DE428639C

DE428639C - Electric call device for telecommunication lines

Info

Publication number: DE428639C
Application number: DES66301D
Authority: DE
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Publication date: 1926-05-20

Description

Die immer umfangreichere Verwendung von Fernsprech- und Telegrapheneinrichtungen in verschiedenen Betrieben bringt öfter eine derartige Häufung von Apparaten mit sich, daß die ursprünglich zur Unterbringung vorgesehenen Räume nicht mehr ausreichen, um die erforderlichen Apparate aufzustellen.The increasing use of telephone and telegraph equipment in different companies often brings such an accumulation of devices with it that the The rooms originally intended for accommodation are no longer sufficient to accommodate the necessary To set up apparatus.

Als Beispiel mögen die Fernsprech- und Telegrapheneinrichtungen im Eisenbahnbetriebe in ίο Befehlsstellwerken usw. dienen. Auch hier müssen bei weiterem Ausbau mit Rücksicht auf die Ersparung von Apparaten und Bedienungspersonal besondere Zentral-, Anruf- und Schalteinrichtungen geschaffen werden. Im Telegraphenbetrieb mit Morseruhestromleitungen sind Einrichtungen bekannt, mit deren Hilfe eine Zentralstelle angerufen werden kann. Diese Einrichtungen sprechen auf die normalen Telegraphierströme nicht an. Die Betätigung des Ruforgans wird dabei erreicht, indem der Anrufende seine Morsetaste einige Sekunden lang herunterdrückt. Die Rufeinrichtung besteht aus einem Linienrelais, über dessen Anker im angezogenen Zustand ein Kondensator dauernd an Spannung liegt. Fällt der Anker ab, so schaltet dieser über einen Gegenkontakt den geladenen Kondensator in Reihe mit einem sehr hohen Widerstand, über welchen der Kondensator sich langsam entlädt. Wird der Anker wieder angezogen, so erfolgt eine Wiederaufladung des Kondensators über denselben Anker, den Ruhekontakt des Linienrelais sowie über das Anrufrelais. Dieser Wiederaufladestrom ist um so stärker, je langer die Entladung des Kondensators stattfand; hieraus geht hervor, daß man die Größe des Entladungswiderstandes sowie die Kapazität des Kondensators in solchen Grenzen halten kann, daß bei kurzen Telegraphierstromimpulsen keine gründliche Entladung stattfindet, sondern nur eine teilweise, so daß auch der Wiederaufladestrom in seiner Stärke nicht ausreicht, um das Anrufrelais zu betätigen. Die Teile können beispielsweise so bemessen werden, daß erst nach einer Entladung von 3 oder 5 oder 8 Sekunden ein Wiederaufladestrom hinreichender Stärke die Wicklung des Anrufrelais durchfließt und den Anruf bewirkt. iAs an example, the telephone and telegraph equipment in the railroad operations in ίο command interlockings etc. are used. Here, too, must be taken into account with further expansion the saving of apparatus and operating personnel special central, call and switching devices be created. In telegraph operation with Morse Code power lines, facilities are known with whose help a central office can be called. These bodies speak to the normal telegraph currents. The actuation of the call organ is achieved by the caller holding down his or her Morse code key for a few seconds. The call facility consists of a line relay with a capacitor via its armature when it is energized is constantly under tension. If the armature drops, it switches via a mating contact the charged capacitor in series with a very high resistance, across which the capacitor slowly discharges. If the anchor is tightened again, a The capacitor is recharged via the same armature, the break contact of the line relay as well as via the call relay. This recharging current is stronger the longer the discharge of the capacitor took place; from this it follows that the size of the Keep the discharge resistance and the capacitance of the capacitor within such limits can prevent a thorough discharge with short telegraphic current impulses, but only a partial one, so that the strength of the recharging current is also not great sufficient to operate the call relay. The parts can be dimensioned, for example, that only after a discharge of 3 or 5 or 8 seconds a recharging current is sufficient Strength flows through the winding of the call relay and causes the call. i

Für den Fall aber, mehr als eine Station, die j in derselben Leitung vorhanden ist, wahlweise i anzurufen, reicht die bekannte Einrichtung nicht mehr aus, und der Zweck vorliegender Erfindung ist, eine Einrichtung zu schaffen, durch zwei verschieden lange Anrufzeichen die eine oder die andere von beispielsweise zwei Stellen eindeutig zu rufen bzw. zwei Zentralstellen, die an den Enden einer Morseruhestromleitung liegen, von einer beliebigen Stelle der Leitung aus unabhängig voneinander wahlweise anrufen zu können.However, in the event that more than one station is present on the same line, optionally i call, the known device is no longer sufficient, and the purpose of the present invention is to create a facility, one by using two call signals of different lengths or to unambiguously call the other from, for example, two locations or two central locations, which are at the ends of a Morse Code line, from any point on the line to be able to call from independently of each other optionally.

Für die eine Zentralstelle besteht die Anrufvorrichtung nach wie vor in der oben beschriebenen Anordnung. Die zweite Zentralstelle erhält jedoch ein Linienrelais mit zwei Ankern. Jeder dieser Anker ist ein Kondensator 6g mit einem Entladungswidertand zugeordnet. Jeder Wiederaufladestromkreis führt über je eine Wicklung eines Differentialrelais.For the one central station, the calling device still consists of that described above Arrangement. The second central point, however, receives a line relay with two armatures. Each of these armatures is a capacitor 6g assigned with a discharge resistor. Each recharge circuit carries over ever a winding of a differential relay.

Sind die Entladungswiderstände verschieden, j so entladen sich auch die zwei gleichen Kondensatoren verschieden schnell, es braucht dann beispielsweise bei einem Verhältnis 1 :2 der eine Kondensator eine doppelt so lange Zeit wie der andere, um sich vollständig zu entladen. Sind die Kondensatoren nur teilweise entladen und wieder an Spannung gelegt, so ist der Wiederaufladestrom des stärker entladenen Kondensators auch stärker und umgekehrt, so daß zwei ungleiche Ströme die beiden Wicklungen des Differentialrelais durchfließen und dieses zum Ansprechen bringen. Dauert die Entladung länger, so entlädt sich auch der zweite der Kondensatoren ebenfalls nahezu vollständig. Die Wiederaufladeströme sind dann annähernd gleich stark, so daß das Differentialrelais in diesem Falle seinen Anker nicht anzieht. In gleicher Weise vollzieht sich der Vorgang an den Arbeitsstromleitungen, jedoch muß hier das Differentialrelais noch mit einer besonderen Haltewicklung versehen werden.If the discharge resistances are different, then the two identical capacitors will also discharge at different speeds, for example with a ratio of 1: 2 the one capacitor takes twice as long as the other to fully discharge. If the capacitors are only partially discharged and connected to voltage again, this is the case Recharge current of the more heavily discharged capacitor and vice versa, so that two unequal currents flow through the two windings of the differential relay and this to respond. If the discharge lasts longer, the second one also discharges of the capacitors also almost completely. The recharge currents are then approximate equally strong, so that the differential relay does not attract its armature in this case. In The process takes place in the same way on the working current lines, but here it must the differential relay can be provided with a special holding winding.

Aus den Abb. 1 und 2 geht die Schaltung derartiger Einrichtungen beispielsweise für zwei Stationen für eine Morseruhestromleitung bzw. eine Arbeitsstromleitung hervor. Gemäß Abb. 1 sei LL eine Morseleitung, in welche bei B sowie bei A je ein Linienrelais LR₁, LR_Z eingeschaltet sind, die beim Telegraphieren (Drücken der Taste T) auch dauernd mitarbeiten, jedoch keine weitere Wirkung auf die Anruf apparate ausüben.FIGS. 1 and 2 show the circuitry of such devices, for example, for two stations for a Morse Code line or an operating current line. According to Fig. 1, LL is a Morse code line in which line relays LR ₁ , LR _{Z are} switched on at B and A , which also work continuously when telegraphing (pressing the T button), but have no further effect on the call machines.

Die Anrufeinrichtung bei A sei so zusammengestellt und die Einzelteile so bemessen, daß bei einer Stromunterbrechung von beispielsweise drei Sekunden (bei T) eine praktisch vollständige Entladung von C₃ über R₃ und nur eine teilweise Entladung von C₂ über R₂ stattfindet, da sich C₂ z. B. erst nach fünf Sekunden entladen soll. Werden also die Kondensatoren C₂ und C₃ nach einer Entladezeit von drei Sekunden wieder anThe call facility at A is put together and the individual parts are dimensioned so that in the event of a power interruption of, for example, three seconds (at T), a practically complete discharge of C ₃ via R ₃ and only a partial discharge of C ₂ via R ₂ takes place, since C ₂ e.g. B. should only be discharged after five seconds. So the capacitors C ₂ and C _{3 will} turn on again after a discharge time of three seconds

ίο Spannung gelegt, so sind die durch die a- und b-Wicklung des Differentialrelais AR₂ fließenden Ströme derart verschieden, daß AR₂ anspricht und die Anruflampe AL₂ einschaltet. Auf der Station B wurde in diesem Fall der Kondensator C zwar auch drei Sekunden lang entladen (überi?j), der Wiederaufladestrom über AR₁ ist hier jedoch zu schwach, das Relais zu betätigen. Die Anrufeinrichtung in B wird erst betätigt, nachdem C₁ etwa fünf Sekunden lang entladen wurde. AR₂ spricht in diesem Falle nicht an, weil in dieser Zeit beide Kondensatoren C₂ und C₃ derart stark entladen werden, daß die Wiederaufladeströme praktisch gleich groß sind und das Differentialrelais infolgedessen nicht erregt werden kann.ίο set voltage, so by the a- and b-winding of the differential relay AR ₂ are different currents flowing such that AR is responsive ₂ and the call lamp AL ₂ turns on. In this case, the capacitor C at station B was also discharged for three seconds (over i? J), but the recharging current over AR ₁ is too weak here to activate the relay. The call facility in B is not actuated until after C _{1 has been} discharged for about five seconds. AR ₂ does not respond in this case, because during this time both capacitors C ₂ and C ₃ are discharged to such an extent that the recharging currents are practically the same and the differential relay cannot be excited as a result.

Nach Abb. 2 handelt es sich um eine Arbeitsstromleitung mit den Anrufstellen M und P. Schickt man durch die Leitung N mittels Taste T-^r einen langen Stromimpuls, so werden die Relais E und F erregt, so daß sich die Kondensatoren C₁, C₂ und C₃ über ihre Widerstände R₂, R₃ bzw. das Relais AR entladen können. Bei der Anrufstelle M wird infolgedessen bei der Wiederaufladung der Kondensatoren C₃ und C₂ das Differentialrelais AR₁ erregt und hierbei der Hilfsstromkreis mit der Haltewicklung H eingeschaltet und zugleich die Anruflampe AL₁ zum Aufleuchten gebracht. Eine derartige Haltewicklung ist auch für die Anrufrelais (Abb. 1) vorzusehen. Die Ausschaltung der Anruflampen geschieht dann beim Abfragen des Anrufenden, indem ein Schalter, z. B. Schalter 5 (Abb. 2), umgelegt wird. Durch die Unterschiedlichkeit der Widerstände werden C₁ und C₂ nicht ebenso kräftig entladen wie C₃, und es spricht das C₁ zugehörige Relais AR₃ nicht an, während nach längerem Stromimpuls und damit verlängerter Entladezeit bei Wiederaufladen das Relais AR₃ erregt und die Lampe ^4L₃ zum Aufleuchten gebracht wird. An Stelle der Entladewiderstände können auch Spulen u. dgl. treten, und man erreicht die gleiche Wirkung auch dadurch, daß man Kondensatoren verschiedener Kapazität sinngemäß einbaut an Stelle ungleicher Widerstände.According to Fig. 2, it is a working current line with the call points M and P. If you send a long current pulse through the line N using the T- ^r button, the relays E and F are energized, so that the capacitors C ₁ , C ₂ and C ₃ can discharge through their resistors R ₂ , R ₃ or the relay AR. As a result, when the capacitors C ₃ and C _{2 are} recharged, the differential relay AR _{1 is} energized at the call station M and the auxiliary circuit with the holding winding H is switched on and the call lamp AL _{1 is} lit at the same time. Such a holding winding is also to be provided for the call relay (Fig. 1). The call lamps are then switched off when the caller is queried by a switch, e.g. B. switch 5 (Fig. 2) is turned over. Due to the difference in the resistances, C ₁ and C _{2 are} not discharged as powerfully as C ₃ , and the relay AR ₃ associated with _{C 1} does not respond, while after a longer current pulse and thus a longer discharge time when recharging, the relay AR _{3 is} energized and the lamp is energized ^ 4L _{3 is made} to light up. Instead of the discharge resistors, coils and the like can also be used, and the same effect can also be achieved by installing capacitors of different capacities in place of unequal resistances.

Um die Dauer des Anrufstromimpulses nach den einzelnen Stationen genau zu regeln, können der Anruftaste Schritt- oder Stufenschaltwerke, Dämpfungsrelais u. dgl. zugeordnet werden, die u. a. eine selbsttätige Regelung der Dauer des Anrufstromes bewerkstelligen.In order to regulate the duration of the call current impulse according to the individual stations exactly, you can the call button can be assigned step or step switchgears, damping relays, etc., which i.a. accomplish an automatic regulation of the duration of the call flow.

Claims

Patent-to sayings:

1. Electric call facility for telecommunication line with idle or working current, where all the stations to be called are in the same line, and where to Triggering the call signal a capacitor discharge is used, characterized in that that from one or more points of this line by current surges of a certain length optionally depending on the Degree of capacitor discharge only responds to a certain of several stations by means of a differential relay, when the currents passing through its two windings are unequal.

2. Electrical calling device according to claim i, characterized in that a Relay equipped with a double armature controls the circuits (discharge and charge circuit) of two capacitors, in which Discharge circuits are connected stepped resistors or coils, and the charging circuit is passed over the winding of a differential relay, such that depending on the length of the current pulse and the associated capacitor discharge, the differential relay controls the call lamp circuit or the like.

3. Electrical call device according to claim ι and 2, characterized in that that the differential relay has a special holding winding that is used to maintain of the call signal until it is queried by the officer.

4. Electrical call device according to claim ι to 3, characterized in that that instead of the graduated discharge resistors or coils, the capacitors have a different capacity corresponding to the conditional time difference of the call points obtain.

5. Electrical call device according to claim ι to 4, characterized in that that the call button corresponds to the number of to be operated from this point Stations step or step switchgear with or without relays, damping relays or the like. are assigned to be in accordance with the discharge time of the capacitors each Stations to send correspondingly long call streams.

1 sheet of drawings.