DE4235079C2 - Vorrichtung zum Untersuchen des Auges, insbesondere des menschlichen Auges - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Un­ tersuchung des Auges - insbesondere des menschlichen Au­ ges - gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Die bekannten Methoden zur Untersuchung des Auges, insbe­ sondere zur präoperativen Untersuchung, sind für den Arzt und Diagnostiker verhältnismäßig unsicher und recht ungenau. So kennt man für die Untersuchung des menschli­ chen Auges die Duplex-Sonographie, die oszillo-dynami­ sche Augen-Graphie (OODG - Oculo Oszillo Dynamo Graphie) bei Patienten mit Ocular-Vascular-Problemen, die Untersu­ chung auf Probleme bei der Gehirndurchblutung oder die mit Hilfe von Farbstoffen durchgeführte Fluoreszenz-An­ giographie. Dabei kann man die OODG auch hypothetisch be­ rechnen.

All diese Verfahren oder Arbeitsweisen sind jedoch - wie erwähnt - verhältnismäßig unsicher und liefern insbeson­ dere keine genauen und wiederholt meßbaren Werte.

Schließlich ist auch die sogenannte indirekte Ophthalmo­ skopie bekannt. Auch diese liefert jedoch keine zuverläs­ sigen und reproduzierbaren Meßwerte.

Aus der AT-PS 227 868 ist eine Vorrichtung zur Untersu­ chung des menschlichen Auges und zum Erfassen von Funk­ tionen und Zuständen desselben mit einer Meßsonde be­ kannt, die in einem auf das Auge aufsetzbaren Halter an­ geordnet ist. Dabei wird ein Ultraschallwandler verwen­ det. Die augenseitige Linsenfläche der bekannten Vorrich­ tung ist entsprechend der Krümmung des Augapfels konkav gewölbt. Diese bekannte Vorrichtung arbeitet als Ultra­ schall-Echolot.

Aus der US-PS 5 032 020 ist ferner eine Vorrichtung zum Untersuchen des menschlichen Auges bekannt, bei der in einem als Kontaktglas ausgebildeten Halter ein Drucksen­ sor angeordnet ist, der die Messung des Augeninnendrucks ermöglicht.

Aus der US-PS 5 109 852 ist eine Vorrichtung mit einem speziellen Drucksensor bekannt, der durchsichtig ist und vom Patienten über einen längeren Zeitraum getragen wer­ den kann, so daß eine kontinuierliche Messung des Augen­ innendrucks möglich ist.

Aus der US-PS 4 823 801 ist eine Vorrichtung zum Untersu­ chen des menschlichen Auges bekannt, mit der die Dicke der Hornhaut gemessen wird.

Aus der US-PS 4 485 820 ist weiter eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Erfassen der Hämoglobin-Sättigung im Blut von Frühgeborenen bekannt, wobei diese Vorrichtung einen auf das Auge aufsetzbaren Halter aufweist, in dem als Sonden Lichtleiter enden, die zu einer Lichtquelle oder zu Fotodetektoren in einem Auswertegerät führen.

Aus der US 4 907 595 ist eine Vorrichtung zur gleichzei­ tigen Bestimmung des Blutdrucks und des Blutflusses in der Arteria ophthalmica bekannt, die im wesentlichen aus einer luftdicht über dem Auge anzubringenden Glocke be­ steht, in deren Innerem ein Ultraschallwandler und ein Rohrstutzen für einzupumpende Luft angeordnet sind. Die Vorrichtung dient also zur Ophthalmodynamometrie. Das Auge selbst wird dabei nicht berührt.

Aus der FR 2 602 663 ist eine vergleichbare Vorrichtung bekannt, bei der aber der Ultraschallwandler in einer röh­ renförmigen Halterung angebracht ist, die am vorderen Ende einen Ballon aufweist, der zur Anlage am Auge ge­ dacht ist und über eine Schlauchleitung mit einem Manome­ ter in Verbindung steht.

Aus der US 4 930 512 ist weiter eine Ultraschallsonde länglicher Bauart bekannt, bei der der Ultraschallwand­ ler an der Spitze eines kolbenartigen Teils angebracht ist, das in einem als Griff dienenden Gehäuse gegen die Kraft einer Feder axial verschiebbar gelagert ist, um Verletzungen des Auges bei der Handhabung zu vermeiden. Die Spitze des kolbenartigen Teils läuft konisch aus und weist am vorderen Ende ein Kontaktteil mit einer der Horn­ haut angepaßten konkaven Ausnehmung auf. Das Gerät wird unmittelbar auf das Auge aufgesetzt. Es dient allerdings nur zur Längenmessung.

Aus Huismans, H.: Untersuchung der Blutströmungsgeschwin­ digkeit in der Arteria centralis retinae mittels gepul­ ster Dopplersonographie (PW-Doppler) in Klinische Monats­ blätter für Augenheilkunde, Bd. 200, 1992, S. 662 bis 664 sind Fallbeispiele zur Messung der Blutströmungs­ geschwindigkeit in der Augenarterie bekannt. Dort ist in Abb. 1 eine prinzipielle Skizze der verwendeten Ultra­ schallsonde dargestellt, die auf das geschlossene Augen­ lid aufgesetzt wird.

In Canning G.R. u. Restori, M. : Doppler Ultrasound Stu­ dies of the Ophthalmic Artery in Eye, 1988, No. 2, S. 92 bis 95, wird die Untersuchung der Blutströmung auf dem Augenhintergrund beschrieben, wobei offenbar gleichzeitig eine Bilddar­ stellung des Augenhintergrundes und eine Dopplermessung mittels Ultraschall möglich sind. Einzelheiten der Sonde sind in dieser Entgegenhaltung nicht dargestellt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich­ tung zu schaffen, mit der Messungen des Blutflusses im Auge sowie ggfs. weitere Messungen zuverlässig und reproduzierbar durchgeführt und dokumentierbar erfaßt werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit Hilfe der Merkma­ le des Anspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unter­ ansprüchen.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, die Durchblutung des menschlichen Auges und auch die Durchstromrichtung des Blutes durch das menschliche Auge genau zu messen. Ferner ist es bei einer Vorrichtung gemäß Anspruch 2 möglich, gleichzeitig zusätzlich den Blutdruck im Auge zu messen. Beide Messungen waren bis­ her nicht genau durchzuführen, da die hierfür verwende­ ten Sonden nicht genau auf das Auge fixiert werden konn­ ten.

Weiterhin ist es mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, eine Differenzierung bei der auf Entzündungen zurückzuführenden Optikopathie (RBN) zu erzielen.

Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin, eine funktionale Blutflußdiagnose in unkla­ ren bzw. verschleierten Medien durchzuführen, beispiels­ weise für die präoperative Diagnose und für die Prognose der Kataraktchirurgie.

Noch ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrich­ tung liegt darin, daß Vergleichsmessungen möglich sind, beispielweise Messungen des Verhältnisses zwischen des intra-okkularen Druck und dem okkularen Blutstrom bzw. -druck, beispielsweise beim Glaukom unter geringer Bela­ stung.

Noch ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrich­ tung liegt darin, daß man während Operationen arterielle Impulse überprüfen kann, beispielsweise bei retinaler Ab­ nahmechirurgie.

Schließlich - aber keinesfalls abschließend - ist es mög­ lich, gleichzeitig ein Kontaktspiegelfundoskop zu erstel­ len.

All diese Vorteile und Möglichkeiten werden insbesondere dadurch erreicht, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Meß-Sonde aufweist, die in oder an einem auf das Au­ ge aufsetzbaren Halter angeordnet ist. Die Sonde ist ei­ ne Ultraschall-Doppler-Sonde oder eine Laser-Doppler-Son­ de, während der Halter ein Körper aus Glas oder sonsti­ gem durchsichtigen Material wie Kunststoff ist, der ei­ nen Fuß aufweist, welcher einer der äußeren Wölbungen des Auges und insbesondere des menschlichen Auges ange­ paßte Auflagefläche aufweist.

Für die Messung des inneren Druckes eines Auges, der nicht zuletzt auch vom Blutdruck abhängt, kann zusätz­ lich ein Drucksensor in den Halter eingebaut sein, der mehr oder weniger direkt mit der für die Messung zur Ver­ fügung stehenden Oberfläche des menschlichen Auges in Be­ rührung gebracht werden kann.

Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die Meßsonde und auch den Drucksensor genau plazieren zu können, um exak­ te und auch wiederholbare Messungen durchzuführen zu kön­ nen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfin­ dungsgemäßen Vorrichtung zum Untersuchen menschlicher Au­ gen schematisch dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht der auf ein menschliches Auge aufgesetzten erfindungsge­ mäßen Vorrichtung in einem senkrechten Schnitt und

Fig. 2 eine Ansicht, ähnlich wie in Fig. 1 ge­ schnitten, der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die auf ein menschliches Auge aufgesetzt ist.

Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besteht aus einem im wesentlichen kegelstumpfförmigen Halter 1, in den eine für Meßzwecke bestimmte Sonde 2 eingelassen ist, und zwar derart, daß sie zur zentralen Achse 3 des kegelstumpfförmigen Halters 1 geneigt verläuft, vorzu­ gsweise parallel zur kegeligen Mantelfläche 4 des Hal­ ters 1.

Die Sonde 2 kann eine Doppler-Sonde, d. h. eine Schall- bzw. Ultraschall-Sonde, sein, aber ebenso eine Laser-Son­ de. Es ist wichtig, daß die Sonde 2 mittels des auf ein Auge, wie insbesondere ein menschliches Auge, aufsetzba­ ren Halters 1 für Meß- und sonstige Untersuchungszwecke genau und wiederholbar positioniert werden kann. Zu die­ sem Zweck hat der Halter 1 in seinem Fußbereich eine kon­ kav nach innen gehende kugelförmige Auflagefläche 5, wel­ che der äußeren Wölbung 6 des zu untersuchenden Auges 7 angepaßt ist. Daher kann der Halter 1 mit der darin un­ tergebrachten Sonde 2 unmittelbar auf das Auge 7 aufge­ setzt werden, um die gewünschten Messungen durchzufüh­ ren.

Im äußeren und dem Auge 7 zugewandten umlaufenden Rand 8 des Halters 1 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel ein ringförmiger Drucksensor 9 angeordnet, mit dessen Hilfe der innere Druck im Auge 7 gemessen werden kann, wenn der Halter 1 auf das Auge 7 aufgesetzt ist.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann man, wie ins­ besondere Fig. 1 zeigt, die zum Messen bestimmte Sonde 2 auf ein menschliches Auge 7 derart aufsetzen, daß diese Sonde exakt auf den Anschluß 10 (Papille) und die darin enthaltene Zufuhr-Ader 11 des Auges gerichtet ist.

Claims (6)

1. Vorrichtung zur Untersuchung des Auges mit einem im wesentlichen kegelstumpfförmigen Halter, der sich in Richtung auf das Auge verjüngt und augenseitig eine der Krümmung des Augapfels entsprechende konkave Ausnehmung aufweist, und mit einer innerhalb des Halters angeordne­ ten Meßsonde zur Auswertung akustischer Wellen oder elek­ tromagnetischer Lichtwellen (Ultraschall bzw. Laser), da­ durch gekennzeichnet, daß die Meßsonde im Halter (1) ge­ genüber der Mittenachse des Halters (1) geneigt angeord­ net und zum Senden und Empfangen von pulsförmigen Signa­ len ausgebildet ist (Ultraschall- bzw. Laser-Doppler-Meß­ sonde).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßsonde so im Halter (1) angeordnet ist, daß sie bei aufgesetztem Halter (1) auf den Eintrittsort der Arterie ausgerichtet ist.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß im die gewölbte Auflagefläche (5) des Halters (1) umgebenden Rand (8) ein Drucksensor (9) angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (1) aus durchsichtigem Ma­ terial besteht.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (1) aus Glas besteht.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine stabförmige Meß-Sonde (2) zur Mittelachse (3) des Halters (1) geneigt angeordnet ist und nahe der kegelstumpfförmigen Mantelfläche (4 des Halters (1) parallel zu dieser verläuft (Fig. 2).