DE4401395A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von Rohrkrümmern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von RohrkrümmernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Herstellen von Rohrkrümmern aus Kunststoff, die einen Krümmer
abschnitt mit einer kreisbogenförmigen Mittellinie und gleich
bleibendem Innenquerschnitt und daran tangential anschließende
zylindrische Anschlußstutzen aufweisen.
Rohrkrümmer der genannten Art sind bisher aus schließlich im
Blasverfahren herzustellen. Der Nachteil hierbei ist die Unge
nauigkeit und Ungleichmäßigkeit der resultierenden Wandstärke
sowie die erhöhten Qualitätsanforderungen an die geeigneten
Werkstoffe. Bei der Herstellung von Rohrkrümmern im Spritzguß
verfahren war aufgrund der Notwendigkeit des Entformens der
Kernteile bisher die Formgebung auf im wesentlichen rechtwinklig
aneinander anschließende gerade Rohrabschnitte begrenzt.
Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur Herstellung und ein Werkzeug zu dessen Durchfüh
rung bereitzustellen, mit dem Rohrkrümmer der eingangs genannten
Form mühelos und in guter Qualität herzustellen sind. Hierbei
soll insbesondere das Spritzgießverfahren zur Anwendung kommen.
Die Lösung hierfür besteht in einem Verfahren mit den folgenden
Merkmalen: die Rohrkrümmer werden in einer Dauerform im Spritz
gießverfahren hergestellt und nach dem Aushärten und dem Entfer
nen zumindest eines Teils der Außenformteile werden die Kern
teile aus den Anschlußstutzen axial entfernt und ein Kernteil
aus dem Krümmerabschnitt entlang der Mittellinie kreisbogenför
mig gezogen.
Eine hierfür geeignete Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus,
daß sie zumindest in der Ebene der kreisbogenförmigen Mittel
linie des Krümmerabschnitts in zumindest zwei Außenformteile
teilbar ist, und daß sie zumindest drei bewegliche Kernteile
umfaßt, nämlich ein längs seiner Mittelachse axial verschiebli
ches erstes Zylinderkernteil für den ersten Anschlußstutzen, ein
längs der kreisbogenförmigen Mittellinie des Krümmerbereiches
verschiebliches Krümmerkernteil und ein axial entlang seiner
Mittelachse verschiebliches zweites Zylinderteil für den zweiten
Anschlußstutzen.
Mit dem hiermit definierten Verfahren und der genannten Vorrich
tung ist es möglich, Rohrkrümmer mit vollkommen kreisbogenförmi
ger Mittellinie, wie sie für günstige Strömungsverhältnisse
erforderlich sind, auch im Spritzgießverfahren herzustellen.
Damit stehen alle für das Spritzgießen geeigneten Kunststoff
materialien für die Herstellung zur Verfügung. Neben schwer
entflammbarem Polypropylen (PPS) kann nun auch Polyvenylchlorid
(PVC) verwendet werden. Bevorzugte Wandstärken sind 2-3 mm bei
Nennweiten in der Größenordnung von 70-250 mm. Steigerungen
bis zu Nennwerten von 500 mm sind möglich.
Das Verfahren kann vollständig automatisiert werden, so daß hohe
Stückzahlen bei geringen Kosten möglich werden. Eine Nacharbeit
ist nicht erforderlich.
In besonders vorteilhafter Weise sind die erfindungsgemäß herge
stellten Rohrkrümmer im Innenquerschnitt frei von Nähten oder
Graten, die Strömungswiderstände erzeugen oder zur Anhaftung von
Verunreinigungen führen können.
In üblicher Weise sind die Anschlußstutzen mit einem Durchmes
serabsatz gegenüber dem Krümmerabschnitt hergestellt, der etwa
der Wandstärke des Materials des Rohrkrümmers und damit auch der
Wandstärke von geeigneten Anschlußrohren entspricht. Diese sind
dann von beiden Seiten in die Anschlußstutzen einzuschieben, so
daß auch hier in strömungsgünstiger Weise der Innenquerschnitt
frei von Absätzen ist, wenn die Rohrkrümmer mit Anschlußrohren
verbunden sind.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet dieser aus Kunststoff herge
stellten Rohrkrümmer liegt im Bereich der Lüftungs- und Klima
technik, wo Rohrkrümmer mit erheblichem Durchmesser zum Einsatz
kommen und Strömungsverluste besonders unerwünscht sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine in der Mittelebene
durch den Rohrkrümmer teilbare Außenform auf, deren Außenform
teile in bevorzugter Weise auf zumindest drei Stützen vonein
ander entfernbar geführt sind. Nach dem Entfernen der beiden
Außenformteile voneinander, bei dem der fertige Rohrkrümmer mit
den Kernteilen zunächst in dem unteren der beiden Außenformteile
verbleibt, werden die Kernteile aus dem Rohrkrümmer entfernt.
Hierbei wird zunächst das eine der Zylinderkernteile, das dem
Krümmerkernteil verschieblich zugeordnet ist, aus dem ersten
Anschlußstutzen gezogen. Dann wird mit der Schwenkvorrichtung
das Krümmerkernteil aus dem Rohrkrümmer herausgeschwenkt und
schließlich wird das zweite der Zylinderkernteile, das an dem
unteren der Außenformteile angeordnet ist, axial zurückgezogen,
so daß der fertige Rohrkrümmer entnommen werden kann.
Krümmerkernteil und erstes Zylinderkernteil sind bevorzugt an
einem Schwenkarm angeordnet, der um eine Drehachse durch den
Krümmungsmittelpunkt der kreisbogenförmigen Mittellinie schwenk
bar ist. Der Antrieb erfolgt über ein Schneckenrad und eine
Antriebsspindel. Am Schwenkarm ist unmittelbar ein gerades Füh
rungsteil, insbesondere ein Vierkant, für das erste Zylinder
kernteil und daran anschließend, vom Führungsteil gehalten, das
Krümmerkernteil angeordnet. Das Zylinderkernteil ist verschieb
bar auf dem Führungsstück gehalten.
Weitere bevorzugte Abwandlungen sind in den Unteransprüchen
genannt.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, aus der sich ebenfalls das erfindungsgemäße Ver
fahren erkennen läßt, ist in den Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein Prinzipbild der erfindungsgemäßen Vorrich
tung in Draufsicht;
Fig. 2 zeigt ein Prinzipbild der erfindungsgemäßen Vorrich
tung im Vertikalschnitt.
Teilweise sind verschiedene Schnittebenen und Konturen überein
anderliegender Teile sichtbar. Die Figuren werden nachstehend
gemeinsam beschrieben.
Die Vorrichtung weist eine Grundplatte 1 auf, auf der eine unte
re Außenformhälfte 2 und eine obere Außenformhälfte 3 ruhen, die
in der Ansicht in geschlossener Stellung dargestellt sind. Die
Außenformteile 2, 3 sind über drei Bohrungen 4, 5, 6, in Zen
trierbolzen 7 zwischen Grundplatte 1 und unterer Außenformhälfte 2
und Führungs- und Zentrierbolzen 8 zwischen den beiden Außen
formteilen 2, 3 eingesetzt sind, zwischen denen sich jeweils
Zylinderräume 9 befinden, zueinander zentriert. Das obere Außen
formteil 3 ist durch Zufuhr von Druckmittel zu den Zylinderräu
men vom unteren Außenformteil 2 abhebbar. Mittel zur Begrenzung
dieser Bewegung sind nicht im einzelnen dargestellt. Die beiden
Außenformteile 2, 3 bilden jeweils zur Hälfte einen Formhohlraum
24 für die Außenform eines Rohrkrümmers aus dessen Mittellinie
M die Teilungsebene E zwischen ihnen definiert ist. Im geschlos
senen, zum Spritzgießen betriebsfertigen Zustand nimmt der Form
hohlraum eine Anordnung aus drei Kernteilen für die Innenform
des Rohrkrümmers auf.
Auf der Grundplatte 1 befindet sich eine Schwenkvorrichtung, die
eine Schwenklagerung 10 mit vertikaler Achse A für einen Schen
karm 13 umfaßt, an dem ein Schneckenrad 11 angeordnet ist. Die
ses Schneckenrad 11 ist mit einer Antriebsspindel 12 im Ein
griff. Bei Betätigung der Antriebsspindel 12 bewegt sich ein
Schwenkarm 13 um die Achse A der Schwenklagerung 10. An dem
Schwenkarm 13 ist ein Führungsteil 14 mit Vierkantquerschnitt
befestigt. Weiterhin ist daran ein Betätigungszylinder 16 ange
bracht, der ein erstes Zylinderteil 15 verschiebbar auf einem
Führungsteil 14 steuert. An das Führungsteil 14 schließt ein
Krümmerkernteil 17 an. Ein zweites Zylinderkernteil 18, das über
eine nur schematisch dargestellte Betätigungsvorrichtung 19 in
Richtung seiner Achse verschiebbar ist, befindet sich am anderen
Ende des Krümmerkernteils und ist getrennt von diesem ausge
führt. Das Zylinderkernteil 18 hat einen Zentrierkonus 20, der
in eine innenkonische Öffnung 21 des Krümmerkernteils 17 ein
greift.
In der oberen Außenformhälfte 2 ist ein Zuführventil 22 darge
stellt, das auf der oberen Mantellinie des Formhohlraums 24 etwa
auf der Mitte des Bogens endet. Hierdurch wird unter Wahrung
etwa gleicher Wege bis zu den Endabschnitten das Material im
Spritzgußverfahren zugeführt. Eine besondere Entlüftung ist
nicht vorgesehen, sie erfolgt über Spalte zwischen den Formhälf
ten.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen von Rohrkrümmern aus Kunststoff,
die einen Krümmerabschnitt mit einer kreisbogenförmigen
Mittellinie und gleichbleibendem Innenquerschnitt und daran
tangential anschließende zylindrische Anschlußstutzen auf
weisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrkrümmer in einer mehrteiligen aus Außenform teilen und Kernteilen bestehenden Dauerform im Spritzgieß verfahren hergestellt werden und
daß nach dem Aushärten und dem Entfernen zumindest eines Teils der Außenformteile die Kernteile aus den Anschluß stutzen jeweils axial entfernt werden und ein Kernteil aus dem Krümmerabschnitt entlang der Mittellinie kreisbogenför mig gezogen wird.
daß die Rohrkrümmer in einer mehrteiligen aus Außenform teilen und Kernteilen bestehenden Dauerform im Spritzgieß verfahren hergestellt werden und
daß nach dem Aushärten und dem Entfernen zumindest eines Teils der Außenformteile die Kernteile aus den Anschluß stutzen jeweils axial entfernt werden und ein Kernteil aus dem Krümmerabschnitt entlang der Mittellinie kreisbogenför mig gezogen wird.
2. Vorrichtung zum Herstellen von Rohrkrümmern gemäß dem Ver
fahren nach Anspruch 1 im Spritzgießverfahren,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zumindest in der Ebene (E) der kreisbogenförmigen Mittellinie (M) des Krümmerabschnitts in zumindest zwei Außenformteile (1, 2) teilbar ist, die einen Formhohlraum (24) bilden, und
daß sie zumindest drei bewegliche Kernteile (15, 17, 18) umfaßt, nämlich
ein längs seiner Mittelachse axial verschiebliches erstes Zylinderkernteil (15) für den ersten Anschlußstutzen,
ein längs der kreisbogenförmigen Mittellinie (M) des Krüm merbereiches verschiebliches Krümmerkernteil (17) und
ein axial entlang seiner Mittelachse verschiebliches zwei tes Zylinderkernteil (18) für den zweiten Anschlußstutzen.
daß sie zumindest in der Ebene (E) der kreisbogenförmigen Mittellinie (M) des Krümmerabschnitts in zumindest zwei Außenformteile (1, 2) teilbar ist, die einen Formhohlraum (24) bilden, und
daß sie zumindest drei bewegliche Kernteile (15, 17, 18) umfaßt, nämlich
ein längs seiner Mittelachse axial verschiebliches erstes Zylinderkernteil (15) für den ersten Anschlußstutzen,
ein längs der kreisbogenförmigen Mittellinie (M) des Krüm merbereiches verschiebliches Krümmerkernteil (17) und
ein axial entlang seiner Mittelachse verschiebliches zwei tes Zylinderkernteil (18) für den zweiten Anschlußstutzen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Krümmerkernteil (17) ein zu seiner Mittellinie (M)
tangential anschließendes Führungsteil (14) hat, das eine
Führung für das erste Zylinderkernteil (15) bildet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Zylinderkernteil (15) drehgesichert auf dem
Führungsteil (14) geführt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsteil (14) als Vierkant ausgebildet ist, dem
eine Innenausnehmung (25) im ersten Krümmerkernteil (15)
angepaßt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsteil (14) an einer Schwenkeinheit (19) an
geordnet ist, die um eine senkrecht zur Ebene (E) der
kreisbogenförmigen Mittellinie (M) stehende Drehachse (A)
durch den Krümmungsmittelpunkt (Z) der Mittellinie (M)
schwenkbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkeinheit (13) ein senkrecht zu ihrer Dreh
achse (A) liegendes Schneckenrad (11) umfaßt, das mit einer
Antriebsspindel (12) im Eingriff ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Stellzylindereinheit (16) an der Schwenk
einheit (13) angeordnet ist, die das erste Zylinderkernteil
(15) gegenüber dem Führungsteil (14) verschiebbar antreibt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine zweite Stellzylindereinheit (19) an einem der
Außenformteile (2) angeordnet ist, die das zweite Zylin
derkernteil (18) axial verschieblich gegenüber dem Außen
formteil (2) antreibt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenformteile (2, 3) über zumindest drei senkrecht
zur Ebene (E) der kreisbogenförmigen Mittellinie (M) ver
laufende Führungsbolzen (7, 8) relativ zueinander ver
schieblich geführt sind.
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