischen Anlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4407571A1 true DE4407571A1 (de) | 1995-09-14 |
Family
ID=6512084
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4407571A Withdrawn DE4407571A1 (de) | 1994-03-07 | 1994-03-07 | System zur Verarbeitung von Daten einer technischen Anlage |
Country Status (1)
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