DE4302574A1 - Regler zur Regelung in einem geschlossenen Regelkreis - Google Patents
Regler zur Regelung in einem geschlossenen RegelkreisInfo
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- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05B—CONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
- G05B13/00—Adaptive control systems, i.e. systems automatically adjusting themselves to have a performance which is optimum according to some preassigned criterion
- G05B13/02—Adaptive control systems, i.e. systems automatically adjusting themselves to have a performance which is optimum according to some preassigned criterion electric
- G05B13/0265—Adaptive control systems, i.e. systems automatically adjusting themselves to have a performance which is optimum according to some preassigned criterion electric the criterion being a learning criterion
- G05B13/0275—Adaptive control systems, i.e. systems automatically adjusting themselves to have a performance which is optimum according to some preassigned criterion electric the criterion being a learning criterion using fuzzy logic only
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Regler zur Regelung
in einem geschlossenen Regelkreis gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Die Grundlagen der Fuzzy-Regler sind z. B. aus dem Aufsatz
"Fuzzy Control - heuristische Regelung mittels unscharfer
Logik" von Hans-Peter Preuß, veröffentlicht in "atp"
(1992) 4, Seiten 176 bis 183, und "atp" (1992) 5, Sei
ten 239 bis 246, bekannt. Die dort beschriebenen Fuzzy-Regler
werden zur Regelung, Steuerung, Prozeßoptimierung
sowie für heuristische Strategien mit den Mitteln der
Fuzzy-Logik eingesetzt. Derartige Fuzzy-Regler haben den
Vorteil, daß die Anzahl ihrer Ein- und Ausgangsgrößen
grundsätzlich beliebig sein kann. Zum Entwurf eines Fuzzy-
Reglers werden zunächst die numerischen Wertebereiche der
Ein- und Ausgangsgrößen durch linguistische Werte, wie
"klein", "mittel" oder "groß", qualitativ charakterisiert.
Jeder linguistische Wert wird durch eine Zugehörigkeits
funktion beschrieben. Diese quantifiziert die qualitative
Aussage eines linguistischen Wertes in der Weise, daß sie
ihren Wahrheitswert für jeden auftretenden zahlenmäßigen
Wert einer Eingangsgröße angibt. Durch diesen Vorgang, der
auch als Fuzzifizierung bezeichnet wird, wird der Be
triebsbereich der betrachteten Eingangsgrößen in "un
scharfe" Teilbereiche unterteilt. Die Anzahl der Teil
bereiche entspricht der Anzahl linguistischer Werte einer
Eingangsgröße, bei mehreren Eingangsgrößen der Anzahl der
Kombinationsmöglichkeiten von linguistischen Werten ver
schiedener Eingangsgrößen. Für jeden dieser Teilbereiche
oder auch zusammengefaßt für mehrere Teilbereiche wird
die Regelungsstrategie durch WENN-DANN-Regeln bestimmt.
Diese Regeln werden in einer Regelbasis hinterlegt. In
jeder Regel wird für eine Kombination von linguistischen
Werten der Eingangsgrößen, z. B. durch eine Verknüpfung
mit den Operatoren "UND" oder "ODER", im Bedingungsteil
eine Folgerung als linguistischer Wert für jeweils eine
der Ausgangsgrößen bestimmt. Zur Berechnung der Wahrheits
werte der Bedingungsteile werden die aus den Zugehörig
keitsfunktionen der einzelnen Eingangsgrößen ermittelten
Wahrheitswerte entsprechend den in den Regeln verwendeten
Operatoren verknüpft. In der als Inferenz bezeichneten
Berechnung der Folgerungen der einzelnen Regeln wird bei
spielsweise die in einer Regel durch den entsprechenden
linguistischen Wert benannte Zugehörigkeitsfunktion der
Ausgangsgröße auf den Wahrheitswert begrenzt, den der
Bedingungsteil der Regel liefert. Bei der sogenannten
Komposition werden die Wirkungen der Regeln bezüglich
einer Ausgangsgröße einander überlagert, z. B. durch eine
Maximalwertbildung aller Zugehörigkeitsfunktionen der Aus
gangsgröße. Zum Schluß erfolgt die als Defuzzifizierung
bezeichnete Berechnung des Wertes der Ausgangsgröße. Dies
geschieht z. B. durch Berechnung der Lage des Schwer
punktes der von allen begrenzten Zugehörigkeitsfunktionen
eingeschlossenen Fläche über dem Wertebereich der Aus
gangsgröße.
Fuzzy-Regler werden vorteilhaft dort eingesetzt, wo es
komplexe Prozesse, wie Mehrgrößensysteme, stark nicht
lineare oder zeitvariante Systeme, zu führen gilt, die
mit konventionellen Reglern, z. B. einem PID-Regler, nur
schwer zu handhaben sind. Der Übergang auf einen Fuzzy-
Regler bedeutet aber ein Auftrennen des bereits vorhande
nen Regelkreises und einen Ersatz des konventionellen
Reglers durch einen Fuzzy-Regler mit einem anderen, u. U.
schwer vorhersehbaren Regelverhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Regler zu
schaffen, dem durch geeignete Parametrierung je nach Be
darf PID- oder Fuzzy-Verhalten oder eine geeignete Kombi
nation aus beiden verliehen werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist der neue Regler der ein
gangs genannten Art die im kennzeichnenden Teil des An
spruchs 1 genannten Merkmale auf. Vorteilhafte Weiter
bildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2
bis 4 angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß sie durch die spezielle
Kombination eines Fuzzy-Reglers mit regelungstechnischen
Bausteinen, wie Integrierglied, Differenzierglied und
Summierer, einen stufenlosen Übergang von einem konven
tionellen Regler zu einem Fuzzy-Regler ermöglicht. Der
Fuzzy-Regler kann derart voreingestellt werden, daß er
wie ein Summierglied wirkt und daß die Reglerstruktur
einem PID-Regler entspricht. Durch Änderungen am Regel
werk oder an den Zugehörigkeitsfunktionen des Fuzzy-
Reglers kann der Regler auf nichtlineare Strecken opti
miert werden.
Anhand der Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt ist, werden im folgenden die
Erfindung sowie Ausgestaltungen und Vorteile näher er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Regler,
Fig. 2 Zugehörigkeitsfunktionen der Eingangsgrößen des
Fuzzy-Reglers,
Fig. 3 Zugehörigkeitsfunktionen der Ausgangsgröße des
Fuzzy-Reglers und
Fig. 4 ein Regelwerk des Fuzzy-Reglers in Matrixschreib
weise.
Dem in Fig. 1 dargestellten Regler ist in einem geschlos
senen Regelkreis ein Subtrahierer 1 zum Vergleich eines
Sollwertes w mit einem Ist-Wert einer Regelgröße x vor
geschaltet. Eine so ermittelte Regeldifferenz xD wird in
dem Regler auf ein Proportionalglied 2 geführt und mit
einem Verstärkungsfaktor KP multipliziert. Sowohl die
verstärkte Regeldifferenz xD als auch deren mit einem
Differenzierglied 3 ermittelte Ableitung bilden die Ein
gangssignale e1 bzw. e2 eines Fuzzy-Reglers 4. Zudem wird
das verstärkte Regeldifferenzsignal xD auch einem Inte
grierglied 5 zugeführt, dem ein Summierer 6 nachgeschaltet
ist. Der Summierer 6 überlagert der Ausgangsgröße 7 des
Integrierglieds 5 eine Ausgangsgröße a, die durch den
Fuzzy-Regler 4 erzeugt wird. Ein so gebildetes Summen
signal 8 wird noch auf einen Begrenzer 9 geführt, der es
auf einen oberen Grenzwert OG und einen unteren Grenzwert
UG begrenzt. Dieser gibt Meldesignale 10 und 11 aus, mit
denen in einem Verknüpfungsglied 12 eine Grenzwertmeldung
13 gebildet wird, die auf den Integrierer 5 geführt ist.
Auf diese Weise kann der Integrierer 5 angehalten werden,
sobald das Summensignal 8 einen der beiden Grenzwerte OG
oder UG erreicht. Ausgangsgröße des Begrenzers 9 und damit
des Reglers ist eine Stellgröße y, mit der in den zu
regelnden Prozeß eingegriffen wird. Wenn sich der Fuzzy-
Regler 4 ähnlich einem Summierer verhält, entsprechen die
Eingangsgrößen e1 und e2 sowie die Ausgangsgröße 7 des
Integrierglieds 5 dem Proportionalanteil, Differential
anteil bzw. Integralanteil eines konventionellen
PID-Reglers. Näherungsweise wird dies mit den Zugehörigkeits
funktionen nach Fig. 2 und 3 sowie mit einem Regelwerk
nach Fig. 4 erreicht, welche als Voreinstellung des
Fuzzy-Reglers 4 für die Inbetriebnahme gewählt werden
können.
Nach den Fig. 2 und 3 werden die Eingangsgrößen e1 und
e2 sowie die Ausgangsgröße a des Fuzzy-Reglers 4 in sieben
Bereiche unterteilt. Diesen Bereichen sind jeweils lingui
stische Werte NG (negativ groß), NM (negativ mittel), NK
(negativ klein), N (nahe Null), PK (positiv klein), PM
(positiv mittel) und PG (positiv groß) zugeordnet und sind
gleichmäßig über den Wertebereich der Eingangsgrößen e1,
e2 verteilt, wobei sie sich jeweils bis zur Hälfte über
lappen. Für die Ausgangsgröße a können gemäß Fig. 3
Singletons oder rechteckförmige Zugehörigkeitsfunktionen
eingesetzt werden. In diesem Ausführungsbeispiel können
die Eingangsgrößen e1 und e2 sowie die Ausgangsgröße a
Werte annehmen, die zwischen -100 und 100 liegen. Als
Inferenz-Methode kann die bekannte MIN-MAX-Inferenz mit
vereinfachter Schwerpunktberechnung dienen. Auch die
bekannte MAX-Prod-Inferenz-Methode ist anwendbar, wobei
dann Zugehörigkeitsfunktionen in Dreiecksform für die
Ausgangsgröße a vorteilhaft sind.
Das Regelwerk nach Fig. 4 ist bezüglich der Diagonale,
die von links unten nach rechts oben verläuft, symmetrisch
aufgebaut. Die Diagonale ist mit dem linguistischen Wert
N belegt. Je weiter ein Bereich nach links oben oder nach
rechts unten von dieser Diagonale entfernt ist, um so
kleiner bzw. größer ist der ihm zugeordnete linguistische
Wert. Ein Fuzzy-Regler, der die Zugehörigkeitsfunktionen
nach den Fig. 2 und 3 und ein Regelwerk nach der
Fig. 4 aufweist, wirkt annähernd wie ein Summationsglied
mit Begrenzung. Ein Regler nach Fig. 1, dessen Fuzzy-
Regler 4 derart eingestellt ist, entspricht somit einem
konventionellen PID-Regler mit begrenztem PD-Anteil.
Durch schrittweises Ändern der Zugehörigkeitsfunktionen
oder des Regelwerks kann das Verhalten des Reglers von
dem eines reinen PID-Reglers hin zu dem eines reinen
Fuzzy-Reglers verändert werden. Vorteilhaft bleibt aber
dabei die stationäre Genauigkeit durch das Integrierglied
5 erhalten. Wenn eine weitere Ausgangsgröße des Fuzzy-
Reglers auf das Integrierglied 5 zur Veränderung der
Zeitkonstante TN geführt wird, sind alle konventionellen
Reglerelemente des Reglers durch den Fuzzy-Regler beein
flußbar. Selbstverständlich ist der Regler auch dahin
gehend erweiterbar, daß zusätzlich zu den Eingangsgrößen
e1, e2 noch weitere Prozeßgrößen auf den Fuzzy-Regler
geführt und in die Regelstrategie einbezogen werden.
Claims (4)
1. Regler zur Regelung in einem geschlossenen Regelkreis,
wobei der Regler einen Fuzzy-Regler (4) enthält,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß weiterhin ein Proportionalglied (2), ein Integrier glied (5) und ein Differenzierglied (3) vorhanden sind, die in Abhängigkeit von der Regeldifferenz (xD) einen Proportionalanteil (e1), einen Integralanteil (7) bzw. einen Differentialanteil (e2) erzeugen,
- - daß der Integralanteil (7) auf einen Summierer (6) geführt ist, welcher die Stellgröße (y) liefert, und
- - daß der Proportionalanteil (e1) und der Differential anteil (e2) Eingangsgrößen des Fuzzy-Reglers (4) sind, dessen Ausgangsgröße (a) auf den Summierer (6) geführt ist.
2. Regler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Fuzzy-Regler (4) derart einstellbar ist, daß er ein Verhalten aufweist, das dem eines Summierers ähnlich ist.
3. Regler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Fuzzy-Regler (4) eine weitere Ausgangsgröße erzeugt, die auf das Integrierglied (5) zur Einstellung des Parameters (TN) geführt ist.
4. Regler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß dem Summierer (6) ein Begrenzer (9) nachgeschaltet ist, welcher ein Grenzwertmeldesignal (13) erzeugt, das auf das Integrierglied (5) zum Anhalten des Integrierens bei Erreichen eines oberen oder unteren Grenzwerts der Stellgröße (y) geführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934302574 DE4302574A1 (de) | 1993-01-29 | 1993-01-29 | Regler zur Regelung in einem geschlossenen Regelkreis |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934302574 DE4302574A1 (de) | 1993-01-29 | 1993-01-29 | Regler zur Regelung in einem geschlossenen Regelkreis |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4302574A1 true DE4302574A1 (de) | 1994-08-04 |
Family
ID=6479254
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934302574 Withdrawn DE4302574A1 (de) | 1993-01-29 | 1993-01-29 | Regler zur Regelung in einem geschlossenen Regelkreis |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4302574A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19734711C1 (de) * | 1997-08-11 | 1999-04-15 | Siemens Ag | Regler mit zeitdiskreten, dynamischen Fuzzy-Regelgliedern |
RU2444047C1 (ru) * | 2010-06-11 | 2012-02-27 | Михаил Александрович Аллес | Оптический дефаззификатор |
-
1993
- 1993-01-29 DE DE19934302574 patent/DE4302574A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19734711C1 (de) * | 1997-08-11 | 1999-04-15 | Siemens Ag | Regler mit zeitdiskreten, dynamischen Fuzzy-Regelgliedern |
RU2444047C1 (ru) * | 2010-06-11 | 2012-02-27 | Михаил Александрович Аллес | Оптический дефаззификатор |
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Legal Events
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