DE4321489A1 - Verfahren zur Stabilisierung und zur Verteilung organische Stoffe abbauender mikrobieller Mischkulturen - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung und zur Verteilung organische Stoffe abbauender mikrobieller MischkulturenInfo
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- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N11/00—Carrier-bound or immobilised enzymes; Carrier-bound or immobilised microbial cells; Preparation thereof
- C12N11/14—Enzymes or microbial cells immobilised on or in an inorganic carrier
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C12N1/00—Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung und zur
Verteilung organische Stoffe abbauender mikrobieller
Mischkulturen. Anwendungsgebiete sind die Mikrobiologie und der
Umweltschutz.
Es ist bekannt, daß zahlreiche Mikroorganismen zur Beseitigung
von Verunreinigungen und von Schadstoffen, insbesondere im
Umweltschutz, eingesetzt werden. Dabei werden geeignete Kulturen
auf die verunreinigten Materialien aufgebracht bzw. mit ihnen
vermischt. So werden Mikroorganismen-Kulturen in der
Abwasserbehandlung eingesetzt, wobei man entweder die Kulturen
mit dem Abwasser vermischt oder einen Bakterienrasen auf
organischen Trägern herstellt, über den man das Abwasser rieseln
läßt. Übliche Träger für diesen und auch für andere
Einsatzzwecke sind keramische Stoffe, Glaskugeln, zerkleinerte
Lava und Aktivkohle.
Ein Problem bei einem solchen Einsatz von Mikroorganismen
besteht immer darin, die entsprechenden Kulturen im vegetativen
Stadium zu erhalten, bis die Verteilung am Einsatzort erfolgt.
Man hat versucht, das Problem durch Zusatz von organischen
zerkleinerten Stoffen zu lösen, beispielsweise Tierkörpermehl.
Damit konnte zwar ein gewisser Fortschritt erreicht werden, die
Lagerfähigkeit der so behandelten Materialien war aber insgesamt
nicht zufriedenstellend. Das lag vor allem daran, daß die
substratspezifischen Eigenschaften der eingemischten
Mikroorganismen teilweise verlorengingen. Außerdem reichte
gewöhnlich die Gesamtkeimzahl nach 3monatiger Lagerung zum
Animpfen nicht mehr aus.
Die Erfindung hat das Ziel, ein effektives Verfahren zur
Stabilisierung und zur Verteilung von mikrobiellen Mischkulturen
zu entwickeln, insbesondere von solchen Kulturen, die organische
Umweltschadstoffe abbauen.
Erfindungsgemäß werden zum Abbau eines bestimmten Schadstoffs
bestimmte Mischkulturen von Mikroorganismen in wäßriger
Suspension bis auf eine Trockenmassekonzentration zwischen 10
und 80 g/l vermehrt, durch Separation, Filtration, Trocknung
oder eine andere geeignete Methode auf eine Trocken
massekonzentration zwischen 40 und 120 g/l gebracht und dann auf
einen Trägerstoff aufgebracht.
Den Trägerstoffen werden vor dem Aufbringen Nährstoffe und
akzessorische Substanzen (wie proteinhaltige Stoffe,
Kohlehydrate, Biokatalysatoren, hygroskopische Stoffe)
zugesetzt, um das Wachstum der Mikroorganismen am Einsatzort zu
fördern. Reste der als Substrat verwendeten Schadstoffe werden
gegebenenfalls aus der Suspension entfernt.
Ein wichtiger Teil der Erfindung sind die eingesetzten
Trägerstoffe. Es sind gebrannte und gemahlene Ziegel, gemahlener
Beton, gemahlener Kalksandstein, gemahlener Ton, pulverisierte
Aktivkohle, zerkleinerter Aktivkoks oder gemahlene Kohle.
Als besonders vorteilhaft hat sich der erfindungsgemäße Einsatz
von zerkleinerter Trockenbraunkohle erwiesen.
Das Adsorbat wird z. B. in Böden oberflächlich eingearbeitet und
bewässert bzw. mit ausgehobenem Boden vermischt und bewässert.
Gleichermaßen kann das Verfahren in technischen Apparaten, die
z. B. mit organischen Schadstoffen kontaminiertes Wasser zur
Behandlung aufnehmen, durchgeführt werden.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß durch
den Einsatz inerter Trägerstoffe zusätzliche Belastungen am
Einsatzort durch organische sowie sauerstoffverbrauchende Stoffe
vermieden werden.
Die Erfindung soll nachstehend durch Ausführungsbeispiele näher
erläutert werden.
Im 2-l-Fermentor wird eine Massenanzucht einer Mischkultur von
mehreren Pseudomonaden durchgeführt. Als Substrat dient
Steinkohlenteeröl. Nach 20 Stunden wird das nicht umgesetzte
Substrat aus der Fermentorbrühe durch Ausschütteln mit Toluol
entfernt. Anschließend wird die Trockenmassekonzentration durch
Zentrifugieren auf ca. 80 g/l erhöht. Das Zentrifugat wird mit
einer umweltfreundlichen Nährlösung aufgeschwemmt. Die so
erhaltene Suspension wird auf Ziegelmehl der Korngröße 0,5-1,5
mm bis zur Sättigung gerieselt. Nach einer schonenden Trocknung
(24 Stunden bei 30°C) wird das Präparat in Papiertüten verpackt
und gelagert.
Nach 30tägiger Lagerung beträgt die Überlebensrate ca. 50% (die
Halbwertszeit der Überlebensrate beträgt also 30 Tage).
Wie Beispiel 1, nur wird anstelle von Ziegelmehl zerkleinerte
Trockenbraunkohle verwendet. Die Halbwertszeit der Über
lebensrate beträgt ca. 30 Tage, wobei die substratspezifischen
Eigenschaften der Mikroorganismen besonders gut erhalten
bleiben.
Wie Beispiel 1, vor der Trocknung wird als akzessorische
Substanz 0,2% Pepton zugesetzt.
Die Halbwertszeit der Überlebensrate beträgt 3 Monate.
15 g der nach den Beispielen 1-3 erhaltenen Präparate wird auf
eine Bodensäule von ca. 300 g PAK-kontaminierter Erde
aufgebracht. Die Säule wird täglich mit 80 ml H2O durchgespült,
wobei das Eluat als Gießwasser verwendet wird.
Nach 90 Tagen sind 60% der ursprünglich vorhandenen PAK
abgebaut.
Claims (13)
1. Verfahren zur Stabilisierung und zur Verteilung organische
Stoffe abbauender Mischkulturen, dadurch gekennzeichnet, daß
eine in wäßriger Suspension für den Abbau eines bestimmten
Schadstoffes gezüchtete Mischkultur von Mikroorganismen bis auf
eine Trockenmassekonzentration zwischen 10 und 80 g/l vermehrt,
danach konzentriert und auf einen Trägerstoff aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
wäßrige Suspension der Mikroorganismen nach erfolgter Vermehrung
durch Separation, Filtration, Trocknung oder eine andere
geeignete Methode auf eine Trockenmassekonzentration zwischen 40
und 120 g/l gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß Nährstoffe und akzessorische Substanzen den
Trägerstoffen zugesetzt und an ihnen adsorbiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 1 und 2 oder 1,2 und 3, dadurch
gekennzeichnet, daß Reste der als Substrat verwendeten
Schadstoffe aus der Suspension entfernt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 1 und einem oder mehreren der
Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerstoff
gebrannte und gemahlene Ziegel verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 1 und einem oder mehreren der
Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerstoff
gemahlener Beton verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 1 und einem oder mehreren der
Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerstoff
gemahlener Kalksandstein verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 1 und einem oder mehreren der
Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerstoff ge
mahlener Ton verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 1 und einem oder mehreren der
Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerstoff
pulverisierte Aktivkohle verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder 1 und einem oder mehreren der
Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerstoff
zerkleinerter Aktivkoks verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 oder 1 und einem oder mehreren der
Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerstoff
gemahlene Kohle verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1 oder 1 und einem oder mehreren der
Ansprüche 2-4 und einem der Ansprüche 5-11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Adsorbat mit dem Trägerstoff in Böden
oberflächlich eingearbeitet und bewässert beziehungsweise mit
ausgehobenem Boden vermischt und bewässert oder in technische
Apparate, die mit organischen Schadstoffen kontaminiertes Wasser
zur Behandlung aufnehmen, eingebracht wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 oder 1 und einem oder mehreren der
Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstoff gemäß
den Ansprüchen 5-11 in stückiger Form zur Adsorption der
Mikroorganismen vorgelegt und in freien Schüttungen oder
innerhalb technischer Apparate zur Behandlung von mit
organischen Schadstoffen kontaminiertem Wasser verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934321489 DE4321489A1 (de) | 1992-07-29 | 1993-06-22 | Verfahren zur Stabilisierung und zur Verteilung organische Stoffe abbauender mikrobieller Mischkulturen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4224964 | 1992-07-29 | ||
DE19934321489 DE4321489A1 (de) | 1992-07-29 | 1993-06-22 | Verfahren zur Stabilisierung und zur Verteilung organische Stoffe abbauender mikrobieller Mischkulturen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4321489A1 true DE4321489A1 (de) | 1994-03-03 |
Family
ID=25916999
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934321489 Withdrawn DE4321489A1 (de) | 1992-07-29 | 1993-06-22 | Verfahren zur Stabilisierung und zur Verteilung organische Stoffe abbauender mikrobieller Mischkulturen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4321489A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0838367A2 (de) | 1996-10-23 | 1998-04-29 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Vorrichtung zur Befestigung eines Scheinwerfers oder einer Leuchte |
-
1993
- 1993-06-22 DE DE19934321489 patent/DE4321489A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0838367A2 (de) | 1996-10-23 | 1998-04-29 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Vorrichtung zur Befestigung eines Scheinwerfers oder einer Leuchte |
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