DE4322424C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines metallenen Hohlkörpers nach dem Innenhochdruck-Umformverfahren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines metallenen Hohlkörpers nach dem Innenhochdruck-UmformverfahrenInfo
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D—WORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D26/00—Shaping without cutting otherwise than using rigid devices or tools or yieldable or resilient pads, i.e. applying fluid pressure or magnetic forces
- B21D26/02—Shaping without cutting otherwise than using rigid devices or tools or yieldable or resilient pads, i.e. applying fluid pressure or magnetic forces by applying fluid pressure
- B21D26/033—Deforming tubular bodies
- B21D26/041—Means for controlling fluid parameters, e.g. pressure or temperature
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Description
Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren zum
Herstellen eines metallenen Hohlkörpers aus einem Rohr
abschnitt nach dem Innenhochdruck-Umformverfahren, wobei im
Rohrabschnitt ein Überdruck eines Druckmittels aufgebaut
und gleichzeitig der Rohrabschnitt axial gestaucht wird,
und andererseits eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens, bestehend aus einer Innenhochdruckumformpresse,
deren Umformwerkzeug eine mit einer Innenhochdruckquelle
verbundene Stauchwerkzeuganordnung aufweist.
In der Produktionstechnik werden immer höhere Maßstäbe an
die Qualität der erzeugten Produkte angelegt. Dabei wirken
als Hauptfaktoren die Qualität bzw. Güte des Rohmaterials,
die Qualität bzw. Stabilität des Prozesses und die
Qualifikation des Bedienungspersonals auf die letztendlich
erreichte Produktqualität. Unvermeidliche Schwankungen in
der Güte des Rohmaterials und in seinen Abmessungen
beeinflussen das Produktionsergebnis in besonderem Maße. So
kann in der Teilefertigung aus Rohrabschnitten Ausschuß
entstehen, wenn die Dicke der zugeführten Rohrabschnitte im
Laufe der Fertigung zu gering wird. Um solche Fehler zu
vermeiden, müssen relevante Parameter des Rohmaterials
laufend überwacht werden. Abweichungen von vorgegebenen
Werten sind nur in engen Grenzen zulässig. Diese Grenzen
sind um so enger, je empfindlicher der Produktionsprozeß
auf Abweichungen reagiert, d. h. je weniger eigenstabil er
ist. Dieser Eigenstabilität des Prozesses kommt somit große
Bedeutung zu. Die erzeugte Produktqualität ist nur dann von
Parameterschwankungen weitgehend unabhängig, wenn der
Prozeß hinsichtlich dieser Parameter möglichst stabil ist.
In weiten Bereichen der Rohrumformtechnik läßt sich jedoch
eine relativ hohe Instabilität der Produktionsprozesse ins
besondere in bezug auf Schwankungen der Materialdicke des
Rohrmaterials und seiner plastomechanischen Eigenschaften
feststellen.
Bekannt ist es zwar aus "Blech Rohre Profile", 1991,
Seiten 505 bis 508 und "Werkstattstechnik", 1989, Seiten 210 bis
214, beim Innenhochdruck-Umformverfahren Innendruck und
Axialkraft aufeinander abzustimmen. Bekannt ist auch aus
"Bänder Bleche Rohre", 8-1991, Seiten 19 bis 29,
beim Innenhochdruck-Umformverfahren die Sollwertfunktionen
für Axialkraft und Innendruck in die Maschinensteuerung zu
übertragen und das Einhalten der vorgegebenen Sollwerte
durch eine Maschinenregelung zu gewährleisten, die über
Meßsensoren die Umformung überwacht und Abweichungen
ausregelt. Eine Lösung der oben geschilderten Probleme ist
damit so ohne weiteres aber nicht gegeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, anzugeben, wie
man im Rahmen der eingangs genannten Maßnahmen zu einer
erhöhten Eigenstabilität kommt.
In verfahrensmäßiger Hinsicht besteht die Erfindung darin,
daß die Stauchkraft in Abhängigkeit vom Stauchweg gemessen
und mit einer vorgegebenen Stauchkraft verglichen wird, und
daß bei Abweichen von der vorgegebenen Stauchkraft der
Druck des Druckmittels im Rohrabschnitt auf einen die
fehlerfreie Umformung gewährleistenden Wert geändert wird,
indem bei Überschreiten der vorgegebenen Stauchkraft der
Druck des Druckmittels erhöht und bei Unterschreiten
erniedrigt wird. In vorrichtungsmäßiger Hinsicht besteht
die Erfindung darin, daß die Stauchwerkzeuganordnung mit
einer Fühleranordnung zur Messung von Stauchweg und Stauch
kraft versehen ist und die Fühleranordnung an eine
Steuereinrichtung zum Einstellen des Druckes der Innen
hochdruckquelle im umzuformenden Rohrabschnitt ange
schlossen ist.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen zeichnen sich hinsichtlich
Schwankungen der Abmessungen und der plastomechanischen
Werte des Rohrmaterials bzw. der Rohrabschnitte durch eine
bemerkenswerte Eigenstabilität des Produktionsprozesses
aus. Es tritt eine weitgehend selbständige Korrektur von
Materialdicken- und Festigkeitsschwankungen im Werkstück
auf. Möglich ist eine mehr oder weniger selbständige
Selektion fehlerhafter Werkstücke bei nicht korrigierbarem
Rohrmaterialfehler. Folglich kann von Fall zu Fall sowohl
auf eine eingehende Qualitätskontrolle des Rohrmaterials
hinsichtlich konstanter Wanddicke als auch auf eine
Festigkeits- und Dichtheitskontrolle der gefertigten
Werkstücke verzichtet werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausfüh
rungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 einen Teil einer Vorrichtung zum Herstellen eines
Hohlkörpers in einem schematischen Längsschnitt und
Fig. 2-4 den Verlauf von Stauchkraft und Innendruck in
Abhängigkeit vom Stauchweg für drei verschiedene
Fälle.
Die Fig. 1 zeigt in einem schematischen Längsschnitt einen
Teil einer Vorrichtung zum Herstellen eines Hohlkörpers aus
einem Rohrabschnitt R nach dem Innenhochdruck-Um
formverfahren. Die Vorrichtung besteht aus einer
Innenhochdruckumformpresse, deren Umformwerkzeug 1 eine mit
einer Innenhochdruckquelle 2 verbundene Stauchwerkzeug
anordnung 3 aufweist. Die Stauchwerkzeuganordnung 3 ist mit
einer Fühleranordnung 4 zur Messung von Stauchweg und
Stauchkraft versehen. Diese Fühleranordnung 4 ist an eine
Steuereinrichtung 5 zum Einstellen des Druckes der Innen
hochdruckquelle 2 im umzuformenden Rohrabschnitt R ange
schlossen.
Die Formgebungsverhältnisse des Innenhochdruck-Umformver
fahrens bedingen eine besondere Art des Werkstoffflusses in
der Umformzone. Die Stauchwerkzeuganordnung 3 staucht das
Werkstück mit der Stauchkraft Fa in axialer Richtung um
einen bestimmten Betrag, während der Innendruck pi für ein
Anlegen des Werkstoffes an die Wände des Umformwerkzeuges 1
sorgt. Der Werkstofffluß kann durch die beschriebene An
ordnung gezielt beeinflußt und in weiten Grenzen auf das
herzustellende Werkstück abgestimmt werden. Für die
Umformung eines Rohrabschnittes R zu einem Hohlkörper ist
zu jedem Zeitpunkt der Umformung ein bestimmter Innendruck
pi und in jeder Stellung der Stauchwerkzeuganordnung 3 eine
bestimmte axiale Stauchkraft Fa notwendig. Diese Parameter
sind von Toleranzen der Wanddicke s0 und der plasto
mechanischen Eigenschaften (Fließkurve) des umzuformenden
Rohrabschnittes R abhängig. Ohne entsprechende Anpassung
des Innendruckes kann eine zu geringe Materialdicke zum
Platzen des Werkstückes während der Umformung führen und
eine zu hohe Festigkeit sowie Dicke des Rohrwerkstoffes
dazu, daß das Werkstück nicht ausformbar ist. Dieser
Zusammenhang zwischen axialer Stauchkraft sowie Innendruck
einerseits und Wanddicke sowie Festigkeit des Werkstückes
andererseits ermöglicht das selbstkorrigierende Regelver
halten des Umformprozesses. Der Istwert der Stauchkraft
wird während des Prozesses an jeder Zylinderposition
gemessen und mit dem durch die elektronische Steuer
einrichtung 5 vorgegebenen Wert verglichen. Dieser
Vorgabewert ist ebenso wie der dazugehörige Innendruck in
Vorversuchen während einer Nullserie ermittelt worden. Ein
kleinerer Istwert deutet beispielsweise auf eine
toleranzbedingte kleinere Wanddicke oder Festigkeit hin,
während ein größerer Istwert durch Schwankungen der
Festigkeit oder Wanddicke zu höheren Werten hin verursacht
wird. In beiden Fällen stellt sich der Innendruck in
bestimmten Grenzen selbständig auf die tatsächlich
vorhandene Stauchkraft und damit auf den zu fehlerfreien
Umformungen erforderlichen Wert ein, indem er entweder über
einen vorgegebenen Wert ansteigt bzw. darunter abfällt.
Dadurch wird erreicht, daß sich Ungleichmäßigkeiten der
Wanddicke und der plastomechanischen Werte des Werkstückes
durch geänderte Umformparameter weitestgehend automatisch
ausgleichen. Dieses selbstkorrigierende Prozeßregelungs
verhalten des beschriebenen Innenhochdruck-Umformverfahrens
sorgt dafür, daß sich das Werkstück während der weiteren
Umformung in einem homogenen Zustand befindet und die ge
wünschte Endform erreicht. Der verbleibende sehr geringe
Restanteil von Werkstücken, bei dem die beschriebene
Korrektur nicht möglich ist, versagt im allgemeinen durch
den hohen Innendruck während der Umformung. Eine nachfol
gende Prüfung der Fertigprodukte kann meistens entfallen.
Fig. 2 zeigt den Innendruck pi und die Stauchkraft Fa in
Abhängigkeit vom Stauchweg x, wenn Wanddicke und Festigkeit
innerhalb der Toleranzen liegen; man erkennt ein Gutteil
fenster für die Stauchkraft aus der Vorserie. Fig. 3 zeigt
den korrigierten Innendruck und die Stauchkraft für zu
geringe Wanddicke und Fig. 4 dasselbe für zu hohe Festig
keit.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen eines metallenen Hohlkörpers
aus einem Rohrabschnitt nach dem Innenhochdruck-Um
formverfahren, wobei im Rohrabschnitt ein Überdruck eines
Druckmittels aufgebaut und gleichzeitig der Rohrabschnitt
axial gestaucht wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stauchkraft in Abhängigkeit vom
Stauchweg gemessen und mit einer vorgegebenen Stauchkraft
verglichen wird und daß bei Abweichen von der vorgegebenen
Stauchkraft der Druck des Druckmittels im Rohrabschnitt auf
einen die fehlerfreie Umformung gewährleistenden Wert
geändert wird, indem bei Überschreiten der vorgegebenen
Stauchkraft der Druck des Druckmittels erhöht und bei
Unterschreiten erniedrigt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, bestehend aus einer Innenhochdruck-Um
formpresse, deren Umformwerkzeug eine mit einer Innen
hochdruckquelle verbundene Stauchwerkzeuganordnung auf
weist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stauchwerkzeug
anordnung (3) mit einer Fühleranordnung (4) zur Messung von
Stauchweg und Stauchkraft versehen ist und die
Fühleranordnung (4) an eine Steuereinrichtung (5) zum
Einstellen des Druckes der Innenhochdruckquelle (2) im
umzuformenden Rohrabschnitt (R) angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934322424 DE4322424C1 (de) | 1993-07-06 | 1993-07-06 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines metallenen Hohlkörpers nach dem Innenhochdruck-Umformverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934322424 DE4322424C1 (de) | 1993-07-06 | 1993-07-06 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines metallenen Hohlkörpers nach dem Innenhochdruck-Umformverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4322424C1 true DE4322424C1 (de) | 1994-09-15 |
Family
ID=6492053
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934322424 Expired - Fee Related DE4322424C1 (de) | 1993-07-06 | 1993-07-06 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines metallenen Hohlkörpers nach dem Innenhochdruck-Umformverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4322424C1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0036365B1 (de) * | 1980-03-13 | 1984-09-12 | VALLOUREC Société Anonyme dite. | Verfahren zur Druckverformung von Werkstücken und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
-
1993
- 1993-07-06 DE DE19934322424 patent/DE4322424C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0036365B1 (de) * | 1980-03-13 | 1984-09-12 | VALLOUREC Société Anonyme dite. | Verfahren zur Druckverformung von Werkstücken und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
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Title |
---|
DE-Z.: Bänder Bleche Rohre 8(1991), S.19-29 * |
DE-Z.: Blech Rohre Profile 6(1991), S. 505-508 * |
DE-Z.: Werkstattstechnik 1989, S. 210-214 * |
F. Dokman: Grundlagen und Anwendung des Innenhochdruckformes, In: Blech Rohre Profile 38 (1951) 5, S. 379-385 * |
VDI-Fortschnittberichte, Reihe 2: Fertigungs- technik, Nr. 142, VDI-Verlag 1997, N.N. Hohlteile materialsparend hergestellt In: Sonderdruck aus dem Industrieanzeiger Nr. 20, 9.3.1984 * |
WOLF W., Kurvenspiel der Presse, In: fluid, Octorber 1991, S. 20-22 * |
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Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SCHAEFER HYDROFORMING GMBH & CO., 57234 WILNSDORF, |
|
8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SCHULER HYDROFORMING GMBH & CO.KG, 57234 WILNSDORF |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |